Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, June 05, 1903, Zweiter Theil, Image 16

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    .-.- .M ..-·
MU immer eru und Redlich
est
Das ist Jolw R:1«fch’9 Mahnmrt an
fein-m Schiviegerfohm — Eine
fix-e Idee der Frau Nitsch un:
ihrer Tochter.
Mistet Eositer!
Sie haroxve neulich die Ehr geh-akt, «
en Korrespanvknz .- Lexter nun Mir ze ?
kriege in Rigaro zu be r Ulr. E un ihre«
leöfchens zu ihr m Zchvssxer fort Hns
law Ich hin bei
der Otäschen ver
gesse-, ;e m snts
fchsetp ., Horch :«:s-.1—I
dem Jmte Kerl
vun die «er
Weh-eh klimin
towjt feine 311:",
was Mei Tochter
iH, us- oiels nun
h-- LQIHOIvI Isi
M «..,...,... «
gefchafte vun m
Ilti bei Weg ourr »
erblicher Belast
ung , inbersited
bot, un Meiner
All-i. über rvo
Letztere es hof
fentlich ntt nö
thig is, das-, Jch
noch was drun
wer m-enlfchene,
des Lebe verbittert werd. Wo die
zwei Dem arme Kerl des Lebe am neck
fte mir sauer mark-e, Des is Dorch die
fixe Idee, dJß er nir certragie lönnt.
»So wie der Joc« —- ch Unglücks
wurm, Mei Schmirgcr for-,ir:.larv
beele nämlich auggerechuer Joseph up
is Perser Proctor ungefähr fereoerzick
bis siwrveneoerzich Jsohr alt —, »So
wie eer Jve nor ei Glas Importiktes
oder gar en Euch-M getrunke l::t,
lcrm Jch’5 em I:n·erl:.« Dei is, em?
die Alti legt, un Mel Tochter, die Ljs
Leth. fegk of course Dei- Illig-lich
Of course is des njt mcrbc. Jsckt
muß das doch besser wisse. Wann der
Joe mit Mir ausz- ELs, Da ten Im Je
nohtiß:, daß er e- riemlifs astärtdixe
Number pun Jmport:r.e un IIan nie-is
Cocktails on top of i: Jerrunle bot,
Mitaus Daß mer ihm viel bot amerke
tönet-:
Ammer der Joe ist II lex
Schuld. Statt all Die schöne
ze beherzige wo Jch ihm so cft sag
,,Ueb immer Treu ur: Redlichkeit« un
«Ehrlichkeit rft Die beste B.rllidir'« oder
.Wer emol lügt, dem glaubt mer nim
mer, warer mer ihn e Paar mol Oceler
ausgespien-e hot«, statt des ze better
zrge, da verlegt sich der arme Joe ir
seiner Angst vor der Alti nnd seiner
Frau uffs Lüge. Wart-n er emol Jus
nahmsweis mit erer kleine Lon Leim
kämmt, un Ein-s- vun vie WITH-er freut
XII-. Osfl-L·.t.tk-.— m-t4 ,—-s
mu. »unmuu»s3u -U»u, 0.., tust-;
hascht De dann gietkunke?«. da f2gk der
dumme Kerl: »Ob« blos en einzig
Cockiail.« — Dann kreichke sie zwei
Weiber: .Aha, natürlich! En Coctuäl.
Du weeßt doch-, Daß Di- :«:-n nkt ver
trage tannsi.« Neulich bot er, riet Jos,
sogar seine Fuu plosiöei mach-e wolle,
et hätte vun eter Taß Bulljon un ein
Kosfie e Kifcht getriegk. Eksi wie die
Atti de Thikd Tsxgkäe agevsenM hof,
da bot er noch e Clam : rüh un e
prosminentes Jmportirtes E;-:ftnam.
Des macht dLe Geschicht furchtbar
ungemüthlich, weim- Wie eemIl wo bit-.
gehn. Jch wem die game Tönt-is Jck
Un die Atti un vie Lisbetb u der
Schsxräegetfcyhnsinslaw un bje anim
Kinnsser. Die Alti bot nämlich dsmn
immer Angst, daß Jch Is: Joe dokch
qRei schlecht-es Beispiel in Versuchung
übt. Jch soll dann immer Dir-tschi
leide, weil der Schmiegetsohwinslaw
ngblich vix vertrage kann.
Wann Wir in etgeno eme Ver-ein
oder bei eme Picknick oder aach ums-n
Uns in eme Sommetgarte oder uff’m
Eiland oder an cek Beach in Inte
Wetthsgatte sein, da thun ds-: zmeä
Weib-et Wie Atti un die List-eth) vix-,
spie vie Jsce mische. So wie et ces
W an die Lippe setzt, da husiet die
slti recht auffällig und vie Lisbzth
tritt ihm ums-Am Tisch uff de Fuß.
Den-. warm et merklich ein am wes
m dene Picknickgläfet, wo mit mehr
euei gebt, wie in e Fineräpsttm voll
isesigez Bier getrunke hat un in Witt
IWL noch to trock-: is, wie e gesalze
Ig Stockfifch- da fängt die Atti a
ekethawd Siznpxms an ihm ze not
segt sie zu der List-eth. Un VIan
wann der Jce mi e: er e Zchluckcht at
upmme bat Pgt die Lkgbsiiu »Ma
quel, was et fchun for e ficfcht Fac:
kriegt. "
Wann Ich Dann e Glas Jnipottik
· Les oder en haibes Schoppe MofeL
·ikinl, da fängt die Alt-. a, ze bkinzele, T
Ia mit die Auge ze zwintern un mache
Mit dsotch alleer Mofchsns begreif- I
Lich, Ich solltsix trinke, weil davor-b »
der Jok, wo wix ockitage könnt, ver- «
fährt wem thLiL »
Its-mische diöiomn die Atti un die
Lisbeth immer neue im verdächtigere
»Ah-Mem an der arme Jo-; dem vor
III-M Bericht vie Zeug eitkockenL
Tit-mai dann gewöhnlich dem arme
kä- Ris- bei MS Jch kag »Ist
Mystik die Aiii hoi Recht. Du
e Bisse roth im Gesicht Mach
- its lieu-e Welt mit Mik; des sofer.
Dis tss an das- ikinift De an ver
Ue Zeiger mit Lemon ou dann
M Ha as right.
» i- z
U Ic. »Er »Iqu fu«-m Wiss-IX N ask c,
I
i
i
W
.
Wir gehn of mitte, so wie Wir
auftut Gesiqtitwii paa die Weibslctt
sein, an e Bat oder tu e annekei
Werth-kaut un da geb Ich dem Joe
e TfchöniL fein Dptfchts zu löfchn, in
dem met zesamme e Paar Fläschche
Mosel pess
-Wmm Wir zerück kimme, find-.
denn die Weibsleit gewöhnlich· daß vie
Luft dem Jo- feht gut gethan hätt un
pag die orträchtige Simptoms ver
fchkwnde wä:’n.
»An-wen wie gesagt, dem Joe ge
schiebt das Recht Warum is er nEt
wie e Mann glei vun Afanjk an bei tm
Wahrheit get-timva Wann Jch emot
mit eme kteine Sturm heikimm un d: e
Alti fkogt Mich, wag Jch getrunte
heu, da sag Joh: »Oh, Ich meeß nim
mer —- e gut Schöpple war’n’s aw
wet schu:.'· Un des is tee Läg, Mister
Editer.
Deswege ftick Jsch drum ,,11eb’ tm
nrer Treu un Redlichkeit Des sollte
Sie aach thun, Miften
Mit dies-m Wunsche sein ich einst
ireile so lang«
Mit Regaws
You-us
John Nitsj Esq.
Des Gemeinsie an Ver Sich :s,:».1ß,
..-—.- k-- -- .2..--sl L- -... -I - So: LI
l’-«-as«-Ik WI Jsc leÄssW LUIVI s- Ulssb
le oiel hot, er immer derheim verzählt,
er hätt Mich ergenmo getroffe. Na
:u·rlich cverd dann Jch derfor blamirt.
Jr Wertlichsteit werd Jch immer horch
d- Joe verführt, weil Jch, wann Jch
en treff, aus reinem Mitleid un weil
Ich denk, Jch wär ihm e Satisfakt
fchen derfor schuldig, daß die Atti sei
Schwiegermutter is, ihn sehr nobel ze
:iiete Mich verpflichtet fühl.
————-· - Is-——--———
urbee die gemeinschaftliche Er
ste-ums von Knaben und
Häkchen
stellt ein soeben in London von Alice
Woods herausgegebene Buch. »Ca
Education« betitelt, die Erziehungen
im englischen Schulleden zusammen
Die Herauszgeberin betont, daß dersGes
danke, Knaben und Mädchen gemein
sam zu erziehen, einen stetia zuneh
menden Einfluß auf das enatiche Volt
zuküht Fast alle Schriftsteller, die in
dem Buch zu Worte kommen, glauben
an die günstigen Wirkungen dieses
Systems-. Eine Anzahl sehr beiähigter
Lxhrer hat das System ins- englischen
theren Schulen erprobt, und sie find
ntehr als ie nicht nur von seiner Zu
verlässigkeit, fondern auch von feinem
positiven Werth überzeugt Die ge
meinsame Erziehung tlerner Knaben
und Mädchen scheint ihnen unter sehr
sorgfältiger Oderaufsicht und in pas
sender Umgebung jedenfalls ohne
Zweifel fegenåreich Eine andereFrage
ist die gemeinsame Erziehung von
Knaben und Mädchen über dreizehn
Jahren. Auch sie wird von einigen
Autoritäten hefürrvortei. Aber trotz
dem meint einer der Mitarbeiter, daß
in Tagesschulen und noch mehr in Er
ziehungsanftalten die gemeinsame Er
ziehung älterer Knaben und Mädchen
wenige wünschenswerth ift als eine
solche kis zu zwölf oder dreizehn
Jahren, der einigeJahre in getrennten
Schulen mit verschiedenem Studien
aana folgen. Ein anderer Mitarbeiter
ift durch eine zweijährige Erfahrung
in Keswick School zu dem System he
tehrt worden. Er erklärt, in den Be
ziehungen irdischen Knaben und Mäd
chen nur Angenehmes gesehen zu ha
ben. .Elementare Unterschiede richten
eine Schranke aegen einen zu ver
traulichen Verkehr auf, und doch schei
nen die Knaben an Höflichkeit und
Sanftmuth gegen die Mädchen tzu ge
rvinnem und wie die denn-»den man an
Ritterlichieit und Ajilinniichteih fo
haben die Mädchen nicht an Weiblich
ieit. Sanftmuth und Befcheidenheit
verloren. Weil sie iufarnrnengebracht
sind. sei-en sie das Beste in den wah
ren Beziehungen zwischen beiden Ge
fchiecbtern Nur in der Einbilduna
der Gedanken- und Mutblofen waqt
man dabei eine Gefahr, die weniaer
ernkt ist ais die schwere moralische
Ilnaefundheit in einer Schule für
Knaben und Mädchen allein.«
So weit die engiifche Lehrerin FrL
Wen-di
Wir hier in Ameriia haben die Er
fahruna gemacht, dafi sich auch große
Uebel bei dem qemeinsarnen Unterricht
berausftellen. da es eben leider an
..der forqfältiaen Oberanficht" fehlt.
die meisten Kinder sich auch aus einer
solchen aar nichts machen. »Tben do
what they vleafe," dafür find es ja
freie Ameritaner.
—.--——
cis Iisverstiudsis.
Jn deutschen Gerichen (fo auch in
AugshurO werden bei Abwesenheit
eines Untersuchungs-Richterz an der
Thüre vor dessen Bureau Tafeln auf
gehäugt: »Auf Kommission«, Auf
Reisen« eder »Im Gefängniß«. Kürz
lich prangte nun auch an der Thüre
des Untersuchungs-Richan Landgr
richtzrath H die Tafel »Im Gefäng
niß«. Zufällig war am selben Tage
ein Böuerlein zur Vernehmung vorge
laden, taen aber aus Ueberängftlichkeit
schon vor dein Termin. hefah die Tafel
und zog wieder ab. Ali die Verneh
» mutig vor steh gehen sollte, war der
I Vorgeladem nirgends zu finden. Ali
’ mark seiner später habhaft wurde,
fragte man ihn. warum er denn nicht
gute Terrain getrennten fei, und erhielt
·e tößiiche Antwort: .Jo, i hän
gflefe daß her here Las-Warum
iiia’spetrei ifch. und da hänidenti sie
biet ieu do sei ski- wievs saust
Eine standest-ei Miit v. Stets-let
Auf rein Gutgdof war am ersten
Pfingftfeiertag eine Magd erkrankt.
Ilion hatte aus dem nächsten Städt
chen den« jungen Arzt Dr. Boldner
holen lass-en. Er thlt eine tleine Ope
ration für nöthig, und der Kutscher
mußte nach der Stadt zueückqesandt
werden, um das vergessene Werkzeug
zu bringen.
Indessen fchkcnderke der wartende
Arzt ils-set den Guts-das in den Garten
und sog mit Entzücken die Ljub und
Blumenditfte ein, die ihm entgegen
strömten.
»O Du herrlich-: Pfingftzeit!« sagte
ex leise.
Das sah et plötzkich ein Ell-es Kleid
durch das Grün schsi kn.
Ada, die jüngste To te: des Guts
besitzers, erhob sich von der Bank und
reichte ihm in Erzvidekung seiner Bet
deugung die nd.
,.Datf ich Eex Plan nehmen« gnä
dlgeå Fräuieink
Bitte sehr! Wenn ich gemußt hätte,
daß Sie schon biet wären, hätte ich es
sogleich für meine Pflicht angesehen,
Sie während des Weinens zu unter- ,
halten« m Gegenleistung für Jhke
schönen Ballunterhaltungen Oerr
Doktor!
»O Sie spotten, gnädiges Fräu
lein!«
»Nein! Es muß anen ja ohnehin
schrrxr angekommen sein, auch am
Feiertage-. Ihrem Berufe nachgehen zu
njissenf
»Ich habe seit-en eine Berusisahrt
mit größerem Vergnügen ongetreien,
versicherte ver junge Arzt lebhaft,
»denn ich bin —- ich wollte —- ——-«
Er schaute verwirrt zu Boden und
fuhr nach einer Weile fort:
»3u Pfingsten ist es nirgends so
schön wie aus dem Lande. Ueberall
Grün-, wohin man schaut. Selbst die
Zimmer prangen im Mniengriirn und
Flur und Treppen sind mit Kalnrug
bestreut —- rvie dasenheimelt Auch
ic: ifin aus dem Lande ausgewachsen."
»Ich muß offen gestehen«, wandte
Ada- e n, »daß ich Diesem Schmuck
nicht vieä Geschmack asgewinnen taan
Dis-s Grün in oer freien Nuitur j«r
das ist reizend. Blumen im Zimmer,
rsas lasse ich mir gefallen. aber vie
Massen, die so schnell welk werden, und
der K·Ilmus, aus den man irerumtritt,
das könnte ich entbehren«
»Ich möchte nichts entbehren, was
uns mit hundert vorangegangean
Geschiechtern verbindet.'
»Wie meinen Sie dass«
»Mit den Mnien haben unsere Vor
fahren ihre Bewusung geschmückt, s:
lange unsere Ueberlieserung reicht, und
wenn der Kalrnus auch erst seit ein-c
zweiiiundert Jahren in Europa einge
kiirgseri ist, so isi ei doch nicht ausge
schlossen, daß bereits unsere arischen
Vorfahren in Indien, der Heimatl;
des Animus-, dieses Gewächs so ge
schätzt haben, wie wir heute.«
»O bitte! Wer schiin ei here-ano
schr, als bIchstens die Jungen, vie den
Kalnrusstöcken pseisende Töne ent
lodem oder sie lauen, was ich meinem
jüngeren Bruder, allerdings ersoigiot,
immer verbiete.«
»Da sind Sie eben entschieden im
Unrecht, gnädig-s Fräulein! Wenn
Jhr tlei net Brit-er rnit Behagen Kal
mirs laut, so folgt er vielleicht nur
einem lörperlkchen Instinkt, dean der
Kalrnuzsast ist ein alte-, nrsagenstiir
esse-Hi nnd fckslsimstrøä knien-it- »
t—el. Man hat es seit langer Zeit in
Abkochungsen oder in Pulvesqesinls ge
bunt-L Ueberznckerte Kzlmuewnts
zeln sind wohlfchmeckendet und wirk
samer ais Jngmr und Vometanzem
und Kalmui;vut«3:l-Liquök wütoe ich
unbedenklich allen nuzenjchmuchen
Personen verordnen-«
»Dann muß ich diesem Ge.v·jchs
Mkhitte leisten und werde es can jetzt
an mit einem-In Augen betrachten d.
b. ich Muß gestehtn im stiß hat et
mir stets eirixn angenehm-n Anblick
gern-Ihri, und ich habe mir immer ge
:.-.1cht, den Frö«chen muß er dasselbe
sein« was uns iec Wald Ist. Tros
detn begreife ich nicht« wie man auf
den Gedanken gekommen ist, zu Pfing
strn die hxuseängänsge damit zu be
streuen-«
«Pflan,zlichse heiltnittek bjben unsere
Alivotvieren stets befand-is verehrt
Und ihnen die Kraft zuge:raut, durch
bloße Gegenwart die bösen Krankhei
ten und —- böfen Geister von hans
fein zu halten. Ganz dasselbe ist beim
Bittenlaub ver Fall, mit dein wir
unsere Zimmer grünem«
»Alle auch die Bitte isi so eine Art
Kollegin von Ihnen, here Ductus-«
«Fteilich, eine seht Hei-ästhetis
ginS Bittens-öden d. k. Eint-Lilien des
Körpers in Bittenblätteh werden
gegen Wassersucht, Itechten nnd Gicht
angewendet Inwieweit ej him. riet
mag ich asewiings nicht zu sagen-, knie
fehlt die Erfahrung. Der sufguß ans
fange Virtenbbättee feil ebenfalls bei
lende Einenwa besihem Endtåch
ist net frisch Hirten-saft- den nfnn
eines Aal-ehren des Bau-net ethisch
hintean nnd wird gegen Gelb
suchx nd hastig-Wien angewen
det. Damit ist aber der Rasen nnd
Ue das-ts- bedinsie Verehrung des
vie-Zika- Sanmes Lange nicht er
M Wesens-Ae- Ikd bei Wis
—· sw —-—- —---·s
sen chemischen Arbeiten unentbanliQ
Bitdentnospen dienen seht ges
Jagdvögetm Wissenqu den« si
ais bestes Futter. Mtkenkitpe M nicht
m Fäulniss unterworfen nnd dient
ruhet zur Bedeckung ver W- öpt
Anfertigung von Schuhen und ande
ren Gebtauchssgegenstiindem das Oplz
gehört zu den geschöyiesten Brenn
1-. I Rutzhölzem Das Jnneve sei
Rinde ifi in Zeiten vet humgetsnoth
sogar zu Brod verarbeitet worden.
Aus dem Bärtensaft wird Bier, Wein
und Meth bereitet und schließlich ver
panten wir der Bitte noch zwei feh!
bekannte Hausgeräthe —- den Besen
und die Ruthe?«
»Die Ruthe. allerdings, die zu
Weil-trachtend immer als Begleitetin
tee Iannenbjucnes erscheint«, lächelte
Ada. »Wie gedankenlos the doch alles
ais felbfwekfiiinviich hinnehmen, was
dieNatuk uns bietet. Wenn wir durch
einenBitienhains wandern. denlen wir,
fulls wir überhaupt darüber nachden
ten, der Baum erfülle feinen Beruf
durch Zchattenspensven nnd Duften,
und doch ist die Bitte Aerziin, Nah
tungsspenderim Lieferantin unzähli
gek Gebrauchsgegenstänve und Möbel,
und sogar Etzieherin. Nun wollen wir
akek auch einmal die Bitt-n hier im
COECA CUNFSUS ocltllmlckh
Ada erhob sich, und sie schritten den
Gang hinunter. Bald stansen sie vor
einer Reihe hochstämtnii«er schöner
Birken. -
»Wie herrlich irrt Blüthenschmuck!«
rief der Arzt.
»Dalsri fallen mir die Verse Eichen
dorffs ein:
Am Birkenftmnm von Silber.
Wie tutfeet es so holdl
Die Blätter in der Sornte,
Sie scheinen lauter Gold-.
»Dann geht es oder weiter«, fiel
Dr. Boldner einirig ein:
u alter ftebit dannen -
Der schönste Edelsten-.
Laf; mich, Mrzliettitrn freuten,
Willst Du die Meine seine«
Dabei faßte Irr junge Arzt die
Hatt-d Held-I welche errötlgend das
Köpfchen fentte.
Sächsifche einstens-ethqu
Einen eigenthiimlichen Sport, wie er
wohl nur in Sachsen infolge eigenarti
ger geschichtlicher und geologischer Ber
hältnisse aufkommen kann, gedenlen an
mehreren Orten verschiedene Gruppen
von Herren im bevorstehenden Sommer
aufzunehmen Seit Jahrhunderten
gehen dort überall-hauptsächlich in
dem Mitttellande und seinen bargen
reichen Fäußthälern. die bald höher
hinauf ins Gebirge führen allerhand
Gerüchte von unterirdischen ’ngen, Ue
zum Theil stundenlang sein sollen.
Solcher Gänge sind auch in der That
viele vorhanden, und ihr Dasein ift
auf doppelte Weise zu erllären. Jn
erster Linie« machxe sie der lebhafte
Bergbau imMi:telatter sehr leicht mög
lich; so führt ein solcher Gang, tvie
erzählt wird, von Ireiberg bis nach
dem Silberbergwert hei Scharfenberg
an der Elbe (Luftli"nie 26 Anr.). Jn
derselben Gegend sollen auch von der
Albrechts-barg bei Meißen unterirdische
Gänge unter der Eli-e weg sbis rveit
nach bent jenseitigen Ufer gehen. Noch
zahlreisher sind aber derartige Gänge
in der Zwickauer Bergwerttlgegend.
Dort ist namentlich die tleine Bergstadt
Lichtenftein geradezu völlig von solchen
Gängen unterhöhlt, die zurn Theil
ebenfalls mehrere Stunden weit unter
Iliiffen lz.B. der Mulde) hinführen.
Jn Lichtenftein ilt nun zuerst der Ge
dante einiger herren aufgetaucht, in
diesem Sommer eintnal einen genauen
Plan des ,,unierirviimen Lea-remain
sestzustellew Einer der dortigen Gänge
führ: nachsveislich nach der wei:er im
Tiefland gelegenen jetzigen Fabkititadt
lauchau, und hier haben nun gleich
falls meärere herren denselben Plan
ausgenommen, zunächst diesen zu
durchsorschen. Dieser Weg ist minde
stens zwei Stunden long. Wei:ere
Gänge führen von Lichtenstein nach
Berngdori Zschocken und Hartenstein
im Erz.1ebirge. Letzterer Ganz diirste
ooraussichtxich aus eines der roman
tischen Ereignisse der mittelal:erlichen
sächsischen Geschichxe ein neues Licht
werfen, aus den Altenburger Pein-sen
raub, zur Zeit der Spaltung der säch
sischen Albertinischen und Ernestini
schen Linie. Denn zwei der Genossen
des eigentlichen Prinzenriiuberg Kunz
oon Kausungen Namens Mosen und
Schönsels, sliichteten oon Aliendurg
mit dem Prinzen Ernst direlt nach dem
ebengenannten hartenstein. wo sie sich
in der jetzt noch gezeigten Prinzenhöhle
versteckt hielten. Aus ihrem Wege laa
also Glcuchau und von hier diirsten
sie oermuthlich den unterirdischen
Gang über Lichtenstein gewählt baden,
wodurch ihr plötilichesi rasches Aus
touchen in harkenstein aufs einsachste
ertliirr wäre. Denn das leuchtet, auch
aus vielen anderen Gründen, ein, daß
gerade die sächsischen Ritter sich rnit
besonderer Vorliebe der von den Berg
leuten zunächst zu ganz anderenZwMen
angelegten Stellen bedienten. urn in
schweren Zeiten aus geheimnisvolle
Ieise aus ihren Burgen zu verschwin
us
Kenntniss
Herr sder durch eine heiratbiani
nonre ein Fräulein kennen Peternt
hot): »Und Sie wollen wirkich die
Meine weiden, liebes Fräulein?«
Jesus-ein (339eend): »Ja, . . . .
das heiße gen Ersiattung der Jn
sertion ent«
W
Dust-most Ums-tose. «
Es war tn Paris tm Jahr IM,·
satt tin Salon der herzdgtn von Du
rcs, einer geistvollen Schriftstellertn,
der-en Tochter damals gerade im Ve
grtsf stand, sich mit dem Marquis de
Custine zu verlassen eine glänzendel
Gesellschaft versammelt war, tu deren
Mitte als gefeierter Gast Alexander
c-. Dumbotdt saß. Das Gespräch dreh
te sich um Schar-Meler Physiognomik
und der-arti Wissenschaften und
über deren rth wurde lebhaft ge
str:tten Da behauptete humboldtl
plötzlich, er wäre im Stande, aus der
Handschrift eines Menschen die Eigen- !
thiimli chkeiten seines Charakter zu l
deuten.
»Das miissen Sie ums besveisen,«
antwortete die Herzogin darauf, und
einen Brief aus der Tasche ziehend,
reichte sie ihm denselben m: t den Wor
ten: »T-euten Sie uns aus diesem
Briefe den Charakter des Schreibers."
Humboldt priifte sorgfältig die
Schriftzeichen und begann- dann iiber
die Form, Lage und Eigenthümlichkeis
ten derselben zu sprechen. Zuerst hörte
nun seinen Ausführungen nur mit ge
theilter Aufmerksamkeit zu, wähnend,
e:- sei nur ein Scherz des greifen Ge
lehrten. Doch er jedoch den Schreiber
des Briefes seiner Handschrift wach ei
-.»- -.-.-« -.--t;s--I·-c«- mI--k-I- -----
-.wn VII-ro vssøtnssusswu «Isus-ssn Uvu
schlechtem, verderbtem Charakter
nannte, schien sich seiner Zuhörerschast
eine große Vercgenheit zu bemächti
gen. Die Herzogin selbst versuchte,
alter vergeblich, dem Redesluß des Ge
lehrten Einhalt zu thun, denn der
Schreiber des Brieses war lein ande
rer, als der siir ihre Tochter bestimmte
Gemahl, der Marauis de Custine.
Dumboldt sprach ruhig weiter, bis
er ein a-bschreckendes, aber oon den mit
dem Marauis näher Bekannten nicht
zu oertennendes Bild von ihm entwor
sen hatte.
Die Folge davon war, daß die Be
ztehungen zwischen den Familien Du
rsas und Custinie abgebrochen wurden
und der Marquis einige Jahre später
eine andere junge Dame heimiiihrte
Humboldts Ausspruch über den
Charakter des MarguiH bewahrte sich
volllommen, denn schon einige Jahre
mch ihrer Hochzeit starb die allgemein
lesliebte Marauise an gebrochenem Her
.-,en infolge der schmählichen Behand
lung, die sie von ihrem nichtswürdigen
Gemahl zu erdulden hatte.
k--—.O.———«
tin set-erstarren
Um seinen Gästen durch Beigabez
einer billig Taselmusit die Speisenl
etwas mun gerechter zu machen, hatte
s— so’erzählt man —- der Wirth einer
Speisewirthschast ein neues Klavier
ausstellen lassen, welches in betannter
Weise mittels elektrischen Stromes in
«Musitgeseszt« wird und nach Ein
wurs eines Zehnpsennigstiiets zu spie
len anhebt. Kommt da nun dieser
Tage in Begleitung seiner besseren
Hälfte ein schlichtes Bäuerlein in be
sagtes Lokal, bestellt siir sich und «sine
Fru wat to äten« und nimmt in derl
Nähe des Klaviers Plas, dieses ob
seiner s "nen Aussenseite mit bewun
ssdernden litten betrachtend, wohl auch T
wünschend so ein .Dings« auch in sei- ’
ner Prantstube ausstellen zu können.
Während nun beide dem ihnen vorge- T
seiten «wat to äten« tüchtig zuspre-;
chen, opsert ein anderer Gast einen
Nickel und plö lich stammt hinter
»ihr« das gre e Licht einiger elettri
schen Glithbirnen aus. Jn demselben
Augenblick beginnt auch das Instru
ment zu spielen und die lustige Me
lodie des jedem Berliner bekannten
Gassenhauers: »Dentst Du denn —
dentst Du denn«, schallt durch den
Nenn-n Ist-«- febms Ins RGO-HA
Auislarnmen des Lichtes den biederen
Landbewobnern einen nelinden Schre
iten beiaebracht, so blieb ibnen, als
nun auch das Spiel einsetzte, der Bis
sen sörtnlich im halse stecken: sie ver
aaszen ibre ganze Umgebung und
starrten auf die wie von Geisterband
«beweaten, sich sentenden und behenden
Tasten. Sie konnten sich gar nicht
vorstellen, wie so etwas möglich wäre,
da doch Niemand mit dem Instrument
in Beriibrunq kam. Als der Bauer
sich dann aber von dem ersten Schre
cken erbolt batte, schien ibtn ein Licht
auszugeben, denn zu seiner Frau ge
wendet meinte er: »Du Fru, bei ii
dat nich gebür, bei sin wi bi de Spli
tisten tarnen,'« sprach’i, zahlte und
ging.
NO
Ost odioseettsr.
Drei Studenten wollten sich einst
mals einen tleinenSoaß mit dein alten·
wegen seiner Grobbeit bekannten Pro
setsor holderg in Kopenbagen machen.
Zuerst ging dee eine von ihnen zu ibm,
blieb an der Tbiir sieben und sagte:
«Guten Tag, Vater Abrabatnt«
holder ab teine Antwort, sondern
blieb an Je nein Schreibtisch siyen und
tbat, als babe er nichts gehört.
Bald daraus larn der zweite Stu
dent, stellte sich neben dem ersten aus
und sagte: «Guten Tag. Vater Jsaat!«
Wieder blieb holderg sibem obne ibn
einer Antwort zu würdigen.
Schließlich erschien der dritte und
-sagte: «Guten Tag, Vater Jatobt«
Da stand holberg aus, ging aus die
drei Studenten zu und erklärte: »Nun
will ich euch etwas sagen. Jeb bin we
der Abrabanr, noch saal, noch Jakob,
sondern Saul, der obn des Mi, der
ausging, uni einen Esel zu suchen. Ich
gerne errich, ihrer gleich drei gesunden zu
en.«
—
Les-etwas
Ein edelmlithtger Jndianer war
Mafsafoit, der Däu tlin der War-apa
noagt, welche den iidliåen Theil von
Massachusetts deherrschten, als die Pil
grimväter ankamen. Er schloß mit
ihnen einen Freundschaftsvertrag, den
er treulich hielt bis zu seinem im Jahre
1660 erfolgten Tode. Jhm folgte als
Häuptling sein ältester Sohn, und als
dieser schon nach einem Jahre starb,
sein zweiter Sohn Pometacorn, ge
nannt König Philipp hauptsächlich
durch die Schuld der Weißen entstan
den jetzt blutige Kämpfe zwischen diesen
und den Jndianern Furchtbare Grau
samkeiten wurden namentlich auch von
tWeißen begangen. Durch Verrnlh fiel
Pometacom im August 1676 in einem
Gefecht auf dem Boden Rhoderlands.
Nur noch ungefähr fünfzig Mitglieder
seines einst mächtigen Stammes waren
übrig. Eine Urenlelin von ihm starb
erst im Jahre 1888 im Alter von hun
dertnndfiinfzehn Jahren in Connecti
tut.
Aber noch heute lebt ein weiblicher
Nachlomme des edlen Häuvtlinas Mat
fasoit und zwar auf dem Boden von
Massachusetts in der Nähe von Zaun
ton, dem aHuplorte deg Countth Bri
stol; sie ist jetzt siebenundsechzig Jahre
alt, bewohnt ein lleineg FarcnhauT
führt den indianischen Namen Tewees
lema, wird aber von ihren Nachbarn,
mit denen sie sichan englisch unterhält,
AUIU UUYIUUW Will-s Null-gut graute-ri.
Sie ist nämlich unverheirathet geblie
ben. Mit ihr wird das Haus des.
Häuvtlingz Massasoit und des Königs
Philipp aussterben.
--—--.-.-.——
Bitter
Gattin: »Die chinesische Civilisa
tiori ist ja wohl sehr alti«'
Gatte: ,,Jawohl. sehr ali. China
war das erste Land, in dein die
Frauen Schuhe trugen, di. ihnen zu
tlein waren.«
. J«-.,
Ekflärring.
Bankier: »Wie, Sie bitten um eine
Unterstützung, weil sie drei Frauen zu
ernähren haben? J, so ’ne Frechheit!«
Bittsteller: ,,Verieikien Sie, Herr
Roinineriienrath die Frauen gehören
nicht inir, sondern meinen Schwieger
söhnen!«
Fahrlössiakeih
Mutter lIrudchens Probephoics
araphie betrachtend-: »Warum hast
Du denn bei der Ausnahme nicht ge
lächelt, so wie ich Dis- sagte, Trud
chens«
’ Trudchenk »Aber ich habe ja ge
lächeli, der Photograle hat’s bios
nicht mit 'rausaebracht, Mania.«
Starb-UT
Koldorteur soon der Straße aus
zum Bureauvorsieher, den er hinter
? Scheiben furchtbar gähnen sieht:
« raumbuch gesällia?
1 ?
Leim ais-im · «
Frau Troiier: »Ich weisz nicht,
was mit meinen neuen Schuhen los
isi.«
herr Trotter: »Am Ende sind sie
gar groß genug.«
Beim-eint
Professor sunter der Douche in ei
ner Badeanstalt): »Was wird meine
Frau nur sagen. wenn ich wieder so
bis auf die Haut durchnäßt nach
Hause loninie?-!« « —
Jniiner derselbe.
Professor izu einein Kollegen, der
ihm seine zahlreiche Familie vorsiellm
,,Al1e5 Ihre Kinder? . . . Ei, ei, Sie
sind wohl Saininler, lieber Kollega?!«
Der Pantoffellielh. .
. . Rennen Sie denn meine
Esse- T«
"·8Ji?i«n, ich habe nicht das Vergnü
geni«
»Weder wissen Sie, daß es ein
; Vergnügen ist-« a
! J . i I I I ;
s was-e Hilfe.
Elara: »Hilst Dein Mann Dir
bei der hausreiniaiing?«
Hariiet: »Weil, er hängt die Bil
Per schief aus und brummt in einem
ort.«
Ins her Sessiidörialim
»Entschuldigen Sie, wann geht
der nächste Zug nach Haitsurti«
»Da srag’n S’ am besten am a ro
Zwölse ’rum —- iim die Zeit geht er
gekni« · .
XII
Die iieiie cnhismble.
Schüler: So schön sollt’s halt alle
weil bleiben, daß man schreiben dars,
tote man mag, und dasz sich der here
Lehrer selbst nimmer austennL
Uinlchreiiiins. f
. . . Also m«t Ihren vier Töchtern
saliren Sie morgen nach Nordernetiii
Na, da lassen Sie bald ivai Ge
druckteö von sich hören! » » . »sp
sgsichtim «
Heute lolossa Annonce gelesen!
. . . Braut mit 180.000’Mari!
haben Sie sich schon mit ihr be
kannt gemacht?
Nee —- iniisi mich erst erlandigen«
ob nicht Drucksehlerl
Jst-« sie-i imst. ' T
Tourist (berii mtei Gelehrter)
»Sie meinen also, der Ausstieg ist
schwierig? Wenn man da mir nicht
schließlich abfiiirzt!?«
Wirth (in Gedanlen): »Das macht
nichts —- tvsiir’ nur 'ne Neilam siii
unsre Sei-endi« - « -
(.«l.«