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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Aug. 14, 1903)
.- J N :sindolph, mmnsqclur MAY-w » nmxgirxr Und IL kro- »t. Grund Island, «Zkbr., H Anat-sc 1905 kam-et lec i! ; kaorqam ; No. spu. s ! . MRacht S Uns-l und schwer ZU ils-A Meer, hin inbe- des Landes Breiten Dte chwlile Nacht. Die alten kocht . Darüber wie Träume gleiten. Fahldunlel empor, Wie rauchendes Moor, So zieht’s durch die lässigen Lüfte, Und Busch und Baum Am Waldesfaum Umzittetn die sehn-elenden Düfte. Und über die Welt, Durch nichts erhellt, Zieht in der Nacht verborgen, Gespenstisch bleich Durch der Träume Reich Das drohende Heer der Sorgen. Max Eberhatdt. ——--—-. --—---. —. Sonnenwende. SlizzevonElseKtafft. Mutter Christine ging ganz vor si tig. Jn der einen Hand trug ssie den Korb, in dem leise die Schüsseln gegen einander llikkten, und mit» der anderen hielt sie die große Weißvier flafche gegen die Brust gepreßt, in welche sie den Kassee hineingefiillt. Die alten, milden Füß: erlaubten leiren zweiten Weg mehr zur Anteils-« stätle ihres Manne-H lan der Zorns met war heiß, nnd die Ztmßtn vor den Thoten Berliiiszs itzntsix und fchattenlos. Vater Jsknlsch nun der älteste nntek den Arbeitern der n:u erbaute-« Stra ße. Er pfiff nicht nnd sang auch nicht mehr edel der Arbeit wie die ans deren. Auch blicltcn feine Augen nicht so oft in ten blauen. lachenden Dim mel, rtscr auf fröhliche doriilsierlvnm dernde Menschenlinden di-: geziemten-— los in des Lebens goldener Fülle die nahen Felder Dilrchstkeiiten Heute aber tchncy me Zeit doch aar zu langsam. Nach der Sonnenhöbe hätte es um den Alten längst Mittag sein miissem Jmmer wieder lösten sich die Händ-e vom Arbeissmertzeug, und strich:n die nassen, spärlichen Haare unter die Mütze. llnd schon das dritte Mal , hatte Vater Jentich den gebeugten Obertörper aerade zu machen ver sucht, um besser nach der alten Frau ausschauen zustönnem die ihm seit fünfzig Jahren in immer gleich blei bender stiller Pflichterfüllung das Mittagsmahl an seinen Arbeitsplan brachte. Als Mutter Cliristine am Wiesen graben, der neben der neu gepflaster ten Straße lag. auftauchte, verkündete auch schon ein Pfiss am Wästerhiiuss eben der Cbaussee den Beginn der Mitttaasstunde, Vater Jentsch, in dessen Steinreihe nach gerade zwei Quadrat der Fül « lang bebt-isten, um in a. tter Linie am Straßenrand abzuschließen, griff plönlich noch einmal nach dem Ham mer und begann sein Klopfen. Erstaunt, lachend sahen die ande ren von ihren Nultepliitzen zu ihm her über »Js doch en dummes Luder, der alte Jentlctx.« meinte ein junger, kecker Bursche. indem er behaglich die Schnapgslasche an die Lippen führte. Mutter Christine, die ihren Korb abseits von den anderen. unter einem hoben, alten Kastanienbaum gesetzt hatte, ging langsam aus den gebeug ten Mann zu. »’s is Mittag, Vaters« Er blickte nicht eber auf, als bis die Steinreibe vollendet. Und als see sein brauner-thes, hageres Antlitz sob, auf dem die Furchen des Alters mit dunk len Spuren gezeichnet waren, mischte sie mit der seisch gewaichenen, liihlen - Schätze leise darüber bin. .Karbonade hab' ich hent’ jemacht, Vater. un unsre ersten Moorriiben aus ’n Jart:n." Er atbmete schwer. Doch ging er mit bocherbabenem Kaps. ,.J«e Sonnenwenv heute-« fragte er nach einer Tanzen Pause. Sie niclee eifrig. Neben ihm im Schatten des Kastanienbaumes lau ette sie nieder und leerte den Korb. »Halte jedachl cm den vierund zwanzigsten, Vater?« Da san et sie nn. Unter dem weißen Scheiiel schim merie es noch ebenso blau wie vor fünfzig Jahren, als ihn vie Augen seiner jungen Frau voller Thriinen anlachten Arn Hochzeiistage zur Sonnen wendel Der-Tale, in den heimaldlichen Bergen, in dem Schlesierland, da wußte man doch von diesem Zauber, der um Johanni über die Menschen kinder lam, und der nun in del-Frem de beim Lärm der Großltadt wie ein plötzlicher-, wunderbarer Traum die allen Sinne beschlich. »Halte jedache an den vierundzwan zigsten. Vaterli« Der alte Mann lächelte. Vor fünfzig Jahren hatte ihm fein blendet Schcs wie ein müder Vogel im Arme gelegen. »Bist met wirklich gut, Willem?« Späterhin vergaß fee diese Its e. Er hätte auch lau-n eine Antwort a eauf gefunden. n Kampf und Sorge usw tägliche tod geh's nichi viel M fäk unnühe Wette. Hier Ietmeet Vlies cis-Schmerzens . beste der Wöäiieriuz ein händedtnel an den kleinen Griiberm die sich in fo schrecklicher Anzahl mehrten, und dann etn kurzes, erleichtertes Aufruh inen, als der letzte, der einzige im schwarzen Rock vor seinem Gott die Kniee beugte. An jenem Tage hatte Vater Jentsch der kleinen, faffungs lofen Frau wie einem Kinde vie Wangen gestreichelt. Und der Sohn hatte die jungen Arme in brausendee Lebenskraft dein Vater hingehalten. A»Na l)ot' ich mir die ganze Weit, Vatee!" lind er war ausgezogen, und war wiedergetommen, und er"hatte gear beitet, gedarbt und gehungert, und immer tiefer waren die jungen Schul tern herabgesunken Doch immer fester hielten der Eltern Hände über feinem Haupte zufammen. Eine Schwiegertochter tam in das Haus, neues Leben umsehn-irrte die Alten« und neue Sorgen kehrten ein. Bis es- tviever still wurde, unDEokxn nnd Tochter nnd Enteltinder ihre eige: nen Wege gingen· Die beiden Aler konnten ja nicht mehr Schritt kalter-. mit den Jungen. Und immer wieIer lockte der stumpf um«-; tägliche Brot die mitten Füße nnf andere Wege, un ser anzeris Menschens und in neue, fremd-e Sitten hinein. Cis die Alten dicht vor der Graf-, fiadt ruft-ren, bis sie wieder ein Stück chen hatten, ein Gärtchen daran mit Kerl und Räder-, und aucij Etteieden vor Dem Fenster, wie fie Damals-s in cer .«-.":ei.i«.·.tl) Miit-ken. - Vater Jcntfch hieit tsiöiztieb im Ef Ten inne nnd fdkoö die Schüssel anf den Zetteon Ver Futen-» »Da H- --—- eg, Mutter.fv Sie schüttelte Den Kopf. Schon eine ganze Weile hatte sie svie Hand in den Rockfglten nnd nieit trarnpihaft ein Papier in der Tasche umspannt , »Mit-beim lzat geichrieben,« sagte sie ganz teile. , Er rührte sieh nicht. Nur seine Au gen, die schon halb zugefallen waren, öffneten iich wieder. Da er teine Antwort gab, zog sie das Schreiben hervor, lächelte und wischte sich dabei die Thriinen voin Ge ficht tfr III-sollte Seien, konnte aber nielei. Da nahm sie ilkrn den Brief wieder aus Vier Hans-, glättete das zertnitterte Papier nnd letzte sich ibie Brille auf. Inwillfiirlich faltete er die Hände, als fre lass. Es war ein mühsames Werk. so ein Wort richtig an das an dere zu seyen, aber es ging doch. »Liebe Aetternt Mich fällt ein, Zins iHr Die Ekel-Jene halb zu Johanni. Wir haben lang-: gespart. und wollen alle riiberloxnrnen zu den Tag liebe Aet ternttlber nxias die Anna is, die ik im mer irctnt gewesen. Und gestern is ein kleiner Junge angekommen Und Mutter is Linnean-ein nach mein - Schwiegekinän nnd unse Tochter. Das rum fnreich mit Paule erii heute ab, liebe Aeltern. Er hat ans-gelernt ge habt berichten Monat. Alle grieien nnd alle sind gesund. Nun habt ibr ein Urentel, nnd ich bin fer froh euch wiederzusehen Am Abend von eure goldene find wir da, ich und Panie. Eurer lieber Sohn Wilhelm.« Die alte Frau ließ den Brief sinken Fgo ich auf ven gebeugten Fiopi neben i . Die Mütze lag im Grase, und die weißen Haarstriibnen klebten einzeln ern der Stirn des alten Mannes. Lautlos bewegt er die Lippen tin-b ver folgte mit bardeschlossenerr Augen ein paar tanzende Schmetteriinge über den Gräsern Os-, ,s . s-- x -» »O sUHcll cui Full-c sulccllllkschlsc nach den seinen. »Utgroßvaterc« « Er nicktr. Ein paar große Tbränen rannen iiber das braune, faltige Ge sicht. Von den Schmetterlingen fah er auf Das flammenbe Feld, tiber »dem Fort-, ganz bccb Iie Juni-Sonne stand. Und xtötzlich richtete er den gebeugten Körper empor uno tastete langsam und zärtlich an Den toellen Armen Verant, die ihm die alte Frau hinge streckt. »Gehst Du ’å SonnenwettdfeuerZ Ja, Tine, siehst Dank Sie schüttelte Den Kopf und ver folgte feine,Blicke, die rnit lindern-Jst glücklichern Ausdruck.an dem stützen soen Himmel hingen. Etwas Wunder-, Wunderfchönes mußten sie dort irden JLL wirklich. sie fah es auch. Das flache Felb, die Steine der Clpsauffee und die ruhen-Den Arbeiter drüben am Wege verschwanden vor ihre Blicken, und neben fich fühlte sie einen jungen, starken Arm, der nach ihren blonden, wehenden Zöpfen griff. Die Johannisfetter flammte-i wie Der sauf, die großen, zitternden Glu tlien des hochzeitfabendj vor fünfzig Jahren. Jnt deintatlklichen Dorfe tanzten die Burfrhen mit ihren Mäd cben um sdie prasselte-sen holzfcheite, nnd der hellste, ver quftvnllfte Jauch r galt dem Brett-wach das über die suchet in die leuchten-de Juni-Nacht ingelaufen war. Die B nndesfkaggc bei Bornea IMUEUICU O LIMI Oyoøiw , -" «« qsk " M Of- ««»«» end-Osm- rkm « . sz ( k. JEAN »so-www Axt-»Um »z-«».s ·« - « » " « ' »U- YOU-O · SICH kuw Ist-»I-( ask-«- o. - »Fa « ds« « . »o-«O·-I««t« - M · -;, ki. .«- s ÆO THE O (1-««7 J , , FDie Buchstaben C c- c zeigen die IJnseln bei Bomeo an, auf denen dies Fkagge der Vereins-Neu Smaer März-J lich auf-gezogen wurde und welche dies .Ursach.: einer diplomatischen Comm-; verfe zwischen Großbrii annien und den Vereinigten »Ist-unten fein werden. FAuf diese Weise wer sn auch die ver csciiedenen hervorragenden Fr agen er , -.« at wer-den« welche sich auf has aus mlirti ge Territorium Der Vereinigtcn Staufen beziehen. W M»AMD-x Mutter Ehristine lächelte vertrauan Vorsichtig stand sie aus und räumte Die Schüsseln in den Korb. Heute noch würde sie Den Wilhelm sehen, nnd den großen Enkel. Und irgendwo in ver Ferne gab es noch ein Menschenkind, ein kleines. winziges Urenkelchen, Das ihr auch gehörte. Und ganz sriilh Feierabend mußte er Ernte machen, der Vater. Das gehörte sich so, wenn die Kinder lamen. Anbiichtisg legte Mutter Christi-te «er Brief zusammen und trat hinter Den alten Mann. Kehrst früh beim heute, Vater?« Er niclte, nickte wieder, und griff mit der Hand nach der entblößten Brust, «oie sich ans dem blauen, geöff neien Arbeits-herni- dunkelbrann her vorhob »Unser Wilhelm. Mutter . . . nn ser Junge kommt wieder,« sagte er ge heimniszvoll lächelnd. Am Wärterhiiusclxen der Straße til-beten sich bereits die Arbeiter unso erhoben sich schlaftrunten von ihren Ruheplätzen. Gleich würde die Mittagsstunde er neuter Arbeit weichen Vater Jenisch blieb still im Grase sitzen. Er lebnte sogar den Körper noch fester geaen die alte Frau. Die hinter ihm stand. »Ja mein Bett soll er schlafen, der Willemi Haste geh-ört, Mutter?« Sie hielt seinen Kopf mit beiden Händen sesi. Jrnrner schwerer nesteite er sich in ihre Finger ein. Ein langgezogener Psifs ertönte, nnd an den Steinen benannten wieder die ersten Hammer-schlage Frau l! bristine klopfte neaen die in sammengestintenen Schultern »Vater! Hörste nich, Vater?« lFxr schüttelte mit irrem Lächeln den Kopf. »Meine Straße is ja all fertig, Mutterihen!« Die Sonne stand bereits etwas ties ser und streifte denSchatten unter dem Kastanienbaum mit röthlich zitternden Lichtern. Da griff Vater Jentsch noch einmal nach der Brust. Sein sisops satte schwer lietalx und Mutter Cliristine mußte niedertnieen,sonst wäre sie hin gefallen. Ein Schrei stieg aus ihrer Kehle ein pnr ein tut Zer, langer Rus, der dei. Mann ausriitteln sollte au-: seiner Ue tlargie Aber Vater Jentsch hörte ihn nicht« Die anderen Arbeiter, die den an vernommen halten« kamen herbeigelans sen, nnd einer riiitette den stillen Ka meraden lachend am Arm. ,,Dentst woll, ’s io schon Feier: als-end. oller Ntann?«« Doch schon war er zurückgetoichen nnd riß unwillkürlich die Mütze dont Kopf. »Der is ja dot, Mutter Jentsch, mausedot. --- merkt Jhr das denn nich, Menschenkinder-W Ja, jetzt sehen es die anderen auch Scheu und stumm blickten sie von dem stillen Mann nach der Frau. Sie weinte nicht« und schrie duckt nicht mehr aus. Nur die Lippen preßte sie plöykich aus die noch warnte Brust des Todten. Gerade aus-Edle Stelle wo ihr stinng Jahre ein Leben voller Lieb-e und Treue entgegengeströmi. Nun konnte sie aber das taltmäßige Schlagen nicht mehr hören. Nun war es still, ganz still geworden. Und doch sagte sie plößlich ganz laut nnd deutlich. geradezu, als ob Va ter Jenisch es noch hören konnte: »Ich ; Dank Dir odch, Willem, »sich — - dank «- Dir —- doch!« ’ ; Und als die Männer ihn eint-sowo Fdein und der Jüngste, der Kräftigste, die Hände nach dem weißen Haupt aus-streckte, stieß Mutter C·hrifline ihn zurück. Vorsichtig breitete sie die Siijürze über das stille Gesicht, nnd drückte den verhüllten Kopf zärtlich gegen ihren Körper-, als sie ihn heimtragen »Es wird ja balde wieder bell, — Vaietchen.« — ———-.Js.-I-—— — Em Schülerstreidx Lumdresie von Fserdinsand Gran-en Zellen werd-en einem Lehrer Heim Zchseiden aus dem Amte so vielesiunss gesungen der Sympathie zu Theil, als sich deren Professor Adde Friedrich erfreute-. Denn am Gymnasiusn :er er eine sehr beliebte Persönlichteii trotz aller vielleicht eben wegen seiner Zon Ierburieitem Wie härbeißig er doch immer drein sah, :er gute Friedrich der uns in dir Yeyex mnmc oet Eiiqesea un-) one-seen Geometrie e n sioe hie, mit dem seit die Zchxauer der py: kagotäischsrn Esels 5riicke« empfunden und der uns- die ilebsetzeugung deibrachie, Taf; sag-an alles auf Ecke-Den in eine ,,(Tlleichuissg« dringen kann, wol-ei sich freilich nicht immer alles aufhebe. So bärkxißig und doch so gut! Este gro f3e, allzu fleischige Geilnlxt var Friedrich docl ruhte der Körper auf Verkältnißn äfzig kurzen Beinen Diese waren in meist noch kürzer-H lnadpliegende Hosen gcs » Hvänsgc Auf dein langen Hals-e las-, i iin mächtiger Kopf, mit einer »Es-stir ne·«, disse- sich bis in den Nacken Verlor. Die Haare taki-e sich Friedrich schen In Tier Juaend ,,l«,-er.1usgeörget:«. Das röthl: eh schimmernde Gesicht war bitt .os, ein-e kurze, proportionirje Nas: Tptang herausz, welch-e der goldenen Stille ein-en festen Halt gab. Hinter Dei-selben zivinkerten zwei braune Au Iem deren its-wisses- Zufammenzielxen zeuilich die starke llurzsichtigleit vier rizth« san welcher Friedrich litt. Diese jlurzsi ligleii macht-e dem lieben Pro fElle-r den Gymnasiasien gegenüber fast hilflos und dies umsomehr, als er lich-bemühte dieselbe zu verbergen und j sie doch tausendmal offenöstar e. Alle « liebten ihn und salle liegean ihn. Das s il ingt zwar nicht eben erbaulich ist l ibet die Wahrheit, und diese soll n: cht l retlchwiegen werden-. Freilich muß Ia ducke gesagt wear daß dem Peo fessoe der kleine Werg-er durchaus nicht zu schaden schien. Denn er blühte im rme mehr auf. Deswegen wohl nah men- wie uns die Sache nicht sehr zu Herzen Ach ka, es war eine Elle Schnar, die mit mir die alten, entfeklich unbewe l W T men Gymnasialbiinke drückte. Wir gin » Hen einander kein-en Pardon, und es war Vielleichck nicht von Uebel. eiaß wir «Piifse in aller Freundschaft gewöhnt waren-, wir empfunden idann die, die wir im Geer-Enge des Lebens erhielten, nicht so schmerzlich. Wie oft wurde nicht in Vserschwiegener Morgensiunde der Sessel iam Koth-even das sbeiskim Dämmer-n lag, mit Kreide eingseriebens, die dann sdier gute Friedrich ahnungs los einen- halb-en Tag lang an feinen Hof-en mit sich herumtruig so daß er überall, wo ersich zeigte, die heiterfie Stimmung hervorrief Cölestin Jüp-ner, ein binsfer Bur sche, hoch und schlsani wie seine Bon nerksksange, letfchmerzler und Cl«assi i—.-r-H.isser, sann immer neu-e Streiche aus, das Herz unseres- Ordinarius rcenigsiens auf Viertelstunden zu be trüben-« Jckk weifz nicht, was Cöisefiins Jünglingibrufi mit so viel Groll geizen Fr3::)«rich gefüllt heu. Wunder nahm eLs mich nur, daß gerade er am meier Tbrärsin in den singen hatte, ais-« Die Trennungsftixnde vom Ordi « natins gekommen war. Zu geschah einmal seine-E- Sonntags ais-II ntsj Professor Friedrich in die Schulmefse führte, Trag Folg-ende: Wir kannte-sc die (Sii::vohnl;seit Unseres Or -:—ii«.-.rrius:3, in Der Kirche, nachdem er ; nni den mäßig Ursein-en Professoren-« Bänken platzgenommen hatt-s, sicii der Hanzscinikte zu entledigen, morsauf er ein Biichiein onmahni, Von dem nnin nich-: wußte, ob es ein Lindachtgånch oder Die-miss- ,,Va'den:ecnm« mar. Eis-·- rr-.1r Jiiprer gelungen, sich der FI.:::Ofch-nr,: Friedrich’s.-s fiir einen «Li«r:ge11’blick zu bemächtigen ais er fie, der-or wir in die Kirch-3«gefiihr: sour r:n, auf dein Rainer-er niezszrgelegk breite. Lille-J gefchsaii, ivie onrsaxnssgses sehen: Der lee Herr entiedigte sich Juf seine-n Ehrensitze angesichts der :er.·an:n:elen chnsinsie mit umständ lickcr Feieriichieit der schwarz-en Le dzri:.1n-:-schni,e. Da plötzlich ging ein Zug Des-: Grimman iiLer sein gn: miith e: Gefiel-,:: Seine Hände knnren kehjich;rnrz, nig- od er sie mä: cniicsii jigoieiforen lädt-exten. kng Umriss-Isi l ssslier TUTGEe bestrichen l;Li::c.... Tie; ! ner schmunzelle, ein paiar junge Das I knen fließen sich sichern-d an. Es i g: I ein Glück-, daß eden der Orgel dran-« scnder Tonfliuth über das Gotteshaus :-abänrollie.« Der blasse Jiipner harte keine Lippe ver-zogen! i Eines Tages, — es ivsnr ein schiviii j ler, schläfriget Sommers-W —- ver suchte der- Ordinarius uns einen neuen Lehrssatz zu erklären, der nach seiner Behauptung furchtbar interes sank war, uns aber eben- so langweilig Tünktr. Inn eine Stille, Die vorn Dan rother Mohnrosenk angefüllt schien, floß über das Lehrzimmerz tiefer sanken die Köpfe. Friedrich merkte dies und selerie Ast-Er es lksriis nE-ckzs. Ein Flüstern spann sich Da nnd dort. »Ruhi»g,« rief der Ordinarius- ein-I stampste mit dem Fuße. Nach einer Weile fügt-e er hinzu: »Ich bekomme den Schmäher schon heraus,« und in qnirirend flogen seine Blick-e iiber uns-s set-e Möpr Einige Augenblicke war es still, I dann lind ein noch stärker-es Flüsternd an. Es kam ans den hinteren Regio nen und pflanzte sich wellenförmig nach vorn fort. Eben beugte sich Cölestin Jiipner unter »Die B-anl, zu stiirmte mit zwei Sätzen Friedrich vom Podium bekun .:er, faßte ihn an Den Schultern und j sie-f: »Die Hände in die Höh-ei« l Die Zornnder auf seiner Stirn year angeschwollen Jänner, der Durch den-jähen Lin griff überrumpeli uno erschreckt kom iourde roth wie eine Pfingftrose nnd streckte die Arme sofort in die Höhe l Jn diesem Augenblick vernahm man l das Geräusch eines fallenden Gegen-: - stand-eg. - Viel schneller ais mir es der thlbeleioktzeit unseres Herrn Ordi narius zugenaut hatten, bückte sich die-: ser, griff Unter oie Bank und etxe die hiifreich herbeikangenden Füße Der Jiiichstsitzeneen das corpus delicti in Sicherheit gebracht hatten, hatte er ers gefaßt unst- hielt einen —- Stiefel, einen blanlgepntzten Stiefel triumphi rend in vie Hishi-L »Ein Stiefel," sagte er ocrmuneert und doch mit erkennbarer Genug thuung. »Wisssen« Sie Vielleicht was ein Stie-: fiel ist, Jiipner?'« fragte er ten Kame raden, der noch immer die Hände ges gen die Decke gestreckt hielt. »Gewiß, Herr Professor. Ein Stie fel ist ein Instrument-J »Ein Instrument —'« unterbrach ihn der Ordinarius. »Man bedars »aber zweie-r solcher »Jnstrucnenie«. WSte Mk Æs . . Eicheln in Gedanken »Bitte, Herr Moses-h dieser Otto-, sel gehört nicht mir.« Friedrich war einen Augenblick tin -angenehm überrascht »Nicht?« fragte et nochmals. - Jiipner trat aus der Bank heraus und dia fah man nun allerd·ng5 daß-, f itm Der Stiefel, wel then der Pr noch imemr in der Hand hatte, un-. möglich- gehören- konnte, denn Jiipner war mit zwei braunen Hitwfchuhen ausgerüstet, während dies-es corpus dzlicti glänzend gewichit war und überdies zur Gattung der sogen-Hinten ,,Sti«efliet en« gehörte. »Mutter haben Sie ihn denn aber?« inquirirte der Ordinarius. »Ich fand ihn unt-er der Bank-' war dke ruhige Er videi"nng. »So, DI« —Frieo·’richs Blick set-. vei ·. .e jin die Cl asse, die ntun ganz Ohr war, so viel miehr sals vorhin bei Dein interessanten Lehrfatze. —- »Und mem gehört er denn -an?« Todtcnsftillie herrschte, so gleichmäs tbig schen alle drein, als ob der fichmnczgimichftie Stiefel plötziich ber sinxesiiksncit träte nnd niemand müßte wem er :t)öre. ..-er Otdixtsnr US Wette finster-en Ici Hesz ixx Die ihin itztisgcerig zugewen d: ten chickken ,,)iu««:, dm Eigenthämser wen-: ich »t.ne Lit« eine ins-n Sie werden vor n ir, i)": ir : Dem Po:«i11ni linnkmeiie Insp- Hist-its m. Natürlich erfr, wrnn Jr U:::i:::r.ci:i beendet ist, denn j3«I: t« i:n mir Wichtigeiseg zu thun. Da tat-er 1i31-.1m1d sich - sxciter mir Dem ieket iirxruissn kann, will ich ihn ·;;: OF f·«: szcnircn « xjki risse-. Wor: In wandte er iicb - Jup» .«.««Z»-»-. Ti-« Thu- »-»h sk- spur NR « , Zi’!. u »Hu-u- v sie-« »san«- usu- «- usw-— , ll U tem Bogen- slog der Stiefel unbekann ten Eigenthums hin-aus uns-o hinunter in den Turnsgsartem in die weiche, othe Lohe. Wir hörten ihn kaum au ist«-allen. »Nun fahren wir weiter sort.« Professor Friedrich- tehrte zur TI fci zuriick und nahm die Demonitra- , tion wieder aus. Dir mir nicht wußten, wie es dem Besitz-er des hinausgeworssenen Stie sels ergselxens :viir:-e, herrschte nun mehr Ruhe Da erhob auf einmal Cölestin Jup rer seine langen Arm-e. »Ich bitte, Herr Professor,« sagte er , chhabe starkes N-asenblutew.« An- dem we :ßsen Tuch, in welchem er Icn größten Theil Les Gesichtes ver barg nahm man allerdings rathe Flecken wahr-. Professor Friedrich, der kein Blut schen konnte, ries mürrisch: »Nun, dar-n gehen-Sie hinaus-, keh ren a.:—:«r, nachdem die Blutung gestillt ist« sofort zuriicl.« Jiipner verbeugte sich und ver fclxrand Nach seiner Viertelstunde ei- - ir: lehrte er zurück und nahm seknen Platz ein. Bald wurde geläutet und damit war der Unterricht beendet. Begierig des Isisxnireniden harrend, rüsteten wir uns Heu Ausbruche. Da gebot der Ordi nariin mit gerunzelter Stirn halt. »Tveten cie Bank sür Banl her aus und marschiren Sie langsam hTser am Podiutn oorbei«, befahl er. Ein grimmig : zufriedenes Lächeln spielt-: um seine Lippen. Rasch rieb er sich noch die Brillengläier rein, Dann er sclxoll neuerlich der Beseht: »Der erste Bank mit-ritt Ien Anfang; also vor erirtk!« Professor Friedrich stand auf dem Podii:m, an einer vom Wi terschein der Sonne erhellten Stelle. Inn Gänsemarsch mußten wir an ihm voriilsen So weit. als es mit seiner Höre-erfülle dereindar war, beugte e: sich vor, damit ihm der ,,Einstteselige« ja nicht ausreißen konnte. Mit Ar gusangen beobachtete er uns. Die erst-e Bank besaß alle Stiefel; immer zwei schwarze oder zwei braun-e. zxvei Hohe oder zwei niedere. Bei der irr-eigen Gruppe befand sich ebensalle tein des zweiten Stiefel-s entbehrendeg Individuum Ein Gleiches war mir Ter dritten Bank u· s. m. — Die letzte Gruppe marschirte vorbei Der gute Professor Friedrich betrach tete Diese so peinlich gen-au, als hätte er Vers-acht, daß sich der Sickkuldiigie den einen Fuß in aller Eile —- blank ; etvichst hatt-e, um dsen fehl-enden Stie fel zu verbergen .. Lille-.- Vscrgeblicltk Nun waren nur noch zwei, dann noch einer —-- und alle hatten recht schsgiiene Stiefel san, die auch Vor ichriftsinäsrig zusiatmnenpasztenZ To verschwand das grimme Lächeln icon den Linken des- Ordinariusz ver dutzt, geärgert und verwundert blickt-e er drein. Komisch sah fein altes-, gut miitbisges Gesicht in diesem Augenblicke Atti-. »Du must einer drei Stiefel ange hsndt baden,« schnarrte Professor Friedrich und schüttelte den grauen Konf. Wir oder dissen- die Lippen zusam men und leichten nach innen, denn nach außen drtrsten wir es nicht mer ken lassen. Nur Cölestin Jüpner sah sehr ernst drein. —--s——-..O-—-——— »Nun, jeyt hast Du in- der Ansstel lung ja ein Autonrobiil gewonnen, da kannst Du schon zufriedenseiM »Jetzt suche ich nur noch eine Juni-, dis das nöthig-e »Aus-ist« dazu hat«