’ s , s .) i«s! »si- . - s-;s iscp s ze« « - , ,.- » . - H» « ) g »O ,s,s »· «« 0·.»s·ss«« zixssz s 4«1·0,y,4 «s»s· zo- ssfs 0,0»s»-0,0·s«s, s«s»k»ss«k s so ists Okc·««o,«-« - J ( «- ( - . . s A. s · .) . . «;.· T KIND-« q s s«0»1 i JI (15. FortsehungJ »Bitt- das aber Alles sein. Nein. .Bahrscheinlich werden sie sich an den Major Caldecott wenden, indem sie ihm verreden, dasz Sie und Jhr Vater gewisse Thatsachen aus dem Leben Ih rer Frau nicht kennen. Da der Major reicht sehr intelligent ist, dürfte er ihnen wahrscheinlich eine Kleinigkeit geben, ' um Jhnen Unannehmlichteiten zu er sparen. Damit werden aber die Par kers nicht zufrieden sein« Wem könn -ten sie dann ihre Jnformationen ver laufen?« »Die letzte Zuflucht,« fuhr der Alte nach einer Kunstpaufe fort, ,,wäre dann diePressr. Es giebt manche Blätter, die auf den Standal fpetuliren.« »Einige Qppositiongblätter, beson ders der »Jnterviewer«, sind Jhrem Vater feindlich gesinnt, und sie wür den sich sehr freuen, wenn sie ihm durch die Senfationsnachticht iiber ein Familiengeheimniß schaden könnten. - Natürlich würden sie sich hüten· ihm die Handhabe zu einer Klage zu bie ten; aber sie könnten ihm deutlich zu verstehen geben, daß sie Alles wissen. Es wäre ihnen leicht, durch das Zeug niß eines gewissen Phillips und zweier Trödler zu beweisen, daß wir auf Kosten der Parter eingelleidet worden sind, unter der Bedingung, daß Alles bezahlt würde, wenn Olga eine gute Partie machte; daß ich gleich nach dem erfol ten Diebstahl nach Hamburg ab gereit bin, ohne die geliehenens Klei der abgegeben zu haben; daß ich leinen Pfennig befaß, als ich England ver ließ, aber in hamburg trohdem sehr lornsortabel lebte. Sie würden ferner beweisen. daß die Parlers bedeutende Summen von Olga erhielten, und daß r Herr Vater die Nachforschun gen « r den Einbruch eingestellt hat, nachdem Sie Olga geheirathet hatten, troidem ihm ein intelligenter Deid ttv erklärte, daß er im Stande wäre, In tmispn hof- Zsss DI- ntbofvf ht ixinbkuchs ski. Jede Einzeiheik dieses Befchuldigung önnte im »Jnter: viewer« veröffentlicht werden« und in Anbetracht der Stellung, die Jbr Vater und Jhre Frau in der Gesell-: fchaft einnehmen, würde sie nicht un bemerkt bleiben. Unser Schweigen — ich spreche als Mitglied der Familie, deren Interessen auf dem Spiel ftehen Junfer Schweigen würde als eine Bestätigung aufgefaßt werden« Sassulitfch machte nochmals eine Pause, um den Effekt feiner Worte zu prüfen; dann fuhr er fort: »Nichts von alledem wird aber ge schehen, wenn Sie meine Hilfe in An spruch nehmen. Ich habe Jhnen die Gefahr gezeigt, in der wir uns befin den, und sie darf nicht unterfchätzt werden« Ein öffentlicher Standai Dürr- der Ruin und die Ungnade Ihr-es fesbr ehrenwerthen Bater5, für den ich die größte Hochachtung heqe. Sein vorzeitiger Rücktritt von den Staatsgefchöften wäre ein nationales Unglück. Jhre Carriere wäre für im Eer verdorben und die ganze Familie in den gefellfchaftlichen Bann gethan Doch giebt es ein Mittel, um das Un «l zu verhüten, und die Ehre der milie zu retten.« Er schwieg wieder einen Augenblick, mn feine Ausführungen aus Leslev wirken zu lassen. »Mein Sohn, der Diamant muß dein Majar Caldecott wieder zuqeftellt werden. Dann tann der »Jnter W« nichts mehr unternehmen,« Roß Sassulitfch feine Auseinander »Die Diamant wieder zugeftellt?« W Abg-W nicht eine XVI-Ed an vie M achten dachte, oatz scann litsch sein etbtechen wieder gut mai chen wolle. »Das wäre das Einzige, was wir ihm könnten. Das habe ich Olga einmal geschrieben. Sie glaubte meinen Rath nicht befolgen zu miissen, sondern ließ sich in Unter handlungen mit den Partei-s ein. « »We- ift der Diamant?« fragte Les les -«Dai iann ich Ihnen nicht sagen, Ihr ich werde es ermöglichen, daß set Major binnnen vier Tagen im Be des Diamanien sei. Es würde , geschickte Unterhandlungen erfor ; ich will jedoch mein Möglichstes i n. Natürlich iann ich nichts aus tdm wean man mir nicbi hilft. Sie IM mir helfen.« »Was hätte ich zu thun?« .Einfach das Geld austreiben, das fkt Mai-us des Diamanten nöthig . Die Familie ist lererseits reich; ei böte also eine gerechte Theilung der Arbeit. Ich trage durch ntelligenz, Sie durch das seid zum lingen des S M bei. Dreihundetttausensd Inst Eise Meinigieit siit einen J. Wiss-Rief »Diese- sehe« rief Lesley mit GI- geringschäd diYn Lächeln ans-, »Die ich sehe Mäuschen Sie, daß ich ’ das seid ausolge genJhe duIda Sie fide geben wicij aldeeott den · TM EBZVTKMZSK nicht sitr einen Dummtppt, sondern siir einen Gentleman. Da ich Jhnen mein Vertrauen beweisen will, ver spreche ich Ihnen, den Diamanten dem Major gegen Jhren Schuldsebein zu zustellen. Der Betrag soll erst fällig werden, nachdem Sie und der Majvr den Manten als den verlorenen wiederertannt haben werdens· Lesley erhol- sich nnd ohne sich Zeit zum Ueberlegen zu gönnen, ergriff er eine Feder, die auf dem Schreibtiich lag und schrieb den von Sassulitsch verlangten Schuldschein. 1 0. K a p i t e l. Herr Dunban saß bei Tische, als der Diener, der den letzten Gang, mit dem der Minister seine mäßigen Di ners beendete, den Pudding, herein brachte. auch gleichzeitig meldete. daß Herr Lesley Dunban im Bibliothec zimmer wartete. Herr Dunban füllte sich sein Glas und überlegte —- er that nichts, ohne zu überlegen, dann sagteer dem Die net: »Bitten Sie Herrn Leslen, daß er sich her bemühe.« Er bediente sich vom Pudding und aß mit seiner gewöhn lichen methodischen Langsamteit. Als sein Sohn eintrat, warf er ihm einen durchdringenden Blick zu. Leäley hatte den ganzen Tag über nichts gegessen und sein Gesicht zeigt ebenso die Spuren des Fastens wie seiner geistigen Err ung. Seine Schläfe-r waren schwei bedeckt, seine hände feucht und kalt, seine Augen umrändert und sein Aussehen schru. »Nimm Dir ein Glas vom Buffet und schenke Dir ein Glas Sherrn ein,'« sagte der Vater, nachdem er Lefleh die band gedrückt hatte. »Ich habe Dir etwas Wichtige-« mitzutheilen,« begann Leslen. « »Das kann ich mir denken. Trinte doch ein Glas S’herrh. Jn- einigen Mi » Iatenbin ich4 mit der Mahlzeit sertig; a n neye ich zu Deiner Versagung Lesley trant und versuchte, einige Biscuits zu essen; er mußte jedoch den Versuch aufgeben. Er erstickte bei nahe vor Errettung »Warst Du gestern, wie ich Tit rieth, im »Universutn«?« begann Herr Dunsbam nachdem er Messer und Gabel mit Bedacht weggelegt hatte. Lesley hatte die Ellbogen auf den Tisch gestüyt und mit den Händer( seine Augen bedeckt und niette be jahend, ohne seine Stellung . verän dern. »Und hast Du Dich überzeugt, daß die mastirte Dame-— «Meine Frau war; ja.« »Und hast Du eine Erklärung über dieses beleidigende Benehmen von ihr erhalten«-P »Sie brauchte Geld.« »Es scheint mir aber, daß sie in der lehten Zeit so viel Geld verdient hat ,daß es für ihre gewöhnlichen Be Fürsnisse hätte doch ausreichen mits .Die Parters haben ihr bedeutende Summen abgenommen-« »He-i sie es eingestanden?« fragte Herr Dank-am »Mit mehr,« erwiderte Lesley und ließ seine hände aus der-Tisch fallen. Seinem Vater in die Augen sehend, fuhr er fort: »Sie hat eingestanden, die Mitsehuldie der Parter gewesen zu sein und ignen bei dem Diebstahl in Ding-ou rne geholfen zu haben." atee nickte ohne das geringste Zeichen der Ueberraschun oder des Triumphes über die Bestätigung sei nes Verdachtes. «Folglich hat sie auch den Betrug — eingestanden, durch den sie Deine Frau geworden ift?" — «Ja, auch das.« »Und die Affaire Rosotvsta auch?« »Ihr Geständniß rechtfertigt jeden Verdacht, den Du gen sie und ihre Familie erhoben dastek »Ist nicht etwa ein Grund vorhan den, daß sie Dich jetzt beliiat?« — «Jch glaubte es bii heute früh, daß sie einen Grund dazu haben könnte; seitdem erhielt ich jedoch Beweise, die mir weder zu weiseln. noch zu hoffen gestatten. Sa ulitsch —Jssantofs hat mir Alles bestätigt — Alles.« »Bei-stehe ich Dich recht. so hatte er dir Frechheit, nach London zurückzu kehren?« fragte Dunban, die Augen brauen runzelnd. Lesleh erzählte genau die Einzel beiten seines Gesprachs mit dem blin den Sassulitsch und schloß: »Ich habe ihm einen Schuldschein auf fünfzehntausend Pfund ausge stellt, zahlbar, sobald der Diamant sich wieder in den händen des Majorz Caldecott befindet. Der Alte ist wie der nach hamburg abgereist. um den Diamanten zu holen.« «Janzehntausend Pfund sind eine runde Summe,« bemerkte der Staats setretiir finster. »Bitte er von mir das Dreifnche dieses Betrages gefordert, so wäre ich bereit gewesen, es ihm zu zahlen. So M sich der Diamant nicht in dem I des Mai-us trieberbefindetJ scheint es» sit, alt sei ich um Theil mitschuldig an dein We Selbst berisiindllch wirst Du mir beeilM sein, die Inweiiung zu zahlen-' «Dai wird von d- UIIM ab hängen. Es ist wirklich mißlieb, we einer Angelegenheit, die mich per Fittich nichts angeht, mit Dieben in Verkehr zu treten. Wenn ich Dir diesen secrag zur Verfügung stelle, sa kann es nur unter sehr strengen Begi MASSIVEN Geschehan ( »Ich nehme jede Bedingung an, wenn ich nur die Last los-werde.« Der Staatssetretär uiette kühl. »Ist Deine Frau ebenfalls nach Hamburg gereift?' fragte er. ,,,Nein sie ist zu Haush« »M) .Und was beabsichtigst Du, in Bezug aus dieses unwiirdige Ge schöpf zu ihn-IT« »Dariiber habe ich noch nicht nach gedacht,« antwortete Lesley. »Es ist aber höchste Zeit, das; Du endlich daran denkst. Meiner Ansicht nach ist die Angelegenheit weit wich tiger,- als die Frage, wie Du eine An weisung bezahlen sollst, die Du einem Dieb übergeben hast« Er hielt inne, um Lesley Zeit zum Ueberiegen zu lassen. Der arme Mann fragte sich, wie sich seine Zukunft gestalten werde. Bis zum letzten Augenblick hatte er sich ge sträubt, zu glauben, daß seine Frau eine Diebin sei; und seitdem lmtte er sich nur mit dem Gedanken beschäf ti» wie er Olgas Schmach tilgen lö nie. Welchen Entschluß sollte er fassen? Nach einem geraumen Stillschwei nen sknriif d» Nat-r mit-her des-. Wort. »Du mußt Dich scheiden lassen," sagte er sehr entschieden. »Einen an deren Ausweg giebt es nicht« Lesien fuhr zusammen, als hätte er einen Schlag erhalten. Diese Zu muthung gab seinem erstarrten Herzen Leben und Bewegung wieder: es wurde lebendig. wie eine Eisenstange durch einen heftigen Schlag magne tisch wird. .Mich scheiden lassen!« wiederholte Lekleh mechanisch. . »Du empfindest doch gewiß teine Liebe mehr für dieses Weih.« Lesleh schüttelte den Kopf. Gleich nachdem Sassulits seine Zweifel zer streut hatte. ernp and er, daß seine Liebe zu Olga verdorrt war. Da hatte er gedacht, daß Alles zu Ende sei. »Es ist nicht nothwendig denke ich. Dir die Unumgänglichleit dieses Ent schlusses zu beweisen,« fuhr der Vater unerhittlich fort. »Wer-aus sollte ich meine Schei dungstlage begründen?« sragteLesley. dessen Herz sich zusammenlrampfte bei der Erinnerung an Olaas Liebe und an ihre leidenschaftliche Ergeben heit, während sie von ihren geheimen Verlegenheiten gequält wurde. »Das geht unsere Rechtsanwälte an. Zur Rechtfertigung von Dir selber genügt es wohl, daß die Ehe durch einen Betrug zu Stande kam. Das allein macht sie null und wichtig« Leöleh antwortete nicht; er war nackt nicht überzeugt. Excellenz Dunban aber nahm die Beweisführung wieder auf. »Wenn Deine Augen den wahren Sachverhalt erkannt hätten,'wenn Du das Geschöpf so beurtheilt hättest, wie Du es jett beurtheilst, hättest Du es dann geheirathet ?' »Nein, ganz,gewisz nicht,« ertriderte Lesleh. »Das wußte sie, und sie täuschte Dich vorsäslieh um ihr Ziel zu er reichen.« »Es kann nicht sein. linrnöglich!« proteftirte Lele »Du beurtheilsi sie falsch. Du vergißt« das-, sie das Geld ausgeschlagen hat, welches Du ihr anbotest." »O nein! Dieses geschickten Thea tercoups erinnere ich mich ganz genau. Die tomödienhafte Sees-e war sehr ge schickt inscenirt und sollte ihre Käui lichteit masiiren Jch hatte ihr die Hälfte meines Vermögens geboten. Wozu hätte sie die Hälfte annehmen sollen. da sie doch die Aussicht hatte. nach eini en Jahren in den Besitz des ganzen ermogens zu gelangen? Sie wußte doch, daß ich es meinem Sohne hinteriafsen würde. Und alaubft Du. daß der Großvater und die Enkelin nicht genau die Vortheile erwogen haben, die aus einer Verbindung mit Dir ziehen wär-erri« »Nun sie mich bei dieser Gelegen heit betrogen, hat sie mich dann nicht auch bei anderen Gelegenheiten betro! en?« fragte sich Besteh, während ein Vater die Beweisführung fort feste. ,,Jhre Erfolge in der Gesellfchaft beweisen ihren Ehrgeiz. und nur als Deine Frau vermochte sie sich eine Stellung zu schaffen. Außerdem rech nete sie auf mein Vermöaem da war ei schon der Mühe werth, einen gro ßen Coup zu wagen, und das hat sie sehr geschickt gemacht. Da sie der bei den Tauben auf dem Dache sicher war, zlonnte sie den Sperling ruhig fliegeiflaffen Da sie nun Alles ver loren hat, verdient sie nicht mehr Mitleid als der Bauernfiinaer, der selber verliert, währen-d er sein Opfer zu rupsen sucht. Lesleh war noch immer nicht über ugt. Richt, daß Olga ihm ihr Ver verschtoiegen hatte, erschien ihm unmöglich sondern saß sie eine beständige, niemals sich verteugnende Liebe eheuchelt haben sollte. Der Staats etretär war u schlau, feine Theorie weit iiher te Grenzen der Vernunft zu verfolgen; deßhaib lenlte er scheinbar ein: »Ich gest su, daß Du in dem Her I. W zen Deiner Frau etnEefithl der Zu nrtgtrns ern-est hast; ich muk aber he stre ten, das sie Dich damals liebte, als sie mit ihremcrosvater das Korn plott egen Dich fchmiedete. um Dich zum arren u halten. T ihrer jetzigen Oefii e, so refpettahel e auch fein mögen, drängt sich die Noth-ven digteit der Ehefchetdung nicht minder gebietertsch auf. Nach ihren Enthül ungen hast Du doch gewiß nicht mehr die Absicht. diese rau als Deine Frau s »in der Gefellschat vorzustellenf »Ich gebe zu, daß dies unmöglich! ist,« bestätigte Lesleh. ! »Dann müßteit Du Dich zurück T ziehen und wie ein Paria leben. Du ; tannst doch anständigerweise mit Dei nen bisherigen Freunden nicht mehr verkehren, oder gar neue Belannt fchaften schließen, fo lange dieses Ge schöpf ein Recht haben wird, Dich Gotte zu nennen. Du würdest abge sperrt leben müssen, wie ein Verbre chen Diese Zukunft wäre noch das geringste Uebel; ich fürchte indessen eine weit fchlimmere. Jch fürchte, daß Du, indem Du mit ihr zusammen lebft, und, die guten Eigenschaften die sie besitzen mag, anertennend, Mitleid mit ihr fühlst, dann allmäh lich jedes Ehrgefijhl verlierst, ihr Ver brechen vergißt und die Verbannung mit ihr theilft. Das Exil wiirde Euch aber auf die Dauer unerträglich wer den, und Du würdest Deinen Platz in rerGefellschaft einzunehmen suchen. Deine Frau würde man dann ver achten und hinter Deinem Rücken wurdeft Du ein vielfagendeg Gemuri mel vernehmen. Dann bliebe Dir nichts anderes übrig, als die anstan dige Gesellschaft zu fliehen und mit Banlerotieuren und anderem Gesin del zu verkehren. Deßbalb halte ich die Ehescheidung siir weit nothwendi ger. wenn Deine Frau Dir noch Liebe einflößt, als wenn sie Dir gleichgiltrg wäre.« Der Widerspruch erstarb auf Les leds Lippen. Er war sich bewußt. daß er im Grunde seines Herzens bereits nach Entschuldigungen fiir Olga suchte. Sein Vater war mit der logischen Beweisführung noch immer nicht fer tig. Den Hauptofsett hatte er sich bis zuletzt aufgefpari. So fuhr er denn unerbitttich und ruhig fort: »Es ist noch ein anderer Grund zu Gunsten der Ehescheidung vorhanden. Bei ihr und ihrem Großvater siehst Du die Folgen der Vererbung. Denke daran. welche Schande es fiir Dich wäre, wenn Deine Kinder in ihren Adern den Ansteckungsstoff der Un ehrlichteit hätten.« Lesley erbebte unter diesem erneu ten harten Schlag. »Ja, ja, wir müssen uns trennen,« inurmelte er. «.Eine einfache Trennuna würde nicht genügen. Wenn Deine Frau jetzt schon sorglos mit Deiner Ehre um geht, so wird sie Deinen Namen ent ehren, wenn sie ihn auch fernerhin tragen darf. Und wenn sie sich Tut beträgt, so wird sie Dich erst recht - trügen. - »Nein, nein! Das ist nicht mög lich!" protestirte Les-len. »Es ist mehr als möglich. es ist wahrscheinlich. Lesley, ich tenne Deine ärtliche Natur besser, als Du selber re kennst. Du mußt Dich scheiden lassen; was sollte sonst aus eDir wer den?« »Und was soll aus ihr«werden. wenn ich mich scheiden lasse?« fragte Lesleh, sich erhebend. Der Vater zuckte schweigend die Achseln und lehnte sich in seinen Fau teuil zurück; er war weit anmuthig ter iiber die Schwierigkeit, seinen schwachen Sohn zu lenken« als durch diejenige, auf Lesleys Frage eine tref fende Antwort zu finden. »Ich kann sie nicht so ohne Weiteres verlassen. Was sollte sie ohne einen III-Ents- nfnsp ssuon Tosen-se kosbnssos O« »Mit einer gewissen Pension, die ich bereit bin, ihr zu zahlen, wird ibre Lage nicht so schlimm, als Du dentst. Sie liebt den Beisall, die Bewegung, die Gesellschaft« »Und würde sie dies Alles sinden, wenn sie io verlassen wäre?« Mit einem erneuten Achselzucken»er widerte der Vater: Jedenfalls würde sie sich in ieiner schlimmeren Lage befinden, als vor ihrer Berheirathung.' »Ich muß iiber den Entichlusz nach denten, den Du mir zu fassen riithst.« »Den-te meinetwegen darüber nach. Komm morgen wieder ber; Du trissst mich zur Fritbstiicksstunde zu hause Nachmittags gehen wir dann zu unse rem Rechtsanwalt.« Er erhob sich, da er die Unterhal tung abzubrechen wünschte. Aber Lei ter-. der m diistere Gedanken veriunten war, rührte sich nicht von seinem Platze.if »Was Deinen Schuldschein be trisst,« sagte der Staatssetretiir — «·oiese Angelegenheit war mir völlig aus dem Gedacht-riß entschwunden, während wir die weit ernstere Frage bebandelten—— io darfst Du aufmeine hilfe nicht rechnen. so lange Du nicht einwilligit, Dich scheiden zu lassen Mein Entschluß ist in dieser Bezieh ung unerschiitterlich. Du mußt Dich opn ihr irr-machen, da ich nicht Deine und meine Zutunst ruiniren lassen will. Willst Du Dich nicht scheiden tollen, so muß sie London verlassen. Es wäre besser itir Euch Beide, wenn Ihr Eure Ehe lösiet. Und Inn gebe und erwäge. was ich Dir soeben ge saat babe.« Zeilen dekriff nibt die Rede feines sein-. os- ooke »ich-miss- inei ihm in denQ ren under hörte onss nicht-; instint v e rtss er seinen dutE und verließ die Wo ung des Vatert. i i 1 l. Ka p ite l. i Leileh betrat sein heim mit der bisan Borahnun , das ein U tick gis« if hen sein mit e. Er sfand je ein gutes Kamin euer, ein saubere Zimmer und einen gedeckten Tisch vor. Ein erloschener herd und wilde Un ordnung hätten indessen besser zu seiner Stimmung geputzt Der Ge ensa wurde noch vergrö ßert, als eine rau ruhig ins Zim mer trat, eine zugedeckte Schüssel herrinhrachte und ihn aufforderte, das Abendbrod einzunehmen. Nachdem Lesleh am Morgen aus gegangen war, hatte Olga eine Zeit lana, von den Ereignissen niederge schlagen, unthätig dagesessen Sie hatte jedoch allmählich ihre Geistes gegenwart miedergetvonnen und war entschlossen ihr Glück zu vertheidigen. »Ich habe schweres Unrecht began ; gen,« hatte sie sich gesagt. »Wie tönnte ich es nun wieder gut machen-« Sie » hatte zwar keine tlare Antwort auf diese Frage gefunden. allein sie be griff, daß es nicht an der Zeit sei, unthätig und schweigsam. wie ein schmollendeg Kind zu verharren, wel ches darauf wartet, das-, man ihm verzeihe. Sie war schuldig; also fiele-: auch ihr zu, die ersten Versöhnunaiverg suche zu machen ——— wenn eine Versöh nung überhaupt noch mögTictt war. Was sollte sie in Leisten-:- Abwesenheit beginnenZ Ihr weiblicher Jnstintt leitete sie richtig, als sie für fein leib liches Wohl sorgte. Nach einigen Stunden würde er nach Haufe kom men, und fände er seinHeim trauria und düster vor, so würde er sich um so unaliicklichetz fühlen. Statt der Gaöslammen zündete sie die Kerzen an ——— eine Beleuchtung, die Leslen be sonders liebte -— dann sachte sie das Feuer im Kamin wieder an und räumte im Zimmer a . Nachdem sie sich umgetleidet hatt, deckte sie den Tisch und verwendete die übrige Zeit zur Bereitung seines Lieblingsge richts. »Ich habe bereits gegessen Leslen,« sagte sie, die Schüssel aus den Tisch stellend. »Ich wußte nicht. wann Du nach Hause kommen würdest.« »Es ist auch besser to,'« antwortete er. »Wir können nicht mehr zusam menleben, als ob nichts vorgesallen wäre.« Sie nahm diese harte Abweisuna ohne einen Vorwurs aus und setzte sich an den Kamin, wo sie in einem Bu : zu lesen versuchte. Ueber seine A - sichten tonnte sie sich nicht täuschen Wenn er ihr auch gestattete, dasz sie mit ihm unter einem Dache verbleibe so mußten sie doch getrennt leben. Das war gerecht und sie erwartet-. auch nicht« ohne Weiteres wieder in Gnaden ausgenommen zu werden; ja. sie wünschte dies taum, da sie die richtige Empfindung hatte. daß ibr Vergehen nur durch Leiden gesiihnt werden tönnte. - Sie war entschlossen. die verdiente Strose aus sich zu nehmen, und wäre diese auch zu strenge; ja, sie wollte die Hand noch segnen, die sie züchtigte. Sie wollte mit Geduld den Tag er-· warten, wo das herz ihres Mannes sich ihr wieder zuwenden würde. Aber bis dahin wollte sie sich durch teinen salschen Stolz oder durch Frtriebene Empsindsamteit von der usiibung ihrer Haussrauenpslicht abhalten las sen. selbst wenn sie dasiir nichts wei ter als Abweisungen ernten sollte. Sie bemerkte mit heimlicher Genug thunng, dass er mit Appetit asi. was sie ihm vorgesetzt hatte. Er hätte sie sicher abgewiesen, wenn er siir sie die selbe Verachtung hegte, wie am Mor gen, ais der Großvater den Diebstahl zugestand. Das war doch immerhin schon ein Gewinn. Mit diesen Ges danlen beschäftigt verlfelt f.e sich stili. bis er seine Mahlzeit beendet hatte Dann erhob sie sich und mit ruhigem Ernst an den Tisch tretend, sagte sie: »Was Du vorhin sagtest, babe ich vollkommen begrissenx es giebt jedoch noch andere Dinge« um deren Klar stellung ich bitten muß. Soll die Welt unser geaenseitiges Verhältniss len nen?" »Ohne Zweiselt Herr des Himmels willst Du denn noch Zu liiaen fort fahren?« »Nicht wegen meiner srage ich, denn ich habe seht nichts mehr zu verlieren; aber Deinetwegen hätte ich es ere roiinscht, daß die Welt glaube, Deine Frau sei rein von Schuld.« »Das würde der Mithe gar nicht lobnen,« erwiderte er bitteren Tones »Binnen kurzer Zeit wird die Welt an mich nicht rnebr denlen.« »Was willst Du damit sagen?« sraate sie voll Unruhe. « ! Mitrts andere-. als was eine so » tluge Person« wie Du eine bist, ohne s Miit-e verstehen sollte. Ich werde mich l qui der Gesellschast zurückziehen. Und auch Du wirst die mir beseeundeten Familien nicht mehr besuchen. Bist Du damit einoerstandents"' Sie wickte stumm. Dann ergriss sie die stiese. dte noch unbeantwortet aus dem Tts lagen und sagte «0I einige Einladungzbriese angelonmren.« »Ich werde schon antworten: lasse sie nur liegen· hast Du mich sonst noch etwas zu sragen2« «Witnschest Du, daß ich mein En « aaasement irr Albert halt Mes« — W »Nein. Du tannit Deine Zeit ver wenden, wie es Dir beliödt, Arkans Fei t, das Du meinen Rassen nicht n ißlredit dringst. Du lannst di-: Zerstreuun en und Ver niigungen nicht entbe ren, nnd ich fnde nichts daran auszuietenf ,·Weder zu meinem Vergnügen noch des Beifalls willen habe i gefangen, Leeley, sondern nur des ldes we-» gen,« erwiderte Olga. »Das Geld wirst Du auch ferner hin brauchen. Jch befihe ja keins, und mein Vater will mir nicht are-helfen hält Dein Großvater sein Vrtspw chen, so halte ich auch das meinigr. Jch werde Alles. wag ich btsist Vet » laufen, Und nach Ablan des Wirths lontraltes werde ich eine wenige-. « theure Wohnung mindern Jch werde mich nicht eher beriihigen, als bis Vaz HLöiegeld der Schmach entrichtet sein ivird.« , »Ich auch. Du sollst nicht lange diese Bürde tracien. Während einiger Monate lxabe ich viel Geld verdient Aber dir-:- ift eine Kleinigkeit inchr gleich zu dem. was ich in Zukunft verdienen werde. Jetzt tann ich un behindert arbeiten; diser konnte ich mich nur nicht rühren. Jch wert-e · Fortschritte machen: ich Derde ue Engagementg erhalten, ich we e schreiben nnd so groß auch die Schuld sei, allmählich wird sie sich verringern und endlich ganz erlöichen.« Jn diesem Aiiqendlici, da sie wie I derk zu hoffen degann schien ch Eine-. Uukj lllll Ucc WIIVIWUIU UIUU tcssc Schande aus der Welt verschwinden würde. »Wir sind nicht mehr so hiisles und arm, wie in Pangbourne.« suhr sie fort. »Wir haben bereits etwas siir den Ansang.« »Für den Anfang? Was-U .Unser Buch. Jn einigen Monaten wird es erscheinen. denke ich." »Unser Buch!·— Das hatte- ich ganz vergessen,« sagte Lesley. Bei dem Tone seiner Stimme erschauerte Olga. Er erhob sich vom Tische und ging zu seinem Schreibtisch. wo er das Ma nuscript hervorholte. »Alles. was darin steht, ist falsch, nicht wadr2« fragte er. »Es ist —eingebildet, ja,« stotterte Olga. »Vorn Anfang bis zum Ende?« «" a.« , . iigen siir einen derirauensdollen Gatten wäre ein hübscher Titel,« ries er aus und zerriß das Manuscript. »Was thust Du?" schrie si: aus »Verbrennen will ich es!« »Nein, nein, Leälen, das darfst Tu nicht. Diese Blätter sind dunderte von Pfund wertb!« »Und wenn sie Millionen wertb wären, würde ich iie doch verbrennen. Glaubst Du denn. daß ich rnich zum Mitschuldiqen Deines Betrnaes und der unverschämtenLiiae Teines Groß vaters mach-en will’.-« Die zerrissenen Blätter wars er ins Feuer und sehte sich. Llaa den Rucken zuwendend aus dem Iauteuii. wo sie vorhin gesessen. Das Buch. in wei chem sie gelesen, lag in seiner Nähe· Dies ergrisi er und machte verzwei selie Versuche. darin zu lesen Die gedemiitbigie und beschämte Frau schwieg und sah in die Flam men, die die einzelnen Blätter des Manuskriptes zusammentollten und lanasam verzehrten Fiir sie waren diese Blätter eine Erinnerung an das Glück. Fast jede Zeile kannte sie aus wendig. Sie erinnerte sich des Tages, wo sie sich Beide zum ersten Male zu sammen an den Schreibtisch gesetzt hatten, als Lesley plötzlich bemerkte, daß sich der Himmel ausbeiterte und die Feder l)inwersend, sie zu einem Spaziergana einlud. Es war an demselben Tage. wo er ihr gesaat hatte, daß die Liebe das einzige Glück J All- skhsh t-; HAE 's-I;«« Its-K fu«-? Leben erträglich mache, und dasj- die Veraniigunaen nur ein Mittel seien, die Zeit todtzuschlagen Die Blätter brannten nun. und waren bald in ein Häuflein schwarze Asche verwandelt« und mit ihnen er losch die Erinnerung an die aliicklichen Tage von Vangbournet nichts blieb Qlaa nun übrig, als Betrübnis-r und Verzweiflung. Sie stand reaunasles hinter ihrem Manne, den sie liebte. und dessen Liebe erloschen war. JhreAuaen fisllien sich mit Thränen und der Schmerz beugte sie darnieder. Da sie sich still verhielt, glaubte Lesley, sie habe schon längst das Zim mer verlassen. Er meinte, sie sei herz los, frhamloö und den Gewissensbissen unzuaiinglich. Er ahnte nicht, was sie litt, während sie das Schluchzen unterdrückte, das ihr die Kehle Zuzu schniiren drohte. Von ihrer Beklem mung und herzensangst hatte er keine Ahnung. « Tiefe Stille herrschte im Zimmer. Leileb wendete mechanisch die Seiten um, die er mit den Augen überfloq. ohne zu verstehen, was er las. ist fuhr vor Ueberraschung zusammen-« als Olga. sich ermannend iiim mit heiseree Stimme aute Nacht wünschte Halte sie die ganze Zeit iiber da rauf qewariet, dasz er sich umwende. oder kam sie eben aus ihrem Zimmer. nachdem sie angenommen, das-· sich sein Zorn aelegt habe? Was musite er von derEntelin eines fo vollendeten Heuch lers wie Iwan Eliaaloss ha«ten? gGute Nacht, Lesley,« wiederholte Olaa deutlicher aber mit beben-der Stimme und legte ihre Hand auf Lesleyz Arm. !3mstk-bns« feil-»O d I