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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (June 12, 1903)
L W Irsthluakm Rose Neun-am — see ssif Mtsiist tmzte iu- ihre-n Wen- Isf dem Papier. Ihre Man se- W bis ins Ohr hinein wiel ist-entt, Mit sie beim Schreiben aus ihm tiefsten Seele Miit-sit Aufs-th M Feste P sich ein-en Augenblick zu rück, ein glückseligei Leuchten und Lä cheln um Augen und Lippen. Da l tutchfuhr sie ein jühei Erschreckn. ein jäher Schmerz und riß sie zurück ins die Meilichhih —- Ein hartes Gefühl t strasste ihre Gestalt uno ihr Gefahr« — s Drüben, tm raschelndm Laub dort uns ’ tee den Bäumen —- ia, mass ging sie je- s net Mensch«dort an? Was denn?’ Sie sieh in die Letzte Zämmerecte i Furcht ergriff sie, die Augen dorti würden hineinschm ins Fenster und» sie entdecken. — Nein, müde und ver sanken schritt er ooriibek, ohne sich umzuschauen, so, als sei er schon oft diesen Weg gegangen. Ost, ohne dass, sie es ahnte. Er wußte also, wo sie ftbth Wm hatte ihm gesagt, wo sie sich kam-als- versteckt hatte wie ein nimm-s Wird. Sie ouckte sich scheu ins die tsde nex Oseng und Hielt den Arm vor ihr-its stopf, als müßte sie ein-en Seh-taki ab t rrehren, Der sie tkessen sollte. Was fürchtete frei-Drinnen smud e: ja aus einer Urtuuor, sie .p.-.1· ge schier-en »im Namen des- sstcsrueg." Unr- süus Jaker .k«:: ex seitdem siir sie Dem-tollen ,-.:.·-LI«:.«eu: ::":ti,t-3 bstte sie erfahren cis-sit :h:u, nur- durch seinen Aurmli ,««e::tic:, pas-, er als Schiffs-Irrt ins-.- .tluL1.-«u"o siegen-gen sei. Wenn er set-. »or: dsje »Dein-der träte und ihm-n ingic »Ich bku Euer Va ter!« Was Oliv-tu Die Kinder zu Ihrer Liizie iageuk Sie hatte Linse-i ixrzähnr Mir-er Vater ist weit von hier auf ei xrr Reife gestorpen!«s-’Jto:i1krehr .v.ir ; - knre Zuge gewesen. Egoigmng wem auch- Soviel leichter so, und alle Fragen lösten sich so soviel einfacher nnd harmonischen —- Was nun? Zitteend ging sie bis in esse Mitte dei- annnets unse- cichteee sich auf den Fußspiven hoch. Ja, heilt-en, vort, an den Banne ftcmm gelehnt, stand et ;vie:ek nnd ftctete in ihre Fenster Welle Blöken siegen um fein Gesicht. Jetzt mit es nem Blick, wie abschiednedmend nnd evoteknsh mit tüdgezvanvtem Kopf ging ee fort, dem Bahnbofe des Vor pets zu. dessen roth-e Dächee durch den« halb entlauttm Wald hetiiberfchänx wetten. l Waren des Mannes Haue wirklich i gsan oder lagen nur Schatten und . Schkeiee über ihren Angen?.---i ! Anfathmend fah sie ihn verschwin :-.·n. Der Schmerz nur blieb, ein ans-j lendes, unruhvolle-s Gefühl, .-oie es ihr lange fremd gewesen« —-— Tnß er; anes Tages zvketeekomtnen könne unt · , sein zditweifes Anrecht «n den Lin Lsem geätend machen, an niefe Möa ,, lkchkeät hatte sie fest Jahren nich menk ! gedacht -- Ob et die Kinder ges-state ( bnties Aber es war fis nnmögkich, daß ! ex sie erkannte. Dank war eman vier Jahre und Geete zwei Jahre nzk 1 gewesen-. Wenn et aber .v?e:e:t:in·e? Eis-l Pedant-e heiße Angst erfaßte sie. Eo « Leg-. .....- t-:.U:«t. -..-- ...... :i... ehsun l satt-II unt- Inst-»u- tv«r »Hu .u- » ..... geworden uns nun sollten wird-r i Kämpfe und Unfrieden iiitieinf Sie scheu-it sich unt. Das alles in diesen Räumen gehörte ihr, ihr ME: iitrer Feder hatte sie es ge. verirren g: wonnen rnit dem Verzicht auf alle an deren Freude n der Tage, gewonnen nsii kein Schias ihrer Nächte. iino die Links-r gehörter ihr. Nach itins Jan r:n ionnte er doch ieirx Recktt mehr an sie itsabern Ihre Kinttri Die Lin-gen wirkten hr ietrchr bei kein Worte. » Draußen iTirintens sie eben und nun - stürmt-en sie ine- Immer hinein Dac nußz en fie utn UT D ein nienr sie c- is» d-: r cchuie tamen rührte Jsintter tei n s Blatt auf ihrem streivtiiciit mehr Gib-· us und Gre.e cegriinterx ftiirs t- iich ihre ich Uanie schön-. Mann Die innen matt ni: o rniiiiiain in riet-it ite Und zärtlicher uns roeicher nie je. Siie strich ihrer Greis-« de dienten Locken ·.rriick, Die iin über sden schwarzen Krnmnriarnm .reg immer triersrr .rk die Stirn iieicn nnd bei d.eier Bewegung satt-te sie nun eriten Mai-: noch langer tiei: .v der an eine andere Stirn und andere Locken. die iie io iehr geiiebt hatte. - Hang er znhite aufgereqtz «Drnk .:icii Mutter, trär teivmtrren few einen neiget-. Leh rer irn Latein· Bin hatten wir heute Latein bei ztvei Lehrernx eTter hat nd ftnct und aeizanen und der ans-ei e sk Hinsi. ivie S richtig is. Du , List-DIE nich, tve:i Du inchisi Rechte harr- sein Ehrenwort!« I Mii prefer Berfieireruira ichiossen berief berichte immer. »Mir: i:-. iei nich We« , kchmeicheiie Gerte iin ins chr. sich hu im Mnen« Das durst- dsrss nichi hsren - »i.vsei rnniergetontmm Eise Fenster mich Sie scgi, ich Iolkf auch nich zu Haufe sagen, weil ste·s nich sagt. Ich san Dies aber doch. Zu roc- ini incsn kenn eine Mutters« s- Des waren ihre keichiitn, reinsten Sinn-den wenn ihre Fugen auf den Kindern kurzen Austern Stank-ern sie ihr über Ledee Wen hinrvegheifen —Nrrr Sense III von Glied in ihr und nich-s IIIW susgewiiiiit die Gräber der begangenheit und emporgestiegen ans ihnen; gespensterhaft lebendig, Ge danken nnd Erinnerung-»in vie ver fchiitiei newefen und die sie todi nnd überwunden gewähni hatte. —- — — Ali sie dann« nach Tifche wieder allein in ihrem Zimmer saß und nur die Kinder nebenan über ihre Schuhu-f gnben kritzeln hörte, da stieg noch ein nral der Tag not ihr auf, den sie jetzi, nach fiinf langen Jahren noch nicht vergessen hatte. -—— Sie hatte nicht ge wagt, in jener Stirn-de dnmais den Blick auf ihn zu richten. Alles in dem Raume war ihr erinne«1j-.h, das griine, tiniewbesprihie und niinesiofiene Tuch auf den Tisch-en, die Ringe an des Richters hand, der Sonnenstrahl, der durch den engen Spalt des Vor hcnges sich hinzog von einein zkun ani deren, das sie höhnen wollte Alles hatte sie gesehen und anzusehen ge wann nur ihn nicht, aber fn iraiirig war wohl auch damals-!- fchon fein Ge sicht wie heute im Herbftlanb dort un ter den Birken-» Und zu Haufe dann ijnite sie in ten Ipiegel gest-kirrt, nis iniißie sie eixvag Frem s.; finden an fuh. Ei ne gefchiexse ne Fragt! Jrr hatte fti sich urngesch-.:rut Hatte das ein«-er ,i.rufen? Jmmer wieder mai sie mit reiIen Händen iibser ihre Stirn und Ilir Gesicht gefahren, als knähte sie et was ahwifchen von fich. Sie hatten ihr gefagi: Frei wirft Du Dich dann fühlen und glücklich-! Sie. nie sie hin einnehetzi hatten »die M» und die Sind-ein« Glücklich! War sie daxiiclg Jliickijdi genesean Bei diesem Gedanken, Das nsnfzie sie noch, hat te sie endlich lösende sind-ten gefunden Und mir hat man sie «iequäl: nnd gxfngi vorher. »Dir biisiefi Deine Frauensviirde ein! Du iiisik Deine Frauenehre mi: Fiißen treieii! Dir weißt er hat Dich hinteraannen und Du innan daran renieir,t1ei ihm in u-:-«...) im- tr T-:.. C«-«.) TO UOIIUEOIC WU IJOIUIIIU UIUIHZ Its wirst selber niedrig, wenn Du seine gnädig wieder erwachte Liebe und die Ehe rnit ihm weit-er duldest!« -— Herr vergieh ihnen, denn sie missen nicht was sie thun, fuhr es heute di rctjs ihren Einn, ver in der Einsam keit geklärt und still geworden war. — Er hatte nichts bestritten undinichts itsckönigh und so war in turzen Wo chen ihre Ehe geschieden. Ein tiefer Seufzer hob ihre Brust. Sie war nun seit Jahren frei nnd» fast los von allein Sinnen darüber. Wozu tarn er wieder? Was wollte er jtht nach von ihr? Mißgörmte er ihr ten Frieden ihres Lebens, den sie in » e:nster Arbeit sich ertauiti ,,ttrbesten - ter nicht verzweiietn!'« das war ihr W.rhispruch gemeinen-. ---—— Sie hatte sich ansgerxefit nur- Ehrem mäßigen, traurigen Hindärntnern nnd mnr ge worden, was sie heute 1v.1r. Ot- er nahte irae sie galt? M Sicher. ---—s Stets richtete fr: sich auf. Er mußte irr osr ihr Bild in Zeitschriften gesehen hob-ern Der Name altejn rviinde ihn nicht überzeugt hoben. Denn- wie er si: t".snnte, war sie nichts Its ein weiche-z, » täsbenkes Wiib gewesen, mit ungetvert- ; tcm Jtitell:ti. Alles andere in ihr ivar erst gewachsen unter Dem tkintrnrt ( ihres tiefen Ertehens, ihrer Zehn l i ! sucht und ihrer Reue, zuactsgetiißt von kein ernsten, erbarmenden Worte: Etr beiten und nicht rerznzei eins « Iage und Wochen gingen inn. He hatte ihn nicht wiedergesehen nnd lixngfom miibie sie sich in den Gedan ken inne-In, fein Bild fei eine sviifie Hnllucination gewesen« Sie hatte in der Nacht vorher oon ihm aeiriiumi gehabt, nnd dann, als sie von ihrer Arbeit aussah, inr Parorismiig des Schaffens feine Züge on einein Frem: den zu erkennen geglaubt- Eo nurß:e exs fein. --— — Gegen Abend larn sie ntii dein Zuge in ihren sVomrt heim. Das Illisifdckien half ihr darußen beim Ab legen. — »Der Bruder oeg derftoräsie nirn Herrn roar hier, gnädige Frau!" --- Eiieskiilie durchfchlich sie, fo ein feltfaxrs.e5, fremdes Erflarrein So lex-nie sie an dem Pfosten Dabei war Ruhe in ihr, toore Ruhe. Das mußte in kommen. Sie hatte plönlich vers Geiiihi, olo hätte sie es gewuer Es non-: heute wie ein Duck anf ihr ge legen vom frühen Erweckten ans. — Piiihfonn iafi leblos ging sie hinein, den Lichglreie der Lampe verrneideno, um ihr erbleicmeo Gesicht zu verber gen. Jn dem Schwere see riefen Lederfofars ini Kinderzirnrner fan sie still, odiosen-jin als sollte sie ihr To- " Lrsurilxeil hören. Wie Musik erfänng ils-r ihres Jungen Fröhlichkeit in der Stisle. » uiter, haft Du foiche Marien schon mal gesehean Ein On lel soor hier, cen ioir noch nicht ten nen. ein richtiger Onkel. der auf dem j Echsff immer nach Afrila fährt. Marien hat er mir gegebej Jus .Mtnombdfa, vorn Viktoria Noonzi. Haue llgooe. Kein einziger in meiner f « Klaffe hat eine Ahnunu von folcheni « Mai-len! Du haft fie auch noch nicht « gesehen. Bestimmt nicht. Und nicht ein bißrlxn löoiei«. » Auf dieses» Fremdioori war er fehr stolz. ---,.S·reh iston kr, MultikP s-- Aber das war ja Erlösung. Wie ein Aufajhmen, ein isefreiieä dankbares Auferihnien ging es; iider fie hin. Er war groß-mithi ,«.e-r. ais sie ein Recht befaß zu hoffen. « Er hatte nicht gefogi, wer er war, um den Frieden see Kinner nicht zu er feiziiiiern und ihren Frieden nicht. — «T.s.mie«, sagte sie leise und de sctsiimkz als könnte der Mann, dem es « galt, sie hören Gretes Arme schlingensp sich weich isni itnen Hals uno sie siiislt ein feuch tax t, sies Exsichtchen an ihrer Wange. --— »Mutii, ich mischt« den Ontel so lieb haben-, so lied. Er hat uns ge iixßi, weiter Paras- Bruder ist. Und weit Hans ihm aesagt I).1t: Unser Papa ist todt! bat er aus einmal ge weint. Ich habe in immer gebeten Weine doch nicht, List-l, Papa ist ja im Himmel! Da isat er aber noch mehr geweint nnd zweit-tat gesagt: Papa ist im Himmel! Das ilana aier gar nicht so gut mehr, wie erst alles-, was er sprach. Aber ich glaube, er hat uns sehr lied, »den-n er tat nnH beide so lange actiißi, bis Hans nicht »sehr mochte. Der wollte schon gerne seine Marien eintleben nämlich. Dich soll-en- wir grüßen, Matti, und Dir sagen, Onkel muß morgen wieder aufs Schiss Er woll:e nns nnr ein mal sehen· Und Die Platte von Dei nein Schsreibtisch hat er leise gestrei assrlt und die Lehne von Deinem Stuhl, nnd dann ist er ganz schnell gegangen -— So sonderbar war idas salicis-, Mutter, wie im Märchen, ader wie in einem ganz traitriaen.« — — Wie im Märchen, aber wie in einem ganz traurian Jn. der Stille der Nacht sitzt sie aus ihrem Beitr-and nnd besicht, ali- .varte sie, sie weis-, nicht woraus. ——— Sein Atheni ist hier ari)iseö:::, bas laszi sie nicht Ruh-.- sincen, sein Jtihenh scsine Worte, feine Thränen. Und ans den Gesichtern ihrer Kinder seine Kiissck ,,(«Frii.:nne D Ich -n Gott in Him i.!el!« Und sie preßte ihre Hände inss Gesicht, in Scham nnd vor ihrem Sehnen. »Ich wollte jn frei sein von ihm niiI nun bin ich si:E! War ei:« nicht mein Reche, von ihm zu gehen uns mich von ihm zu lösen?« -— Aber uns fiir ein armseliges Glück ist es, zu wissen, Du hattest recht! Es wärmt nicht, wenn man friert, eg— lobt nicht, wenn man lechzt und verschmachtet»es tröstet nicht, wenn man ziiteei in Qual, mie in dieser Stunde. —s- Ein heffnungsloseg Weinen kam aus den s:illen Kissen: its süllie den Raum in alle Winkel hinein, es lroch bis zur Decke hinan und durchdrang die Fin ftskniß. Und plötzlich kam es iiber fie, ein htilzhelles Erkennen, daß sie sich .iiisrichten ließ und hineinsehen in ihr Lieb-en mit langsam erwachen-Den, gro snn geltärten Augen« . Jetzt wußte sie, wag wie ein unkla ret Schmerz aus ihr gelegen die gan zen langen Jahre hiiiso.trch. Tau Ge« ietzt hatte sie von ihm geschieden; Ehre Seele wußte nichts davon Fiir Frauen wie iie gab es eine Scheidung nZchr. Mit all seinem Ernst und sei net Feierlichteit blieb der Geisen-ei spruch eine ltere Formel. Tersljlnniu der der erste war in ihrem Leben, ver Mann, set das Recht besessen, der rEimer ihrer Kind-er zu werden dessen Spur in ihrer Seele tounte leän Was ser km Erd-e und tejn Spruch sein-ex Richan von ihr nehmen· Eln Diesen Mann blieb sie gebunden iikser Zei! tan Trennqu lxjnsug bis zum letzt-en AthkmzugseL Draußen dämmerte der Morgen, uns ihr dämmerte ein leises- Hosi«:n, fcköner als jede Morgenröthr. YIUUT chlk llI cllIgcsMiclsclL Bill ER« ter siir ihn ans den lächelnan Lippen. s- —-—--— -- Das Et. Der Werth, den dac- tfi als Nah rnngsmittel iiir die Menschheit liat, ist unberechenbar. Man könnte ec« den Prateng der Kiietie nennen, so der schieden sind die Gestalten, in welchen es auf der Tafel erscheier Je frischer es ist. desto höder schätzen wir und alle cidilisirten Völker seinen Genus-« mit Ausnahme der Cliinesem die de tanntlich Eier nur genießen, wenn sit einen bedeutenden Oantaont erlangt haben. lsin deutscher Gastrosoph er tennt solchen Eiern den feinsten Ge schmarl zu, welche von Hiihnern gelegt werden. die man ntit Maikäfern ge füttert liat; leicht begreiflich, da diese mit den zarten Reimen und Knospen die feinste Quintessenz der Wälder iu sich aufgenommen haben· Raum glanblich erscheint dieMiitheilnna der Elironisten, daß im Jadre 12773 in Deutschland 14 Eier einen Pfennig nnd im Jahre 1580 li) Eier einen Heller gelostet haben Jedenfalls herrschte auch früher dieser billige Preis nnr ansnalnnstveise. Die Ge schichte berichtet, das-, die ariechische Kaiserin Jrene, welche eine sehr sorg same sparsame Hausfrau war. von der Einnahme der auf ihren Gütern oertausten Gier eine tostdare goldene Krone verfertigen ließ, welche von ihr nnd ihren Nachfolger-innen aetrogen und die ,,Cierlrone" genannt wurde — «—-O--—-— — Setses Vergnügen Belannter: »War- haben Sie sich denn da siir ein ltngethiini von Uhr gelauft?« Pantoffeldeldt »Ja, wissen Sie, die hat einen Schlüssel zum Aufziehem so groß wie ein - Hausschliissel!« Weit auseinander-. »Was sind denn Ihre beiden Söhne geworden "?« »Die beiden haben sich leider gar nicht mit einander vertragen, und so ist der eine Lnstschisser und der andere i Taueder geworden!« Wille oon Horn. Ncsvellette von A· Gebild Willn Seibold war von der Stunde leiner Geburt an der Stolz seiner Fa milie. Sein Vater, ein angesehener Gärtner, dem ein schöner Grundbesitz eigen war und dem von seiten der Stadt und der guten Gesellschaft alle Aufträge ersten Ranges anvertraut wurden, sparte nichts, was siir die Ausbildung seines Eiuzigen ersprieß lich sein konnte. Willy abfolvirte das Realgymnasium übte sich in fremden Sprachen und wurde, nach erhaltener Anleitung zum väterlichen Beruf, iiir ein Jahr nach England geschickt. Mk« 25 Jahren war er nicht nur in allen Zweigen der Gartenbaulunst bewun dert, sondern zugleich ein ebenso statts licher wie eleganter junger Mann. Da sein guter Geschmack sich bei gesell schastlichen Anordnungen besonders hervorragend erwies-, wollte Herr Sei bold’s Vater iknn auch nach dieser Seite hin Gelegenheit zu vollendeter Ausbildung geben, und sandte ihn nach der tlleichsliauptstadt, um sich iiir ; die Dauer eines Winters einem nam: hasten Tapeziergesehiift anzuschließen, dessen dorwiegeudes Fach Dekoration mar. Ter Leiter dieses Geichiistes ers-; kannte bald die Befähigung Wille Sribald; und verwendete ihn häusigx bei Auftraan iijr erste Häuser, sehr zu deis jungen Llllaunek Befriediguna.’ Vor-nehme Einrichtungen begeistertenH ihn. Schon daheim hatte ilin ieinl Beruf ofterg iu die Häuser der Hoch ! gestellten geführt; in seiner irtiigenl Stellung geschah dies noch liäitiiger.( Der heimliche Wunsch, die Geseiixteiti dieser vornehmen Leute, die er liinterj den Fluliiien lenuen lernte. niirtlichs einmal als Tlieilnelmier mit zu ekle-l beu, lies; ihm keine Ruhr-. Stets ele l gaui gekleidet, seiner guten .i,)aliun·.1,1l seines: dortheilliniten Aus-seltene nicht! unbewußt meinte er im stillen viel l leicht besser in diesen Rahmen zu pas sen, als mancher der Berechtigten Eines Tages benuftragte ihn sein i t t t Chef mit der Dekoration eines» etwa41 eine tiisenbahnstunde von der Resi denz entfernten Lairdsitie5, wo ein ade liges Pirinick stattfinden sollte. Der Besitzer-, der erst mit den iibrigen Git sten eintreffen sollte, hatte der be währten Hornschen Geschäftsleitung völlig freies Spiel netafsen. Willv setzte um so mehr seinen ganzen Ehr geiz daran, iiier Ausqezeicbnetes zu leisten, als es sich wahrscheinlich um feinen letzten hiesigen Austrag tmn delte. Es war bereits März, seine heimtehr stand bevor. Da er den Btninenschmuct der Tafel. der erst spat Janszqefiibrt werden tonnte, selbst zu kleiten wünschte, war Vorsorge nenns ifen ihn iiber Nacht hier zu beherber fgen. Der Abend tam herein Wagen t ncn Waan rollte herbei. Die Damen tretschwnnden in den für sie bereiten ;«tlntleideziininern. Die Musiker, welche zum Tone ausspielen sollten, waren in einer Nische des gtiinkenden Sinnes ausgestellt Ats ihre einleitenden Klänge zur tttolonnise riefen, hielt Willn dxe Zeit siir gekommen, den Tafelschniuet fer tia zu stellen. ttnter seinen Weisun qen ordneten sich Blumen nnd kttnn ten, er selbst legte letzte Hand nn. Durch eine Thiir flog eine leicht kleine Gestalt berein, wie ein Schneestiidchen. lcsn mer ein Hinf- bi- fertiaiisihrimsä Ftind, in bouschigeut Flortleidchem dichtecs Fluche-hom- fiel ihm lockig auf den weichen Hals. Neugierig schautn es- tingsnnt und riet froh: »O, die schönen Blutnen!« Win warf dein slißen Geschöpf ein Etriiußchen tnospeuder Rosen zu, die aeschictt aufgefangen wurden· Taså Kind lief zu itnn hin. Seite er aber ein Wort sagen tonnte, erschien auf der Schwelle eine junae Dante in daf tiaem weißen Valltleide und ries: ,,Marion!« Die Kleine eilte its-r zu, txielt dag- Sträufxchen noch nnd zeigte damit auf den jungen Mann, der stm verdeugte. Indern die kkiingetreteue den Gruß erwiderte, trafen sich einen Moment zwei beredte Augenpaare Dann verschwanden die holden Er icheinuugett. Wie gern wäre innen Willti gefolgt. Da öffnete sich die zu den inneren Räumen fiilieende Fliigeltbiire, ein Geer mittleren Alter-— trat rasch em, til-erblickte prüfend das s-peiseziuuncr und war im Begriff, eilig wieder zu stehen« als er den jungen Mann er blickte. Schnell trat er auf ihn zu und stellte sich, Willns Verbeugung etwidernd, iin liebenswürdigsten Tone vor: »Von-n Loschwit3. Habe die lstirr.’« Da Willn nicht sogleich antwortete, traf ihn ein etwas erstaunter Blut worauf er sich beeilce, austlärend zu erwidern: »Bin von Horn." Noch schneller jedoch entqeanete der herr: ,.Al)! etwas versuätet ein.ietrof sen? vielleicht unseren Damen ioenia bekannt? Bitte zu solqen, ein flotter Tänzer darf nicht so die Zeit versiin men. ich tverde Sie vorstellen.« Die Versuchung den Wunsch seines Lebens wahr tu tnachen, durchsultr lWillns Hirn wie ein Blitz und ihm blieb teine Zeit, Widerstand zu leisten, denn schon hatte der Baron die Thiir neöifnet lud durch eine Handbetve aung ein sich an»uschliefien und trat in den Tonzsaai. Jnstinttiv fuhr Willens Hand in einen der tadellosen (ttlacees, die er bei sich trug. Da schlug die Stimme seine-J Führers toie lein fernes Echo on sein Vor, als die sser vor einer inngen Deine in Rose den Schritt anhielt und vorstellte »von hornf » Zwei schöne Augen überflogen die elegante Gestalt des Eingefiihrtem init dvollem Lächeln wurde ihm die Tanztarte gereicht. Willys Hand zit terte ein wenig, als er den sie-getheil ten Namen einschrieb, in der nächsten Minute hatte ihn sein Gönner aber be reits einer Dame in Lustblau vorge steilt, die ihm gleichfalls das Anrecht aus einen Tanz gewährte Eben setzte die Musik wieder ein, Baron Losap ioitz verschwand und Willy, der nun erst zu sich kam, schaute umher. Da stand er nun, ein unberechtigt Berechtigter, inmitten der so ost, so heiß ersehnten nnserlesenen Gesell schaft. Zu seiner Erleichterung be-· merkte er, daß zu diesem ländlichen Tanzvergniigen alle Herren im Geh roct erschienen waren, sein eigener An zug also untadelig war. Ein Zwei ter Umblict zeiate ihm zu seiner Freude das zierliche junge Mädchen in Weiß, dng ihm vor einer Viertel sinnde so einziehend erschienen war. Kein Tänzer hatte sie abgeholt, sie stand unweit vor einem verhangenen Fenster, das blonde Kind an ihrer Seite. Während seine Augen dorts hin gebannt blieben, hatte die Kleine ihn erkannt, und winkte ilnn mit dem Häiidchen, das noch seine Rosentnos nen hielt. Mit einem Mal wurde ihm frisch und behaglich zu Muthe. Seinem Impulse folgend, ging er sicheren Schrittes auf die junge Dame zu und verbengte sieh. Wohl wußte er, das-, es- jetzt seine Pflicht gewesen wäre, sieh vorzustellen, das »Von Horn« wollte aber niin iiber seine Lippen. Gliirk lichem-esse schien die stumm Aufgesoe derte aber nicht-« zn Vertnissenx ne legte mit froh glänzenden Augen ihre imnd in die deg- Täiizers, er nimm-ne sie nnd beide flogen dahin mit dem Ilngdrnit so voller Lebensfreude but-, manches Auge ihnen wohlgefiillig slllglk. Willn verliebte sich rettungslos in seine Tänzerin, und diese ivar wenig stens nicht ablehnend gegen ihn. Wenngleich ihre Augen sich zurück hielien, sprachen doch ihre Lippen zu ihm in bealiirlender ZutraulichleiL Er erfuhr, daß sie Anna von Berg heiße, auf dein Lande lebe, die Waise eines Ofsiziers sei, nnd das; der heu tige Abend die erste große Gesellschaft ware, hie sie je besticht hätte. Wirln beschloß, das kühne Spiel nicht weiter in treiben. l In seinem Radinantel gehüllt schritt er nach dem Souper die vom sSternhimrnel schwach erhellte Land istrasie entlang Es war ihm gerade ;rerhi, daß seine Heimreise ganz nahe stand. Das stellte ihn doppelt sicher, inur ungetrübte Erinnerung« hlieli zus ; riici. i «T-er erste Pnnii traf zu, von sei Inein lerlen Streiche kam wirklich Jnichig her-aus« Was aber die unge ztriilne Erinnerung anbetraf, hatte er Lohne die junge Dame in Weiß ar srechnet. Diese hlande Anna schüttelte I ihre Laden, wo er nur ging und stand, ;die aleitenden Tagen ließen hac- Bild i nicht verhlassen. Oa-: wuchs Von Tag Ein Tage, nnd die gänzliche Aussichte slofigleit seiner Hoffnung brachte den Lfröhlichen Willh allmählich um seinen sanken Humor. l Der Frühling riictie vor. Vater l Seibold hatte den Linnean ernauen, sin einein neuen Stadttheile Gatten Hanlaaen zu schaffen. Dort stand iWilln eines Nachmittag-« zu Anfang ideg Mai, nnd leitete die Arbeiten itsben gab er dem Ttkusseber Weisunaen fiir den nächsten Tag, alLi er eine Kin idtstimme rnsen harte: i ».Du oon Horn, wie kommst denn jdn dalter?« « Er snbr herum und sab dicht vor zsich, seine Sechsfäbriae aus dein Schlößchen Sie schien in den paar kMonaten gewachsen zu sein. Die la lebenden Blauanaen bliaten zutraulicb nach ihm ans. i »Nein Fräulein bat deinen Namen !oesagt, als du ans einmal da standest i sent wird sie zanken, weil ich wegge ilansen bin Hast wieder sstosen?« - Deg- jnngen M anneg Gesicht gliibte 2Schon hatte er Anna erblickt, die, taum zwanzig Schritte entfernt am i Wege stand, nnd,gan-1. von Blut über aossen, dein Kinde Teichen machte, zu i riictz ntehren l Willn besann sich keinen AuaenblieL iEr faßte die Hand der Kleinen, und gina gerade auf Anna zu. »Wollen Sie gestatten. daß ich Sie eine kurze Strecke bealcite, Fräulein von Vera«, sagte Willn in so ernstem Ton, dass, sie betroffen aussah. Nach einem Moment des Zöaeens nielte sie und naan das Ptnd bei der Hand. »Sie waren sein giitia zu mir an jenem »lbend, gnädigeö Fräulein«, sagte Willn beklommen »Nun stel len Sie sich vor, wie mir in Mutbe ist. da ieb Ihnen heute betennen mun, daß Sie einen ganz Unwiikdigen so freundlich begegneten«. Und nun bei gann er, den Heraang jenes Ball abends in voller Austechtigteit zu er zählen. Dann, tief ansathmend: »Schwerlich wird mir das Glück, Sie abermals wiederzusehen, Fräulein von Berg, verdammen »Sie mich also nicht ganz und gar, wenn ich diese ein zige Gelegenheit beniitze, alles auszu sprechen. Was mich in diese Ge schichte hineinsithite, war toller Ueber inutb, was tnich aber die Täuschung durchführen ließ, war «-«- zürnen Sie nicht! war der Eindruck, den Ihre Erlschetnung leieh im ersten Messe-it an mich geü t hatte.« » Das junge Mädchen sehtvie eint Weile. Dann erhob die, s end er sprach, tief gesen IM und sah ihn lieb an. »Es ift nicht is schlimm, nicht ganz so schlimm mit meiner Vornehmheit, Herr Seitwle sagte sie mit leisem Lächeln. »Mei nem guten Vater wurde das »von« erst angehängt, und ich, wie Sie mich da sehen, bin eine arme Gouver nante.« Jn ihrem Ton lag so wenif does Zitrnen, daß Willh mit strah endet Augen rief: »O, das ist aber gut!« Und ob es gut war! —-—-———..————— Kritik. Patlamentarier: »Nun, was fass man zu meiner gestrigen Rede iiber die Nothlage der Landwirt"hschaft·s« Journalist: »Sie hat allgemeines . Mitleid erregt.« Aus der Schule. Lehrer: »Was ist Ei für ein Wortf· Schüler: »Ein Hauptwert!« Lehrer: »Welches Geschlecht?« Schüler-: »Dös woas mer no nis - bis es austrockken is!« Neues Wort. Erster Geschäftsreisender: »Was sagte denn Ver Chef des Hauses Mitm merle, als IAu ihm Offerte gemacht lmft?« Zweiter Geschäftsreisender: »Er sah mich blos so hinnuswurfsvoll anl« Lautner Titel. Iliiehterx »Was sind Sies« Zeuge: »Der Don Ver Reichs-, Alters nno Jnvalioitätsversicherungs - An ftclt bevollmächtigte hiesige Qrtstran tentossen Verwaltungs Matten Ein tlebeitstehiilse.« Benkeiflieher Wunsch: Otttel: ,,«8Jre:chen, zu Deinem Ge miktstaqe kaufe- ich Dir einen neuen CJUL LIMID Ilic cillcll lUluIl Yll Uklla haben?« Gretchen: »Am liebsten einen — Zuckerh111!« Ein großes Thier Schulze (zuin Bauer): »Du, was ist denn der Sommerfrischler, der bei Dir lvohnt?« J »A großes Thier ist et, jeIt weiß ich aber nei, ist er Oelonom oder Astiononi!«! Die Gefuchtckr. Berliner: »Bei uns fährt selbst die Milchfrau Rad, so jeht ihr Jeschäft.« Münchener: »Se! is scho goa: vix-; bei uns hat sich die --- Radifmu a M tomobil ang’schasst, damit s’ 'raus iimmi.« » Jensetnknlwfhlüthr. T »Kerl-H wenn Jyr die Kniedmgcu ’ nicht anständig machi, lasse ich Euch inoch excrcirm bis Ihr Alle Gesichter i macht wie eine zwmmcrzienrathgiotlp , ler, Die Jnieitenpnlver holen foll.« I Smadensrcnde. i Gifängnißarz i izu einem erst fürs s lich emaelkeser en Schwerverbtechet). ; ich Wirtin-, Jlire Tage sind gezählt· i »Na dann hält ich ja die Richter i schön infoan die mich lebenslänglich ’ veruriznili hoben! « «x Bote der Seiiindiitlmlnn Reisender-. »Ist-über ging Die Sache mit Jlirer Bahn ja noch, da erreicht man meniaiieng den letzten Zug in Babenhmisen,jc131 muß ich stets doii iibernachleIH ! stinlieimischert ,,Ja,fchc1uenS ,d(t l r1,- is. Pssr sit i« llcuc LULUULUUUIUUL(1 Ul Uull ils-MUle ner von dem Babenhaufener Pontia-F i Doch etwas-. I Kaufmann tzmn Kommis): »Hier i ist eine schon sehr alte Rechnung für ,H.errn annhansenx wenn Sie de I Betrag von IhMa rk einziehen könne«-, bekommen Sie Die Hälfte. iDcr Kommig geht mit vers-Rechnung ab nnd kommt nach geraumer Zeit i wieders) Kaufmann: »Nun, wie erinng Kommis: »O qanz gut. Meist Häler habe ich gekriegt!« Seit-mit Poli;;eibenn1tcr tzu einem eingelb fetten Arrestnnten): »Wie heißenSiek Arrestant: ,,«Lllsred Ktipser.« I Polizeibeamten »Deinen Sie ef i feßbafteäz Gewerbe ?« I Aneimntr »Ja-— ich bin Taschen dieb.« «i.!olik(ibemnter: »Ich frnne, ob SD ein feßhnfteg Gewerbe haben?« Arresmntt »N« ja, ich habe deswe gen sei-on ziwanzia Mal gesessen« Mißverständniss. Arzt: »Ich habe jetzt keine Zeit, SH en untersuchen, nehmen Sie diese Tropfen« Kranken »Wie viel?« Arzt: »Zwei Dollar5.« Druckfehler-. tSpottberichtJ Um fünf Runds iiberholte Herr Wumperi seine Gegner im Donerinufen (Daueelaufen). Immer derselbe. Fran: »Ich brauche eine neue Sok mer-Toilette.« Redakteur »Ich werde Dir i Brieflaiten der Reduktion antworte-. Jm Theatern-M Knecht mer vom Oberknecht eis Ohefeiqe bekommen hat): »Na, weilt Kerl, wann i niihitens den Okhells iviel’ und Din«n Zagt-, Dir merk-« Ich-s heimzaht’n!«'