Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, August 28, 1903, Zweiter Theil, Image 16

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    Ver richtige Mann.
HERR Eisi» erklärt, welche wich
ii ose der Wirth im Leben
L li. —- Der Allerweltsoertraw
. —- John sucht nach Tfltmm
Miste-: Ediierl
Mltnisse, üwwer die Ich lei Kon
tkol ben, wie for Jnfienz Zaupifächl ich
altes lReserve geive,iier wo fch doch uff
« ,Zi- Eiliind nix a ange könnt,
rnich zum Tfchalli ze setze
—- un was wär
der Iuhs davo.
Mister Editer,
sein Sie so gut,
Mir ze sage —
hacvroe mich pri
dented, uff Unser
Eisiedler - Eiliind
zeriickzetehren un
die Zügel der Re
gierung ze ergrei
fe. Es wär and
how in Unsere
Eisiedler Kom
nie alleiveil ni:
viel ze regieren,
indem daß die
meiste oun die
Eisiedlers ange
blicklich an der
Wäläschen hierher
sein.
Ich hoffe rer ·»al1iroerd Joch bald
nachtimrne dann, Misier Ediier, Ich
miß chn förchterlich Es gebt ja nach
im Kiiö daß mer amol grad nible
Näh wie Eins ze blose, nach annere
Pläh —- des is es nit Irr-wer Ich miß
de Tschalli porsenelli. Er is bali end!
,Mei Saluhnkieper«.
Nämlich, Misier Ediier, des is, wo
Ich ne heint e poperlärwisseichafz li
ssrih driiwwer schreiroe will Sie
könne es tolle »John Nitsch Egir »in
SaluhnsC
Es is amol, Jch glaab zeerst drin
eine Rederend, gesagt ivdrn der Za
Tuba iviir dein arme Mann sei Klnb
hins- Det Oaluhn is mem, Unsrer
Ebnen un zwar nit not sor de arme
Mann, sunnern for de Mann jin-»ver
cept. Der Saliebn, des beißt der
luhnkieper, is eme Mann sei Larv
yer, nun dem er sich Admeis holt, un er
is sei Gatten dem er es tompläbnt,
Dann er nit gut fühle thut, un er is sei
selchtvaten dem er Alles aoertraut,
was sei Gemüth un sei Gewisse belaste
Pt. Eine Saluchnkieper kann mer
sei sage, un rner sagt ihm aach
Alles.
Bann e Mann unnee’n1 Pantoffel
steht un sei Alti isan des Lebe sauer
macht, da schenirt er sich, des annere
Zeit merke ze losse. Eines Abends
Ist-er ii er mit sein Saluhntieper al
teinig un er bot e Bißle viel getrunte
Un er kirnrnt in so e gewisse Stirn
Iasng, wo er fühle thut, als wann er
lsei setz ausschiitte müßt un dann der
" er, wie ihn äei Atti schilanirt un
c sie ihm sor ricks spielt un was
Ue Schwiegermutter sor e Raabeaas
U un Alles. Un dun dein Moment a,
Ia is der Salithntieber sei Vertrauter
u jeder Tag, wann er sein Wabe-dich
mat. da verzählt er schnell dein Sa
sälssiiepedk was sidie Altihålim wieder
I no r was e agt "tt.
Faun e junger Mun, wo noch sin
gel is, un wo, wie alle Wischellers,
sit wes-, wann er gut ab is, in Lob
t un ej is aockk e Gebeirnniß, wo
iemand wisse der , da verziihlt der
junge Mann sei heinrliche Lieb ganz
Her-? sei’rn Salnbnt« un er Zeigt
ihm he Pittcher un tchn ihr rief
lese un lest · aach die Looletters, wo
er Be schreibt, bor
j der wann e Mann zum erste Mal
e Kind bot, wo natürlich des grökte
Unnaerkind der Reuseit is, un es hart
" tei Mensch mehr a, wann er ver
le will, was des Kindche wieder sot
chnmrte Tricks gemacht un Obwohl es
sich nit rede kann) for schmarte Sache
kesagt bot, dann geht ee zu seirn Sa
ichntieper un.der adrneiert des Alles,
was des Bübche segt oder thut un di
tllirt, des wär wunnerbar for e Kind
vun dem Alter.
Oder wann e Mann R"ell Jstät
oder e Pferd an Wage taa t, wer is
da los Miete-Inte- mss sei Kaki-others
Dem Mann sei Saluhntiepw Wel
cher Mann werd so kühn un vermesse
sei, ufs e hors oder in Elecischenteim
sufs en Alderniän ze weite, mit-ins erst
Lin Snluhntieper ze singe, was der
nte ihiit, o«b er? thun sollt. Wann
e Mann sich en neue Saht Clothes oder
en Opera-at oder e Watscki oder en Dei
ninndring getauft bot, da bot er doch
ersi sei Freud dra, wann er —- des is
tder eesie Gang — sei Kauf seikn Sa
Iubntieper gezeigt bot, un ver sei
Tschötschment riiivioer gepäßt bot,
daß es e guter Bargiihn wär. Un
wann e Mann der geliebten Gattin
over seiner angebeteten Braut e Sid
skin - Uchäckei oder so weis kaasi, Ia
is ee nii nsriede, bis sei Saluhnkieper
es entny nenitnt zu seiner rau un
dann erunuertirnmt un sent. ei Frau
gilts-sog es wär wunnerschö for des
Jer.oxäoutsh manche Leit ziehe es
Isr, etieper sor ils-Un Vertraute
se . We des kann e Brann
nen nii thun. For de Protninente
« U m der SEND-siehet sekber e Auto
eiti. W lsnnstht is der Bartieper
mä e sch- sichiige Person, un wann
M Leu sieh streite, weil der Eine der
Issci sit glaube will, was der Anne
w ver-M l—ot, im der Innere segi
W d se T W beim
IN Er bei sie's se Magis
Mchem
-» ....-..- —,-.. —...—-«..- -.. -·.--«—
ähle mischt, wie Ich Mich nach der
ltt sehn. Nämlich die Annere glaabe
Mir des gar nit. «
Jhne des Riimliche wünschend, s
Mit Ri rbi ’
ones
Johnsiitsch, Esa.
Its-erstl- Meree Isidor-deren
Ali unter Reer herrschaft die römi
fchen Streifziige ins Land der Ger
manen längere Zeit unterblieben, ka
men die Friesen unter ishren Häupt
lingen Verritus und Malovix mit ih
rem ganzen Troß an i Ufer des Rheine
und befcsten hier weite Ländereien, die
unbewohnt und siir die römischen Sol
daten vorbehalten waren. Sie schlu
en ihre hätten anf, beackerten die
lder und bauten das Land an, als
wenn es ihr väterliches Erbtheil wäre.
Da trat ihnen der kaiserliche Legal
ent egen und drohte ihnen mit Gewalt
ma regeln, wenn sie sich nicht in ihre
alten Gebiete zurückziehen oder vom
Kaiser die Erlaubniß erbitten sollten,
die neuen Wohnsihe behalten zu dürfein
So keiften die beiden häquingeim
Jahre 58 n. Chr. nach Sie
mußten lange auf die erbetene Audienz
warten, weil New mit anderen Dingen
beschäftigt war. Um sie zu zerstreuen,
führte man sie umher und zeigte ihnen
die Sehenswiirdigieiten der prächtigen
Stadt. So brachte man sie auch in
das Theater des Pompejus, das nach
den Mittheilungen des Plinius 40,000
Menschen fassen konnte. Sie saßen in
der Abtheilung. die fiir das gemeine
Volt bestimmt war und schienen an
dem Schauspiel, das sie nicht verstan:
den« kein besonderes Gefallen u fin:
den. Dagegen erkundigten sie «ich nach
der Ordnung der Sitzreihen, nach der
Unterscheidung der verschiedenen
Stände, nach den Plänen der Ritter
und der Senatdren. Da fielen ihnen
fremdartig gekleidete Männer auf, die!
unter den Senatoren saßen. Sie!
fragten sogleich, wer diese Männer
seien, und erhielten zur Antwort, sdlche
I OMIH Ulc UUIW CUUUZLIIU uns-IF
reundschaft mit den Römern über die !
andern hervorraaten· Da riefen sie;
laut, tein Sterblicher thue es in Wsi
fen und Treue den Germanen zudem
ftiegen eilends von ihren Siyen hinab
und setzten sich mitten unter den Se
naken nieder. Das Volt aber er
bli te in ihrem Verhalten einen Zug
stolzer Gesinnung und edlen Wett
eifers und nahm ihr eigenmächtiges
Vorgehen gut auf. Auch Nero war
nicht aufgebracht; er schenkte beiden
häuptiingen das römifche Bürgerrecht,
verlangte aber, daß die Friesen das
Land räumen sollten. Spater ließ er
ge mit Gewalt daraus vertreiben.
acitus, der uns diese kleine Episode
in seinen Annalen Xlll 54 erzählt,
läßt auch an dieser Stelle, wie so oft,
wenn er von den Germanen spricht,
deutlich genug durchhlicken, welche
Freude er an diesem entschlossenen und
olzen Auftreten der Friesenhiiudt
tinge fand.
Ver Leier-er stehen«-.
Jm Südoften von Trier erheben sich,
umwuchert von wildem Wein und
Epheu, inmitten gutgepflegter Anlagen
die altersgauen Mauern eines rö
misakeen audentmals, des Kaiser
la s, der durch feine großartige
nlage das Entzücken eines jeden
Alterthumssfreundes bildet. Die male
ei chen Ruinen umfassen einen recht
e igen. mit drei Apsiden versehenen
Raum, der zu den mächtigsten
Schöpfungen antiier Bauinnfi in
Deutschland gehört. einen kleineren
Saat mit zwei Adfiden und einen
runden KuppelfaaL Jahrhundertelang
alt das Bauwerk als altrömische
rmen. Jm Mittelalter war das
Gebäude halb verschüttet, so daß das
breite. nach heiligtreuz weilende Fen
ster des oberen Siackrneries als Stadt
thor mit der Bezeichnung Att
part diente. Erst nach der Au ra
imn der wahren Thermen in der or
stad St. Vatdara haben die prächti
en Ueberrejie aus der römischen
- los-mit pi- tschtige Basis-gnug gl
Karterpaian ervauen. Doch vaven
erst die Kanalisatisonsardeiten des ver
Fingenenn Jahres über vie Größe und
usde ung des groß aneelegten Pa
lastes re Andaltspun te gegeben
Kurz vor Ostern d. J. wurde bei
Kanalisationsardeiten ein vorzüglich
erhaltener unterirdischer Gang auf
gedeckt, der 3 Meter-doch in einer Län e
von 62 Metern nach dein Kaiserpalate
hin verfolgt wurde dann war der
Gang durch die s ter errichtete Stadt
mauer unterbro . Durch weitere
Eunoe in der Wederbach Straße und
irn Bau der Barrain’schen Ban
konnten die äußeren Grenzen des West
sliiaels des Palastes und somit des
ganzen gewaltigen Baues fest estellt
werden. Man weiß nun, da die
anze bebaute Fläche 10 Morgen uni
fa.ßte Der Palast bestand aus zwei
Itrennten Fiiigeln dein jeßt noch als
urne vorhandenen Ostflugel mit einer
Länge von 200 Metern und einer
Breite von 120 Metern und einein erst
durch die neueren Ausgrabungen de
lannt gewordenen Weit-flügel, der
Zeitvtsiichlich die Wodnrauine ent lt.
r Ostsliigel diente feierlichen
elen. Beide Flügel waren durch eine
prächtige Säulendaiie mit einander
verbunden. nder Mitte des Pa
lastes lag ein uMeter und 18
Peter breiter Saal. . der befand
Rein noch viel größerer Saal, der
onsaal, der ivre neuere Funde zei
III« Ptiichtia aussesattet Dar.
Mär weiter-eßo die M- auseinan
der-ep- rsses d
Streite-den auf desIdenmsiln N n
qw ...-«»--.- ——,——.-.,-k--.- ,..x-.-- . » ,
wackre-avang sächsische net
dentbat ans dem deutsch
franzdfischen Kriege.
Der itn Laufe des. Juli dieses Jah
res gestorbene ausgezeichnete württem
bergische Artillerie - General March
bhqler hat vor Bari-, als Oberstleut
nant der Artillerie, mit roiirtternbers
gischen Arttlleristem unterstiiht oon
ebenso topfeten töniglich sächsischen
Waffenbriideen, eine der schönsten
Waffenthaten jenes Krieges verrichtet.
Ein militärischer Augenzeuge schildert
sie jeht so
i i «
Als wir arn Morgen des 19. Sep
tember 1870 vor der Riesenstadt Pas
ris eintrafen, da bezeichnete Oberst
leutnant Marchthaler sofort mit rich
tigein Blick die Stellen arn Jäger
haus, bei den Kaltiifem bei Coeuilly
nnd Villiers, an welchen Batterien ers
baut werden sollten. Aber höheren
Orts hielt man diese Stellen wegen
der Nähe der französischen Festen sijr
zu gefährdet nnd wenige Tage vor den
Schlachten wurden die Batteriestände
erbaut, während später die schweren
Belagerungsbatterien an diesen von
Oberftleutnant Marchthaler bestimm
ten Stellen in Thötigteit traten. Jn
der blutigen Entscheidungsschlacht am
ZU. November bei Villiers hat Oberst
leutnant Marchthsler, unterstützt
durch seine tapferen Haut-kleine
Vener, Wagner 2 und Kurs eine trie
gerische Leistung erreicht, wie sie in
der Geschichte des deutsch-französischen
Krieges nicht oft zu verzeichnen ist.
Von Morgens 9 Uhr bis Mittags
nach 3 Uhr standen die drei württemi
bergischen Batterien Marchthater’ö,
unterstützt durch zwei sächsische Datte
rien, im Kampf gegen die gesammten
Batterien des französischen beereg,
um trotz des wahrhaft houttchen
Feuers- hielten unsere Geschütze stand
nnd wirkten mit bei Abwehr des mehr
frchen Angriffs von fünf französischen
Tibisionen Der französische Oberbe
fehlshaber General Ducrot nennt in
seiner Geschichte der Schlacht bei Vil
liers 39 französische Feldbatterien na
mentlich, welche auf der Linie von
Champignh bis Noisn in das Feuer
»traten und welche noch unterstünt
wurden durch das Feuer von mehr als
60 schweren Gefchijtzem welche in den
Schanzen von St. Maur und in den
Festen Grabes-, Faisanderie und No
gent standen. So standen 18 mütt
ternbergische und 12 sächsische Ge
schütze den ganzen Tag über im
Kampfe gegen 300 feanzöfiiche Feuer
schlünde, und als dann Nachmittags
gegen 3 Uhr unsern Batterien die
Munition zu schwinden begann, als
nur noch zwei bis drei Granaten für
jedes Geschiis vorhanden waren und
als eine fris. französische Jnfante
rie-Division bis auf 5—600 Meter an
unsere Gefchüie herangekommen war,
da gab der unerschrockene Oberstleut
nant Marchtbaler seinen Oatterien den
Befehl, sich sum handgemenge bereit
zu halten und sich eher in den Datte
rien niederhasen zu lassen, als zurück
zugeben. Wie die Mauern standen
seine tapferen Batterien, bis fächfische
Munitionitvagen frische Granaten
brachten und bis bald darauf die
wiirtternbergischen Batterien AMI
berg und Wagner 1 zur hitse herbei
eikten. Unoergeffen soll dieser Befehl
bleiben als ein Denkmal des heldens
mutbs der deutschen Ranoniere fiir
ewige Zeiten.
Schrecklich war nach französischen
Verichten die Wirkung der deutschen
Batterieem Ein rommandirender Ge
uoml tin Weisheit-General nebst vie
»
len anderen französischen Ossizieren
und Kanonieren wurden von Graun
ten getödtet oder verwundet. Die Be
spannungen ganzer Batterien wurden
niedergeschmettert, und vierzehn stan
zösische Batterien nennt General Du
erot, welche zusarnniengeschossen wa
ren und den Kampfs-las verlassen
mußten. So hat der Oberstleutnant
Marchthalrr mit seinen wenigen Bat
terien ei der nur 10,000 Mann star
len Jnsanterie ermöglicht, dem An
gtisf von 60,000 Franzosen stand zu
halten und ihn siegreich »rein-zuwei
sen. Ei ist in der gan en Kriegsge
schichte des Jahres 1 0——71 kein
weiterer Fall betanni, in welchem 30
deutsche Geschüse dem Anprall eines
ganzen herres den ganzen Tag über
Stand gehalten haben, und siir ewige
Zeiten hat Makchthalek sich i» va
Buch der Geschichte eingetragen. Jhrn
und seinen tapferen Ossizieren nnd
Kanonieren, sowie dem tapferen Ge
neral von Reisenstein mit der Stutt
garter Brig-Ide. unterstüsi durch die
sächsische stigadc des Obersten d.
Abendroth verdanken wir den Sieg in
der das Schicksal vor Paris entschei
denden Schlacht, und deshalb ist ei
angezeigt, diese Thaten dem Volke
wieder vor Augen in silbern. Nicht
nur in der wiirttenrdevgischen Artillei
rie, sondern im ganzen deutschen
Veere iß wohl kein Stadtsfsigier zu
finde-. der sit sei-et Weins so
wesentlich sur Entscheidung einer
IW W seiest-san hat,
—- —----- -«
wie dee tapfrer und unerschrosene
Marchtbaier.
Als dann am 2. Dezember die
Schlacht von neuem entbrannte, da
waren die satterien des Oberstle t
nants Marchtbaler wieder den ganzen
Tag im Gefecht, im Verein mit zebn
preußischen Oatteriern Wieder kämpf
ten 78 deutsche Geschiiße argen 300
sranzösische Geschüße. wieder wurden
nach französischen Angaben zehn fran
zösische Batterien zusammengeschossen
und an beiden Tagen verloren die
französischen Batterien zwei Generale,
31 andere Ofsiziere, 533 Kanoniere
und 692 Pferde, eine überwiiltigende
Leistung der deutschen Batterien. Als
dann die Beschießung von Paris aus
schweren Geschützen begann, da hat
ten die Batterien der ersten Abwei
lang noch einigemal Gelegenheit, an
der Beschießung theilzunebmem und
so betrug der Gesammtderbrauch der
drei Batterien mebr ais 5200 Ge
schosse, so daß auch hiermit die Lei
stungen der toiirttembergischen ersten
Abtheilung mit in erste Reihe gehö
ren. Somit wollen wir das Anden
ten Marchtbaler’s und seiner Michel
dcn siir alle Zeiten in Ehren halten.
Der saure frei-Herr.
,Ueber die Bedeutung des Namens
»Preußen« gibt es verschiedene Upd
tbesen. Eine der neuesten Erllaruns
gen der Bedeutung des Namens dieses
Volkes ist eine Ableituna desselben
von ihrer Wasse, einer Art Schleuder.
Wenn man bedenkt, daß die alten
Preußen insbesondere viele Kämpfe
mir den benachbarten Polen zu be
stehen hatten. und daß deute noch bei
den Polen »Proca« tsprich: Brutza),
Schleuder, »Procis« (sprich: Prat
schitsch) nach etwas werfen, schleudern
heißt, so hat diese neueste Ertliirung
sehr viel Wabrscheinliches. Die Preu
ßen wurden dieser Erklärung zufolge
also von ibren Nachbarn die Geblende
rer, die Werser, benannt, und diese
Bezeichnung wurde dann nach und
nach Bolts- und Landesnamr. Unter
stützt wird diese Eriläruna noch durch
Folgendes: In Voigts Gnchichte
Istreuszens Band 1 Seite 302, in dem
Abschnitt über den Ursprung des Na- «
mens Preußen sheiszt es: »Als hierauf
zehn Jahre nach Adalberts Tode der
Bischof Bruno zu dem Herzog von
Polen tain, wurde auch ihm wieder
durch die Polen das Volk, unter wel
chem er als Apostel austreten wollte,
·Pruzzen« genannt, und fein Ju end
freund, der Bischof Ditmar von er
feburg, der vie Nachricht über Brunos
Mörthrertod nur von den Polen her
hatte erfahren können, schrieb den Na
rnen des Volkes nach, wie er ihn ver
nommen hatte. Es unterliegt also
wohl taum noch einem Zweifel, daß
r : den Namen Preußen zuerst bei den
nachbarlichen Polen finden. denn es
gebrauchen ihn ugleich auch ihre alte
sten Geschichtsschreiben Erst von Po
len aus hat er sich unter die fladifchen
Völker und dann auch nach Standina
vien verbreitet, wo in friilherer Zeit
durch handelsgemeinschast nur der
Name Samländer bekannt ewesen
war. Andere Hypothesen des ankns
sind dadurch entstanden, dass der Na
me des Landes in alten Dokumenten
vielfach «Prutia« eschriehen wird,
doch rührt dies augen cheintich nur von
lateinischen München der, welche «Pru
zia« und »Prueia« mit »ti« schrieben,
wie man heute ja vielfach auch noch ein
»ti« gebraucht für ci und zi, wodurch
dann der irreleitende Stamm »du-t«
entstand.
———-·--.--——
Its stelteschösttster.
Daß man nicht gerade in de Gros
stadt leben muß, um viel Witr n und
Bürden zu tragen. geht aus der nach
folgenden Notiz eines« Kreisblattes
hervor, wonach ein kürzlich in Wahren
briick gestorbener herr R. J. folgende
Aemtet in sich vereinigte Stadttiims
nierer, :Kirchenrendant, Gemeint-dir
chenrarhsmitglied. Feuerabschiisungk
Kommissäy Brandmeister der Moti
fchen Feuerwe r, Schiedsrichter, Kreis
Deputirter, ich - hauptmann der
Schwarzen Elster, MobiliarsVerfiche
vungs - Korn-Mär, vereidigter Tara
tor, Major der SchitIenSilde und erstes
Mitglied des santorei- und Gesang
Vereins. . . . j
Ascsqs
Der Arme, der hat Hunger,
Der Reiche at das Geld;
Und wenn te beide tauschiem
Mist grad so auf der Welt!
Wssip
Steäfling (zum inspizieendeu
Zuchthausditeitoe): « er Direktor-,
wenn Sie mal kleine otengänge ha
ben, die will ich Ihnen gern besorgen-«
Reime-New
Karl: »Lauta, wenn ich einmal
Dein Gotte bin, will ich Alles essen,
was Du kochsi!«
Laute: »Sei unbesorgt, ich werde
überhaupt nicht »Oui«
sechst
Ecviea Meint ihre Photographie
zeigend, die sie soeben erhalte-U
»Schvecklich, nichts«
Bearb «JH, schrecklich ähnlich-«
»Die-N
Tom-up- «Rua, wie gefällt denn
Jst-ums seis neuer Pla f«
«Oanz gut. blos Int· den Arbeits
Hundes-und dem Lohn M ee nicht zu
wo die wankiugipuss Wem-«
MM
Aus dem Englischen ils-erseht von
A n i i a S ch a d e.
Von den vielen Engländern und
Imeriianerm welche alljährlich nach
StratsordsowAvon pilgern, haben
noch wenige, fast keine, ein gewisses
pliischen entdeckt, welches von höch
stem, historischen Interesse, in idylli
scher Schönheit, unfern der Grenze
non Warwickshire, in einem Thälchen
ringebettei liegt·
Ei heißt Sulgrave befindet sich in
siorthamptonshire und war das heim
M AEinen unseres ersten Präsidenten.
Wohl ilang der Name Sulgraoe an
vas Ohr einiger Touristen und es
fand sich wohl auch in seltenen Fällen
Einer, der die Lust verspürte ein we
nig vom allgemeinen Pfad abzuirken
Jnd dem, troh seines historischen Wer
thes so wenig bekannten Städtchen ei
nen eiligen Besuch abzustottem aber
die Mehrzahl kennt ihn nicht, nicht
einmal der «ehrliche Britte« siir den
schon allein die landschaftliche Schön
heit eine Anziehungslraft bedeuten
sollte.
Jn Stratford nimmt man die
Bahn, um nach kurzer, angenehmer
Fahrt mit der Cast und West Junk
iion Bahn Blaiesley oder auch By
sield zu erreichen, von wo man nach
ebenfalls kurzer, aber wunderschöner
Fahrt mit dem Wagen, meist unter
schattigen Baumwipfeln, an einigen
entzückend unter Rosen sast begrabe
nen Dörfchen vorbei nach Sulgrave
lommt. Man macht die ganze Partie
während eines Morgens oder eines
Nachmittags· Der Londoner erreicht
anield binnen zwei Stunden mii der
Bahn. Die Fahrt mit der »Coach«
nach seinem Bestimmungsorte wird
ihn immer wieder zu der Frage ver
anlassen: »Warum habe ich von die
sein schönsien Orte Englands noch nie
-«l-·-'-4 Ost
nur«-«
Das Dörfchen mit seinen hiibichen,
mit Stroh bedeckten häusern ladet
förmlich zum Ausruhen oon der Welt
dort draußen ein. Heil lodert das
Feuer der einzigen alten Schmiede
und fühlen uns stracks zurückversetzt
zu den Tagen von »Mutt; England«.
e»Die hauptsehenswiirdigteiien jedoch
find die uralte Kirche und das alte
herrenhaus der Familie Washingtons.
Der erste dieses Namens von dem
man weiß, ist Laurence Washington,
ein Kaufmann. der mit Wolle han
delte. Er lebte im sechszehnten Jahr
hundert und berichtet die Chronik über
ihn, daß er zweimal die Ehre hatte
zum Bürgermeister von Northamptow
sbire gewählt worden zu sein.
Nach Auflösung der Klöster durch
heinrich den Achten, wußte Washing
ton sich das Gut bei Sulgrave zu er
werben und baute er sogleich das jetzi
ge herrenhaus, welches ein wenig zu
riicl oon der Landstraße steht und oon
herrlich blühenden Gefilden umgeben
ist. Er soll im Jahre 1583 das Zeit
liche gesegnet haben. Sein Grab, so
wohl als das Grab seiner Frau Anne,
welche im Jahre 1564 starb, sowie die
Gräber seiner Töchter und einiger
Söhne, sind im alten Kirchhofe zu
finden.
Jm herrenhause, ebenso in der
Kirche, sehen wir das Wappen der
Familie; aus einem Schild die Sterne
und Streifen, daraus der Helmbufch
und dariiber ein Rabe.
Jm Jahre 1610 verkaufte Laurence
Sohn, Robert, das Gut und weiß
man nur von ihm, daß er im Jahre
1616 starb und in Washington begra
ben liegt. Während des großen Bür
gerlrieges findet man alle Washing
ton’s als treue Anhänger ihres Kö
nigs wieder und als ihre Sache verlo
ren war, wanderten John Washing
ton und sein Bruder nach Amerika
aus« um sich in 1657 bei Bridges
Ereet niederzulassen John’s Enkel.
Genng Washington, sollte im folgen
sen Ja rquaverr rme swur Iplelcll,
welche einen Theil der Weltgeschichte
vorstellte. Die Sterne und Streifen
des alten Wappens aber wuchsen und
dehnten sich und der Rabe ward zu
einem Adler mit gewaltigen, ausge
breiteten Schwingen.
Andachtsvoll betreten wir das alle
herrenhaus von Sulgrave und hssen
uns von dem freundlichen Besiyer des
selben herumführen. Die schönen ge
fchnihten Thüren aus Eichenholz, die
feinen alten holzböven und hier und
da ein noch wohlerhaltenes Stück Mö
bel aus längst vergangenen Zeiten,
entzücken den Befucher und wenn wir
uns neugierig relundigen, welche Art
von Gespenst hier umgehe ldenn jedes
alte Dau- hat doch bekanntlich seine
Spukgeschichte), so sind wir nicht we
nig enitiiulchi, wenn wir erfahren,
daß im heim der Ahnen von unserem
Washington noch nie ein «Ghoft« ge
sehen morden ist.
- Ost-—
si bee- Isshnde. »
Unterossisiers So blanl muß ge
ruht werdet-,- dasv die Damen auf der
Straße sie 4bleiben und sich in
Euren Kn« ien lpsegelnk
Is. ein Ist-.
Einige kleine Mädchen unterhielten
lich iiber die Lustige und Titel ihrer
betreffenden Mut Jedes Insek
rneinte die eine, «das bei uns an
kommt, ist D. D. (Doiior der Theolo
gie) markirt.«
»Und jedes, das bei nns eintrifft,
trägt die Bezeichnung M. D.«, meinte
die stolze Tochter eines Arzte-.u
«Und Alles, was bei uns ins Haus
kommt, ist markirt E. O. D.«, rief
triumphirend die Dritte ant.
Genus für ihn.
Erster Advotat: »Ich höre, Sie
wollen Jbre Praxis an den Nagel hän- «
gen.'« (
Zweiter dito: «Nicht ganz. Jch ver
zichte auf alle Geschäfte, indessen habe
ich noch einen Erbschaftsprozeß zu er
ledigen, bei dem einige Milliönchen im
Spiele sind.«
Senderdarek Versi
Rickien »Angeilagter, was für ei
nen Beruf haben Sie?«
Angeklager »Vormiiiags bin ich
taubitummer Bettler am Friedhof,
Nachmittags Bartdame auf dem
Schützenplatz und Abends mache ich
die »Geisterericheinungen« bei spiritis
itifchen Siyungen!«
Ein Inte; Hitmieseriemn
tVater der Braut): »Ihr Antrag
ehrt uns. Jch muß anen jedoch mit
theilen, daß ich mein Vermögen verlo
ren habe und ein armer, gefchlagener
Mann bin.«
Schwiegeriobm »Sie Aermiter! Ich
müßte ja ein Herz don Stein haben,
wenn ich Ihnen auch noch die Tochter
rauben wollte.«
Riskict
Mutter: »Waich’ Dich, Pepi, aber
gehörig!«
Pevi: »Warum denn?«.
Mutter: »Dein Taufpatb’ iommt3«
Pepi:»Wenn er aber nicht kommt?!«
·
Ftiudtiche Schlußfolseruns.
Paulchem »Nicht wahr, here Mül
ler, Sie sind wohl Rosenziichter?«
»Wie kommst Du denn daraus?«
Paulchem »Weil Papa sagte, Ihr
Beruf wäre ein dornenvoller.«
Zerstreu.
»Kellner. bringen Sie mir einen
Kopf Salat«. sagte der Mann, von
seiner Zeitung aufblickend.
»Welche Größe, mein herr-«
»O, 62«, meinte der zerstreute
Mann, noch immer lesend.
Selbstverständlich
»Ja meinem ganzen Leden«, sagte
er, »hal:ie ich nur zwei wirklich schöne
Frauen angetroffen."
»So?« erwiderte sie, unschuldig zu
ihm aufschauend. »Wer war die Uns-.
dere ?«
Ists-ersche. -
»Ich forderte den Betreffenden auf,
mir zu folgen, woraus mir derselbe
erwiderte: «Steigen Sie mir den
Buckel 'naus.« —- Rachdem dies ge
schehen, schritt ich sofort zur Verhaf
tung.
Inn Münchener Hasses-traut
»Warum is denn der General har
seler pensionirt worden?« — »Der hat
in scho seit so und so viel Jahr tat
Wein und la Bier mehr trunka—da
muasz ma ja von Fröftm temrna!« «
« - ! .
--..i
M
Its-o stu- onst-.
A.: »Du, ich muß morgen diesem
Perris meine Schulden bezahlen, lann
ch auf Dich rechnen, wenn mir etwas
fehlen sollte s«
B.: »Selbstverständlich: ich helfe
Dir den Kerl ’rauiwerfen!«
VII-MS fes-Ist.
Arzt (zutn Bauer, der in einem mit
Wasser gefüllten Faß steht: »Was
machen Sie denn da drin’i«
Bauer: »Der here Doktor hat doch
gesagt, ich soll die Ptllen in Wasser
einnehmen t« -. s
ok —
means-mein « «
Miflins: «Jobson, der Schutte, hat
mich einen Jdioien genannt.«
eöiij:-Rd wol-qiaO Mit-Eil E NJA
Biflinst »den er es bewiesen?«
Millini: »Nein, aber — —«
Biflinss »Dann rathe ichDir, nichts
weiter in der Sache zu thun. Am
Ende beweist er’s.« » — « ,
—- ka .
Gegenst-sit N
»Ist die hier zugezogen Wittwejs
Schleier unbelcholten i«
»Nein, Frau Mitter, es ist schen im
vorigen Kränzchen über sie gest-mie
worden«
Insekt-te Ostse.
Bauer lgur Bäuerin, die ihm ein
neugeiettigtes Kleid fiir ihre Tochter
zeigt): »Was, Teichen halt Du ’nein
gemacht? Na, da fest Du der Liele
lchöne Raupen in 's Kot-l; am Ende
verlangt sie noch Taschentiicher!«
Wir-.
Inseln-Hier Ou 10 Jahren Zucht
lkaui verurtheilt, u seine-n Verthei
viger): »Na, da nd S« aber schö
reingefallen mit Ihrer Urbil«