Mgsiz »Es-»F « w-. now-Oas-siidixsdswssiuMUUUJWWW 000 WMWMWHUbMMUWUW o g Die Sünden der Väter. J « Roman von Fran! Bat-keck ? c I Mc OOWWMOWMOMMOGOWOMQ v: «uu,·.i1us.u.«- s- » s UslskUQ It· »F YOU-! · O OJOJOJO Its o VII-ins 010101010101010 uns (14. Fortspinan Sein-e Leehe machte ihn geneigt, die fes Beispiel zu vertausendfachen uns er flhlte sich wie von einer Zentnerlaft er leichtert Nun ziinsete er sich eine Cigarre an und prüfte nochmals feine sei-te Theorie, Vitegns Linickuld be weisen sollte, ohne vie Schwachen und Mängel seiner Hctpingriärsae deiner-ten zu warten. Sel en »der-e ihm eine Ei garee so gut gesunkne-it als hie, die er even aushie. :«ci:«::c- Träne seine Be kr.rch:unnen, ais ei:·. Leises Geräusch im Nebeczimmer Wein Be.ne»i—:«, Daß sie, —- iein Stolz, seine Freude. seine Liebe —- in feiner Nähe war. Und er fühlte ich wieder glücklich Plötlick fiel sein Blick auf den Musi, der vorn Stuhle gefallen mar, wohin ihn Olga gelegt hatte, als sie ins Zim mer getreten war. Wie er sich bückte. rein ihn aufzuheben sash er ein Kourekt auf dem Teppich liegen unr- nahm e-) auf. Es trug keine Aufschrifi. Merts würoiq! Wie tam denn das Kouoert bin's Was enthielt es und wein gehörte es? War es vielleicht ein Zirknlnr, das aus Zufall auf ·den Boden gefal len ist«-P An den Kamin zitriicktretend, wandte er das Konvert hin nnd ber. Endlich erbrach er es, und zog ein zusammen sgefaltetes Panier hervor. »Ein Check!« rief er untr- faltete das Papier auseinander »Der-wohl es ist ein C"heck!« Er kas: »3ablen Sie an Frau Dun ban oder an ihre Or re den Betrag von-hundert Meinen-« Thule-J Leiter.'« Lrgley betrachtete einige Minuten lang diefes Papier mit grerizenlirsecn Staunen. DIE- Blut stieg ihm zu Kopfe und der schreckliche Beweis- von der Falschheit seiner Frau erweckte in ihm einen Verdacht, Ver weit schreck licher war, als das- Mißtranen, das ihm bisher ihr unertläirlichrs Beneh. wen einaeflößt hatte. Wer war der Mann. von Dein sie vie scmveisung auf vie bcoe weioiuinme angenommen hatte-? Die Cigarre war Leidens Fingern entgiitien und brannte ben Teppich an. Er zerirat sie heftig rni: seinem Stie-: feiabsatz, und dann ging er auf vie Thiir zu, vie in Olgas Zimmer führte, um ihr den Check unter osie Augen zu kalten; aber er blieb zögernd stehen, da ihn der Ernst des fchwerwiegenden Schrittes erschrecktr. Eine solcke An seieulbigungburfie er nich-i in ver ersten Zornezaufwallung erstes-ern Er wollte lieber Hi- moraen warten. Vielleicht würde er inzwischen ieiber eine Erklärung fiir das- sonderbare Mithin finden, obne Olgia ber Demü ibiqixng, sich entschuldigen zu mäissem auszufetzen Das Feuer in: Kam-in war beinahe erloschen: er sachte es nickt-i wieder an, sondern blieb, zitternd ooe Aufregung uni- Kiilie, bei der ausgedrnnnten Blicke setzen. So verbrachte er die ganze Nacht, indem er nach einer Genick-Mot gung für feineFrau suchte, bie er lieore. Erst gegen Morgengratien warf er sich angeiieibet auf sein Bezi, wo er vor Erschöpfung einfchiief. Olga fand ihn sctiafenv, ais- sie am Morgen fein Zimmer betrat Eiciqe Augenblicke lang betracktete sie ihn nzik einer schrecklichen Ahn-um« sann baue sie eine Decke, die sie iciic iiizer ihn kreitete, damit er nicht erwache. Sie aab Befehl, daß man das Früh iiiick nicht eher bringe, als iis sie Uingeln werde. Dann zog sie sich in ihr Zimmer zurück, unb vertauschte ren Mvrqenrock rnii einein Kleide Wie sie ins Wounzirnmer einirai, erschien auch Leslen an sei entgegen gefejten Thür. Er fah so fckeu« so traurig unb erschöpft aus-. baß sie rnii einem erstaunten Ausruf an ver Sckivelle sieben blieb. — «Ltileh! Was iii :efchehen?« fragte E- —-—·— - —-« « ·1s. —fll---- ----- · ( ’-.1’.U tut-un usu i».-. Jus-»J-. cse wies sie mit einer («s-e"·«::)e zu tFicL Da er keinen Laut ers-verbringen konnte. Lasset ist denn Ungesäer mein Les-IV fragte sie nochmals ..Charles Lesen ?" fu«-Ue er mn besserer Stimme ,,Cba:les Lestek? Wer ist Dass-Z« wiederholte OlgI benutzt-sen »Ja, wer ist dass Wer istLkarleS Leiter?« »Ich weiß es nicht; Diesen Namen habe ich trie nennen höre-U »Du haft Diesen Namen nie nennen Miran Entrüftet kam Legken auf sie zu. Einen Augenbtick dachte Olga nach; sann antwortete sie vollkommen sicher: »Nein Lesley, soviel ich mich erin Me, habe ich diesen Namen nie nennen Ostenf « Sesley fah ihr ins Gesicht und fragte wie es möglich fei. daß man mit »Gut-her Miene lüstn könne Orgai Ecken-en me jedoch nicht ; in diese-I AMkliete hanc IT Mute den Jn dei es nickt, das syk Lm W M Hatte. Sie bitte-it jÆ W sag-He- unt I W sicht- dat der Sen i ss iir die Rechnungen der Singspielhalle Iein Giroionto bei einer Bank aus den Namen Chaties Leiter hatte. I Ohne seine Frau ans den Augen :zu lassen zoger das Konvert aus der , Tasche und überreichte ibr den Ehe-L ! ,,Vielleicht wird das Deinem Ge i oächtnisz nachhelsenf sagte er rauh. « Das stouvert hats in der That ihrem lGeitiiithnisz nach und der Betrag Des Checks gao ihr die Ueberzeugung, daß .es das Honorar siir ihr Austeten in der Singspielhalle war. Nun sah sie Les-lett stumm und entsetzt an. »Wer ist Charles Lester3" wieder holte er wild. Die Haltung seiner Frau überzeugte ihn. daß sie schuldig fei. »Ich weiß es setzt, woher DerCheck ist« itainnielte sie. »Dann sage, was Dir damit bezahlt iviirde!« Olga ließ sich in einen Fauteuil fallen nnd bedeckte ihr Gesicht mit bei den Händen. »Nun, sage es ooch," wiederholte er· »Man-ten wir ein Ende. Jch verlange ein offenes Geständnis-»E« Sie wagte es nickt. ihm einzuge steiten, daß sie ibn in unwiikviger Weise qetiiuscht hatte. »Nun, wird es bald? Du soltit keine Zeit haben, Dir eine Lüge auszunu ten. Sprich!« »Es ist die Bezahlung sür mein Aus treten iin Universum,« stieß sie hervor. »Da-Z gestehst Du also! Das ist dych wenigstens eckoagz Du damit micr. im Saale bemerkt. und ichieltest einen Mann und ein Mädchen hinaus, mich zu täuschen. Nach diesem Geständniß muß es Dir leicht sein, mir auch das Urbrige zu sagen. Run, wer ist dieser Charles Leiter-Z« Den Kopf aus die Brust geneigt, streckte sie die zitternden Hände in stummer Bitte auf-. Aus Leglevs Herz war aber jede Spur von Erbarmen geschwunden Seine Frau war eine Lügnerin! Er durfte ihr nichts melir glau«ben: aber auch das Geständniß ihrer Sckuid konnte er don ihr nicht erwarten. »Gieb Deine Schlüssel her!« herrschte er sie an. - Sie war vernichtet durch das Be wußtsein, ihren Mann getränkt zu haben, so daß sie das Beleidigende-die: fes Verlangens nicht empfand. Sie ver diente auch jede Strafe, die er über sie verhänaen würde. des-halb händiate sie ihm sofort die Schlässel aug. Lesley behielt sie einen Augenblick in rer Hand; dann legte er sie auf den Tisch. »Seit-are mir das nicht. Durchfucke meinen Schreibtisch, meine Behälter, ?llles!« »Von denn? Du würdest mir Deine Schlüssel io bereitwillig nicht geben ivenn ich was finden tönnte.« Exil-S Mitleid mit mir. Lesley. Du weißt, wie ich in die Enge getrieben war. wie ich Geld herbeischaffen mußte! Ich ichstre Dir, daß ich nicht aus Leichtsinn so aebandelt habe, auch nicht, um eine persönliche Laune siu befrie diaem Tn miißteit doch wissen, daß ich mich keinen Ertravaganzen hin gede« »Ja, wenn ich nickt so verrückt ge wesen wäre. Dir blindkings in ver trauen« Er schwieg, dann fuhr er heftia fort: »Wenn das Geld nickt Tür Dich be stimmt war, siir wen war es denn sonst?'« »Mir meinen Geoßvater.« antwor tete sie. dein.pl’o«glichen Gedanken fol gend, daß fre durch diese Unwahrheit der Beichte, die er verlangte, entgehen tönntr. »Er hat mir geschrieben, er befinde sich in sit-this « ·.-1e Verneme aus yemem Genaue einen Augenblick tiefster Verachtung und wagte nicht« fortzufahren Lestev wandte sich, ohne ein Wort zu faqen, auf oentzlbfötzen herum, Ile- oie Haus hälterin Frau Gouzklz die angekomme nen Bei-se beteinbkncki«e. Ein Btick auf Die Herrschaft über-— zeuqte vie Frau, daß es keine qefegene Zeit fei. das - e"t)stück zu sewiten Sie legte also vie Stufe auf den Tisch und ging hinaus. Oigu warf einen furchterfüllten Bis-e auf vie Brief-. Legt-v schin sxch an, sie an sich zu nehmen. »Das wirst Du nicht thun!« tief sie. »Warum nicht?« »Weil es eine Schande ift für einen Mann, dieBtiefe feiner Frau zu öff nen." »Du hast es mich vergessen lassen,« - erwiderte et bitteken Tone-. So blieben sie stumm in der selt samen Stellung. indem sie vie Klinqe und et den Griff des Messe-es hielt, bis et endlich sagte: »Ich muß die Wahrheit wissen auf jeden Fall. Wenn Du sie mit nicht freiwillia gestehst. muß ich fee selber entdecken.« Nicht auf diesesett Ich habe mich set-W qeseu Dich Zenos-wem aber ich werde ei nickt zugeben. des Du Dir fekbn Insect Käf »Du sW. als seiest Du die bitte kin meiner Stuf »Das s- Z stich, Ins Deine Ehre ist spie Heisa-. ex- W eigens M feiger freies M zeigte Lescet war. »Diese Erniedrigung hohe ich nur aus Liede zu Dir ertragen.« Und ohne auf das ironische Löchetn zu achten, das denMund ihres Mannes verzog, fuhr sie sort: »Seit Du mich gereini thet hast, hat jeder meiner Gedanten, jede meiner Handlungen nur meine Liede zu Dir zuni Beweggrund ge . hat-if »Und Du kannst mir nicht sagen, wer dieser Mensch ist?«' fragte er nott mals, auf den Goeck hindeutend Olga suhr zusammen, als nätte sie einen Peitschenhieb erhalten. »Was —- iwas- willst Du damit sa gen-» stammelten Olgas erblaßte Lip pen. Sie hatte seine Gedanken, sowohl durch den Ausdruck der Eifersucht, die in feinen Augen glühte, wie auch durch - den Ton seiner Worte erratben »So kannst Du don tnir nicht denken nein, nein!" Er ließ den Griff des MesserH los und entfernte sich um einige Schritte. »Wer fCharles Leiter ist, weiß ich nickt.« fuhr sie fort, sich zurRube ztdini aend. »Ich hatte von Lord Betterton hundert Guineen fiir mein aritriges Auftreten ini .,11nioersum« zu fordern, und er gab mir aestern das Kouderi. Mehr weiß ich nicht. Sied’ mir in’s Gesicht, Leslen ob ich lüge« »Ich aiaude Dir, wag Du tnir sagst.« antwortete er rauben Tones. Er be griff daß ihn dieEisersuckn aeblendet und daß es häßlich von ibrn war, seine Frau der Untreue iu derdächii gen Oiga wendete das Gesicht ab, um die Torhnen der Sckam zu verbergen, die ihr in die Augen traten. Dann aber unterdrückte sie mit dent Vlnigebot ihrer Willen-straft ihre innere Bewe gung und sah Legten wieder an. »Ich bin am Ende meiner Kräfte,« sagte sie »Ich kann nicht weiter. Mei nen Otolz habe ich mit Füßen g-!reten, I iauf den Edeck der zu Boden gefallen I .-—.- —-—..-. meine Vetvnaasrung von mir geworfen nrein Herz verhärtet und meinen Eta ratter verleugnet, um Dich zu belügen und zu betrügen. Nun tann ich mein Geheimniß nicht mehr wahren. Du mußt Alles wissen und follft mit Inir leiden« Sie stiiste ihre zitternden Hände auf die Tischfläche. währen sie ihre Gedan ten zu sammeln suchtef Dann wars sie einen Blick aus die Briefe und suchte zwei beraus. »Diese Briefe werden Dir meine ganze Lebensgeschichte erzählen. Du sollst sie lesen.« Leslev verharrte in einer erstaunten Ungewißheit, während sie den einen der beiden Brieje öffnete und seinen analt iiberfloa »Ja." sagte sie, »diese! Brief erzählt viel. Höre: qGnadige Frau! Mein Mann wünscht, ich sle Jhnen mittheilen, daß er sich nicht mehr mit geringen Theti zablungen zufrieden geben tann. Es war vvn Anfang an ausgemacht, daß wir alle vierzehn Tage je hundert Pfund erhalten; aber die zehntausend Pfund sollten vor Ablauf der sechsj Mvnate bezahlt sein. Die Zeit ver geht« und mein Mann läßt Ihnen sagen, daß er sich an Se. Exzellenz Herrn Dunban wenden würde. tvenn er bis zum näckiten Mittwoch nicht zweihundert Pfund erhält. Ihre gehvriatne Dienerin Jane Parler." Ohne irgens eine Bestreitung hielt Olaa den Brief Les-let- lsin, und wäs ted er sich bemüht-. das Schreiben zu lesen, um dessen Bedeutung iu erfassen, öffnete sie den zweiten Brief« den sie sofort als vvn ihrem Großvater hers rührend erkannte. Er war von Ca-« lais datirt und englisch abgefaßt Der Alte schrieb: »Mein liebes Kind! Ich habe teine Antwer aus den Brief erhalten, den ich Dir »von Hamburg aus geschrieben. wie ich überhaupt tetne andere Nach richten über Dicke erfuhr, als die mir mein Settetär aus englischen Blättern vorlag. Ich ipeiß jedoch. dan Du Weh in Verlegenyeir den-wen und zu nart bedrängt ivirsi. da Dir diehilfe uns Leitung fehlt, die nur ein Vam ar iviihren iann.« »Von Anfaan an sah ich voraus-. daß Du nicht im Stande iein wiirdef:« III-sie ohne mich zu helfen, und Du hör reii daran denlen sollen, daß ich Dir meine Hilfe versprach, sobald Du Dick an mich wenden würdest. Warum tha: ieirDu es nichts-« Aus Thorheii oder aus Sie-Les Wille Du Dich blos auf die Vorsehung verlassen. oder ziehii D es vor, Dich allein aus den Schwierig keiten zu befreien. die auf Dich ein dringen? In dem einen, ioie in dem anderen Falle bedauere ich Dich, aber ich bin um Dia; sehr beforaU »Seiidem ich es abgelehnt hatte, der Pariers als Tribui etxvas zu geizen aoer ihre lächerlichen Vorschläge anm bören, haben fee aufgehört mich zu be liifiiaem aber ihr Plan war ganz an« kombiniri. und ich glaube nichi, da? fee daran verzichten würden, wenlf fiel ihnen nickt von anderer Seite größer Vortbeile bieten. , Und da ich nock nicht hörte —-- ich lasse mir den Lands net Palizeiberichi genau vorlesen — daß sie sich in haft befinden, lo kam rnich die Mira-ca daß sie Dich nich beliisiigen. nicht ermukdiaem Jch bii fest Aberzeusi, daß sie Deine Schwach ausbeuten und allen Grund haben, zu frieden zu fein. Die Zeitung-neither Wien knir, dal- Du Dich anstrengst viel Geld zu verdienen, und das Du zi Mitteln irr-W- die Deinem Sattel , Lan-nehm sein müssen Ual as das ichs-ne Geld Baudert gewiß zr den Latier-L Das ist bedauerlich Und darf nicht länger geduldet werden. Jch tenne oiePartersz ste gleichen jenen Thieren, die, nachdem ste einmal Blut geteckt haben. jedes Gefühl fiir die Ge fahr verlieren nnd nichts anderes len nen. als die Befriedigung ihrer Gier. Ihre eigene Unoorsichtigteit wird die Parters vernichten und fie werden Dich dei ihrem Fall mit hintrhzieben.« »Diese Erwägung, mein Kind, hat mich bestimmt, Dir ohne Verzug zu Hilfe zu eilen. Jch reife morgen früh von hier ab und komme wahrscheinlich am Abend in London an. Also in einigen Stunden werde ich es den Pariere unmöglich machen, Dir ferner hin zu schaden, und Du sollst don ihnen nichts-h mehr tu hefiirchten haben« .Diesen Brief habe ich diitirt, da mit Du aus meine Ankunft vorbereitet feieft. Sage Deinem Gatten, daß meine qrofkoiiterliche Liebe den Groll befchroichtiat habe, den Deine unehrer— dietigr. gegen meinen Willen erfolgte Verehelictung in mir hervorgeruer hatte. Dein Großvater Jwan Sassulitfch·« Wenn diefer Brief einen Tag. ja, auch eine Stunde früher eingetroffen wäre, fo hätte er Olgag Schicksal än dern können. Jetzt tvar es aber schon zu spät. und nichts konnte ihren Ent schluß ahändern. dagLiigenaervehe end tich tu zerreißen, das Leg-lett an der einzigen Tugend. die sie besaß, hatte zweifeln lassen. Ihr Mann war begierig, tnehr zu erfahren. Ein Strahl der Wahrheit hatte feinen Verstand durchzuckt. Deg halh ergriff er hastig den Brief den Olaa auf den Tisch gelegt hatte. »Ich verstehe nun Alleg,« riei er auss, als er -die Hälfte deg Briefes ge lesen hatte. »Der Tribut, den diese lilenden Dir erprefztrn und die leier lichen Vorschläge die sie Deinem roß vater machten. beziehen sich aus den Diebstahl in Panabourne.« »Sie waren nicht lächerlich.« faate Olaa traurig und liesz den Kopfcuf die Brust sinken. »Für Dich nicht, meine arme Olga.« »Lies bis zu Ende,'« fuhr sie fort, indem sie zuriiatrat, als er sich ihr nähern wollte. Er iiderilog den Brief bis zu Ende und stieß einen Ruf innigsten Dankes aus. »Ist begreife nun Alles. Die Parters baden Dich gequält, indem sie die ungerechte Beschuidigung aufrecht er hielten, die mein Vater gegen Euch er heben hat, und ——-« Er stockte, da er einen Ausdruck hoffnungslofer Nesigs nation auf Olgas Gesicht bemerkte und » sich selber Vorwürfe machend, rief er aus: ,,Oloa, meine liebe Frau, tönntest Du mir je verzeihen?" Er wollte ihre Hand ergreifen. aber sie wich zurück. »Die Beschuldigung, die Dein Vater Siegen uns erbot-, war ni chtsalsch,« sagte sie. . Leeley fah sie mit ftummern Erstau- « nen nn. »Du weißt nicht, wag Du sprichst,« stieß er hervor. »Vie(ieick!t hat Dir Dein Vater nicht Alles gesagt. Dann sollst Du Alles don mir erfahren. Weisen hat er mich beschuldigt?« soinqe mich nickt. es zu wieder holen. Es iit zu schrecklich, zu unge beuerlich und unwahr.« »Wenn es nicht wahr wäre. wozu hätte ich mich dann bemüht, meinTbun geheim zu shaltenTY Sagte er Dir, daß icki eine Diebin fei? Aa. das iit wahr: ich bin eine Diebink Selbst mein Narr-e war gestohlen.« »Im-it eins« Jst glaube es Dir nichts« »Du hast mich eines weit Schlim meren fiir fähig gehalten, Lesleti,« er: widerte sie dorwurfssvoll. Leslen fah feine Frau mit icheuer Unaiijudigteit an. Von rertsifersucht geblendet. war es ihm leichter gewesen. an ihrer Treue su iweifeln als ietzt die Irrtu. die er antretee eines oemeiisen Verbeechens fsitr fäbia en halten »An eine Dieb-in? Uniniialicki!« .,Mu5 ich liiaeu nm Glauben bei Dir zu finden? Wärdekt Du mir einu spv wenn ich fase, das its- uns-heisses ----—-s Iet?« »Ist- wieaerhole es nochmals, Du weißt nicht, was Du sprichst. Du stehst unter dein Einflusie irgend einer Zin nestäuschung, welche Durch die Verfol gung entstanden ist, die Du von den Schurken hattest erdulden müssen; auch Ver nicht weniger unedle Verdacht mei ner eiferstianigen tfinbildung mag da: zu d-:.»;etraaen haben, den Wahn zu erzeugen, als habest Tu aas Verbre cken begangen, desses Du Dich beschat diaft. Was Du sagst, ist nicht wahr." .E:« ist nur zu mal-U erwiderte Olaa traurig und deute-te auf den Brief der Parier hin. »Aber die Leute haben feine be gründeten Ansprüche an Dich. Was könnten sie Dir beweisen?« »Alle-, was unsere Feinde von uns sagten.« »Nun unt-? Da glaube ich doch eher meiner Frau, als ihren Feinden.« »Es ist Alles unnük und vergeb lich,« erwiderte sie topf Tüttelntx »Der Augenschein ist zu überzeugend, als daß ihm fekbst die stärlsie Liebe wider stehen könnte. Nach uno nach würde Deine Liede erlöschen, bis Dir weder Vertrauen noch Zuneigung übrig bliebe. Dann Mir-est Du mich ver achten, wie ich mich selbst verachte, weil ich eine infarrre Rolle gespielt hobe. Es ift besser. ich gestehe Dir jest Alles. Da ich keinen Grund habe, zu lügen, wiederhole ich Dir, daß ich eine Dickin war.« l T «Dasiir muß ich Beweise hat-ein« f riet Lesieh verzweifelt ani. , .Die will ich Dir geben. Sage mir, »was unsere Feinde von mir erzählt . haben. Oder ich will Dir lieber meine ’ Lebensgeschichte erzählen, und wenn der .Jnhalt der beiden Erzählungen über Eeinstimrnh so wirst Du an meiner Schukd wohl nicht länger zweifeln tknnen.« «-Ohne ihre Fehler zu übertreiben, ohne sie zu mildern, erzählte sie die Begebenheiten ihrer Mädchen-zeit, von dem Augenblick an, da sie erfahren hatte, daß ihr Vater und Großvater an dem bei der Fürstin Rosowsta be gangenen Einbruchsdiebstahl betheiligt waren, bis zu der Verabredung mit ihrem Großvater bei der Trennung am VictoriasBahnhos. Lesleh wollte nichts davon hören, aus welche Weise sie seine Frau ge worden war. Der Betrag, der zwischen Olaa und ihrem Großvater abgelartet worden war, erschien ihm so ungeheuer-. lich und unmöglich, wie ihre Theil nahme an dem Diebstahl bei den Golde cot:i. »Dein Großvater kommt heute. So lanae ich mit ihm nicht gesprochen habe,. glaube ich Dir lein Wort. Ich will auch nichts mehr von Dir hören, denn, wenn Deine Behauptungen nicht wahr find. hättest Du sie mir nicht mitthei len sollen. Sind sie aber wahr« —er hielt inne und sah sie schaudernd an »dann wäre eH niir unmöglich Dich wiederzusehen« Er verließ sie und stürzte wie ein Wahnsinniaek auf die Straße. als wolltr er durch die Flucht dem drohen den Unheil entrinnen. Iz. Fi a v i te l. Die letzten Worte ihres Mannes klangen Olga wie ihr eigenes Todten geläute, denn sie war schuldbeladen, nnd wenn » fu- ninht mein- liehiv so hlieb ihr nichts mehr übrig, als zu sterben. Stundenlang blieb sie in sich zu satnmenaesunlen aus ihrem Platze und ohne Hoffnung, ihrem Schicksal zu entrinnen. sills sie jedoch vernahm, wie der heimtehrende Leeleh die Korridsr thiire aufschloß, zog sie sich in ihr Zimmer zurück. Lesleh hatte sich entschlossen, seiner Frau nicht zu glauben, trotz der Be weise, die sie beiaehracht hatte, so lange diese nicht durch den alten Sassulitsoh bestätiat wurden. Doch suchteer Olga nicht aus, sondern wollte sich durch Le sen zerstreuen. Es war ihm indessen unmöglich Er zündete sich eine Ei aarre an, wars sie ater schon nach dem zweiten Zuge idea. Den größten Theil des ihm unend lich scheinenden Nackmittages aing er im Zimmer aus und ah, von Zeit zu Zeit einen ungeduldig-en Blick aus die Uhr tverfend und horchend, oh Sassu litsch nicht käme. Endlich erklang aeaen fünf Uhr die Korridoralockr. und Leglen stürzte hin aus. Sassulitsch und sein Zelretär standen vor der Thür. »Ist Frau Dunban zu Hause?« fraate der Alte, als Lesleh geöffnet halte. »Ich hin da. Mein Name ist Les-len Dunban Treten Sie ein.« Sassulitsch verneigte sich stumm und streckte Lesley tühn die band entgegen. Da Les-lett entschlossen war, den Alten flir einen ehrlichen Mann zu halten, ergriff er dessen Hand ohne Bei-knien » Der Alte sah immer noch militärisch aus-; in seinem prächtigenPelz und dem glänzenden, neuen Seidenhut machte er einen ioirtlich respeltablen Eindruck. ! »Wdllen Sie mir gestatten, daß ich meinen Zeltetiir aus zehn Minuten beurlaube, herr Dunban?« 3 »Gewiß,'« erwiderte Les-lett und siihrte den Alten in den Satan, nach ; dem sich der Setretiir entfernt hatte. l Otga war in den Salon eingetreten, sals sie die Stimme ihr-es Großvaters erkannt hatte und erwartete nun ihren Mann und den Großvater lühl und aleichctültia. Kein Wort. keine Bewe E qung verrieih dem Blinden ihre An « toeienheii. Dieser hielt immer noch Leslehs Hand gefaßt nnd sagte, eäe er sich letzte: »Aus dem Enivfange schließe ich, daß Sie Olga auf meinen Besuch vor I bereitet hat-« »Ja-« »Sie hat Ihnen gewiß gesagt, daß ich ihr verziehen habe. Jch kann dem nur hinzufügen, daß ich auch Ihnen verzeihe, mein Sohn.« Nun ließ er erit nach einem herzlichen Dritrle Leg lehs band los und seyte sich. . »Die Zuneigung ist stärker, als der Stolz,« fuhr er fort, indem er feinen toftdaren Pelz langsam anstnödftr. »Und ich schäme mich nicht, es einzu aeltehen. Wenn man mir noch vor acht Tagen gesagt hätte. daß ich den Ungehorlatn vergessen könnte, durch welchen Olaa die Schmach vermehrte, die auf mein greises haupt aehöust worden war nnd daß ich ihr nach Mo naten des Vergessens meine Verzeihung gewähren würde, so hätte ich s—-« »Mein Mann weiß Alles,« unter brach ihn Olaa mitten im Satze. Der Alte suhr bei dem Klange der klaren Stimme zusammen: er schien durch die unerwartete Unterbrechung durchaus nicht aus der Fassung ge bracht worden zu sein. »Es freut mich, dies zu hören, mein Kind-« sagte er aut gelaurm »beson deri da Dein Mann augenscheinlich nicht unzufrieden ist, mich hier zu fetten " »Ich weiß nichti,« bemerkte Leim-, »Ohne hat mir Dinge erzählt. die ich —-.-.-..—-.--.... .. —..——---.--..«-.--s- b f phka positiv-seyen- aiat glaub-u wen. » Jch habe Sie mit reuden empsangen, ! da ich hoffe, daß te Olaas Behaup tun en widerlegt-n werden« »in werde mich glücklich schätzen. mein Sohn, Alles zu widerlegen, was » die herzlichen Beziehungen trüben ! könnte, die zwischen den Mitgliedern Ieiner und derselben Familie bestehen J müssen. Wiederholen Sie mir« was . meine unglückliche Enkelin gesagt hat« » »Sie sagte mir, daß Sie nicht wegen »eines politischen Verbrechen, sondern ’wegen eines Diebstahls nach Sibitien verbannt worden sind.'« , »Arm( -Olga!'« unterbrach ihn Sas sulitsch mitleidigen Tours und schüt telte traurig den Kopf. »Daß Sie sich mit den Parters ver bündet halten, um brave Leute zu be stehlen, die Ihnen Gastsreundsttasi gewährten« »Iinaluclliches Kind!« »Und daß sie Ihnen hals, den Dia mant des Maer Calvecott in Siasers heit zu bringen« Der Alte hob die Hände zum Him mel und ließ sie kraftlos aus die Kniee sinken. »Und daß eiidlich,« fuhr LeAey fort, »daß Sie Beide die List ausgedacht haben, durch welche sie meine Frau tvurde." »Ist es niöglich’?« ries Sassulitsch, die Hände fallend, aug· »Und welche Schlusse haben Sie aus diesen Behaup klingen gezogen, Herr Luni-aus« »Ich bin geneigt zu glauben, daß meine Frau elneBeute der Hallucina tionen, daß eine physische und geistige Ueberanstrenguna die Ursache ihrer g:: stigen Verwirrung ist.« Olaas ruhiaeg und gleichgiltiges Aus-sieben widerlegte diese Theorie in so nachdriicklictier Weise, dasz Lesien »erbebte, als er leaa ansah. Eassulitfct hatte ihm Init Kopf ichntteln nnd beifiilligern Kopfnicten ziigehört, nnd nun sagte er: »Das tönnen Sie sicher glauben, mein Sohn, das ist die einsachste Er lläriiiia. Jaivth eine geistige Ver idirriing ist eH." ,,Haben Eie Beide den Diansanlen geiiotslenisp fragte Leslen plötzlich liestia. »Mein Schn, mein Sohn, das ist underniinsiia,« erwiderte Zassulitsch mit sanftem Vorwurf. »Er-rinnen Sie, daß ein Mann, mag er nun schuldig oder unschuldig sein. eine solche Fraae besal7e?" »«.Ilniidorten Sie mir aus die eine oder die andere Weise: »Ja oderNein«.-’" »Da Sie ec- verlangen, also nein! Würde ich Jshnen and-ers antworten so könnte inan glauben, daß die aanze Familie oerriiclt geworden ist. Seien « Sie vernünftig. damit ich wieder zu mir lomine. Es ist fiir unsere gegen wärtige Beratbung vollkommen genü geno, uns in diesem kleinen Familiens - rath mit Olgas Geisteszustand zu be » sitiistiaen Olgas Befürchtungen sind Iiibriaens nicht ausschließlich das Gr » aebnisi einer geistigen Verwirrung Die lElire der Familie ist in Gefahr, nnd ; ich toinine, sie zu retten.« J Les-ten idars sich iii einen Fauteuil, kstiinte die Ellbogen aus die Kniee und sdas Kinn in die Hände und sah ad Hivechselnd Olaa und ihren Großvater Han. Nun zweifelte er nicht mehr an sihrer Schuld. Also das war seine Frau, das der Großvater ·-——alle Beide Schatten. Lügner und Diebe! Und sein Dasein ioar an sie mit unlösbaren Reiten aesesselt! Olga fühlte Lesleyg unerdiitlicheii Blick aus sich ruhen, aber sie blieb da bei aleichgiiliig- Ihr Herz war erstarrt in Folge der niederschtnetternden Schmach Sie hatte sagen hören, daß diejenigen, die einer Lautenstrase un terioorsen würden, nach den ersten Hie ben die Siriemen der Peitsche nicht mehr fühlten. Sie glaubte, sich nun in einer ähnlichen Lage zu befinden und auch den Nest der Züchtiguna aus halten zu können. nachdem sie das Schlimmste bereits überstanden »Eure Schweigen meine Kinder,« begann der Alte wieder mit cynischer Dreistiateit in einem väterlichen Tone -,.Euer Schweigen beweist mir, daß Jhr meine Dazwischentunst zum Schuhe der Familienehre nicht genü gend würdigt. DieParters haben Euch, daraus möchte ich einen Eio ablegen, viet Geld abgenommen Sie nehmen Euch gewiß den letzten Groschen; aber das wird sie nicht befriedigen. Leute dieser Sorte wissen nie, wann es Zeit ist, aufzuhören Ihr habt ihnen wahr scheinlich verrathen, daß die Kennt nisse, die sie besitzen, doch nicht ganz wertdlos sind. Und wenn sie Euch den letzten Tropfen Blut ausgesogen haben werden« diirsten sie sich ein anderes Opfer aussnchem Alter Wahrschein lichkeit nach, mein Sohn. werden sie sich an Ihren Vater wenden. Der ist äußerst aeichickt, so daß nicht voraus zusehen ist, was er thun wird. Er wird sie wahrscheinlich mit größter Ruhe anhören, sie aussorschen und sie am Ende an seinen Necktsanwalt wei sen. Das würde genügen, und er wiirde nie mehr etwas von ihnen hören Der Wovon-i ist fiir Kinder nicht schrecklichen als der Rechtsanwalt siir Leute vom Schlaae der Varier.« (Fortteßung solgt.) ’ -- s--·-—-s-— Jm Staat New Jersey ist angeblich Jemand verrückt geworden, weil er zu viel gelernt hat. Kaum glaublichi Der Mann hat wahrscheinlich deshalb zu viel gebiisselt, weil er schon verriickt Mk.