..,-L«-"»,I-’f( L-· « i,s«·-JFJJJYJFZHOOEOTOWYQVOZ « U« Die Sünden der Väter. Roman von Fraul Bartett s U z. O - . .. . . .,·. .. , O - . - I (18. Fortsetzung.) Die Wirtbschastersin öffnete. Sie hatte Eveline schon gekannt, als diese noch ein Kind war. Deshalb machte ji« keine Umstände und führte Eveline n das Speise immer, wo Olga an einem spärlich setzten Frühstückstische saß. Brod, Butter« Früchte und eine Mkasfemit Wasser —, sonst nichts-. Seit Lesley die Mahlzeiten mit ihr ui mehr theilte. lebte Olga äußerst ein ach und sparsam. Eveline blieb aus der Thürschwelle unwillkürlich sieben, da sie Olaa nicht wiederertannte, so ermüdet und abge spannt sah Olgas Gesicht aus, so we nig ähnelte die junge Frau dem reizen den jungen Mädchen, Das Eoeline einst ·gebannt und bewundert hatte. Von ihrer Schönheit war Olga nichts mehr ärbliebem als die großen ountlen eigen, die aber jetzt traurig und hoffnungslos ins Leere starrten. Das gute Mädchen eilte rasch aus Olga zu und umarmte sie, damit diese · nicht den schmerzlichen Eindruck be merkt-e, den Eveline empfand. »Ich sehnte rnich schon lange dar nach, Sie wiederzusehen meine tbeure Olga, und mit anen zu plain-ein« »Sie waren stets gut uno lieb zu Mir,« antwortete nga, die durch Eve Iinens liebe-volle Worte bis in ihr Jn uerstes bewegt wurde, mit zitternoer Stimme »LeSI-ev ist ausakcmllakm iaber ich denke, daß er in einer halben Stunde zurück sein witd.'« »O, nein! Papa sagte mir, daß er ihn mindestens bis drei Uhr festhalten wird.« Da sie Olgas Ueberraschung bemerkte, We sie hinzu: »Sie wissen Bachs dsß sie zusammen irn Cluh früh en " »Nein. Lesleh sagte mir nicht, wo hin er gehe.« Eveiisne mußte ihr ganzes Taitge fühl aufbieien, um ihre Verwunderung dar-Tiber zu verbergen. Es schien ihr sasi unglaublich, daß Lesleh seine junge Frau ohne irgend eine Ermi tung allein zu Hause lassen konnte, besonders in einem so kritischen Au genhlich »Papa will ihm einen besonderen Vorschlag machen,« erklärte sie, »und « rGaite hat Ihnen nichts davon ge gt, weil er wahrscheinlich fürchtete, alsche Hoffnungen in Jhnen zu er wecken; aber ich will Jhnen Alles er grhlem denn ich zweisle nicht an dein folge. Es ist eine jener »großen deen«, die Papa zuweilen hat. Jch ann doch frei sprechen, meine liebe Olga?« »O is- gswkß!« »Nun alsoo.. Sie befinden sich in Scidveriegenheiten. Und Sie waren doch glücklich-in Pangbourne, nicht wahrs« fragte Eveline. .Ach, so glücklich!« rief Olga aus Und ihre Augen füllten sich mit Thra « tren. " »Dann seien Sie beruhigt, Sie fol kn dahin zurückichren.« Olga antwortete mit einem trauri gtn Kopfschüttelm Sie hatte das Vor " fähi, daß sie ihre kleine Billa in » gbourne niemals wiedersehen werde. Ihm-R ihn-f- liobo Dian- « wrsickrerie sie Eveline lebhaft. »Le51ey erzählte meinem Paap, daß er gezwungen sei, einen Miexsher zu suchen, und seine Möbel zg verkaufen. DIE werben mir aber nxcht erlauben unb« —- fie zog einen langen blauen Briefumschlag ans der Tasche —- ,,unv Mama ha rnich beauftragz, Jhnen das hier als Hochzeitsgeschenl zu überreichen.« Olga nahm den Umschlag und be trachtete ihn erstaunt. Eoeline aber fuhr fort: .ES ift nicht nöthig, daß Sie ihn fonem da Sie von seinem Inhalte doch nicht viel verstehen würden. Jal will Jhnen aber verrathen, daß Ihnen -die Billa für immer gehört.« »Was könnte ich Ihnen daraus er widern!" rief Olga und ließ sich auf einen Fauieuil nieder. Wie sie Das THE-schen in ihrer Hand betrachtete, : M sblitzarthg in ihrem Geiste der nle auf, daß sie ihr ehemaliges , «,« liches Dasein in Pangbourne wie s- aufnehmen könnte, und ein Hoff ztnggößrahl verschönerte ihr blasses T Mrmtes Gesicht ,-D, das ist noch nicht Alles!« meinte - Ali-re Jch ils-be Jhnen noch viel seht mitzutyeilem Jch möchte Sie eint eer sum ein Butterbwd und ein clstchen Ssherty bitt-ein« Ei Olga schämte sich, die Pflichten der Gßsrecxdschaft ver-letzt zu haben. sit erhob sich rasch und bediente eifrig He 2 renndin Eveline ließ sich das e Früshftätt gut schmeckt-, und Meigjtdjeåjrcässens fuhr sie fort m III a tIIgtti. « »Bei-e sagt, ein Deus Free-die Mii jaråcszu leben, Wes-fikt- fie un äc gleichen r , we wenn E ,M einen weißen Elephanten i Bellt-. Roma nnd ich sehen »H- etx wie m Das anstellen sollte, Es L Matt-Kein nasse-hellem — blich iß. Da eis- itsleinfexä — ks· III erstes-M er in if. :- ekses knfall, M THIS ; fen nnd eine Zeitschrift grünt-m Diese Jdee ist nitch neu. Er wollte schon ,seit lange eine Zeitschrift herausgeben, » wenn er nur einen passenden Titel ge funden hätte. Jetzt ist er aber voll s tommen entschlossen, tin-d er unter-han delt mit Lesleh, daß dieser sdie Redak «tion übernehme. Lesleh kann dieses fAngebot nicht ablehnen, außer wenn er iSre sollen fleißig mitarbeiten. Jeder inmnn weiß, »daß der »Monat" nur !J«hrer Mitarbeiterschaft seinen Erfolg jverdantt, und natürlich werden Sie für eine Zeitschrift schreiben, die Jhr jMann redigirt, nicht wahr?« i »Ich werde Alles thun, was in mei Jner Macht steht.« »Dann ift der Erfolg sicher. Und Jshr werdet in Pangbourne wohnen; nur die Expedition der Zeitschrift soll sich in London befinden. Papa hat eine ganze Masfe Ideen.« Eveline verbrei:ete sich über die Vor züge der zu begründenden Zeitschrift, aber Olga hörte nicht mehr zu. Ihre Gedanken weilten bei der Möglichteit, Lesleys Liebe wiederzugewinnen von Neuem mit ihm in ihrem Zimmer in Pangbourne am Schreibtische zufam men zu arbeiten, oder an seinem Arm den Wald zu durchstreifen und mit ihm iiber ihre Arbeiten zu Plaudern. War-Zum follte das nicht mehr möglich fein Es war unmöglich, daß sie so weiter lebten. Und wenn ihr Lesley erft ihr Vergehen verziehen haben wird, wa fsnm sollt-n Si nirka wish-v »Es-»Es sein können, da sie in Zukunst teine Geheimnisse ,mehr vor ihm haben würde? Ach, welch glückliches Dasein könnten sie in Pangbourne führen! ; »Bliiht der Rosenstock an dr kleinen HGartenthiir schon?« fragte sie plö lich. s Dbe Rosen hatten sie stets bei der lia stehr von ihren abendlichen Spazier s gängen bewundert. l Eveline, die immer noch mit Begri sterung von der neuen Zeitschrift sprach, war über diese Frage einiger maßen erstaunt. Dann antwortete sie aber: »Noch nicht, liebe-LIM! Er hat aber schon Knospen irr-gesetzt, und bald wer den wir Primeln haben. Ach, richtig! Maina läßt Sie bitten, daß Sie nächste Woche nach Pangbourne kom men.« ,,Nächfte Woche schon?« »Ja, Papa erzählte uns, daß Sie krant gewesen seien. J habe es bei meinem Eintreten auch sosort bemerkt, aber ich sagte nichts, weil Niemand gern hört, daß er schlecht aussieht. Aus dem Lande wean Sie sich bald erho len, und in zwei Wochen werden Sie wieder so schön sein« wie früher. Auch ich sah schrecklich aus« als wir nach einer Abwesenheit von zwei Monaten na Pangbourne zurückgekehrt waren. Lesley wird sich wahrscheinlich unser Anerbieten überlegen wollen, wie das «a die Männer gewöhnlich thun, aber raußen wird er sich wohler sählem als in der nebligen Stadt. Also«Sie kommen nächste Woche." »Ich werde Lesleh um die Erlaub niß bitten. sobald er nach Hause kommt,« antwortete Olga ernst. 17. Kapitel. Kurz nachdem sich Eveline ver-ab schiedet hatte, kam Lesley nach Hause. Als Olga hörte, wie er die Korridop thüre aufschloß, bekam sie Herztlopfen. Sie fürchtete sich vor ihrem Manne. Er grüßte sie bei seinem Eintritt und schickte sich an, sein Zimmer auf zusuchen; doch blieb er plötzlich stehen und wars seinen Hut hin, setzte sich an den Kam-im too er langsam seine Handschuhe auszog. Ein peinliches Schweigen herrschte während einiger Augenblicke. Olga brach es uerst. »Hast Du das ngebot des Majors Caldecott angenommen?« fragte sie schüchtern. »Nein.« »Du sagtest doch aber, als mein Ar tikel im »Man-at« erschienen, daß Du gern eine Zeitschrift herausgeben möch test,« bemerkte Olga. «Damals dachte ich »so-« Das war nicht die einzige Illusion, die Lesley verloren hatte. Zu jener Zeit hatte er in sich und in Andere ein unbe grenztrö Vertrauen; er hatte die An sicht gehegt, daß ihm Alles gelineyn müßte; jth war er aber u nichts mehr fähig. Sein Gehirn chien die Föshigkeit, zu denken, verloren zu ha ben. Er wäre nicht im Stande gewe sen, in einer passenden Form seine Ge danten auszudrücken, Fa Fell-se auch Year einen alltäglichen eie zu schrei .Dv mußt aber annehmen, Lesley. Wir müssen doch irgend eine Beschäf tigung hoben-« , . »Das ist wahr. Wir müssen eine Be schäftigung haben, aber nicht aus M seen unserer stunde. Es gibt fnist derte von Be wen, die« die Zests ist des Majors bsser redegtren konnten, als ich Jch —« Er Weis-te die Bettere Denker t die tä- as den Liktpen ichs-ehre S· M , M · n: DER-IM« « M « Während rinisersusenbitche fchepteq er wiederum, dann fragte er: »Frau iein caldeeott war wohl- hieri« »Ja. M vor einer hatt-en Stunde ing sie weg. Sie war längere Zeit ter.« »Wie-halb blieb sie denn so langes« »Weil ihr Derz gut ist, Lesleh,« antwortete Oliv-. »Hast Du ihr esaigt, wer Du bist's« »Ich verstehe Sich nicht. Was willst Du damit sagen?« »Hast Du ishr eingestanden, daß Du ihren Vater bestehlen halfst —- daß Du eine Abenteuerin bit?« ,,-Rein,« antwortete lga mit hei lserer Stimme. »Das habe ich ihr nicht gesagt." »Du hättest es thun müssen. Was ifl zwischen Euch weiter wr efallen?« »Sie er ählte mir, sda ihr Vater Dir den horfchlag eine Zeitschrift herauszugeben machen würde, und mich bat sie im Namen ihrer Mutter, daß ich bald nach Pangboutne hin ausiomme.« »Und was antwortetest Du da rauf?« «Jch versprach ihr, Dir von der Einladung Mittheilung zu machen.« »Ahntest Du nicht, was ich erwidern würde?« »Mit dachte — ich hoffte — daß Du annehmen wütdes1,« stamnielte Okta Lesley betrachtete sie schweigend, dann fragte er trockenen Tone-Z: »Hast Du denn gar kein Ehrge füshl?« Olga erbebte unter diesem furcht baren Schlag. Jn der Erinnerung an ihr Vergehen beugte sie demüthig ishr Haupt und schwieg. Lesley aber fuhr fort: »Mit welchem Rechte willst Du die Gasifreundschaft Ver ehrlichen Leute in Anspruch nehmen, ehe Du weißt, Zi- sie«Dir «DeLte Schulh verzeihens wup »unqu Ums, zu genau-it, »u ich, ihre Untenntniß beniihend, Dich bei ihnen als eine ehrliche und ihrer Freundschaft würdige Frau einführen werde? Bin ich denn so tief in Deiner Achtung gesunken, daß Du, weil ich Deine Schande verheimlichen will« mich siir fähig hältst, die Caldecottä zu täuschen, wie Du mich von jeher ge :.1ufch: hast-« »An Diese Dinge habe ich nicht ge dacht. Jch war so glücklich, e:ne Freun desstimme zu vernehmen, und es ist so gut, zu hoffen.« »Selbst die oberfliichlichste Ueber legung mußte ioie Thorheit Deiner offnungen erkennen. Wo ist Dein roszvnter? Er hat mir noch ieine Empfangsbescheinigung geschickt; das ist jedoch nebensächlich, do er das Geld bereits empfangen hat; er hat es nicht nöthig, jeht London zu verlassen, und ich werde ihn wiedersehen. Er ist jetzt ohne Zweifel mit dem Aushecken einer neuen Schurterei beschäftigt.« »Wenn ich das gewußt hätte, se wäre ich nicht so thoricht gewesen, zu hoffen. Es ist wahr, Du kannst mich zu den Calbecottg nicht bringen, unt doch können wir das bisherige Leben nicht weiter führen. Wir haben Freunde nöthig." »Aber nicht solche Freunde, wie die Familie Caldeeott." »Berlafsen wir Englandl« ries nga mit erneuter Willenskraft »Nichts hält uns hier zurück. Jn einem anderen Lande werden wir ein andere Dnsein führen.« « »Dazu wird es wohl kommen müs sen,« pflichtete ihr Lesleh irn Tone bitterer Entsagung bei, denn er erin Lnerte sich der Prophezeiung seines Vo rerg, can ne die Heimaih wurden ver lassen und im Auslande mit dem Ab schaum der Gesellschaft würden der tehren müssen. «Nein!« riefTJlga aus. »Wir tön: nen nicht weiter fo leben. Wir würder boshaft und arfühllos gegen einander un) uns schließlich hassen. ch will ei nicht glauben, daß Du mich assest un: daß alle Hoffnung fiir mich verloren fei. Ach, Lesley, Les»l"ey, ich bin fchwer bestraft! Mein Setz kann es nicht er tragen. Jch fter e, wenn Du mir nicht verzeihst. Verdiene ich denn nicht eir wenig Erbarmen, wenn Dich anst« mein Schmerz nicht rührt? Höre mich geduldig einige Augenblicke an. Wenn Du Dich jetzt weigerft, mir zu ver geben, werde ich Dich nicht mehr lang( anflehen. Jch habe Dir-s alle meint Vergehen gestanden, alle, ohne sie zu mildern, da ich auf Deine Liebe baute Nichte mich mit der Milde eineBFreuns des! Es ift richtig, daß ich durch eint Lüge Deine Frau geworden bin: ver gifz aber nicht, daß Du mir vor-her Dei ne Hand angetragen haft. Ich hatt Deinen Anirag angenommen, um miet« vor dem Elend und der Schmach zu retten; allein erinnere Dich auch da ran, daß ich keine täu lichen Gefühl( hegte, als ich Dein ermögen aus fchlug, nur, um Deine Frau werden zu können. habe ich auch manche tadean wert-behande begangen, fo benahm ich mich doch tadellos, feit ich Deim graug geworden bin. Jchfwar chchwa ölLtSl txt-E Etegff bfi1., :«R-ssfts.ch! Lesley, Du fo indessen nicht der geiiem daß ich nur ein Mädchen war.E Leskz sah sie an, wie sie fich am Tische aufrecht erhielt, die Arme nach i ansstreelte nnd um fein Mitleid f hie; aber er wunderte sich, daß et nicht bewegt war Seine Vernuan sagte ihm, daß Oi bedauernswerth fei, aber dennoch f lte er, baß er mit gutem Gewissen eMmpfi ndang, dir e:r ine nicht besaß, auch nicht autdsr n durfte. Er konnte es sich nicht erklären, was in seinem Versen Herzen Mai-ex er begriff m: W eidarin öde gespart-en spar, send wir www-WO--—»— -»W- -.-.-,..« ...-, -».. eine harte ohne Saiten teine Tiine mehr von siTseden konnte. »An das et be ich auch ichan gedacht,« sagte er alt. »« ch zweiile, ob ich an Deiner Stelle tl« ger, stärker oder besser gewesen wäre, dennoch-s« »Und dennoch iichti it Du michf«« »Nicht mit Bo nn. ch habe weder das Recht, noch den.Wnnsch, Dich zu züchtigen. Jeder Gedanke an Rache verblaßt vor »dem Abscheu der Entriist ung. Jch ziirne Dir nicht« Olga, und wenn ich DeinUngliict mildern könnte. thäie ich es. Jch swar bisher unsii ig, nachzudenken; je t beginne ich a« r, tlar u sehen. ir werden England verla en, und —'« »Lesley, Lesley!« schrie Olga auf. »Nimm mich in Deine Arme, an Dein Herz! Aus Mitleid!" Er rührte sich nicht vom Fleck. »Ich bin Deine Frau und Du be handelst mig, als wäre ich Dir fremd· .. Wenn u mir Dein Herz nicht wieder zuwenden tannst, dann tritt mich mit Deinen Füßen.« Sie wollte zu ihm hin, aber sie wankte und fiel auf die Kniee. »Hier liege ich zu Deinen Füßen. Spät-We mich; ich bin schuldig, züchtige ini .« »Sei vernünftig! Du wider-sprichst Dir selber,« sagte Legley und versuchte eg, ihr aufzuheier. f »Ja, ja, ich widerspreche mir selber. Erst bat ich Dich, mich nicht mehr zu züchtigen, und nun siehe ich Dich um Strafe nn. Ich tann nicht vernünftig fein und ich liebe Dich immer." Sie ergriff seine Hände und sah ibin mit glühender Liebe in die Augen, indem sie rief: »Umarme mich, Lesley, wenn Du mich noch lieb hast.« »Ich kann Dich nicht umarmen,« antwortete er kühl. »Meine Liebe ist todt.'« Dr- kkbnb Tiefe Dink- nllssn nnd mit einem verzweifelten Blick auf ihren Mann deriie sie still das Zimmer-. Als man- lga arn nächsten Morgen sagte, daß Lesleh schon ausgegangen sei, meinte sie, daß et sich nach Bang bourne begeben habe, um den Ca-lde cotts zu sagen, daß sie die Gastfreund fchsaft der Familie nicht annehmen könnten. Olga täuschte ich jedoch. Leslen war sich seiner schwache be wußt. Da er fürchtete, dem Einflusse seiner Frau zu unterlie en, sich aber bemühte, bei dem Entfch usse zu behar ren, den ihm die Ehre auferlegte, war er ausgeganggem Die lebhaftenTriiume der letzten acht beschäftigten noch seinen Geist und er wagte es nicht, dem wehmüthig stehenden Blick ngas zu begegnen. Und nun irrte er umher, nicht ach tend, wohin der Zufall seine Schritte lenkte und er bemühte sich, einen Aus weg aus den Schwierigkeiten zu ersin nen. die ihn umgaben. Er liebte seine Frau trotzdem und fühlte nicht den Muth in sich, ftoische Maßregeln zu ergreifen. Sie brutaler Weise zu ver lassen, erschien ihm unmöglich; er ge dachte jedoch, sich auf einige Monate zu entfernen und hoffte, daß sie sich wäh rend dieser Zeit einen neuen Kreis von Bekannten erwerben und an eine end giliige Scheidung gewöhnen würde. Des Abends schlenderte er Picca dilly entlang. Da wurde er durch d:e Men e, welche vor den Pforten der St. wies-Halt stand, aus feinen Ge danken gerifsen. Er schlug die Augen auf und bemerkte an der Wand eine Konzertanzeige und den Namen seiner Frau. Ein unwiderstehlicher Wunsch, te singen zu hören, ergriff ihn. »Es ist wahrscheinlich sdas letzte Mal, daß ich sie werde singen hören," sagte er sich in der Vorahnung der TÄQDJHIIIDII MZOIYLI504I . Er löste ein Billet, trat mit der Menge in den Konzertfaal und suchte sich ven dunkelsten Winkel aus, tvo er mit fieberhaster Ungeduld Olgas Auf treten erwartete. Der erste Theil des Konzerteg erschien ihm endlos und langweilg. Als Olga an die Reihe kam, versetzte ihm ein heftiges Herz llvpfen den Athem. Er rang nach Luft. Er saß unbeweglich auf seinem Platze und starrte auf vieTrihiine, als müßte sich dort irgenv ein Drama zutragen. Bei Olgas Auftreten erdröhnte ver Saal vor Beifall, aber viefer hörte so fort auf, als Olga näher trat und dem Publikum das Gesicht zuwandte. Jhi rem Gesichte fehlten Glanz und Leben; ihre Haltung hatte vie Anmuth und den Stolz verloren; sie war nur der Schatten von sich felbft. Diejenigen, hie sie tannten, waren durch diesen Wechsel peinlich berührt, und die sie nicht tannten, vermochten sich nicht ihre früheren Erfolge zu er klären. » »Sie hat vie reine Leichenbitter tniene und lächelt nicht einmal,« be merkte ein Zuschauer in Lesleyö Nähe. In ihrer gleichgiltigen Haltung und der entfeslrchen Traurigteit ihres« Blickes lag ein tiefer Kummer, der vaö ( Mitleid fiir die arme Frau heraus- ; forderte. 4 »Sie ist eine Ruine,« antwortete! leise ein ander-er Zuschauer. «Ei tst vorbei mit ihr.« Olga sang ein russtschei Wie en lied. n der Zeit des Glückes sie vie Ge iihle der jungen Mutter mit vlch rührendem Ausdruck met-eh daß ehre-n Manne vie Thränesn in die su gen traten. heute aber weinte er. weil Dlgai Stirne ausdruckslos - worden war. Sie fang kalt und o ne Empfindung. weil fee sehe Hoffnung verloren hatte. Die Ha örer in feiner Nähe, vie feine tie e gnug bemerkten, frag ten sich erstaunt. Das ihn so riihren ebne-bin da sie selber gleichgiltig blie » Persönliche Bekannte machten einige chtichterne Beifall-versuche, als Olga - s Podiuni verließ; das war Alles. Ol a mußte noch einmal austreten, aber esley hatte nicht den Muts-, sie nochmals zu hören. Der Gedanke, daß ge noch einmal unter denselben Um änden austreten mußte, solterte ihn. Sie selber mußte übrigens auch be reifen, daß es mit der Gunst des Publikum-'s vorbei war und daß die Menge, deren Abgöttin sie gewesen, sie nicht mehr ruhig anhören würde. »Es ist ein vollständiges Fiascm — Es ist vorbei mit ihr. —Welch’ trüb seliges Austretenl — Hoffen windasz ge nicht mebä austreten wird. —Eine rau über ord!« Dicke verschiede nen Ausruse vernahm esley beim Verlassen des Konzertsaules. . Als er sich wieder auf lder Straße befand, war sein-e Unentschlossenheit in Bezug auf seine Frau verschwunden Nichts würde ihn mehr zwingen tön nen, Olga zu verlassen, da sie jetzt un glücklich war.'« 1 8. K a p i te l. Der Staatsfelretär Dunban durch schritt langsam den mangelhaft er leuchteten Bahnbs der Metro olitan bahn an der Weftniinsterbrü e, um sich in das Unter-bang zu begeben. Da blieb er plötzlich stehen An der Wand befand ich eineEiseii bahn-An,zeige —- der hrplan sür Süditalien — mit farbi en Ansichten der wichtigeren Städte. For dem Pla lat stand ein junger Mann, der in ge wisser Beziehung Lesley ähnelte, so daß ver Staatsselretär glaubte, es sei sein Sohn; unter anderen Beziehun nen istmifi fali Tr» imm- qsinnn Dei-lieh wieder uniihnlich. was den alten Herrn untcher machte. sich der junge Mann beoba tnet fühlte, drehte er sich um, und eine Veränderung in dem Ausdruck seiner abgespannten Ziige streckte er die gand aus und ries Vatert« Herr unban ergriff die san-d seines Soh nes und behielt sie einen Augenblick lang schewigend in der seinigen, wäh rend er ihn mit schmerzlichem Erstau nen musterte. »Was thust Du hier, Lesleh?« fragte er eihn dann. »Ich wollte diese Anzeige lesen, Va ter« und ich sagte mir, »daß Capri ein sreizender Aufenthalt sein wüßte« »O, in der That reizend sür Leute, dief eit und Geld haben.'« »» ch glaube, daß ich hinreisen wer de," bemerkte Lesleh, den Einwand seines Vaters-unbeachtet lassend. »Du wirst mich doch besuchen, ehe Du Dich entschiieszest, hoffe ich.« »Ich hatte die Absicht, Dich heute Asbend oder morgen sriih auszusuchen, um mich von Dir zu drabschieden.« . »Im Unterhause habe ich mir kurze .Ii: zu thun. Gehe voraus in meine « ohnung und erwarte mich da.« Lesleh nahm den Vorschlag an, und als Herr Dundan e ne Stunde i später nach hause iam fand er Lesleh im Bibliothetzimmer mit einem Baed iecker in der hand. ; Herr Dunban war geräuschlds ins s immer eingetreen; er blieb aus der » schwelle stehen und seine Handschuhe Hst ll und langsam ausziehend, betrach Itete er Lesley, dessen ieidendes Aus ) sehen, dessen hohle Wangen und Blässe l ihn schmerzlich berührten Dann durch schritt er das Zimmer, setzte sich und sagte nach einigen Bemerkungen iiber die poli:ischen Tagesfragen als ob sdiese ihn ausschließlich beschäftigten, leichthin: »Als-U Leslerz Du willst reisen?« »Ja, Vater. Verschiedene Gründe bestimmen mich dazu.« »Welche denn-« »Um Dir den ersten zu nennen.der mir ei fällt: Die Calderotts haben uns ein«eladen, hei ihnen Lanoaufent halt zu nehmen. Andere Freunde werden mich wahrscheinlich ebenfalls einlaoen. Jch wäre also gezwungen, sie meiner Frau wegen zu belügen — oder ihnen die Wahrheit zu gestehen« »Weder das Eine noch das Andere wäre vernünftig Welches Ahtornnien hast Du mit Deiner Frau getrosfen?'« »Sie wird mich begleiten!« »Ach, bist Du schon so weit?« »Ich kann sie nicht verlassen. Allein, ;ohne Freund, wäre ihre Lage noch schlimmere, als meine. i »Es ist die Lage vieler anderer Jn ; triguantinnen.« »Ich gebe gern zu, daß ich mich von meinen Gefühlen leiten lasse. Aber ich will sie nicht oerlassen.« ,,Natiirlich, nur so lange, als sie Dich nicht verlassen w: ed, he? Wie lange glaubst Du, Daß es dauern wies-F Herr Dunban wartete auf eine Ant Fort, da er aber keine erhielt, fuhr er ort »Das will ich Dir sagen. Es wird genau so lange dauern, als die Neu heit ihr gefallen wird; nicht einen Tag länger. Du bist im Begriffe, Dichin Schukden zu stilrzery tm Deine Mittel til-ersteigen blos urn das Unverrnetds liche unt einige Wochen oder Monate hinanszus n.« »Wenn damit sagen willst, daß wir uns nach zwei, drei Monaten tren- » nentverdenckzo täusche chestDuDichX - st also, ei wär-e möglich« daß Dug mit Deiner Frau irn Aus-s lande bis ans Ende Deiner Tages ALTE M l« r bsichtigsi Du, Deine Schulden? nicht zu Wa Loch Warnen staubft Du J W i »Weil ich nicht einsehe, wie Du es ithun könntest. Deine Schuidenlat be ansprucht weis bis dreihundert sund jährli: ure Ausgaben werden si ebensa s aus zwei- bis dreihunder und jährl:ch belauxem Wie willst u aus Capri siinf undert sihrlich verdiean Die erste Frage, d sich ein Ehrenmann bei jedem it ernehmen verlegen muß, ist-d ,, rann ich et Bei durch führ-enti« Augenscheiniickkahast u an dtese Frage gar nich t was bei Dir aus einen Zus stand äußer ster Entsittlichung schlie n läßt« Leiieh antwortete nich, und nach finetr kleinen Pause fuhr der Vater or »Wenn Dein Gliick oder Deine Wohl ahrt von der Ausführung Dei nes orhabens abhin, so würde ich — davon kannst Du berzeugt sein — Deine Schulden zahlen und Dir ein anständige Jahreseinkommen sichern. Das ist aber nicht der li. Drin Glück und Deine Wohlsa rt hängen, im Ge entheil, von der Trennung von dieser Frau ab, die Dich zu Grunde richtet. Deßhalb werde ich Dir bei einem Plan, dek- Dein Leben an ihres tettet, nicht helfen. Jch zxehe es vor, die Schande Deines Banlerotts über mich ergehen zu lassen, als Dir Bei hilfe zu einer Lösung zu leisten, die mein Gewissen verdammt « ,,EL eber Vater! — Jch liebe meine Frauf antwortete Listen »Dann mußt Du auch ihre E. npr n dungen in Betracht ziehen Wird :hr Glück großer werden durch eine Ver «bannung aus einen Felsen im Mit el löndischen Meeres Jch bezweifle es. Kennst Du Ehre Ansicht » »Seit ich den Entschluß zu reisen gesaszt habe ich sie nicht gesehen - Meiner Anncht nach hättest Du - — -.-c.—.—--.-·-- .-.-.. M iDich mit ihr darüber bemihen mii en. l Sie hätte mir vielleicht die Unanne m llichierh Dir Deine Thorheit beweisen zu müssen, erspart. ch tenne ein Ar rangement, das für te weit annehm Hbarer ist.« »Um des Himmels Willen, theile es » mir mit.« 3 »Ich will ihr vorschlagen, daß sie J Dich allein nach Capri oder wohin Du Jsonst willst, reisen lasse, während ich ; ihr eine Pension von zehn Pfund wö " chentlich aussetze, wenn sie hier in Lon don zu bleiben sich entschließi·« ’ »Wenn sie damit einverstanden wärei« rief Lesieh aus, dem ein,eifer »suchtiger Zier-dacht das Herz zusam » mentrampstr. »Wenn sie die Pension annimmt und in London bleiben will, würdest Du dann nach Capri reifen?« h·»Ja, dann wäre es mir gleich, lvos in.« »Es ist jetzt schon zu spät fiir einen Besuch bei Deiner Frau. Aber wenn Du morgen Deinen Entschluß nicht geändert hast, werde ich mit ihr spre chen, unter der Bedingung jedoch, daß Du hier bei mir bleibst, bis ich Dir ieine Antwort bringe. Jch will ihr um keinen Preis die Gelegenheit bieten, daß sie ihren Theaterroup wiederholt, der meinen letzten Versuch, Dich zu Iretten, vereitelt hatte." Lesleh nahm diese Bedingungen an Am nächsten Tage sprach Hieerum ban zwischen zwölf und ein Uhr bei Olga vor. Frau Goiigh führte ihn in den Salon und fast in demselben Au genblick trat auch Olga aus ihrem Zimmer in den Salon ein. »Wo ist Lesley?« stammelte sie angstvoll, da Legleh der Bedingung gemäß nicht nach Haufe getommen war, fondern·««die Nacht bei seinem Vater zugebracht hatte. · »Ich habe ihn taum vor einer halben Stunde verlassen. Sie brauchen sich nicht zu beunruhigen.« »Gott sei Dant!« murmelie sie, sich auf einen Stuhl niederlassend ·Sie is OJllc Uslcll LUCTMN scholl scll Dskgctsclll Abend nicht mehr gesehen. FrauGough hatte am Morgen sein Bett unberührt und das Zimmer leer gesunden. Seit gestern war er noch nicht zurückgetehrL Während der Nacht hatte die ent setzliche Furcht, oh Lesley sich Nkchk VO Leben genommen habe, die arme Olga aus die Folter gespannt-die Furcht, die wahrscheinlich von ihren eigenen Selbstmiordgedanten herrührte. Herr Dnnban hatte sich aus eine theatralische Schaustellung ihrer Ge fühle und ihrer Bewegtheit gesaßt ge macht; aber so vorarthettsvoll und argwöhnisch er auch war, so mußte er sich sdoch eingestehen, daß keine Künste lei dieZeichen des physischen Leidens, vie er aus Olgas Gesicht bemerkte, hätte nachahmen können. Nachdem er ihr Zeit, sich zu erholen, gegönnt hatte, begann er ohne lange Vorrede: Gortsetzung solgt.) , » Was soll man gegen den immer weiter um roh greifenden Mob- und LrynchsBari us machen? sragt je mand. Nun. die Jnjettion einer klei nen Do s Energie und Entschlossen heit br ngt ganz wunderbare Kuren zustande. « i I I » Kathederblüthe. »Von den Stäm men in Ost-Mater sind die einen den Deutschen sreundltch gesinnt, die an- « vern wohnen etwas südlicher.« . o - · Sitdasritanischet Jn Johannis bnr in Sit»dasr1ta hat es im vori »Na geschnett. Es war das erste l überhaupt sett Menschengedenten, daß dort Schnee stel. Nicht wenige Kas ern, die sich etwas davon zum An ten aufheben wollten, versuchten den Schnee am Feuer zu trocknen. Alt das naht elang eräärten ste dass Ganzesür ästimiert-eh - . -