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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (July 31, 1903)
- - Hm UMEMWQ sMoo o s i · « « UWDDWWOWWM OOOODOOO OeMMfz Die Sünden der Väter. « o . · YIKATJIJK k«.«««7«-.7-7 s « Roman von Frauk Bau-M sssssssssssssssssssssssssssssssssss W (19. FortsetzungJ »Ich komme, um rnit Jhnen über meng Sohn zu sprechen. Wir tön « neu uns sofort darüber unterhalten, wenn es Ihnen beliebt.« i? »Ich denke ja an nichts Anderes-. ": Fllley ift für mich Alle-X erwiderte M «Er ist der Ansicht, daß ein Zusam Mleben unter den bestehenden Ver hältnissen für Sie Beide nicht mehr möglich fei.« »Gewiß nicht. Wir müssen ein Ende machen. Es ist unmöglich, daß wir ohne Zuneigung, ohneLiebe mit einan der weiter leben.« »Das ist auch meine Ansicht,« ant wortete here Dunban so liebenswür: dig als möglich, und war erstaunt, Olga so willfährig zu finden, da er sich »auf heftig-en Widerstand efaßt ges macht hatte. »Sie sind eine same von Welt und besitzen ein gefundes Urtheil. Lesley ist weniger praktisch, und er bildet sich ein, Daß Sie bei einer leich ten Abänrserung der bestehenden Ver hältnisse - noch zusammenleben könn ten.« »Von welchen Akänderungen sur-: . chen Sie?« fragte Olga. »Er gX-aub:, Daß sich ein »in-Ihrer vioendi« finden tieße, wenn Sie beide : ins Anstaan gingen —- nach End italien zum Beispiel.« I »Ich verstehe; er möchteAlleS Jskn Prinzipien opfern.« i Herr Dunban husiete verlegen, um einer direkten Antwort auszuweichert. »Das Leben im Auslande wiirde das Uebel noch verfchlirnrnern,« sagte er. »Lesley hat in England niemals mehr als etwa hundert Pfund imJakr verdient, urw es wäre einfach abge schmackt, zu glauben, Dnß er im»2·1u5: s Lande funf- oder techsyunoerr Wuno verdienen würde. Sie könnten ihm miß durch Jhre Schriftstellerei hel- I Pen, allein —«« · Olga unterbrach ihn kopfschüttelnd »Die Gesellschaft hat mir einen Er folg bereitet, aber sie würde mich bald vergessen und eine Ansoere würde mei nen Plan einnehmen. Jch habe unter - einem Pseudonym geschrieben, aber i meine Arbeit wurde mir zurückgeichictt. Z Ich kann nicht mehr singen; heute ! Abend wird Man mich vielleicht aus« I pfeifrn. Viele Sängerinnen linken · mehr Stimme als ich, und wie sollte ich das Publikum für mich einnehinms s Sehen Sie mich an. Mit meiner Schönheit ist es vorbei; ich habe kein-In Muth mehr; ich habe nicht Das Herz, » stiihltch zu sein. Jrn Auslande würze ’ Ist-an mich auslachen. Jch kann also( nicht hoffen, Lesley eine Beihilfe zu » gewähren« . « »Sie werden sich wieder er«ho«len, so- I bald die Ursache Jhrer jetzigen Leiden i nicht nieer Vorhanden sein wird.« . »Sie wird immer vorhanden sein; » ich kann nicht mehr glücklich werden,« z sagte Olga in einein Tone welzniiirhi- . ger Ueber eugung. »Verze n Sie. Jch Denk-, Sternu- - den es noch sein, aber nicht, wenn Sie . mit Lesley zusammenlebem und zwarl Tanz verschieden-en Gründen. Wenn Jeden nicht zahlen kann, was er schul het, so wird er für banlerott erklärt, s« « was ihn zwingen wird, sich aus der Gesellschaft anständiger Leute auszu schließen.« »Auch ohne das wäre er dazu ge zwungen. Wenn er mich hier in Eng land den Leuten aus seiner Gesell schaftsilasse nicht darstellen kann, so wird er es im Auslande noch viel we- s zeiget können« · - »Damit-innen wahr,« bestätigte Herr s Dunst-m »Und am Ende wären Sie i Eos-Umne- oinferm In leben Mk Miii welchen Gewissensbissen und welchems ibixieren T,aoel können Sie sich leb-? haft denken, nicht wohr?« : »J-.a Eines Tage-s- wiifoe er mich hassen. Das soll aber nicht sein« ? »Sie müssen auch den Einfluß eines ; solchen Daseins auf Ihre Familie oe- ? tücksichtigen.« . »Ach! Wir könnten Kkrrder haben. « Es lag ein so zär! liches Pathos-» in ; I -. Olgas Stimme, Daß Herr Dunecn -. erneuhig wurde. «Arine Kleinen! Was sollte ich ihnen f- ' ais-f ihre Fragen erwidern? Dann « Habe ich auch gen-acht Man Denkt viel en einer fchlsaflofen Nacht. « LGlückl cher Weise gieot es ein Mit its-: See-sein Unglück vorzubeugen.« - »Gegen Sie, welches?« fragte sie sit konvukßvifchem Zittern. »Die Scheiouagk dlgo senkte den Kon ohne irgend sti- ichen von Bewegung. Auch da · Mem VII-I- »Z? s i s wer n re unni , « Mr bete Dimban fort. »Und Schuf-sen zahle ich unter der , , , Heiß Sie m England blei Ost- W ee its- Ausland keifi« II ich bleibe eine zweif« ,.:sseeisiegeeee e.Zeit Aber nach I- Les-keimten Zeitraum, is en wir HERR ukönnen Te die - been werd-e Sie Geige Fee-c fein. Die LE- pchg mit erhalten, wies fein, m nach see Srheidung steht es Ihnen frei, sich wieder zu verheirathen« Oiga sah ihn ohne Zorn an. s »Es ist nsatiitlich,« sagte sie sich »daß er von mir weniger gut denkt, als von irgend einer anderen Frau, nnltx mich fiir eine herzlose Egoistin pya .« »Was sagt Lesleh zu diesem Vor schlage?« fragte sie Herrn Dunban. »Wenn Sie kdiese Bedingungen an nehmen, ist er auch damit einverstan den.« »Es-onst nicht?« »Mehr« Sie wandte sich ab, da die Thränen ihr den Blick er"dunielten. Sie dachte nur an Lesleh Sieben liebeleere Jahre Vor sich zu haben! Er würde sie viel leicht schon in einer türzeren Zeit ver gessen. »Ich nehme die Bedingunxn an.'« sagte sie, ohne den Kopf zu erheben »Ich werde ihn verlassen« Jn diesem Augenblick trat Frau· Gough ein und melde2e, daß Olgas Wagen vor der Thür halte. An den corhergegangenen Tagen hatte sie alle Engagements angenommen, sdie ihr an: geboten worden waren, und am Nach mittage sollte sie in einem Konzert auf dem Hannoderplatz mitwirken. »Wie ich höre, wollen Sie ausgehen. Jch will Sie nicht länger stören,« sagte Herr Dundan, si erhebend. »Wann sehe ich Sie wiede wegen des Ab schlusses unseres Abtomrnens?« »Deine Abendk — ...-. -.l.t Ist-DI »Du-« cs des-nur um uuxr Ost-» Olga war mit dem Vorschlage ein verstanden. Herr Dunban blieb, mit dem Hute in der Hornp, stehen, als hätte er etsrvsas zu sagen vergessen. »Lesley wird vielleicht daran be stehen, Jhre Entschließung aus Jhrem eigenen Munde zu hören.« »Sie können ihn mitbringen,« sagte Olga und bedeckte sich das Gesicht mit ihren behenden Händen und fügte un ter Thränen hinzu: »Nun ist mir Alles gleichgiltig.« Frau Gough wagte sich nach einer halben Stunde schüchtern in Olga Zimmer, und fand ihre Herrin noch immer im Haustleide sitzen unlo heftig weinen. Drei Briefe lagen auf Olgas Zchooß, die einzigen, die sie von Lesley erhalten hat:e. »Es ist bald zwei Uhr, gnädigeFrau, und derstmscher hat fchon zwei Mal daran erinnert, daß es Zeit fei,« fsagte die Frau. »Das hatte ich ganz vergessen· Würde es Jhnen Vergnügen machen, steute Nachmittag einem Konzerte bei zumohnen?« fragte Olga. »O, gewiß! Ich liebe die Musik, und Polly ersti« Nehmen Sie sie mit. Sie können den Wagen benutzen. Geben Sie meine Karte bei dem Kontrolle-ne ab, der wird Ihnen schon Plätze anweisen-« »Am-en Sie heute nicht singen, gnädige Frau?« - »Nein, Frau Goughx ich wer-de überhauptnicht mehr sinIen.« ---s 1 9. K a pi t e l. Als sich die Thür hinter der Frau Gough geschlossen hatte, erhob sich Olgsa rasch von ihrem Stuhle unn be gsab sich in ihr Schlafzimmer. Jetzt war sie aanz allein in ver Woduuna nnd Herrin ihrer Handlungen; aber siehatie keine Ursache, sich zu beeilen, da noch einige Stunden vergehen mußten, ehe Lesleh und sein Vater kämen. Bei dieser-Betrachtung blieb sie inmitten des Zimrners stehen Und fah sich langsam um. Jeder Gegen stand war ihr lieh und rief irgend eine theuere Erinnerung wach , Unbeweqslich und still bleibend, durchlebte sie, sozussgein nochmals ihre Vergangenheit Auf einein Stuhl lag ihre Konzert rohe. S e erinnerte sieh des Abends, an welchem sie das Kleid zum ersten Male getragen. Wie Lesleh sie damals be wundert hatte! Wie ex sie mit den Blicken verschlungen und an sein Herz gezogen hatte! An jede Kleinigkeit knüpfte sie eine Erinnerung, an Lesley und ihr Glück, und das Ahschiedswort »Ledewr-hl«' zerfleischte ihr das Herz. Und welch’ ein Abschied! Keiner-, der die hoffnung des Wiedersehens in sich birgt, sondern ·der’Adschied für immer, fiir »die Ewig seit. Doch das gehörte der Vergangenheit an, und re mußte an kdie Gegenwart denken. it großer Angst trat sie in Leslehj Zininier. Da wollte sie ihr Vergehen mit dem Tode sühnen. Und sie wollte schnell ein Ende machen, ehe eine neue Regung ihren Entschluß zmn Wanken brin en würde. Sieeriimerte si, da Lesley in sei nem Schreibtiseh einen mischenDol aufbewahrte, mit dein er ewiihnl die Briefe öffnete. Sie dar achte den Schreibtifch, aber »der Dolch war nicht daEines Tages hatt-e ihr Lesley eine exkl-« IF; EIWUF IF z? Pech-usw thl e I s unsre te, Mist-Es n tödten. Wenn die Phiexe Ende, - wäre es noch besser als der Dolch Sie würde vljne RGO-Zerze- W nnd sanft c in die, Ewigkeit hinüber-schlummern Der Gedanke an einen langen, lan » en, tranmlosen Schlaf ohne Erwachen lschien ihr.angenehrn. I Sie durch-suchte von Neuem den Schreibtisch Da waren zwei Schub jfiichey die sie bis dahin noch nie ge löffnet hatte. Sie zog das eine ach I heraus. Eine Photographie von de iline la darin. Olga empfand eine ,eiferfii isi Regnn , alter die-se lfchtoand Fahnem wägrend Olga das Ioffene, freie Gesicht ihrer hochherzigen Freundin betrachtete. die aus Zuwi gung zu ihr auf Lesleh verzichtet, und deren Güte sich nie verleugnkt hatte. »Auch Du, meine freundim haft schwer gelitten,« fliiterte Olga rnit Thriinen in den Augen. »Aber Du ha nicht gefündigi, wie ich, und darf deßhalb heiter fein. Er wird nach mei inem Tode zu Dir zurückkehren. Sei »gliicllich, « meine Thenerei Lebewohl )fiir immer!« Eine Thräne fiel aufdas Bild, das sie küßte. ; Während sie das Bild in dasSchub fach zurüdlegtn fragte sie sich, ob Les ley noch den Muth haben werde, in der Villa zu Pangdourne zu wohnen und sich auf der Terrsasse an der Seite Edelinens niederzulassen. Sie schob das Fach zurück und öff nete das zweite. Hier lag die Phiole zwischen einigen Thetis-« die sie ihm während der letzte-n Zeit übergeben Es waren Anweisungen auf die Sum men, die sie in der letzten Zeit verdient hatte. »Er wird die Checks nicht berühren, da sie durch meine unehrlichen Hände gegangen sind,« seufzte sie. seyn da sie das Mi::el, ihrem Leben ein Ende zu machen, in der Hand hieit. zoaeete sie. obwohl sie den Tod nicht fürchtete Pier-. Grskentheii. Unier dem YHbmpniVn sfznflnssp sit-Z Sohnesan und der Gewissensbisse wünschte sie nichts sehnlicher, als den ewigen Schlaf. Ihr Widerstreben, Hand an sich selber zu legen, rührte von einer selbstlosen Erwägung her. »Sie werden mich aus dem Baden finden, sobald sie nach hause tomtnen," sagte sie sich. »Was würde Lesley thun, wenn er mich vergeblich riefe, wenn er fühlte, daß meine Hand eis kalt ist und rnein Herz nicht mehr schlägt? Würde er glücklich sein, daß ihn der Tod von mir Iesreit bat? — O, nein. Der Schlag wäre schrecklich sür ihn. Er würde an mich, wie in früheren Tagen, denken; die zärtlich-en und guten Empfindungen würden wiederkehren. Und wenn er säbe« daß ich mich selber getödtet dabe, so wäre das fürchterlich sür ihn. Er«würde be greifen, wie schwer ich gelitten und wie innig ich ihn geliebt habe. Er würde sich sagen, daß ich rnich aus Liebe zu ihm getödtet habe. daß er rnich in den« Tod getrieben. Wenn er sich tödtete, würde ich mir dasselbe sa en, Und diese Ueberzeugung könnte mi wahnsinnig » machen. Und gewänne ich meine Ver nunft wieder, so würde mich die Erin nerung an seine Leiche bis zurn Tode verfolgen. Jch könnte nie wieder lä :chetn. Jst denn aber sein Gewissen we niger empiindltch als meines-, sein «Herz weniger zart als meigvSeZ Nein, nein! Was ich bei seinem T , würde er bei meinem gewaltsamen Tod-e lei den. Nicht die Befreiung von mir, sondern eine Sklaverei für das ganze Leben würde ihm mein Tod bringen. lEr wäre auf ewig an eine todte Frau Sspyssdksxs —- Wksm jch ihn xhsßte sind mich kamen wollte, io konnte ich iym leine schlimmere Ziichtigung aufer legen, ais die ich eben aus Liebe zu ihm beabsichtigte Bin ich denn ebenso :höttcht, als schul·aheladen?« Sie ließ die Phiole ihren Händen entgleiten und aus den Teppich fallen. ; Dann saliete sie ihre kalten, feuchten JHiinde als flehte sie eine höhere Macht . um Rath san. Nachdem sie sich ein we snig beruhigt hatte, sliisierte sie wieder irn Selbstgespräch: »Ich muß ihren Vorschlag anneh -n:en; einen anderen Ausweg giebt eL nicht. Er wird reisen; Es wird ihm wahlthum fremde Länder und fremde Menschen zu sehen, während ich hier bleibe. Jch werde jede Bedkngung an-: nehmen. Mit welchem Rechte könnte ich noch stolz sein? Bietet smir sein Vater Geld an, so werde ich es anneh men.« »Aber Alles-, was-ich-erhalte, will ich sparen, um meine Schuld zu be zahlen. Er wird es nicht ablehnen. O, er wird nicht lange aus sich warten lassen; nicht lange.« Sie faltete wieder die Hände und setzte sich, dilsteren Gedanken nachhän gered, nieder. Da erllan plötzlich »die Karridorgloebr. Kanten sie bereits, da es ihnen zu lang war, bis am acht Uhr zu warten? Sie ging hinaus, um zu öffræm Aber nicht Lesley nnd sein Betten sondern ein kleiner, unterse ter, ält lichee get mit grauem Bart nd vor ihr. r Herr zog seinen hat und ihn in der sähe seiner Schulter hal tend, sagte er, nachdem er sggtiißu »Gut-law Frau, darf ich te urn die Mut-n einer Untetredung von einigen unten bittean Olga zögerte. Die Aussprache des WANT den sie nicht kannte, war die eines Frau Miene ann ist nicht zu Bewies lthe sie » Das weiß ich, und gerade deßhalb hin ich FlomtnenJch Jchhabe Ihnen et was Wichti O miäkthei -,len was auf Ihn-e Gro batee zug han« " Wah ren-d et sprach, trat et näher, sodaß .Olga die Thiere nicht wehe schliessen konnte. Okga ließ den Deren eintreten and fähete ihn in den Malen- Da blieben ' ( sie nin Tische stehen, der Herr hielt seinen Hut immer noch ;n der and. »Ich spreche russisch weit be er als englisch. Wenn es Ihnen nicht unan Zænehin ist« wollen wir uns in Ihrer uttersprache unterhalten.« Otga nickte zum Zeichen des Ein-i orrstiindnisses und die weitere Unter haltung wurde in russischer Sprache; gesüsrt or einiger Zeit schickte Herr Dun ban Jhrern Gro vater einen Check aus l einen hohen Betrag —- aus fünfzehn tausend Pfund, wenn ich mich nichti täu che« s »Das ist richtig.« « IDieser Chect und Herr Sassulitfchj sind zwei gewissenlosenPersonen, Par ter genannt, in die Hände gesallenk » ch kenne diese Leut.«e je Parter können aber den Check: ohne die Unterschrift Fhres Groß-! vaters nicht einlösen, der ch beharrlich weigert, den Check zu nnterschreiben. Es ist eine Frage der Geduld auf der I einen und des Erduldens auf der an deren Seite. denn die Parlers wenden jede nur denkt-are Folter an, um ihren Gefangenen zur Quittirung des Checls zu bewegen. Sein Wille widersteht allen Leiden. Sie tödten ihn tangsam durch den Hunger. Sobald er gestor ben-ein wird, tönnen sie seine Unter schrit falschen, und dann werden sie-« die Mittel finden, den Check zu dis tontiren. Es steht in Jhrer Macht« gnädige Frau, Ihren Großvater zu reiten.« s »Das sieht doch in seiner eigen-en Macht, denke ich, indem er unter-» schreibt·« ’ »Sie haben Recht. Die erbärmli chen Wichte sind feig: sie würden JhJ ren Großvater freilassen und sich ins Ausland flüchten wenn er nachgäbe. ask-I CI IUIIU IIIWO OIUWZSWIIO VII kennen «a zweifellos den Charalteh Jhres toßvaters.« » · j »«Volliornmen. Aber wie konnte tchi Iihn retten?« » · I »Das will ich Ihnen erliaren. Sie müssen wissen, gnädige Frau, daß die rusftfche Regierung sehr ernste Ursache hat, sich iiber Sie zu beklagen. Ihre Artikel im «Monat« und die Feind seisigteit gegen dze kussiithn Gesetze — befonders gegen die Polizeiverwaltung —- haben ein-e energische That TMUIS der rufftfchen Behörden nothwendig nach Rußlsnnd zurückzukehren« Das Benehmen des Fremden war nun etwas weniger höflich und feine Stimme klang herrisch-en Olga bemerkte die Veränderung und wußte sie zu würdigen. »Uebrigens sind Polizeiagenien tin-gesandt worden« urn die Aufforde rungen auszuführen« »Wir befinden uns in England und nicht in Rußland,« bemerkte Olga mit der größten Ruhe »3ie wissen wohl, daß ein von Ps tersbutg iotnmender Befehl auf alle Fälle ausgeführt werden muß. Der Befehl lautet, Sie und Jhren Groß onter binnen acht Tagen nach Rulennd zurückzubringen Was Jwan Jfaatoff betrifft, fo wäre die Angelegenheit nicht schwierig. Indem toir die Par lers esinfchiichtern, würden wir ihn aus ihren häan befreien und ihn auf einen rufsischen Dampfer bringen« der auf der Thentfe vor Anker liegt und bereit ist, auf das erste Zeichen nach Riga abzugeben Aber das ist nicht jnöthig. Wenn wir ihn hier lassen, hoird er unfehlbar durch die Parlers getödtet, die nach feinem Tode den bisher-? einlöfen werden« Vetftehen Sie mi « j ) »Volltommen.« - »Was Sie betrifft, so liegt der Fall allerdings anders-. Die Schwieger tochter eines engiischen Staatsmanne5, werden Sie rnir mit Recht einwenden kann man nicht mit Gemalt entführen und wider ihren Willen in Rußiand zurückhalten. wenn man sie vDahin brächte. Deßkkaib ist es nothwendig Daß Sie freiwillig zurückkehren, oder daß man es Ihnen unmöglich macht, Jhre Angriise aui oie rufsiiche Regie rung fortzusetzen« »Wie wollen Sie mich hindern, ser nerhin zu schreiben, oder sonst zu thun, was mir beliebt?« »Wenn ich es wollte, Frau Dun bcm,« sagt-e ver Fremde langsam, »so könnte ich es in einer Minute machen. Wer würde mich-hindern Sie zu er schießen, order zu erwürgen?« i »Und wer würde es verhindern,«dasz yr«ie als Mörder verhaftet würden?« fragte sie innner noch ruhig. Während eines Augenblicks sah do Fremde Oligsa Drohend an. Dann än derte er seine Haltung und fuhr in demsetben sanften Ton wie vorher iori: «Zwei Agenten aus Ker Straße und einer aus der Treppe. würden mich rechtzeitig warnen. wenn Geiashr vor handen wäre. Beurtheilen Sie Ihre L , gnädige Frau, und meine or sichasnraßre ein. Seit drei Tagen lie en wir au der Lauer und warten die eiegenheit ab, Sie allein u Hause zu finden. Wir kennen alle re Fami lienangehörigen nnd die Einrichtungen sdieses nsei. heute ist ei mir ziern ersten aie gelungen, Sie allein anzu treffen. Und nun bitte ich Sie, Ihre La e von eine-m weisse schrecklichen Gesichtspunkt-e aus zu rachiem Neh men wir an, Daß Sie sich dein Besehte derPoii i untern-ersin- Anstati Ihren Groß-a durch die Pariere umbrin gen zu lassen, Betreten wir ihn. Wollen Sie nicht mit dein Schiffe fahren, so isnnen Sie nach Peterzburg smii der Ei enbahn in einein Coupe ersierKiatse f ren, und es soll an keiner Rücksicht nahme gegen Sie schien. Den Chekt nehmen wir den Pater- ab, und die Summe wird genügen, Ihnen eine sor nfreie Zukunft inner tb der mai chen Grenzen, wo ei hnen belie n wird, zu sichern« Olga kannte den Werth eines ruf-si schen Versprechens zu gut, um etwas darauf zu eben. Sie wußte sehr wohl, daß sie sofort nach Sidirien derschiett toerdsen würde, tvo ihre Spur verloren ginge: aber das Angebot des Chects tvar weniger illusorisch. »Wenn ich einwilltge. mit Jhnen nach Petersburg zurückzukehren, wür den Sie mir lden Chect ausfolgen und mir gestatten, damit anzufangen, was mir beliebt, ehe ich London verlasse?« fragte Olga. — »Jawo«hl, das soll geschehen. Aber nur unter der Bedin ung, daß S:e keinen Widerstand leisten, und mit Niemandem außer Ihre-in Großvater verlehren.«' Olga überlegte schweigend. Hier bot sich ihr eine Gelegenheit, ihre Schuld gegen Lesleh abzutragen, indem sie ihm den Check zurückgalx Was küm merte es sie, od sie ihrem Leben in London ein Ende machte, oder nach Sibirien zurückkehrte? Der Unterschied fiel sogar zu der Rückkehr Gunsten aus. Sie müßte tein Geld von Les leys Vater annehmen und würde auf hören, dem Vater und dem Sohne zur Last zu fallen. »Ich nehme Jshren Vorschlag an,'-' sagt-: sie endlich. 2 0· K a p i te l. Ein geschlossener Wagen hielt in einger Entfernung oom Hause. nga stieg ein, und ihr Begleiter folgte ihr; einer der Agenten, die draußen Wache gestanden hatten, setzte sich Ole gegen -l-I. III-I- nnx les-se kss m-:e·-·ch-- n« .. ....... ., ...... «...»...»»., ..,....,. die junge Frau aus den Rath des Fremden gepackt hatte. Ein anderer Agent setzte sich neben den Kutscher. Olga tauerte sich in ihre Ecke und schiosz die Augen. Der Fremde aber und seinVegleiter unterhielten sich leise in englischer Sprache, Idenn der eine Agent war Henimings, der ehemalige Detectio, der glücklich war, in dem Russen einen zahlenden Auftraggeber gefunden zu haben. Als «ber Wagen wie-Nr hielt, öffnete Olga die Augen. Sie befand sich in einer engen,. menschenleeeen Straße, deren Stille von dem Geräusch der großstädtischen Verlebrsadern sbie sie aus ihrer Fahrt uriickgelegt hatten, in bemertlicher Weise absiach. Ein als Grünlrarnbiindler verklei deter Mann schlenderte in der Straße ans und ab. »Alles in Ordnung,« flüsterie der Mann, als er an Hemmings vorbei kam. »Beide sind zu Hause.« »Wollen Sie die Güte haben nnd aussteigen, gnädige Frau,« sagte der Russr. «Hemmin.is, geben Sie mit Ihrem Fiollegen voraus und besorgen Sie Das Nöthiae.« Hemrnings unb sein Kollege gingen voraus, während nga und der Rasse langsam nachfolgten. Die beiden Agenten blieben vor einem Einsam lienbiiuschen stehen und klopften. Die Hauslbiir wurde geösnset. So fort schob Hemrnings seinen Fuß zwi schen die Tbür und Die Schwelle, und der zweite Agent sternmte sc gegen die Thür, so daß der Eingang rei wurde. « Als Olga einige Augenblicke piiter ins Haus eintrat, fand sie die arker besinnungstos aus der Treppe irgen« während ihr Hemmsings die Hände ses- ; selte. » »So-stießen Sie idie Thiik w he-’k iabl der Rufst ? Ein heftiges Geräuichpdas aus dem Keller heraufdrang, deuteie an, daß die anderen beiden Agenien mit der Ueberwäitigung Pariers beschäft:gt waren. »Ist Hilfe nöthig?« schrie Hem knings in den Keller hinab. . »Nein!« tiang es ais Antwort her auf. »Es ist Alles richtig. Von dem Burschen ist nichts mehr zu befürch :en.«' »Warum arretiten Eies unsi« stot terie die Parter her-dor, ais sie wieder zu sich gekommen war. »Warum, Frau Parier? Wir haben den Beschi, uns Jshrex 5 erson zu det iichern. Sie sind be chuldigt, den Großvater dieser Dame seiner Freiheit beraubt zu haben, wie auch anderer Verbrechen, wegen sdeten Sie sich vor den Nichtern zu ver-antwoan haben werden. Vorwärts, in die Küche, u Ihrem Manne! Wir würden uns ein-n Vorwurf daraus machen, wenn wir den Mann von der Frau trennten, ohne dazu gezwungen zu sein. Nun aufs Keine Ohnmacht heuchelni Das zieht bei uns nicht!« »Das ist Jhr Werk, Sie russische Diebin!'« zischte tdie Parier, sich zu Olga wendend, während sie inniing "hinwegfchob. Sie schimpste ortt shis sie in die Küche kam, wo sie ehren Zorn aus i ren Mann ausschiittete, der mit gese elien Händen und bluten 'der Nase aus eine-n Stuhl saß und traurig den Kopf hängen ließ. »Du willst ein Mann sein, ver dammter Fei ling? Du läusjt davon utrd läßt m« so behandean . Eisingen Sie die Mc iire unt Schwe« en,« sagte der Nu e. , it wollen n.« Gemmings ergriff behende ein Kücheniuch und inebelte das Weist-, hieraus ebenso Parier. z Nachdem si der Rasse überzeu t» hatte, daß die esseln und Knebel fe - s saßen, sagte er: »So, nun wollen wie nachsehen, was tr Jsaatoss macht. Sie kennen d den Weg, hem nimgs?« Dieserjiihrte ihn und Oi sdie Trepe hinan , wo ein leises - tiihnen ! ---—.ymllll- -.—-—-- l- Ll g vernehmäar wurde, das aus einein Zimmer hervvrdtang Der Schiii ei eckte tn Oder Wäre-. Der Rusie ö · neie sie unsd trat mitOisga rin. Sasiulitsch in auf einem eisernktr Bette auf dein R’ ckenz die iinde wa ren auf je einer Seite des ttes ge «bunden. Er war furchtbar ubgern-a—«:i; die erblinsdeten Augen waren U- ihren Höhlen hervorgetreten und Das Gesicht sah gelb und weit aus. Sein Gesicht verzog sich zu einer freudigen Grima e, ais der Nu e ihm rufsisch sagte: »F antoff, Jshre nielin kommt, Sie zu retten.« »Ach, ich wußte eö,« schrieer wild. »Ich wußte es, daß ich über die Elen «den triumphiren werde. Die Dumm iiipfe, sdie Narren! Wo sind sie? — Doch nicht entwifcht?" »Sie liegen festgedunsden in der Kirche« ' »Ernst mir nichts mehr fiir den Augenblick,« tiefer, sich auf dem Bette nach recht-z und links wendend, »vor läufig gar nichts mehr. Jch bin zu schwach, um eine größere Freude zu er tragen, nachdem ich so lange gelitten. Gebt mir mag zu essen — Brod, nur Brod und Wasser.« »Bringen Zie dem armen Alten eitvas,« sagte Hemmings bewegt zu seinem Kollegen. »Sie, der Sie eben sprachen, haben ein Herz," rief der Alte. ,,Nei;:nen Sie die Bettdecke weg, ":-ie mich firbcrirnnk macht. Gießen Sie mir Wasser auf die Füße. Sehen Sie -her.« Hexnmingss zog die Decke tret-» Jfaatoff tLig noch diesen-en Lieber « ..-..- til-l..--- -»D IUIL III Wiss skU c IIIIIII CIIIUUID III Hamburg; dieselben hingen ihsn in Fetzen um den Leib. Nur die Stiefel und Strümpfe hatte man ihm ausge zogen und zwar zu einem Zwecke, den Ver schreckliche Zustand der iiße nur zu leicht ertennen ließ. . »Gießen Sie mir Wasser, taltes Wasser auf dieFiiße!« flehte der Alte. Olga war im Begriffe, vie Wasser kanne von derWaschtoilette zn nehmen, aber durch das brandige Aussehen der iisze ihres Großvaters wurde sie einer · hnrnacht nahe gebracht. Sie wäre zu Boden gestürzt, tvenn sie der russische Agent nchit in seinen Armen ausgefun en hätte. Mit Hemmings Unter stützung führte ver Agent Olga in’s Nebenzintmer» tvo sie sich allmählich erholte. . »Gehen Sie zu meinem Großvater,« bat sie, als sie zu steh geloninten war. »Wenn Sie mir Jhr Wort geben« daß Sie dieses Zimmer nicht verlassen, bis tvir zurückloinnien und smit Nie mandetn durch dieses Fenster zu spre chen versuchen werden, wollen wir gehen. Sie lönnten dein armen Atten fvoch nicht helfen. Wir werden Sie Ivertteten und tehren zurück, sobald fwir fertig sind. Versprechen Sie es ’«tnir?" fragte Vier Russr. «Ja!« vexstcherte Sigm Die bei-den Männer lehrten zn Fias fulitseh zurück, als der dritte Aaent mit einem Krug frischen Wassers und Brod bis-e Treppe herauftani. «Machen Sie das Fenster aus. Ben net,«. sagte Hemmings zu seinem Kol legen. »Die Luft ist verpestet, so daß man ersticken tönnte.« Nun band-en sie Sassulitsch los, sen ·ten ihn auf den Beitrand und tauchten eine Füße in laltes Wasser. Der Alte tiesz einen Freudenschrei aus. Er öffnete sein henw und athinete mit Wonne die durch das Fenster eindrin genFLfriHe Lgft ein.c L--.-- Tä »Jyl Cis-U tagt sicut-u Einen-« Us tönne zugreisen, so·balo- Sie einigte hiirt haben werden« nach Lutt zu schnappen, wie ein Fisch auf sent Troetenen,« sagte Bennet. Der Alte ergriff das Brod, braeh ein Stück ab und verschlang e-; nttt Heißbunger. Von Zeit zu Zeit schni telte er den Kopf und lächelte» »Sie baben Alles tnit mir ange stellt, was ihnen ihr beschränkter Geist eingab," sagte er, nachpetn er seinen Hunger gestillt hatte. »S:e haben rntch behandelt, wie in einer Foltertamtner, aber sie hab-en mich nicht übertvttnrenk ’ »Warum riefenSie nicht utn Htlse?« fragte Rennen . Jfaatoss lächelte über di: Naivetat sites Agenten. Entsetzung solgt.) « —-«—-.0--— Der »Im-« cost. Der spätere sranzöstche Minister Garn-better trete wegen seiner Schlag sertigleit und seiner scharfen Antwor ten berühmt Als er noch ein gsstns junger Anwalt war, besuchte er eines Tages eine Gesellschaft, in der eint ebenso eingebildeter wie unfähig-»Ge richtsprösident das großeWort führte Dsieser Präsident hatte die Eigen thümlichteit, baß er gern an Leuten seinen Witz übte, die in Folg ihrer bescheidenen Stellung nicht in Uange waren, ihm in gebührender Weise zu antworten. So hatte er an jenem Abend auch Gantbettet zur Zielsckteibe seiner Wisc leien ausersehen und sagte plötzlich,teett iben jungen Mann in Bälegenheit zu ibringenr Sagen Sie, mein lieber zFreuntz wenn es noch eine Seelen manderttttg gäbe, und man Ihnen die Wahl ließe, was würden Sie lieber werden, etn Pserb oder ein EselP Eson wurde blast. vor Zorn, saßeejy aber schnell und erwiderte: »Ah-nettes ein Eist, denn dqu hätte ietzt-·- schsonste Aussicht, so schnell wie knogltch Gerichtipröiftdent u wer-betri· Der«33msibertt, dem a Windes-en ben diese Absertigung gönnten«- bist sich aus die Lippe-n und verschwand nach kurzer Zeit qui der Gesell-setzest