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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (June 5, 1903)
— U e nnd Sonne-stimmten U- Qelt von Dust sagt-isten — Dptm Freuden qold'nen immer out die Pfingstzett ausgesoffen sen rat-den« in den Decken ; lt ee nnd mich-elect wieder, Und ans lustigen Icritecken Klingen süße Liebe-lieben Und die weiten Wälder keins-list Wie verteilet-en nickt die :)t-iit.«1, Und die Weithin-litten instinan Auf dass Rosen nnd ltleilltitcr Mu, Wittculchf -——--.-s.-- - Blilthenzanber. Eine PfingftMovellette von« Otto Elster. Die goldenen Sonnenstrahlen wo ben einen schimmernden Schleier um den im Gkiin des Frühlings prangen den Parl. Die weißen Stämme der Birken glänzten in dem hellen Son nenlicht wie Silber, und wie zattgtu: ne Schleier wehten die hängenden Zweige hin und her, sich scharf abhe bend gegen das dunkle Griin der ho hen Tannen und Fichten. Auf Den weiten Rasenplätzen hüpften die Am seln und Drosseln umher, eifrig nach Nahrung suchend, und in den hohen Buchten schmetterte der Fint fein le ckes Liedlein fröhlich hinaus- in die milde Frühlingsluft, Die erfiillt war von tausend Diiiten und Wohlgerii chen. Pfingsten war c: ein heller, thi niger, fröhlimer Pfingsthth Vom Dorfe heriiher klang die Tanztnusit, nack- der sieh die Dorfjnkiend jauchzend im Wilzer drehte. Dann und wann ein verlorenet Glockenton ein Hundes qehell - - ein verhallendeH Jnuchien - - sanft tiefe Stille in dem feierlinken Pall, Durch vcltkll tut-»Ich unim uns-« weißgraue Gemäuer des alten Verren haufes schimmerte Wie hatte Nara dieses alte, kurm ldse alte Gemäuer gehaßt, das il)r jahrelang wie ein Gefängniß ihrer Jugend erfchientm in dem sie ihr Le ben an der Seite des unaeliebten, al-« ternden Gatten vertrauert hatte, der jeden ihrer Schritte mit eiferfiickttigem Egoismuz iiberwachte. Alls der Tod endlich diese Fessel, die der Zwang der Verhältnisse ihr auferleat, mit mittei diaer sanfterhand aetöft, als man den lebenstniiden Mann in der Gruft sei ner Ahnen beigesetzt —- dort hinten in detn dichten Theil des Barke-J -—-.— da war sie htnausaeslogen in die schöne, weite Welt -—— ein aus dem Käfig bei sreites Vöglein, und hatte sich oer Sonne, der freien Lust, der großen herrlichen Weit erfreut. Sie dantte ihrem Gatten, daft er ihre Unabhän gigteit sicher gestellt, daß er ihr diese-» ichöne Landgut ats Wittwenfitz über wiesen und sie empfand es nicht als eine Beschränkung lhrer Freiheit, daß der Neichtltum ilrr nur bleiben solle, so lange sie sich nicht wieder verheirathe te. lZie. die sechsundzwanzigjiihriae junge Frau dachte jct nicht im minde sten daran, sich wieder zu verheins then, wiederum die Fesset aus sich zu nehmen« welche seit ittrent artntehnten Jahre ihr Leben verdüstert hatte. Und wenn in dem glöntenden Trei ben der Großstad:, in dein reichen L — ben der Modebiider, am Strande non Nordernen oder auf den Worten des blauen Mittetrneereg hin uttd wieder das stille Antli? eines Mannes Vor ihren Augen au tauchte, der sie einst aeliebt. ebe sie dem reichen. alten Man ne die Hand reichen mußte, und dein auch ihr eben zum Leben erwachte-J Herz heiß entqeaenaeschlagen hatte, so verscheuchte sie mit Gewalt dieses Bild —- sie wollte nicht mehr an ihn denlen, dem sie um Geld und Gut die Treue hatte brechen rniissen, und der jetzt als- einsthr Mann auf seinen-. kleinen Gute in dcr Nachbarschaft leb te —- still und bescheiden. in barter Arbeit ringend unt des Lebens Noth-« durst Drei Jahre fast waren seit den Tode ihres Gatten verflossen. Da er faßte sie in dem staubigem von arellein Sommerlicht durchiiutheten Berlin die Sehnsucht nach den tiihlen dam merigen Räumen des alten Herren hauses und nach dem im Sonnenkiold schimmernden Part von Altenbruch Und nun weilte sie seit acht Taaen in dein alten herrenhaus von Alten bruch, Alles war wie früher, die Zim mer, der Part. der Wirthschastahos mit seinem devoten Jnspettor und den die elegante Dame anstarrenden Knechten und Mägden. Aus einer Bank ant Tltande der tleis nen Teiches nahm sie Platz und be obachtete den einsamen Schwan, Der still und lautlos seine Kreise Haa. Das Knirschen eines leichten, Zö nernden Schrittes aus dem Kiestveae ließ Nara ausblizten Vom Schlosie bet- latet ein berr in einfach ländlicher HNeitlleidttna « sie erkannte ihn — oder täuschte sie ein Traum? « Eine dunlle Bluttvelle übersluthete ihre Wangen nnd hastig zuatc ihr Her-. Was wollte er kriec, den sie doch selbst aus ihren Gedanken verbannen woll te? Er. der ihrem her-Im ihrem Ge wissen eine stete Mahnung aebiieben war? Jetzt stand er var ihr und zog ehr erbietia den But. Als Dante von Welt hatte sie rasch ihre Bewegung· unter driielt und lächelnd sagte sie: »Sie se hen mich überrascht, Herr von Betten — Sie hier in meiner Bebausungt Was verschafft mir die Ehre Jhres Besuche-P uärdlrtand von Perlen erröthete . Nebraska nzrigrr Und ’«rro,ld. J. P. Windelph, Herausgeber Grund Island, Nein-» .-"). Juni IWTZ Hinritcr TliciLd Jahrgang 225. No. W. Verzeiben Sie meine Zudringlich keit, gnädige Frau," entgegnete er ernft »Ich hatte niit Jhreni Jnspek tor geichäftlich zu thun da erfuhr ich, daß Sie zurückgekehrt seien und es er fchien mir als eine Unhöflichteit, wie der fortzureiten ohne die Herrin die fes Haufe-·- begrüßt zu haben. « »Das war ein netter Gedanke von Ihnen, Herr von Berten es ift hier fo einsam. daß man jeden Besuch willkommen heißt.« ,.Zelbst den meinigen . . . »Das wollte ich nicht fagenZ« ver setzte sie rasch, indem das verratheri . sche Blut ihr wieder in die Stirn stieg. , »Wollen Sie sich meinem Spazier- i l l l ) ! i « gang anschließen oder ziehen Sie es vor, auf der Veranda eine Taffe Kas- » fee zu trinken?« fragte sie dann. i ! « »Ganz trie Sie befehlen. »Nun dann kommen Sie! —— Ich habe diefe frische herbe Friihlingsna tur fo lange entbehrt »daß ich fast ganz im Pakt lebe . . . ; Sie schritt auf dem fchattigenWege, ’ der um den Teich führte, rasch weiter, während Ferdinand von Betten an ihrer Seite blieb Beide befanden sich ; in einer eigenartigen Stimmung: um So bliibeo nnd nkisnb dir prissrlrnn « ein Meer weißer und rather Blüthen umduftete sie, das zuweilen feine wei- « chen Spriibwellen in Gestalt vonHum , betten von zarten Blüthenbliittern ’ iiber sie ergoß. E Zttweilen streifte ein flüchtiger Sei, I tenblict ihrer Augen den schweigsamen kBealeitetc Wie ernft und doch wie H männlich schön er anssabl Die blauen Hlugem wie treu und trauriql Und l den von dem blonden Bart umschatte Iten Mund » welch herbes Lachelns ! Auf der Stirn welche Furchen ernsten I Denkens und ernsten Arbeitens! ; Und mit welchem scheuen, leiden fchaftlichen Blick er ihre«fchlante, in ein bliithenweifzes Gewand gekleidete Gestalt umfing! Sie fühlte, er liebte sie noch, trotzdem ein Jahrzehnt ver gangen, daß sie ihm die Treue gebro chen —— und ein heißes Glücksaefiibl iiberflutbete ihr einsames, unbefrie digtes Herz. »Ich hoffte immer, Sie einmal in Berlin tu sehen,« sagte sie mit befan gener Stimme um nur dieses Schwei aen zu brechen, das sich wie ein Zau bertraum um sie zu legen drohte. Ein Lächeln buschte iiber fein Ges sicht. »Ja solchen Artsflitnern mein-Gna diae, hatte ich teine Zeit, tein Geld und teine Luft,« entqegnete er rubi«.t. »Sie wissen sa, daft ich mein Gutsehr verschuldet übernahm. ich mußte meh rere Geschwister auszahlen, da galt es dann harte Arbeit, um durchtulow men. Aber Gott sei dant — meine Arbeit bat sich gewan Jch darf jetzt getrost in die Zukunft blicken, das alte Gut wird meiner Familie erhalten t sum-» « Ihrer Familie? s« Si haben Sie i i geheirathet?« sraate sie rasch. l Er schüttelte vag- Haupt. »So meinte ich e-:« nicht, gnädigr Fee-um« Der Familie im weiteren Sinne meinte ich. -«- Sie wissen, dasii ich niemals heirathen werde,« setzte er ! leise hinzu. i Sie sentte das Haupt; ihr Her-« )pochte zum Zerspringen. Vor ihrens Auan flimmerte es, wie ein schim lrnerndes Meer von Sonnenstrahlen ) s i und Frühlingsblüthen«. ah! Dieser Blüthenzauber des Frühlings versent-— te ihr Herz in immer schönere, tieferel Träume « sie schritt dahin wie in ei nem Märchen von Dust und BliithenL Und plöylich stockte ihr Fuß und sie sah mit thriinenschwerem. angstvoll iraaenden Blick zu ihm empor. »Nimm Sie niemals vergessen, was ich Ihnen angethan,;’ferdinand?« sragte sie mit halbgebrochenerStimsne. Da iudte es über sein Gesicht wie. schmerzliche Ueberraschung. l »Wesl)alv die alte Wunde ausrei ßen, Nora,« entgranete er. »Daß ich niemals den Traum meiner Jugend vergessen würde, wußten Sie schon längst . .. ich sagte ei- «;dhnen an jenem Frühlinasabend vor zehn ahren, als Sie Abschied von mir na men, als Sie mir sagten, daß Sie den reichen Mann dem armen ehrenverschuldeteni Gutsbesitzer vor-zogen — als Sie mirj die Treue brachen. . . i »Ver·zeihen Sie mir . . .« »Ich habe Ihnen liinqst verziehen» Notat« i »Und mich vergessen?« i »Ich sah Sie reich und glücklich21 Weshalb sollte ich wiederum Jhres sonnigen Wege treuzem um vielleicht einen diisteren Schatten daraus zu weisen? Auch heute wiirde ich nicht hierher gekommen sein, wenn ich gesii wußt hätte, daß Sie zuriictxs,esehrti waren.'« « »Wissen Sie es so bestimmt. daß ich aliicltich war —- daß ich guckt-ich( ( i i l bin?« »We3baib sollten Sie nicht glücktich . sein, Ha Sie Alles besitzen, wonachl Ihr Herz verlangte?« Ein schmerzliches Lächeln umzuckte ihre Lippen. ,.Vllleo," fliisterte sie, »nur dag- Eine nicht, wag das Glück des Weibes vollendet und ohne das es für uns tein Glück giebt —— ein Heim . . .« »So sprechen Sie, die Vesitzerin von Schloß Ajtenbruch der herrlich sten Besitzung unserer Landschaft?!« »Sie wollen mich nicht verstehen!—— Und doch --— ich habe es verdient, daß Sie mich quälen. —- Ja, es ach eine Zeit, wo auch ich an das Gliicl des Reichthumg glaubte, aber ich halte ein gesehen, daß es ein wichtiqu ein fal sches-«- Glück ist. Ach, wie habe ich mich nach Arbeit, nach Sorge s— nach Lie be gesehntl s-- Mich eielte die Welt mit ihrem glänzenden Treiben-an und mich schaudert jetzt, wenn ich daran dente, wieder.in die Welt zurücklehren zu miifscnl« »So bleiben Sie hier. Ein großer Wirkungskreis eröffnet sich Jhnen.« »Nein --— nie —— ich tann hier nicht bleiben! Die- ist nicht meine Hei inath! Dies ist nicht mein Haus — mein Heim! Ich bin hier nur die Her rin, solange ich mich dein Willen eines Verstorbenen fiige, der mich noch über das Grab hinan-.- in feinem Kerker fpsisinltpn miipbtk « Sie brach in Thriinen ans- und schlug die Hände vor das Gesicht. Er fchreckt, überrascht, bis in die Tiefe des Herzens ergriffen, stand Findi nand da. Wäre es möalich. daß sie itm noch liebte? Das-; sein Bild auch nicht in ihrem Herzen augaelöschi war? Dass sie ibm das Opfer ihres Neichthunis bringen konnte? Doch nein, das war die anaenblictliche Laune einer verwöhnten Frau. Wenn die harte Wirklichkeit an sie bekan triite, würde sie davor zuriictschreckem »Sie haben qewiihlt, Nora,« sprach er sanft. »Sie dürfen sich nicht be klagen. Aber mit innigem Danke werde ich dieser Stunde nedenien, da Sie mir einen Einblick in Ihr Herz aeftatteten Die Schatten, die jetzt JbreSeele zu trüben scheinen, sie wer den wieder verschwinden. und aufs Neue werden Sie das Gliict und die Freude des Reichthuth aeniefien Sie können Jbren armen Mitmenschen so manche Wohttbat erweisen. so man ’ches Leid lindern, so manche Tbräne trocknen... Das ist ein Glück, Nara auf das wir andern nur zu oft ver zichten müssen. —— lltid nun lassen Sie uns Abschied nel)men... haben Sie nochmals Dant... ich werde diese Stunde nie vergessen... leben Sie wobl...« Er streckte ibr die Hand entgegen die sie hastig mit beiden Händen er griff. ,.««’5erdinand. . . .« rana ee sich ichlnchzend von ibren Lippen und mit flehend-ern mitleidbeischenden. thrä nenschwimmenden Auaen blickte sie en ihm- empor. Und ein Rausch des Glü ckes iiberfluteheie sein Herz... in Uns-in fee-»unte- lnsinsn Tät-»- qulHn1. ten die Frültlinasbliithen, die der leichte Wind herabaeichiittelL ihre An aen leuchtete-r toie aliickbringende Sterne und ihre Lippen blüthen wie Rosenlnospem . Heft es denn tndali ch, Norm« fran te er stockend »iannst Du mich now lieben. . . . iannit Du mir alles opfern. « ' »O sprich nisttst von Opfer-» nur nach dem Einen Verlange ich « nach einem Herzen voll nnd Liebe . . . Und er zoa sie auffanchiend an sein Heri, an dem sie in gliicllichem Wei nen ihr Haupt bar-a. Der Frühlings toind itrente die Blüthen über sie -— der Blütheniauber des ilifinastfestes hatte sein Wundertvert vollbracht ——sp—-. - C--— Der Pfings«tatrsflug. Humor-rote von Max Hirfchfeld Der Holzhändler Eugen Trapv saß mit feiner jungen Frau beim Nachmit tagktaffer. Durch das aröffnete Fen ter drang derDus: von Lindenbliithen und ans der Ferne waren Klänge einer Musik Kapelle hörbar »Es iit doch wirllich ein aanz anderela Leben hier am Ork, " sagte Eugen die Raifetasfc zurückschiebend und sich be haglich in den Sessel lehnend, »seitdem mir Lehmann g Konzertaarten hier habet-» Es- ift ein so angenehmer Auf en; halt und man weiß doch jetzt, wo man die Eominerabende mit feiner Fa milie zahringt « »Freilich, und man trifft mit allen Bekannten zusammen —« »Ganz rich ig mein Kind gerade deinetwcgen ist es mir besonders anae nehm da weiß iclz doch iveniastens tvo du mit dem Kinde bleibst, wenn ich meinen eluszflua mit der »Fidelia« mache.« »Wir-litten Ausflug?" »Nun atn ersten Pfittgstieiertaa.« Die junge Frau blickte ihn besiiirzt an. Sie giaub:e, nicht recht verstanden zu haben. »Du scherzest, EngenA sagt e sie schließlich, »du tannft wirklich den Ee danken fassen, zu Pfingsten mit diesen, ;.Radaubriidern einenAusslug zu unter . nehmen, während ich hier allein zurück bleibe?« ,,Allein! Du sagtest doch eben flbsh l daß man bei Lehmann alle Bekannten treffe. Du wirst mich doch auf den einen Tag entbehren können, Marie?« »Jawohl, ich werde dich entbehren lönnen,« erwiderte seine Gattin in ge reiztem Tone, »aber was ich nicht en: bebten kann, das ist der gute Ruf uni serek Ehe. Glaubst du denn, dieKlatsch » cniiuler unseres Neste-s iviirden einen Augenbtick stille stehen, wenn du mich » am ersten Pfingstfeiertaae hier allein ließest?« »Es sind aber doch noch andere Eite cnänner in unserem Klub ——« »Nur sehr :veni,7e! Die Meinen treten ja aus« wenn fie heirathen. Du mußtest natiirlich eine Ausnahme machen. Und fiir dieEhemänner, die an dem Aus flug theilnehmen. wiirde ich mich sehr bebauten. Schließlich wollen wir doch noch abwarten. ob überhaupt welche außer dir :heitnehmen.« So ging es:- nicht weiter, das sak tingen ein. Er mai-ne schon schwerer-e iiiexchutzz ins Fezv fuhren. An dem Llugfiua theilzunelnnen, war er feit ent i schlossen, denn am letzten Vereins-abend hatte man höhnische Bemerkunan da riidser gemacht, daß er zu sehr unter dem Pantoffel stel.e, und Euaen befand sich noch nicht in dem Alter, in welchem inan iiber derarzige Anzapfunaen lacht. Da bat: e er denn schließlich den Freun den geqeniiber aeäußekt, zu Pfingsten loerde er einmal peziaen wer Herr im Hause sei »Nun, vielleicht trird auch ausJ der Sache nichte,« lenkte er einstweilen ein, ,,eE tommt ja auch auf das Wetter an· Unser Lauöirosch lxoctt schon seit drei Tagen verdrießlich auf der Leiter.« »Und wenn das Wetter schön ist?« tret-arr: e Marie. »Ja. dann — ich kann nichts o: r fotechen —— wenn man seinen Vereins deitraa bezahlt will man doch auch seinen Nutzen daoon haben« i- Und um weiteren Angeinandetietzuw saen zu en:gehen, zog er sich in rae Kontor zurück. Am nächsten Tasze fand Euaen heim Nachnrittagslaffee Frau Bester die Schwieaermutter, vor. Einen Augen blict dachte er daran, seinen neuen Feld zug zu verschieben akeres waren nur noch fünf Tage bis Pfingsten, und — dem Muchigen gehört die Wein qu Becker legte gerade die Zeitung aus der Hand, aus welcher sie ihrer I Tochter etwas vorgelefen ha: te . »Nun steht etwas Jnteressantes im E Blat: Z« fragte Eugen I »Nichts besondere-IF antwortete seine F Ga tin lühL »Maina lag eben einen i Bericht iiber einen Mon vor. Eine tBauerSfrau nat ihren Schwiegersotir der ihr nicht zu Willen war mit eine us Is Beil erschlaaen. « I »Bos« machte Eitgen dessen ORqu ; sich zusehends vertan-Und »Und wac- brinast du Neues?« freute »die Schwiegermutter in aeniiithlichem ’ Tone . »Alterdinas:s endaci Neue-Hi« erwiderte H der junge Ehemann gedrückt, ,,meir: Falter Jugendfreund und Vereine-An t tnerad Franz Schivendner schreibt mir. Z daß er zum Pfingstauesslua unserer z Vereins kommen und mich zu sprerten s hoffe. Es ist ganz irr-erhalten« seinem ? Wunsche nicht zu entsprechen denn der s alte Zchmendner ist einer unserer besten Hseschästxtunden und er reiirde es mir : sehr iibel nehmen —- —« ! »Kann er dich denn nich: tresuchen?'· »Nein. er tritt gerade eine längere Reise an und kommt gar nicht durch unsere S:ad:, sondern nur dorthin, wo hin sich der PfingstsAusslug richtet.« ,,Wo ist daes Schreiben?« forschte die Schwiegermutter mi: der Miene eineg Großinquisitors5. »Ich weiß nicht —- der Lehrling mus-» es rein verbummelt haben, « ich suchte es bereits überall -—« ,,Also dann Inache deinen Aussicht Wir werden unseren Ausflug ebenfalls dorthin rich.en.« »O bitte, nur das nicht! Frauen sind nun einmal von derTlxeiznahme an unseren Augfliigen ausgeschlossen Und wenn mein Wunsch so wenig beachtet wird, so möchte ich — —« Er zitterte bereits oor Ilerger. »Schon aut,« sagte die geträntje » Schwiegermutter. »ich sehe, gewissen Leuten ist es Bedarf-riß, auch nach ge: » schlossencr Ehe tveixer zu bummeln und zu trinken. Jch degreife das nicht,—— mir ist so etwas nie eingefallen, und als ich zwei Jatxsre oerheiratbet war, mußte mein Mann noch gar nicht dass es überhaupt möglich sei außer zu Ge ; schästgztoecken ohne Frau über die ) Straße zu geben« «- k ir· Die Einrichtuna der »Briesordner« i ist eine vortreffliche das haben wir in tausend Annoncen und Nellamen gele sen, das- ersuhr auch Frau Marie Trapp. Während ihr Gaste der ange nehmen Gewohnheit des Nachmittags schläschens stöhnte, glitt sie langsam in sein Konxor und schlug die Briefe unterSch. nach. Bald svar dieSchroendi ner’sche Korrespondenz gefunden. Der letzte Brief datirte etwa ein Vierteljahr zurück. Schwendner theilte in diese-n Schreiben seinem Freunde Trapp mit. er bejheilige sich an einer Gesellschafts reise um die Erde, werde weht vor einem halben Jahre nicht zurückkehren und verabschiede sich daher für diese Zeit. Es war an dem Sonnabend, der dem PfingstsonnLag vorangeht, als- Eugen, in das Wohnzimmer tretend, bemerkte wie seine Frau an ihrem Schreibtiscl)« einen halb angesangenen Brief in die s Schublade warf und sich dann in offen barer Verlegenheit ihm zuwandte und ein aleichgültiges Gespräch begann Euaen that, als habe er nichks de merlt und ging scheinbar voll Theil nahme auf das Gespräch ein. Sobald aber Marie, »um nach der Köchin zu sehen«, hinausgegangen war, eilte er an den Schreidtisch um nackxzusehem mais seine Gattin vor ihm zu verle gen habe. Ter angefangene Brief lau: tete: »Kommet Herr cchwendneri Als Sie gestern bei u.ir waren, und mir mittheilten daß Sie, eben erst von Jbrer Welireise zurückgekehrt mit mei nem Manne weder gesprochen noch an ihn geschrieben t;«citten, benutzten Sie meine Entriistung über diese Täuschung meines Mannes, um mir dass Verspre chen abzunehmen ich solle ibn rubig mit seinen Vereinsbriidern ziehen lassen, um am Pfinaittage mit anen einen Aue-: fan nach einem anderen Orte hin zu un: ernehmen Jch muß gestehen, daß wie mein Mann sich mir gegenüber be nommen hat, mir es auch jetzt kaum leid ttiut dem gegebenen Versprechen nachzukommen jedoch ich fürchte ——« Hier brach der Brief ab. Eugen ging erregt auf und ab. Daß dieser Brief berechnet sein könne, itin zu täuschen, fiel ibm gar nicht ein. Woher solt-e Marie denn so genau iiber die Weit reise Schtoendner’s unterrichtet sein? Hatte er doch felbst nie über denFsreund, der ibm längst aus«- dem Gedächtniß ge schwunden war. zu ihr gesprochen! Sein Entschluß war gefaß:. Sobald Marie ist«-J Zimmer trat, sagte er in einem so zärtlichen Tone, als ibn ihm die Verstellung irgend eingehen konnte: »Mein liebes Kind, ich habe mir die Sache jeyt überlea:, ich werde an dem Vereinbausflug nicht theilnehmen« Marie wich offenbar bestürzt zurück. »Auch ich babees mir überlegt, Eu gen, egwae von mir durchaus under-: niinfiig, dich an deinem Vergnügen bin dern ;u wollen« vielleich: maa Mama mich auch ein wenig aufgereizt haben, turz ich bitte dich. nimm an dem Auss flua theil, ich werde mich schon bier zu kann-« «.»i:c;-«..- « usu- us h uruusts u »So wirst du das?« tnirfis e Eugen »d1::ast du ader die Rechnung ohne den Wirth gemacht. Ich werde dick verhindern, dich in meiner Abwesenheit «le amusiren·« »Ich verstehe dich nick1t.Euaen —« »Du wirst mich sofort ver-stehen« riei er wiitbend, stürzte an den Zchreidtiscl1. riss, den Brief heraus und biet: ilsn itfr oor die Augen. ,,.s)iilfe! Wasser! Jch falle in Ohn: tnacht,« rief Marie, und als Eugen ängstlich hinzusprang. um sie aufzu sangen, lachte sie plötzlich mit solcher Aueaelassenheit, daß er ganz verblüfft zuriickx rat. »Es war nur ein Schers fragte er unsicher » »Und was siir einer!« lachte sie nocb immer und erzählte ihm dann, wie sie sich au-· dem Briefordner über Freund Schwendner unterrichtet und wie sie dann beschlossen habe. iitn durch die Brief-Szene auf den rechten Weg zu führen »Auf den rechten Weg« siloß sie. »denn du hältst doch dein Versprechen und bleibst Pfingsten zu Hause!« »Ich dleibe,« erwiderte er, fre in die Arme schließend --- --s-—-- -.--- s O« Ein Kalenderftückleim . Zu Anfang des 19. Jahrttrnderkii erschien jedes Jahr ein provnetischer Kalender, verfaßt von dem Vuchtzänd ler Max bien Laensbera in Lüttich, der damali- durch diesen Kalknder eine Be riilimtbeit geworden war. J n zahre 1811 lJatteer seinen Kalender fiir dag solgende Jahr berei:g im Oktober an den Generaldireltor und Bücherzensor in Paris geschickt pon dem er aber feine Antwort erhielt Die Zeit dränate, de r 1. Jana-am immer notie- und Matliieu Laensberg mochte sich also von Littticki aus nach Paris, um selbst mit dem Zensor zu sprechen. Acht Taae lang wurde er nicht vorgelassem und als er endlich Zutritt bei dern mäch f ttgen Manne erhielt, sule ihn dieser-If den Worten an: »Sie nnd ler einm, passierte- eee f mir zu etsche nent« »Mein Kalender liegt Jhnen bereits seit drei Monaten zur Prüfung vor und ich glaubte —« f »Ich habe ihn gelesen und lann ihm meine Genehmigung nicht geben« »Dakf ich fragen warum?« »Warum? Das will ich Jhnen sagen. Weil Sie wagen, eine Pest in Paris zu peophkjeiem Jn Paris! Sind Sie von Sinnen? Jn der Hauptstadt des Reiches, der kais-etlichen Residenz!« »Wenn nur dieser Umstand Sie ver anlaßt, meinem Kalender die Druck genehkniauna zu versagen, so kann ich im Notbsalle meine Pest auch nach Madrid versetzen.« Mach Madrid. wo ein Bruder des Kaisers regiert?« ,,Vielleichi nach Mailand?« ,,Mailand ist eine kaiserliche Stadt, die Hauptstadt des Königreichs Ita lien! Wo denken Sie hin!« »Nun, so mag die Pest in Rom er scheinen!« ,,Ungliicklick)er, das wäre noch weit schlimmen Vetgessen Sie, daß Rom einen Köniq hat, und daß dieserKZnig der Sohn des Kaiser-H ist?« »Aber wo soll ich meine Pest unter brinznen? Einen Ort muß ich fiir sie finden, mein Kalender kann sie durch-? ausz- nich: entbehren« »Er mus; sie entbehren, Sie müßten denn Ihre Pest nach Engiand schicken, den: mir sie von Herzen gönnen« Dabei blieb der Herr; die Pest wurde nach England verwiesen und so erschien der Kalender Gliictlichetiveise theilte die Pkonrezeiunn das Schicksal der meisten — sie ging nicht in Erfüllung. —-———- --.-—.-». Nähe-wenn der Speisen. Der Natwoerth der Speisen ist nicht non allen Nahrungsmitæln genau be: kannt, und oon dem, was die Studium kuqu cxuucicu »Du-Nu, toll-B Illuu Ilc neiteren Kreisen meist auch noch u we nig. Der Nährmerth von Fleischfzuppen wird noch vielfach iiberschätzt, übrigens auch der von Austern. Fische enthalten nach einer allgemein verbreiteten An nalune besonders viel Phosphor in ihrem Fleisch und sollen daher nament lich fiirLeuxe, die hauptsächlich mit dem Gehirn zu arbeiten haben, ein empfeh lenescoeribes Nahrungsmittel sein. Die ser Glaube hat aber eine Bestätigung durch wissenschaftliche Untersuchungen bisher nicht erhalten, denn es besteht auch kein sicherer Nachweis dafür, daß sieh in Fischen meitr Phogphor fände als- in anderem Fleisch. Außerdem wird Fischfleisch wegen der kurzen Mustelfasern fiir besondere leicht ver daulich gehalten, jedoch dürfte es darin einem inaaeren Rindfleisch nur gleich ftel)er:. Viel schwerer verdaulich da aeaen ist fette-Z Hammelfleisch; kalte-Z Hammelfett ist geradezu als unverdau licv zu bezeichnen. Der Fettreichibum fällt überhaupt ste:g nach dieser Rich tung ins Gewicht. So find Dorfm und Weißfische als magere Fische be tdtnmiicher als der fette Lachs und Aal. Mit Bezug auf leichte Verdaulichleit und Nährrvertti gleichzeitig nimmt der Hering die erste Stelle ein. Unter den tlkflanzenstoffen sind Erbsen, Bohnen und Linsen als Nahrungsmittel als die wichtigsten zu betrachten. Die Lin sen waren eines der ältesten Mittel der menschlichen Ernährung, und die roth-e egnptiscbe Linie lieferte wahrscheinlich dar-. merinfrt nm hnä lssfnn feine Hei-fix gehnrx an Jakob verkaufte. ————---k..---—-— Warum Gemme v. Hosimeister nicht nehm-site Generalmajor v. Hoffmeister, . onl mnndeur Der SI. Jnfanteriebrigade hat vor Kurzem demOffiziertorps der Garnison Karlsruhe einen höchst in teressanten Vortrag über seine Erleb nisse in China gehalten. Der General hatte Dort bekanntlich Geleaenlteih als tioxnmankeur des 4-Oftasiatischean fanterieregimevtg bei Fluangtschang in ernstes Gefecht zu kommen und über haupt mehr zu sehen, als die meisten anderen Titeilnehtner an der ostasiati schen Expedition Jn lebhafter und anregender Weise schilderte er, ohne auf tattische Einzelheiten eiinuqehem die empfangenen lFindriicte insbeson Derc auch den militärisch schweren Ent schluß. Den er am 20.Fehruar1901 zu fassen l:atte, ali- unmittelbar vor Be ginn des Gefechtee der Befehl des Oherkommandocs eintraf, nicht weiter vorzugehm Als weit detachitter, felhstiindiael Kommandofiihrer ent schied er sich bekanntlich dahin diesen-. Befehl nicht zi- aehorchen, weil an Ort nnd Stelle Verhältnisse vorlaaern die Das Lhertomnmnbo nicht zu übersehen Vermochte: er rat dafür die volle Aner kennung des Feldmarsckkaltg gefunden. -.. —---—-sp»« lee Publikum. Er: »Ihr Frauen wißt von Euren Nachbarn nur immer das Schlechte zu erzählen. Sprecht doch einmal über ihre guten Eigenschaften« Sie- »Ja, wer würde uns- dann -) « zuhören. tslsmeuehme Beschäftigung-. Onlelx »Nun saa’ uml, Fritz, we mit hast Du Dich denn während der Ferien wohl beschäftiat?« Fritz lhleibt stumm). Lnkelt »Was haft Du zum Bei fviel inoraenå. nachdem Du gefriihs stiickt hattest. aetikan?« « Fritz: »Da trat — da that ich an tanaen, mich auf das Mittagbrot zu freuen.«