Es hat nicht sollen sein ! Von H. Web-len. skk s-« O i Es ift Sonntag in den Tiroler Ingen. Auf den einsamen Bösen, an den sergiehnen herrscht eine fast feierliche Stille. Die nöthigfte Haus arbeit ist gethän. Die Bewohner des « sfei find zum Kirchgang ins Thal Inuntergeftiegem und nur die Ahne ist mit dern jüngsten Enteltinde da heim geblieben. Die tritftige Gestalt einer rüstigen Matrone tritt soeben unter die offene hausthlln Aus dem Holzwögelein neben der Bank hat sich ein lautes Stimmchen hören lassen. Der jüngste Vreitenberg-Sproß ist aus siifiem Schlummer erwacht, und nun hebt die Großmutter das rosige Kind auf ihre Arme. Eine Weile hat die Bäuerin den vor Lust mit seinen Beinchen ftrampeln den Buben herumgetragen. Dann wird fie’s mit-de und läßt sich aus die Ieinbant neben der Hausthüre nie Faft unwillig über eine Störung hebt sie den Kopf, istd ihre Augen fe hen forscheind nach dem Weinberg wege hin, als sich von dort Männer tritte hören lassen. Ein alter Veri- tommt langsam die ausgetretenen Stufen herab. Die fttidtifche Tracht kennzeichnet den Reifenden Dicht umrahmt der weise Bart sein Gesicht, reiches Haar, vom Alter gebleicht, umwallt die freie Stirn. Ihm ist heiß geworden während des Steigensz er trägt den großen Filzhut in der band und trocknet den Schweiß mit dem rothseidenen Taschentuchr. Tiefe Falten surchen sein Gesicht, aber in den Augen lebt noch jugendlicher Glanz. Der Fremde ist stehen geblieben, er s int ermüdet, denn er lehnt sich s wer auf seinen starken Bergstock. »Ihr erlaubt mir wohl zu rasten-— bin sehr müde,« sagte er, indem er aus die Bank setzte. Seine Blicke aber ruhten forschend auf der Frau, die mit dem Knäbchen neben derHauS tljitr sihen geblieben war. »Gsnnt euch nur die Ruh, ’s ist viel warm heut,« sagte die Mattone freundlich. Der Fremde athmete einige Male hoch aus« dann stieß er kurz hervor: »Das ist doch der Breitenberg DOM« Die Bäuerin bestätigte es: »Ja freilich!« Es lag ein gewisser Stolz in dem Blick, den sie itder das ansehnliche haus, den Hof und die umgebenden Wirthschastsgebiiude gleiten ließ »Und wer ist der jetzige Besitzer?« »Mein Sohn,« lam die Antwort suriich »der Valentin Gereit. Breiten berg heißt schon lange keiner mehr, weil zweimal der Tochtermann den fes iiberlommen hat. Dem Valentin einen Vater haben wir schon vorJah rener acht oder neun in die Grube ge legt.« »Und Joseph Flam, der alte Brei tenbergisauer?« . . . Der Fragende hielt inne. Liebkosend strich die Frau mit ihrer gebräunten Hand über das helle Lo cenhaar des kleinen Cntelsohnes: »Dein hier sein Urahn?— Ja, mein , der lebt schon lang’ nit mehr.« e Bäuerin stand von ihremPlatze aus und ging mit dem Kinde in das Haus. · Ycllky clllck llclsckl Welle lcyklc sie rsick und kam zu dem Fremden in has hinunter. Mit dem linken Irme drückte sie den Knaben an sich, ir; ihrer Rechten trug sie ein Brett, aus dem ein Glas voll Milch und Teller mit Brotschnitten, sowie ein zweiter mit frischen Butterlugeln stand. Die Alte breitete eine buntwiirse läge, saubere Decke über den Tisch und stellte das Mitgebrachte einladend vor den Fremden hin. «Oreist zu und gesegn’i euch Gott! —- Jhr habt meinen Vater kennt, da sollt Ihr halt mein Gast sein« svenn Ihr verlieh nehmen wollt.« Des weißt-artige Mann saß mit dem Rücken gegen den Baumstamm lehnt, die Hände liber dem Knie ge ktet, und seine Blicke folgten jeder der ruhigen Bewegungen der Bäuerin. «hadt Dank sitt-Euer Wohlmeinen, Frau —,« sagte erleise,« und seine sand griff nach dem Glase, aber sie zitterte merklich. Die Breitenbergerin stand vor ihrem Gaste und sah mit ihren quten Augen aus ihn: »Wenn’s Euch recht Ists erzählt, woher Jhr des Wegs seid. —- Der alte Breitenbergbauer ist vom Vase nimmer fortkommen, und V mein· . . . . ich weiß nit, seid denn Jhr vordem da heroben auf dem Hofe Z« Der alte Mann fuhr mit seiner« wohl pflegten hand durch den lan sn ärt «Wollt Ihr mir zuhören, ohne mich zu unterdreehen?« Jest blickte auch fie prüfend auf den Fremden, schüttelte leise den Kopf und sei ßch schweigend neben ihm aus die di nieder, das Kind sanft ans ihren f M hin und her wiege-id. xx der seisde Karrte hinaus in die IM in Sonntags-us getauchte spat-. Var-n erzählte er: ! »Mit leichtern Ränzel und frohem Sinn war ein Juki-Jung, er mochte nicht viel über neunzehn Jahre zählen, L über das Oassiinger Joch vom Sam zthal herüber-gestiegen Doch schwere, ivom Vinrschgau heraufziehmde Wet I terwolken, welche dieBerghiiupter dicht E umhüllten, mahnten ihn zur Eile. Um Irascher an sein Ziel, nach der Stadt ; Meran zu kommen, sprang er anfangs "iiber rollende Steine, grüne Matten und unwegsame Stellen tecllich hin weg und eilig abwärts. Doch er mußte bald das Untluge solchen Be ginnens einsehen, denn nun zwang ihn ein rauher Abfall, wieder empor zuklimmen. Ueber Felsblöckr. durch Wurzeln und Gestrüpp suchte er sich den beschwerlichen Weg, bis er wie der vor einer anderen tiefen Schlucht stand. Nun versuchte er von neuem abwärtszu klettern; doch um sich vor jähem Sturze zu bewahren, mus te er sich zur alten Stelle wieder ern porarbeiten. Rathlos stand der junge Wandersmann still, des Weges völlig untundig, als ein heftiger Re gen losbrach. Da hörte er den Klang von Heer dengloeten schwach hetiibertönen; das gab frischen Muth. Ein Ausrassen, und er erreichte eine Matte, wo sich am Waldrande Kühe und Geisen zu sammendrängten. Unter einem herabhängenden Fels stiicte hatte sich die hittin der tleinen Heerde vor dem Unwetter sicher zu ber gen gewußt. Das Mädchen, dessen Wangen zart gerundet und rosig wa ren, saß aus einem großem Stein-« Jhre nackten Armen hielt sie lbereini ander geschlagen, von den Knien ge stützt. Ein rothes Tuch verbarg fast ganz das lichtblonde haar. Als jetzt der Fremde mit vom Regen triesenden Kleidern vor sie hintrat, sprang sie behend aus ihkre tFüße. ME--I.-!k-c--I O--l--- - - ------ Wusilllllssösis Ouujsu Just-. III Is- u u Anblick um ihren Mund, wie der Hut ihm fchlapp über das Gesicht hing und das Wasser aus den Locken tropfte. Doch der Muthwille verschwand ebenso schnell, als sie gewahrte, wie der junge Mann vor Müdigkeit fchwanite; sie deutete auf einen haufen von Dispos unt Laub· »Das gibt ein Lager, ich will’s Euch richten!«—-—und hurtig fchichtete sie ein weiches Bett, auf das sie ihn sich nie der-legen hieß. Eine Geis, welche sich die ganze Zeit ängstlich an das Mädchen gedrängt hatte, wußte sie zum Stehen zu brin gen, so daß sie ihr die Milch in ein klei nes, hölzernes Gefäß abzapfen konnte; das reichte sie dem jungen Burschen. »Trintt, und hier ist noch etwas Brot in meiner Tasche — eßt, daß es ;Euch wohl betont-net« i Dann hatte sich das Mädchen wie ) der auf den Stein gefest, ihr Arm um fing das Geisleim und sie sah wie vor her furchtlos in den Gewittersturm hinaus. »Wie heißt Du? unterbrach endlich der auf dem Laubbett Hingeftreckte das Schweigen. Das Mädchen blickte ihn nur halh von der Seite an. . . Auf den Arm des Erzähiers legte sich die Hand der Bäuerin. »Gritli Flater ift’s gewesen, herr Valentini« Der Alte nickte heftig uns fuhr rascher fort: »Noch einer Stunde hatte das Un wetter ausgetobt, und der vom Wege abgekommene Wanderer konnte dem Mädchen nach dem Breitenberg-Hofe folgen, wohin es nun, die Peitsche lu stig schwingend. die Heerde trieb. Der alte Bauer, ein großer, hageret Mann mit schwarzem, dünnem Haar, das ihm tief bis in die Stirne hing, sah mit den ernsten Augen wohl verwundert auf den fremden Gast, der mit dem mun teren Gritli kaum Schritt zu halten vermochte. Doch er hieß den müden Wanderer unter sein Dach treten, weil sich die dunklen Abendschatten bereits schwer über das Thal senkten. Selt sam, der jun-ge Bursche blieb auch am nächsten Tage auf dem sofe. Der Breitenbetger war ein gaftfreier Mann und ließ ihn gewähren, und aus dem einen wurden viele Tage. Valentin war Künstler — oder er wollte doch wenigstens einer werden. So verging denn auch kein Tag, daß er nicht jrüh mit der Sonne hinaus zog in die stille Bergwelt und erst spät des Abends, wenn das Gritli ihre Heerde heimtrieb, zurückkehrte. Seit Valentin gleich in den ersten Tagen ein Bildchen vom Breitenberg Hof entworfen und es dem Besitzer desselben geschenkt hatte, schien der Bauer den Kunstjiinger nicht ungern als seinen Gast zu sehen. Ja, er schaute ihm manches Mal wohlgesäl lia über die Schulter, wenn er ihn bei seinem fröhlichen Schaffen sand. Doch der Valentin ist ein gar stür mischer Bursche gewesen. Da ist er denn einmal früh am Morgen in den Wald gelaufen; von Unruhe gequält konnte er's unter demDache nicht mehr ertragen. Es war kühl und thaufrisch, die Tannen athmeten Wohlgeruch aus, und der Thymian duftete stark. Va lentin empfand das aües wohl,ol)gleich er nicht acht daraus gab, denn er sah das Gras von eiligen Fußtritten be rührt und leicht niedergedrückt Sehnt sam folgte er den Spuren nnd stieg so hastig den Berg hinan, daß ei ihm das-. Atheni verseste Nun sah er ganz in seine-: Riihe Gritlis blauen Faltenäzck nnd die weißen Armel durch s Laub schimmern Die Arme um den Sind-n eines fchlansen steter-bannte gelchlungen, regte sie sich nicht-Irru- i diger Schrecken durchzuckte ihn, irie er ; sie erblickte, den blonden Aapf gegen ; den Stamm gelegt. Wan- docb der« . selbe, in welchen er vor Kurzem ihren und seinen Namen inmitten eines von einem Pfeil durchbohrten Herzens ge schnitten hatte. Unhörbar schlich er sich näher. Gritli hob den Kopi, als ahne sie die Mihe eines Spähen-L und er sah. dasz sie geweint hatte. Sie wollte davonspringen, doch als sie ihn erkannte, blieb sie stehen und blitzte den armen Sünder mit Augen an, de ren zornigen Glanz man dem sreunds lichen Dirnchen gar nicht zugetraut hätte, und recht bitterböse rief sie ihm zu: »Wie darfst wagen, meinen Namen mit deinem zusammen zu seyen? Mein Bildel zu malen und darunter zu schreiben: das soll meinWeiberl seini« Jch armer Thor! Bis dahin hatte ich mein Zeichenbuch sorgfältig, wie meinen Augapfel gehütet. Aber Tags zuvor sehe ich beim Abenddiimmern daö Gritli unter der Kasianie sihen nnd hörte sie zur Zither ihre lustigen Irugliedern singen. Da leidet’s mich nicht im Zimmer, ich spring hinaus ins Iröe, und lasse die Zeichnung auf dem Tisch liegen. —- Vor Schlafenge hen, während ich mit demVamrn plan derte, pflegte das Gritli mir noch einen Trunk frischen Wassers in die Kammer zu stellen. Da müßte sie wohl das unglückliche Bildchen gesehen haben!« Die alte - rau lächelte vor sich hin. »Sie wissens halt nicht, here Va lentin, wie das Gritli erschrocken ist, als ihr das eigene Angesicht so gar natürlich, wie abgeschrieben vor Augen I gekommen war, und dazu die Unter- « schrihiei Das Licht ist ihr beinahe aus der and fallen und die ganze Nacht hat au ihrer Kammer mehr ge weint als geschlafen. Ja, wenn sie den Deren Valentin nicht so viel gern gehabt hatte, ware ber Jammer want niegt so arg gewesen« n den lebhaften Augen des alten Malerö leuchtete es. »Das bat der Valentin freilich nicht gewußt, aber wie er idie Thriinen von feinem Gritli sah, nnd wie sie vor Er regung bebte, da ist sie ihm noch tan lsendmal herziger vorgekommen, und in heiser Leidenschaft wollte er sie in seine Arme reißen. Das Gritli aber war auch kein sanftes, und er bat es später noch lange zu hören gemeint, wie sie heftig hervor-stieß: Wicht wag’ ; es mich anzuriibren! Wie Zwei kennen H uns nimmer, meinst, ich lass’ michs spotten? Geh bin, swo du herkommen I bist, du grundschlechter Bub, du!«i Weil er sie dennoch u fa en fuchte,; driin te sie, wie zur — bioe r, mit den! ba ten kleinen Fäusten gegen ihn-( r Valentin, solchen Stoßes gegenj die Brust nicht gewärtigend, taumelte j rückwärts, verlor auf dem abschiissigen s Baden das Gleichgewicht und stürzte binteniiber zur Erde. War er nun aus einen Stein geschlagen, oder hatte er sich an altem Tannengeiist gestreift — das helle Blut träufelte oon seiner Schlafe. Da wallte es in dem Hitz topf aus, und er bat es beinahe her ausgeschrieem »Ist das eine Sünde, daß ich dich lieb gehabt habe wie teine andere Nien freilich is« aus, du arges Mädel du.« Jn sliegendkr Eile wendete der tolle Bursche den Rücken, eilte abwärts» zum Hose, um sein Ränzel zu packen i und badonzugeben, ohne dem Bauer, » den er nicht daheim-fand, Lebewohl zu i sagen-« ] Der Erzähler machte eine Pause. 1 Die BreitenbergWäuerin legte behut- ! sam den schlafenden Knaben in dass neben ihr·stehenbekWiigelch-en, und dies Pult-Je stummer Nur-ru, sag-r m. » »Ich weiß es halt auch noch ganz( genau; das Gritli ist anfangs wie vom ! Wetter geschlagen dagestanden. Als sie das Blut gesehen hat, war aller « orn verslogen. und sie hat sich var chrecken halt nicht rühren können. Aber wie der Valentin dar-angesprun gen ist, da hat es sich aus die Erde ge worfen und geweint gar hitterlich var Weh und um das, was geschehen war. ( Von da ab ists Gritli herunrge an n ; wie eins, das im Schlaf wande t. ie s mußt’ halt immer an den Maler den- I ten und hat nur gewütvschL ihn noch einmal zu schauen, um Ahbitte zus thun von wegen dem Stoß und dem; Blute. Denn sie hat in ihren Gedan- j ten halt immer die rothen Tropfeni aus seiner Wange zu sehen gemeint. — i Acht Tage sind wohl so hingangent Der alte Breitenher hat sein Mädel lopsschitttelnd ange chaut, weil’ö sos viel traurig war, aber gesagt hat er. nichts. An einem Tag, die Sonne wollt’ schon ur Rüste gehen, läßt’g Gritli den lterhushen heimtrejben und bleibt droben im Walde, wo der Herr Valentin sonst unter den Tannen ge sessen ist. Ihr Gesicht that sie in den händen begraben und hat gejammert: «Valentin, ich hah’ dich von erzen lieb gehabt und tonnt’g doch nit agen! Dein Weiberl hätt'i ja wer-den wollen und was mit dir ’gangen bis ans End der Welt! — Und da, einen Schrei hab ich ausgestaßenz denn neben mir in den Bläschen haks gewuscht, und der Valentin ist hewargesprungen, hat mich hinterrücks gesaßt und geherzt und Falls-U «Und was that da das Gritli?« ries der alte Mann dazwis n, »ich wediih et noch gar gut. Erst uhren mir e kleinen, braunen Finger durch die M und sit-schen ee zurück, wo man .-- .».- »s. »o- .. «—........-....,—.. --.-..- . den schon oernarbten Riß sah. Eine gar liebe, weiche Stimme fliisterte mir dabei ins Ohr: »O du mei lieber Bub, sei mir doch nur nitbiis, es hat mir ja tei’ Ruh gelassen, daß ich dir ein Leid angethan hab’!" Und wie nun der Valentin gan be rauscht von Glückseligkeit sein öd chen noch einmal küssen will, wehrt sie ihn wieder hastig ab: »Halt, mein Bub, erst zum Vater gehen!« . Ach, Gritli. und was kam dann? Nun ist nahezu ein halbes Jahrhun dert verflossen, seit der strenge, ruhige Bauerbmann iiber das Schicksal des jungen, norddeuts Malers ent schieden hat. it unbeugsamer Härte wies er den bittenden, drängen den, ja tronenden Mann in seineKreise zurück. Mir ist, als hörte ich ihn erst heute sagen: »Ihr taugt nicht siir ein ander. Du nicht fiir sie, und·sie nicht für dicht Mein Madel gehört in die Berg’, in den Wald und aut den Hos, du in die große, vornehme Stadt. ch leid’s nun und nimmer! So ein längerl soll man nicht in eine andere Welt versehen, dich thiiHS am End’ bald gereu’n, und ’s Blü inerl miißt verwelten, dazu aber ist mei Madel z’ gut! Und damit behiit Gott, wir sind am End’. Ja, ja, IGritli. am Endr. Mein Leben geht zur Neige. Der junge Va lentin ist damals heimgetehrt mit einer Wunde im Herzen. Allgemach ist sie verheilt, aber die Narbe ist ge blieben. · Leichtes Noth färbte das faltige Gesicht der alten Frau, und die Augen schimmerten feucht. »Herr Valentin, wenns Haar sich auch bleicht, das herz bleibt halt jung. J hab den Herrn Valentin auch nicht vergessen. Der Vater hat mich einem braven, getreuen Manne Im Weibe -.»«r.... »s- m run- tsm dem-I Ge reitet ein gutes, itilles Leben zu dan ten. Eini und zufrieden haben wir aus dein reitenber Hofe gavirthet Leid und Freud’ et ilt, w:e’8 unser Herrgott chicktr. eim Versprach hab’ ich’H ihm chon gesagt, wie ich halt den Valentin so viel gern gehabt hätt’ und tönnt’s auch nit helfen, wenn ich alle-weil noch einmal an ihn- denken müßt’, als ’nen guten, herzlichenMem schen. Getreu wollt’ ich ihrn aber alle Zeit bleib-en und gern thiit ich ihn ja auch haben. —- Er war’c zufrieden, und keins hat »auch je das andere be trübt. Unssern erstens Buben haben wir Valentin genannt, und der da itn Wägele triigt auch seines Vaters und —— Euren Namen.« Die hände der alte-n Leute lagen in einander. Die Sonne schien warm, und oer Frühlingswind siichelte leise unt die grauen häqu der beiden. Die Prof-wissen des see-schlichen Körper-. Der Künstler hat« wenn er die Schönheit einer Gestalt studirt, be stimmte Anhaltpuntte, durch deren Vergleichung er die Bewerthung der Formen ausstellen tann. Allerdings ist es nur dein technisch gebildeten Künstler möglich, sich aus diesen Normalsiguren die richtigen Maße zu bilden« siir den Laien« der feststellen will, wie weit er dem künst lerischen Jdeal nachtotnmt, geben wir hier einige Regeln, die zwar nicht so mathematisch genau sind, wie die oben genannten, die aber doch einen ziem lich sicheren Schluß zulassen Die Körperhiihe beträgt etwa 7z—— 8 Kopshöhen, ist gleich 10 Gesichtsw hen, gleich 9 handliingem gleich S-— 7 Fußliingen. Die Schläsenbreite ist gleich der Gesichte-höhe. Die Armliinge beträgt 8 Kopshöhen, die innereBein länge 4 Kopshiihen Einsacher sind die folgenden Regeln, die allerdings noch einen weniger genauen Vergleich zulassen Die Entfernung von der Spitze des einen dio zur Spiye des anderen Mittelfingers beträgt bei breitausgestreclten Armen so viel wie die genaue Körperlänge, stimmt es nicht, so sind die Arme zu lurz oder zu lang. Der Fuß jedes Men schen soll stets so lang sein, wie die Knochen des Unterarms von dem lu geligen Dandgelenl bis zum Ellenbo gen. Das Alter der betreffenden Per son spielt dabei leine Rolle, die Re geln müssen beim Kinde ebenso genau treffen, wie beim Erwachsenen. Bauche schöne Frau wird sich aller dings wundern, dasz sie einen so gro ssen Fuß baben sollte, wie das Arm mass augiebt,- eine Probe wird aber die Richtigkeit bestätigen, wenn nicht, was ja auch vorkommt, ein aus nahmsweise tleiner Fuß vorhanden ist, der aber keineswegs zur Erhöhung der Körperschönbeit beitriigt. Schließ lich sei noch erwähnt,»dasz der Brust utnfang mal Korperliinge, getheilt durch 240 das Körpergewicht ergiebt. Neue seseichnuns. » A.: »Ihr Freund beitathet ja. Was macht er dann für eine Partie?« B: «Eine reiche Bauerstochter vom Lande!« A.: »Aha! —- Also eine Landsm tie!« » Gulsnte Schutter. Baronin mach der Treibjagd zum Jiirster): Aber Herr Zörsterp es sind doch so viele Schlitse gefallen und im jganzen nur zwölf Hasen geschossen l worden, wie lst denn das möglich? ! Ist-ster: Ja, Frau Baronin, die Her ren haben eben in Anbetracht lerer wertcheu Anwesenheit meist nur Freu denschiisse abgefruert .-- .—.. -.....- ...--»—-s.-«.-.·..- .—.-«--.-.---.-«. Ein kiunp. Stizze von Franz Kurz-Eisl)eim. Nur zagt-ask hatte Friedrich drau szen an der schön-en Villa, über deren Eingang in goldenen Lettern der Ita ine »Margot« stand, getlingelt, nach-« dem er sich wohl fiin Minuten lang scheu um das eiserne rtengitter her umweoriickt Aber er mußte nun an fangen zu betteln, denn- feit dem Mor gen hatte er nichts mehr gegessen. Und lschon war es Abend und er besaß noch nicht einmal zehn Pfennige, um sich bei diesem häßlichen Herbstwetter ein Obdach siir die Nacht zu sichern. Bisher war der hamdtverliburscht nach so durchgeiommen, wenn’s auch schlecht mit der Arbeit bestellt war. So bange das Wetter schiin war, lam’s ihm gar nicht darauf an, Nachts itn Freien zu logiren, obs on sein Anzug dadurch nicht gerade be er wurde. So behielt er wenigstens von seinen klei nen Ersparnissen. die er tin Frühli oons Hause mitgenommen, immer no etwas übrig. Gestern jedoch hatte er den letzten Pfennig fiir ein Stils Brot ausgegeben. Und seine hoffnung, heute irgendwo als Schreinergeselle angestellt zu werden, war fehlgeschla gen. Also betteln —- —— —- — Wen·n’s nur nicht so schwer wäre. Als der schrille Ton der elektrischen Glocke ertönte, schrak er zusammen. Am liebsten hätte er gleich wieder Reißaus genommen. Indessen — krampfbaft die Fäuste gedalltl Es blieb ihm ja nichts anderes übrig. Ein dralleö rothwangiges Dienst mädchens öffnete ihm. »Ein reisender Handwerksbursche LUAJ ....« -.-.- ll-.-- II-l-ct!24«.--« r UIIOII usss Issck IIIIUII uslskcssuvcllls stammelte er, ohne den Biick zu erk ben. Und das Blut schosz ihm da i in den Kopf. Bis ihn die frische Stimme des Mädchens aushorchen ließ: »Hei-rieb, das ist ja der FritzLangss hoch. Woher tommst Du denn? Und wie siehst Du aus? Wie so’n Stra ßenröuber.« Inst sah er in zwei neugierig sm gende Augen und erkannte, daß die einem Mädchen aus seinem Heim-tw orte gehörten-, mit dem er früher als kleines Kind manchmal gespielt. Die Freude, die er über«das Wiedersehen empfand, wurde aber sosort wieder ge trübt durch die Scham darüber. daß just eine Bekannte erfahren sollte, wie schlecht es ihm ging, wie er vor srem den Thüren-sein Brot erbetteln mußte, er, der junge rüstige Bursche. Doch das Mädchen ließ ihn den Go onnten gar nicht erst ausspinnen. »hast halt kein Glück mit Deiner Wanderschast gehabt. armes Haichev ie, « mein e es gutmüthig »Das innn passiren. Komm nur mal mit in die Küche. Die Herrschaft ist g’rade nicht da, da wird wohl noch ein Bissen siir Dich zu finden sein." Ci. in der Küche war’s hübsch warm. Und wie ihm das Dienstmäd chen nustischtel So gut hatte er lange nicht mehr gegessen. Da Dasaßen nun me beiden Menschen uno erzählten sich gegenseitig ihre Erlebnisse Sie mar schon zwei Jahre nicht mehr zu Hause gewesen, und so konnte er, der erst einige Monate von dort weg war, ihr manches Neue berichten. bis wieder der Ton der Klingei das Gespräch durchschnit . ’»s wird die Herrschaft sein,« mein t: sie. »Bleih nur ruhig sitzen, die kommt snicht hierher. Nachher, wenn sie in ihren Zimmern ist« laß ich dich heraus. Und hier — nimm einstwei len das· Viel ist’s ja nicht. Aber’s ist gern gegeben. Und wenn Du mal wieder Arbeit und Verdienst hast, schickst es mir zurück, damit Du nicht ------- les-«- Jtls s OJs GIIOUO Mis- no i« tun-« »s---«-- »s- sy-··—i· »s- s mir was schenken lassen·« Dabei drückte sie ihm einen Thaler in die hand und ging hinaus, um zu össnen. Sie hatte Recht. herr und Frau Blau-Dis waren von- einer lleinen Reise zurückgekehrt Das Mädchen hals« ihnen vie Mäntel abnehmen und hing diese an die Garderobe, um sich dann- zur Verfügung der gnädigen Frau zu stellen. Eine Viertelstunde später brachte der hausdiener das Gepäck nach. Der sand die Herrschaft in großer Aufregung. Denn eben hatte Verr Blauwitz erri deckt, osasz ihm das Porremonnaie schne. Ei enthielt drei sum-Ermatt scheine, vier Goldstücke und verschiede nes Silber- und Niedelgeld Er wuß te, daß er es vor dem hausihore ndch besaß. Dort hatte er ja den Kutscher adgelo t, der sie von der Bahn zu ihrer illa qebrachi hatte. Aber viel leicht steckt es in- seinem-herhjtpaletot. Doch nein, der isi leer. Dann innn es nur draußen liegen Herr Bhuwih suchte selbst. Das Portemonnaie war nicht zu sinden. Es wird doch nicht gestohlen sein — —- — Konnte sich ein Dieb ins Haus ge schlichen haben? Man stand vor einem Mithset Eben als der hquidiener wieder in den Flur trat, ianr Iris aus derKliche und war natürlich eben-so verwundert cls erschrocken, als ihn dieser mit trös tigee Faust ans-arise »Ah-K meinte er, -,.da haben wir ja noch den Spit huhem Der Kerl sieht gerade danach ·--—.-.- -- -·-» aus nls ol- et das Geld idiit hätte. Na, mein Lieber jetzt ma ausgerückt mit dem Poetenionnaie und dann sue Polizei. Solchen Lumpen muß das Handwerk gelegt werden « Fels wusiellwt nicht wie ihn ge schah. Was wo detMenm von ihn-f Co soll Qld gesto bade-II Es fehlte nicht viel, so «tte ee weint. Aber der hauste-echt riittelte ihn terb anf. »Allons, mein Lieder. Mach nur keine Faxem Daran fallen tote ni t herein. Wer anders- hat das Pote monnaie genommen als Du? Du hast den Rock an der Gatdetobe hängen sehen, die Gelegenheit denkst. Schade, daß ich Dir doch noch in die Quete kam, nichts« fügte er mit hiihnifchem Lachen hinzu. »Ich herbe nicht gestohlen-« verthei digte sich Fris. »Die drei Mart, die ich hab, hat mir das Fräulein in der Küche gegeben« Der Wottwechsel lockte den Herrn aus-s Neue heraus. »Du haben wiv den Lumpen, den Spitzdubem gnii’ Herrs« sagte der Diener und schob den an allen Glie dern zitternden Fritz vor. »Er will zwar das Geld nicht genommen haben, doch dahinter- wetden wir schon kom men. Wir visitiken ihn einfach-« Und Fritz mußte dulden, daß man alle seine Taschen-· durchsuchtr. Das Potiemonmie indessen blieb ver schwunden So ließ man ihn- endlich laufen, nachdem et noch erzählt, wie er ins Haus gekommen, unsd das Dienstmädchen ohne Zaudern seine Angaben bestätigt hatte. ——--.-——--—--— X Er« athmete tief auf, als der Herbst nsssnh has-KO- nm bin· offen-Oe Glis-n strich. Wie im eTraum schritt er durch oen Garten, zum Thor hinaus. Ihm, der keine Stecknadel gestohlen hätte, durfte der Vorwurf gemacht werden, er sei ein Dieb« Allerdings, er sah nicht oertrauenerweckensd aus. nlid wenn man ihn auch wieder freigegeben hatte, dieLeute dachten schließlich doch, er sei ein Spidoubr. Er achtete gar nicht deque9, stol perte auf dem Trottoir und schlug hin, in den Rinnstein hinein. Und da, tn fah er dicht vor sich das Worte-non naie liegen. Es muß also dem Herrn doch hie-r entfallen und vielleicht mit dem Fuße aus die Seite gestoßen wor den sein« Und in der Gosse konnte es nur zu leicht übersehen werden. Er warf einen Blick hinein. Vier hundert Mart. Die bedeuten für ihn ietzt ein« Vermögen Jiir ihn? Aber jie "rten ihm ja gar nicht. Hm, es f chiihe ihnen ganz recht, wenn er s Geld miiniihrne. Wdzu hatten sie ihn so angefahren und so behandelt, ganz unverdientermaßen ihn Lump, Sich bub geschwpr Doch nein, sie sollen sehen, daß die Kleider nicht den Mann machen, daß er ein ehrlicher Kerl ist, so Hi er das Geld auch gebrauchen könnt. Reinen Pfennig- wird er neh men. Nur Abhitte sollen sie ihm lei sten milssen. Und stolz erhoben-en Douptei schritt er fett zurück und tli lte wieder on der Thüre der Villa Mem-L Diesing-l öffnete ihm dev haust-ie net. Der hörte lachend das Abenteuer erzählen, nahm dann- dos Portemoni naie und meinte: »Na, schon gut. Das hast Du Dir recht hübsch zusammengedrechielt, Freundchen. Aber wir wollen nicht so sein und Dir glauben. Ich werde dem Herrn schon ausrichten.« Dann schlug er ihm die Thüre oor der Nase zu. »War- eben Jemand hieri« frug »Herr Blattin den Haugdienen »Es hatte doch geringerer »Ein Bettler. Jch ha-b’ ihn wegge jagt. Man« tann sich vor dem Gesian gar nicht mehr reiten.« »Gut. Sie miisson noch in die Stadt, es ist ja auch möglich, daß ei ner das Poriemonnaie schon aufgeho ben hatte, ehe wir hinauskamen. Hier die Anseige lassen Sie also in den »Na-Heu Nachrichten-' und im »Tag blait« unstet «Verloren« entrücken.« »Schön, gnä’ Herr-« Und der hangdimer nahm die An nonce und ging soelenruhig von dan nen und sreute sich, daß er so schnell um vierhundert Mart reicher gewor M war . . . . Eis sittlicher- Gatte. Bei einer Dressur will die Löwin absolut nicht durch den Feuerring springen. Der Böndiger schlägt un barmherzig aus das Thier los, bis sich endlich der Löwe erbarmt und die Lei stung vollbringt. Ein Bravo des Publikums belohnt die edle That. «Siehst es,'« sagt die Metzgerssrau zu ihrem Gatten, »wir Er siir Sie our-ist« Feuer geht! Da nimm Dir ein Beispiel dran. Das würdest Du natürlich nie thun-« »O, mit Vergnügen,« entgegnete cr, »das heißt, wenn Dich der Wink-anbi ger auch erst so durchhaut.« Getrsssem Arzt: »Wir miissen zusehen, daß Ihr Mann irgend etwas zu sich nimmt. Sollte er nicht wenigstens ein Elias Wein nehmen7« » Frau: .Sicher, den nimmt er auch schon, wenn er nicht trank ist« »