.. .;0.s,t w« — ’.« KERFE-OR o Ltf her Jagd nach sechzig-Tausend Erzählung eines P1«ivatdetektivs. Von Thon-malt Bogotad. O . v fs OF . « .O«· I Z . : d »- O -tsIOICIIIOOIODIsIIIIOIOO........... ÆIOWM m Nieren-guts · s ckbf U (2. IortsehungJ «Ja, Bühring wghnte hier« bis er verhaftet wurde wegen —-—— —«· »Was sagen Sie·i«· Und nun erzählte die geschwähige alte Dame noch einmal Die ganze Ge schichte- , Als sie fertig war, fragte Hell: «Wissen Sie etwas Näheres« über fein Leben und Treiben in den letzten Wo chen vor seiner Verhaftung?« «Ob ich weiß? Ja, das sollte ich meinen. Jch erinnere mich daran, als ob es gestern geschehen wäre. Nun bin ich seit bald dreißig Jahren Wittwe gewesen und habe mein Rossi-aus ge führt, mein Mann war Stiftstapellam sage ich «J-hnen.« — sie führte das Ta schentuch an die Augen. »Nun will ich Ihnen Alles erzählen» was ich weiß. Ja, sehen Sie —- er wurde an einem Sonnabend verhaften Am Montag vorher las ich in der »Morgenpost«, daß in der Altienbant eine große Summe Geld gestohlen worden war. Weil Bühring bis Mittag noch nicht zu hause gekommen war, io wurde mir bange zu Muthe, mir tam es bei nahe vor, als ob er einen Finger mit im Spiel hätte. Am Nachmittag machte ich einen Gang in die Stadt und dort liege nete ich Bühring, er tam gerade vom « elegraphenlomptoir. Er ging schnell auf mich zu und erzählte mir, was ich bereits am Vormittag vernommen hatte, aber ich tonnte ihm nichts anmerlen. Er war während der Nacht nicht daheim. Am Dienstag — na, wie wand doch-ja, am Diens tag Nachmittag lam ein sonderbarer Mann jin mir und fragte nach ihm.« »Bielleichi ein Polizeiageni?« »Nein, das war er kaum. Er sab cui wie ein Bauer oder so etwas, er trug wenigstens silberne Knöpfe an der Weste « »Wie alt war er ungesisshr?« »Ein-m 40 Jahre, vermuibe ich.« »Wa: nichts an ihm, das Ihnen speziell aufsie1?« »Es sab aus wie die meisten solcher Leute. Ich meine übrigens, daß alle Gebirgcbenwhner einander gleichen.'· »Zum er nicht wieder?« »Nein, ich habe ihn später nicht wie der gesehen. Als Biihring am Abend beimlam erzählte ich ihm das Ge schehene. Er antwortete nichts daraus, sondern ging aus sein Zimmer. Dort hörte ich ihn.einige Zeit aus und ab gehen und etwas bei sich selber mur meln.« »Nun ja,« meinte sie schließlich, »Sie wissen, daß ein wenig Neugierde unter solchen Umständen verzeihlich ist. Und überdies hört man im Speifezim mer alles so leicht.« »Was sagte er also?« »Der Narr,« sagte er, »der derd . . . Dunst-swpr rief er mehrere Male aus. Das war alles, was ich hörte, dann zog er sich anders an und ging ausp« «Haben Sie dieses niemand sonst erzählt? Zum Beispiel der Polizei, — denn dieselbe besuchte Sie wohl da mais-Z« »Nein, dgs that ich nicht. Es war ein junger Grünschnabel oon einem Polizeiicmmissar, der hierher kam, und als ich ihm zu berichten begann, was ich wußte, ersuchie er mich sehr undisk lich. zuschweigem und nur zu beant worten, was man mich frage. Denn wie es mir vorkam. handelt-e es sich nur darum, über sein Verhältniß zu der der-wünschten Sängerin ins Klare zu lonsem und darüber konnte ich nichts erzählen, denn sie hütete sich wohl, mein Haus zu betreten. Jch bin ein-e respettable Person aus guter Fa milie und habe immer Ordnung gehal ten im hause, seit· ich Pensionäre an gessuzmsspsskk t- esp C-- - Ycu sauste lgku erkennst-neu sum einen kleinen Dämpfer aussetzen, um zu fragen, ob sie sich an nichts weiter aus der erwähnten Zeit erinnern könne. »Nein, ich weiß sonst nichts. Jrfben letzten Nächten war er nicht daheim und am Sonnabend wurde er verbaftet . . . Ja, das war eine so große Schande, daß ich viel dafür aegeben hätte, um sie unaefcbehen zu machen.« ,.Sie glauben also nickt daß er un schuldig verurtheilt wurde-I »O nein, wie sonnen-« Oie so etwas glauben? Woher würde er sonst Das viele Geld aenomnien haben, das er in der letzten Zeit vetlcknvendete? Er war ja elternlos und hatte kein Vermögen Er war manchmal kaum im Stande. dieMietbe zu bezahlen. aber Gott sei Das-I ich erhielt iie doch.« — Hell nahmAbichied von der aekiihl vollen Dame, aina hinab auf eine Dumpficliffsexpediiion und löste ein Billet nach Kmnbaaen auf dem Dam pfer «C., P.A. Koch". S. K a v i t e l. Jn- Ttdolicafe gingei, wie immer, Mittag sehr laut zu. Fast der eiiMab des Zirkns und »Na «tvar bei seinem Nachmittags M versammelt und alle möglichen - W vers-klebten sieh zu einem f M Gestirn-nie Ein paar arabifebe Mprisger aankisen M ii einem fiskuwksdgkw gies blick handgreiflich wer-den konnten. Jn einer warmen Ecke bettelte eine deutsche sKoupletsängerin den Redakteur einer Voulevardzeitung um eine gute Kritik an. Amerilanische Jnstrumentaltlotvns, : deutsche Ærvbaten und französifche .Excentrie"g« hatten sich in Gruppen vereinigt, Direktoren und Kollegen tri ; tisirend, während die merkwürdig ma : geren Aufwärter, deren sich das Case ) i . riithmt, distret hin und her huschten. Jn einem der kleinen separaten Ka t«binete finden wir Ostar Hell in einem IGefpräch mit einem älteren, energisch » aussehenden Herrn, einem höheren Be kamten bei der Kopenhagener Geheim « polizei. ; Die beiden Herren lannten sich stkk keinem der früheren Kvpenba ener Be s suche Hellsx sie hatten manchezxsespräch s bei Wivel und aPorta mit einander i geführt und der Beamte hörte sehr in teressirt den Bericht über die Kaprice I seines Freundes, wie er es nannte, an. J »Sage mir, alaubstDu, daß Büb rina fiir den Augenblick hier in Ko , benhagen ist?« J »Das glaube ich taum. Hell. Jst der sKerl ein solcher Fuchs, nzie Du meins-t, j und ist es ihm darum zu thun» sich das sGeld senden oder bringen zu lassen, ; ohne Verdacht zu erregen, dann wird es i seine Aufgabe sein, diejenigen zu, er » mäden, die vielleicht mit näheren Nach ssorschungen in dieser Sache betraut sind. Du mußt immer von dem aus gehen, was Du selber in einem solchen Falle thun würdest. Der Kerl gab vor, nachKopenhagen reisen zu wollen« Gut! Also Muß er erwarten, von seiner An kunft an dort tontrollirt zu werden. Aber auch nur lontrollirt. vergiß das nicht. Wir können ihn nicht auf bloße Scheingründe hin sestnehmen, sondern müssen beweisen können, daß er im Besih oon Geld ist. über das er keine Erklärung geben kann. Jch glaube auch nicht, daß Du aus sonderlich wirkungs dolle Hilfe der ausländischen Polizei rechnen kannst. Die Aussichten sind zu gering.« »Aber was glaubst Du denn?« »Ja. das sollst Du bald vernehmen. Als ich gestern Abend Deinen Brief er hielt, in dem Du mich um meine Mit bilse ersuchtest, da priiste ich sogleich die Meldelisten. Du weißt, hier muß jeder Ausland-en dem Wohnung gege ben wird, innerhalb einer gewissen Frist bei uns angemeldet werden, aber ich fand seinen Namen nirgends. Es - tönnte möglich sein, daß er sich bei der einen oder anderen obsturen Privat samilie« in einer der Vorstädte einge schlichen hat« es giebt genug solche, die. gegen eine kleine Entschädigung derar tige Geschäfte betreiben, aber ich glaube eg- taum. Jch bin eher geneigt, anzu nehmen, daß er in Ruhe und Bequem lichkeit in einem der schwedischenstödt chen an der Südtiiste lebt.« »Aber so lann er sich ja von dort aus mit denjenigen oder denen, die das « Geld sür ihn in Verwahrung haben, in Verbindunsj setzen!'« »halt Freund, Du räsonnirst ein bischen zu schnell. Du darfst nicht als eine gegebene Sache betrachten. daß der l Bauer« von dem Du sprachst, sein Mit s schuldiger ist. Es gibt natürlich auch droben in den Bergen Norwegens der brecherische Kerle, aber es erscheint mir Ldoch etwas sonderbar-, daß ein Chri ! stianier her-r oon seiner Sorte so weit .nach einem Mitarbeiter suchen sollte· L Der Mann kann ihn wohl wegen etwas ? anderem ausgesucht haben. Nein, meine ’Me«inung ist. daß er das Geld einfach « r pccuurgcu qui uuu sehr ganz usng Monate oder Jahre wartet und dann z eines schönen Tages, wenn er die Sache ; wie sich selber vergessen wähnt, zins Ireisi und die Moneten holt. -— Diril F ——Prosti, mein Freund!« — »Jndessen,« fuhr er fort, als sie bin ; ausgelommen waren und Arm in Arm . den Westboulevard binaufspazierten, »ich werde ihn im Auge behalten wenn Her gekommen isi oder noch kommt ’Wo wobnft Duc« I »Ja Daqmar!« » »Ab, dori leivefi Du keine Noth. IBleibe vorliiiifia acht oder vierzehn sTage hier. Gleickn ihm diese Vboioi gravbie die Du mir gegeben basi?« » «Mabr«fck.einlich. Du weint, ieb kenne — den Mann nicht persönlich. Xeb sah ibn nur ein oaar Male in der Aktienbanl. Dieses Bild entdeckte ich bei einem ae meiniebafilieben Bekannten und es soll »ein halbes Jahr vor feiner Verbafiunq aufaenornmen worden sein. Als er wieder frei wurde. trua er allerdinaz Vollbari. den er aber vermutbkich wie der abaenommen bat. Er war ein we nia est-blieb irob seines dunklen Haa res- und das isi bekanntlich etwas anbemtent wenn man wie er die größ lsea Einsiine des Lebensv daran want um bei den Damen fein Gliiel zu »maeben.« »Nun fa »Du wirst bald von mir hör-up — Die beiden Freunde trennten sich. — i i e Ikin folgenden Nachmittag klopfte der hoxelbote beides an send ersucht MMendaiseleMpzn loss —----«-- «.. - men. Ein sen wolle mit ihm sprechen. Es war . ein Freund von der Polisei. «hsre, nun habe ich Deinen Man-. Er ging gerade zur Thüre hinuner zog heute Morgen in der »Wucher«-« tn der »Alle Studieltraede« unter dem Namen Henry Olswig ein, der Wirth aber-, der herauf tam und den Reisen-— den anmeldete, und der friiber ein paar Male ertlertliche Buben wegen verschre dener Dinge sich auf den Hals geladen hatte« versucht sich fest immer bei uns einzufchmeicheln, aus Furcht, er könnte sanft seinen Erwerb verlieren· Er theilte mir mit. daß er in dem Hut des Mannes eine alte V· ttenlarte mit dem Namen Bühring g unden habe.« »Nun —- und was dann ?« »Da ließ ich den Mann heraufrufen und verlangte eine Erttärung von » ihm.«' »Und was weiter Z« »Ja, biet haft Du es mit einem durchtriebenen Schelm zu thun. Er gestand mit nassen Augen und vielen Worten, »daß er Biitning heiße und in Rorwegen einen Fehltritt begangen habe und jetzt auf sdem Weg der Besse rung sei. Er befindet sich nur auf der Durchreise hier und babe einen anderen Namen angenommen ans Rücksicht auf die vielen Norweg-er, die sich zur Zeit hier aufhielten und von denen er un- l aern erkannt fein wolle, wenn er auf einen von ihnen stoßen sollte.« »Was thatefl Du dann mit ihm?« »Wenig oder nichts. Ich gab ihm eine Ermahnung-Z- und Aufmunte rungsrede mit auf den Weg, um nicht sein Mißtrauen zu erreaen, ertbeijte ihm zugleich Erlaubniß, feinen fingir ten Namen zu benutzen, solange er biet wäre und leine Seitrnspriinaezn ma- » chen und sandte ihn zutiict in die »Glucklerche«. »Jetzt bssi Du ihn also dort· fiirl das übrige maaft Du selber soraenl Guten Morgen!« T. K a pi te l. « Die ,,Gslucllerche« ift kein Pschiki j ——I-l-2 P--4-s kn lIUUIkI OJUIKÄ, sub-s sal- UUW illa-l sk tief, als daßes in der Reichstagszeit nicht von einer Anzahl spariumer fütt fcher Reichstaasmännex besucht würde, was der runde Wirth nie einem Frem den mitzutheileu vergißt, der zum ers sten Mal durch seine niedrige Thiit eintritt. Zu dieser Zeit hatte der Ort sein ge wöhnliches Aussehen. Jn der »Stamm erte« saßen eines Nachmittags einige politisirende Landthinasbauern und predigten »Spatfamteit im Staats haushalt«, die übrigen Pläie im Cafe waren hauptsächlich von dicken, roth niisigen Viehhändlern besetzt, die Ge fchiifte machten und »Sechjunddreißig« spielten. inter dem Schönttiich saß ein träge »Holktin«oetmävck.en« und schlummerte hinter Schweinsfiißen und Schlacht-Ersten Entschuldigen Sie, liebes Mant fellchen, ist hier nicht ein Zimmer zu haben für einen mühen Reifenden? Mein Name ist Malmberg, Viel-häuti let von Södertorp.« Die Jungfer erwachte auei ihrem Schlummer. Vor ihr stand der voll Ttändiae Typus eines schwediicken Vsiehltstndletä ttäftia und robuit mit ausgeptäater häuerischek Solidität in seinem Wesen. »Ich glaube leider nicht« Doch ich werde hinüberspringen zum Wirth nnd fragen, wie es mit dem Zimmer des Notwegers steht. Ah, Da kommen die beiden Herren. —- Nun können Sie mit ihm selber sprechen« Es war das erste Mal· daß hell Gelegenheit hatte, Bührina in der Nähe zu beobachten. Er hatte sich nicht fon derlich verändert. Seinen Vollbakt hatte er abgenommen und ersah ver hältnismäßig gut aus, aber die talten grauen Augen mit dem ftechenden Blick verliehen dessen ungeachtet dem ionft angenehmen Gesicht etwas Abstoßendes. Er war in diesem Auaenblick roth und erhiht und sprach mit dem Wirth in einem seht erbitterten Ton. «Vielleicht wäre es am besten,« hörte ihn hell im Nebenzitnmet iaaen. »wenn ich aus Ihrem erbärmlichen Loch aus zöge, trotzdem ich beabsichtigt habe, mich wenigstens einen Monat lang hier niederzulassen —-—- Aber wenn einem der Hut vertauscht wird -—« »Mein bester herr,« fiel der Wirth sanft und schmeichelnd ein, »ich bitte Sie tausend Mal um Entschuldigung Es toar ein reines Mißverständnis Aber meine Pflicht als Wirth »Ab, tum Teufel mit Ihrer Pflicht! Verfchafien Sie mir ein respettables Abendesien. lonft nehme ich schon heute Abend Reißet-IF Hell hatte genug gehört, und indem er seinen Hut ergriff, benutzte er die Gelegenheit, um der Jungser einen langen warmen Blick zuzuwerfen den dieselbe bereitwillig mit einem, wenn möglich noch mehr entgegenkommendes bonorirte. si- t e »Frau Sörenienö Privatbotel,« los er gerade über die Straße. Er trat ein, verlangte Wohnung und erhielt ein sehr nettes Zimmer im» zweiten Stock . f i »Nun gut,« tagte er zu lich selber, als er am nächsten Morgen erwachte Jett beginnt nllo das Spiel Bist Du derFuchs, als den Dich die Leute be trachten so geb-it Du oielIeicht nicht is leicht in die fesstille. Aber ich werde nseitäJMiiglichites thun, das verspreche tr." Des blieb in den drei oder vier Ta gen auf feinem Zimmer. In kam W Fenstern konnte er beobachten, wanni Bühring ausging und wann er wieder heim-kann Die einzigen Aufs-May die er un ternahm, waren quer iidee die Straße nach der ·Glueklerche«, wo Marie, die Jungfer, jeden Tag mit immer größer werdender Ungeduid sein Kommen er wartete. - Der hübsche, stattliche Vichhöndler hatte den Rest, den fee noch von ihrem Herzen übrig hatte, in Feuer und Flamme gefest, und seine vielen klei nen Aufmerksainkeiten in Form von Geschenken und schönen Redensarten hatte ihr die schwache Oeffnung ver liehen, in nicht allzu ferner Zukunft Frau Malmderg werden zu können. Eines Tages sasz er wie gewöhnlich drüben in der »Glucklercl;e«, mit einem Glas »alten Karlshergekwor sich. Er war allein im Case und beziutzie die Gelegenheit gegenüber der Jungfer das Gespräch aus den Norweger zu lenken, » der hier wohnte ,,Sagen Sie mir, liebe Marie, ist dieser Kerl, der hier wohnt, ein respek tadlrr Mensch?« »Das kann ich Ihnen nicht sagen, Herr Malmberg. Er ist sast den ganzen Iaa draußen.« »Er ist jedenfalls ein armer Teufel.« »Das ist sehr möglich, aber er ke iablt doch wenigstens jeden Tag seine Rechnung.« »Ich brauche zu einem gewissen Zweck einen nvrrvegischen Kommissar, weiß der Teufel, od der Kerl sich verwenden läßt. Sehen Sie, Fräuleinchen, ich will mich verheirathen, nnd da muß man, der Henker hvl’8:-, Geld verdie-: nen.' »Auf ich fragen, wer die Glückliche ist X« s«-k esss c ,-t« k,.,. »Um- uuu iw now tut-ist sag-ty Echätzchm Das werden Sie später der nehmen, das heißt, wenn ich Sie ein bischen besser kennen gelernt habe-— Hat er eine große Korrespondenz, dieser Norweger. th er Gefchäftsmann2« »Das glaube ich taum. Nur ein ein ziger Brief ift fiir ihn angetotnmen, aber es war auch ein recht sonder barer.« Sie lachte herzlich. »Wieso, FröuieinchenZ » Nur her aus damit! Es unterhält mich.« »Ja. es war heute Vormittag Er hatte schon gestern Mittag nach Briesen gefragt. Heute tam, wie gesagt, einer fiir ihn. Er erhielt ihn im Cafe und öffnete ihn sogleich. Aber tönnen Sie errathem was im Briefumschlag war ?« »Nein, das tann ich nicht.« »Aber ich lonnte es ganz zufällig sehen. Es waren nur zwei Karten. Spatenacht und Herzaß!« hell stimmte in ihr Lachen ein. »Das itt eine verteufelt luftige Korrespon denz. Es ist wohl irgend eine kleine Dame. die ihm aus diese Weise einen Poffe aefpiett hat!« Heil bezahlte, nahm zärtlich Abschied und verließ die ,.Glucklerche«. O it- st ,,Sage mir doch, Kommissar, wa dentst Du von der ganzen Geschichte5« Die beiden Freunde saßen dar einer Taffe staffee bei ,,Neidendant·«. »Nun, sie hat Dir wenigstens Ge wißheit iiber ein Ding verschafft.« »Ja, wirtlich. Jch tann nun doch ntit Sicherheit annehmen, daß der Mensch einen Mirfchuldigen hatt« »Das meinte ich gerade." .Diesen Brief muß ich in die Hände betammen·" »Das geht nicht so schnell, mein Freund.« « »Das weiß ich wohl, hilft aber nichts-. Jch will ihn haben.« Es strahlte eine unbändige Energie aus dem offenen Gesicht mit den blitzen den dunklen Augen und den gutgefornt ten, Zusammen ehreßten Lippen. Der Kommi ar lächelte sartaftisch. »Und wenn es Dir gelingt, desselben habhaft zu werden« dann etziihlst Du mir vielleicht e»Dein Verfahren, damit ich meinen Untergebenen einen tleinen Kurz in der höheren Detettivkunft er ffvibtr Henn- mis Z« »Meineiroegen.« Sie verließen beide das Lokal vor den Augen des lnixenden gallonirten Portierö. 8. K a d i t e l. Es ifi kaum glandlich, daß einer inei ner geehrten Leser seinen Fuß jemals in «Olger Däne'« oder den »Sei-töpf lopf'« gefetzt bat. Die beiden kleinen düiteren Kneipen liegen einander ge genüber faft in der Mitte des ältesten Stadtviertels von Kopevbagen nnd sind gleichsam »Mansefallen« der Ko penhagener Polizei. Jn denselben versammelt sich die fchlimnrfte Hefe Kodenhagens oder besser gesagt, das Elitetorps der Verbrecherwelt im »Paris des Nordes«. Die eigentlichen Banditm die Trun tendolde, die dann and wann in irgend einem enilegenen Wintel durch Droh ungen sich ein Kronenfiiick aneignen und jeden zweiten Tag wegen Panier-ei und Widerstand gegen die Polizei ab gefaßt werden, baden lein heimath recht in den zwei dilfteren, wenig fau beren Kellern. Der Tafchendieb, der, wenn die Zeilen gut find. .detn extra-« vaganteften Boulevardkorven an korrek ter Eleaanz in nichts nachgiebi, der erfahrene Einbrecher mit den modern ften Waffen contra Sicherlfeiisfchlsfg set nnd Patentfchränte, und der S--vindler, der heute falfch spielt und morgen Annoncen iiir das eine oder andere nniverfale Humbugnniernebmen fanrmelt, diese Inven sind es. die den envälinien Oertlichteiten ihr Gepräge ----- s-—--· —-—(-—- w geben unb am verentwillen sie existiren sittsen. Die Polizei hat manchen Fang hin ter ben matten Glasthuren gemackst und mancher oevwegene Kumpan hat in Nummer Sicher seine unheilvolle Vor liebe siir seine Staniwimipe beweinen müssen. Ooiar Hell saß am Abend in einer einsamen Ecke des «Schröpsiopsea«· Er hatte vorher in «Olger Däm« nachge forscht, aber nicht gesunden, was er suchte. Er war tomplet untenntlich und sah eher aus wie ein inittelaltriger Seemann, ber, ein wenig angeheitert, nun aus guiGliick in einer Kneipe ge landei ist, um sich sein restirendes Glas Grog zg Gemiiihe zu führen. Er bestellte mii sehr lauter Stimme seine Rumtobbns und bezahlte prah lerisch aus einer gutgesiillien Börse, was etwa drei zweifelhaften Existenzen in einer entlegenen Ecke nicht entging. Er summte halblaut ein Bruchstiick ans einein Lied und begann nach und nach einzunickem Gleich darauf iam eine ziemlich or dentlich angezogene Person« vie in der Ecke gesessen hatte, zu ihm und llopsle ihm auf Die Schulter-. »Entschuloiaen Sie, lieber Herr, nur einen guten RaihZ Wenn Sie Geld haben, dann oiirfen Eie hier lein Schläfchen machen Sie verstehen?« »Na, sivarunt?« Die Frage latn in nnoersiilschleni notivegifchetn StavangerdiaielL ,,«a, ich muß Jhnen sagen, oaszim Laufe des Abean hier allerlei Men schen verkehren, so daß Jhr Taschen buch leicht den Platz wechseln könnte.« »Ich oanle Jhnenk Jst ein Gläschen willkommen s« »Ich sage nicht nein." Heil trattirte und der Fremde trak tirte, und dem ersteren stieg der Trunk augenscheinlich immer mehr zu Kopf. Als eine halbe Stunde verstrichen war, faßte ihn der Andere vorsichtig unter den Arm. »Hören Sie, Freundchen, nun wol len wir bei Gott hiibfch nach Hause geben und uns zu Bett legen. Wir ha ben beide einen ganz anständigen Rausch. Kommen Sie!« Heil liest sich schwankend mitfuhren hinaus auf die Straße, indem er durch die halbgeschlossenen Augenlider be merkte, wie fein Begleiter einen ber ftändnifzdollen Blick mit seinen seithe ren Tischgenossen wechselte. Sie schwankten im Zickzack über die Straße. Hell taumelte derart, baß der andere Mühe hatte, ihn aufrecht zu halten. Endlich lam eine kleine Partanlaae. in Sicht. »Hören Sie, mein Funan sagte der Fremde. «sehen Sie sich einen » Augenblick und ruben Sie aus. Ihr Kopf ist in der That etwas schweri geworden." lForisetzung folgt.) Kartoffeln und Jbre Zudem tung. Jetzt befinden wir und in der Jah reszeit, wo uns die alten Kartoffeln nicht mehr, und s-- wenn wir aufrich tig sein wollen« die neuen noch nicht so recht schmecken. Ueber diese Zeit hilft sich vielleicht manche Leserin din weg« indem sie sich etwas Manniasals tiaieit in der Zubereitung angewöhnt, so daß, mit allerlei Zuthaten, dieses nützliche Gericht immerhin genießbar wirb. Die einfache Salziartoffel schmeckt uns um diese Jahreszeit nicht mehr so recht, selbst wenn sie besser zubereitet würde, als das Durch schnittsmiidchen es thut; es giebt per fett tochende Mädchen, die gleichwohl teine wohlschmeckende einfache Salz: lartofsel aus den Tisch bringen tön nen. Das kommt daher, weil ihr sehr oft nicht die nöthige Aufmerlfamleiti zugewendet wirb, eine Aufmerksamteit, ’ welche die Kartoffel ebenso gut siir ihre Bereitung in Anspruch nehmen( tann, wie jedes andere Gericht. l Schon beim Schalen und Zurecht I machen ilt mit dieser Sorgfalt zu ver fahren. Nichts ist häßlicher, als ein unansebnlichestiartofselgerichh in dem die eine Frucht blau, die zweite geil-J vie vkiue ichwzkztich aussah-, viel stüetig und ungleich geschnitten auf Her l Schüssel liegen. Bei einige-.- Uebung und gutem Willen ist es gar nicht schwer, ohne zu viel Abfall zu haben, l die Kartoffeln rund und von tnöalichst l gleichgroßer Form zu schalem Dann werden sie gewaschen, mit gesalzenetw Wasser ausgesetzt und auf gleichmijßi ! gern Feuer gar getocht, mai- in 25 bis 30 Minuten geschehen ist. Vor dem ewigen Aus- und Abrücten des Topfes vom Feuer muß man lich hüten, auch möglichst tein neues Wasser dazu gie ßen. Wenn sich beim Anstechen oder Kosten die Kartoffeln gar erweisen, gießt man sie ab, bringt denTops noch mals aus das Feuer und schüttelt ihn unbedeckt lo lange bin und ber, biss alle zurückgebliebenen Wassertheile verdainpft sind und die Erdiipsel recht trocken und wollia erscheinen. Bei Velltartoffeln suckt man eben falls möglichst gleich große aus und wäscht lie peinlich sauber. Sehr be währt es sich, sie in lauern Wasser mit einer Wurzezlbiirste, die nur zu diesem Zweck benutzt wird, sauber zu biirsten, sie werden sich viel llarer und appe titlicher vriisentiren Will man, wie bei neuen Kartoffeln üblich, Aiimtnel und Peterlilie miitochen lassen. lol aiebt man den verlesenen Asiimmel und die gewaschene Petersilie in ein sehr sauber ausaesviiltes Mullbeutelelsen und tbut dieses in den Topf. Andern falls würden Kilenrnelterne Kind Pe teriilienbliitter an den Kartoffeln cle O-: s s ben bleiben und ihnen ein wenig appe ,titltchei Aussehen geden. Aeltere Kartoffeln, die schon an Wohlgeschmack zu verlieren beginnen, lann man auf fol ende Weise behan deln. Die Karto eln werden nicht erst tnrz vor dem Aufsehen, sondern recht frühzeitig geschiilt, gewaschen und in taltes Wasser gelegt, das dii zum Kochen einige Male gewechselt wird. Dann setzt man sie auf und läßt sie halb gar lachen, indessen man in einem anderen Topf Wasser zum Sieden bringt« Man giesst nun dad alte Wasser von den Kartoffeln ab, schüttet sie in das frisch lochende Was ser nnd lacht sie darin fertig. Sobald sie weich sind, werden sie möglichst tro cken abgegofsess, gut adgedampft und mit aehaelter Petersilie überstreut. Schick nniibersehbar ist die Zahl der Kartoffelgerichte, welche den Haus frauen zu Gebote stehen, und es er scheint unbegreiflich, wenn es vor toinmt, daß aus dem Mittagstisch all tiialich nur immer die ewig gleiche Salzlartoffel erscheint. Welche Fülle von anten. einfachen, wohlschtnectenden « und wohlseilen Kartoffelgemiisen steht uns zu Gebote. Wie gut und praktisch lassen sich iidriaaedliebene Kartoffeln « braten oder reiben und dann zuKlöß chen, Linilanf u. s. w. verwenden. Wir tönnen Kartoffeln mit Hering, mit Schinten, mit Käse zubereitem pilante nnd siisze Speisen, selbst Torten von ihnen herstellen. Sehr verbreitet nnd lpochberiilnnt find auch die Kartoffel pilffer, die sich hier und in Deutsch land großer Beliedtheit erfreuen. Neu-: erdinag bedient man sich im alten Va terlande vielfach des trefflichen -Kar tosselpufsermeth dazu. Die haupt ’sache dabei ist, daß dasselbe drei bis vier Stunden in Wasser ungerührt steht, ehe man mit dem Backen beginnt. Sie sehen viel weisser ans, als die von aeriebenen, rohen Kartoffeln, welche detanntlich leicht eine dunkle Färbung :annehmen, und die mühsame und nn "angenehme Arbeit des Reihens saltt fort. Ganz vorzziiglich ist eine, erst neu erdings in der deutschen Küche betannt aewordeneMussische Kartoffelpastete", welche vielleicht einmal von dieser oder »sener deutschen Hausfrau versucht wird. Dazu schneidet man 12——14 Unzen rohen Schinten und 10 Unzen fetten Speck in seine Würfel, ver-: rnischt dies mit 1 Pint setter saurer Sahne, einigen seingehaaten Zwiebeln und weißem, gestoßenem Pfeffer· Jn-· dessen hat man genügend Kartoffeln in der Schale getocht, die man mög lichst warm abzieht, in Scheiben schnei det und mit der Schinlenmasse schichts weise in eine mit Butter gestrichene Backsorm legt. Die unterste Schicht miissen Kartoffelscheibem die oberste die Fleischmifchuna bilden. Dies Ge richt wird eine Stunde im Brat- oder Backofrn gebacken und sofort zu Tisch gegeben. Als Beilage zu Bouletten, Brat wurst, gebratener Leber oder Nieren schnittchen tann man durchgeschligene «Lorbeertartosseln« geben, die auch noch nicht allgemein bekannt sind. Die Kartoffeln werden roh geschiilt, in Stücke geschnitten» gewaschen, mit nicht zu reichlich Wasser ausgesetzt. da zu siigt man Saht, Butter oder Bra tenfett, einige serschnittene Zwiebelm Psesser und mehrere Lorbeerblätter, läßt sie lachen, bis sie auseinander fallen, giebt nach Geschmack einen Löffel guten Essig dazu und rührt sie durch ein Sieb. Eine fronzösische Vorschrift zu einem sehr pitanten Gericht, »Kartofseln mit Wein", ist ebenfalls höchst einfach. Die in der Schale getcchten, warm abges zogenen und in Scheiben geschnittenen Kartoffeln werden in solaenber Sane eine Weile anl durchirrt-Zimpr Man dünitet einen reichlichen Löffel aebaelte Petersilie, etwas gebackten Schnitt lauch,·einen Löffel Mehl nebst Psesfer und Salz in Butter gar und verkocht dies mit etwas Fleischbriihe oderWas« ser und z Pint Weiten-ein Zu Hannöverlchen Kartoffelpnssern reibt man gefchiitth große, meblige Kartoffeln nicht zu lange vor dem Backen. Die itarl berdortretendeFliis sigteit süllt man dann größtentheils ab, giebt Salz« Z bis Z ganze Eier, eine geriebene Floiebel und einige ar stoßene Zwiebiiae in die geriebene Kartoffelmasse und verriidrt alles aut. Statt der Eier tann man auch dicken sauern Nahm nehmen; Eier sind aber besser. Zum Backen ist ein lustiges, autes Feuer nothwendig und viel Fett; Schmalz, Nierentala lauen beides ge mischtl oder Buch- oder MotinöL Jn eine Pfanne mit reichlich tochendem Fett thut man mit einem Kuchenlöfsel 8 bis 4 Häuschen Brei, deiickt sie platt und glatt nnd böat sie rasch auf bei den Seiten tnuspria und geil-braun Man muß die Pusfer direkt aus rer Pfanne aus heißem Teller servirem damit sie nicht weich nnd ansammel haft werden. Kartosfeltotelettes. 4 große Kartoffeln werden bis zum Sprinan der Haut aetocht, noch beisi acichält und aus einem Nudelbrett ganz gut zerdrückt Jn der Mitte dieser Masse wird eineGrube gemacht, nrit Salz nnd Pfesser aetviirzt, nun wird ein Lössel Mehl darausgestreut, in das Loch ein ganzes Ei geschlagen und alles tiichtia vermengt. Der Teig wird zu einer armdieten Wurst ac sorrnt. von der man Tranchen lehrrei det, welche zu Kotelettes geformt wer den: in Ei und Panier-acht aelvendet, iteett man in den spitzen Theil des Kotelettes ein kleines Holz-den« wel ches den Knochen verspotten foll. und bratrt fee schön nett-.