M kirren Gatten aus Haus fesselt. Witwe Uebersetzung von A n n a W . l ke. » ·IM Das statle Die Feer in W sub fah Jim Putcelks Gattin ji«-Mk III Ihm sut . »Gut-n fragst Du, »was giebi g?« kk Mist unfreundlichen Ton-e, Nells Use-It doch ich latm die Beant mor Jst-II einer einfachen Frage zu jeder M Um Dir erwarteak Sie zuckie die Achseln und eine tiefe Halb zeig-te sich auf ihrer schö nen Stim. »Es ist ungefähr die zwanzigst: ein-« fach- Frage, die Du seit dem Diner an mich tichteft,« erwiderte sie satt-a stisch. Sie warf plötzlich hef:ig vie Feder hin. »Nein, es ist unmöqzich zu schreiben, ganz unmöglich!« »Bei Gott, ich wünschte, Du möch test das greuliche Sich-r ft fiellkm isber hanpt lassen,« gab ver Gat: - ärzxer ich zur Antwort »Unser Leben wird »di ltg unerträglich seit Du Dich dzmit besussesi. Es ift außerdem ganz Un nüt, daß Du cH thust. Wir when veichlich zu leben ohxse diese Einnahme; ich gebe Dir doch auch für Bein-: Gar detobe stets- so vi:l Gelo. wie Tit willst. Aber trotzdem bist Du im mer beim Sehr-idem immer »diefo tigt«, wenn wich iw brauche. Ich Die L-—L- l- L- --------- ache IT ON I-U’-L,« kclkllluc, w km i Schriftstellerri ist ganz unnö: hi1« »Geftat te gütigit daß ich selber en: scheide, was für mich nöthig oIer nicht usthig ist,« erwiderte die Gattin eif rig-. »Ich kann doch wohl meinen Neigungen nacht-angen, wenn sie mir Freude machen. Du haft ja auch die Jagd, den Klub, das Golifpiel und-J »Ju! —- Und wahrhaftig von nun ab werde ich das alles in vollen Zügen Stuf-sein« rief Jim Purcell miitth.«d. .Es wäre doch auch verdiener aHnm von mir, wenn ich bei eirtzr Frau zu Hause bliebe, die nichts thut, als schreiben oder schmollen.« Während er nun ersng im Zimmer auf und abschritt, nahm seine Gattin eine Zeitung sin die Haut-, sich an scheinend ganz in vieren Inhalt ver tiefend Da er fah, daß sie keine No tiz von ihm nahm, verließ er ärgerlich das Zimmer und, nachdem er die Tuppe hinuntergepoltert, warf er auch noch die Hausthüre stach-end hinter sich su« Als Nell Purcell allein mar, legte He die Zeitung bei Seit-. Ihre vorher so gleichgültige Miene drückte nun tief ße Betrübniß aus. »Ich weiß gar nicht, wieio es kommt, daß Jsim und ich uns ietzt immer so streiten,' fragte sie sich tief unglücklich. »Wir find erst ein Jahr verheirathen und noch ver geht seit Kurzem fast kein Tag, ohne daß wir in Worieoechfel mit einander gerathen Ich bin überzeugt, Dass-, die Schuld nicht an mir liegt. Er ist nur so schrecklich fetbstsiichtig und ungedul dig und so verdrießlich und hat eine »so unvernünftige Abneigung gegen meine Schriftstellerei. » Ein Brief, den ihr das Dienstmäd chen bvachie, entriß sie ihren Betrach tungen. Er war von der Redakteurin einer wöchentlichen erscheinencenFrau enzeitung und enthielt Folgendes: Sehr geehrtse gnädig-e Frau! Ich habe Jhre Arl: :·it »Die Frau im »Das-Fe« gelesen und theile Ihnen mit, L-I- L! —.— —- -«-—L- —Af! -k. — --. »A Wo VIIII Uldk ILUb-LUIUCUÄÄLUJ BLIUUIII hat. Jch würde mich seht freuen, wenn Sie uns ein-In Artikel schrieben übe-e das Urma: »Wie man seinen Gatten an’S Haus fesseli«. Hochachtungsvoll Die Reduktion der . . . Z:ikung. Alle trüben bedenken NJWS raten im Nu verflogejn »Es ist Doch viel hübscher Aufträge zu erhalten, als dar-um zu bit-sen,« dachte sie entzückt. Natürlich muß ich Ten Aufttazn ausführen Sie sah noch einmal sen Titel an. »Seltfam, daß ich gerade iilxer sein Mrtiges Thema schreiben soll",dach-te sie daxnsn bitter, »wenn ich in Erst-ä gnng ziehe, daß mein Mann jetzt fast sie In hause ist, und wenn, dann in Mitbenswiiraiger Stimmung. Run« ich muß eben meine Phantasie walten Lassen und von dem Grund-ge- » bauten ausgehen, daß der Mann lie- l , äeMtdig ist und sich gern in sei ; M häusiichieit aufhält, und —- üb 1503 wünschte ich ihm, Isitn väre Milbe-t- sichi ausgegangen und "wch dazu in dieser fchlechien Stim -" Its. Ich sichle mich nngiiickilch ohne Kn, iaef nngliicklichk« Und ihren Auf M M den Triumph darüber voll MS versssenn legte sie ihren hüb W Los-f auf den Schwibtifch und Hoch in bittetliches Weinen aus. . I I Æ sah-n bei Lmia Bat-rein ihrer M Zion-bin den Th- ein-. IM abgesponn. aus meine IT Mist Wißaieuisache——die sede- ntdek gar Bemess« Hishi-. , is LI- nni Degen meines At Æ cchst Fell . Spu- wäte so keichtz Ost-ed stät Mantiss-es- ich Eis-TM I »seiner nun Du im kaut beni· »Wie man seinen Gatten an’j Haus fesselt« Mel-. Bari-on- blicktse sie voll Jn teresse an. »"«ch mischte den Austrag so gern ausführen« suer Nell fort. »Aber es sällt mir gar nichts ein. Das mag wohl daher kommen, weil ich nicht aus eigenem Antriebe, sondern wie aus Be seht schreiben soll. Verstehst Du, was ich mein-Z« Die Freundin nieste. »Natürlich verstehe ich, was Dsu meinst. Aber ich scllie Denken, es müßte sehr leicht sein, darüber zu schreiben Es ist ein höchst anregender Titel.« »Das findest Du? Mir scheint das Sujet sehr unvernünftig: »Wie man seinen Gatten- an’s Haus sesseltk« Nun ich verstehe es nicht, Das isi ge«vis3,« fixgke sie mit einer kleinen Grimasse hin-zu. »Mein Mann ist sast immer auswärts.« DieFreundin lächelt . »Mein lie iseg Kind, willst Du mir, einer erfah renen Frau, die so viel-.- Jahre-älter ist als Du« — Lorna Barow zählte genau drei und ein halb Jahr mehr als Nell Purcell -— »gestatten, Dir zu sagen, daß, wenn er dies thut, dies einzig und allein Deine Schuld ist?'« »Meine Schulv?« Nells Ton drückte aufrichtig-es Erstaunen aus. »Doch,« fuhr Lorna zwar lächeind, aber init einer gewissen Schürhternheii fert, »thu: es nach meiner Erfahrung nie gut, jung verhelicheten Frauen Lehren zu ertheiien.« Nell erröthete nnd erwiderte dann ,ein wenig spöttisch: »Du bist ja selbst noch eine jun-g verheira: tie Frau, Lorna. Aber meinetwegen magst Du imir so viele Lehren erweitert wie Du »«»- .- .-·« .-,. »O , l ( l jwillst, es ist mir einerlei! Mir liegt Innr eins am Herz-en- mie der glücklich lzai werden Du lannft Dir gar nicht dcnten wie sehr Jim und ich seit Intr Hm immer iioler Laune, irnnier mür jria und — « «Wiie?'· unterbrach sie Mrs. Bar -row erstaunt. »Ich dachte immer, Dein Gatte be'iäße ein heiteres Tem iærament!« »Ja,friil-,er war er auch imm:r ver ;gniig:i. Aber seit einiger Zeit ist er schnell-ich geworden, einfach schrecklich TUnd er hat eine aus-Besprochene Abnei ignng gegen meine Schriftstellerei. Er wird teßttalö ganz unangenehm; ivir ;hat-s:n nichts als Wortwechsel mit ein Ianteh Abend für Abeno·" I »Armes Heer« sagte Lorina strit .nsehmenv, » ker wie tornmt es nur? Du schreibst doch nicht am leend.« .Waruin denn nicht?« k »O! das scheint niir unrichtsig. Es taan wirllich nicht fehn anriisant siir Deinen Gatten sein, ganz still zu sitzen und Deinem Krayzn auf sein Papier zu Vaufchen.« Rell fah verduht dveia. Dieser Gedanke war ihr noch nicht gekommen. Mist Berer lachte auf und sagte dann munter: «Lassen wir Jsim jetzt ganz bei Seite und befassen wir uns lieber rnit Dein-km ArtiteL Die Au genblicklich zwischen Dir und Jirn igtrffchmtrir Mißstimmwng wir-o sich schon wieder liegen. Du bist ja ein so reizend-es liebenswürdig-es Ge schpfchem Da wird er auf die Dauer nicht widerstehen können. Nun wollen wir aber nachdenken, welchenRatii wir den unliebensswiirdigen Frauen erthei len könnten, die nicht verstehen, ihren Gatten ans Haus zu fesselsn.« .Unl·rebenstviitdige Frauen-P rief Rell invignirt. «Verinutl)l«ich woll test Du unlietenswiirvige Männer scgevtf ,,:N in, das wollte ich nicht« sagte Mrs. Barow bestimmt. Alles hängt von der Frau ab. Ertläre Das indi nein Artilel nur recht deutlich! Ja, h.W!-II.-L .-....L » »nur »u- nunme tun-»Tika- stt now FeinmaL alsMll eine ungeduldige Geste machte. »Du kannst Dir gar nicht vor stellen wie viel selbstsüchtige Frau-en Du dadurch zum Nachdenken und zur Einsicht bringen wirst. Du könntest » viel Gutes damit thun, Nell, denn die Frauen wollen alle gern glücklich sein. Und das eheliche Glück hängt beinahe alle-innen ihnen a"b.« - »Mi« snagte MU. «Welch’ eine weittragende Behauptungl« » Sieisi aber wahr! Wenn dincFrau ihren Man ans haus fesseln will wird ihr dies gelingen, wenn sie ihn ganz nach seinem Belieben ausgehen läßt. Dies scheint ein Widerspruch; aber Du kannst diesen Standpunkt ruhig in Deinem Artikel vertreten. feeinMann wird viel zu Hause bleiben. wenn die Frau ihn jedes-nah wenn et ausgeht, durchBorwiirse oder Tadel quält. Der Durchschnittsmann ist ein viel zu sei gensinniges Gächöps als daß er sich zwings- ließ-X Halm fort bat Rell erregt. s »Du sind,« sprach Lorna weiter, in dem sie ihre Lippen spitzte und weise Frnit dem Köpfchen nickte, «noch eine Pieris Tugenden die eine Frau iiben , muß, wenn sie ihren Gatten ans hau Essssltt will Htst bswshthsitst sich Wieder eine-rat die alte Fabel von der Sei-nie nnd dient Wirst-, die miteinan der is Streit geriethen tper dort ihnen beiden im Stande wein-, deWsenden iden Fonds abseits-essen Der Son W nean siegte und die Malt unter las. such gänzlicher Sonnenschein vermag so hielt« fügte sie streuend hin zu. Natürlich spiele ich nicht aus Dot nen spezielle-r- Foll an. ich spreche nur im Allgemeinen Denn ich Mu- über zeugt, daß Du es mit Sunftmuth uns Liebengwiirdzgteir versucht haben wirst.« Nsell erröthete schuld-bewußt with-. read Mrs. Varro-ro die ihre Beriegerh ; hseit nicht zu bemertm schien, fortfuhr-: ; »- te alltägliche Frau den-it, dass ihr Gotte immer zu Hause bleiben und » fortfahren werde, sie anzubieten, auchs irenn sie sekbst schon lange von ihrem ( Pieoestal herabgestiegen ist oder mit’ andean Worten. wenn sie ihre Be mühungen-um sein Wohlgefallen ein gestellt hat. Aber sie irrt sich darin« »Es werden also eine Unmenge Dinge von der Frau verlangt, um den Gatten ais-VI Haus zu fesseln,« be merkte Nell lachend. »So ist es auch,« entgegnete Mrs. Wrroxo ernst. ,.Nun-——-weäche Dinge sind es?« »Da ist zuerst die äußere Erschei nung: vie Frau muß nett und zierlich, ordenttich und sauber getieioeit sein ganz besonders beim Frühstück-ent ichukoige die Beimörter, Du kannst sie j.: verändern« Nell rick:e. »Und dann das Essen!« fuhr Lorna Bartow fort. »Die Frau mirs-, acht geken, daß je Mahlzeit gut und nach seinem Ges mark gekocht wird —- das ist r-j:l wichtiger, als die meisten ah nen. Die armen Frau-en sollten ver stehen, selbst gut zu kochen, und die kt'.·-s-:——-- -—---:.. ÄCLIFIH Husc asujäiihsu IIIIJUHIDGIU s’ Fern-er oie Laune: eine Frau, die sanftmüting und beide-r ist, scheint mir ein oolltommener Schatz. Jrh glaube sogar, daß gute Laune die Hauptsache ist. Stelle Dir nur vor. wie ange nehm es den Mani berühren muß, wenn er, oon feiner Arbeit heimkom n-:nd oon einer inniTmiittiigsem hei term Frau empfangen wird, die ihm Jeder Vorwürfe macht noch sch- -nollt« oker die Stirn runzelt.« »Aber die Frauen können doch nicht Engel sein,« ern-treue Nell ziemlich verorkesziich » »Nein, mein gutes Kind, das tön nen sie nicht; als-er sie können sich be mühen, es zu werden,« gab Lorna Borrow zurück. .Und wenn Tit alle diese Dinge so recht nachdriickikch be trnsiuno die Frauen erfüllen nur die Hälste der Regeknx die Du oussiellst, so werden sie glücklich sein.« Nell erhob sich und ssiesz ungedukxsig ten Stuhl beisei:e. »Es ist abgeschmackt, so zu sprechen, Lin-na- Warum sollen denn die Frau en solleg thun? Worum sollen wir un sere Männer studiren, ihre ieisesien Wünsche zu errathen suchen und selbst los ais-ziehend und ausopsernd sein? Warum sollen die Männer nicht auch unsere Wünsche zu errathen suchen, uns einwenig mehr stuoiren und -—-" Nun ich waszie nicht daß Du einen Artikel über das Thema Wie man ein-e Gattin IRS-Haus sesseit« schreit-en wolltcstc entgegnete Lotnu Varro-v mir miltecni Bartes-aus« ,.sonst hätte ich Dir andere Rathschliige ertlyeiitk Nell starrt-e sie einen Augenblick ver dust an, dann brach sie in ein her-z isch-s Lachen aus und sagt-: «Entsch-uidige, ich setze mein Unrecht ein. Fahre nur sort, was noch mei ter?« »Wo war n wir doch schon? Laß mich einen Moment nach-senten. Also um den Gatten anks Haus zu fesseln, muß die Frau sich so anziehen-d wie rnisigiich tieidemmusz dafür sorgen,d-asz das Essen s:-::5 gu: und lockend ist,und muß selbstlos. sanft-nöthig und bei ter sein. Es ist dies cer einzige Weg dazu, Du magst es xnir glauben over rächt. Schrsxibe dies nieder, wiederhole ess, lege so recht ::n Nachdruck darauf, und Dtin Artikel wird Dir nicht nur Geld einbringen sont-ern auch selbst süchting Frauen zur Einsicht verhel sen. Schließlich", fügte sie sinnend biner » ist es ja nur eine Form von Egoismus, wenn man den Mann, den man liebt, gut behandelt und di! eige nen Wünsche unterdrückt, um die sei nigen zu ersiillenx es ist eine Saat, vie räche Ernte bringt. Run, habe ich Dir einige brauchbar-e Winke ertheilt?'« Nell zog die Handschuhe an und sagte mit etwas spöttischem Lächeln: »Dan!e, eine Menge; ich will nur bas sen, daß ich sie nicht vergesse, Laum.« Eine Woche später überbrachte Nell Psrcell persönlich ihre Arbeit der Re duktion der Franenzeitung. Diese til-erflog sie und sagte dann lächelnd: «Meine bekehrte Mes· Pureel1, ich bin entzückt. Ihr Artilel ist so ein sach und wahr, und —« hier brach sie plödlich kurz ab, »Sie müssen selbst sehr glücklich verbeirathet sein, sonst hatten Sie nicht so schreiben lönnenk MS Antlitz überslog Flammen they ««O ka, das bin ich auch,« entgegnete sie hastig. Aber als sie bann dieTreppe des Bnreans himmterM ten-; ihr Gesicht einen- sehk ernsten, nachdenk licherr Ausdruck ,Qlch eis- Thbrirr bin ich boch«, sagte Gesich. Anderen Frauen ertheite ich senkt Les-en und Ich selber beachte - -----»-. ksik nicht Ot- me wert naht hat, idaß die zwischen main-ein Gatten und die mir herrschenden Zwisiigiriien wirklich meine Schuld sinds Jch bin zwar überzeugt, dass ich Jitn gegen über ruscht egoistisch gewesen bin. und doch-nun. ich.iann ja einmal mit dem in meinsthrtikel ausgestellienpie zept einen Versuch machen, aber ich siirchte es trsird ein« trauriger Mißer solg werden« s Als Jim Purcell an diesem Abend mit seiner Gattin nach dem Diner die Treppe zum Wohnzimtner hinausstieg besaer er stch in sehr guterStiknntung Das Mittagsmahl war vorzüglich und Nell ungewöhnlich heiter gewesen. Sie hatte ihr früheres Interesse anseinem Berufe gezeigt und sogar die Nebens .vütdigkeit geh-abt, einige Sarlastnen, die er übers ihr Geschlecht machte, zu ignoriren. Jnt Jim, der sich schon daran ge wöhnt hatte, jeden Abend seinen Klub zu besuchen, stieg ein Bedauern aus, daß er auch lxeute tosüroe dahin gehen iniissens——«a"orr nur für ein-en Moment. »Es isi doch zu interessant, neben ihr still zu sitzen, während sie sich in jene greulichen Papiere vergrädt', dachte er. »Aber wenigstens will ich noch einige Minurten bleiben.« Als sie in dem Salon anlangten, war er sehr überrascht. NellsSchrribi tisch, dieser kleine Tisch, den ihr ge tauft zu haben, er schon so ost bedau ert batir, triar geschlossen. Aber dia für stand sein eigener Lieblingssiuhl an den Kamin gerückt und daneben ein llclkaich mii der Abendreihtnn «---—.--· und einer Lampe. Er drückte sei Erstaunen über diese gemiithliche Veränderung aus. »Wie-, Nell, bästDu heuteAbend nicht Lieschiästigtk Erröthsend und etwas verlegend ent gegnete fie: »Nein,Jim. Jch habe mich entschlos s:n, von nun ab nur noch in den Mor genstunren zu arbeizsem und ich hoffte, daß Du—oiellaicht——beute Abend eine Weile bei mir bleiben und mit mir ptaudern würdest« A Jim Purcell gehörte nicht zu den« Männern, die unnütze Vorwiirfe ma dien. »Mein lieber Schatz«, erwiderte er herzlich, »ich werde dies nur zu gern thun. Jch fürchte ich bin in letzter Zeit etwas egoistisch gewesen und habe Dich zuviel allein gelassen, fügte er hinzu, »aber-—« Sie verschloß ihtn den Mund mit ihrer Hand. »Bitte, bitte, sage es nicht,« flehte fie. »Obgleich ich es verdiene Du weißt schon, was ich meine, Jim.« DerGatte warf einen befniedigendsn Blick über das traulsche Zimmer, dann beugte er sich herab und küßte seine Frau. »Das verdienst Du,« sagte er ihr. Nells Gesicht strahlte und ein Auf satbnsen unaussprtchlicher Befriedigung entrang sich ihrer Must. » .Du wirst akfo heute Abend gar nicht in ten Klub geben« Jirn?« «Möge der Teufel den Klub holen«, gab er heiter zur Antwort. »Laß uns mal sehen, was die Zeitung bringt« Er faltete diese aussetnlander und ließ sich mit: größter Behaglichteit in den Lehnstuhl fallen. »Höre nur zu. Nell« Die Gattin schritt zu thin, kniete an feiner Seite nierer und nahm ihm die Zeitung aus rier Hand. »Warte eine Minute-, Zinn« »Was giebt’s renn, Frauchen3« »Ich bin eine Thörin gewesen, Zim, eim voll-endete This-in« Er sachte munter. sth wik sind kside aine Reitlana J nich-i sehr irOIIe gewesen, meine Nell.« »Aber ich bin viel schlechter als Du gewesen« weil ich bit:e, Lache mich nicht aus, Zim, -——— Kege Deine Arme um mich und verspreche mir, daß Dsu mich nicht ausreichen ivirst.« Sie zog feinen Kopf zu sich L:ra-b. »Ich habe einen Mittel geschrieben über das Thema: »Wie man seinen Gatten ans Haus fesselt«, sagte sie sehr leise, »und habe während dieser ganzen Zeit mei nen eigrnen Mann aus dem Hause ge trieben. Aber SEND hier wurce ihre Stimme noch leiser, und ihr Ant litz schmiegte sich an feiine Brust, »ich — ich werde es vestuchen ihn wieder an’s haus zu fesse1n.« Schleif-tits Irau tin die Küche rufend): »Ich habe aeglaubt, Anna, Sie hätten wie der etwas zerschlagen« denn ich hörte ein Geschirr zur Erde fallen!« —- Kö chin: »Nein. Madame, diesmal giesse keinen Grund, mich auszuschtmpsm!« h-— te- Iisetiateisers Zettel-. Kaufmann Ueiner Frau eine An notice varlefmd): »Eure Förfteritoche ter sucht Stelle. am liebsten in einem Schnittwaarengeichäft. —- Frau (fchnell): »Du. die nehmen wir, der liegt das Ausschneiden im Blutes-» Die unt-Indes- Its-. Glas-te- «D-ua:iist heute guts-Haft N »U. , äederstegnneuecfåwstjf lGanz-tun Dich »die a von mir denkst. Ich will nur M rei en den Dut habet-, den- ich Dir neuii in der Autlage Rzeigt habe« W » Im »szug. · Kriminalnovellette von J. De l d. Im Eil-sag ider von Mailand itber München dahinfnuste, uin als End-Oel am Strand der Spree sitt eine Weile den leuchenden Athein anzuhalten. sa ßen sich in einem Abtbeil der ersten Wagenllasse zwei schweigsame Men schen gegenüber . . . . »Er« hat den schmalen, fein ge schnittenen Kon mit dem Spitzbart in die Sammetpolster gepreßt und starrt fein Gegenüber aus den zusammenge; tnifsenen Augen prüfend an. An i ist alles elegant! »Von dem W blendenden Kragen an, unter dem dis lret der Brillant in der Löwentralle blind bis auf die LackstiefeL die sich eng um seine schmalen Füße schmiegen. Man sieht ihm den Pariser auf den er sten Blick an und glaubt in ihm ein junges Genie zu erkennen, das die Diplomatensliigel —- vielleicht zum er stenmal ——- ans deutschen Boden tra gen. Augenblicklich thront aus seiner Stirn die sinstere Wolle des Mißer folgest tsr ärgert sich darüber, daß die jun ge Mensctxenlnospe, die in dein ein fachen Reisetostüni unbeweglich über eine Schreibmappe gebückt sitzt, es trotz der schautelnden Bewegung fertig bringt« ihre Korrespondenz zu erledi gen, ohne ihm die gebiihrende Aus inertsarnteit zu schenken. Wie ein Schleier liegen bei der eifrigen Be schäftigung die langen Wimpern auf den Wangen, die unter dem Garten» aus Veilchen und Rosen, dem ein pro- s saischer Mensch den Namen »Hut« gab ,l;ervorleuchten· Sonderbar be kannt mutbet ihm das Gesichtchen an. Diese schmale Nase mit der tleinen Falte am Anfang mußte ihm schon ir gend einmal im Leben begegnet sein. Vielleicht? Nur konnte er sich aus das »wo« nicht besinnen. Das war schließ lich nichts Sonderbares! Wie viel schöne Frauen waren iiim während seiner alänzenden Laufbahn begegnet, wie viel Gebeimnisse aus Taschen und Töichlein ihm zum Opfer aefallen — Also .». . ein Diplomat war er nicht . . ein Genie indesi ohne alle Frage. Der alte Ameritaner mit dein ewig jungen Gesicht und der unerschöpfli chen Entdeckunasaabe hatte es ihm jüngst mit biederem Händedruck ber sichert. »Jeaii de Nenard«, hatte er gesagt, »mir sinsd viele Gauner aus meiner Globetrotterei begegnet, aber Jhr seid einer der seinsteri." So etwas mußte ihn doch sreuen und ibn zu neuen staten ausstacheln. --— Das Geschäft war zwar- in den letzten Monaten herzlich schlecht gegan aen. In den Spielsiilen rollten die Goldstücke, und der Fremdenandraiig in Mailand nahm bedenklich ab. Aber biet an seinem liebreizenden Gegen über bosste er, trotz aller Unnahbar teit. mit der sie sich zu umgeben be liebte, einen baupttouv zu machen. Das Perleniollier, das den schlan ken Hals umschloß und das ihm die Unersahrenheit der Trägerin deutlich zeigte, glänzte mit mattem Schimmer lockend zu ihm und -- -- überhaupt . . . Plöylich hob sich der Schleier, und zwei strahlende Auaen sahen ihn mit der Schelmerei des Vacksisches lachend an. . . . »Uss ---- machte sie und schob ein engbetritzeltes Blatt in die elegante handtasche, die sie ängstlich hütete und welche der seinen in Form und Farbe aussallend glich . . . Endlich sertig.« Er neigte sich vor, und ein zufrie denes Lächeln huschte über sein Gesicht. «Gott sei Dant, mein gnädiges Fräu lein, daß es so weit ist, hundertmal hatte ich derLunchristlicheannsch daß nylicll Dck Ums Das Olclll Davon lklls P gen möchte.« Sie lachte hell auf, wie es nur un schuldige Kinder thun. »Mir war es auch nicht einerlei,« erwiderte sie, »aber fdie Uebersetzung mußte beendet werden· -—ss Miß Co persiel«d wollte es so! Ach.« fügteTte hinzu, »wenn Sie eine Ahnung von den unergriindlichen Wünschen dieser edlen Dame hätten.« So kamen sie ins Plaudern. Die Kleine erzählte ihre ganze Le bensgeschichte Waise . . v mit wenig Liebe . . . viel Geld und eine Men Hofstaat . . . war sie gerade jetzt a der Reise zu den Berliner Verwandten . . . zu den Grafen Hoheneichss im Tlnergartenschlosz. »Miß coperfielsd sollte mich natürlich begleiten." kicherte sie. »und ich hatte mich bereits darin gefügt, als sie heute morgen plöhlich Schwindelanfiille Fkam und nun erst in einer Woche na kommen darf. «Hier,« sie tippte mit dem Finger auf die Tasche, und ein unendlich wich tiger Ausdruck buschte über ihr Ge sicht, »ilt unser Familienschmuck drin, den ich trage. wenn ich bei date vorge ftellt werde. Man wollte ibn mir zu erft nicht mitgeben. aber ich babe es durchzusehen verstanden. Wenn Sie wüßten, wie schön er ist« lauter Nar zissen mit Strahlenbiindeln aus Bril lanten — —- und die weißen Blätter ganz aus matten Perlen.« Ihm lief bei der Schilderung or dentlich das Wasser irn Munde zusam men. Er legte sein Gesicht in ernst hafte FalQn und mahnte leise: »Mi, PH, nicht so laut, man kann niemals wissen, ob sich nicht ein Lauscher in sder Nähe besinjdei. Es war in der That leichtsinnig, dasz Sie die Tasche mit sich nahmen, aber ich bin ja bei deren. —- Jm Gedrange des Anbalter Male nehme ich Jbren Arm und die Tasche und lese Sie in einen Wa gen. Oder holt man Sie ob's« W Sie fchilttelte den Kopf. »Mir sder Dienen und dem leatte ich einfach aus. Taute ist beim Bot schafts - Soupet nnd kommt ekft Abends Just den-. Es in »Es-, Ze! hildfcher —- zuzn erstenmal ganz allein durch Berlin zu fahren. -—— Jch bin tu so glücklich, daß ich ein einzigesmal die alten, langweiliaen Begxnten nicht um mich zu haben brau .« llnsd in der Freude ihres Herzens streckte sie tin-tm Gegenüber die schmale Rechte entgegen. Der Herr neigte sich tief herunter und pxefzte feine Lippen darauf. »Wir werden uns hoffentlich oft in der Gesellschaft begegnen,« faqte er dann siegesgewiß, »denn ich bin der Gefandtschaft attachitt.« Und mit leichter Verneiaung ,,Vicomte de Feu rouche" i— vom 1. ab offiziell in Berlin.« »O, wie keizend,« erwiderte sie, »dann tanzen wir im Winter alle Tanze zusammen -— jai« ,,Alle,« sagte er ganz leise, »auch den großen, nicht enden-den . . . wissen Sie, welchen ich meine ?«' Sie schüttelte abwenrend den Kopf. »Ich möchte es beut auch noch nicht wissen« —— fliifterte sie -—— »vielleicht später« . . . «Darf ich nun auch Ihren Namen erfahren, damit ich Ihnen auch einmal schreiben und JhrenVerwandten meine Aufwartung machen darf.« ,,Komtesfe Tea von Alten,« sagte sie und schob ihm ein fchinales Kärtcken in die Hand. »Damit Sie den Namen nicht vergessen.« de wieder küßte er die schmaie Rechte. Sein Plan tvai bis ins klein kl- WA-1l --«I—--(--:t-4 P-l--l- « Isk UIOIII IIIIIUQNIIGID OUUMU in Berlin ankommen, bemächtigt er sich ihrer Tasche, hebt sie in einen Wagen und giebt ihr zuletzt seine eigeneTafche, die allerdings 500 Mart birgt, hinein. Bah! Was wollen die armfeligen 500 Mart befagen, wo es sich vielleicht dar um handelt, das hundertfache zu ge winnen. Dann reftaurirt er sich und dampft mit dem Zug der s2 Stunden später abgeht, nach Wien, verfeht fort den Schmuck und lebt ein paar Mo nate lustig. Er war sehr guter Lan ne. Als der Zug in die Bahnshofshalle einfuhr —- wurde sie traurig. Auch er legte sein Gesicht in düstere Falten. Schweigend stiegen sie aus-. »Jetzt kommt der Abschied, Rom tesfe,« sagte er mit zitternder Stimme, »aber danach das Wiedersehen.«' — Sie nickte, während heimlich eine Thräne über ihr Gesicht rollte . . . So schieden sie von einander. Kein Blick fiel aus ihren Augen aus die ver taufchte Tasche . . . sie hatte nur Au en fiir den Reisegefährten um de en Mund es sonderbar bebte unr arbeitete. Als sich der Gaul in Bewegung setz te. brach das junge Mädchen in ein schallen-des Gelächter aus! »Hi, hi! ha, ha! wie er schimpfen wind, wenn er die Tasche zu Hause ausmacht! nichts weiter drin, als vie Spitzenmatinee und der Zettel. Sie wurde plötzlich ernsthaft. Einst hatte sie ihn lieb gehabt, den Jean de Renard, der sich jetzt Vicomte nannte, als er noch täglich in den Spielfaal ihres Vaters tasn, bis zu dem häßlichen Austritt. den sie nicht vergessen tonnte und iiir den sie sich fest gerächt hatte. »Du bringst es im Leben zu nicht«-, Spitzrnaus,« hatte er ihr nach einem vernugliickten Versuch, einem reichen Ameritaner die Taschen zu leeren, höhnend zugeruien -—·-- »zum Ueherrumpeln bist dir nicht tlug genua . . . und zum Bethören » zu häß lich.« O, wie das damals in ihr gebrannt hatte.- Nun war aus dem häßlichen jungen Entlein der stotze Zchwan ge worden, unsd aus der vermeintlichen Unfähigen eine »Perfette«. Sie hatte ihn sofort wieder ertannt und er hatte Isi- IOI I4;-I-s- III-- sx L-- I-— III-st I Use-Ida .-,- » vak, Isuy «- Uur City der Tasche zu setzen, das Spiel leicht gemacht. indem er ihre-m Vorhaben die Verwechslung til-einnehmen iu vorgekommen war. ---- - Schnell entschlossen, gab fie Dem Kutscher den Auftrag, zum Bakmlxof Friedrichstraße zu fahren. Jn einer halben Stunde ging ein Zug nach Breslau, den erreichte sie noch, tvenn sie sich beeilte. Der Kutscher peitschte wie toll auf sein Pferd und sie tam zur rechten Zeit an. Sie entnahm jubelnd die fünf neuen hunderter der Tasche und wechselte sie am Schulter ein« ließ die Tasche, die sonst nichts Wertbvolles barg, irn Wartesaal stehen und hüpfte in ein Abt-heil der s. Klasse, in das sie ein paar wobllsabentb aussetzenbe Bauern hatte einsteigen sehen. Im hotel aber saß Jean be Renarp is obnrniichtiger Wuth und zerriß den Zettel in taufen-v Stätte. Die Tasche hatte er in einen Winlel geschleudert und fein Gesicht verzeerte sich, wenn er an die tleinen, trauten Buchstaben dachte. die fein früheres Gegenüber, als Uebersehung bezeichnet hatte. Sie lauteten: «Denisi du noch nn die Nue be Mauronde, mon cher und den Spiel saal des ultensJustlennet eh bien! Du erinnerft dich gut? nun also, ich bin die Lili, die Spihniauex die Unfähige, die häßliche! Wie dentst do mon amt. daß ich mich entwickelt babe3« Wo Wie enqu reine-t. »Aber .Sepp- Du haft doch in Dei nem heirathsosfert ausffchrtebem dass Du täglich sechs Mut verdienst, und nun bringst Du nur drei beimt Du bist schon ein rechter Lügner-P — «Jch half nicht elogenst Ein Kausal arbeiter verdient sicher siehst-Rath kriegen thut er nur breit«