Erkannt its-ei niie net-klet- esls Frau empfohlen, Hei-Yo Lapi-Zwei »Wer-» rnitm dem fe n »so-fah zu ihr, uemfcrnen, I es Mmirtm vo gelungen war, W kennen und lieben! zu lernen. Dgh nach eine-m Weilchen machte ich mich, Ost-z sehn ell wieder aus dem Staube, Rot en ich mir sagte. die dringe ich ß nicht unter die Hat-be gegl: weist u auch, lieber Lesfetx warum slmne ich mich tote-der ent ernte? Just-or ich iie lieben gelernt, Noch rechtzeitig lernten lernte-. W-— Weiße Haare Eine wahre Geschichte aus dem Ball-an von Wolfgang Arnald. Es war im herbst ’98, als ich mich auf ver Rückseite von einem Studien ousflug nach der Hoheit Tatta im Schneuzuge von Bu«oapeft nach der sveutschen Grenze befand. Mir gegeniieer saß ein etwas be häbiger Mann mit mildem Gesichts ausdkuck. Er konnte höchstens in der « Mitte der vierziger Jahre stehen; wag mir jedoch auffiel, war, daß Flopfhaar un, theilweise auch ver Bart völlig weer waren. Wir kamen nach einiger Zeit ins Gespräch, und da er an mir Gefallen zu finden schien, wagte ich, ihn auf das llngetvöhnliche der ganz weißen Haare in feinem Alter hinzu weisen. Er sah mich einen Augenblick kurz an, blickte Dann einige Zetunoen in tiefen Gedanken zu Boden und sagte: ,.Jch'ivill Ihnen Die Geschichte meis ner weißen Haare erzählen« Und er begann: »Es war zn Ende der Achtziger Jahre. Pszselno sctlug der Regen an die Konpeeienster des Schnell,zuges, der mich von Belgrad nach Konstan tinorel bringen sollte. Jn meiner Eigenschaft als Notar hatte ich eine bxoentende Summe persönlich nach »von zu bringen, die mir von einer lefollsefmfe »von Mitknnviinhns irb -——,-— H-- -- --» -»s war, als Einlage zu einem großen industriellen Unternehmen anvertraut war. Das Gefühl der Verantwort lichleit fiir die große Summe, dLe ich in der Brusitasche mit mir führte, ließ mich die mich lan sam iiberlommende Müdigkeit gewalt am unterdrücken. »Ich fvar nicht allein; turz vor Ab gang des Zuges war ein distinguirt aussehender Herr von mittleren Jah ren in meinAbtheil gest.egen, hatte sich sogleich in eine Ecke gesetzt und schien zu schlafen. Unwillliirlich mu sterte ich seine elegante Gestalt; er machte den Eindruck einer diplomati schen Persönlichkeit; das feine Profit mit dem setzt halb geöffneten Munde, das sorgfältig gelämmte, schlichte, in der Mitte gescheitelte, rabenschwarze Haar, die schön gewölbten Augen brauen, der wohlgepflegte Bollbart, kurz alles oervollstiirzdigte den Ein druck eines Mannes der besten Gesell schast Wenn er ab und zu erwachte blitzten mich ein Paar duntle Argen einen Moment an, aoie ich sie gleich schön selten gesehen habe. Mein Ge genüber begann mich zu interessiren. Ell schien ihm nicht gelingen zu wol len, Schlaf u finden, und schließlich, nachdem er ich ruhelos bald in diese, bald in jene Position gesetzt hatte, gab er es aus, zog ein zusannnengesaltetes Zeitungsblatt aus der Tasche und be gann zu lesen. Wenn man allein mit einer großen Summe in der Tasche mit einem ein zelnen Menschen im Eisenbahn-Kupee sitzt, kann sich wohl selbst der Unb: sangenste eines gewissen Mißtrauens nicht erwehren, doch schwand dasselbe allmahlich sast gänzlich bei mir, da mein Gegenüber sich nicht im Gering sten um mich betiintmerte. Wir hatten bereits eine Station hinter uns. Jch hatte ein Buch her vorgezogen und mich in die Leltiire desselben beriiest, als der Unbekannte das Zeitunggblatt sinken ließ. zu mir herüberfah und mir unbefangen die Worte herüberwars: »Haben Sie, mein Herr, schon von dem neuesten Streich Diomnmitseba nelesen Z« Jch zirckte unteriilliirlick zusammen; es war dies der Name des gefürchtet-: ften Briganten des Baltang, eines Mannes. der der Chef einer weitveri zweigtesn wohlorganisirten Bande war. Die tödtliche Sicherheit, mit welcher er die einmal erlorenen Opfer zu treffen wußte, war sprichwörtlich geworden, und alle Bemühungen der Sicherheitspolizei. seiner habhaft zu wer-den, scheiterten an der Verschlagen heit dieses tühnsten aller Räuber. Er begniiate sich nie mit der Bergubung seiner Opfer, sondern tödtete stets und unter allen Umständen; mit einem Wort: er war der Schrecken der be sitzenden Klassen. Man sagte, an sei nem Vater fei ein politischer Justiz mord begangen worden« die Güter des« selben seien eingezogen und die Gattin mit ihrem damals 18iiihriaen Sohne in die Verbannung geschickt worden. iEin tnappes Jahr darauf fand man eines Moraenssz den Hauptantläaer mit einein fürchterlichen Dotchftoß irn her-ten todt in seinem Schlaszimnten Das Mordinftrument lag neben der Leiche; auf dem Griff desselben stand, mit dem Blute des GefaUeM ne schrieberu .Siibne siir Dientowitsch.« Ebenso ungesiibnt blieben zwei« weitere Morde, «die. in ähnlicher Weise aus geführt, zwei weitere an sdeat Kom plott aeaen Dienst-mittels dethetligte sPersanichteiten debinrassten. Auch f Nebraska Ztaatss Inzejger Und Hex-old N J. P. Winholplh LHetausgeb Grund Isla n,d Net..b 3 Jnil I90S.3 (Zw eiter The il.) Jahrgang 23 Ro.44. hier sand man bei den Leichen einen Zettel von derselben band " mit den Worten: »Silhne fiir Diemowitsch«. Der Polizei ging nach dem dritten Morde ein Schreiben zu, ,in dem der lSohn D’s die Thaten bekannte, und in dem er gleichzeitig ankündigte, mit dieser Art der Lache fortzufahren, bis die Schuldigen stumm und er das sei nem Vater abgenommene Vermögen wieder an sich gebracht habe. »Ein förmlich-er Feldzugsplan zur Ergreifung des verwegenen Räubers wurde entworfen, jedoch ohne den ge ringstenErfolg, und schließlich bemäch tigte sich auch der Verfolger eine Panit vor diesem Entsetzlichem als in kurzer Reihenfolge drei derselben spurlos verschwanden, von denen nur einer, grauenvoll verstümmelt, in der Salve treibend ausgefunden wurde. Alle diese fürchterlichen Gedanken durchlreuzten in rasender Eile mein Gehirn. Mit einem unbeschreiblichen Lächeln betrachtete mich mein Reisegefährte, dem meine Verwirrung nicht entgan gen zu sein schien, dann reichte er mir das Zeitungsblatt herüber und bei zeichnete die Stelle mit dem Finger, an welcher mit fettem Druck die neueste Blutthat des Unmenfchen -l«erichtet wurde. « Jch las mechanisch —— das alte Lied!-—— Der Direktor eines großen Banlhaufes hatte, trotzdem er unter Ealorte von stafsneten eine Neije nach der Provinz unternommen, dem Wittberich erlieaen müssen Nie-n fand - a ihn eines Morgens ·rnit durchschnitte nem Halse in einem kleinen Gasthause im Bett liegend; neben der Leiche lag der orninöse Zettel mit den furchtbaren drei Worten. Ein Schauder lief mir den Rücken entlang; ich hatte das Gefühl, als würde mich Jemand am halfe, ich konnte leinen Laut hervorbringen. Jch hatte bei einem plötzlichen Seitenblicl einen durchdringenden Blick des jun gen Mannes ausgesungen: doch be ruhigte ich mich bald wieder, denn er zündete ftch eben eine Zigarette an, sah dann nach der Uhr und tvari plötz lich die Worte hin: »Im-den Sie die sen Menschen nicht genial?« Jch gestand, daß ich siir ihn nur den tiefsten Abscheu empfinden könne, gleichzeitig jedoch erinnerte ich m.ch, daß man ihm nachsagte, er sei eeiner alten Mutter in innigster Lie zuge than und sende ihr aus unertlätlche Weise, trotzdem ihr Wohnhaus Tag und Nacht streng bewacht werde, Mit theilungen Und SubststenzmitteL Jch erwähnte dies meinem Gegenüber und sprach aus, daß diese rührend: lind liche Liebe des Banditen doch eigentlich ein schönerZug sei, und erwähnte auch, daß Diemowitsch sich stets nur Leue zu seinen Opfern austdiihlte, die mit irdischen "tern überreich gesegnet seien. Me nen Reisegefährten schienen diese Mitiheilungen sehr zu interessi ren. Dann sprach ich ihm meine Ber ivunderung darüber aus, wie es mög lich sei, daß der Verbrecher so vor züglich iiber die Verhältnisse der aus erlesenen Opfer unterrichtet sein könne. Während ich noch so im besten Zuge bin, siihle ich plötzlich eine eistalte Hand auf meiner Rechten, und der Fremde spricht mit einer Stimme, die mir durch Mart und Bein ging: »Das muß auch sein, mein Herr, damit ich meine Aufgabe dollende.« ilnivillliirlich will meine Hand in die Revoloertascke fahren, aber jener hält mir bereits ein sechsläufges Zchießeisen vor’s Gesicht und fahrt fort: »Werft-then Sie nichts -—-» eg ist ztvecklog —- und würde Ihre Lage nur verschlitnmern. Sehen Sie, ich hätte Lust, bei Ihnen zum ersten Male inei nen Prinzipien untreu zu werden, denn ich bin Dientotvitsch lbei diesen Wor ten nahm er mit der freien linten Hand den Bart ab, und ich sah in der That das mir durch Photographien aus seinerJiinglingszeit wohlbekannte Gesicht des Banditen), und zwar toeil Sie die einzige schwache Seite in meiner Natur, die Liebe zu meiner Mutter. als eine Tugend an mir ges lobt haben. Sie sollen leben, doch ges ,statten Sie mir wohl, daß ich einige Bedingungen stelle-. ZunäijL ziehen Sie Jhre Waffe heraus und legen die selbe lints neben mich; es ist, wie ich Ihnen vorher sagen will, ein fünfläu figer französischer Armeerevolvxr. den Sie am Freitag vor acht Tagen zwi schen 12I,-;,- und 1 Uhr im Laden von Sultovic in Belgrad getauft haben. Diese Waffe ist von Jhnen selbst heute 10 Minuten nach 4 Uhr gesichert wor den uno steckt in ihrem Etui ander Rückseite Jhrej Beintleidej. Sie dür fen die Waffe selbst herausziehen nnd hinlegen, da Sie bei dem geringsten Versuch, sie zu entsichsrn, von rnir eine Kugel durch den Schädel betont men." Zitternd gehorchte ich seinem Beseht. »So, jetzt geben Sie Jhr Geld heraus!« Willenlos, aber doch mit der ftillen Hoffnung, ihn zu«täuschen, überreichte ich ihm til-in Portefeuille, in dem sich zwar eine ansehnliche Baarschaft be fand, nicht aber die große Summe zur Begründung des Unternehmens unse rer Gesellschaft Doch sder Schreckliche lächelte nur und sagte mit eisigemSar tasmng: »Nein, nicht dieses Geld, ich bin nicht so grausam, Sie gänzlich inittellos zu lassen, nachdem ich Ih nen einmal Jhr Leben gefchenltfhabk Jch meine das-Geld in Dem rothen SaffianJEtui mit Silberbefchlag und dem Bildnisfe Ristitschg.« — Mit offen-m Munde und in maß lofem Erstaunen überreichte ich ihm lzitternd das Verlangte. Er verbeugte sich leicht und befahl mir in plötzlich hartem Tone, nachdem er mich prü fend gemuftert hatte: »Drehen Sie sich um!« Jch that es. Mit einem blitz schnellen Griff hatte er- meine beiden Hände gepackt und mit einer ftahlhar ten Schnur gefesselt, daran fesselte er in gleicher Weise meine Knie aneinan der und legte mich mit einein einzigen Griff der Länge nach mit dein Rüaen nach unten auf den Sitz. Noch eine kurze Warnung seinerseits, mich, auch nachdem er denWagen verlassen haben würde, nicht zu rühren oder Lärm zu schlagen, und der Zug hreinft:, wie auf sein Kommando. Er pafsirte offenbar eine Strecke, auf der Schie nenarbriter thätig waren, denn ich hörte vereinzelte Rufe und Gzräufckx wie von Hammerschlsgen und Eisen hieben. Mein schrecklicher Mitreisen der ging ans Fenster, kam plötzlich schnell zurück, besestigte den Bart um sein Gesicht, steckte meine Waffe zu sich und schlüpste, als der Zug eben anfing, in schnelleres Tempo zu fallen, durch die sacht geöffnete Koupeethiir hinaus. Die Fahrgeschwindigteit des Zuges war, in diesem Augenblick nicht so starl, daß ein gewandter Mann den Absprung nicht hätte wagen lönnen· Trotzdem ich merkte, daß mir von der ausgestandenem gräßlichen Todes angst die Sinne zu schwinden began nen, durch-wette mich noIh der Hosi nunasstrahL dasz vielleicht das Zug rersonal oder andere Reisende dFe Flucht des Räubers wahrnehmen könnten. Aber nichts machte sich be: merkbar; kürzer wurde der Takt der Eisenräoer, dann begann mir plötzlich starl zu schwindeln . .. ich wußte von nichts mehr. Als ich wieder erwachte, lag ich in einem Wartesaal Man hielt mir eine Flasche Kölnischee Wasser unter die Nase; ich erholte mich schnell und bes richtete alles. Doch dieser unheimliche Verbrecher arbeitete sicher: Erst drei Jahre später siel er in Rostantinopel durch einen Zufall der Polizei in die Hände. Er risz sich los und stürzte sich einen Abhang hinab aus die Stein sliesen des Kais, wo er mit zerschmet tertem Schädel liegen blieb. Jch aber bin in der schrecklichen Stunde ein Weißton geworden. —- -—-—-.-— — Ver Fleck auf der Treppen Hunioregie von Wilhelm Walten-. ,,Nette Leute, wirklich nett-: Leute,« saate meine Frau, nachdem unsere vor acht Tagen neu eingezogenen Flur nachbarn ihre nachbarliche Visite nd gestattet hatten. »So? Findest du.’« erwiderte ich. »Er scheint ein sehr gebildeter Mensch zu sein,·' fuhr sie fort, »und sie macht sogar den Eindruck seiner höchst distinguirten Dame. Sie bat so etwas Sanftes in ihrem Wesen· Es ist wirllich ein Glück, daß man endlich einmal mit anständigen Men schen zusammenwohnt.« Meine Frau hatte recht. Diese neuen Nachbarn waren wirklich nett. Jch fand es deshalb ganz begreiflich, daß acht Tage später meine Frau die höchst distinguirte Dame zum Kassee einlud und von dieser wieder zum Kaffee eingeladen wurde. Wenn ich dem sehr gebildeten Menschen auf der Treppe begegnete, schüttelten wir uns freundschaftlich die Hände. Als sich herausstellte, daß unsere beiden Ran aen mit den beiden gleichaltrigkn stin dern von drüben im Garten mehrere Stunden lang ohne nennenswertbe tltriiaelei spielen konnten, war unser Glück vollständig. Da die Nachbarn den gleichen Er: sparnißgrundsätzen und überdies der aleichen politischen Anschauung hul digten wie wir, wurde beschlossen, von nun an die Tageszeitung, Sie bisher jeder einzeln fiir sich bezogen hatte, nur in einem gemeinsamen Exemplar zu halten. Eine Woche lasen wir zuerst und schickte-n das Blatt dann hinüber, eine Woche be gannen sie, und die Anna von drüben brachte den »Anzeiger« dann herüber. Waren sie ausgegangen, wurden an tommende Palete bei uni, waren wir ivom Haus abwesend, solche bei ihnen abgegeben. Seit einiger Zeit berei tete die Nachbarin ihren Salat nach dem Rezept meiner Frau, während diese wiederum von einer alten Ge wohnheit, Klöße zu kochen, zu Gun sten einer von drüben importirten Finesse abwich. Eines Sonntags — den Abend vorher hatte mich meine Frau von ihrem Entschluß in Kenntniß gesetzt, ihrer Freundin von drüben das »Du« anzubieten — trat meine Frau aus geregt und roth im Gesicht in mein Arbeitszimmer. »Hast du den Fleck auf der Treppe gesehen?« fragte sie mit vor Erregung zitternder Stimme. »Den Fleck-I Welchen Fleck? Nein.« Nun dann, bitte, habe einmal-die Güte.« Wir schritten wortlos einen halben Treppenarm hinunter, dann blieb meine Frau stehen und deutet: auf eine Stufe vor uns-. »Oui« Jch bückte mich. Aus der Stufe toar ein tleines, rundes, schwärzli ches Etwas. »Was ist da5?« fragte meine Frau mit der Miene eines Untersuchungs richtet-I. Ich bückte mich tiefer. »Das-? Nun ja, das ist ein Fleck.« »Alsp, ersf ist ein Fleck?« fragte . f——7————————q H --« meine Frau streng. Jch rückte an meiner Brille und untersuchte nochmals das kleine, rundliche Etwas. Man konnte nicht sehen, was es sür ein , leck war, ob er von Tinte oder S uhwichse her rührte, ob er von der Straße einge schleppt war oder seine Entstehung Irgend einem unbekannten Vorgang innerhalb des Hauses verdantte, aber ein Fleck war es jedenfalls das war nicht zu leugnen. »Na also,« sagte meine Frau und ging die Treppe wieder hinaus. Verwundert folgte ich ihr. »Er lläre mir nur, Schatz, was soll denn das alles bedeuten?" »Es ist mir lieb, daß du dich über zeugt hast,« erwiderte meine Frau. »Meinholds haben die Woche. Jch schicke also die Marie rüber und lasse sagen, aus der Treppe wäre ein Fleck, und die Anna sollte ihn sortscheuern. Was antwortet die impertinente Per son? Sie wüßte von tcinem Fleck, und sie hätte die Treppe gestern Abend gescheuert, und zweimal scheuerte sie die) Treppe nicht. Was sagst du da zuIIC »Hm, hm,« entgegnete ich, »das ist allerdings nicht gerade sehr höflich.« ,,Höslich? Es ist unerhört!« »Aergere dich nur nicht wegen so finckes lumpigen Flecke, ich würde ein« a — Weiter tam ich nicht· »Was ein« sach?« rief meine Frau empört. »Ich würde den Fleck einfach Fleck sein lassen.« »So? Das würdest du! Du mu tl)est mir am Ende gar noch zu, daß ich den Fleck fortscheuere?!« »Das habe ich 1a nicht gesagt. « »Aber gedacht! Das sieht dir ähn lich. So sind die Männer!« Ich wollte meiner Frau auseinan dersetzen, daß die Männer nicht »so« wären, meine Frau iiberhob mich aber dieser Mühe mit der lsrlliirung ihrer seite, das-, sie meine Verstiindnißlosigs teit in derlei Dinan bereits kenne, und· daß sie selbst zu Frau Meinhold Uluuuclgclsch lUccUc· .Sch·on, niein Kind« Eine Viertelstunde später betrat meine Frau abermals mein Zimmer und ließ sich thränenden Auges in ei nen Bolsterstuht sinken. »Es ist ans-! Aus-I« »Was ist aug?« sraate ich bestürzt. »Die Gans-Z« »Die (S.tan53« sragtz ich jetzt in der That verständnißlog. ; »Sie bat gesagt, sie miisite der Anna Recht geben, zweimal brauche sie die Treppe nicht zu scheuern.« »Ach so.« ,,·Zowie Herr Meinhold nach Haus kommt, mußt du hinüberaehen und dich bei ibm beschweren.« Eine Stunde später zog ich Hand schub an, setzte den Hut aus und be gab mich zu Herrn Meinhold hinüber. »Nun, was hat er gesagt?« sraate meine Frau, als ich von dem Be schwerdeaana zurückkam. Jch konnte ihr die beruhiaendsten Versicherunaen geben. Herr Meinbold war aenau wie ich der Meinuna, das; dieser unglückliche Fleck keine Ursache zu einer Disharmonie zwischen den »Nachbarn werden dürfe, er werde bei seiner Frau sein Bestes thun, die An gelegenheit in Ordnung zu bringen. Als ich am Nachmittag mit meiner Frau zum Zweck eines gemeinsamen kleinen Spaziergangö die Treppe hin unteraina, war der Fleck trotz des Versprechens seitens des Herrn Mein bold, bei seiner Frau sein »Bestes« zu thun, noch nicht sortgescheuert. Ja, ei machte sogar den Eindruck, als Rbe er sich um ein weniges ausgebrei e . .Wenn herr Meinhold so wenig Macht über seine Frau hat, daß er ihr nicht einmal besehlen kann, einen Fleck auf der Treppe fortscheuern zu lassen, obwohl sie die Woche hat, kann er mir leid thun!« rief meine zrau zornig. »Dann ist er weiter nichts als ein Waschlappen!« Jch schwieg vorsichtigerweise, um nicht setwa unfreiwillig einen Vergleich mit den Machtverhältnissen zwischen mir und meiner Frau und weiter sich daranheftende Schlußfolgerungen hervorzurufen. Als am nächsten Morgen der Fleck noch immer nicht fortgescheuert war, tonnte nicht mehr daran ge wei .felt werden, daß Herrn Mein olds iJnterventionsverfuche als gescheitert »zu betrachten seien, und daß Frau lMeinhold auf ihrem Standpunkt be ; harre. »Nun gut,« sagte meine Frau, »dann ist es aus zwischen uns.« Um des ehelichen Friedens willen widersetzte ich mich dieser Entschei dung nicht und fügte mich ergeben darein, daß von Beginn des neuen Quartals an wieder auf ein eigenes Exemplar des ,,Anzeigers« ahonnirt wurde. Die Kaffeenachmittage meiner Frau fanden wieder ohne Frau Mein hold stati· Da meine Frau erklärt hatte, daß die Plebejerfamilie nebenan von jetzt ao Lust sur uns rei, wendeten wir, ;.L)err Meinhold und ich, wenn wir » uns auf der Treppe beigegneten, die Gesichter von einander ab und schrit ten grußlos, der eine rechts, der an dere links von dem Fleck aneinander vorüber. Jn der Nachbarschaft bildete unser Streit das Gespräch sämmtlicher sich täglich dort versammelnder Küchen damen. — Es war peinlich. Vier Wochen waren vergangen, an vier Sonnabenden war die Treppe gescheuert worden (abgesehen von den täglichen Reinigungen mittels des Be sens) —- der Fleck lag noch immer frech und selbstbewußt auf der Stufe. Marie und Anna über-boten einander an Kunstfertigkeit, mit Hader und Bürste sorgsam um ihn herumzufah ren, ohne ihn zu berühren. Kurz vor dem Quartalgwiechsel er klärte mir meine Frau, daß sie diesen Zustand auf die Dauer nicht zu ertra «gen vermöge. Jch fand das durchaus begreiflich. Und daß es das Beste wäre, « zögen aus« ,,Gu , ziehen wir aus.« »Wenn wir aber teine passende Wohnung zur richtigen Zeit finden?« wagte ich zu bemerken. ,,Hundert filr eine!« erwiderte meine Frau. »Jeden Tag!« —- — Wir fanden, wenn auch nicht jeden Tag hundert Wohnungen, so doch nach vierzehn Tagen eine halbe zweite Etage, die meiner Frau außerordent lich paßte. Diese halbe zweite Etage befand sich in ein-ern schönen neuen Haus, das : vor kurzem erst fertig geworden war, und hatte fiir mich blos das eine Be dentliche, daß ihre andere Hälfte . gleichfalls leer stand. Der Besitzer des Hauses theilte ung aber erfreulicher weise mit, daß an eben diesem selben Tag eine äußerst nette Familie die Nachbarwohnung gemiethet habe, und zwar unter der ausdrücklichen Bedin alma, daß die andere Wohnuna nur an nette Leute vermiethte werde. 1 Wir packten in aller Heimlichteit unsere Sachen, Marie wurde bei An drohung der schwersten irdischen wie jenseitigen Strafen auf tiefstes Still schweigen vereidigt, meine Frau war in dem Gedanken an die Augen von ,.denen drüben«, wenn wir verschwun den fein wiirden, wieder lustig und guter Dinge. Tier Fleck schien vor tslerger von Tag zu Taa bleicher zu werden, wag aber nicht hinderte, daß eines Mor . geng friih um sechs Uhr, als die Fa milie Meinhold noch im tiefsten - Schlummer lag, ein Möbelwagen vor unserm Haus anfuhr. Als die Fa milie Meinhold uin zehn Uhr wahr scheinlich wie gewöhnlich ihre Morgen promenade antrat, waren wir richtig verschwunden . ’ Meine Frau trällerte in der neuen Wohnung herum, wie eine junge Lerche im Frühling. »Was sie wohl jetzt machen we Iden?m fragte meine Frau oft und malte sich in arauesten Farben die Trübsal aug, in der die Familie Meinhold nunmehr, mit dem Fleck allein aeiassen, die Tage verbringen würde, die uns in Frieden und Freude dahineilten. Mit nicht geringer Spannung fa: hen wir dem Ein-Zug der netten Leute in unsere neue Rachbarwohnung ent gegen. Eines Abends-, als wir von einem Sbopvingausgang in die Stadt zu rücktehrten. waren sie da. Der Wagen, der ihre Möbel gebracht hatte, fuhr eben entleert. wieder davon. »Ich bin wirklich begierig, was es siir Leute sein wetden,« sagte meine Frau. Wir schliefen vor Aufreaung kaum und standen am anderen Morgen eine Stunde früher auf als aewöhnlich Um acht Uhr hielten wir es imsims mer nicht mehr aus und beschlossen, L, - durch einen kleinen J is « unseredNerveTn zu beruhigen. - » au en reppenflur M « vfxqete sich drüber Wie . - T irr, und in ihrem Rätse- e nen —- Herr und Frau Mein ld. .-; Meine Frau wankte, ich iigte sie und führte sie in unsere o ung zurück. So viel ich in der Eile he merten konnte, schien aus der Rach barseite ein ähnlicher Vorgang stati zusinden. Meine Frau sanl sprachlos ans ein Sofa nieder. Jch benutzte die Freiheit, die mir durch diese Sprachlosigleit wurde. »Siehst du, Schatz,« sagte ich. »Man muß die Dinge nehmen, wie sie sind. Die Meinholds, das wirst du mir wohl zugeben, waren von allen unse ren Nachbarn doch die nettesten.« »Das waren sie,« hauchte meine Frau mit matter Stimme ,,Na also. Die Ursache unserer Entzweiung war doch eigentlich der verdammte Fleck.« ·,,Ja,« bestätigte meine Frau ele gssch· »Der Fleck ist doch nun aber, Gott sei Lob und Dani, in dem alten Haus geblieben.« »Ja, gottlob.« »Die Ursache ist aus der Welt ge schafft. Est- hindert uns abso ut nichts, daß wir die alten Beziehungen wieder anknüpfen. Oder vielmehr noch besser: wir thun einfach, als ob überhaupt nichts geschehen wäret« ,,Glaubst du,« fragte meine Frau, »das-, sie das auch thun?« »Na sicher!« rief ich vegniigt. »Er ist doch ein sehr gebildeter Mensch und sie eine höchst distinguirte Dame. Sie hat so etwas Sanftes in ihrem Wesen. Das hast du ja gleich von allem Anfang an gesagt!« Dies-mal hatte ich recht. Bereits am Tag darauf war unser Glück wieder vollkommen Jch aber bitte seit jenem Tag all abendlichx ,,Bewal)re uns von einem Fleck auf der Treppe.« W Das Märtyrtum der Präsidenten. Nicht nur Präsident Theodore Roosevelt ist der Märtyrer seines bo-« hen Amtes; auch seine Gattin ist der art durch gesellschaftliche Verpflichtun gen in Anspruch genommen. daß man behauptet, ihre letzte Krankheit wäre eine Folge der ununterbrochenen schrecklichen Strapazen, die das gesel lige Leben in Washington ihr seit No vember auferlegt hat. Folgende Liste zeigt, welche Last des »Ver·aniigens« seit jener Zeitan ihr geruht hat: Hausgäste empfangen 200: Mittags gesellschasten gegeben 36; Durch schnittszahl der Gäste bei jeder Mit tags-gesellschaft 20; Frühstücksgäste Zo; Gäste zum zweiten Frühstück 275; Staatsdinerg Z; Durchschnittszahl der Gäste bei den Staatsdiniers 90; besuchte Kabinettsdiners 8; musikali sch-e Unterhaltungen gegeben fix Durch-. schnittszahl der Gäste dabei 300; Ge sainmtzaiil der Gäste bei den musika lischen Unterhaltungen 1800J Staats einpfänge 5; von ihr begrüßte Gäste beim Neujahrkempfang 8000; Gäste bei vier anderen Staats-empfangen 72s)(); Nachmittags- Empfänge, die Frau Roosevelt gegeben hat 5; Dutwclschnittgzahl der Gäste bei jedem Nachmittags - Empfang 1200; Ge saninitzalil der Geiste bei den Nach niittagg: Empfangen 6000; Gäste die ins ,,Blaue Zimmer« eingeladen und nach den Staats-Empfangen bewir thet wurden, 1500 . . . Das genügt! —-—-W Das mißverstandme Stichwort Dircttor Oeigi. einer der beriichtig sten Zchniierenpaschas, hielt es siir sein Tirettoreniecht, nie eine Rolle zu ler nen, wodurch er nebst seinen Schau spielern auch den Zonfleur oft in die hellste Verzweiflung versetzte Jn ei nein entsetzlichem til-er Zugkräftkgen sktersctauspiel hnt te :r die Rolle des lnwii ers Ta«1c-bert von Vlutbausen nicht!« iilernomnien In seiner ersten Szene hatte er erregt nufzutreten und nsach seinen auf Raub ansgeschickten Gesel lin mit Dein Llniisirnf zu spähen: »Sk: Uninien noch nich:!« Mit ein-er Miene, Du dem Galleriepndlitum die Gänse t:..n«. nusfahien machte und MS weib liche Parterie einer Schreetensohw iiniclit nahe brachte, tritt also oek Rit iei Dagobert ans und sieusert okteki dein Sonsflaeuriasten zu, mit ausge l-!iil):en Nüstiern oer Worte harrend, Die er zu sprech-en hatte. Der Sons eriir fliisterte ihm zu: »Sie kommen noch i:icbt!« Helgi schweigt. schneidet ein wiithendeg Gesicht tin-d schleicht mit stiiminein Spiele hinter die Coulksse. Tor: kommt ihm der Jnspi»3ient in den Wurs, oein er wuthientbnnint zudem ncri: »Sie Esel, weis schicken’s mich denn vjei zu friih ’n-aus! J steif ioie iei Ochs am BUT vok’m Kasten und ;-«-:.rt’ aus mein-e Reo’, da schreit mir set Eoffleur zu: »Sie kommen noch —---—----.--—— Letzte Hoffnung Jungverheikathete Sängerin (zu ein-ein Komponisten): »Ach bitte, Herr Professor komponiren Sie mir doch zu diesem Kochtezept eine hübsche Melodie — vielleicht lerne ich dann das Gericht zu bereiten!"—— Um sauste-nd May: »Ist dieser junge Mann, mit dein ich Dich heute Morgen sah, nicht schrecklich unbeholfenåei Catria »Und wies tMstr Mittag kenne ich ihn Con. und et hat fix-sät- noch keinen Mag ge