O . n . i OOOOOV ededs Ansicdlek in TransvaaL Erzählung von E. Kndcks . O Ass-« . M - DDHH « O. M« PS O. H « - ) J"O ) .O is O .- IT . wv-s-’ss — - - (2. IortsehungJ Jsiein Gott, Onkel, was ist «oir?« rief Richard bestürzt und ergriff be sar t die Rechte des alten Mannes. « glaubst-it ist nicht wohl! Komm, wir wollen eine Wohnstätte aufsuchen, damit sdu dich wieder erholen tannstt« Niven athmete tief aus« »Lafz nur, mein Junge, die Hallucination ist vor über. Jch glaubte, meinen Tot-feind zu sehen; aber ver befindet sich ja in dem sicheren England und wird sich wohl hüten, unter meine Augen zu; ( treten!« ! Will-en wurde aufmerksam. Sollte ! etwa jener Passagier auf dem Delphin : und des Ohms Tooseind ein und die- d sei-be Person sein? Bodenstein tam ja s aus England, stammte aber aus Rot tertbann wo der Onkel ehemals ein rohes Kaufmannsgeschäft besessen. nnten sich vie beiden Menschen nicht Wust-wo in Europa getroffen haben? r nein, seit Jahrzehnten bereitsl lebte der Onkel in Transvaal und die einstmals gemachten Betanntschasten in feiner alten Heimath waren wohl schon längst seinem Gedächtniß ent schwunden. « »Der Mensch dort, den du für dei nen Todfeind häl-ft, Onkel, kommt aus Portimouth und heißt Bodenstein!« sagte Richard. . »Bodensteini Bodenstein?« wieder holte Rioen, als müsse er diesen Na men seinem Gedächtnisse fest eins-ra gen. »Nein, das stimmt nicht. Jener Betrüger hieß Meiringt — Doch komm, mein Junge, nach meinem Ab steigeauartier. Wir wollen erst ein we nig essen und dann tann uniereheims fahrt beginnen. Aus ach: Tage mußt du dich schon gefaßt machen, ehe wir an Ort und Stelle tomment« Und die beiden, Ontel und Neffe, schritten durch die Straßen der Stadt einer jener Restaurationen zu, welche ur eit unserer Erzählung erst im ufb iihen begriffen waren. Der horclboueierz d. h. Gasiwirtb, em pfin die Gäste mit großer Zuvortom mengeit und leitete sie in den eetzaad. Eine Viertelstunde später trafen auch Richards Gepäckftiicke ein. welche ein paar Regen im Dienste Nioens ste hend, aus den händen der Matrosen in Empfang genommen hatten. Zwei Stunden später brachen Ontel und Nefse aus, schlenderten zunächst durch die Straßen der Stadt, um die Sehenswiirdigteiten in Augenschein zu nehmen und wanderten dann hinaus zu dem Treckplaß der häufig hier ein lehrenden Buren. Die seit 1835 besiedelre Stadt Dur ban mit ihren freundlichen, breiten und regelmäßigen Straßen machte aus Ri chard einen guten Eindruck. Freilich waren dte hauser theilweise aus Well blech angeferti t, auch gab es nochBloeb häuser und ütten; aber über dem Ganzen lag eine gewisse afritanische Stimmung, welche auf jeden Europä er, welcher zum erstenmal den Boden des gottbegnadigten Lan-des betritt, be geisternd uns erhebend einwirtt. Erst in neuerer Zeit hat Durban eine we sentliche Veränderung erfahren. Große Läden sind entstanden und stattliche Gebäude, als Bank, Postgebäude und Rathhaus. Jn den zahlreichen Hotels sind eleganie Cluds eingerichtet, aus den Pläßen sieht man oielarmige Gas kandelaber und die Straßen der Stadt werden durchzogen von vielverzweigten Pferdebahnern Aber schon damals, kaum ein Jahrzehnt früher, gab est prachtige Gärten mit eleganten Land-H Hintern- die oon vurvurnen und drin-I kelblauen Schlinggesvächsen und vonj üppiger Blüthenpracht eingehsjllt ma-l ren. « Die Aussicht von der sogenanner Berea ist heutigen Tages majestätisch schön, namentlich beim sunkelndens Adern-licht Jg über den weiten Ocean, s über die Bucht mit den brandendens See, den stillen Hafen und die freund- s licht Thalstadi seinen Schimmer er gießt Landesnwärts umkränzen die ratenkerge, die Stockwerk über Stock- s wrek aufbauen-, die Landschast und. schließen jede weitere Fernsicht auss aber nach Osten und Westen zu vermag I das Auge weit zu sehen. Die kleinems einfach gebauten Colonistenhäusek ver-s litten sich allmählich in Busch und: Heide und Weide. Die backosensörmi-; gen Kaffernhiitken, einzeln gelegen, ra- s g: defremdend aus den Strauch- unds Umdickichten hervor. » Erst nach einer Stunde gelangten der Onkel und Nesse an den Lagerplatz der See-huren Hier herrschte ein ge ntäthliehes Leben. Eine Menge miis heißem Tuch liberspanute Wagen wa-· ten zwa los cusgesahren und daneben l entom lie, in denen die Frauen» her glimrudem Kohlensmer in große-It das Essen bereiteten Einl Muse, d. h. ein Heringen spielte! ers einer Konzertan und die Mannen R breitschultrigr. kräftige s - - Ida- hokiisputig del-cis ad W keck-Ast M ä i l »So recht idhllisch!« sagte Richard lachend. »Sind das alles Leute aus TransvaaL und was wollen die hier in Darf-aus« Der Onkel schmunzelte. »So aell drei Monate enmal ,,«'treett die Burenfamilie nach der nächsten Stadt, und da viele unserer Lands leute zerstreut in Ratal oder sonst wo wohnen, so reisen sie gern nach Dur-qu dan, auch nach Kapstadt« meinte Ni ven, und zündete sich seine Pfeife an. »Die Bauernfrau seht sich ihre »Kop- ! pie« auf oder ihren schwarzen Son . nenhut der But füllt seine Gürteltasches mit Patronen, hängt sein nie fehlendes( Gewehr über die Schulter und dass »«Trecken beginnt. Jst die Familie in j Durban oder in einer anderen Stavts angekommen, so geht sie zunächst zumz ,,Nachtmaal, d h. zum Abendmahl; viel von Bibel und Gotteswori. ter auf wandern die Frauen in den « oed Koop Wietel'·, um in dein großen Waarenrnagazin ihre Eintüufe für die nächsten Monate zu besorgen. Die jungen Mädchen aber machen oder er neuern die Bekanntschaft ihrer Lieb sten. Alle Hochzeitem Kindtaufen, Ver lobungen und andere gesellschaftliche Ereignisse oie sich an einem Zeitpuntte zusammendrängen werden bei diesen Viertel jahrsbefuchen in der Stadt fest gesetzt — Doch komm, mein Zunge, es ist Zeit, daß wir abfahren. ort drü den außerhalb des Lagers steht mein Wagen!" Richard war ganz erstaunt über das gewaltige, plumpe Ochsengefiihrt, zu welchem er geführt wurde. Sechs Paar jener großen, langhiirnigen Rinden welche für Afriias Volksleben so überaus wichtig sind, standen be reits vor dem Planwagen, und der junge Mann lachte laut auf, alt er neu Fugu-argen nur«-sc ans ver lang langen Peitsche und der wichtigen Amtsmiene aus dem Bock sitzen sah. »Das ist unser Daviö!« stellte der Onkel den Schwarzen vor. »Er ist ein wichtiges Glied unseres Hauses und ohne seinen Rath wird leine Reise unternommen, auch wenn sie noch so lurz sein sollte. Und hier siehst du das Kassernvaar Kalaiari und Wat wa, verschieden an Größe, verschieden im Denken, aber einig in der Liebe zu ihrem Hausherrn. Kalalari hat die äußeren Angelegenheiten zu besorgen und Watwa ist ein vorzüglicher Koch, der aus den einsachsten Zuthaten die vorzüglichsten Speisen bereitet und selbst schmackhafte Heuschreckensaucen anfertigt!« —- Niven wandte sich Da vis zu: »Ist alles in Ordnung, und sind die Gepäckstiicke des jungen Massa auch sicher untergebracht?" «Alles in Ordnung sein, Mun heer!« gab der Wagensiihrer zurück, und dann lachte er über das ganze Gesicht, als ihm Wilden die Hand entgegenstreckte und ihm freundlich zu nickte. Auch die beiden Kassern grin sten vor Vergnügen, als ihnen die selbe Ehre zu theil wurde. Richard hatte sich mit diesem Händedruck im Nu drei Freunde erworben. .Niven winkte, Abschied nehmend, seinen Landsleuten zu, dann troch er« unter das Plandach. Richard sah ihm verwundert zu. »Da hinein sollen wirs« ries er er st--.-5 sk---c«l-6 h- h-;---- -:J-« »-.«... »Hm-» W »...«.... ....». eine schreckliche Hitze?« »Komm nur herein, mein Junge!« scholl es aus dem Bauche des Wagens heraus. »Hier ist Raum für eine ganze Familie, und das Klima dürfte für dich taltblütigen Europäer immek noch erträglich sein!« Der Onkel lachte in seiner behäbigen Weise, und Ri chard überwand das Mißttauen und kletterte dem Ohm nach. Da drinnen war es wirklich ganz behaglich. Die Rückseite beherbergte allerlei Kisten und Kasten, »Einkiiufe aus dem Goed Koop Winkel," wie Ni ven sagte; aber der Raum hinter dem Kutscher war groß genug, um sechs bis acht Personen ein bequemes Un terkommen zu sichern. Während Richard das Jnnere des behaglich ausgestatteten Wagens in Augenschein nahm und draußen Da vis auf die Zugthiere einhieb, fühlte sich der Qntel verpflichtet, dein Neffen noch einige Erklärungen zu geben: »Ich bin es eigentlich gewohnt, zu Pferde neben dem Gefährt herzutra ben; aber da du nicht reiten kannst, so ließ ich meinen Bronnen zu hause, um dir hier drinnen Gesellschaft zu leisten. Wir haben von deiner alten Deimath so viel zu plaudern, und ich habe iibet dicht und deine Lebensver hiiltnisse so mancherlei zu erfragen, daß ich wirklich froh bin, das Pferd nicht mitgenommen zu haben. —- Zu nächst willichdir in Mirze Meine GUIW Bei-Witwe schilt-Uns denn die wenigen W, welche ich dir gelegentlich zreklsitnxtinechit lies, ’ WÆ ÆW Ist ’hvet W w feste-M Feder, just — es M M din ftrbmt ans derselben auch nichts Oe scheites heran-. ——- Das meine gute Frau bereits vor Jahren estorben ist, habe ich dir und deiner ntter feiner Zeit mitgetheilt. Jch lebe nun mit meinen drei Kindern allein und fühle mich überaus glücklich im Kreise der Meinen. Jofeph und Jakobus find ein paar prächtige Menschen« liebevoll und hilfsbereit, einfach und hergeste gnt, und das Mädel, die Marianne, ein Abbild der verstorbenen Mutter, ift mein Stolz and meine Freude. Ich hoffe, mein Junge, ihr werdet euch sverftehen und lieben lernen. — So, das ift im großen und ganzen das, was ich dir iiber uns mittheilen wollte, nun erzähle, was dir widerfahren ist während deiner vierundzwanzigjiihri gen Lebensperivde, und was da alles in deiner alten Heimath Nennenswer theö passirt ift!'« Und Richard erzählte von der Ar beit und Sorge seines Batere, von den körperlichen Leiden der geduldigen und glaubensfiarlen Mutter, von dem Tode der Eltern und endlich von fei nem eigenen Ringen und Kämpfen mit dem Geschick und von seinen hoff nungen und Wünschen, die er gehegt, welche aber ungestillt nnd unersüllt geblieben. — — Die Gegend, durch welche unsere Neisenden fuhren, war sehr abwechse lungsreich Eine gebahnte Landstraße gab es nicht. Der Wagensührer fuchte sich die fiir sein Fuhrwerk passenden Stellen aus und verstand es meister haft, die schwierigen Bodenerhebungen zu vermeiden. s— Ost fuhr man durch prächtige Niederungen, geschmückt mit Mairofen und Büschen von Immer nksio Ins-Tibe- sn moshsnhsn III-sus Schaer und Ziegen, die in dein ho hen, büschelförmigen Grase oft kaum zu sehen waren. Und dann thürmten sich Berge auf mit schroffen, nackten Felsen oder mit sanften, in herrliches Grün getleideten Abhängen. Eine ganz neue Welt that sich hier vor dem naturliebenden Richard Wilden auf. «Euer Land ist wirklich reich an Naturschiinheiten!« sagte der junge Mann mit leuchtenden Augen. »Sieh doch, Onkel, das wunderbare Wachs thum jener Gebüsche dort, die Blit thenpracht der Blumen, die herrlichen Schlingpslanzen an den gefurchten Stirnen der Felsen und das fette Grün der Grüser!« Der Ohm zuckte lächelnd die Ach seln und tauchte seine Pfeife ruhig weiter. Endlich öffnete er feinen Mund zur Gegenrede: «Du bist entzückt von der irr-pen artigen Pracht unserer Wälder, aber warte nur, nach wenigen Wochen, vielleicht auch schon nach wenigen Ta gen verschwindet alle Pracht und Schönheit. Mit dem Eintritt der re genlosen Zeit, vom Mai bis Septem l-er, stirbt der schöne Blumen- und Rasenteppich ah. Die Gräser verdor ren, die Bäume vertieren theilweise ihr Laub und die Weiden, auf denen noch zur Zeit das Vieh vollauf seine Nahrung findet, trocknen aus. Dann sieht die Natur zum Gotterbarmen aust« . »Und während der darauf folgen den Regenzeit geminnt alles wieder Kraft und Leben, nicht wahr, Qntel?« »Ja, dann Hiroßt und grünt es in Afrita, und Gott schmückt die Natur mit einem neuen Blumentleide!« rief Nivea, lebhafter werdend. »Diese hübsche Periode det- Jahres ist mir die liebste, trogdern sie auch ihre Schatten seiten besitzt. —- Nun, Daois, was iebt’i denn da vernei« «Springböcke sind’ö, Mnnheet!« entgegnete der schwarze Kutscher und hielt oen Wagen an. »Sie gerade aus uns zukommen. Mynyeer von hier aus bequem schießen tönnen uno nicht ans-steigen brauchen!« In Unzahliger Menge stüimten die zierlichen Antilopen heran. Aber sie mußten Gesahsr wittern, denn das Leitthier, ein großer, stattlicher Bock, stunte einen Moment, als er den Och senwagen bemerkte, wandte sich dann seitwärts nnd galoppirte von dannen, einer Thalschlueht zu. Mit »wunder barer Behendigteit sprangen die hüb schen Geschöpfe dahin; einzelne-voll "s.hrten sogar allerlei Kapriotem schnellten über die Köpfe ihrer Ge sährten hinweg und stürmt-n in de sehieunigter Gangart dem Führer nach. Riven hatte doch den Wagen ver lassen. Er stand, die Büchse schußbe reit in den banden und wartete aus den günstigen Zeitpunkt, seine Kugel anzubringen. Rächer-d war fieberhaft erregt. Iiir alle-« was mit der Jagd zusammen häng, hatte er schon von Jugend aus ein ganz besonderes Interesse gehegt, und wie er das Wort «Springböscke« hörte, war er mit einein Sake aus dem zWagern Diese in Asrita so viel ge s nannten Thiere mußte er sehen. I Schon inallte des Ontell Büchse und unter dem Schuß stürzte eines der Thiere und blieb liegen. Nur ein Ws Zacken slog durch seine Glie der, dann war es verendet. Wohl get-starr die nächßen Inmopem durch Knall erschreckt, sur Seite, aber das cre- ylopptrte ruhig weiter. — Nod jedesmal senerie Auen nnd zwar site W Eis-l ;- dann sog« U- pstde m des Eos ts- erstli crte zerri- nnt verspei- sW lich in sener vorhin genannten Thai schlucht. Die beiden Kassernneger schleppten das getödtete Wild herbei und legten gern die Füße ihres geliebten Mhni .Ee ist eigentlich schade um die schönen Thiere!« sagte der junge Mann und strich mit der Rechten prü send iiber das weiche, Ieicht gesperrt lelte Fell der Antilopr. »Nicht wahr, Oniel, es thut dir gewiß selbst leid, so ein liebes Geschöpf zu Boden zu schicke-IV . »Die wilden Thiere sind zum Nuhen der Menschen da, und deshalb müssen hier Mitleid und Erbarmen schwei gen!« entgegnete John Niven, lud seine Büchfe und troch wieder in den Wagen hinein. »Komm nur, mein Junge, hier drinnen läßt’3 sich ganz gut plaudern iiber die Grausamkeit der Menschen und über den Unverstand lder meisten asrikcmischen Jäger.« ) »Aber wo bleiben die getödteten : Springböcke, Onkel?« fragte Richard, der noch draußen stand. ; »Lasz nur, mein Junge, das besor sgen Kalatari und Watwa!« ries Ni ven behaglich vor sich hin lachend : »Die wissen schon, wo sie die Geschöpfe J während der Tagesreise unterzubrin gen haben. Am Abend, wenn wir ’Raft halten, sollst du den ersten An tilopenbraten essen und ich denke, du wirst nach dem Genuß desselben auf andere Gedanken kommen und jedes weitere Mitleid mit den Thieren un serer Wälder unterdrücken!« Richard sah noch zu, wie die beiden sNeger die Jagdbeute aufheben und » unter dem großen Kastensitz des Kut schers unterbrachten, dann stieg auch ;er in den Planwagen zuma. »Als-) das sind die berühmten Springböcke, » von denen ich schon so viel gehört und igelesen habe?« sagte er nnd ließ sich Hauf eine der Kisten nieder. s »Ja, sie gehören zu den Steppenan tilopen (Gsazelle Euchore), sind äußerst muntere Geschöpfe und besihen zier liche, musieliräftige Läufer, die den leichten Kiirper bewegen als würde er durch ftiählerne Federn getrieben,« ent: gegnete John Nimm »Dein Roß ver-: mag den flüchtigen Springbock zu er jagen, dein Hund fängt ihn und selbst das tädtiiche Blei hätte die erstaun liche Menge aus früherer Zeit nicht so furchtbar lichten tönnen, wenn unsere Transvaalhuren das edle Wild mehr geschont hätten. Jeder verständige Jäger schießt nie mehr, als er meinen tan fiir feine Küche braucht! — Doch was ich fragen wollte, mein Junge, hast du«schon jemals ein Gewehr in Händen gehabt?« Richard lachte fröhlich auf. »Aber Ontel! Denkst du, ich werde hierher nach Transoaal kommen, ohne imGebrauch der Büchse bewundert zu sein? Ich werde dir gleich den Beweis liefern, daß mir bei der Abreise nach Europa gerade die Waffenfrage warm am herzen lag.« Er zog unter feinen Gepäckstiicien einen langen, schmalen Kasten hervor, öffnete ihn nnd schlug den Deckel zurück. »Sieh, Onkel, mein Arsenal besteht aus einer Schrot flinte, zwei Büchsen nnd drei Revol dern mit einer Menge Munition, welche wohl iiher ein Jahr hin-aus siir mich reichen dürfte. Willst du eine Idieser Biichien als Geschenk von mir «annehnren, Onkel, dann würdest du mir eine große Freude bereiten !" »Alle Wetter noch einmal, das sind »ja prächtige Gewehre!« rief der Ohm ’nnd nahm, was er nur selten that, Heim Pfeife m dem Munde »Ein Identfches Fabriiat nnd aus einer der » hewährteften Fadriten Die Bohrung sder Läufe ift vorzüglich und die Schloßtheike funktioniren brillant. — Ei ist sehr liebenswürdig von dir, mein Junge, daß du deinem atten West Jst in weiht-alles Geschenk zu machen gedenkst; aber ich wage es kaum, dich einer so schönen Waffe zu berauben!« Er nahm die drei Hinterlader der Reihe nach in die hand, besah sie von allen Seiten, ließ die hähne spielen und gab dann schließlich oern Nessen einen schallen-den Kuß. »Abgernacht!« rief er gut gelaunt. »Ich nehme dein Geschenk an. Die Büchse ist wirklich ganz vorzüglich!« — Die Fahrt war nicht sehr angenehm. Der Boden zeigte sich an vielen Stel len zerrissen und zerkliistet. Das ewige Bergaus und Bergab mit-sei nen Stein-i und Felsgeröllen und den sehr hinderlichen Ranlengewöchsen brachten das schwere Fuhrwerk in eine destiinaige Schaukelbewegnng, die Ri chard schließlich nicht mehr zu ertra gen vermochte. Er verließ den Wagen und schritt nebenher. Nun hatte er vollan Gelegenheit, die Schönheit der Natur zu bewundern. Stellenroeise war die Gegend öde, monoton und wasserarm. Nur wenig suschwerk zeigte sich an solchen Orten, neben verkriippeiten Graibiischelnz aber dann wechselte oft überraschend schnell das Panorama und brachte die üppigste Begetation mit prächtig-ern Demnqu und dichtern Unserlpip Da und dort gab es die europiiischen Web-oan Weidenbiinnie zu sehen, mit sangen Störer-nein unter denen hetebhämdeu Zweigen es sich m belsaglich marschirir. such dprnige Misosengedäsche mit kleinen gelben, paekdnsienden Dis-UT paradirten in erster M m Urs- mee kei nen dichten Blättertronem der hier tn Südasrita etwa nur eine Hiihe von ein und einem halben Meter erreicht und durchaus noch keinen baumarti gen Charakter annimmt, detarirte die nd. · r Ohm hatte ebenfalls den Was ; gen verlassen und schritt nun lebhastj rauchend neben seinen Neffen einher« An einem breit auglausenden Thalej blieb·er stehen und zeigte aus dd stel- s lenweise nasse Niederung. ( «Dort ist ein Versammlungsort al- j ler Wildarten!« sagte er. »Das nächste i größere Wasser ist viele Kilometer’ entfernt und deshalb sind die Thiere der Umgegend aus diesen Plan ange wiesen. Vier trifft man bei eintreten der Dunkelheit, wilde Hunde, Lebt-ar den, hyänem auch Guns, Wild schweine, Quagges und die scheuen Busch- und Wasserantilopen. Alle wollen in den trüben Fluthen der La gunen ihren Durst löschen, der ost un ersättlich ist. Wildenten und andere Vögel, welche ohne Wasser nicht zu existiren vermögen, haben hier ihren dauernden Aufenthalt!« Richard hatte etwas aus dem Her zeu. .,Ontel«, sagte er endlich, «darf ich die Frage an dich richten, warum du eigentlich deine alte Heimath ver lassen hast und hierher nach Trans vaal ausgewandert bist? Die verstor bene Mama hat mir nie darüber Aug tunst gegeben, trotzdem ich wiederholt nach dem Beweggrund deiner schleuni aen Abreise forschte. —- Mama sagte ost, du habest dein altes Vaterland sehr, sehr lieb gehabi!« »Ja, bei Gott, die Eve hatte voll kommen recht, wenn sie das behaup As urte; entgegnete on »nur uuo qur sich mit der Rechten üder die Stirn, als wolle er irgend etwas hößliches und Unbeauemes hinwegwischen. »Ich war nrit Leib und Seele Oollönder und nie hätte ich meine Vaterstadt Rotterdam verlassen, wenn mich nicht jener gemeine Kerl, Meiring, der mein Geschäftstheilnehmerwar, um 80,000 Gulden gebracht hättet« »Onlel!« rief Richard erschrocken. »Davon hat mir die Mama nichts er zählt!« Fortsetzung solgt.) Japanisches Papier. Vor zwei Jahrtausenden, als China schon aus eine tausensdjiihrige hohe Kultur zurückblickte, lag das japani sche Jnselreich noch in prühistortscher Dümmeruna, aus der nur durch Gra bersunde schwache Lichtstrahlen zu uns dringen. Korea, dessen Kultur ein Sproß der chinesischen ist, ward, da ein unmittelbarer Schiffs-verkehrt zwi schen China und cJapan damals nicht bestand, die Brüste, über die Chinas Kultur nach Japan aelanatr. Durch Vermittlung von Koreanern empfin aen die Okapaner die aus Jndien stam mende hudsdhistische Religion, durch sie chinesitche Schriftzeichen chinesilche Wissenschaft, die Malertunst und den Erzguß unid vielerlei technische Künste, darunter auch die Bereitung des Pa piers. Korea stand im 15. Jahrhundert christlicher Zeitachnung selbst aus ei ner so hohen Stufe, daß dort früher als in Deutschland Bücher mit beweg lichen metallenen Lettern gedruckt wurden, unsd gegen Ende des W. Jahrhunderts übt es noch einen heute sortwirtenden Einfluss aus die japa nische Töpfertunst. Während jedoch die Kultur der Koreaner sich er schöpste, ettvuchsen die von dort nach Japan gelangten Keime in »dem neuen Boden eines heaabten Volkes und ei nes durch natürliche Vorzüge beglück ten Landes zu neuem Leben. Was uns japanische Kunst lehren kann und lehren sollte, ist heute nur « denen noch verborgen, die gute japa niiche Kunst anzuschauen reine Gele genheit oder keine Augen haben. Eben so, ioie wir vieles von- dein, was wir in dein Kunstleben der Japaner benei den, nicht erreichen können, iveil es die Frucht vielhundertjähriger natio naler Zucht ist, werden wir auch aus rein technischen Gebieten den Japa nern dort den Vortritt lassen müssen. wo ihre Vollkommenheit aus natürli chen Erzeugnissen ihres Landes be ruht die dein unsern versagt sind. Wie die Lacktiinst sder Japaner tech nisch an den Rohstoss getnitpst ist den ihnen ihr Laetbaiiiii bietet, so beruht auch ihre Papierbereitung aus den un vergleichlichen Rat-steifem die ihr Bosi den ihnen in deni Bast mehrerer Ge-! wöchse des Papierniaulbeerbaurni vor ! andern darbietet. Nicht diese Rohstosse i allein bedingen ader die Vorzüge, durch i die sich das japanische Papier vor un- i serni Maichinlenpapiey ja selbst vor: unseriii Handl umpenpapier auszeich net; nzutoniinen mußte noch die Art der earbeitung, die bei der Uni ivandtuna der sahen und eschineidi In Beste jener Gewächsei re langen ftzellen nicht zerstückelte uns-d zer hack te, sondern nur durch Statut-ten und Schlagen erweichte und vertheilte, aheiltch wie sdas bei uns in früheren Jahrhunderten niit den Leinenlunipen geschah, ehe Maschinen die handarbeit ersehtein Seit deni Japane eine wies-schnit ltche Abgeschlossen ausge gegeben, seine Wen deni Welthandel ge fsnet nnd Borg it ge und Nachthet abendländischer Groi irdustrie arise eignet hat, ist auch rt vielsachäe handar beit durch Fabriteinrichtungeg originschinenhetrieh zurückgedrängt Mr das Hart entwichelte Zeitunge wesen wird au dort jenes Maschi nenpapier be elli, de en endlose Rollen von der Tage-per e verschlun gen werden. Der hauptsache nach ist aber das Papier-machen noch immer ein Kleingewerbe, ja vielfach einhausi werbe, das mit nur wenigen chiipfbutien in einem Haus, aber an Hunderten von Orten betrieben wird; vor zwei Jahrzehnten, ja u den « ei ten Reinö, dem wir so gr liche - lchrung über das japanische Gewerbe verdanken. beiaszten sich einfache Bauern mit der Anfertigung von Pa pier als Neben ewerbe,' das» sie mo natelang ruhen iießem wenn im Som mer die Feldarbeit alle Hände in An spruch nahm. i « Jst dies auch Vier und da anders ge- . worden, der Betrieb ein intensiveres mit größerer Arbeitstbeilung so be ruhen alle Vorrichtungen doch noch auf der Handarbeit nach guter Ueberlieses rung von alters ber. Die Sträuch des ·Kodzu genannten Papiermauls beerbaums liefern in erster Linie »den - Rohsiosf des Biittenpapiers. Die Rinde der einige Meter langen mehr jährigen Triebe der Kodzubiische reift nach eingetretenem Blattfall aus. Durch Stecklinge vermehrt, wä der Kosdzubusch, der nur selten zum unr sich auswächst, überall längs der Wege, an Hängem an Flußsdämmem ähnlich wie anderwärts die Korbweidr. s Damit die Rinde sich leicht löse, läßt man lochendes Wasser-, dem ein wenig Asche beigemengt, daran ein wirlen und schält sie sodann. Vom· Holz getrennt, wird die Rinde in flie ßendem Wasser ausgesiißL Sodann wird sie in einem eisernen Kessel mit einer Aschenlauge weich gekocht und daran mit frischem Wasser ausgesüsit Der so gewonnene Halbstoff wird durch Klopfen mit walzenförmigen Schlägern oder Holzbämmern auf dicken Brettern zertbeilt und unter Wasser-Fusan mit häufiaem Winden und Wenden in eine gleichmäßige, dickbreiige. faserige Masse, den- Ganz stoff, verwandelt Bei idieser Arbeit wirten auch Frauen und Kinder mit. Nun gelangt der Ganzstoff zunr Papiermacher, der weiter verfährt, wie wir das liei der Herstellung unserer ge schöpften Papier-e kennen, nur daß er anstatt des thierischen Leims der Pa piermasse außer dem nöthigen Wasser etwas Pslanzenleim betmischt, den er aus den Wurzeln einer Eibischart ge winnt. Aus der Biitte schöpft er mit Hilfe des Schövfnetzes. eines mit vier holzleisten eingeradmten rechteckigetr Siebes aus feinen parallelen, durch Fäden verbundenen Barndusftäbem so viel von dem Papier-drei wie der Stärke des Papierbogens entspricht, den er herstellen will. Nachdem idas Wasser durch das. Netz abgelaufen, werden die Papierdm gen aus der Form genommen und zum Trocknen geschichtet, darauf mit einer weichen Bürste auf glattgehodelteBret ter gestrichen unsd mit diesen zum völ ligen Trocknen schräg an die Sonne gestellt, wonach sich der Bogen leicht vom Brett lösen läßt. Das fertige Papier wird von jungen Mädchen zir Lagen von 50 Bogen buchweise und zu 20 Buch riesweise abgezählt. Die Vorzüge des eigenartigen ja panischen Papiers erklären seine Ver wendung zu vielerlei Dingen, fiir die unser Papier sich nicht eignen würde. Aufsallend ist, wie es an die Stelle del Fensterglases tritt, dessen herstel lung dem Japaner bis in die jüngste Zeit fremd blieb. : Ueber sauber gearbeitete Lattengit ter geliebt. läßt es das Tageslicht mit mildem, gleichmäßigem Schein in die geschlossenen Zimmer dringen, wäh rend der Ausdlick in’s Freie durch die leichte Beweglichkeit der Schiedethüretr und Fenster vermittelt wird, die man öffnet, lo oft das Wetter es gestattet, um volles Licht und frische Lust in die Räume eindringen zu lassen und sich am Ausblick in’s Freie, in das woblgevslegtr Hausgärtchen zu er freuen. Reißt einmal eine pavirrne Fenster I LIUZL c- I(-IJ -»--- Mc- —-- »Es-O - ! gleich eine neue zur Hand ist« die Sil houette eines Blüthenztveigs über den Riß und denkt sich. ein draußen blü hender Baum werse seinen Schatten darauf. Aus der Noth eine Tugend zu machen, weiß der Japaner auch bei so geringen Anliissm Dr. Justus Brinckinann. · sentence-seiten tu Inst-en. Aus London wird geschrieben: »Viel leicht in keinem Lande ist das System der Sommerfetien so in das ganze Voll gedrungen, wie in Großbritans nien. Vom Iabriibesitzee und seiner Familie bis zum geringsten Arbeiter, zum Dienstmädchen und zur Aus wartesrau, hat ·der seine «holidays« und geiz; aufs and oder an die See, in der ähe oder in der Ferne, ge nach dem es ihm sseine Mittel erlau en. Jn manchen Ditriiten, so namentlich in Lancashire, »das stir· die ganze Wen -»-.» webt und spinnt, geben viele Jud-neu einen einlieitlichen .holiday« von ein oder zwei Wochen Zür ihr ganzes Per sonal und schlie en während dieser it ihre sämmtlichen Räume. Das deutet dann einen voll ändigen Stillstand sitt den Betrieb, a r ande rerseits ist damit den fortgesepten Sis runwn vorgebeugt, welche die lausens den Urlaube verursachen. Ja Glas gow aber ist man diesen Sommer noch einen Schritt weiter gegangen. Dass ein Betrieb jeht und ein anderer später ges lossen i . hat natärlich auch seine gto n Ra Eile, nnd darum kamen ve chiedene verbe, so namentlich danieden nnd verwandte Betriebe daktn älteren-, daß alle zur ieichen set ihre Baumes ließen we « .. Wis