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Sie sah nur ein einziges Mittel. unt ihnen Sohn zurück·zu bekommen, und wieder haben mußte sie ihn, kostete es, was es wolltet Sie war zu Allem» bereit, zu allen Zugeständnisiem Ineun se- neur ihren Sohn wieder erhielt. . Sie erliesz daher am folgende Tage I folgendes Jnrserat in norkvegischer Sprache in allen größeren Zeitungen « Bei-link »Herr Oskar Hell! Dies-. nige, die Sie 10 Jahre lang gefuchts haben wünscht Sie zu sprechen Be- ? seit zu Allem, unter einer Bedingung! i Ast-esse durch die Expeoitisnxs ! 18. K a p i te l. l »Nun, haben Sie ihn?" ( »Wahlbehalten, Herr Bithring, ins sicherer Obhut bei einer Freundin von i mir. Er machte Anfangs ein wenigi Lärm, denn der kleine Kerl ist nichtj ganz dumm und ahnte Verrath, aber endlich beruhigte er sieh doch.« j »Und die Adresse des Vaters-V l »Ist die frühere. Meriwiiroig ge nug, hat er es nicht sitt nöthig befun- i Lsclh sclllcll äuskllthw »Du zu Cur-y- ( · sein, obschon er nun weiß daß wirz ihm in die Karten geguckt hab-en Und ! ·" truniit es an Ihnen, ihm die Damm » seh-rauben anzulegen. Preisen Sie nur ordentl: ch daraus los« Bühti ng nickt e mit sinsterern Lächeln. »Gebt er nicht nach, dann soll es ihm am schlimmsten treffen.« »Aber haben Sie Dieses da gese hats-" Guttensritz zog eine Zeitung aus der Tasche uno zeigte seinern Ge- ; ncssen Olga Hell’Z Jn«sera!. » »Nein —lasz mich sehen.« Er er griff die Zeitung und las das Jnserth einige Male durch. »Na das schadet meinen Interessen nicht, « sagte er, die Zeitung hinlegend. »Die Bitten seiner Frau werden has sentlich dazu Beitragen, daß er nach giebt. Mögen sie sich ruhig treffen — Das ist wahr,« fügte er nach einer kurzen Pause hinzu, Joan Sie da siit, daß der Junge keine Noth leidet. Ich- will nicht, daß er Schaden neh men soll. Ver-stehen Sie?« Gurtensritz nickte stand aus und ging hell war in den letzten Tagen lei aeW bei guter Laune gewesen Er hatte eingesehen, daß er wieder über listet worden war und sich in eine ziemlich plumpe Falle hatte locken las sen. Bei der Nachforschung aus den Polizei-sinken vernahm er bald, ep in Berlin keinen Detettio Viktor Hemmkl gan, UND ck IJM VllkUIck MS Klare, daß er mit ein-er von Bükk rings Kreaturen »Hu thun gehabt hatte. Er verwünschte feine Unvorsickiiakeii und gelobte sich, in Zukunft wen? zier kichtgläubig zu sei n Er hatte se nen Plan entworfen und glaubte fest an die Möglichkeit der Durchführbarkeit desselrsen Da Miß FL orinas A« itellunnszct nun abgelaufen sei n muß. e, . fan: e er feinem Stellvertreter in Hamburg sein Honor-at und oankte ihm fiir den Dienst. Er ha«ie gerade den Brief abgeä sandt, als er in einer Zei tungJ Oqu Jnferat entdeckte. Er wurde Elekch wie eine Leiche und stand schnell vom Stuhl auf. Er wagte kaum seinen eigenen Augen zu trauen. Oder war das vielleicht ein neuer Streich von Seiten seines Gegners· Die Sache mußte intessen unter sucht werden und er eilke darum fo gle ch in die Expebiti on der Zeitun, wo er augenblicklich die Adresse erhielt. Frau Olga Leiiney Jssftraße 106.« War das wieder eine Falle oder wirklich seine Frau, die Mutter seines Kind-eilt —- Hell sank auf eine Bank im Expeditionslolale, übermält igt von seither Bewegung-. r Unter solchen- Urnftsänden sollte er He gif- nach zehn Jahren wiederfin -SUI! Aber sein« Kind, seinen kleinen Rasen mußte er unter essen Umstän trs feiqu , c- Wie sich trth bange sondern M eine Droschpe nnd fuhr hinaus — Inw- Messe i O i sitt-Sieh kriegst iß wie Anwesenden Kehlen ", W M auch erkal Wenn zwei Merkschonberzem die esnmal eng verbunden gewesen sino nach jahrelanger Trennung sich wieder einmal an ein-ander schließen, so wür de es ein eitles Bemühen sein, ein sol cles Wiederfinsden in trockenem Er zählerton schildern zu wollen. Hell hatteOslga wiedergefunden und zirar so, wie er es nie zu hoffen ge wagt hatte. Er fand eine bildschöne, reife Frau, die trotz ihres Hasses gegen ihren Mann, zu dem sie die Pieiiit ge gen ihren Vater in diesen langen Jah ren immer mehr zu verpflichten schien, doch immer für ihre Erinnerungen und in denselben gelebt hatte-. Sie kam ihm Anfangs nur mit kühl-er Höflichkeit entgegen, aber die lieben Züge, die Stimme, der sie frü ber so osi in süßer Ver au schung ge lauscht, seine Erzählung von dem was er in ben- langen Jahren gelitten hatte, alles brachte alle Saiten zum Zittern, und lange bevor sie es in Worten aussprach, hatte sie ihm schon vergeben und ban waren die b-«den Menschen wieder siir’s ganze Leben mit ein-ander verbunden. Hell hörte mit Schrecken, daß sein Knabe vor zwei Tagen auf unerklär lkche Weise verschwunden sei. Bei näher-er Uederlegung glaubte er in dessen bald den eigentlichen Zusam menhang gesunden zu haben und er erklärte dies auch« seiner Frau. Er er zählte ihr von seiner Jagd nach den Eechzigtausend, mii denen Bühring durchgebrannt loar, von seinen kleinen Siegen und Riederlagen besoncers aber von der Unoorsichtigkeii di sich hatte zu schulden kommen lassee n unsd welche die Ursache zu der Ent führung des Kindes bildete. Man hatte diesen Raub ausgesöhrt, um einen Druck ausüben zu können, darüber konnte lein Zweifel bestehen. »Jedenfalls«, fügte er hinzu, »tst es in ihrem eigen-en Interesse, daß sie dem Knaben keinen Schaden zufügen Wir werden wohl in Rn nächsten Tagen von ihnen hören. Und da kannst Du daron zählen, daß wir den Jungen baid wieder haben werden« »Ja, Oster,« antwortete sie durch Thränen, »Du hast ein ganz besonde res Interesse daran, ihn mir wieder zu verschaffen »Wieso, Geliebte-P »An jenem Tag, an dem Du ihn wohl-behalten mir wieder zurück bringst, ist alles, alles vergessen Und rergebem 19. K o p i te l. Es ging wie hell erwartet hatte. Als er in seine Wohnung zurückkam fand er dort folgenden Brief vor: »Herr Hell! Jemand, site den Sie sich ganz be sonders interesstren und der im Stan de ist, Ihnen eine wichtise Mittheä lang zu machen, wünscht eine Be ; fprechung mit Ihnen unter vier Au gen. Dis ich natürlich aus nentralem chden zu erscheinen rollend-, so er j suche ich Sie, heute Abend tm zweit-en Stock des »Case Bauer« zu warten. s untern-Heu Sie aus Fuchgstskiche Sie los-TM Wust-( UZJJI Its-II ein«-fis- Its-o irr-erwünschte Vorkehrungen gegen « Sie veranlassenf I Der Brief zvnr deutsch geschrieben IEL war nicht Bühri ngs Handschrift, Die Hell Von jenem Br ief her tannte, Jken er in Wandrup erhaigen hatte, sader er war doch überzeugt das-, der « Unbekannte, der eine Unterredun;«rnit ihm wünschte, kein Anderer war, alk tsch Stück Wild, das er nun einen Monat long gejagt hatte. »Gut«, sagte er zu sich selber, »ich . werde tornmen.« Il- J if Hellfhatte es merkwürdig eilig an diesem Tag. Wir finden ihn zuerst bei einem der tüchtigsten Instrumen tenrnacher Berlins, dann in Castans Panoptitum, wo er eine längere Un terredung mit dein Direktor hatte. Daran sehen wir in im Privatge mach des Inhabers des Cafe Bauer und endlich eine Viertelstunde vor acht Uhr an einem Tisch im zweiten Stock des betreffenden Gasthofe-. Das Cafe ist zu dieser Zeit wenig besucht. Die unzähligen Barietearti sten Berlins, die ihre Börse und ihr Stammquartier irn zweiten Stock die ses weltberühmten Nachtcafes haben, waren um diese Zeit alle verschwun den. Da und dort schlief ein phleg matischer Engländer halb über seiner »Times«, in der Ecke aber-, wo Hell sich niedergelassen hatte, befand sich tetn Mensch Endlich Wie unt cchi Uhr-, trat Bitt-risse i- w Mc Es trat pha W UND Tgch und seßte sich mit M M -«HD«ieberzusehen, M Beisammen - Ihrr Ende.« Er I »so M- m.« w- aa ern «das jeder von uns fein Lilien-r bei s stellt und ohne Umfchweife zur Sache ltommt Pfi! Aufwärter!« Das Bier wurde von einem wohl fristrten, trägen und schiiifrigen Auf wärter aebracht. »Sie ahnen wohl, weshalb ich Sie ium diese Unterredung ersucht habe Z« ) »O ja, gewiß! —- Kellner!« L Heil that einen Schlag auf eine große Metallplatie, die auf dem Tisch . vor ihm stand. . i »3wei Cigarren!« L »Ich tauche gern bei einem Ge ,präch, das ich am liebsten vermieden hätte.« »Ihr Sohn von Frau Leiiner, alias Frau Hell ist verschwunden, nicht wahr?« J »Ja, ich habe davon vernommen! Sagen Sie mir wenigstens, bevor wir weitersprechen, wie Sie sie anfgefpiirt jhaben?« »Das werde ich Jhnen gern erzäh len. Der Mann, dessen ich mich be diente, um über Sie und Jhre Absich -ten ins Klare zu kommen, war Ge hilfe auf dem Namensänderungsbu reau, als jene Dame ihre Namen wech selte, und erinnerte sich noch ihrer da maligen Adresse.« »Also haben Sie, Herr Bühring, »das Kind bei Seite schaffen lassen?« Bühring blickte sich vorsichtig um. Rein Mensch war in der Nähe der ihn hören konnte. » ,,Ja,« antwortete er endlich ent schlossen, »ich bin eg. Und nun sehen » Sie wohl endlich ein, daß es in meiner lMacht steht, mich von Jhrer sonder ! baren Zudringlichkeit zu befreien. Ent zweder gehen Sie mir Jhr Ehrenwort ;darauf, daß Sie sich nicht mehr mit Jmeinetn Leben und Treiben beschäf tigen wollen, oder andernfalls werden « Sie Ihren Sohn nie mehr sehen. Ent "fchliefien Sie sich — auaenblicklichk Geben Sie mir Ihr Ehrenwort — sdenn das genügt mir! —- nicht binnen einer Viertelstunde, so überläßt mein IGehilse den Jungen einer Seiltiinzep »truppe, die ihn festzuhalten wissen wird.« »Ist das Jhr letztes Worts« »Mein allerletztesl Un nur um Ihnen dieses ohne Zeugen sagen zu stönnern ersuche ich Sie, herauszutom smen. —- Jch nehme übrigens an, daß « sSie den Tanz bald satt haben, Herr Hell! Sie sehen wohl, dasz Sie es mit einem Mann zu thun haben, der Ich nicht an der Nase herumführen läßt« »So, glauben Sie das? —- Pitl Auswärterl — Ach, seien Sie so ge fällig, sich diesem Herrn vorzustellen und ihm Ihre Raritäten zu zeigen.« Hell lächelte diesmal ein wenig )iboliich. »Wohl. mein Herrs« Der Aufwärter nahm die Nummer von seinem Rock und setzte den Ber liner Polizeitnvps an die Stelle der selben. »Mein Name ist Krause, Detettiv bei der Berliner Polizei, mein Herr,« sagte der Fremde zu Bühring gewen det, »und ich werde Jhnen mit Ver gniigen die Richtigteit eines kleinen in teressanten Experiment-Z beweisen. — Sehen Sie hier« —- er schraubte die vordere Platte von dem Gonggong ab," das aus dem Tisch vor ihnen stand — »hier unten haben wir das niedlichste Milrophon der Welt, und nun sehen Sie« —- er legte den Tisch aus die Seite —- »hier haben wir die letzte und beste Ausgabe eines Apparates. den man Ntmnmmvb nennt- und hier« — er strich die Wachsrolle von der Walze und legte sie in eine mit Watte verse hene Schachtel, die er darauf schnell in die Tasche iteclte — ,,hier haben wir das Gespräch der Herren, das icb mit Vergnügen bei dem Polizeidirettor be zeugen werde, wohin die Herren mir also zu folgen belieben.« Bühring sperrte vor Staunen Mund und Nase auf. Er war über listet —- iiberlistet auf eine ebenso ver blüifende wie rassinirte Weise und er zog es vor, nachzugehen »Hei-r Hell!« saaie er endlich, »das Kind befindet sich wohlbehalten bei einer Frau Wanscher, Mittelstraße 68. Ersparen Sie mir weitere Un annebmlichteiten. Sie haben es ia übrigens mir zu verdanken, daß Sie das Kind und Ihre Frau wiederge funden haben. Heil sah ihn lange an. »Es ist gut,« sagte er endlich, — ,,aus diese Weise ist aber die Sache nicht obigen-tacht Herr Deieitiv, ten den Sie sofort einen Polizisten nach dem Kind und lassen Sie es hierher bringen. Da ich indessen Zweifel da ran hege, ob seine Angaben richtig sind, so behalte ich diesen Mann hier, bis der Polizist mit dem Kind kommt.« »Der Deteitiv verneigte sich und SMA hell nnd Bühring sehien sich wie der, ohne ein Wort zu sagen. Aber ans den bösen Bticken des Letzteren und seinem verbissenen Mienenspiel las unser held, dcß er sieh fiir die Folgezeit einen Feind auf Leben und Tod geschaffen nnd das er das Schlimiie non diesem Elende-n zu er warten hatt-, cudikcky III ein Polizist Init einein hsischen, blendin Knaben, den hell zu dessen und der Gäste groser Verwunderung umarmte und lüste. Bührtng wurde durch rtnen Wink be oeutet, daß er nun verschwinden tön ne. und er eilte schnell hinaus. »Im gehen wir wohl zu Manni« iragte der Kleine. »Ja, mein Junge,« antwortete Hell, .nun gehen ich und Du nach Hause zu Ier Mama.« 2 0. K a p i te l. Am nächsten Tag ging die Sonne iber wenigstens drei glücklichen Men 7chen auf. Jhre Freude läßt sich leich ker denken, als beschreiben. »Jekt mußt Du lieber Mann mir Illes erzählen, was gestern geschehen .ft," sagte Olga zu ihrem wiedergefun Ienen Mann. »Ja, das werde ich Dir erzählen. Die Geschichte ist eigentlich nicht sehr Iang. Wie ich erwartet hatte, erhielt .ch einen Brief von meinem Mann, des Inhalts, daß er ein Gespräch rnit mir )hne Zeugen wünsche. Jch wußte be reits, daß der Knabe durch ihn ent Iiihrt worden war, als er durch einen nertwiirdigen Zufall Deinen Aufent haltsort erfahren hatte und ich war iber seine Absicht ebenfalls sehr genau unterrichtet. Er verlangte nur das bindende Versprechen von mir, ihn für vie Zutunst in Ruhe zu lassen, indem Er mir dafür unser Kind wiedergeben vollte. Er lud mich ins »Cafe Bauer« kin, und ich wußte wohl, daß er dort .1ngehindert und ohne Zeugen leicht sagen konnte, was er wünschte. Für nich handelte es sich darum, Zeugen inseres Gespräches zu erhalten« da ich richt daran zweifelte, daß er rein von ver Leber weg sprechen würde. Jch fJesah mir die Lokalitäten, fand aber keine Stelle, wo ich einen lebenden lltensechn so hätte verbergen können, Iair er in der Laae aewesen wäre. un 7er Gespräch anzuhören. Nun lam mir Der Gedanke, ob es nicht möglich wäre, einen Phonographen so zu verstecken, Daß er unsere Unterhaltung wiederzu zeben vermöchte, und ich berieth mich Deshalb mit einem der tüchtigsten Fachmänner Berlins. Er verneinte nvessen die Sache. Sollte der Schall Tänger die Lustwellen übertragen klin ien, so müßte er so groß gemacht wer )en, daß er absolut die Aufmerksam keit des Andern erregen würde, falls vir den Apparat aus dem Tisch vor ins anbriichten. Der Direktor in Ca tans Panaptilon, der ein kleines La zer von den neuesten und besten Pho iogravben besitzt, sagte mir das Glei be. Ein leise gesithrtes Gespräch soiirde nicht aus diese Weise wiederge Zeben werden können. Da es sich fiir mich nur darum handelte, den Knaben wieder zu erhalten, so nahm ich meine Zuflucht zu einer List, die auch gelang. Ich hatte eine Unterredung mit dem Wirth des »Case Bauer«, der mir so gleich sreie Hand ließ. Jch brachte einen Mitrophonapparat in einem Gouggong an, das aus dem Tisch vor uns stand und besestigte einen ge wöhnlichen Phonographen darunter. Ich fand mich dann etwas früher ein, um mich des rechten Tisches zu ver sicherm Bald kam mein Mann. Wir wurden von einem Kellner bedient, der in Wirklichkeit ein Detettiv, mit mei nem Plan bekannt, von mir die noth wendigsten Jnsttuttionen erhalten hatte. Sobald wir allein waren, rück te Bühring ohne Weiteres mit der Sprache heraus. Als er schließlich zu triumplyiren begann, da rief ich den Aufwärter, oder eigentlich meinen deutschen Detektiv herbei und er stellte sich sogleich als derjenige vor, der er war, und zeigte meinem verblüsstm Deglick Vcn Unnkclckscll APPCTCL Uk gab augenblicklich nach« er glaubte steif und sest, daß seine unvorsichiigen Worte von dem Siift des Phonogrw vhen aufgezeichnet worden wären, und bald hatte icki unsern Sohn wiedek.« »Aber gesetzt, daß er —-" »Seine eigenen Worte wieder zu hören verlangt hätte, meinit Du. — Ja, da wäre ich wohl in eine schlimme Verlegenheit gekommen. denn die Walze enthielt nur ein Negerlied, von Tom Jackson im »Winiergarten« ge sungens·' Hell brach in ein herzliches Geläch ter aus. . Heil war halb und halb aus Rück sicht auf seine Frau geneigt, die Jagd aufzugeben, aber sie wider-setzte sich die ser Absicht ganz entschieden, beson ders nachdem sie in die Einzelheiten seines Planes eingeweiht worden war. Hell mußte stillschweigend zugeben« daß sie damit seinen eigenen Wün schen entgegenkam. Er brannte vor Begierde, der Sache ein Ende zu machen. »Wenn ich ihn nur in eine kleine Stadt locken tönniei« sagte er eines Tages· Er wußte, daß sich Bühting noch innerer in Berlin aushielt und ohne Umstände den slotten Kavalier spielte. Miß Flor-ina, seine Liebhaberin, hatte jeht eine Aniiellnng in Berlin erlangt und hing, obschon siihring in Wirt liehkeit sie saii beionnnen hatte, wie eine Kletie en ihm, »Nicht Dei ihn absolut ans Berlin hinauku W h»Absolut! Es hängt alles davon a .'« »Sage mir, mein Freund,' sragte Frau Heil schmeichelnd, »Ein ich noch schiin genug, um einem Mann den Kopf verdisehen zu tönneni« Heil titßte sie lachend. «Weihaib sragst Du?« »Ja, ich hiitie Lust, Deinen Mann dahin zu locken, wohin Du ihn haben willst.« Hell stutztr. »Was sagst Du? Woll test Du wirklich ——« »Ja, gewiß, —- das wiirde mir ein Vergnügen sein gegenüber Jemand, der es nicht besser verdient. Und ist er so leicht zu entflammen, wie Du sagst, so wird es kaum schwierig sein, ihn in die Falle zu locken.« »Hat er Dich nie gesehen?" »Ich glaube nicht. Jch bin in den letzten zwei bis drei Monaten kaum einmal aus unserem Stadttheil her ausgekommen.« »Aber wie willst Du denn versah ren?'« »Ueberlasse das mir. Forsche nur nach-, was er z. B. morgen Abend vor zunehmen gedenkt und bis dahin mußt Du mir sagen, wohin Du ihn haben willst. Das Uebrige kannst Du mir überlassen.« »Wenn Du Dich nur nicht Unan nehmlichkeiten aussetzest!« »O, durchaus nicht. Geht es, wie ich meine, so ist die Geschichte bald fertig.« O s II Am gleichen Tage verreiste Hell, nachdem er noch zuvor eine Untern dung mit dem Detettiv Krause ge pflogen hatte, dem er es überließ, Bühring und sein Treiben zu beobach ten. Er kehrte schon an demselben Abend infiirl J »Nun?« fragte feine Frau lächelnd, ,,wohin willst Du ihn locken?« ,,Nach Grünftadt, einem kleinen Flecken, ungefähr zwei Meilen von Berlin entfernt.« »Noch welchem hotel?« »Dort ist nur ein einziges! —- Und nur ein einziger Waffenhändler,« setzte er irn Stillen hinzu. (Fortsetzung solgt.) --—-— Jn der see-stecke der Umständen Wir sind des guten Glaubens, daß die große Masse auch der billigen Weine, die durch achtbare Kaufleute verkauft werden, in der That aus ge gohrenem Traubensaft bestehen. Auch rücksichtlich der Rothweine, die von jeher die Domane der Weinzälscher ge wefen sind, mag man da elbe Ver trauen haben obgleich weifellos manche leichteRothweine als ordeaux verkauft werden, die nicht in Frank reich gewachsen find. Diese Art des Betrags tann jedenfalls noch kindlich genannt werden gegen den Schwindel, der gelegentlich rnit den Weinen ge trieben wird. Man erinnert sich noch des famofen «Nieritei ners«, der von einer rheini schen Firma in den Handel gebracht wurde, bis man ihr vor Kurzem das Geschäft legte, und der nur zum ge ringsten Theile aus gegohrenem Trau benfaft, um größten aber aus Allo hol, Wa er und gewissen aromatifchen Stoffen zufammengesetzt war. Daß solche Fa e nicht einzig dastehen un auch auf Deutschland n: cht beschränkt sind, wird von vornherein Jeder an nehmen, aber es ist doch lehrreich, ein mal einen Vlick in das Laboratorium der Weinfälfcher zu thun, wie ihn uns ein vom Londoner ,,Lancet« veriiffent lichter Bericht eröffnet. Da ist zu nächst die Rede von einem »St. Ju lien«, der am Themfeufer zu 65 Heller fiir Liejlasche verkauft wurde;· Da R Dck Wem llllcy Engl-Ins Voll-c AMWF e: ngefiihrt wird, ist der niedr: ge Preis nicht überrasclknd Jedenfalls holder Lieserani auch dabei noch einen ganz anständigen Nur en gehasl, und sehr wahrscheinlich ben die W: ederbep täuser ihn mit soviel höherem Preise los-geschlagen bis er schließlich in den Besitz des Consumenten gelangte Es wäre überhaupt interessant, e:nrnal eine Erhebung liber die Zusammen setzung der Rothweine anzustellen, die in den einfacheren Wirthshäusern und namentlich auf dem Lande, ais solche verkauft werden. Jn der Regel dürften sie außer der Ausschrisr »Sl Jnlien" oder vielle: chl ,,'«Medoc nichts-« mit dein französischen Ursprungs-Ton zu thun haben, und nach einer Beginn lrikzreing ans den Kerlen wir's man ver ge ns suchen. Der «Lancel« hat einige hübsche Recepte zur Verstellung von Weuen zusammengebracht die wir als ab schreckendes Beispiel wiedergeben wol len, in der Hoffnung, dirsz ihre Ver össentlichung keinen weiteren Schaden stiftei. Zur Verjerrignng eines »Bor deaux« soll die beste Grundlage ein leichler ungorischer Rothwein sein. l Zwei Heftoliler dieses Weines werden versetzt ntii einein halben Litrr Kinn, » dein bekannten dunkelblutrothen Furt-: « giess, bis zu einem Zehntelliter chwe « el eurem Eisen, in einein Quart to chenden Wassers gelöst rnit einem Weinglas voll Exteacl der Schwert lilientprrrzel und einer ebenso großen Menge von Hirnbeerexlreren Billige Rolhweine nrii einein Geschirre-T ähn lich dein der S werllrlienwurzel sind lein- zn große ellenheisl Flievie rstellun eines »Leergan W« l l belieblx Ei May Wlåcw Theile Use-Zweite rnil 10 nlei von schweren THE-Inn 6 IS len gesiphener steter sortnthem even so otelen,chttsen M ulverten tcnmeti, einein hol « hett gepu oerter roher Weinsteinsi tönte nnd 50 Theilen eines durch Ber vam sung roneentrirten Mosis ver nns t. Seht hübsch ist such ein Chamxogs nerltqueur folgender Art: sy-« P und keins-en Zuckers werden sitt-L tter Wo er gekocht und allmiiälig 2 Liter Altohol von 90 Prozent inzugethan, woraus vie Mischung filtrirt wird. Um den eigentlichen Liquenr in be liebten Marien zu gewinnen, werden noch verschiedene Mixturen zu esedt. Will man einen »Candon et oet« (griiner Lack) haben, so wird·1ene Flüssigkeit mit 30 Lsiter Weißwein und 1X4 Liter Cognac gemischt. Um einen »Louis Röverer« (,,Griin- und Bronzelack«) zu erhalten, hat man 30 Liter Weißtoeim eine Fla ehe Co ac nnd 4 Tropfen Schwefeliit r, in vg nac aufgelöst, zuzusetzen. Eine beson vere Finesse erhält vie Fälschung noch· durch Zusatz einer kleinen MengeCogs nac, in der vorher zwei Selleriewur-"8 « zeln 4 Stunden lang ein-getaucht wor den waren. Einige Rezepte werden noch für an dere Spirituofen gegeben, auch beson dere Anleitungen zur Erzeugun von »Madeira«, »Malaga« und » et wein«. Champagnerpräparate werden natürlich mit Champagnerlorten ver schlossen und nach allen Regeln der Kunst mit Bindfaden und Draht be festigt. Die Weinfälscher verfügen also über ein ganzes Arsenal von Waffen, mit denen sie ihre Siege über den harmlosen Weintrinler erfåFtem .) - — Mlertet Unkosten. Die Rasse ua internationale erzählt eine ganze eihe von Anetdoten über die Cigenheiten berühmter Männer. Einige wenige seien hier erwähnt. Nach Sueton fürchtete sich Augustus derart vor Gewitter, daß er immer ein Lammer bei sich trug als Talisi man und sich beim Gewitter in nie drige Gewölbe verkroch. Chopin schau derte vor dem Anblick eines Leichen tuches; Thcho de Brahe zitterte beim Anblick eines Fuchses oder Hasen, Tu renne beim Anblick einer Maus. Ros sini wurde die Angst nicht los, daß er einst arm werde und betteln müsse, trotzdem er lehr viel Geld verdiente; im höchsten Grade mißtrauuifch wa ren Napoleon l., Ariost, Foöeolo, Leopardi, Carlyle, Renan. Der Ma ler Dante Gabriel Rossetti litt an ei ner Art Verfolgungswahnsinm denn er hörte aus dem Vogelgesang allerlei Befchimpfungen heraus und er ließ sich fein Zimmer mit Matrazen aus tapeziren, um nichts mehr zu hören. Der Philosoph Hobbeg fürchtete sich im Dunleln, da er sich dann vor den Seelen der Verstorbenen umgeben glaubte. Peter der Große war ängst lich, auch nur den kleinsten Fluß zu überschreiten; Mozart dagegen erlaub te, daß er vergiftet werden wiirde und zwar von den Italienerm Schumann meinte, der Geist Beethovens habe ihm einzelne seiner Werte dictirt. Als . fieri tonnte es nicht ertragen, wenn der Schlüssel zu seiner Wohnung von außen eingesteckt wurde. Sein Pferd war ihm eine Art Oratel, nahm es seine Lieblosungen amMorgen freund lich auf, so war der Dichter den aqu zen Tag über wohlaemutb. blieb eg aber gleichgültig. so blieb auch Alfieri verstimmt. -«—-t·-.--» Ute Inn tu Seel-ten sicher- reist. Vor etwa zehn Jahren reiste ein französischer General durch die Bal tanlönder. Bei einem Grenzpoft n in der Nähe von Nisch zeigte sich ei ser brfcher Gendarmerieleutnant höchst ru bortommend und machte ihn auch da rauf aufmerksam, welche Gefahren er liefe, wenn er allein in den Gegenden reiste, in denen Briganten hausten. Um ihn auf seinem Wege in Serbien zu schützen, gab er ihm eine Egtorte mit und höndigte ihni auch einen war men Empfehlungsbrief an einen Freund, der leitender Beamter in der nächsten bulgarifchen Stadt war, ein. Jn Bulgarien bewunderte der Gene ral die Leichtigkeit. mit der Dank die ier Empfehlung sich alle Schwierigkei ten ebneten, und er sagte sich, daß diefe Viilter fehr zu Unrecht in schlech tem Rufe stünden. Bei der Rückreife nach Serbien traf er dieselben Wachen wieder an. Als er nach Franlreich zurückgekehrt war, war sein erster Ge dante, zum Zeichen seiner Dankbarkeit dem aufmerksamen Gendarmerieleut nant ein Andenken zu schicken Als jedoch einige Monate vergangen wa ren, ohne daf; er etwa-«- von dem ter bifchen Offizier gehört hatte, fragte der Generat, der sieh über das Schick fal feines Gefchenles beunrubigte, bei deerefandtfchaft in Belgead nach des-· fen Verbleib an. Die iiberrateixende Antwort lautete, daß sowohl der Gendarm wie der bulaarifcbe Beamte hinter Schloß und Riegel saßen. Es waren nämlich ganz einfach zwei Bri gantenfiibrer aewesen, deren Banden in den beiden Ländern einander in die Dände arbeiteten. Die Beforgniß vor dem Lärm, den ein ileberfall auf den General hätte hervorrufen tönnen, hatte sie dazu gebracht, fein ioftbarei Leben mit hbchfter Sorgfalt zu be fchiißern Wassermelonen tollen ia diesem Sommer sehr fehlecht gediehen fein Sehon wieder ein Rasse-Produkti! · - e- s- i i Das ift das Schönste an den Lotte iriern daß man immer den Einsah ge winnt, wenn man nicht spielt.