- Die Sünden der Väter. . f «. » - Gl . L « G UOJ -« « , V Es , O N f· He Of Noman von Franc Bestreit. (12. FortsehungJ 4. K a pi te l Um drei U tiingelte vie Partei an der Rottidott ür; Olga öffnete ihr und ging ihr voran in den kleinen Satan. - Das Weib blieb mit getreuzten Armen und drohender-i Blick stehen. Olga fühlte, daß sie der Muth ver ließ. Wie konnte es ihr auch gelingen, kaltbliitig zu erscheinen vor der schreck lichen Bedeutung des Schweigeng, das bie Partei bewahrte. »Mein Mann fagie mir, daß Sie meiner Hilfe bedürfen," begann sie und feste sich »Ist Herr Dunban va"«’« fragte die Parier, einen Blick nach ver Thür des Rebenzimmers werfeno. Olga berneinte und erklärte auf fer neres Behagen daß sie ganz allein zu Haufe sei »Warum haben cie mir auf meinen Brief nicht geantwortet?« fragte dies Parier. »Jet, hatte nichts-« zi: erwidern Wenn Sie sich in denselben Aus-drücken wie heute an meinen Mann, an mich ge ; ioanbi hätten so würde ich Ihnen aes j aritivortet habenf «Mit Jhnen brauche ich keine Um l schweife zu machen: wir verstehen uns ja auchso. Herr Dunban glaubt, daß sich Ihre Dienerin gewesen fei, unt-ich habe keine Ursache ihn aufzuklären Sie aber wissen es ja besser. Wenn Sie sich einbilden, daß ich komme, Jbre Hilfe zu erfleben, fo belieben Sie sich selbst zu täuschen. Nicht uiii ein Al Iiiofen komme ich, sondern Gerechtigkeit fordere ich. Sie können es, wenn es Ihnen beliebt, die Gerechtigkeit unter Dieben nennen.'« »Sie haben kein Recht, irgend etwas von mir zu fordern. Was Ihnen ge hörte, habe ick anen zurückgeschickt.«( THIITM Sie Ist-b fslfise fonisi Eis i wollen« aber suchen Sie nicht, auch mich zu täuschen, Frau Dunban,« sagte die Parlet in schroffern Tone. »Wenn Sie l glauben. quitt zu sein, weil Sie mir4 einige Kleidungsstiicke und den Simili- s Schmuck zurückgeschickt haben, so be-! finden Sie sich in einem seltsamens Irrthnm Sie müssen mich für den Diamanten entschädigen, den Ihr1 Großvater mit sich genommen bat.« ? »Mit meinem Großvater habe ichs nichts gemein,« wandte Olga ein. T »Weil es Ihnen gedafzt hat, sich von ihm zu trennen. Aber Sie hatten mit ihm doch etwas gemein. als meinMann und ich Sie aus dem Armen-Mal ret teien· Und Sie wußten, daß wir ge meinschaftlich arbeiteten, daf-, wir die Dienersckaft und Sie die Herrschaft nur spielten-« « »Ich wußte nichts davon,« protestirre Olga, ohne den Kopf zu erheben. »Sie sind doch kein Kind,« fuhr die Parter fort. »Sie besitzen mehr Ver stand, als die Mehrzahl der Frauen und haben Jhre Rolle vortrefflich ge spielt. Wenn Sie nicht wußten, das-, unsere Absicht der Diebstahl Par, wo für denn sonst dachten Sie, daß wir arbeiteten?" »Ich dachte, daß Sie uns tzalfem unsere Stellung zu bedaupten,« stieß Olga hervor, »weil Sie erwarteten, daß wir später in der Lage sein wärs keth Sie für Ihre Dienste zu bezah en.« « »Das ist schon etwas. Sie geben zu. daß Sie damit einverstanden gewesen wären« »Ja, das gebe ich ;u,« murmelte Olga. »Seht wohl. Sie besitzen jeYt, wag Sie damals erstreben-« Dank uns has s benSie Herrn Dunban geheirathet und J nehmen eine Stellung in der Gesell-; schaft ein. Bezahlen Sie uns dafür.« l cha sah auf. Zum ersten Malel Iegte sie sich über diese Verpflichtung; Rechenschaft ab. s »Wir sollten nichts von Ihnen zu fordern haben! Das wäre noch schö- - ner!« fuhr die Parter mit wachsener Entrüitung fort. ,,Uns verdanken Sie Alles, Alles!" »Daran habeich gar nicht gedacht,« gestand Aga ,.Und was gedenken Sie nun zu thiåanachdecn ich Sie daran erinnert Olaa erhob sich und fah hilfefuchend umher. »Was verlangen Sie?" fragte sie unsicher. »Unfer Antheil an dem Diamanten list zweihunderttausend Mart werth. Bezahlen Sie unö!« »Wie sollte ich eine falche Summe zahlen können?« - »O, wir sind nicht unvernünftig; Dir verlangen nichts Unmögliches. Ge ien Sie uns Adseklagszahlungen Wie sitt können Sie ans für den Anfang sehenk »Ich habe kein Gewi« «M sie leise Geschichten! Wie knien in denseitn gelesen. daß sit site Ifre M zweitausend satt set-W habe-IX Die ges ich set-M Manne« »Ist-se- Sie das M wieder Jn " M E ice-Sen Seid, nnd neun X YOU Unsinn-musikalisch - »Was wollen Sie damit sagenk . »Ich feste voran-, das Sie wissen, wo er sein Geld aufbewahrt.« »Sie meinen wohl, daß ich meinen Mann bestehlen sollt« Die Parter zuckte gleichgiltig mit den Achseln. · »Es ist uns gleichgiltig, auf welche Art Sie sich das Geld verschaffen. Jch wiederhole Ihnen, wir wollen Sie nicht drängen. Wenn es Ihnen gehört, so haben Sie doch auch andere Mittel zu Jhrer Vetfiiguna.« »Was fiir Mittel meinen Sie?'· Die Parler biß sich die Lippen, da sie sich obne Not-h nicht lompromitti ten wollte. »Sie geben viel in Gesellschaft Jch kenne die Damen. Die lassen auf den Tischen im Speisefaal oder im Salon immer was liegen« Olga wandte sich heftig um« als hätte sie einen Schlag erhalten. ,,Halten Sie mich für eine Diebin?« rief sie entrüstet aug. Die Partei antwortete nicht sofort: sie schaute dumm drein. Doch wendete sie sich plöylich zu Olga und sagte un geduldig-. »Es- isi mir gleichailtia, was Sie sind oder nicht sind. Jch verlange nur zweitausend Matt auf die eine oder die andere Weile« Olga überlegte Sie besaß den Schlüssel des Schubfaches, in welchem Leslev das Geld aufbewahrte. Sie wußte. daß et die Anweisung des Vet legers einlassitt hatte, und das Geld aebörte doch ihr. Durfte sie es nicht nehmen« um sich das Weib vom Halse an schaffen? Sie tbat einen Schritt i auf den Schreibtisch zu, dann hielt sie jedoch an unv fragte: »Und wenn ich Jhnen das Geld gehe, was geschieht dann?« Die Partei schwieg. ,.Wird es dann ein Ende haben?« Dasselbe Schweigen seitens der Parier· .Rehmen Sie an.« fuhr Olaa, einen neuen Entschluß fassend, fort. »Neh nien Sie an, daß ich Ihnen überhaupt nichts geben will. « Ah, sind wir so weit?« tief die Par ler auH »Daraus bin ich auch vorbe reitet. Wenn Sie sich weigern, zu zah len was uns rechtmäßig zukommt wie Jhr Großvater, so verkaufen wir dein Mater Caldecott gewisse Nachrichten die wir uns verschafft haben, und er wird den alten Jsaaloss arreiiren lassen« Diese Drohung brachte Olga zum Schwanken aber nach einiger Ueber leguna sagte sie: »Sie werden es nicht wagen!« Die Parler schüttelte verächtlich den Kopf. »Wir hätten unser Geheimnis schon vor vierzehn Tagen verkaufen und nach Amerika absahren können« Sie schwieg. als sie bemerkte, daß Olaa sie ungläubig ansah, dann suhr sie sprtr »Wollen Sie wissen, warum wir es nicht thaten? Weil wir sicher waren, daß Sie uns mehr zahlen würden, wenn wir unser Geheimnis siir uns behieltenk »Muß ich mich einer bloßen Droh Zeig LuterwersenV fraate sich Olaa Llc Ikullcl UUcc clllclc llscc LIYcoallchl und hielt es siir nothwendig. ihr die Lage tlar zu machen. »Der Vater Jhres Mannes,« begann sie, »hatte einen Deteltiv.« Namens hetnming5, beauftragt, alle Mittel an zuwenden, um Jbre Heirath zu hinter treiben. Hemmings lonnte nichts aus richten — er hätte dazu einen Einbu cher bestecken müssen, damit dieser seine Mitschuldigen angebe -— wir waren also nicht beanrudigt Als Jbr Mann Sie endlich gebeirakbet hatte, entließ Herr Dunban den Detettiv, denn nun war er ebenso besorgt, daß das Ver brechen aebeim bleibe, wie er vorher dessen Ausdectuna betrieben hatte. Da merkte hemmt-ras, daß Herr Dunban nicht die einziae arn Verbrechen interes sirte Persönlichkeit sei und daß der Maior Caldecott sich glücklich sckiitten würde. wenn er in den Besitz deg Tiarnanten zukükckgelangen könnte. Er stellte daher Nachforschunaen aus eiaene Faust an« und die Nachforschunaen be nutzend die er bereits gesammelt hatte, vaelana es ihm. Iehren Großvater zu entdecken. Den Großvater wohl, aber nicbt den Diamanteid Er batte unr sonst gearbeitet Da er itberzeuat war, dase vom alten Sassulitsch nichts iu. holen sei. wandte er sich an uns. Wir« wußten vier Taae später, dass der Alte England verlassen hatte und wo«der Diamant sicb befindet —- Jhr Grase-« dater hatte ibn nicht mehr. aber wir wissen schon, wie wir ilsn wiedererlang gen können· Das itt unser Gebeimniß, I und toir werden es an bemmingö der lausen. sobald es uns beliebt.« Das war freilich nur eine Drohuna, nnd Olaa schien tbr keine Besentnna Orient-reisen Die Unalänbtoleit, die das Weil- ans Olgai Segeln lat, braetete ei asrsier sich. »Bei-n Sie nickt Wen. tote wir make esse-an W . so muß tat es Weis-Meers fuhr die parte-r im m ums »Ju- seeurv sior zu verlieren. »Ihr Ins-am hat Eng land mit westg hat-Held Glase-. Einmal in Her-but- langh —- ich sehe nicht ein, warum i Ihnen nicht Alles sagen sollte —- trug er den Dia manten zu einem Kaufmann einein uns wohlbekannten Dehler, Hr t Ield lieh, das rnit Zinsen Dursqu lt werden foll. fobald der Diamant ber tauft sein wird. Der Edelstein ift aber allen großen Juwelenhändlern belannt und man lann ihn nicht ohne die Ge fahr der Entdeckung los werden. Es wurde deshalb abgemacht, daß man den Stein zerlegen foll, wenn man in drei Monaten teinen Käufet findet. Das würde einen ungeheuren Verlust beden ten, und wir sind entschlossen, ihn nicht zerlegen zu lassen, so lange ioir ans einen Antheil rechnen tönnen. Sobald wir bezahlt sind, können Sie thun, was Sie wollen« Wenn der Diamant ver kauft fein wird, ist Jhr Großvater außer aller Gefahr, das ist doch klar. Er zieht aber die Gefahr dem Verlust vor: er glaubt, er habe nicht-s zu be fürchten. Wir wissen aber, wo er den Diarnanten versteckt hält. Ein Wort von uns genügt, und er ist entdeckt, nnd ehe sich Ihr Großvater auch nur besinnen kann, was vorgefallen ist« wird er verhaftet. Verstehen Sie mich « nun Z« Olga antwortete nicht. Jbre Zweifel an der Wahrheit der Drohung waren nicht zerstreut, sondern eher verftiirlt worden, und sie faßte wieder Muth. Sie versuchte die Wahrheit auf dem Gesicht der Parler u lesen, was diese sehr ungeduldig machte. »So liegt die Sache,« beeilte sich die Parler zu erklären. »Der Diamant ist eine halbe Million werth: wir begnü gen uns mit einem Antbeil von zwei hunderttausend Mark. Wenn man dem Maine den Diamanten siir dreihun« derttausend Mart anbietet, lauft er« ihn zurück, um den Rest zu retten. Auch » Hemmingö würde den Stein für zwei H hunderttausend Mart antausen.· «Uud . haben.« . »Ztveihundertiausend Mari!« . » Ratenweisef sagte die Partei in einem weniger unverschämten Tone l I »Wir werden nicht hart sein, wenn Sie s in sechs Monaten die ganze Samuel ! abtragen wollen. Jst erst der Diamant ( s zerschnitten dann sind Sie in Sicher ( i heit, als wiire er nie durch Jhre hände « gegangen. I Vlcscll Betrag Wollen Wik von Ihnen l Die Anspielung aus Olgas Bethei liaung an dem Diebstahl versehlte ihren Eindruck nickt und die Parier bemertte es »Machen wir ein Ende,« sagte sie. »Nun, entschließen Sie sich. Unser Stillscknoeigen allein ist diese Summe s schon werth!« s »Zweihunsderttausend Mart!« wir derholie Olga. »Ja kleinen Raten. Wir können warten. Geben Sie mir die oerspto ebenen zweitausendMari und Sie sehen ! mich in vierzehn Tagen wieder, und auch dann nicht, wenn Sie es vor ziehen, uns das Geld in unsere Woh nung zu schicken.« Olga überlegte einen Augenblick· Dann zog sie plötzlich das Schubsach auf und wars die Bantnoien aus den Tisch. Die Parier griss hastig nach ihnen und sagte: »Es scheint Ihnen ungeheuer; ach, es ist nicht-, gar nichts. Geben Sie nur-I Acht. Sie werden sich daran schon sie-s wähnen. Ich wiederhole Ihnen, ins kleinen Raten · . . Und wenn wir es nen s sickeren Weg finden damit Sie sich das Geld leichter berschassen —'· ? «Hinaus, hinaus!« schrie Olga, sichs nnss Abs-Ins- nnn sum Dmsrbs Innern-ev i dend. . Durch ein merkwürdige-J Zusam mentreffen erhielt Olga an demselben Nachmittage einen Brief von ils-rein Großvater. Das Schreiben roar nach Pangbonrne adrefsirt und ihr von dort . nach London nachgeschickt worden. Es war russifch geschrieben und lautete: »Gnädige Frau! Da mein Gebrechen mich zwingt, mich eines Selretärg zu s bedienen muß ich mir eine ewisse Be-! schränlung auferlegen und ezeichnum aen anwenden, die Sie allein zu ver stehen vermögen.« »Der Haubtanlaß meines Briefes, ist, Ihnen Verhaltungsrnaßreaelm diei ich Jhnen bereits gegeben wieder »Ein Erinnerung zu bringen. Wenn Sie i i i F den Besuch des herrn oder der 0freue Thombfon« noch nicht erhalten haben so machen Sie sich auf ihn aefaßt. Beide haben sich in letzter Zeit sebr . viel mit mir beschäftigt, und da ihre Aufmerlfarnleiten mit der-Zeit eintiinig wurden. habe ich ihnen den Gedanken einaegeben, ihr Talent nach einer an deren Richtuna hin zu veriuchen, ob sie vielleicht bei Ihnen mehr Erfola baben werden« als bei mir. Die Erbärmli chen haben first auf diesen Gedanken aeftiirrt nnd schienen mir dankbar fiir meinen Rath. Sie werden Ihnen zweifellos ereiiblen daß sie missen, wo Mr der Stein der Weisen befindet. In Wobei-it wisse-I sie iedoch nichts, nnd es ist ihnen absolsi unmiinlicks mir imendrvie iu schaden Laffen Sie sich also nicht erseht-essen Ich bin in Si cherbeii aber ne könnten Unen, ansi diae Frau schaden. Sie dürfen nicht außer Acht lasset-. daß die Beiden dumm und nnxschickn und deshalb mehr Zu fürchten nnd als wenn fie intesiisent nnd beisaft wäret-K Nitstt könnte mir ein aeöfseees Vers-rissen machen, als kehrten die His dsernisse überwinden helfen. Ei ifi mir iedoö nennst nnd ich sann Pilz-en snr Usthfckiläse Wie-. tote Sie thee Feinde zu besiegen berenitchten, denn jene mit en besiegt werden. Aber Lotsen sie es Leuten n t merlen, Das ihrer ert. Im ntheil, schmeicheln Se ihren Eitelteiteth ma chen Sie den Leuten zuweilen ein klei nes Geldgeschent und lasen Sie ihnen die Mnung des Triumphe-. Gleich «tig arbeiten Sie aber auch daran. G von den Leuten zu besreien. hierzu gibt ei blos ein Mittel, ein einzige-i Sie müssen den Stein der Weisen tausen!«« Olgn liesz denBrief in den Schooß sollen, da ste nicht weiter lesen konnte. .Sie müssen den Stein der Weisen taufen,« oder mit anderen Worten, den gestohlenen Diamanten. Diese Worte waren siir Olga wie ein Lichtstrahl in der Finsterniß. Jtn ersten Augenblick vermochte sie sich kaum Rechenschaft ; darüber abzulegen. was ste so in Er ! staunen versetzt hatte. Dann tauchte Tplötzlich vor ihr die Möglichkeit auf, H siir die Schande ihres Lebens Verzeih ; ung zu erlangen und von dem Bewußt » sein der Entettrung nicht tnehr gefoltert zu werden, das ihr anilebte wie ein ! Nessushetnd Sie würde nicht nur von den Verfolgungen der Parter befreit sein« indem ste detn Major Caldecott seinen Diamanten wieder verschaffte, sondern auch die erniedrigende Schuld gegen ihre Freunde in Pangbourne würde ihr Gewissen nicht meist bes drücken. Bisher hatte sie den Verlust des Ma jors nicht als unersetzlich betrachtet; jetzt konnte sie ihn sogar als einen vor übergehenden ansehen. Endlich würde sie leine Gewissensbisse mehr haben und könnte aliicklich fein. War denn aber diese Lösung mög lich? Konnte Olga sie herbeiführen? Sollte sie nicht etwa eine falsche Hoff nung nähren? Die gequälte junge Frau nahm den Brief wieder auf und las weiter: »Der Stein der Weisen ist nicht mehr in meinem Besitzes ich iann ihn jedoch binnen drei Monaten zuruataufen und " zwar fiir eine weit geringere Summe, fiir dreihunderttaufend Mart, isi et zu haben. Jch werde gewiß Stank-un gen erhalten, wenn die hälfte dieses Betrages bis zum 1.·Miirz bezahlt wird. Fiir siebentaufend fünfhundert Pfund und Ihren Schukdfchein iiber den Nest verbürge ich mich fiir die Rück erftattung des Steins der Weisen. Und fvllte Ihnen der Betrag zu hoch erschei nen. fo schrecken Sie nicht zuriich Den ten Sie daran, was Sie in den letzten Monaten-erreicht haben. Sie sind im Gewinnen. Die Hvchfluih des Glückes lommi Ihnen entgegen, und es wäre Jhre eigene Schuld, wenn Sie teinen Nutzen daraus zu ziehen wiißten.« Olga verstand nicht, was der Alte damit meinte Sie wußte nur« daß sie viel Geld haben mußte. Jedenfalls war dieser Betrag geringer, als der, den die Parters forderten. Und sie faßte wieder Vertrauen 5. K a p i i e l. nga saß am Kainim als Lesleh heimkehrte. Nach einer herzlichen Be grüßung fragte er: »War Frau Parter hier?«' »Ja, Schatz, aber« -—— sie hielt inne. «Aber?« fragte Leslen Olga legte nachliifsig ihre Hand auf Les-leis- Arm und dachte nach, was sie ihm sagen follte. Es war ihr schreck lich. den Mann, den sie lieben und ach ten gelernt, belügen und immer wieder belügen zu rniifgen . »Sie bat, da ich ihr helfe,« sagte sie. »Wenn sie einen bestimmten Be trag hätten, wären sie nicht gezwungen, sich zu trennen.« »Sie möchten wohl ein Geschäft oder sengt was Aehnliches eröffnen, nicht wa r?« »Ja, Schatz, und dann —- dann habe ich ihr das honorar fiir den Artikel gegeben.« »Du hast doch gewifz angenommen, daß ich teineirEimoand erheben würde,« erwiderte Lesled, sie um die Taille fas send und sie an sich drückend. »Das Geld gehört Dir, und ich werde Dich nie darum fragen, wie Du es verwen dest.« Einige Tage später erhielt Olga einen Brief von den Verlegern des »Monat«, der eine neue Anweisung auf hundert Pfund Sterling enthielt. Den Brief verbrannte sie und die Anwei sung steckte sie zu sich, ohne Leiley etwas davon zu sagen. Unter welchem Verwande hätte sie sonst das Geld be halten können? Sie hätte ihm doch die neue hinaabe des Geldes an die Parler nicht ertlären können, ohne sein Er staunen, oder gar seinen Verdacht zu erregen-. Und urn einem neuen Besuche ver Parler vorzubeugen, mußte ihr Olga das Geld zuschickem Es war doch wenigstens etwas, daß sie einen Monat vor sich hatte, um die neue Rate zusammenzubringem Da tonnte sie wenigstens ruhig aufathmen. Die Tage verflossen jedoch, und ihre Ersparnisse waren recht mager-. Da ent warf sie den Plan zu einer größeren schriftftellerischen Arbeit und während Lesleigs Abwesenheit schrieb sie eine Geschichte des englischen Lebens, wie sie es in Pangbourne kennen gelernt hatte und schickte das Manuskript ano- - nhni einer Zeitschrift zu. Ihre Arbeit wurde ihr indessen mit dein üblichen gedruckten Ablehnungisortnular an die angegebene Adresse zurückgeschickL Nun versuchte sie zu sparen und le te einige Schillinge bei Seite, sie ließ ach die ndschuhe wasche-, um keine neuen lauen zu müssen. Arn Ende mußte sie Idee doch einsehen« daß sie auf diese WO Ueife die nothwendige Summe nicht ziisanimenheingen witrdr. » »Es war ein Wahn nn, daran zu heulen, das ich mir e diese Summe; verschaffen ihnnee,« sei sich Olga. Nichtsdestoweniger des fügte die- ; ser »Wahnfinn« ständig; er fis te ihrs eine wilde offnun ein, das steh les-kaufen l’nnte; a einer mußte stets einer grausamen hoffnungslosigkeit und Verzweiflung weichen, unb fieindig ; mußte sie sich Zwang anthun, ym ihren Mann nicht errathen zu lassen, was in ihrem Der-en vor ’ng. . Ehe die dritte ate fällig wurde, be stellte sie bie Partet brieslich nach den KensingtonÆärten Olga batte einen dichten Schleier umgebunden. die Par ker dagegen schien bemerkt sein zu wollen. »Ich lann Ihnen nur wenig geben« sagte Olga zu ihrer Peinigerin. »Das habe ich mir gedacht, da Sie mir keine Anweisung mehr geschickt haben· Wieviel können Sie mir geben ?« Olga zog schüchtern ein Päetchen aus der Tasche und reichte es der Parier, die es gierig ergriff. Diese warf einen sorschenden Blick rechts und links und priiste Den Inhalt des Piickchens. »Wie, ist das Alleg?« rief sie ent rüstet. ' »Das ist Alles, was ich habe,« rief Olga seufzend aug. »Seck,zig, achtzig, fiinsundachtzig . . . hundettzioanzig Mark.« Sie steckte das Geld in die Tasche und fuhr fort: »Und Sie wagen es, mir zu sagen, daß Sie nicht mehr haben! Als ob das eine Entschuldigung iviire!« »Ich gebe anen Alles-, was ich mir verschaffen tonnie.« »O, sagen Sie das nicht! Ich las neulich in der »Morning Post«, das-, Sie in« der vorigen Woche drei Balle mitgemacht haben.« »Ich weiß, was Sie damit sagen wollen. Aber Alles, was Sie von mir bekommen werde ich nur aus ehrliche Weise mir verschaffen. Keine«Macht der Welt wird mich dazu zwingen, zu thun, was Sie meinen.« »Ah, wirklich? Das werden wir sehen. Es sind die Rathschliige des alten Jsaatoss, die Sie befolgen, aber wir werden uns von Ihnen nicht so anführen lassen, wie un- der Alte an geführt hat.« Jhre Gesichtöziige verzerrten sich und sie dallte die Fäuste bei der Erinnerung an den alten Sassulitsch, der mit der siißlichiten Miene von der Welt ihr Ul timatum wegen ihres Antheils abge wiesen und ihnen sein ganzes Mittel geld angeboten hatte, damit sie sich eine Eririschung leisten tönnten. »Wenn Sie Jhr Versprechen nicht halten,« drohte die Elende, »dann wen den wir uns an den alten HerrnDuns dan: dann werden wir ja sehen, was er fiir uns thun wird. Er hat ja ein ebenso großes Jnterefse daran, daß die Geschichte geheim bleibt, denn wie könnte er noch öffentlich austreten, wenn es betannt würde, dasz sein Sohn eine Diebin geheirathet hat — das heißt, daß seine Schwiegertochter eine entsprungene Zuchthiiuslerin iit?" Olga fühlte, wie ihr die Kräfte unter diesem grausamen Schlag schwanden. Das Ende dieser demüthigendenunteri eedung war, daß sie dein Weibe auch den Ring ausliesertr. den ihr Lesley einst getauft hatte. Unfähig, sich iiber ihre Lage Rechen schaft abzulegen, erinnerte sich Olaa der Mahnuna des Großvater-T das; ihr dieParters in ihrer Dummheit scha den th«nnten, und wahrscheinlich ver stand er darunter den Verrath an Herrn Dunbain Sie wagte es also nicht, selvtt die leiseste Drohung ihrer Peinigerin u mißachten. Jhrem ann erzählte Olga, daß sie den Ring verloren habe, und Leslen, der stets geneigt war, eine Entschuldi gung für ihr seltsames Wesen zu sin den. glaubte in dem Verluste des Rin ges eine Erklärung siir die Traurigkeit zu haben, deren Beute seine Frau war. Er kaufte einen anderen Ring; es ge lang ihm jedoch nicht, Olga aufzuhei tern. Deshalb begann er, sie genauer zu überwachen« und er hatte das un-« angenehme Vorgefiihl, dasz sie ihm Sorgen ernsterer Natur verheimlichtr. Einige Tage nach dem Erscheinen des dritten Artikelö im »Monat« sagte er ohne bintergedankem »Es iit merkwürdig, daß wir vom Verlage noch nicht das honorar siir den zweiten Artikel erhalten haben. Beim ersten Artikel war man pünktli cher: nun schuldet man uns also zwei hundert Pfund« Olga hatte vergeblich nach einer Ausrede gesucht. »Braucht·t Du denn das Geld, Les len?'« fragte sie ausweichend »Ach nein, Kind, aber wir müssen den Verlag auf die Unregelmäßigkeit aufmerksam machen.« »Nein, nein,« erwiderte sie lebhaft ..Jch möchte lieber nichts sa en. Die Verleger kennen meine Adre e und die Anweisungen sind gewiß nicht verloren gegangen. ch ziehe ei vor, später den ganzen etrag aus einmal zu er halten-« Leslen ging sofort aus ein anderes Gesprächskhema liber, da er bemerkte, daß seine Frau aus irgend einem ihm unbekannten Grunde verlegen geworden war-. Er dachte nicht mehr an das Geld, wohl aber an die seltsame Ver wirrung seiner Frau. Sie hatte sich Lenz verändert und glich nicht mehr e Olga in Panghournr. Und die Veränderung fiel um o mehr aus« als PMB-Milbe gab, e utdexhetimlis n. re gezwungen- er et war ihm ebenso Hinsich, als thr todeetraus W rlser must-euch wenn fie si. »ni t deo tet glaubte. ewige Unsrer-anna. ihren Mann utäuschen und natürlich zu erscheinen pay-ne or auf vie nee. Seel-alt ergriff die rnie g g ten-»Nimm heit, sich zu zerstreuen; durch die vielen sesuche und Vergnli un wollte sie sich betäuben, indem sie Aste, daß M Truhel der Gefellfcha ten sie ihre trau rigenEedanten derge en W würde. Die endlosen tsallntichte waren the »instbar, feldft wenn sie sur als ei Erllörung fiir ihre Mfainleit und Miit-i teit während is dar folgenden Ha e gedient hätten. sc sit IU Haufe, fgo verbrachte fie die Zeit ain Klavier. Da konnte sie rend des Spiels an den niich en Za lungstermin denken, ohne da ihr Ge sicht das Entseßen verrieth, das ihr die Furcht einer Denunziation einfliißtr. Eines Nachmittags saß Lesled am Kantin, währen sie Klavier spielte. ,,Singe doch die russifche Romanze, Dlga,« sagte er. »Ich glaube, sie heißt »Meine Liebe«. » Sie nahm das Notenheft zur Hand nnd fang die ersten Stern-den Aber beim llunvenden des Blaties fiel eine verweltte Blume« die sie einst auf dem Wege nach Pangbourne gepflückt hatte, auf die Tastern und die Erinnerung an jenen glücklichen Tag ergriff die arme Frau fo mächtig, daß sie nicht mehr die Kraft besaß, weiter zu singen. »Ich kann heute nicht singen.« faate sie heftig nnd warf das Notenheft bei Seite. · »Was fehlt Dir denn?« fragte Les ley besorgt. Er war an sie herange treten und hatte ihre Hand ergriffen. »Du fragst mich immer, »was- mit ieblt.« faate sie erregt. »Und Du antworteft mir nie. Des halb bin ich gezwungen, Dich immer wieder zu fragen, mein Herz. Was feiilt Dir-« »Nichts! Gar nichts,« erwiderte sie topffchiiitelnd und spielte mit der einen freien Hand weiter. »Dort-! Irgend etwas verheimlictft Du mir. Du sielift abgemattet, er schöpft aus.« »Mir uno gestern ern uin sum uhr friih nach hause gelommen.« »Das ist wahr. Denkst Du nicht, daß wir zu lange aufbleiben und daß wir zuviel in Gesellschaft gehen?« »Ich könnte die Gesellschaften nicht mehr entbehren« »Aber noch vor Kurzem»entbethrtesi Du sie und warfi darum nicht minder glücklich. Was meinst Du zu einer lleinen Reise?« Sie wandte das G chi zur Seite und wiederholte seine orie: »Eure ileine Reise?« «Ja. Wenn wir auf eine Woche nach Paris gingen?« Sie antwortete nicht. »—Oder wäre es Dir anderwärts lieber c« Dasselbe Schweigen »Ganz gleich, wohin,« fuhr er fori. »Denle darüber nach. Wohin Du willst, reisen wir. Wo würde ee Dir am be sten gefallen? Jch harre Deines Wun sches. wie ehemals in der Villa." Olaa sah ihn mit einem glückseligen Lächeln an. Sie umschlang ihn mit ihren Armen und ihren Kopf an seine Schulter lehnend, schloß sie dieAugen und fliiflerle: »Du lasesl mir einmal etwas iiber Japan vor, wo die Menschen einfach und gut sind, und Gunst und Natur allen Bedürfnissen genügen. Ach, wenn irgend ein Zauberer uns dahin entfüh ren möehle und uns da in Frieden bis» sei i ( l Ji sum unt-( unserer 4a e teoen liess-; « «Olqa,« rtes Lesän erstaunt aug, ,,saatest Du mir nicht soeben. daß Du ohne Biille und Festlichteiien nicht leben löuntest? Du fällst von einem Exiretn ins nndere.« »Warum nicht? Alles oder nicktst Ich kann nicht leben, ohne leidenschaft lich zu lieben; ich tann nur ausaelatsen lustig over todestraurig sein. Für mich aibt es teine Mitte; ich kann nur die Extreme wählen: das Leben oder den Tod!" Gortsehung solgi.) »J« stn ansinnen-« « Jn Frankfurt a. M. erfreut sich ein Bür er, der infolge seines fröhli chen Le ewandels reich mit Gläu biger-n gese net ist, öfters des Besu ches eines fympatbifchen herrn, der nie oon ihm gebt, ohne daß er etwas mitgenommen hatte oder wenigstens ein sichtbares Zeichen seines Anspru ches zurückzula en. Es ist, man ent fchuldige das harte Wort, der Ge richtjvollzieber. Dieser Tage tam der Beamte wiederum vor die Tbür sei nes - Kunde-, wo ihm aber ein gro ßes laeat entqeqenlachte: »Ich bin ausgezogen«. Der Beamte verfüqte sich zum hausberrn, der ihm aber versicherte. der herr sei absolut nicht ausgezogen, er befinde sich soqar sehr sidel und sei daheim. Der Mann des Geseses holte einen Schlosser und ließ die Thitr öffnen. Wie erstaunte er, als er feinen Titenten munter und gesund im Bett vorfand. »Aber wie kommen Sie dazu, anzuschreiben,Sie toten sngktvgent Wissen Sie nicht, daß das eine ·—«· —? OAMO liebt Freund. erlauben Sie," entgegnete mit mildem Vorwurf der andere, »ich bin wrrllich ausgezogen« Urcs zum Beweise streckte er sein unbethet Bein unter der Decke beroor. Er war tn der That ausgezogen. --—---— Inder Welt totath nicht daran an, wie olel man Mi, sondern wie viel man vertraseu kann.