Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, June 26, 1903, Zweiter Theil, Image 16

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    P »U. W· « -· —
Die Wald-JOHN
Itau John Nitsch mouke »New York
als Sominers-’quenthatt'· eroto
ben. —- Jotm sit-wärmt nicht für
trockene Spazkergänge. — Schmi
lkche Zumurhung. —-- Der Fund
im Walde.
Mkstrt Editetl
Sie wetn sich gewiß schun oft ge
wunnett dawide. Mister Eviter, Daß
Ich als Ptominenter um die jetzigeZeit
noch in Neu York un ni: in Der Kann
Iri ooex in Die
TRouniijns oder
an Ier Gast Ri
veciä in Jerdskach
Vorschan oun
Mome Carlo
oder Monden
over funfcht wo
är! Juropp bin
oder rveniafteng
«Jie’31!ii. dass beißt
die ganze finle
Rindin ergekso
»so hikxefwickt
qui.
An mir hot es
nit aeleae, Mister
Lsoiiec Wertlich
net. Ich hen es
oerAlii schun seit
Woiise gesagt,
» Iais sie es ihrer
Gesundheit un Unsecm prominente
Ständig schuldig wär, irgendwo isi ze
gehn. Bin-wer oie Lliti tann diesmal
fein Muho an »sich trieae. Un wisse
Sie, wer verfor ze blanrirn is? Er
sen-d so e RuoHoämr--Ediier, wo emol
en Avdiggel geimriivive hor, daß Neu
York Oder schönste Sonimerausenthalt
Mir. Da is aach »was dra. For en
Graswioower iH Neu York e Zeit lang
wenigstens gar tei übler Zocnmeraufs
enthalt, annver doch nit for die ganze
FämilU
Akso derAlii ibrPragrkjm for de
Sommer is: Hier bleibe un Zeoe Taa
Spaziergang mache im Pakt ooer e
Excurfchen in die Umgeaend, armer so,
daß mer qui-Abend wieder gemiiiblich
in Sdie eigene Pfäbl sei un in Die eigene
Seite schlase kann. Un sdie Atti erpec
Erd aach noch allen Ernste-, daß sz da
Mit mache soll, weil des Kameel oun
kme Dotter gesaaj bot, Ich müßt Mir
Bewegung in frischer Luft mache.
Well, Mister Eoiter. Ich wollt ja
noch nix sage, wann DieAlii die riet-,
tige Eioie oun eine Spaziergang ooer
vun eeer tleine Excurscben bät-. Näm
lich sich vor’rn Hang in die Cae ge setze,
ergeno Iwo hi ze sahen, wo’s was Guss
ze esse un ze trinke gebt un Dann dort
Je bleibe, bis es Zeit is, heim ze saer
Iwwer oie Atti hot ufs emol oieNas
FurschroärmerekKränt getrieat un mu
thet Mir ältschelli trocken e Spazier
gäng fee Fuß, Mister Ebnen öttschelli
ze Fuß spaziern gehn tin sieU zu.
Die Alti schwärmt for Blume suche
un Vögel singe "hör’n un so Sacke
Ja soieWooos will sie, miite in Die
Wechs. wo kei Werthshasas weit un
Breit is un Luntsch, wo ans Butter
Bköo un homemäo Cates un Banänas
In lauter so unoppetitliche Sache ton
Iisteh will 'sie mitnentmr. Un Da soll
Ich mit! Mister Ebnen des fällt un
ner »Jndignities« un is Meiner An
Icht nach e Scheidungsgrund.
Bis seht war Mir’"5 gelunge. Mich
immer noch von Den-e Spaziergäng, wo
-" Alti mit oer Mauo unternomme
k, ze Drücke. Gestein aivwer dem-we
e Mich merklich mit geschleppt Mer
in in der Näh onn Wooobäven in
e Twooovi tu Ia yawwe mer uns
higisekze
»J; Des nik munnerschö im poeti
tell-"' ftägt die Altj. »He-km nor,
spie Die Vögel sie-ge« Es war armver
kei Vogel, sonnem e Moskita wo ge
sammt bot, un des Biest hol sich uff
Mei Nas gefotze un Mir ungefähr e
Print Blut abgezova un Mei Nag- is
affqeschwolle wie Einige-L Die Mund
bot Blümche gesucht for e Bouquet ze
mache un deH hot Mich uff e Eidie
«gebrach1. »Alti", sag Ich, »weil Wir
doch da auße fein. da werd Jcb e Bißle
Bahn-leistet suche for e Bewie. man
mer beim Amme
Waldmeifier den Jch nii gefunne,
Wort was Amme-T Un zwar vlenty
bewo. Ich ben gehäpvent, e leere sil
Qetne Schnupftabaks-Dos bei Mir ze
W. Da enei den Ich vun Meim
Fund so viel gethan, wie enei gegange
Os. Ich ben e kleines dünnes Breitche,
Do da etum gelege bot, als Schaufel
Heim Aufsiille vnn der Das geiuhst.
Dem-. fein Ich zu der Alii zurückge
Udrh Die Aiii bot gest-Ah Ich sollt
Mich zu ihr hifetze un dann iböi sie die
Land txtan dann ibäte Wir Unserer
Letzt-ich esse un des wär dann warmer
fes-.
. des hifetze ben Jch Mich be
denkt, spann-n den in einiger Entfer
Mmg Dem derAlti un der Mond ge
kaane un den Steine Lädies zugegucti.
Uff emol fängt die Alti a, unruhig ze
jem, dann die Maul-, un dann is es
ist-get Miit-kam gwn und ieinelli
feig die soei Qeiöileit ussgesptunge
esse Mose, does-we ihre ABC gesamme
chki net sein atmet förchietlichen Ge
fåtei dass Me.
T heasiebeimbesteBilleniied
, s .nswieIQeunma-vie
Ses- aeiiscae bin, Woe die Beihi
Eis isten e Cae Most-ne geheft. Wie
-- desj- CIQ war fes-ei In Der empl
- ) W keimt-M bin«
U- Die Sidies uii Risser. Sie
F . Lieds-II FIM Momente
; UND-Um IUMW
f J Ist-M Ih- fes-i W
Atti gesagt sle müßte sich in ein Amet
sei-hause gesetzt hast-we —- es wär fsrchs
terlich gewese.
Well vorläufig is, da druff mach Jch
e,Wett derAlti dieLust zu dene trockene
Spaziergang im Wald vergange. Un
wann sie erst hört, daß die Misses
Meyer nach Jurapp is, do bin Ich
aach sckur daß sie doch noch die Ewie
vun Neu York als Sommeraufenthalt
uffgebt. Mer wolle anyhow des Beste
hoffe. Jn diesem Sinne sein Jch einst
weile so lang
Mit Rigards
Youts
John Nitsch, Esa.
Mifter Editer Sie dente doch hof
fentlich nit daß Jch in der Schaum
datvacksdos —- — —- ? Des wär e Ge
meinheit, des ze denke.
D. O. Esa.
-—--. —
Dte Apotheke und see seltensten-.
; Wohl Jedem unserer Leser werden
« Beispiele davon bekannt fein, wie in
Deutschland das Voll die schwierigen
und eheimnißvollen Ausdrücke der la
teini chen Küche sich mundgerecht zu
machen trachtet. Eine lustige Zusam
menstellung diseset seltsamen Ver
deutschungen veröffentlicht Dr. Franz
Söhns in der Wiener Wochenschrist
»Die Zeit« unter dem Titel: ,,-Wun
derbare Meditamente«. Es heißt in
diesem Artikel:
Was fordert man nicht alles von
dem jungen Prattitanten in einer
Apotheke! Der eine will ein zertheiss
lendes Mittel und nennt es »F ine
Grete« t,,·’foenum graecum«) Der
..... t- nu-- to (.....-:.-.---. --
UIIULDI IUlp.-I-ll- TIIWI OIUISIIUCUIIIIIV
und verlangt allen Ernstes eine ,,spihe
Leonore« t»Species lignorurn«); einen
dritten faßt das Verlangen nach Sal
beiblättern, und er ersucht den Jüng
ling ungescheut um eine »schmale Sw
phie«, die er sich aus «Iolia Salviae«
zurechtgelegt hatte; ein vierter siihlt
den Drang nach einem Meliotuspsla
ster und gewinnt es ijber sich, dasselbe
als »Lottenpslaster« zu fordern, und
ein siiniter wagt endlich gar, dem offi
ziellen Manne eine »sStinl-Marie"
anstatt des ,,Stincus marinus« zu
bieten. Zweifellos ästhetischer ist der,
welcher dafür »Stenzelmarie« oder
»Stelzenniarie« und endlich wohl gar
» tolze Marie« sagte.
»Balsterjahn« und »Bulleisabn«
sind aus der »Radir Valeriana« (Bal
drinn) etwas roh zugehauen.
»Umgetoendeten Napolium« fordert
man statt —- »Unguentum Napolitas
num«.
Gegen hexenschuß dient das »Sieh
senlruzien«- oder »Ochsentrautpsta
ster«, den Ochsen wollte man sich wohl
aus «Emplastrum oxycroceum« nicht
entgehen lassen!
»Lach ins Knopsloch«: Seit man
das «Teucriurn Scordiuns'· Lachen
tnoblauch (das heißt in Lachen wach
sende-Z Kraut) nannte, laa die possier
liche Verbildung —- diesmal eines
deutschen Wortes —- nahe.
Blutreinigend wirkt der »Sachsen
fraß«. »lignum Sassasras«, wie ihn
die stizin nennt, erweichend und
fühlend dagegen das »Diaconuspsla-i
ster« (Diachnlonoslaster), besonders
wenn es doppelt ist. Aus Karbolsöure
wird »Carambolsiiure«, aus-Schwein
surtergriin »Schtoeinesutterzqriin«, aus
Calomel »taltes Mehl«, aus »Es-Isra
rilla" »Schacterill« und »Es-rollen
tropsen«', aus »Sal mitabile Glau
beri« »miserables Salz« les schmeat
allerdings miserabel!), aus Saltniat
aeist ein »Jaelengeist« und aus Chlo
ralbodrat »Cboleradral;t".
Jn seinem «Bilderschmuck der deut
schen Sprache« erzählt Schade, daß
ein »doppelsohlenlauendes Nasborn«
gegen Halsschknerzrn Dienste leisten
soll sdoppellohlensaureö Natron)·
Einer schier unglaublichen Verdreh
»ung ist die »Nadix Sarfavarillae«
laus Bequemlichkeit meist «Sassapa
rilla'« gesprochen) zum Opfer gefallen:
.Sasz und fraß und tielte durch die
» Brille!« Außerdem aber wird sie mit
Vorliebe .Apriltourzel« genannt.
—
Wiederbelebung des Anselm-den
derpesh
» Vor einiger Zeit theilte A. Rulialo
E Versuche rnit, in denen es idrn gelun
f gen war, ausgeschnittene Herzen zwei
er Kaninchen, die feit vielen Stunden
nicht mehr pulfiriem mittels- Durch
fpiilung warmer, mit Sauerstoss ge
fättigter fogenannter Lockescher Flüs
srgteii wieder zu beleben, v. b. zu ener
gischern Pulsiren zu bringen. So
lang-e vie Durchftrömung dar-erte, hieb
ten Die Herzbemegungen an. Auch das
Herz eian in der Aethernntiose ge
storbenen Katze wurde auf diese Weise
nach 24 Stunden wieder zurn Pulsis
ten gebracht. Jetzt theilt nun Dr.
Kulisse der Pariser Akademie der
Wissenschaften mit, daß eå ihm auch
erlangen ist, Das her-z eines Drei Mo
nate aljen Kindes, das an Pneunionie
gestorben und 20 Stunden nach dem
Tode der inche entnommen war, wie
rer zu beleben. Es wurde einer Durch
ßrörnung oer oben genannten Flüssig
keit unterworfen, worauf nach 20 Mi
nuten zuerst in den Gen-eben, dann in
der rechten herztatntner schwache
rhythnrifche Zufatnmenziehungen ein
trateu. die sich asnrählich versiiirtten
und fgließlich »in regelmäßige Puls
treuen übergingen, die eise volle
Stunde hindurch and-selten Mit
gleichem Erfolge wurde später dieses
Experiment IN an Ende-en menschli
ches herzes sue-fährt nnd es sein-g
segn- PIIW is II cetveieu
M des seist-ern sieh R Sinn
iIII M M Ade her-skian
Die Deutschen in Amerika.
Jn einer Berliner Zeitschrift behan
deli der Züricher Literaturhistoriter
Louie sp. Beh in eingehender und inte
ressanter Weise den Einfluß der Deut
schen auf das allgemeine geistige Leben
Anteritckg und auf die amerikanische
Literatur. Erst seit etroa zweiJahrx
zchntem so schreidtBetz, beginnen die
Deutfchamerilaner, die ihre Sprache,
ihre Tradition und Eigenart immer
mehr gefährdet sahen, sich fesrer an
einander zu schließen. Diese Bewegung
hat sich durch mehrere Daten kenntlich
gemacht, so durch die undertjahrseier
der »Deutschen Gesell chaft'· in New
Yort im Jahre 1884, wo die pracht:
volle Rede des Diploinaten und Ge
lehrten Andretv D. White iiber den
Einfluß des deutschen Dentens auf die
Union großes Aufsehen machte. Jni
Jahre zuvor war der sog. »Deutsck.e
Tag« zum erstenmal beganaen worden,
mit dem jetzt alljährlich die erste be
deutende Niederlassung. die Gründung
von Geruiantoivn im Jahre 168:«3, ge
friert wird. Aus diesem Feste ging
die »9tational German Auierican Al
llanre« hervor. Der Besuch des Prin
lzen Heinrich wurde die Veranlassung
zur »Uuion of old aerman students'· in
Anierita, und aus diesen atademiichen
Kreisen ist auch die junge ioissenschafi
liche Zeitschrift »German Americas-.
Annals« hervorgegangen
Die früher vereinzelten Anftreugun
s gen der Vermittler deutschen und ame
; ritauiscten Geiiteszlelcens. namentlich
; der Burschenschafien, start Falter, Fr.
I Lieder, Friedrich Rath Karl Schutz.
jsoeginnen sent ersi, iore Fruchre zu ira
« gen, und die Deutschen in Amerika wer
den sich bewußt, wieviel sie zur Um
seoandlung des dortigen Lebens in so
zzialez religiöser und ethischer Be
jziebung beigetragen haben. Sie haben
s Einen anglo-amerikanischen Mitbiir
gern ein fröhlichereg, ioiirdigeres Men
schentbum, das sich vor harmloser
Lebensfreude nicht scheut, gezeigt, sie
haben ibm die vollgerzieberische Beben
tung der Turn-, Schützen- nnd Stin
gerseste klar gemacht, und namentlich
Idas deutscheLied ist drüben eine solche
Macht geworden, daß Karl Schutz im
Jahre 1897 ertliiren konnte, »dem
deutschen Geiste und dein deutschen
Streben mag manche-J widerstreben —
dem deutschen Lied widerstrebi nichts."
Groß sind ferner die Verdienste der
Deut-sch-«Ylsmerilaner um Erziebitngg
und Unterrichtswesen oon der Volke
schule bis zur Universität, die sich durch
die deutscheWissenschast besonders wil
lig bat lbestuetsten lassen. Trotz alle-«
dem hat es merkwürdig lange gedauert
bis das deutsche Element den its sn nach
seiner Zckbl zulotnrnenden Einsi; Lß auf
die Entwickelung des staatlichen Lebens
auszuüben begann. So kann man erst
.seit den siebziger Jahren von einem
Einfluß der deutsch-amerikanischen
Presse auf die Gestaltung der Politi
schen Zustände sprechen. Respekt vor
dem Deutschen belam die Masse der
Ameritaner erst nach dem Kriege mit
Frankreich, und oon dieser Zeit beginnt
auch die politische Rolle der Deutschen
in Amerika. Ganz ist der Gegensatz
zwischen den beiden BevöjterungH
schichten noch nicht geschwunden, aber
seine Auslösung ist zu erwarten als
eine Hauptbedingung der amerilani
schen Culturentwidelung Jn diesem
Ameritanisirungsprozeß muß bis
Deutschtbum seine Mission dadurch et
fiillen, daß es der neuen Heimatl
lebensfiibige idealistische Elemente zu
führt.
Der Verfasser dieser Studien be
schäftigt sich dann ’rnit der Ausnahme
der deutschen Literatur in Amerita, die
mit Geßner und Klopslocl beginnt und
in ih» nmaltinpn Mosbisipllrmn Mos
they tdir in der Beliebtheit keins-.
ihren Höhepunlt findet. Goethe ist der
einzige fremde Schriftsteller, den der
große amerikanische Philosoph Ralph
Waldo Emerson im Original gelesen;
von Emerson wird überdies gesagt,
daß er, mit unserer tlasssJchen Philo
sophie vertraut, »denGeist der deutschen
Metaphysik dem besten ameritani chrn
Denten einverleibt hat«. Die Studie
gedenkt auch der beiden Amerilaner,
die zu den begeistertsten Herolden un
serer Dichtlunst geworden sind, Lang
sellows und Bayard TahldrT5. Leerg
sellow, der Deutschland wiederholt be
reiste, der in Göttingen deutsche
Sprache und Literatur studirt hatte,
lehrte diese später jahrelang am Har
dasd Eo!lege. Der Freund unseres
Freiliarath hat in seinem autdbiograi
dhifchen Roman »Cvperian« wie in sei
nen Reisestizzen seine Bewunderung
für deutsches Leben und deutsche Dich
tunn niedergelegt; seine «Evangeline«
hat sich »Herunter-i und Dotothea« zum
Muster genommen, wie er den Stoss
zur »Gott-en Legend« in Hartmann
von Aue-l »Armen heinrich« gefunden
bat. Während Longselldw ein echter
Yanlee war, stammt Behard Taylor
mütterlicherseits aus Deutschland und
hat auch eine Deutsche, die Tochter des
Gothaer Astronomen honsem qeheiras
thet. Am bekanntesten ist seine aus
qezeichnete, auch in England start ver
shreitete Uebersetzung des «Iauß«. Nach
der Schlacht bei Sedan sann er he
alücsvünschend und warnend in einem
deutschen Gedicht: »Im-tm neige Dich,
Du deutsches Lied, laß« Rache ruh’n
und Spott.« .
III »Ja assZss
der jtht als Zelsmarschall pensionttt
W tä, Mir-folgendes Geschicht
ehes erjjli. Hin den Maschesten
wurde er oft .Oottlieb« genannt. Eine
Kompagnie oer Meyer Gasnifon übt
Vorposiendienft Es find Vizefelp
webel nnd Leutnants ver Reserve zur
Uebung eingezogen und als Feld-wach
habenoe n. f. w. verwendet Ein at
tiver Bizefelowebel erhält denAu»ftrag,
sich auf eine naheliegende Höhe zu be
geben und zu melden, falls ein höherer
Vorgesetzter kommt. Kaum bat er fei
nen Aussichtspunlt erreicht, als er
auch schon den tornmandirenven Gene
ral, Graf Haefeler, auf der Chr-us
- W k« s.
Ist »:» sie-» q· ·s III-Neu- cis see-,- IS
Kürze halber ruft er dem in der Nähe
iefinolichen Unteroffizierpoften zu:
»Der Gottlieb lomnit!«, nicht aiment-,
daß Ver General den Ruf hören wird.
Aber der Graf hat scharfe Ohren. Er
setzt fein Pferd in Galopp und steht
icn Nu vor dem vor Schreck stummen
V: ; efelomeö el, ntit der Frage: »Was
haben Sie Ia eben geneldet?« Ant
wort: ,.Seine Excellenz der komman
därenive Genera; katnmt.« »Nein, das
haben Sie n: cht gemel det, :e haben
gerufen: der Gottlieb lommtk Nun
laufen Sie bin und melden Zir: der
Gottlied ift schon da!«
»Ver- hat disk du schöner Wald-u
Das Lied »Wer bat dick» du schöner «
Wald« ist« der ,.’Jiorvv. Allg. Zta." zu
folge oor 60 Jahren, am Himmel
fahrt-lage Mich zum erstenmal öf
fentlich aesnngen worden. Jn verFrühe
: des Festtagez waren einem alten Ge
brauche entsprechend, sehr viele Jenen
ser nach dein oberhalb deH Dorfes
tut- , ,», k.--’!.- s --.---.
: OUIZCLIU lUllllUcLIWUII gktcskllkn
Mädchen Triesniy genannt, hinaus
gewanvert. Da erfcholl plöhlich ein
d lautes hornstgnal Alles verstummte
l
Und nun ließ ein lräftiger, vierftitns
, miger Männerchor von einer versteckten
f Stelle aus das Lieb »Wer hat dich, du
Efctöner Walz-« vernehmen Wie ein
Isauber wirlte es auf alle Zuhörer,
ivie auf stiirtnisches Fragen erfuhren,
. Daß vas Lied schon 1813 von Frei
; herrn v. Eichenvorff gevichlet und ganz
; vor lureexn von Menvelssvbn lompo
E rriri fei. Prof. Zahn aber hatte es
schnell einiiben und zur Freude der Je
nenfer hier vortragen lassen.
Wh
Ciu steinerne-etc.
Ein pfiffiger Gaunerstreich wurde
tsnlängft mit Erfolg in einer Pariser
Buchhandlung ausgeführt Ein jung-er
Mann betrat das Gefchäft unv ver
langte einen Band ver Erzählungen
vcn Balzac. Der Kommis reichte ihm
ein seltene-, mit lünftleräfchen Zeich
nunan verfehneg Exemplar unv gab
als Preis-s 40 Franks an. Dem Käufer
erschien ver Preis zu hoch. und ver
Verlaufer verwies ihn an den Inhaber
veg Geschäfis, welcher vielleicht bereit
sein würde, ten Preis herabzusetzen
Der jun-ge Mann nahm vaz Buch und
suchte ren in einem Nebenraume arbei
rcnoen Chef auf. Hier bok er diesem
das seltsame Exemplar zum Kaufe an
nnd verlangte nur 25 Franc-, da er
fich, wie er angaltk augenblicklich in
Gelvverlegenheiten befinde. Der Ge
schäftsjahr-der ging fosorl auf sen
vortlxeilbaften Vorschlag ein und tau
tc fein eigenes Buch, während ver Be
trüger schleunigst verschwand. Erst
als der Chef feinem Kommig freudi
ftrahlend von dem guten Geschäft Mit
tlxeilung machte und ihn aufsorderte,
::.-:; neu erhan:elle Buch auf die Eta
gere zu stellen. wurde er darüber auf
gelliärt, daß er soeben einem periebenen
Schwindler zum Opfer gefallen war-.
Das liebe Seid.
bat bekanntlich auch schon in der cu
ten alten Zeit seine Rolle gespielt, we
niger bekannt aber iit es. ioie kostspie
lig zu Zeiten s— die deutsche Kaiser
trone war. Als Marixnilian, der
Jetzte Ritter«, im Begriff war abzu
danten, ließ er sich von den Augsbur:
get Fuggern eine Summe von 9:3,«585
Goldgulden vorschieszen, um damit
sein Projekt, die Wahl seines Entels
Karl data-zusetzen unterstützen zu
tönnen. Kurz daraus -—-' am 12. Ja
nuar 1519 — starb er jedoch und nun
bewarb sich König Franz l. von
Frantreich um die deutsche Kaiser
trone. und zwar mit --—— ganz anderen
Summen. Sein llnterbiindler Bon
nidet, der an die deutschen Höse ac
schictt wurde, hatte Vollmacht, nicht
weniger als 3 Millionen Goldtkonen
(etwa 160 Millionen Irrtum zum
»Schrnieren« zu verwenden. Da war
es denn siir die »deutsch-iifterreichische
Partei« nicht gerade leicht, entgegenzu
arbeiten und Fugger, Weiser ä- Co.
mußten ties in die ssäckel greifen. Aus
dein obre 1573 existirt ein Mahn
schrei n Jacob Fuggerö an den tat
serlicben has. aus dein hervorgeht, dass
die Summe dieser patriotiscben Bor
schiisse 852,189 Gulden nnd 2629
Kreuzer betrug —-— was in Anbetracht
des heutigen Geldwertbes gegenüber
dem der damaligen Zeit mindestens
20 Millionen Mart gleichzustellen ist
Diese Summe wurde von deutscher
Seite verwendet, um damit zu ver
suchen, Kursiirsten und tren, Ritter
und Grafen mit ihren anilern und
Setretarien bis binab zu Edeltnaben
nnd stammetdienern zu gewinnen,
was auch theilweise gelang, während
der stanjssische König, wie oben,be
mitt, in t noch weit größeren Mitteln
.arbeiten« ließ. Jutereisante Einzel
heiten itber die von der deutschen Par
tei verwendete Summe wurden im 21.
Jahresberichte des bistoriichen Vereins
von Angst-arg derössentlichL Arn
schlechtesten lauten übrigens bei all
diesen «Ehrungen« undJGeschenieM
ldie Leute des Erzbischoss von Trier
bekamen 18,700 Gulden, die des Böh
menlönigt 41,031 Gulden, ein Kur
fiirst wollte zwar »für seine Person
weder Schrniung noch Ebrung anneh
men«, ließ sich aber nichts destoweniger
»den halben Theil seiner Schulden«,
32,000 Gulden, bezahlen) die Männer
der Feder weg. Nur ein einziger de
lam etwas bei dtr allgemeinen Füt
terung. »Dein Doktor Neichartten
Bartolomo« gab man »für ein Buoch,
so er gemacht hatt zuo Ern vnd Er
göhuvg Kn. Mt.« . . . mindert Gul
en.
se hatte ei eilst uötblq.
Jn einem ausstrebenden schtoäbi
schen Lustiurorte stand der »Frls.
Ztg.'« zufolge vor nicht langer Zeit
eint wichtige Fraqe ans der Tagesord:
nuna des Gemeinderatbes: die Errich
tung einer städtischen Badeanstalt.
Die Gastbosbesiyer und Inhaber von
Pensionen hatten lebhaft gewirkt, und
alles in dem Städten, was sich von
Fremden ,,näl)rt.-«, wünschte die Er
richtung. Aber die weisen Väter der
Stadt bedachten nicht nur die An
nehmlichkeiten einer solchen Errungen
schaft, sondern sahen sich pslichtaemäß
die Sache auch von der Kebrseite an:
eine Badeanstalt iostet eben Geld und
in diesem Falle sollte sie nicht wenig
losten. Jn der entscheidenden Sitzung
des- Gemeindkratlyes erhob sich nun ein
lebhaftes Für und Wider der Meinun
qent den Sparsamen qegeniibet die
die Hand ans den Stadtsäckel bnlten
wollten« machten die Neuerer geltend.
daß der Bau eines Bat-ed man nur
die Anziehungstrast des Lustturortes
verstärte und somit vortheilbaft sei,
sondern auch im aesundheitlichen Jn
teresse der Bürgerschaft liege, die ja an
den Wohlthaten des Bad-s tkeilnehi
men könne. Schon schien der Sieg der
»Modernen« gesichert, da erhob sich
der Senior des Genieinderattje5, ein
ehrwürdiger Greis im Silberhaar,
und sprach: »Ihr Herka, i bin fünf
undsiebzig Jahre alt und immer ges
sund gwea un ih hab mei Lebtag lei
Bad gnomma!« « Diese Worte des
alten Herrn dersehlten ihren Eindruck
aus die Versammelten nicht: rnit er
heblicher Mehrheit wurde der Antrag
der Neuerer abgelehnt . . . .
Kentessilnekssiem
Der kürzlich verstorbene deutsche Di
plomat Robert v. Aeudell war sehr mu
sitalisch und wohlthätig Vielen Künst
lern hat er beigestanden. und wenn es
galt, siir einen guten cfrvea zu sam
meln, sand man seine ahiir nie ver
schlossen. Bei einer solchen Gelegenheit
trat er auch mit dem Vantier v. Bleich
röder in Beziehung Es galt, siir einen
tranken, talentbollen Komponisten, der
in einem ärmlichen Hinterhauie drei
Treppen hoch lebte und sein und seiner
Mutter Leben durch Stundengeben
sristete, einen größeren Geldbetrag zu
samtnenzubringen Keudell gab als
einer der ersten fein Scherflein, schrieb
aber gleichzeitig dem Kassentvart:
«Schieten Sie doch die Liste auch an
Bleichröders Er wird gewiß das Dop
pelte geben als wir anderen. Sie mits
sen natürlich ihm die Sachlage aenau
auseinandersetzen-« Dieser Brief wurde
an Bleichrisder geschickt. Am nächsten
Tage trafen Keudell und der Bantier
bei Bismarck zusammen. und Blei-ch
röder sliisterte Robert b..steudell lä
chelnd in’S Ohr: »Ich habe Ihren
Wechsel acceptirt.«
Daß steudell teinen Unterschied der
Person tannte· und jeder Ehrenmann
ihm im Palazzo Cassarelli zu Rom
willkommen war, erregte in manchen
Kreisen Anstoß; ein preußischer Jun
ter, der sich aus der Durchreise in der
ewigen Stadt aushielt, äußerte in die
ser Hinsicht einmal: »Der Keudell em
pfängt aber auch Krethi und Plethi
-- bis zum Künstler hinab.«
Auch daß der große Saal im Bot
schastervalais ost ausgezeichneten Mu
sikern siir ihre Konzerte zur Verfüg
nos »in-ils sann-h- ssah in Verlier bi
nen Beifall. Keubell liimmerte fib aber
wenig ntn Anbeutungen in dieser Be
eiehnna; unter anderen spielten Griea,
Sganrbati und heckmann aus Köln in
dem Saale. Als Keubell Rom verlas
fen hatte. hörte natürlich diese Gast
freundlichteit auf.
WM
stu derber Lotse.
Man schreibt: Jn seinem Buche
.«Spoet in the Navy and Naoal nackte-"
erzählt Admiral Sie William sten
neon ein Gelchichtchen von einein als
sehr jähzotnig bekannten englischen
Kapitiim Er steht beim Einlaufen
in einen Hafen der Ver. Staaten mit
dem nmerilanitchen Lotsen auf der
Kontmanoobriicle seines großen Dam
pfers. Sie unterhalten sich in kurzen
Sätzen recht freundlich miteinander.
Mit einem Male meinte der Lotse:
»Sagen Sie mal,«Köpten, wiitden Sie
es nicht iibel nehmen« wenn ich mir
eine Bewertung gettattete?«
aNein, mein Bester, ganz gewiß
nicht.« ·
«Werven Sie aber auch wirklich nicht
ärgerlich wendenk
»Aber nein, unter teinen Umstän
den«
»Gut, herr. Jch wollte nur sagen:
wenn Sie mir lolche Dinge ins Gesicht
schrieen. wie eben ausorberbeck been
ersten Offizier, so wiivbe ich Ihnen
den.Sck,iidel ’n bißchen entzwei schla
ges-K
Bot allen Leuten und im treuher
zigsteu Tone sagte ber Lotte das, und
der Aapitän war tntirtz wenigstens
—- fitr einige Zeit
»Ou- —-—..-- , .-—-·—
Untier-Uebe.
--»-.-W
---—
Von Ludwig Holrtsch.
Ein Mutterher ! nur wer es kennt,
Wer recht von rund es kennt,
Der weiß, was man verliert an ihm,
Weiß, was kein Schmerz lenenntl
Von allen her-gen auf der Welt
zst keines —- tein’s o reich,
st keines — tein’s so liebevoll
it keines -- keins so weicht
Von edlen Herzen auf der Welt
Jst keines —— letn’s to stark,
ft keines so unwandelbar, ; ,
Ist reines sp von Mosis sik
Von allen Herzen auf der Welt
Lebt es allein für Dich!
Von allen Herzen auf der Welt
Vergißt es oft auch sich!
Das Here der Andern wird oft lühl. r
- Es zweifelt oder lsanat: C
I Des Freundes Herz lähmt weltgesühh 4
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Es priifet und verlangt.
Doch ewia treu und eloier fest
Bleibt Dir das Wilttterher;, ·
. Bleibt Dir, wenn Alles Dich verläßt,
Bleibt Dir in Lust und Schmerz.
-——— s
I
) Ja der Sommers-time
i Torftnder lznm Lebrlin»q): »Na
I site die Herren einmal, Juckerle, aber
- a bissel vorsichtig . . . die Herrschaf
H ten findt Zur Erholung lsier.«
steinernes-knieen
Frisch-en lbei seiner Tante zu Be
suclstJ »Tanre, spiek mir doch ’rnal
etwas auf Deiner Flöte vor."
Taste: »Ich hats aar keine Flöte
und kann auch gar nicht Flöte spie
len.«
Frischem »Dann sagt doch aber
immer. Dein Mann msrß nach Deiner
Flöte tanzen.«
Mißverstcndene Duellsordemnq.
»Mein Herr, ich habe Jknen eine
Fest-ernten ruf krumme Säbel zu
überbringenP
»Iikrit 3;:r Er leid —— erstens habe ich
- von Jkrer nie krumme Säbel gekn usi,
und zrve ten-H pfleg- ich Forderungen
erst zu bezahlen, wenn sie mir vom
Gerichtsvollzielxer präsentirt werden«
Ein Kenner-.
Sonntags-reiten »Im Voraus soit
Ich :.ar-len? Fürchten Sie. daß ich mit
dein Gaul nicht wiederkonrrne?«
PserdebändlerJ «hm, ol) aber der
Gaul rni- anen?«
Lin-erhel.
Unterossizier taus dem Waffenrock
eine-J Soldaten ein Brotlriinrckxen er
blideno): »Einsähriger entfernen
Sie dort die Nahrunnsnrittelausstel
lnna von Ihrer Unisorm!«
Gute Seele.
Mondes »Wenn Jack Nospud mit
einem heiratbgantrag zu rnir käme.
was würdest Du thun?«
Mabet: »Was ich stets in solchen
Fallen geidan bade. Jch würde its-n
zu Dir schicken«
Kinslicher Bereits-.
Mutter-: »Die Symp- Fabrit bat
Pleite gemach«
Vater: Morgen ist die Vlnsschiits
tunq der Masse.«
Fritzchem »Ach, roerrn da unsereins
miiiecken dürftes«
—.-——--.
Schreckliaee Gewohnheit
Erster Tromp: »Ich hörte mai
Einen sagen er sei erst glücklich ge
worden als er ernstlich zu arbeiten
begonnenf
Zweiter Tramp: »Das zeigt wie
der, »in welch’ schrecklicher Gestalt
manche Gewohnheiten ausarten tön
nen.«
Goldene Gans-.
»Du, da drüben gebt der Liible,
Dem feine Braut baute STIUVO Mi.
mitbringt. Er hat ihr neulich auch
schon einen Flügel fiir fünfhundert
Thaler geschenkt«
»Das ift doch nicht wunderbar
Wenn eine Gans 500,Warl werth
ift. kann man einen Flügel doch gut
mit fünfhundert Thalern bezahlen«
Unter Nivalinnem
»Du lannft Dir nicht denken, wie
groß die Verlegenheit des Grafen
war« als er sich mir erklärte.«
»Ja, doch: feine Verlegenheit war
fo groß. daß nur das Geld Deines
Vaters ihn davon frei machen lonnte.«
« Gewehnheiiifkssh
Gatte: «Denle Dir, Anna, ich
habe heute eine Fahrt im Luftballonss
mitgemacht!«
Gattin: »Und da lyafl Du mir
nichts mitgebracht?'«
Ein usislichee Mun.
Junger Mann: »Mein Name ift
Klntfcher.«
Sei-anspielen »Wie reizend; lam
tnen Sie doch in's Theater, wenn ich
auftrete.'·
Seine Sees-»in
Student: Herrgott so ich über
all Schulden hab': beten Daneben-.
beim Schneiden bei-n Sei-after, beim
Wirth! ? ift fett höchste Zeit, daß ich ·
wieder wen gutes-unsel«