Ave-dreien · Es lebt ein minder-femme Lebt-u u eine-z Sammet-abends Duft. - te ern-re Gnade litt-P iett schweben Beglückcnd durch die weiche Luft· Sie breitet alt-I die milden Hände, Dai; reicher Seser niederträuft Dpix Liebt und Liebe sonder Ende III-it ani das Haupt des Menschen-hause »Do- , intmrlø Irtmh wird nimmst-enden Das km faßt all’ die Fülle nicht« Es wkrd das Seligstc verschwenden ·Dt:ft. List-e, Wärme-. Iris-den« Lichtl F. D a h u· —-—-— · Eine Ofsiziersehe. Erzählung von E. vonAndertetn Maja: Raumer war aus dem E er zierplatz vom Schlage getroffen. can hob den bis dahin terngesunden Mann vom Pferde und trug ihn in bewußtlosem Zustande seiner Gattin in vieWohnnngg Hier starb er nach wenigen Stunden Dieser unvorhevgesehene und über aus traurige Fall —- denn die Ehe des Paares Raumer galt allgemein siir Durchaus harmonisch und glücklich - erweckte , in der kleinen Garnison die reqite und aufrichtigfte Theil nahme. Die etwas nevvöse Frau von , X» Die Frau des Obresten, wurde in der nächsten Nacht von einem schweren Traume erschreckt. Nicht Major Rau mer, sonder-n ihr eigener Mann sei Vorn Pferde gesunken, ihr sterbend in’s Haus gebracht worden. Die erwachte mit einem Schrei, Der das mit ihr im Zimmer fchlafende Kind merkte ,,W.ts ist, Mama . . .«?« »Der Vater...«i — · Die Frau tastete zur.Seite, das neben ihr liebende Bett mir leer ——— erst allmählich lam ihr die Besinnung Leise, wie er dies immer zu sein pflegte, um sie nicht zu stören, hatte er zu frühem, dienstlichem Auf-brach sein Lager verlassen. Sicher erfreute er sich des besten Wohlfeins, aber im merhin: sie hat den furchtbaren Schre cken gehabt. Hat den Schmerz im Herzen qefühlt, die grausame Empfin dung der jähen Vereknsumung mitten zwischen den Unbilden des Lebens. Und wie sie ihn doch lieb hat, wie lieb! Wenn sie sich dessen auch sonst nicht immer voll bewußt ist, setzt fühlt sie’s, jetzt weiß sie’s. Frau von X schluchzt, während ihr Kind schon wie der schläft. Wenn es nun Wahrheit gewesen wäre, wie bei Ranmersl Eber-sowohl hätte es ja auch sie tre en lönnen, das Furchtbare, das Ent eh liche. lind es wäre nun Alles aus! Vorbei wäre nun Alles und nie» eine versöhnende Zärtlichkeit mehr, gar nicht zum Ertragen Müßte das sein! Ach. u:-:- dLe vielen Thorheiten, die einem das Leben schwer und nichtig machten-! Zum Beispiel die Versetzung von Berlin nach N.N.! Da dies die Folge eines dienstlichen Mißgeschick rvar. hat sie sie ihm nie recht verzeihen. können. -3u einer Kette kleiner un-’ holder Anlässe ist dieser Eingriff des Schicksals für sie Beide geworden Sich so deplacirt zu wissen, fiir Jahre. für die ganze noch bleibende Dienstzeit otelleichts . . .. Jn dieser Stunde versteht die hist-sehe blonde Frau, die Ehr Kissen mit Thränen genetzt hat, sich selber nicht mehr. Jhr Herz ist wirklich bis in’s Jnnersie hinein getroffen worden, nicht ob des- Ungliicts jener Anderen vorn Re,1iment, sondern ob der eigenen tät-sahnan die ein Spiel des auch im Schlafe nicht rasten-den Hirn-s ihr brachte. Allinählich beruhigt«sie sich, sie braucht ja nicht zu ver-zagen, egistja -«-«-«s;lI-6--ck IODZPI kne- ns Aphis-Its njtzssusvsss Ist-, »s-- . ----------- - und ovr ilir liegt die Zukunft irn kla rein Lichte des Tages, und under-Om inen ist es ihr, Gutes zu thun und Liebe zu ernten. Und was nun den Traum anlangt: der verheißt dein Todgesehenen sogar ein langes-Leben Frau von XI- Pulse sangen schon wieder an ruhig zu schlagen. Sie denkt nicht mehr an sich, sondern an Frau Rrurnen vie sie gestern zwar lebhaft, aber doch nur obersliichlich beklagt hat: heute glaubt sie sie verstehen u kön nen. Die Arme, die Aermste . . . Wenn man ihr helfen dürste, aber was ist da zu helfen, wo die Wogen des Schmerzes arn höchsten gehen. Und nun jene Andere. Als man ihr den Gatten in’s Haus trug und er dann bald daraus starb, war-sie neben Ihm niedergesunten und die Uinstehenden hatten sie sagen hören: »Ich danke Dir, Gott . . ." Das andere hatte ein lurzes. thriinen loses Ausschluchzen unhörbar gemacht. Und dann hatte sie all das Nothtvens diae erledigt, hatte keinen übermäßi gen Schmerz, keine gebrochene Haltung gezeigt. gar nichts der-gleichem Man war sast ein wenig erstaunt. Nach der Ehe! Wie die Frau das trug! Mit welcher Fassung! Ja, man weiß csst doch nicht . . . Sie mochte wohl auch tein ganz leichtes Leben gehabt haben. Sie hatten früh geheiraihet, sie tauin zwanzigiöksria, er als Leutnant aus die damalige Kommißzulage bin. Als der hatwtmann l. Klasse erreicht war, hörte sie aus, und der wohlwol lende Anvemaiedte. der seine Hand eine Reihe von been für die-se zwei Menschen aus n hatte, that sie nunmehr mit dem schönen Gefühl er tiillter Wertthiitkgteiit ebenso wohl wollend wieder zu. Das aber nur in Paranthese. Also aus Liebe hatten sie sie-heirathen Es gibt Menschen mit und ohne Lebens ersahrurs die solcke Herzen-bluti J. P Windolph, Herausgeber. NE- bra ZKa ntzeigrr Und Grund Island, Nebr» 17. Juli 19033. Hweitek TheilJ "rrntv. Jahrgang 23. No. 46. als gefährliches Gewächs frühzeitig erkennen und des-halb aus ueotten suchen. Hans und Ekfe besa en nie manden, der ihnen in diesem Sinne mit Rath und That geholfen hätte, nnd so rannten sie denn blindlings ins Glück oder wie manche von den an deren meinten, ins Unglück hinein. Jm Frühlin· war ihnen die Liebe evtoacht, im stiihling feierten sie Hochzeit Es war eine Ueberfülle um sie her, alles sproßte, tünte, blühte und verhieß reiche Ftu t. Es sprach zu ihnen von geheimen Wonnen, und reich wje Könige erschienen sie sich. Federnden Schrittes ging sie neben ihm, ihr Kieisdertand streifte das junge, weiche Grün, die Sonne tanzte in ihrem Haar. SchmitZte sich denn die Erde um ihretwegen, war das alles nur siik sie beide da?·.. Seine ;Btust dehnte sich lZum Zerspringen, als -tönne sie das Glück nicht fassen. Hans Ratt-net tonr sozusagen Nor -malmensch; nicht oieSput genial,abet Istrnmm im Dienst treu-nnd nennst-n Haft in allem. Eise war keineswegs s schon, aber bliihend und freundlich und Ischaute aus trugen, guten Augen frei und offen auf alles, was ihr in den Weg kam. Er besaß nicht jenen Ehr geiz, der den Durchschnittöoffizier am Glücklichsein hindert. Er war eben einfältig genug. um zufrieden zu fein, iiber jeden lleinen Erfolg beglückt. Sein Streben ging nicht auf gestickte Kragen. Er blieb lange in demselben Regiment, und als das-r endlich ein-— mal eine Versetzung kam, vertauschte er auch nur das eine preußischeEGrenz stiidtchen mit dem anderen. Kinder sollten ihnen nicht beschieden sein. Einmal, schon nach mehrjiihriger EheJebte solcheHosfnung in ihnen aus und entschwand, noch ehe sie allzu·tvei ten Raum in ihren Herzen ergriffen hatte. Und sie fanden sieh darein, den kurzen Rausch zu überwinden Es konnte doch nicht allesGliict der Erde iiber sie tominenk Immer enger schlos sen sie sich einander an. Möglich, daß ein Dritte-« nur getrennt hätte, zu binden brauchte es hier nichts mehr. So gingen die Jahre dahin. Er irae nun Maior mit Gehalt. Wenn er setzt den Abschied bekäme und welcher Offizier säsze so sicher irn Sattel, Das-; er nEchts zu befürchten brauchte? -«——, so blieben ihnen unge fähr tausend Thaler Pension. Vor dem Aeußersten toiirden sie geschützt sein« . Und nun hatte man ihn ihr sterbend ins Haus getragen. Erz-war feinen Kameraden ein guter Ramerad gewesen, aber sein bester Ka merad war sie. Ihr Glück machte sie beide ein wenig einseitig, wie etwas so Aus-schliessliches das häufig thut. So beurtbeilten sie die Eben anderer nach der ihren. und daß dort Gleichailtin leit oder gar Streit vorkomme, glaub ten sie einfach nicht. Minna, ihr Dienstmädchen war in dem Punkt klüger als sie beide zusam men. Sie hatte das stille Glück ihrer Herrschaft täglich vor Aug-en, und das hatte ihren Geschmack so sehr ver wöhnt, iose dies andere lana gewohnte Dinge auch thun, daß fie lich vermaß, nach einein gleichen zu begehren. Und so blieb diese Minna ledig. Das Ehepaar Raumer hatte teiue stiirmischen Zärtlichkeiten füreinander. Wozu auch? Da war nichts wieder ins Geleis zu rücken, nichts wieder gut zu machen. Und die eigentliche Liebe ist ’ so zart, besser, ihr nicht zu nahe zu treten. Sie ift wie eine Blume, die gepflegt sein und das ihre haben will, gerade das rechte Maß, von keinem lzuviel osder zuwenig. Aber so lange hat es damit fiir ihn nicht Zeit. Wie sie sich bückt, ihm die leichten Schuhe hinzuriicken, hat er seine Lippen aus ihren Hals gedrückt, dort, wo ihr braune-B Haar so hübsch am Nacken amoächst. »Du sollst doch nicht, du weißt doch, daß ichs nicht haben maa!« Und da bei hat sie schon ihre Arme um ihn geschlungen trotz Schweiß und Staub und aller Gefahr, die ihrer frischen weißen Bluse dabei droht. Aber reich erzie Könige send sie sich dann später doch nicht ost mehr dor: getommen. Es tamen Momente ge nua, die diesen Ansatz zum Größen wahn mlt unsanster Hand in Nichts zurückdrängten. Nur fiel es ihnen gar nicht ein, deswegen aeaen ihr Loos die gewohnte Klage zu führen. Sie vak tirten vielmehr mit seinem Geschick, dessen Ueberaewicht sie fühlten und achteten, und so ward das Stärkere ihr Bundesgenosse Und nun war er todt. Und man erzählte sich im Städtchen, daß man sie bald nach dem Begräbniß habe sin nen hören, das Beethoven’—sche »Ich liebe dich . . .«, das ganze Lied, bis aus den Schluß. Es war sein Lieblinaolied gewesen. Wenn er derstkmmt nach Hause kam —- nnd welcher Ofsizier hätte nach flinlunIzmanziasöhrigem Frontdienst nicht io viel Armee geschluclt. daß er nicht dann und wann eine Gemiithzi sverstiimmung davon spüren sollte?— -so verfehlte dies Lied seine siisnstigende Wirkung fast nie. Jhr Gesang war keine Kunstleistung, doch trsug er ihn lwie sie auf sichere-n Schwingen über manche rauhe Klippe des Daseins «hinweg. Wären diese zwei Menschen mit so genannten Glücksgiitern gesegnet ge wesen, so würde das Leben vielleicht an Reiz fürssie verloren haben. Gewis sermaßen hätte es sie seines größten Werthes beraubt· So galt es kämpfen —- der Sieg war immer ihrer . . . Es soll Ia Dienstmädchen geben, deren Anforderungen der Zuschnitt im Hause ihrer Herrschaft nicht ent spricht, und die dann wo anders ihr »Ideal« suchen. Asber Lo war Minna Kaurmuhti aus Jentiutschtampen nicht; sie hatte das Jnteresse ihrer Herrschaft einfach zu dem ihren ge macht und fühlte sich ganz wohl dabei. Gesund waren sie ja alle· Die gnädige Frau war wohl ein bißchen zart, das entging auch Minna nicht« besoniders an Waschtagem wo sie oft erschreckend nrüsde aussehen konnte. Was Wunder, wenn sie dann durchaus nun mal Haus und Küche allein besorgen wollte! « , Was das bißchen Leben auch alles erfor·derte! Und was es nicht erfor hpktp nnjh inne hnrb spin mußt-I Da hieß es denn, gute Miene zsurn bösen Spiel machen. Gewiß gab es elegan iere Gesellschaften als die im Rau mer’schen Hause! Wer von seinen Gä sten verlangt, jeden Gang mit einem anderen Instrument zu handhaben, «wiirde hier schon gar leine Befriedi gung davongetragen haben. Doch war wohl selten so viel Fleiß und Vorg salt aus derartige Veranstaltungen vedtoandt worden, Die neuen Ober stens predigten Einfachheit, doch galt ev als Gourmei und hoffte in dieser ästhetischen Eigenschast sini Kreise sei ner Untergebenen doch immerhin einige Berücksichtigung zu finden Man mußte es Raumers lassen sie macht en ihre Sache aanz gut. Raumer selber verlor bei solchen Gelegenheiten den ganzen Abend ein leicht sartasiisches Lächsii nicht. Er liebte Geselli-gte«:t, nur in der Art der Ausführung wie-sie nun einmal gang und gäbe war, tonnte sein Gastlich leitstrieti lein Genügesfinden Wer geben durfte ans einem Ueberslnß oder wenn auch nur aus einein geringen -Ueberschus;, und sei es das Allereini sachste, das erschien ihm als das Wahre. Er suchte den Blick seiner Frau, sie nickten einander zu, ihre Augen küßten sein iluges gutes-Gesicht und das Ge siihl des Wohlbehagen-» wuchs in ihm. Wieder hob sich seine Brust, als reiche derRauin da drinne-n nicht aus siir das FrohgesiihL Nein, er braucht-e sich nicht in schämen: vom Besten dieser ler:e war ein aiitess Theil ans sein Loos aesallen Und als er todt war hörte nianfie faan: »Ich dante dir, Gott « Den Nachsatz: »daß du Elsm den größten Schmerz ersparst, tnieh oor ihm sterben zu sehen « verschlang ein Anfschluch zen. Zu ihren Bekannten sprach iie da von, wie sie sich ihr Leben nun ein richten wolle, nnd daß sie ihr Aus lommen habe. Sie ioiirdegar nicht zu varer orauchen. Yergteichen mehr sagte sie mit stillem Gesicht undeineins EwigkeitsblicL Minan wollte bei ihr bleiben. Minna blieb auch ganz gern. Beim Wechseln komme doch nichts heraus-, hatte sie nur auf Eises diesbezügliche Antrage erwidert. Sie waren noch nicht lange in Der neuen Wohnung, da schlief vie Herrin eines Morgens ungewöhnlich lange. Endlich, als schon die Sonne durch vie Fenster schien, ging Minna in dag Schlasiimnier, um die gnädige Frau zu wecken. »Aufstehn. gnä’g Frauchen, es geh: auf zehn!« Elsse rührte sich nicht. »Aber, gn?’s Frauchen, Erbarmen...« Da wurde es Minna klar, daß hier tein Wecten mehr half. »Sie war ganz gesund,« erzählte has Mädchen »Nie hat ihr was ne fehlt« nur die Waschtaae, die wurden ihr immer ein bißchen schwer, aber das war auch das einzige. Und dann Dass mit dem herrn --— sie hat kein groit Wesen davon gemacht, das hatte de auch nicht nöthig — es hat ihr einfack das Herz gebrochen.« W— Bertannte Rücksicht Schneidermeister: Keinem Hand-m ter können Sie Jhre Schulden bezaii len und miethen immer großariiq im ersten Stockwerk Wohnung. Schirmen Das thue ich nur zur Bc quemlichteit der Herren Gläubiger! tsc- Stapttind in her Sommerfriichr. »Die Eeier sind aber recht klein« Herr -Wirth, die haben Sie wohl zu Exiixi L aus dem Ne genommen?'· Der Köder-. Ztizzc von Luthar SitnnidL Es swar ttin gewöhnlicher Tisch — es war ein Luxustifchchen. Aber auch als solches unterschied es sich noch in mancher Hinsicht von manchen höhe ren Vierfiißlern des Salons. Drückte man nämlich auf einen Knopf, so schaben sich die grünen Kacheln der Platte ineinander, und man hatte ein Schachbrett vor sich, auf das blos noch die nöthigen Figuren gestellt zu wer den brauchten-; dann konnten die be rühmtesten Ghampignons die interes fanteste Partie der Welt drauf spielen, wenn sie wollten. Es befand sich fer ner ein Kompaß in der Platte, der, falls die Nadel nicht zufällig an der bedeckenden Glasfcheibe oder an dem Zifferblatte hängen blieb, genau die Himmelsgegend anzeigte, nach der eine Fliege kroch. die sich etwa auf das Tischchen setzte. Den äußeren Rand der Platte schmückte eine Mosailver zierung, so bunt, daß einem die Au gen davon weh thatem Kurz, das Salontischchen ließ weder an prakti scher Ver-wen!dbarkeit, noch an Ge fchrnacklosigkeit zu wünschen übrig. Was Wunder drum, wenn das Publi kum, das fort-während vor den großen Schaufenfte·rn des Waarenhaufes Mayenberg und Co. staunend stehen blieb, in Ausdriicken des Entzücken-s sich erging. Namentlich die Damen vermochten sich gar nicht an ihm satt zu sehen. »Ach wie nett!« . . . . »wie reizend!« ..... »wie allerliebst!« ,,wie süß!« Und man bedenke: Der Preis für das herrliche Möbel betrug nur vier Mark und· fünfzig Pfennige! Billig, wirklich spottbillig! Die Hausfrauen kauften das Tisch chen für sich oder zum Geschenk für andere oder, wenn sie sich die Ausgabe nicht leisten konnten, dann bewunder ten sie es wenigstens und sprachen nnd träumten davon. Diese kleine piece de resistance hatte ihre Geschichte Bevor sie zu solcher « Berühmtheit gelangte, stand sie jahre: lang bestaubt Und unbeachtet in dem Magazin eines Möbelsabrikanten. l Da kam eines Tages ein Herr in das Magazin, ein untersetzter wsohl babender Herr mit kurzem Hals und kleinen, aber klugen, lebhaften Augen. ! Er sah sich alle ausgeftellten Gegen: - stände an: Schranke, Bettftellen. Spie gel, Kommst-m Streibfekretiire, So phas, Sessel, Stühle u. s. w. ; er be lorgnettirte, befühlte, beroch sie gründ lich und sagte kein Wort dabei. Das dauerte fo an die Dreiviertelftunden. Er hatte bereits kopfschüttelnd gleich fani mißbilligend, den Cvtinder wie der aus das kahle Haupt gesetzt, um wieder fortzugehen, als ganz lzufäl lig fein Blick in eine verlorene Ecle auf das Tischchen fiel. Er kehrte um, näherte sich. ent, blößte von Neuem den nackten Schädel, bückte sich und fragte: »Was toftet das Ding da?« ,.Sechs Mart, mein Herr. . ., früher war es mit sieben Mark ausgezeichnet, doch das hübsche Modell fand merk würdigerweise wenig Liebhaber, so dass wir den Preis lieravietzen mirs-, ten.« »Vin, smade:. . . . sechs Mart m mir zu theuer!« »Aber ich bitte Sie, mein Herr! sechs Mart ist geradezu ein Spott preis für das elegante Tischchen. Hier, fehen Sie doch nnr mal!" Und der Möbelfabritant machte auf die Mo saikverzierung, auf den Kompaß, auf das Schachbrett aufmerksam. Die Kunde wandte sich dem Ans aang .«,u: »Bedaure, für meine Zwecke ist es zu theuer. Ich hätte nämlich Alles gekauft, was Sie davon auf La ger haben, wenn wir einig geworden swären." »Das ist etwas anderes! Jn diesem Falle bitt ich bereit, Jhnen bis an die äußerste Grenze der Möglichkeit ent gegen-zukommen Wir haben seinerzeit von dem Modell -dreihun-dert Stück anfertigen lassen und — um ganz of fen zu sein —-- nsur fünfzig Stück zum iaitulirten Preise von sieben Mart absehen können. Es liegt uns daran, mit dem Artikel aufzuräumen, um Platz zu gewinnen. Also bei Ab: nahme des ganzen Restes und bei Baarbezahlung will ich Jhnen das Stück mit fünf Mart fünfzig lassen.« ,,Fünf Mutt", erwiderte kaltblütig der Ksahltopf nnd ruhig, ohne eine Miene zu verziehen, nahm er ein Por tefeuille aus der inneren Rocktafche. Fünf Mart fünfnndzwanzig2 . . . . zahlen Sie wenigstens fünf Mark fünfunditvanzigP protestirte der Mö belhän-dler. »Tbut mir leid. . .« »Also gut, fünf Mart!«.. sei’-s denn! Aber ich kann Ihnen in meinen Büchern nachweisen dafe. mich selbst intlnsive Zeichnung Material nnd Arbeitslohn der Tisch auf vier Mark siinsundsiebenzig Pfennige zu stehen tommt.« »Das will ich gern glauben, aber dann verdienen Sie schließlich immer noch 25 Mark am Hundert und —— was die Hauptsache ist —- Sie räumen das Lager.« »Ho! stich der Teufel!« dachte der Fabrikant bei sich, machte aber trotz dem ein sehr freundliches Gesicht« nasbm dankend das Geld in Empfang unsd begleitete den Kunden mit sun zähligen Bücklingen bis zum- Aus gang: ,,Wso darf ich die Waare hin sch-icken?« ,,Zu Meyenberg unsd Co.« »Ach, Meyenberg und Co.?- Habe ich vielleicht gar die Ehre mit Herrn Meyenberg selbst...« »Mein Name ist Meyenberg.« »Frau mich sehr, Herr Meyenberg. . Bitte, beehren Sie mich wieder, Herr Meyenberg.... Empfehle mich Herr Meyensberg!« Und einige Tage später stand inmit ten Vnn Gran-fin- msa spiivmm D— Shawls unsd persrschen Teppichen bin ter einem der geschliffenen Krystall fchausergftder des kolossalen Waaren hauses eyensbersg und Co. das jahre lang verkannte, von Niemand beachtete Tischchen. Ein rother Zetterl hin-g an einem seiner zierlichen Füße angebun den, darauf in großen Ziffern der Preiszu lesen war: 4 M. 50. Der Artikel fand reißenden Absatz. Noch war die Sonne nicht zum dritten Mal untergegangen seit dem Besuche des tashslköpfigen Kunden, da wurde der Möbelfabriiant ans Telephon ge rufen: »Hier Deutsches Mö-bel·haus!« »Hier Meyensberg und Co.! Kön nen Sie uns von« dem Tischchen, das wir neulich bei Jhnen sanftem zum gleichen Preise »von fünf Mark binnen vier Wochen tausend Stück lisefern?« ,,Tausend. ·. tau—tansend Stück?« Stotternd, in- freudiger Ueberraschuna zitternd klang der steigenden Firma statt ein-er Antwort zunächst diese Frage zurück. ,,Jawohl, tausend Stiicl!« »Es-irren Augen-blick, bitte!« Und nun Höten Meyenberg und Co. durchs Schallohr ein kurze5, dur tiges, halt-laute Zwiegespräch das am andern Ende der Mösbelfabriiant mit feinem Geschäftsfülirer vermutblich hatte. Dann erfolgte der Bescheid: »Sind Sie noch am Apparat-M ,,Ja! Hier Menenberg und Co.« ,,Also tausend Stück innerhalb vier Wochen zum Preise von fünf Mart isanen wir liefern.« »Gut, wir werden sofort schriftliche Ordre senden« »Schlut3!« »Schluf3!« A- et- si PrompL nach einem Monat wurden die taufen-d Tischchen geliefert und Von Meyenberg und Co. ebenso prompt bezahlt. Obgleich sie an je dem Stück fünzig Psennnige baar zu legte, war dennoch die Firma mit der regen Kaufluft des Publilumg sehr zufrieden, denn wag hatte es denn weiter zu bedeuten, wenn ein Haus. das alljährlich Unfummen für Re ilame verauggabte, an einem einzel nen Artikel mal ein paar tausend Mart imJahre zusetzteP Man braucht solche Köder, unt immer mehr kauf lustige anzuloclen. Und so erfolgte allmonatlich eine neue Vesiellimn nn hie-tat Uns-ihrime Da plötzlich, eines schönen Tages. verschwand aus lden geschlifssenen Krystallsenstern hinter den Draperieen aus seidenen Sshawls nnd persischen Teppichen das nette, reizende, aller liebste, süße Tischchen und gleichzeitig wurde in einem groben Briese das Möbelhaus alle weiteren Liescrnngen einzustellen aufgefordert Was wartgeschehen2 Meyenberg und Co. hatten in Er fahrung gebracht, »daß ihr Kunde —-— der Lieserant selbst gewesen war. - -—-·-.-—-«— - »De- hett man so tm Griff, Mate stät. Eine Probe des lunstgewerblichen Fleißes des DagsburgersLandeS wurde kürzlich der deutschen Kaiser-in in Ur dille überreicht. Die meisten Verbots nerinnen dieses Theils von Lothringen üben seit Alters ßer die Perlsticlerei. Seitdem die Berliner Firan Eduard Siegel shier hunderte von Sticterinnen beschäftigt, finden deren Erzeugnisse fast in allen Ländern der Welt, nncli iin Orient, Absatz. Das Knnstrvert, das drei Dangntrgerinnen in ihrer tleidsainen Landestracht mit dein schimuclem weißen Häubchen der Kai serin ü·berreichten, zeigt auf deni Un tergrund von weißer Seide die Dage burg, umgeben von einein goldgesticltcn Eichenlraiiz. Jn der rechten Ecke oben sieht man das Hohenzollern-:Wappen, an der linken Seite das der ehemali: gen Dngsburger Grasen. Das Ganze überragt ein Adler, der eine Krone trägt. Wappen nnd Adler find in Buntftickereiens unt-Perlen- ausgeführt Fu der Unterhaltung, die sich an. die eberreichunå der Arbeit anfchlos, äußerte die aiserin den Wunsch, de ren Entstehung kennen zu lernen. hur tig machten die Kitnstlerinnen sich an das Wert. Zwei von ihnen hielten ein Stück Sei-dentiill straff ausgebreitet und die Dritte ftickte aus freier Hand ein großes W und eine lange Linie in Goldfacden Als die Kaiserin sich wunderte, daß die Linie ohne Zeich nung so fchnsur erude gerieth und imeinte, das mit e doch sehr schwierig sein, erwiderte die eine der -Stickerin nen: »Wir lernen das von Jugend auf, Majestät,« eine Andere fügte im urwiichsigen heimischen Dialekt inzu: »Das hett man so im Griff, aje ftät!« De Kaiserin-die über die Ant wort lächelte, schenkte jedem der Mäd chen einen kleinen goldenen Schmuck gegenstansdx außerdem bestellte sie eine Musterfammlung von Arbeiten, deren gute unsd schnelle Besorgung dieStickes rinnen versprachen. ———-O.--——— »Ja vernimm-. Heitere o ·chsulerinnerungen er zählt uns ein efer: Prof. Jherin-g, der große Rechts-lehret in Göttingen, hatte die Gewohnheit, in jedem Seme ster ein öffentliches Kolleg abzuhalten, in welchem Vor allen Dingen ’k«leine Rechtsfragen aus dein täglichen Leben zur Bei rechutig· kamen. Ein jeder Theier mer des Kollegs hatte das Recht, uber den zur Behandlung kom knnszyps !U-.-sncO.-«d« Isc-- ·»-...«. Ho ssvvsssssst stssisslssss .b0slb ITPVIOIUII ou äußern, «und es kam dabei man mal zu recht heiteren Diskussionen Zehe ring wanderte gewöhnlich, dieHiinde auf dem Rücken, sdurch den» Gang, der die Bantreihen trennte, und ost genug kam es vor, daß er seine großen dunklen Augen aus einen Hörer rich tete und in seinem gemiithlichen ost frieskschen Diaslekt in freundlich-et munternsdem Tone fragte: »Nun, was denken Sie denn von der Sache?«, wo raus dann gewöhnlich mit mehr Fixig keit als Richtigkeit die Antwort er folgte. Eines Tages saß auf einer der ersten Bänte des Audttoriwms der Träger eines sehr hohen Namens und folgte mit sichtlichem Interesse der Besprechung üsber die Frage, o«b es juristisch einwandsfrei sei, wenn ein Gast in einer Wirthschast den Zucker, der ihm zu seinem Kaffee gereicht wurde, einstecke und mitnehme oder seinem Hunde gebe. Dies nsichten über diese Frage waren sehr verschiean und daher wurde auch die Besprechung sehr lebendig Plötzlich wandte sich Jhering an den genannten Hörer auf einer der ersten Bänke, der sich durch sein Aeuszereg erheblich svon den ande ren Studenten unterschxiedspznit der un erwarteten Frage: »Nun, wie stellen Sie sich denn zu der Frage?« Verletzt iider den derben Ton, welcher Jhering eigen war, und verstimmt üsber das Fortlassen jeglichen Titels, auf den der Gefragte 'A«r«i·spruch hatte, entgeg nete er mit einer innerlichen Gereizt heit, die sich nicht ganz verbergen ließ: »Ich bin »der Graf N.N.« Schlag fertig erwiderte Jhering, indem ein seines Lächeln iiber seine derben Züge flog: »So, so, na, dann können Sie es freilich nicht «tvissen!« ———--——— -.-——s—— Ahnen. Mit Bezug auf der. Holyrood Pe i.-.sr, den die vritifctze s Majestiiteir he suchien, «veii; die englische Wochen selrrist M. il. P. seinen niedlichen Vor s.1ll auf;11frisch:n, Dei tent ein sichs-er ist-d jung-er schvttischer Gras vskn ei is:r hübschen und schlagfertigen Dame einen recht unangenehmen Därtipfer csfaefsetzt erhielt. Der jung-e Gras ha te sich der Dame lvsei einem Balle dle TLinwr annehmen und seinen Na men it: die Tati,;kartse eingetragen, wobei er unnöthigerweise seine gan zen Titel verweilte »Ist dies wirt lich Ihr Name, oder tiirzen Sie ihn bei anderen Gelegenheiten a«b’?« war die Frage der Tänzerin ,,Wsell,« war die etwas-· geiierte Antwer »ich glaubte-, daß ver Name ....h. L--:x ...—c-h,-k« Z- F-!.-66. ist« Les-U Utku Zutun-Wie Zu Vs.«,»kss lanvs — bekannt wäre- Hsaben Sie niemals von meinen Vorfahren ge hdri, von denen einer bei Malpiiquet fiel, oder von dem berühmten Lorv T. . ., meinem Urgroßvater, der bei Cnlloden iiiinpfte?" »Ich bedanke-, nein!« erwiderie die TIngerevta ,,Doch sehen Sie. wie sollte ich mich auch erinnern können, s— — mein Urgroßvater war zu der Zeit, als. der Jhtige lebte, nur ein Flaschenirsascher.« Der Lord zog es vor, Den Tan , Zu Dem er die Dame engagirt hatte, zu iikerschlaqen — Hof-—- -— tsskstrk Gedantr. »Du, Mutter, va draußen haben sie eben Einen arretirt!« ,,G’schivind gehst ’naus und schaust nach, ob’g nicht der Vater is!« Schmeichelei. Junge Dame: »Nun, Herr Müller, wie gefalle ich Ihnen denn? Sie sa gen ja gar nichts.« · Müller: ,,Gnädiaes Fräulein sind - eben nnsaabar schön!« Durch vie Blume. Sängerin fzurn Kritiier): Nacht-ein ich Ihnen einige Proben meiner sinnst gegeben, zu welcher Pariie würden Sie mir rathen? Kritiien Wenn ein reicher und ivohiineinenber Mann nm Ihre Hand biiiei, dann sagen Sie ,,ja".