s . pttimtttf Vde Las der Jagd nach Zechzig Tausend Erzählung eines Privatdetektivt Von Thorwaid Bogen-L ------------ WM OODIMWW WWLJU (7. Fortsetzung) 21. K a p i t e l. sühring ging in verbifsener Wuth in feinem Zimmer auf und ah. Sollte ei ihm denn nie gelingen, sich von den ffeln, die sich um feine Füße gelegt tten, zu befreien. Er fühlte, daß der Boden unter ihm schwankte uisd er in Gefahr stand. die Früchte seiner taltblütigen Standhaftigieit und der fürchterlichen Jahre hinter den Mau ern des Gefängnisses zu verlieren. Er fah ein, daß er es mit einem Gegner zu thun hatte. der ihm vollständig ge wachsen war und vor dem er sich nie sicher fühlen konnte. Und feine Wuth kannte keine Grenze, als fein Blick plötzlich auf folgende Notiz im »Ver liner Tageblatt« fiel: »Ein iiberrafchter Kinderräuber rnd ein liftiger Deteltiv. Die alten hallen des »Ease Bauer« waren am Mittwoch Zeugen einer äußerst inter essanten Epifodr. Ein kleiner Kna be, Sohn wohlhabender Eltern, war sdon ein-er Verdrecherbande entführt worden, die nachher von den unglück lichen Eltern natürlich ein-e große I Summe Geld zu erpressen fuchten.; Derjenige, der dazu bestimmt war, mit ; dem Vater zu verhandeln, hatte indes fen feine Vorsichtsmaßregeln so klugl rofsen, daß die Polizei es für aus-s ; tölos hielt, eine Berhaftung dor- ( unehmen. Der Vater verfuhr indes- s fen auf eigene Faust in folgender sinn- I reicher Weise: Er lud den Mann in« das »Case Bauer« ein, wo er vorhert einen Phonograph unter dem TischT angebracht hatte, an welchem er später ; Platz nahm. Der Getderpresser T kommt, da er sich ohne Zeugen glaubt, j nennt ohne Umstände seine Bedingun- « gen, fällt aber vor Schrecken beinahe! um. als ein herbeigerufener Detettiv ihm its-n nsfbnfnsnpnNmmkni Iris-i Und ! sßch der Wachswalze versichert, die an- ; get-lich das Gespräch enthielt. Er zog es vor, zu Kreuz zu kriechen und gab sogleich an, wo das Kind zu finden dar, weshalb der Vater zum Dank ihn laufen ließ. Er wird sicher ange nehm überrascht werden, wenn wir uns hiermit in der Lage seh-en, dern herrn Jndustrieritter mitzutheilen, daß die Walze nur »the dig Sudan« wiedergiebt, das lustige Couplet Tom Jacksons, das er jeden Abend unter stürmischern Juhel bei Born Fc Jorn vorträgt Wie man sieht, war das Referat nicht ganz torrett, aber Bühring hatte doch genug vernommen, urn vor Aet ger fast griin zu werden. Dies noch zu allem Anderen! Miß lorina langweilte ihn, und was chlirnrner war, ihreForderungen wur den von Tag zu Tag größer und sie versuchte ihn geradezu systematifch auszupliindem Anaewidert von die sen»trivialen Betrachtungen nahm er Hut und Rach- tleidete sich um und ging an den Billetschalter der Oper, wo er ein Lagenbillet löste, denn an diesem Abend wurden »Die Meister srnger« gegeben. Es war erst 5 Uhr und bis zum Be ginn der Vorstellung dauerte es noch dritthalb Stunden. Grübelnd und mit finsteren Gedan ken sieuerte er hinaus nach dem Thier garten, wo er sich auf einer Bant ne ben der ,Siegessiiule« niederließ. i i si Gleich darauf erhielt Hell eine Kar te folgenden Jnhaltö: - »Ihr Mann besucht heute Abend die Oper-. Er hat ein Billet zu Lage Na. U, Platz 7. abe No. 8 reserviri. Achtuugzvo Otto Krausr. - Denktin Frau Hell hatte es eilig. Jhre Magd war äußerst verwundert über die Sorgfalt, mit Der sie ihre Toilette machte und sie Verwunderte sich noch Mehr, als sie vernahm, das; Hell an diesem-Abend nicht auszugehen beab sichiigte. Frau Hell war geradezu strahlend und hatte alle raffinirten Toilettens känste zis. Hülfe genommen. Um stehn Uhr rollte eine Droschle vor das freundliche kleine Haus. , rau hell wars einen pelzgesütterten Thea termantel über ihre Vrachtvollen Schultern und eilte hinaus. hell schüttelte ein wenig den Konf, als er die Eingangsth ür geschlossen Hatte. Nun ja sagte er daraus zu sich sen-Te »was pas Weib kein, das Dis Gest, sagt der Franzose. —- lssg istsbrigenj der einzige Ausweg. Wenn es ihr nur gelingt.« I I I Das achtzi Mann starke Orchester inwirje die prachtvolle Ouver M als ähring in seine Loge trat Er war sehr angenehm überrascht, als g Fand, daß er seinen Platz neben ei M Its-Blend schönen und eleganten M M nnd daß sie beide die ein M k- der Lage waren. c- W ja nicht anderem daß der M Arn-se mit ein paar Worten TM sz FULL thänfey »Z- W im Maus, daß ,H D · J - der Beiträgan « M Unsre-te die Mvsd aus-W Hunderte von Qpernguckern richte ten sich von dem Parteti und den Lo gen ringsum aus sie, sodaß Bühring sich am Ende ein wenig belästigt sand. Die prachtvolle, rauschende Musik itiinte fast unbeachtet an seinem Ohr vorüber, seine ganze Aufmerisamkeit war auf die Dame neben ihm gerichtet, die augenscheinlich eine Verehrerin Wagner war und die mit halb ge schlossenen Augen sich ganz dem stillen Genusse hinzugeben schien. —- — — »Pardon. mein Herr, —- ich habe leider ein Programm zu taufen ver gessen,. würden Sie so liebenswürdig fein, mir einen Augenblick das Jhrige zu leihen?« »Mit Ver niigen!« Bühring fuhr aus seinen Betrach tungen aus wie ein Pferd, dem man die Sporen giebt. Vorsichtig und gleichsam tastend lei tete er nach und nach ein Gespräch ein, auf das die schöne Unbekannte bereit willig einging. Er schmeichelte sich bald damit, daß er wie gewöhnlich Bresche in ein Frauenberz geschossen hatte, und als sie in einem Zwischen att ein wenig zögernd daraus einging, ein Glas Seit mit ihm im Fover zu trinken, da betrachtete er seine Erobe rung als sicher und war nun tiihn ge nug, ihr dn wenig näher zu rücken. »Dürfte man das Glück haben, das Fräulein wiederzusehen?« fragte er endlich. »Kaum, mein Herr. Es würde mir lieb gewesen sein, die interessante Be kanntschaft fortsetzen zu können, denn Norwegen und die Norweger sind. im mer meine Schwärmerei gewesen« — sie sah ihn verführerisch und schattbaft an, — »aber ich reife leider schon über morgen heim nach Grünstadt und das kleine Nest fällt bei Jhnen wahrschein nch auch Benannt »Und wenn nun das Gegentheil der Fall wäre?« .So würde ich Sie mit einer Ein ladung zu einem kleinen »Kneipabend« cheehrem den ich übermorgen meinen Freunden da draußen gebe. Jch bin elternlos und mein eigener Herr," setzte sie dedeutungsvoll hinzu. »The: das Fräulein hat sich no nicht demastirt.« x »Das will ich absichtlich nicht. Euch Männern kann es nichts schaden« wenn Jhr auch einmal aus die isolier bant der Neugierde gespannt werdet Aber sind Sie übermorgen im Hotel zu Grünstadt zu treffen —— wir haben leider nur dieses einzige Hotel und es ist nicht übertrieben elegant — so werden Sie eine Einladung von mir finden.« » »Ziihlen Sie aus meine Piinlilich -teit, meine Grausame, ich werde zur « Stell sein. —- Dmf ich einen Wagen fiir Sie holen?" « »Nein, danke, ich habe meinen eige ne in der Nähe. Also, Adieu, —- auf s Wirt-ersehen übermorgen!« » Die Vorstellung war endlich fertig, ; Im Bestibule reichte sie ihm eine ari k stotratische kleine hand zum Abschied und verschwand imMenschenschwarm, ohne daß er in seiner Betroffenheit ! sich anschickte, ihr zu folgen. —- — j »Wer weiß," sagte Biilning zu sich selber, während er seine Schritte nach einem Nachtrase in der Leipzigerstraße lenkte, »aus dieser Bekanntschaft kann s vielleicht doch etwas werden« - i s- i f »Nun wie ist die Geschichte sog s laufen, meine Liebe?« fragte Hell, als -- «- Ists-h f«Z--- Eies-es th Gut-nä thür öffnete. »Gut, wie ich es erwartet habe. Ich habe eine Eroberung gemacht und übermorgen hast Du meinen Anbeter an dem gewünschten Ort." . 22. K a p i t e l. Moritz Eisenthal verwünschte Griinsiadt und seine eigene Dumm heit. Der kleine krümmt-einige Jude mit den runden, freundlichen Zügen und dem gut srisirien Knebelbart stand allein in feinem Laden und är gerie sich über den Mangel an Unter nehmungsgeist der Lenke. Vor fünf Jahren hatte er sich in Idern kleinen Ort als Waffen- und ; Eisenhändler niedergelassen, aber k troizdsern er obne Konkurrenz war, Tging doch das Geschäft schlecht. Er ; hate erwartet daß das kleine Städt « chen sich zu einem zweiten Charlotten: barg entwickeln würde, fand sich aber sehr getäuscht « Er hatte, an espornt von der Spe lulationösncht seiner Siammesgenos ; sen in größter Eile ein hans undein « großes Grundstück in dem Flecken ge s lauft, weil damals stark von der Gründung einer großen elelirotechni Tschm Lehranstalt außerhalb serlins in Grünstadi die Rede war. i Aas dern Projekt wurde indessen nichts nnd der kleine Mori blieb mit I sei-es Laden, seirsem n e nnd dem Mut-Mc M- Ohne auf anstän dige Leise verändern zi- lsnnen Er sei-Oe gerade sehe Spiele Ell-ließen Ell M ei- M seim W Quer-e ...» « «- -«-·-.«-«---»--s « I ff Und der sonderbare Krieger eilte oth r ein est-kranken dunkler herr, siedenfn s ein Anständer »He-be ich die Ehre, mit deren rsenthal zu sprechen?'« »Ja-—- womit kann ich anen die I I IE ien I »Sie sind der einzige Wassenbiind L ler hier am Orts« , »Und der einzigeEisenlrämer, mein Herr — wären deren noch mehr da, so müßten wir alle zusammen ver hungern« D·ars ich Sie aus einen Augenblick urn eine Unterredung unter vier Au gen bitten?« Der Wasienhändler zögerte etwas verlegen. he»Nun, es ist zu Jhrenx eigenenVor t rl Der tleine Moritz verneigte sich bindlich und verwundert, schloß dann eiligst seinen Laden und führte darauf den seltsamen Gast in sein Privat zirnmer. Als ihn der Fremde nach einer bal ben Stunde wieder verließ, schüttelte der kleine Jude unichliissia den Kopf »Das ist eine qeiyeimnißvolle Geschich «te,« murmelte er, »aber hundert Mart Isindet man bei diesen schlechten Zeiten nicht aus der Straße, und es ist ja nichts Böses, was ich ihm versprochen habet« ir- - n Biihting zählte die- Stunden bis er seine schöne Unbekannte wieder finden sollte. nA dem betreffenden Tone stellte er sich auch auf der Station ein und löste ein Billet erster Klasse nach rGiinstadt. Den Verkehr nzch diesem Fleck ver mitelt nicht die Vtadtbahn und der . kleine Bummelzug, der nur ein einzi ges Coupe erster Klasse führte, wand " sich bald langsam siidwärts. I Bübring hatte nur einen einzigen ; Reisegefährten einen ilotten, jungen .k----I. -- .I----4 h-- II -M-k-·-.J-Z - i u UCHIIIIIUOZOIIIIIF III UIDWIIIIHIJ Heit und- Liebenswiirdigleit felber ! war. - F Als er vernahm. daß fein Begleiter tNorweger war, wurde die Unterhal ! tung bald feer lebhaft, und der junge J Krieger wurde nicht müde, den andern Jübet die Verhältnisse in denr «Som jrneraufenthaltsort des Reifelaifers'« nuszufragem und traltirte den an j dern dafür mit einer wahren Sünd jfluts von kleinen pilanten Garni Ifonsgefchichten Es dauerte eine un Iglaublich lange Zeit, um die paar ; Meilen zurückzulegen, da der Zug un kziiblige Male auf der kurzen Strecke anbieli. Der Lieutenant ftblug feinem Ge zfiihrten eine Partie Piquet vor, um die Zeit zu vertreiben, er hatte feine Kartenfuttera lbei sich und nalnn nun eine Cigarre, indem er gleichzeitig auch Bühring eine folche anbot. Das Spiel begann, aber fchon nach einigen Minuten eriliirte der Hufar, dafz er nicht weiter zu spielen wünsche. »Der verwünschte Bummeizug macht rnir die Augenlider fo schwer wie Blei,« sagte er gähnend und lehn te sich gegen die gepolfterte Wand. wo er bald einfchlief und laut schnarchte. Bühring fühlte sich ebenfalls ein wenig schläfrig, tauchte indessen feine Eigarre fertig, ehe er dem Beispiel keines Begleiters folgte. Bald schlief aber auch er fanit ein. « Etwa vier oder fünf Minuten später öffnete der anar die Augen und be obachtete den Andern scharf. Darauf rüttelte «. er ihn ziemlich kräftig. »Wunichen Sie Erfrischungen so in dazu bald Gelegenheit auf der näch sten Station,« rief er dem Andern ziemlich laut ins Ohr. Bitt-eins schlief indessen ruhig weiter, was bei dem Husarrnoffizier ein zufriedenes Lächeln erzeugte. »Ja, mein guter Herr Schwindler," sagte er wie zu·sich selber, »meine Cigarren sind ein ausgezeichnete-is Schlaf-nistet Wollen nun sehen. wo Du Dein Arsenal hast« Er durchsuchte dann mit merkwür diger Geschicklichkeit die Taschen des Schlafenden, fand oder nicht, was er wünschte. eMrtwiirdig genug schien der sonderbare Taschendieb weder die Brieftasche noch die Börse seines Opfers zu beachten Mit einem befriedigten Ausrus gab er endlich seine Nachforschungen auf, als er auf einmal Bührings Uebertock bemerkte, den derselbe anf das- Netz über gelegt hatte. Er nahm ihn herab, untersuchte die Taschen dessel ben und mit vergnügtem Lächeln steckte er einen Revolver zu sich und legte dann den Ueberrock wieder auf seinen früheren Platz. Auf der näch sten Statisti, eine halbe Meile vor Grünstadt, stieg er aus indem er den ondutteur zu sich winkte. »Herr Konduiteur —- seien Sie io gefällig. den Verrn dort zul werten, wenn Sie nach Grünstadt kommen, und grüßen Sie ihn gleichzeitig von mir. Er schläft so gut daß ich ihn nicht zu werten vermag-' »Seit mit Vergnügen geschehen, herr Lieutenantt « »Sie sollen Dank haben! Guten Abend!« Büßt-ins wurde an sei inern Besinn niunsert richtig, wenn auch mit eini ger Ehe geweckt. Er ftuyte bei der Betschast des Fonds-Muts nnd dachte Ench. Er konnte sich die seltsame Mii nicht erklären, dir ihn so preis cis-besessen ZWI Dazu hatte er un weit-h an die er reicht Minis Cr II see iti « --«s·-s..-..Æ.i:r·. its-kn ««-- ..--- —.«...- --.-.. ».—-«,--- -» · — Orsdnung. Das einzige, was er miste,s war sein scharf eladener Revolver. Dies kam ihm sog eich etwas verdäch tig vor, da aber sein srii rer Reise tatneead allzu echt ausge eben hatte, als daß er ein Spät-bund hätte sein « könne, so beruhigte er sich damit, daß ihm der Revoloer aus dem Weg nach der Station wahrscheinlich aus der . Tasche geglitten wäre, weil er damals den Rock auf dein Arm getragen hatte. sder Sicheth halber ließ er sich in- « dessen ein affengeschiift zei n, in das er eintrat und einen volver · nebst sechs scharfen Patron-en kaufte. Wieder aus dem Laden treten, lud er mit einem tückischen iicheln die Waffe. »Trittst Du mir noch einmal in lden Weg,« murmelte er, »dann ’wol1en wir doch dem Spiel einmal ein Ende machen, wenn Zeit und-Ort sich » dazu eignen!« 23. Kapitel. . Bühring erreichte endlich das hotei. Er erkundigte sich sogleich bei dem Wirth, ob ein Brief fiir ihn angelangt sei und fand richtig eine Einladung dor. »Herr Bühring würde Fräulein Gretchen Emmerling »Alle Ruhe« ein Vergnügen machen, wenn er heute Abend 8Ubr ibr kleines »Theetriinz chen« mit seiner Anwesenheit beehren lönnte.« Bühring steckte die Einladung be friedigt in die Tasche. Gretchen Emnterling —- ein schöner Name! Er tlingelte noch einmal detn Wirth, um zu vernehmen, wo dieVilla lag, und hörte zu seinem Bedauern, daß sie sich eine gute halbe Stunde weit draußen ans dem Lande befand, Er ließ sogleich nach dem einzigen Kutscher des Ortes telephoniren, aber dieser hatte keinen Wagen mehr zur Verfügung. Es war bereits sieben Uhr, usnd Bühring blieb zu seinem cElekger nichts Anderes umg, ais zu Jus yrnauvsus - wandern. »Sie können iibrigens gar nicht fehl gehen,« bemertte der Wir tröstend. »Sie haben nur der Chau ee gegen Norden n folgen durch den lv, und sobakd Die Den lehteren verlassen, haben Sie das Villenviertel gleich rech ter Dank-K Biihring brummte etwas in den Bart, ging aber sofort aus sein Zim mer und machte sorgfältig Toilette, woraus er sich aus den Weg machte zu seiner reizenden Undetanntem Die Straße führte sdurch einen dich ten Kiesernwald uns-v war weni be sckhnn. Bitt-rings Gedanken an sei ner einsamen Wanderung waren nicht alle angenehmer Natur. « War er nvch immer Gegenstand die ser nie erlahmenden Verfolgung? Miit-De es ihm nie gelingen, in Ruhe und Frieden die Früchte seines Ver brechen-Z zu genieße-ex Er steckte vie Hand in die Tasche :erfnß:e trampihait den Kolben seines Nevolvers nnd feste seinen Weg fort lmit zusammengepreßten Lippen nnd verbissenen Zähnen. , ! Ptötziichtblickre er aus. Ein hoch gewachsener stattlicher Mann näherte sich ihm im Halt-Dunkel. Als sie vor einander zur Seite wichen, stießen Beide einen übern-schien und erbitter ten Rus ans. Die beiioen Feinde stun pebn sich gegenseitig unerwartet gegen u er. Bühring war weiß vorWuth. »Was haben Sie hier draußen zu thun?« zischte et Hervor. »Ich bin Niemanvem Rechenschaft schuldig, am allem-e igsten Jhnen,« antwortete Heil r f . »Im-dessen niei en Sie meinetwegen den Grund wi en. Es ift mir betannt seinen-den . daß Sie neulich in der Oper dieBe kanntschast der Millionenerbin Fräu lein Emmerling gemacht haben, und-da ich ahnte, daß sie sich vielleicht von Ihrer glatten Larve angezogen fühlen könnte, so eilte ich hierher uno erzählte ihr, welch ein Mensch Sie in Wirk lichkeit sind.« — — Tauseno Gedanken durchblihien has Gehirn des Schatten. Eine Millionen erbin! Er sah sich vorsichtig um. Hell stand ruhig mit netreuzten Armen und lachte ihm höhnisch MS Gesicht »Ah, Das haben Sie gethan!« rief B"hring erbittert. »Ja, dann gebührt J nen wahrlich eine Entschädigung Nehmen Sie dieses da zum Dank!« Pungs PungT Drei Revoloerschiisse knallten, aber noch ehe Der Rauch sich verzogen hatte, Ifühlte Ioer Schurke sich von vier träf -tigen Armen ergriffen, und ehe er es ahnte, war er an Händen und Füßen gehörig gefesselt. seinen Wächtern erkannte er den Auwärter aus rdem »Er-se Bauer« und seinen angenehmen Reisegefährten« den Husvrenlieuienanr wieder, weis Ieh ierer nun in Cioil war. I Uno Hell siarfd unverle t vor ihm und lächelte befriedigt- « st, mein bester herr.« sagte er end- , «glaube - ich, daß wir unsere Rechnung bald ah geschlossen haben werden« — Krause, holen Sie einen W:zen.« Feste ließ einen Pfiff hören, ein Wagen fuhr heran, in dem alle Bier Plah nahmen, und eine Weile nachher befand sieh vie ganze Gesellschaft irn Privaizimrner des Polizeikomniifsars von Grünsiadt. »Sei-ruhen Sie mir, here Polizei konnnissar, Ihnen den Zusammenhang B erklären, sa te hell. »Ich hin sechs schen lang « ern Mann gefolgt, der Wen eine Bank mn nicht weni e«a1i S0,000 Irr-gen Wes hat. isekdwsarniehtsåteef Lethe-eg Icnd nicht erlitt seis Hin-se d-- — .-.«..----·--—-. -»-;·. W W---.«--« und verließ dann NormeFen ch nahm mir nun vor. der Bank be ld wie der äu verschaffen. Jch bade die Ge wiß it erlangt, das er das Geld wirklich auf die Seite geb cht und in Hierwegen einen helfershe fee han« — ll erzählte kurz von seinen Erleb ni en in Kopenha en und ldem Papier, das er im Hoiel rinzenbof in Berlin bei Bübring gesunden hatte. »Er versuchte einen Druck auf mich auszuüben, indem er mein Kind ent führte, das ich ihn aber bald wieder auszuliefern zwan , aber ich nehme an, daß ich ihn Iun be er unter dem Dau men ba .« Der olizeikvnnnissar nickie. »Prah fichtigter Mord T- zehn Jahre Straf arbeit,« bemerkte er kurz. »Wie er zfichken Sie »das übrigens?« fügte er :an. »Ich ließ ihn durch meine-Frau hier her locken, wo, ich wußte, die Ungeb ung ihn in Versuchung übren konnte —ja, "«««e müssen wirklich entschuldi gen, Herr Biishring,« wandte er sich lächelnd an denselben, als er dessen wiikbeiiden Blick belerkte. »Ihre schöne Bekannte von der Oper, die Millionen erbin, war keine andere als meine Frau, die ich durch Sie wiedergefun den hatte. Darauf ließ ich meinen jungen Freund, den Detektiv Luders von Ber lin, als husarenlieuienant verkleidet, mit ihm hierher reifen und ihm unter wegs feinen Revolver abnehmen. Bei seiner Ankunft hierselbst kaufte er sich irr-dessen in dem einzigen Waffenladen des Ortes einen neuen, aber ich war bereits dort gewesen und MoritzEisen khal hatte sich im Voraus verpflichtet, drei Tage lang keine anderen Revol verpatrvnen zu verkaufen, als diejeni gen, die ich ihm verschafft hatte und die nicht sehr tödtlich sin«d." Er nahm lächelnd Bührings Revol der, der auf dem Tisch des Polizeikorn missars lag, zog eine der übrig geblie benen Patronen hervor und brach die Kugel aus-. »Da sehen Sie. Die Kugel ift in Wirklichkeit nur eine mit Wachs ge füllte papiertdiinne Bleihiillej Das Schlilmste, was eine solche Kugel an richten kann, ist, daß einem höchstens durch ein paar Tropfen gefchmolzenes Blei und ein wenig Wachs der Rock verdorben wird. Jch richtete es ferner so ein, daß er einen langen, einsamen Weg zu gehen hatte, ehe er ferne Schöne treffen konnte. Statt ihrer fand er mich. Es traf ein, wie ich es erwartet hatte. Den Rest wissen Ste, meine Herren.« »Untersuchen Sie ihn!" Der Polizeilornmissak zog Hell auf die Seite und machte ihl in vielen schmeichelhasten Worten fein Compli rnent wegen der lecken That. »So, ietzt wollen wir seine Kleider etwas näher untersuchen.« , Auf dem Tisch lag alles, was Büh ring an sich getragen hatte. (Fortsetzung solgt.) W— Das stets-eu- Iee Büsche. Die blendende Weiße der Wäsche cr zielt man bekanntlich durch Weichen Die natürliche und älteste Art der Bleiche ist die Nasenbleiche. Sie nimmt dem Gewebe allmälig die För bung, obne die Festigteit des Fadens zu beeinflussen. Leider tann sie meist nur auf dein Lande ausgeführt wer den, die Städterin ist gezwungen, zu künstlichen Bleichinitteln ibre Zuflucht zu nehmen, tann das auch getrost thun, denn bei richtiger Verwendung chemischer BleichmitieL namentlich des Chlors, lassen sich Resultate erzielen, die kaum hinter der Natiirbleiche zu -.«:Jc.s-Lf--— ..-L L -s..! IUUUICIUIU UILU UUNI UUW Nu Dul iheil haben, bei weniger Arbeit rascher zum Ziele zu führen. Ueber die ichiidiiche Wirkung des Chlors auf die Haltbarieit des Ge webes, die von vielen Hausfrauen ge fürchtet wird, hat man mit größrer Gewissenhaftigkeit Versuche angestellt, um festzustellen bis zu welchem Grad die Bleichfliiisigteii verdünnt werden tann, ohne an Wirksamkeit zu verlie ren. Dabei hat man gefunden, daß vergilbte Wäsche durch 24stiindiges Verweilen in einer Flüssigkeit, die ein Sechstel bis ein Zehntel Prozent Chlorlalt enthält (da·s macht auf ei nen Eimer Wasser ungefähr 5 bis U Grsamm Chlortali), sehr schön wei geworden war, ohne daß bei dieser Verviinnung ein nachtheikiiger Einfluß auf das Gewebe ausgeübt wird. Die Wäsche ist natürlich stets nachher sorg fältig auszuwaschem Es ist auch em psehlensrverth, die Wäsche vor dem Auswaschen durch ein Wasserbad, wel ches eine geringeme winseln-eilig faures Natron (Anticblor) enthält, zu iehen. Ein Theelöfiel voll von diesem sehr billigen Salz genügt sür einen Eimer Waer. Mufhlorbalt wendet man arn besten so a , daß das abge wogene Quanturn in einer großen Flasche mit kaltem Wasser übergossen wird, die von Zeit zu Zeit triisiig umzu chiitteln ist und in idermnn die Iliis igieit dann absehen läßt. Die geklärte Chlorlösung wird dann in das Waschgefäß abgegossen und nrit dem darin befindlichen- Wqsser w mischt. Noch bequemer ist die Anwendung des Chivrs irr Form von Jamllsscher Lauge. Ein Tasseniopf ooll Jud-M scher Lange genügt für einen großen Eimer Wasser. Die Wäsche bleibt 3 bis 4 Stunden irr Lder Lösung liegen, dann wird die Flüssigkeit abgesassen und seit Wässer gut nachgespiilt. Auch hier sann man vor dem Spiilen mit Wasser ein-a zurückbleibende Spuren von chioe durch Wchrvosiigsaures Heirath wie obere beschrieben, un , «.- .... ,...-...-·—.«-. wirksam wachen Die Jvcelksche Lange ist sttr jede Henssrasu leicht und billig wach folgender Vorschrift herzu stellen unv vorräthig zu halten: Jtt einem Gefäß von Thon ovev Steimt wird 1 Pinnd lauslicher Chlorkalk mit 4 Quart Wasser til-ergossen Diese Mischung läßt man einige Stunden steh-ein muß sie aber ösöters nett einem Holzstiet umrühren Dann wird vie Flüssigkeit geklärt und die kbarr Lö sung vorsichtig vom Bodensee-I abge gossem Gleichzeitig löst man 600 Gram-n Gtaubersalz in- 2 Quart war mem Wasser. Nachdem vie Glauben selzlösung vollständig erkaltet ist, wird diese zu dem klaren Ctslortaltangzug gegossen. Dadurch entsteht eine milch artige Flüssingin es scheidet sich Givs aus. Dieser muß sich über Nacht ab setzen, nnd von dem Save wirv dann vie fertige Jeden-ichs Lauge vorsichtig akgegossen Jn vertortten Flaschen hölijte sich an einem sicheren Ort-. vor trefflich. nur vergesse man nicht« jede Flasche mit einer Etitette zu versehen, vie mit der deutschen Bezeichnung »Jooell’sche Lange für die Wäsche« be sichnth ist, um ja fever Verwechslung dieser schädlichen Flüssigkeit zu verhin dern. Man nehnte eine Obertasse voll aus einen Eimer Wasser. Die Köntatn aller Dürste. Die Chronik von Königsberg er zählt: »Es ist eine alte Gewohnheit der Fleischhauer, daß sie am Neu jabrstagen mit großen Brottoijrsten pflegen einen Umvgang zu halten, ge staltsam sie dann im Jahrel 5718 eine Wurst trink-getragen vie 98 Ellen ne . tveken m ver umge, tm - ayke tot-d eine, so von 36 Schweine chinten zu gerichtet gewesen, am Gewicht 434 Pfund, und in der Länge 596 Ellen gehalten, welche fortzubringen 91 Per fonen ihre Achseln hergeliehen.« — Weil sie aber diesen Brauch mehrere Jahre unterließen, wollten sie das an gebende Sätulum (1601) durch Ver ferti ung einer noch größeren Brat wu feiern. Sie wurden einig und fain irten von 81 Schinten eine War t, die 1005 Ellen lang war. Als Zutbaten wurden 181-:«- Pfund Pfef fer und-US Scheffel Salz benöthigt; ibr Gewicht belief sich auf 885 Pfund. Als die Zeit der Feier beranriictte, trugen 105 Fleischergefellem die mit weißen Binden um ben Leib nnd mit rothen über die Brust ge iert waren, dieien Koloß von einer urft. Vor ibnen gingen Trompeter, neben ihnen Angehörige des ehrsamen Handwerks, vie Acht gaben, daß die Wurst nicht Schaden litt. Bei tiefem Aufzuge gingen sie bis vor das Schloß und verehrten dem Fürsten 130 Ellen ver diesem Bratwurst - YJionfirumx bei ihrem weiteren Zuge durch die Stadt tamen die Fleifcher in die Herberge der Bäcker, denen iie ein stattliches Stück ihrer Wurst fchenlten. Die leh teren wollten sich jedoch auch in ihrer Kunst fetten laffen und buten acht Striitzex von denen jeder fiinf Ellen lang war. ( --—---·-—-.--—-— sicher-d Wagner in München. Friedrich Pecht erzählt in seinen Memoiren, wie Wagner bei einer Se paratiVorftellung von »Triftnn und Jfolde« fiir Ludwig tt. ihn und feine Frau, fowie Frau Cosinia unmittel bar unter derjenigenLoge placirt habe, in welcher der König der Ausführung beiwohnte, wo er uns alio durchaus nicht fetxen konnte. »Die Auffiihruns in dem ganz verdunlelten, gespenstis stillen Raum, dessen Riesengröße man nur ahnte, wirkte mit faft dämoni fcher Gewalt, um fs mehr, als Wog neir felbft dirigirtr. Nach dem zweiten Akte entfernte sich der König, um zir« foupiren. Da er gleich wiederjehxm sollte, fo hatten Dirigent und Orche-« fter wie Sänger am Platze u war ten. um fofort bei ieinee Rückiebk mik der anfangen zu können. Es vergin aber eine volle Stunde und dann no eine, kurz, eine töbtlich lange Zeit, bis d- König zurückkehrte. L Wagner zei te, obwohl mächtige Gegner am hoHe gegen ihn inlriguir ten, bei allen diesen Gelegenheiten eine unbeugsame Tapferkeit unb zugleich eine Vornehmheit der Gesinnung, die seines Genies vollkommen würdig wa ren. Es gab nichts Jnteressanteres, als Wagner eine Probe leiten zu se hen; da glich der kleine Mann mit dem mächtigen Kopf, langen Leib unb tur zen Beinen einem seuerspeienden Vul lan, er riß Alles mit sich sori. Sein Talent und sein Muth verliessen ihn nie. selbst wenn sich Die Schwieriglei ten und Gefahren baughoch um ihn aufthiirmten. Wie der jugendliche Semper beim Dresdener Mai-Auf stand dadurch siir denselben gewonnen wart-, baß man ihn Barrilaben besser bauen hieß, die nach seiner Ansicht schlecht angelegt waren. so belannte auch Wagner einmal offen, das-. ihn-l , - Dresden nie «so gut gefallen habe wie bei der Musik der Sturmgloelen. s a, bie gewaltigste Aufregung war ein eigentliches Element, ba siiblte er sich erft recht wohl, und es ist mir unverd schlich wie er uns in Paris das wilde heul desWinteriturntes im gefror - neu Tatelwerl auf feiner abenteuerl is chen Flucht von Niga schilderte. und wie i nr da ver Gebante zum Glied genben Hollänber« gekommen sei. tprl er dies bämoniscbe Geheul und Pfei fen denn auch erschiitternd verwendet bat bei feinem Gespenstekschkss f Wer sheute hilfe sucht, hört meist, daß ee eke- Obätte lonunen sollen. Das gleeåe · te er, wen-n er gestern gekommen ve. , a- TM