zi "prächttgen Gartenanlagen besaß. Dort Wettrennen und Liede-. historische Stizze von Zeäix Lillee 1. Nach der Thronbefteigung der Kä nigin Elifabetti ixn Jahre 1558 tam fitr England eine bessere und fröhli chere seit. Die Köniain deschiitzte und färderte eifrig Kunft und Wissenschaft und fand felvst viel Wohlgefallen an Luftbarteiten aller Art, und fo tamen auch die Wettrennen, die unter der tvrannifchen Regierung Heinrichs des Achten und der feiner Nachfolgerin der grausamen Maria, ziemlich in Vergessenheit gerathen war, jetzt wie der in Aufnahme. Die Rennen wurden damals in der Nähe von London bei St. Theobald-Z abgehalten, wo Lord Burleigh- der ausgezeichnete Staatsmann und Mi nifter der Königin, ein Schloß mit befand sich ein großes ebenes, zum Rennplatz vortrefflich geeignetes Feld. Eigentliche zunftmäßige Jockeys kannte man noch nicht, die Kavaliere des hafes, die Edelleute und andere Theilnehmer am Rennfoprt ritten ihre Pferde felbft; das war Ehren fache. Als bester Reiter galt der junge Lord Archibald Godolphim freilich wurde auch behauptet, daß fein herr licher Rappe das beste Rennpferd Eng lands fei. Alle Sachtundigen waren solcher Meinung, doch nicht feine Braut, die reizende Eveline Churchill, ein Hoffräulein der Königin. Sie erklärte ihrem Bräutigam eines I l— Tages: »Mein Schimmel ist viel bes ser, als dein Rappe, und ich tann bes ser und schneller reiten als du. Die jungen Edeldamen waren da mals in der That gewandte und tühne Neiterinnen Und das hatte seinen guten Grund. Damals war nämlich das Fuhren in Kutschen noch wenig gebräuchlich, denn die damaligen Wa gen waren schwersällige Marterliisten, ohne elastische Federn oder sonstige Vorrichtungen zum Abschwächen der heftigen Stöße aus den schlechten hol perixzen Wegen. Solcher Tortur zo gen die Damen, vorzüglich die jungen, es entschieden vor, ihre Reisen und ihre tür eren oder längeren Aussliige zu Pser zu unternehmen. Es war ivirtlich ein schöner Jllnblich die an muthigen Amazonen aus den Land straßen umhergalovpieren zu sehen. So wie Lord Archibald Godolvhin als bester Reiter, tonnte Lady Eve line Churchill als beste Reiterin gel ten. Die Behauptung der jungen ohnehin etwas ercentrisch veranlagten Dame erschien also gar nicht allzu an raubend Jhe Verlobter sreilich lachte dar Tiber; er versuchte ihr den thörichten Gedanken auszureden, doch sie be harrte immer eigensinniger bei ihrer Meinung und sagte endlich schmol lend: »Du glaubst mir nicht? Wohl« so soll es vor aller Welt össentlich entschieden werden bei dem nächsten Rennen zu St. Theobalds. Die Kö: nigin will selbst dabei zugegen sein; das weiß ich. Jch will mit dir um die Wette reiten, und zwar als Kavalier getleidet, aus meinem Schimmel.« »Wahrhastig ein reisender Ein fall!'« ries Archibald lachend. »Um was sollen ivir lvetten?·« »Um was du willst.« «Also um ein Paar Handschuhe-« »Es sei. Und einen Aus-, oben drein.« »Auch gut!« san eng-«- hsnn «s»«-·-»«·IJ til-II .--- - - u»V--s-uuyss »Ist-, wurde es bei Hofe und auch in weite ren vornehmen Kreisen bekannt; über all sprach man davon. Auch die Kö: nigin Elisabeth interessirte sich sehr dasiir. Aus ihrer Silbertammer ließ sie einen schönen, reichverzierten gol denen Becher holen, den sie zum Eh renpreis bestimmte siir die Eiegerin O I O oder siir den Sieger. Am Tage des Rennens waren die Schranken des großen Rennplatzes bei St. Theabalds von meist Neugierigen umlagert als jernals zuvor. Aus ei ner prächtig geschrniicltem mit purpur nein Baldachin überdeckten —Tribiine weilte die Königin mit ihren Hosdas men; aus anderen Tribiinen befanden sich die Vornehmen des Landes. Au sterdem rings herum ein Gedränge von Leuten aller Art. Archibald Godolphin erschien aus seinem Rappen, Eveline ChurchilL als Caoalier gekleidet, aus ihrem Schim mel. Das Signal wurde gegeben, und die Beiden sprengten im setz-ts sten Galopp neben einander dahin, die Bahn entlang, sie allerdings anschei rsend ebenso gewandt und. sicher im Sattel wie er. Fünsnial sollte die Bahn unt-laufen werden. Während der ersten vier Runden hielten sie sich dicht lZusammen, weder er noch sie iam voraus. Gegen das Ende der siinsten und letzten Runde aber blieb er sichtlich etwas zurück, so daß sie zuleht mit einer kräftigen An strengung ihr-es Schimmels als Erste durch’s Ziel kam. · Jubelndes Beisallsgeschrei erschokl rin sum und aus den Tribiinen. Die sch« ne «Siegerin, strahlend vor Glück und im Gesiihle ihres Triumphes-, empsin von der Königin den Sieges und E renpreis. Jhre erhabene und lehrte Majestiit meinte dann noch ldsvoll lächelnd, und mytholo tsch sch eingehaucht, wie sie olche weise liebte und häafig an dss pflegt-: »Wie einst vor zweitausend Jahren isn allen Grie chenland bei mu Feste rser Diana die des-Ich Jungfrau den rcliichcn Jüng lin-) un Wetuaus besicqt hat, so hat hier diesmal eine rtikiiiichc Amazone den englischen Ritter im Wettkennen überwunden. Das ist ein stolzes und ewig dentwiirdiges Ereigniß siir die gesammte englische Weiblichlcit.« Daraus erhielt Eveline von ihrem Verlobten den von ihr gewonnenen Wettpreis, ein Paar zierliche Hand schuhe, und nachher, als sie traulich und ungestört unter vier Augen bei sammen waren, auch den vereinbar ten Kuß. »Nun, siehst du wohl, ich hatte doch rechtl« ries sie srohloclend· »Ja, das muß ich zugeben,« sagte er lächelnd. »Ich lann also besser reiten als du.« »Du hast es alorreich bewiesen.« »Und mein Schimmel ist besser als dein Rappe.« »Auch das bestreite ich nicht mehr.·' 2. Einige Tage daraus befand sich Godolphin in Gesellschaft mehrerer vertrauter Freunde in einem Wein hause, urid Alle waren sehr heiter ge-« stimmt. Man neckte ihn ein wenig: »Wie konntest du, der beste Reiter England’s, beste t werden von einer jungen Damet as ist ja zum La chen! Unmöglich ist’s mit rechten Dingen zugegangen. Gestehe, Archi bald, du haft dich absichtlich von dei ner holden iiberholen lassen!« »Nun ja, selbstverständlich!« ries der junge Edelmann. »Das zu erra then, dazu gehört wirklich nichi viel Win Jch twollte meiner geliebten Coeune vce veiskeuve veg bregeg gon neu-« «Bravo, edler Liebestitterl Ganz cavaliermäßig ist das. Man muß dich loben und preisen als neuen Amadis, als Perle der Ritterschast!« Bald nachher ging die Gesellschaft auseinander. Lord Godolphin empfand ein gewisses Mißbehagem er bereute halb und halb, daß er seinen guten Freunden solch vertrauliches Geständnis egmacht hatte. . Und dazu hatte er auch alle Ur sache, denn als er etliche Tage nachher wieder einmal seine Braut besuchte, empfing sie ihn sehr tühl und zurück haltend mit den Worten: »Weißt du, was jetzt überall, bei Hofe und in der Stadt, über dich und mich gesliistekt und geschwatzt wird?" »Was meinst du, Eveline?" fragte er, von einer schlimmen Ahnung er griffen. »Was wird geschmatzt über uns? Das bin ich doch einigermaßen neugierig.« ,,Ladv Greh hat es mir mitgetheilt; sie ist ja meine allerbeste Freundin. Sie hat es erfahren von der Gräsin Lansdowne, die es hörte von Lady Periins, welche es vernahm von Lady Nottingham, der es zugetragen wurde von der Grösin Penibrole, der wieder Lady Mallingford es anvertraute.«f »Wahrhaftig, eine allerliebste Guit lande von fpiynamigers Damenzun geni« »O, es ist abscheulich!« rief Eve line, von ihrem Sessel ausspringend. »Lady Mallingsord erfuhr es von ih rem Bruder, der ja dein guter Freund ist.« »Das ist er,« sagte Archibald. Und leise murmelte er: »Hol ihn der Teu fel! Jch durchschaue den Zusammen hang. Mallingford muß die Sache ausgeschatzt haben. Er war ja mit in jener Gesellschaft.« Mit einer tragischen Gebärde fuhr Eveline fort: »Der hohe Ruhm, den U, lllll Aus Ucc Mclllluchll Ucl Ol Theobalds errang, wird angezweifelt, wird mir bestritten. Es wird be hauptet, du hättest dich absichtlich von mir überholen lassen. Du sollst es ge sagt haben in Lord Mallingsord’5 und anderer Cavaliere Beisein.« »Achte doch nicht aus solches Ges schwütz, meine Liebe!« »O doch! Es muß sogar gründlich untersucht werden!« »Warum?" »Weil ich an die Rechtmäßigkeit meines erworbenen Ruhmes glaube und diesen Ruhm nicht einbüßen will. Jetzt betenne aus den Edelmannswort die Wahrheit: Hast du wirklich vor etlichen Tagen derlei oerlauten las sen?« »Wenn du mich so fragst, muß ich sreilich die Wahrheit betennen,« ant wortete Archibald mit etwas umwölt ter Stirne, denn ihm wurde schwül zu Muthe. »Ja, geliebte Eveline, ich habe das allerdings gesagt.'· »Aus Galanterie, aus Liebe hättest du so gehandelt?" »Ganz richtig! Und es wurde als höchst edel und ritterlich gelobt und aepriesen.« »Das würde es auch sein. wenn es wahr wäre, denn solchenfalls würde es in der That ein Beweis deiner Liebe sein« über den ich hoch ersreut und ent zückt sein müßte.« »Dann ist ja Alles gut!« ries aus athmend der junge Lord. »Nein!« widersprach sie mit ener gischem Kopfschiittelm »Es ist nicht gut. Denn wenn es salsch wäre, was du gesagt, dann wäre es die allergrößte Schlechtigleit von dir. mir meinen wohlverdienten Ruhm zu vernichten·« »— ch wiederhole, es ist wahr.« » as mußt du erst noch beweisen.« »Wie denn?« «Jn vier Wochen sindet abermals ein großes Rennen bei St. Theobalds statt, dann wollen wie Beide wiede -W , —- . um die Wette reiten. ilnd tnunit du mich wirtlich besiegen, so biit du mein einzig Geliebter »So höre ich dich gerne sprechen-" »Kannit du es aber nicht dann hist du ein Litgnen und ich muß dich ver achten-« »O, o!« ries er mit einer Gebärde komischer Verzweiflung »Weichst du zurück?« fragte sie. »Nein! Gerne bin ich bereit zu dem Wettstreit, den du verlangst. Und nun laß uns wieder gut sein mitein ander, in Heiterteit und Frieden, bis zum Tage der EntscheidungP I II Als der junge Edelmann wieder mit seinen Freunden zusammentraf, machte er dem schwatzhasten Lord Mallingsord hestige Vorwürfe. Bei nahe wäre es zu einer Herausforde rung gelommen. Doch glücklicherweise traten noch rechtzeitig die anderen Herren vermittelnd ein und besänf tigten die erregten Gemüther, so daß die beiden jungen Lords sich versöhn ten. Bald wurde es überall bekannt, daß beim nächsten Rennen die tühne Rei terin Lady Eveline Churchill mit ihrem Bräutigam wieder um die Palme des Sieges streiten wolle, und auch der Grund, weshalb dies ge sschehen würde, wodurch begreiflicher weise das Interesse des vornehmen Publitums, besonders der Damen, noch bedeutend gesteigert wurde. Ein schöner, sonniger Augusttag war’s, an welchem das neue Rennen zu St. Theobalds stattfand. Das Signal wurde gegeben, und sie ritten ab. Während der ersten drei Runden hielten sie sich abermals dicht aneinan ver; vann aver, ver ver vierten, vueo Archibald etwas zurück. Schon glaubte man allgemein, daß die junge -Ladh wieder als Siegerin aus dem Wettstreit hervorgehen würde, und man jubelte ihr bereits im Voraus lärmenden Beifall zu. Wie sprengte sie aber auch muthig dahin mit flie genden Locken, gerötheten Wangen und bliszenden Augen! Nun war nur noch die fünfte und leyte Runde zu durchlaufen. Da vernahm sie plötzlich hinter sich den rasenden Galopp des Rappen. An ihr vorbei sauste wie ein Pfeil Archi bald, und mit reichlich fünfzehn Pferdelängen Vorsprung gelangte er als Erster durchs Ziel. Beide saßen von den schäumenden Pferden ab. Erschöpft sant sie in sei ne Arme. »Entthront bin ich, du hast mich be siegt," fliisterte sie. »Ja, du hattest also doch recht: du tannft besser reiten als ich, und dein Rappe ist besser und schneller als mein Schimmel. Mein einzig geliebter Archibald, es ist also teine Falschheit in dir das ist mein Trost! So nimm mich venn nun hin mit meinem Schimmel, mit dem gol denen Ehrenbecher der Königin, und mit allem, was ich svnft noch besie Der beste Reiter Englands vermahl te sich bald darauf mit der schön-Heil Reiter-in. Von der ihnen huldvoll ge sinnten Königin erhielten sie ein kost res Hochzeitsgeschent. Fortan betbei ligte sich Eveline nicht mehr an den öffentlichen Rennen, desto mehr aber Archibald, der noch manchen Sieges preis mit seinem schnellen Rappen ge wann. Außer zu St. Theobaldg wurden bald nachher auch noch Rennen veran staltet bei Garterleh in Yortshire und bei Crohdon in Iurren. Der von uns ermahnte Vorfall aab LE. m- —-. l sk. ..— L-.k. --.-t x!. AL· Ul( Oklullluuullkh Nun lUllUsl Ul( GIV nigin Elisabeth alljährlich iiir das große Hauptrennen zu St. Theobalds einen goldenen Becher als Ehrenpreis stistete. Dasselbe thaten später auch ihre"Nachsolger Jalob der Erste und Karl der Erste, letzterer jedoch nur während der ersten Zeit seiner unglück lichen Regierung Als die Unruhen aus«-brachen, welche ihm schließlich Thron und Leben losteten, kamen die Rennen wieder in Abnahme, und zur Zeit des Puritanerthums, unter Oli ver Cromwells Herrschaft, schienen sie sast gänzlich aufgehört zu haben. Aber als dann Karl der Zweite aus den Thron kam, begannen unter diesem lustigen König sosort die Vergnügun gen aller Art wieder, besonders auch das Wettrennen. Auch Karl der Zwei te stistete alljährlich einen goldenen Becher als Ehrenpreis siir den Haupt sieger. Die alten, von uns genannten Rennplähe wurden in späterer Zeit ausgegeben; man wählte andere und größere zu Epsom, Derhy und New market —————--.-———— lleherschilsunq. »Deine Verlobung ist zurückgegangen und Du sagtest doch immer, Du hätte-it Deine Braut so hoch geschiin »Hu hoch, mein Lieber, zu how« Guter Grund. Patient: »Was-? Zwei Tsollars iiir jeden Besuch, das ist ader theuer!« Dottorz »Da-;- ist mein gewöhnlicher Preis-« Patient: ,,« a, Ober stir mich tönt-neu Sie es schon billiger machen, ich have ja die Jnsluenza in diese Gegend ge hracht.« U VrotitabeL A.: »Du bist doch Schriftsteller, wenn ich mich recht erinnere? Schaut denn hei diesem Brruse etwas herauf-M B.: «O ja, —— der Ellenbogen aus dem zerrissenen Rermell« Uach Hause. Slizze von Nic Wolfs. Ein schweres Brot das in den ergwerlen Nord--Böhmens. Marcel Jasinsli richtete sich schweißtriefend in deri engen Stollen empor, ließ sein Handivertszerg am Ort und strebte rückwärts nach der Einfahrtsstelle. Dort war zwar der Himmel auch nicht zu erblicken, aber die Luft war doch weniger drückend und rings-um stan den einige Kisten, auf dise man sich we nigstens setzen konnte. Marcel kaute an seinem Frühstück Wenie Tage noch, rann war’s mit der erbeit in diesem sin«stseten, lebsensgefältriichen Loche zu Ende; er hatte da oben sein Spartassenbuch mit einigen hundert Kronen und so und so viel Heller-n. Wenn er das Geld abhob, war er do heim in Soozorge ein reicher Mann, te. kam er g«L-3ich- nsach dem Gemeinde vorstand. , Marcel legte sein« Brot beiseite und gab sich- süßen Träumen hin. Sechs Jahre waren es nun schon her, daß er seinen Eltern nnd Geschwistern Lebe nsohl gesagt hatte, um inl die weite Welt zu ziehen und durch mühsame Arbeit sein Brot zu verdienen. Und wie hatte er gearbeitet. . ., alle Wet ter, wenn er nicht von so kräftiger Art gewesen wäre, hätte er die Strapazen wohl nicht ausgehauen Als Jüng ling hatte er das Vaterhaus verlaHerI, jeht war er ein gereister Mann nnd noch dazu einer, der über Vermögen rcrsiiate. Nun, jär sein sGeld wollte er sich ein-e Parzelle Lan-d kaufen, Gutsbesitzer wollte er werden. Das würde ein-e Freude geben, wenn er zu riickteikrtet Der Vater würde ihn seg nen, die Mutter diessetieste Gans aus dem Stalle hoken und die Geschwister würden ihn vergöttern ob der Ge schente, die er ihnen mitbringen woll te. Und die Möbel im Dorfe, —- oh, die würden Augen machen, wenn er sich Sonntags im Kreise sein-erSchui steunde zeigen würde. Und Abends l-:im Tanzen im Dorstruge . . ., pah, da tonntie er sich einfach die Schönste ansiuchen Aber das war ja gar nicht nothwendig, denn er hatte seine Wahl getroffen, und Josesa war die Beste von allen. Die hatte er schon gern ge habt, als beide kaum der Schule ent nachsen waren. Und wie oft hatte die ihm tausend Grüße und noch mehr in die Fremde nachgesandtl Da wäre er ja ein ganz schlechter Kerl, wenn er anderswo Umschau gehalten hätte. Also sertia, abgemacht, dasta, —- er hebt sein Spargeid ab, reist nach Hause, heirather Josesa, wird Guts-. tesitzer . · . das würde ein Leben wer t-;n, —- besser konnte es iin Hixnmel auch nicht sein. »Halloh, Marcel,« riß ihn eine rauhe Stimme aus sein-en Träumen, ,.«wo steckst Du denn eigent«tich?« »Na, siehst Du mich denn nsicht?" r.es er, »ich sitze hier und frühstiicke.« An- der Biegung btiintte ein Licht selxeins aus und bald näherte sich ein andererBsergmann puttend und schwer Ilihem holend. »Der Satan soll diese heillosen Pserdelnechte holen,« daisonnirte der. »Aber jo sei doch friedlich« mahnte Marcel. »Soll man friedlich sein,« Umkreis Lands-mann, der knurrte sen rum wie im Schlafe. Härier s tindreag Lengti. »aber die Kerls Zan- J Schon wie-«- ; der sind drei Wage-n aus den Geleisen : Hcllllsussk xsuf IIIUHXT Ulc Mut-Eil UND- s laden nnd die Wagen auf die Schie- » nen bringen. Das ist keine lleine Llr- i Ich schwitze und die Burschen fteksn daoei und pfeissen den neuesten Gas f:nl;auer.« - »Na, laß sie,« meinte Marcel, »die ? Burschen verstehen es nicht besser. leer jetzt habe ich mich genug atthae- I r::bt, Du ltannst Dich auf meinen Platz setzen. Jch gehe wieder vor Ort und werde noch ein Sprengloch boh mahnte Andreas, ,,es schien mir vor hin, als ob die Stützen etwas wackelig wären Der reichliche Regen der letz ten Wochen hat die Kiesschicht außer ordentlich schwer gemacht, Wenn die Stüßen brechen, ist’s aus mit Dir.« »Ach was,« lachte Marcel, »Du« siehst zu schwarz, so schlimm wird es nicht gleich werden. Jch habe schon s vorhin die Hammserprobe gemacht. Es s ist nichts zu befürchten.« Marcel befestigte seine Grubenlam-? r-( am Leibgurt, nsjkkm sein« Arbeits-; ,;.irg und begab sich vor Ort. Da5" Wasser sickerte an den Kobtenwlinden t:-irunter, die oor Nässe trieften. Von Zeit zu Zeit ging ein Bersten durch die Pisiitzey aber das war nichts Unge :r-i««hnlick,·:s. Dieses Knattern in den vieren Schichten, dieses eigenthiimliche «..:«ufchen von unsichtbaren Getviissern n .:r zu jeder Zeit in j-.dem Bergwerk m hören Marcel lief-, seinen Hammer s. ;:n die oberste Koblenschicht fallen; e-: gab einen hellen, tlarenK Klan, Da sc- mit jeoeGe sibr ausgeschlotjen Hien, tni ete Marcel auf den patschigen Bo den, nahm de n Eisenstock und besann riefen mit kräftigen Schlägen in die stahl-entband zu treiben. Eine Dyna mitpatrone hatte er sorglich zur Seite geäegL Die ersten Schläge driihnten dumpf an das Ohr des Arbeitenden Bald aber kam es ihm vor, als ob jedes i i i i ren» »Sei ja vorsichtig da hinten,« .-...... « - ..x-.»..»..-.-.-.-.-.,..«-.- — Srblag ein lautes Echo hervorrusen würd-, schließlich hörte er ganz deut lich, wie es zwischen den schwarzen Pfeilerrn welche die oberen Stockverte hielten, hervorschallte: »Nach Hause, nach Hause!« Trieb er den Bohrer in: den Kohlen block, so quitschte es: ,,Nach Hause, nich Haus-e!« und j-: eifriger er arbei tete, desto öster vernahm er denMahn rus: »Nach Hause, nach hause!" Marcel ließ den schweren Hammer sinken und horche aufmerksam in die Finsterniß hinaus. Außer dem regel mäßigen Niedertlatschens der Wasser tropsen war kein Laut zu verspüren Die ausgeregten Sinn-e Marcels be ruhigten sich. Doch, —- es war nichts. Nun wollte er noch das letzte Loch ausbohren, die letzte Patrone hineinle en . . ., dansns hatte er seine Arbeit kn der unheimlich-en Kohlen grube vollendet und damit sein trau riges Leben in der Fremde abgeschlos sen. Schon morgen wollte er sich ver abschieden und die Heimsahrt antre ten. Kräftig holte er mit dem schweren Hammer aus, eben wollte er ihn nie dersausen lassen- . . ., da kam es ihm so vor, als ob da hinten aus dem schon abgebauten Stollen dort, wo nur noch vier Pseiler das Gewölbe tragen, ein bösartiger Widerhall er tönte: »Noch Hause, nach Hausei« Und denselben Widerruf gab auch die Kohlenwand wieder, an .«clcher er ar beitete. »Unsinn!« brummte Marcel, »ich bin doch kein altes Weib, das sich von jedem Geräusch ins Bockshorn jagen läßt. Immer feste draus ——« unh III-send Inein- Nk Grimm-f fisc der, den Bohrer ein« ganzes Stück in die Kohle hineintreibend. Noch zehn, wöls Schläge .. . jeder Schlag sührte ihn eine Strecke weiter in- die Heimath, jede Drehungdes Bohrers brachte ihn- seiner Familie näher. Das Grubenlicht flackerte unruhig hin- und her, sein Schein nahm eine gelbliche Färbung an, es schien verlö schen zu wollen. Marrel hielt einen Augenblick mit seiner Arbeit inne. Es war doch sonderbar: das Getöse im abgebauten Schacht und jetzt die Lampe . . . . Er wollte der Sicher heit halber noch mal nachsehen. Er ließ den Hammer sinilen, streckte den Arm aus, — aber ehe er noch die Lampe ergreifen konnte, war es, als ob eine überirdische Gestalt ihn an den Schultern packte. Der Hammer pol terte zu Boden, die Lampe leuchtete noch sein-mal hoch auf, dann wurde es schwarz vor Marrels Augen und ein furchtbares Brausen s allte an seine Ohren. Er wollte aus prinsgen — er vermochte es nicht, er wollte Andreas um Hilse anrusen-, s— er brachte tei nen Ton hervor, die Kehle war ihm wie ausgedörrt. Ein «Lustdrucl, dem er keinen Widerstand entgegenzusetzen vermochte, driirlte ihn an das feuchte Kohlenlager. Noch einmal blinlte ein ’Lampenschein« durch die Finsterniß, ein rollen-des Getöse machte den La den er ittern, die Holzstiitzen splitter ten re ts und links wsie Streichhölzer auseinander und die oberen Lager sentten sich mehr und mehr hernieder. Zuerst langsam, wie drohende Wol len, dann immer schneller, und end-— lirh lnatternd und prasselnd, alles zermalmend wag ihnen im Wege stand. Marcel nahm all seine Kräfte zu sammen, er sprang zur Seite, wäh rend rings um ihn das Gestein hernie dersauste . . . Dem Donnergsepolter sr«lgte dass Herabrieseln Von Bandw ct«;en, das Mechan und Stöhnen der zusammengepreßten Brsetter-E-chalui:: nen, dann Todzenstille -—- — Lug uch Marcell von« ferner Verau bungs etwas erholt hatte, versuchte er, zu athmen. Dem Himmel sei Dani, seine Brust war unversehrt Jlucli Kopf, Arme Und Beine vermochte er »in bewegen. Aber als er den Versuch machte, sich etwas emporzurichten, stieß er mit dem Kopsan eine Kohlen mauer. Er tastete nach vorn, nach rechts, nach links: wohin er auch süh lcn mochte, Kohle und wieder Kohle, steinhart-e, selsensseste Kohle. Er fühl te, wie ihm ver Angstschiweiß in gro ßen Tropfen von der Stirn perlte, wie sich seine Haare sträubt-en —- —- « menn ihm keine Hilfe wurde, war er lebendig- begraben. Noch hatte er seine Gedankens nicht vollständig zusammen, aber es kam ihm doch so vor, als ob er Geistekstimmen vernahme: »Nach Hause, nach Hause!« Ein Kohlenklumpem der zwischen oen Balken eingeklesmmt gewiesen war, schlug· mit dumpfem Krach auf das Brett, welches gleich eine Dach schräg über seinem Fiopf fesigellemmt war, eL war ihm, als ob der Klumpen aus seinen Kopf gefallen wäre. Er hörte Lag . lopfen seines Herzens in unre aclinkjsziacn Schlägen, er stieß einen Hilferuf aus, aber die ihn uniaebmpcn slohlenniassen ersliclten den Laut sei ner Stimme-. Noch einmal zitterte es von seinen Lippen: Mach Hause-, nach Hause!« -—- dann lrsampstcn sich feine Fing-Or zusammen seine Augen lscrglasien und er sanl in ein-e dem Tode ähnliches Ohnmacht . . . . Sechsunddreiszig Stunden Hatten die Rettungs-Maiinschrrsten ohsne Un terlaß gearbeitet. Zuerst waren sie auf Andreas gestoßen, er lag mit zer schmettertcin Bein neben der Früh stiiclskiste, aber noch war das Leb-en nicht aut- ihm entssloherr. Dann san-Ja rnan auch Marcel ein«geklemmt, da er sein« Glied iu rühren vermochte. Zwei W-— .- -...- .-»..·..-—-—-.·.--.-— Tags-la er besinnungiles tm May schaftss- a atett, und als er dieses-u wieder ausschlug und derstiitkdtrißlps auf seine Umgebung bliette, stöhnte er kaum oernel)mlich: »Noch Haufe, nach Musik« W Cchleicheudes Itsb Ein Schlaszimmer, isn dem auch nur zwei bis drei Personen bei ver schlossenen Fenstern die, Nacht ver bringen, ist am Morgen mit Kohlen saure geschwängert —- eö wundern sich so manche Leute, daß sie morgens mit ,,elngenommenem« Kopf aufmachen und merten nich-t, daß das von dem Schleifen ins ungenügend erneuert-r Luft kommt — nun denke man sich gar ein Zimmer, in dem eine ganze Familie wohnt, arbeitet, schläft, und in dem womög ich noch gekocht wird-— im Winter wegen d:r Wärme, im Sommer wegen der Hitze und der Fliegen bei geschlossenen Fenstern! Daher riihrt es zum großen Theil daß die Frauen- der unteren Stände so schnell v-erbliihsen, und nach der Ges burt von einem bis zwei Kindern schon wie alte Frauen aus-Zehen, noch dazu bleich und abgezehrt: ihre Män ner sind wenigstens den Tag über In anderer Luft, sie aber halten sich mit geringen Unterbrechungen Tag nnd Nacht in dieser Atmosphäre auf, die man nicht besser bezeichnen tann, als mit dem Ausdruck: Schleichendee Gift! Ein « altes Spriichwort sagt nicht umsonst: »Es-sinkt die Fenster In eurem Haus, so fliegen Apotheier Irr-o Arzt hinaus-A ——4-— Editor-items der Anton-du« Daß die Automiobile zu den furcht barsten Mordinstrumeniten gehören, die man sich den-ten tan.n, will derLon doner Automobil-Club nicht zugeben. Nuhig und energisch, wie es niur ein englischer Elub vermag, streitet er Al les ab und erwartet den Gegenbelveis. Er berust sich aus die Statistik unkd erklärt einfach, daß in London gerade lise langsamen fahrenden Wagen nie gefährlich-steil seien. So sollen zum Beispiel durch die Roll- und Möbel wagen durchschnittlich 70 Person-en im Jahr getödtet werden, durch ar niöhnsliche Wagen 48, durch Droschten und Omnibsusse 17, durch Zwei-i und Treiräder 4, ourchAutog dagegen nur 1 —- suge und schreibe eine Person! Die einzig dringen-de Reform wiire also, so erklärt der Auto-Clusb par-z ernsthaft, die behördliche Regelung der Fahrgseschwindigteit der Roll- nnso Miihxlwageni Der Witz ist gar nicht übel — Treftendk Antwort. Frau: »Können Sie wirklich gut kochen?« Köchin: »Vin nior krsncn S’ Most-. lernen, Madam!« Herauoseplayt Sie: »Jetzt werde ich Klavier spir len, und Du wirst zuhören.« Er: »Ja Du willst immer das leich tere.« Getönrlichen »Ich habe mein Leben schon in ziriri Pistolenduellen ricstirt.« »Pah, ich habe eine Alltoniobiispikk: iahrt mitgemacht.« Nicht anders denkbar-. Professorgaattin (als der Gotte mit dem Schirm nach Haufe kommt): »N(.. das ist Dir doch uur in der Zerstrr:.:i heit Pasfirt!« Schlan ?l.: »Warum tiißt Du denn immer Deinen Mann in zärtlich, wenn er Mittags nach Hause tommt?« B.: »Ja, damit ich erfahre, ob et wieder zum Friihschoppen war.« Sehr sparsam. Junger Mann: »Und ist Jhr Fräu lein Tochter auch sparsam?« Mutter (des Mädchens): »Das will ich meinen, wissen Sie, die salzt nicht einmal das B-utterbrot, das sie ißt, ans Sparsamkeit.« ,...—.--.-. Muliiids. Junger Dichter: »Ich kann Ihnen versichern, mein Fräulein, daß ich zn meist in der Nacht dichte.« Fräulein: »Ah, da haben Sie main schseinlich so verworrene Träume.« Kasernenhosbltithe. Unterosfizier: ,,.Ketls, wenn Jhr den Parademarscn vor Sr. Majestät erexit ausfiihrt, könnt Ihr nie wieder ganz nnqliicklich werden!« Jeder hat sein Bärten-km Erster Ghemanm »Wenn itieiixe Frau Fliiael hätte, wäre sie ein ist« gel!« Zweiter Ehemannt »Und meine snärc ein Engel, wenn sie keinen Flügel hätte!« Mißverständnis-. »Aus dieser But haben einstmals meine Vorfahren gesessen« »So? Was hatten die denn verbra chen?« - Der Sorgen-teilten »Daß Sie aber alle Tage beim Weine sihen!« »Ich bitt' Sie, ich tomm’ aus den Stiran aar niebt herauf-A