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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (June 5, 1903)
f O O h . k. E. O. L k. Q. k. f f E. .. « (22. Fort e"z«. rig u d Sch(t.ß.) »Nein, dann soll ein neues Leben, ein neues Glück hnen erbltiben,« fiel er mit einer se en, tiefen Stim me ein. » n es Jhnen ein Trost fein kann in diesem großen Leid, daß ein Herz aus Erden ist, das einzig hnen schlägt unt-das seines Lebens Zone in Jhnen sieht, sein höchstes Glück von Ihnen erwartet, fo wissen Sie es jetzt. Jch will keine Antwort heute, will nicht in so trauriger Zeit um die Liebe werden, die ich etiehnr. Das bleibe der Zukunft vorbehalten. Erlauben Sie rnir nur, daß ich wie derkomme, Jhnen beiitehen dari, so viel es in meiner Macht steht.« - Sie hatte sich gegen die Wand ge lehnt, als versagten ihr die Kräfte. Aber ihre Augen« in denen noch die Thränen gliin ten, hefteten sich mit einem Blick auf ihn. der jene Minuten auf der Pyramide ihm erneute. Es lag eine Wes. in diesem Blick, ein Staunen über das Wunderbare, das hier geschah, und eine scheue, ebrsiirch tiae Unterwersung darunter; ein see lisches Verständniß, das in die tief-· sten Tiefen drang, und ein Herz« das so reich und gut war, wie ein gifti licher Gedanke. Es bedurfte keines Wortes von ihren Liptnn für Heirath Alle Zweifel, alles Bangen um ihre «Gegeniiebe versanken vor ihrem Blick. Seine Leidenschaft trieb ihn, das ar: skiebte Mädchen- an seine Brust zu iehen,» ihr Wangen und Mund zu fsenx allein er beherrichte sich. Und als sie ihm nun still die Hand reichte, verstand er, daß er geben follte, preßte seine Lippen daraus und verließ sie. O, ware er Ietzt rn Der Wune ar tvesem statt in der vollreichen Stadt! Oder hätte er da oben gestanden auf der Spiye der sPnramide um sein Glück hingusichreien zu tönnen in alle Winde. Es wollte ihm ja die Brust zersprengen! Unmöalich, sich jeht im Hotel an die Gasttafel zu setzen! Durch ein paar schon dunkle Straßen ftiirmte er dem nahen Strom zu. Und als er am Wasser stand, in dem die Lichter von Bulai erglänzten, da stieß et ein paar jauch Isnde Laute aus« die über den leife rauschenden Fluß hinübertönten und mit den Wellen hinabzoaen Zum Meere —- in die Unendlichkeit Jhm war, als habe er mit diesen Jubels zkönen feine Brust vom llebermaß der Gefühle befreit, vom Uebermaß des Glückes, und als ob dieses, sich mit den Lüften vermischend, alle Seufzer »und Thränen fortzuwehen vermöge von der leiduollen Erde. Dann wanderte er, Speise und Trank vergessend, stundenlang unter dem Sternenzelt dahin, durch schwei gende Straßen, über volkreichk Plätze, durch stille Allern; —- er wußte nicht, wo er sich befand, und fragte auch " nicht darnach. Die stummen, un heimlichen Gestalten, die ihm auf ein samen Wegen begegneten, erfchrecklen ihn nicht. War er denn nicht arfeit gean alles Ungemach. ein Beanadeter des Schicksals-? Stand er nicht wie der auf der Pyramide, dein Gipfel feines Lebens, hoch erhaben über alles Irdische, allein im unendlichen Raum mit dem Wunderbaren, das ihm ge t--f--.- —--cs äuscbspll IUUL s s I I Harald hatte iiber seiner eiaenen keineswegs Miß Maus-Z Llnaelegerk heit vergessen. Nach den Ertundi gungen, die Doktor Fischer eingezo gen genügte zu einer Trauung vor dem egyptischen Standes-am die Be scheiniaung der Konsul ate, daß die Brautleute nicht schon anderweitig verheirathet seien, während daz deut jche Konsulat eine schriftliche Einwil liguna des Vaters forderte. Da in deß Mara in diesen Tagen mündig ward, hoffte Harald, diese umgehen zu kösnen.' Für alle Fälle fand er indes; gerathen, Mr. Salinas mild-e zu stimmen nnd einen Bruch zu ver meiden. So benutzte er den Moran zu einer Aussahrt nach Gezireh um nicht nur mit Mutter und Tochter Rücksprache zu nehmen sondern auch die Familie zu einem Aus-singe nach heliopolig am Nachmittag einzula den. Die beiden Braun wollt-n sich ebenfalls dort einfinden. nnd harald hoffte, nicht nur dem Liekegvaar Ge; Iegenheit zu ungestörter Aussprache zu geben, sondern auch Mr. Salinas Zu Eber-kennen daß sein Widerspruch »die Heirath seiner Tochter mit Braun nicht mehr verhindern könne und es daher klug fein würde, gute Miene sum böer Spiel zu machen. «Jeh habe Ihnen- dorgearbeitei, « Ists Mts Salinas zu Harald, den M est-fing .,Rachdeni mir w was heraus erklärt hat« daß eine Janus-a von Braun nicht zu entschlossen sei habe ich - , weilst zu machen ver sM III es Mkdas Bernlinsti ste fei. Er vetfchanzt Ech hin , sz Wrz ich hab- . indes , -W in’i seh geführt Er B M. der Such-me an dse isten-Zu - W sk, XVI-keck l - » Seife- fnche daß sein Gewissen , ki- kssse W er Sie han Mk I I I hIabe?« fragte Harald lachend. »Da ift es wohl besser, ihm nicht unter die Augen zu treten?'« »Sie können es meinem Manne nicht verdenten daß er ein weni er zürnt ist« entgegnete Mrs. Sal nas »Er wollte erst an Jhre List gar nicht glaubenf »Und ich dachte, er hätte mich schon damals durchichaut, als ich meine Forderung stellte.« ,,Allerdings war ihm einen Augen blick der Verdacht aufaeftiegen daß Sie ihm eine Schlinge legen wollten er ließ ihn indeß fallen, weil er Ih nen eine so völlige Uneiqenniiizigteit nicht zutraute Jetzt isi er auf dem besten Wege, Sie sehr zu bewundern-« »Weil ich ihn angeführt hate,« dachte harald bei sich. »Auch Rharnp sinii’z Baumeifiersohn erregte sein Wohlgefallen« »Nun." meinte er laut, »Ja gebe ich die Hoffnung nicht auf, Jhten Herrn Gemahl zu versöhnen. Wollen lSie versuchen, ihn heute zum Mitiomi men zu bewegen? Wenn Alles gut acht, feiern wir unter dem Marien baum Verlobung. Die heilieie Sow moee, unter der die Junairau auf der Flucht aeraitet, hat gemift die Mache, unheiliae Schwät- iu lösen.« Frau Salinas versprach, ihren Einfluß geltend zu machen. llnd wirklich! Nach dem Lunch fuhr der Wagen der Salinas, in dem Eltern und Tochter saßen, vor dem Hotel du Nil vor, um Harald abzuholen Mit einer stummen Bitte um Vergebung drückte dieser die Hand des Amerita ners und vertcheuchte allmählich den finiteren Ernst von dessen Antlitz durch die sprudelnde Laune, mit der er die Jniassen des Gefährtäs unter ltielt. Mii; Marn nannte er »tein Fräulein Tochter«, rübmte sich math tvillia seiner Rechte über sie und ver lanate unbedingten Gehorsam, den sie lächelnd versprach. Quer durch die Stadt, dem Nor den derselben zufahrend, gelangten fie in ein Stadtviertel, das sie bisher noch nicht kennen gelernt hatten, die Abbasine, die dem Khediven Abdas l. ihre Entstehung verdankt. An freund lichen Landhöusern vorbei, von deren Baltonen überall die blaurothe Bott gainvillia in üppiger Fülle herabhing, die getünchten Wände mit heiterer Farbenpeacht schmückend, ging es über die Ebene hin, die zweimal der Schaut-lag blutiger Schlachten gewe: sen. Hier hatten 1517 die Türten Eghpten besiegt und unter ihre Herr schaft gebeugt und 1800 hatte ein nur 10,000 Mann starkes französischez Heer unter General Klebet 60,000 Orientalen geschlagen. Auf einer itaubigen Wüstenftraße erreichte man das Dorf Matariye und den Garten mit dem Sylpmorenbaum, den die Legende rnit ihrem Zauber umsvinnt. Herr Salinac schaute mit gefalteten Händen auf-den zerspaltenen, zer tliifteten Stamm und das breite, dichte Blätterdach, das der heilige Baum über den Platz ausbreitet, tvo die Madonna mit dem Kinde einst geruht· Ein eisernes Gitter schützt die aanze Stätte und den ehrwürdi aen Baum ver vollständiger « tiindei tun-g durch die Fremden. Denn fast Niemand tommt hierher, ohne ein Zweiglein oder ein Blatt ais- Anden ten zu begehren. Auch Harald pflück te von einem überhöngenden Aft, der feiner Länge erreichbar war, ein paar grüne Reiter und bat sie dem from men Spanier, der die Gabe zu schä tzen wußte. Das-, dieser Baum erit 1672 an der Stelle einei— abgestorbe nen qedflath worden, der auch wohl bereits verschiedene Voraänaer »Habt hatte, hütete sich Sperber wohl, Mr. Salinas zu verrathen, defien andach tiae Stimmung er zu erhalten wünschte. Denn inzwischen war, von Jenem unbemerkt, der Warten mit den beiden Braun vorgefahren, und einige Minuten später tauchten Mary und Jiiraen hand in band am Eingang des Gartens auf. Harald ginq ihnen entgegen und rief den Professor, der sich noch im Hinterhalte bfeln heran. Dann führte er Marn ihrem Vater zu. »Meine Rechte auf Jhre Tochter, Mr. Salinas, trete ich an Dotter Braun hier ad,'· sprach er ernst. »Ich habe Ihnen versprochen, Jhr Kind to glücklich zu machen, wie es in meinen Kräften steht. Hier gebe ich ihr das ersehnte Glück. Sie wollten sich mir für Miß Martz’s Rettung ertenntlich beweisen. Nun, der Lohn. den ich fordere. ist der, daß Sie nicht länger zürnen. sondern die Madonna an die ser Stelle um ihren Seaen bitten. Gen-iß wird die Liebreiche Ihnen und mir vergeben, des Glückes wegen, das stpir ftiften.« Todesfchtoeigen herrschte Saiten-F Lippen steckten. Seine Frau trat zu tlnn und flüsterte ihm begütigende Worte zu. - Da nahm Järgen das Wort. .,Mr. Mino-, nnr können nicht mehr von einander lasen! Ge bez Sie mir Ihre -Tochter! Jch W Ihnen keinen adeliaen Ranken zu. keinen Titel. aber-inei- ganzes M Stoßen Sie strich nicht von »Das ist eine setichwsru muri-rette der Inmtianer geirrt Nerv' ich denn zum Kinderipotti Sie iitnnen doch nicht tm Ernst rek langen, daß ich eine Heirath meiner Tochter mit bnen gutbeihen soll« Dem Profe or war bet dieser Ant wort das Noth in die Stirn aeities gen. »Hei-ri« rief er. »was haben Sie ge en meinen Sohn einzutren ben? ott sollten Sie auf den Knien danien für einen Schwiegeriobn wie Ihn. Männer iönnen Sie kaufen fiir Jbre Töchter, aber Liebe nicht! Was giebt Jhnen denn ein Recht, so stolz I zu ieini Jbre Millionen? Was ge iben uns Jbre Millionen an! Wir ; brauchen sie nicht. Wir find Männer » der Wissenschaft, die das Protzenthuni ! verachten!'« l j »Vater!« bat Jiirgen iingitlichxi »aber der Professor tvar einmal tm » Kuge, und nichts hätte ibn jetzt ver- ( Ibindern können, feiner Entrüstung Ettlusdruck zu geben. tfr nahm den( i but ab, fuhr sich durch das Haar, daß les noch wirrer sich blähte nnd fuhr Hott in seinem verletzten Vaterftoiz: ! »Wie, mein Sohn ist eEbnen nicht gut genug? Zur Ehre miiiien S. e sich s Ischiitzen wenn er Ihnen denselbenj sNamen giebt wie mir Er bat einen Hiateh dessen Namen De.itichland iennt. den die deutsche Wissenschaft mit Hochachtung nennt. Sie beleidH gen mich, mein Herri« T Dieser Ausbruch des Zornes bei dem sonst so ruhigen Manne wirkte wie ein Gewitter. und als sich nun Mary gar in des Professors Arme warf und ihn unter Tbränen bat, ihrem Vater nicht zn zürnen, aina Salinas vom Angriii zur Verthei diauna über und erklärte, daß er cis-Its Messer-OF- insndn stin- Crit-Inst niß nicht geben könne. Er habe seine Rechte an Sperber abaetreten und mische sich in die Angelegenheit nicht weiter ein. l Ein leiser Windhauch fuhr in die sern Augenblick durch die tlrone der alten Shtomore, deren Laub sich ge heimnisvoll rauschend bewegte. Der abergliiubische Spunier blickte ängst- T lich aus. Gab ihm die Jungfrau rh ren Unwillen zu ertennen —- oderf lobte sie ihn, daß er sich in das Un- J dermeidliche fügte? i »Maria segnet die Liebenden," s sprach Harald Hader-sichtlich Da gings ein Ausdruck der Befriedigung über. Salinas« Züge. Denn in den Zwei-» gen des heiligen Baumes sliisterte ec- x noch immer, und die Stimme von; oben schien Spuk-er's Worte zu be stätigen. i »Dars ich zu Jhnen in den Wagen ; sieigen?« fragte der Ameritaner. an j den Professor herantretend. »Ihr ; Herr Sohn mag meinen Plan eins I nehmen« Damit schob er seinen Arm ’ unter den des älteren Braun undj ging mit ihn dem Ausgang des Gar- j tens zu. « Das toar ein Niickzuq »in cplrnas sorma«, und nun erst wagte das s junge Paar an sein Glück zu glauben. 1 Kurze Zeit daraus fuhren die bei- i den Wagen Heliopolis zu, von dessen! einstiger Herrlichkeit nur noch ein ein- ( ziger Odelisl Kunde giebt. Er . stammt aus dem dritten Jahrhundert s svor Christus-, und als sein Erbauerj ist Usertesen, ein König der Xl l. Dy- j nastie, angegeben. Die einstige Son-; nenstadt, deren zahllose Obelistemj die versteinerten Symbole der Son nenstrahlen. mit ihren goldenen Spi tzen weithin leuchtend den Ruhm Egnptens ausmachtem deren Tempel und heiligthiimer Wallfahrtsstriitteär . Ist-. h-- ----- is--L LZsL-K sus- WI Ihnle Hutte-s Use-Inn, ji«- III vom Erdboden verschwunden wie Memvbis und so biete ihrer Seh-ve sieritiidte. Zu melancholiichen Betrachtungen halte Harald indeß heute keine Zeit. Das Glück selbst suhr ja rnit ihm, nnd in seinem eigenen beeren brannte eine so helle Flamme der Liebe. daß sein Blick nur in die Zukunft gerich tet war und nicht in der Berg-angen beit weilen mochte. Was- kümmerte ihn die jetzt! Vor ihm laa ja das blü hende Leben, in dem es sich m heil-Ei tigen galt, so lange es noch Tag war. Und wie das Erhabene und daz- Tri viale ost nah beieinander liecren, so drängte sich ihm plötziich safi unbe wußt ein Operettenzitat ans die Lip pen: - »Bei-tränk mit srisckem Muth, Lieb« ist mein Panier!" sang et freudig vor sich bin. Das Brautpaar, das sich bisher, ganz be nommen von der überraichenden Er füllung seiner Wünsche, an der Spra che der Augen und stillenhsindedrilcken hatte begnügen lassen, bezog Harald’s Zitnt aus sich und erwachte aus seiner Vetsuntenbeii. Zum ersten Male wieder erklang Many-J melodisches Lachen, und dann, cis sei sie sich plöhlich bewußt·geworden. was Ha rqld siik sie gethan. griff sie nach sei ner hand und küßte sie« ehe er es zu hindern vermochte »Miß Mann wie können Sie," rief er, dunkelroth, beichiirni. »Lassen Sie sich’s ruhig gefallen« mischte sich die Mutter-in «Sie ver dantt Ihnen ibt Leben und ihr Glück.« »Ja, ja,« ties Mars —- ,,und nie mals kann ich Ihnen vergelten, was ich Ihnen Macht« In ihren Augen schimmerte ei feucht -- «Wißea Sie, me schlecht Sie mich bei-andeuten als ich Ihnen damals Wirtin-viel sugethi batlek stag Tessen säh sausen des traurige, spa e .« - see-'s nd MeMIIlicke ieasen H —- iegd die UW based file lächetnd an die utter nnd Abg ste tn , eine Unterhaltung Am lieb en btitte er das junge Paar ganz von seiner Gegenwarkbeskit.« Täglich sprach harald fortan im Diatonisienbause por, fragte nach dem Ergeben des Kranken, brachte Blu men sitt Erna und mußte sich beschei den, toenn er mit kurzem Dant. einer Anspart durch Andere abgesertigt wurde. Einmal erblickte er der Ge-— liebten verhärmtes Gesicht am Ende der Treppe, an deren Fuß er stand; aber gleich entschwand sie ihm wieder, als siirchte sie seine-Nähe. Es war eine Zeit des Wartens, die seine Ge duld aus eine harte Probe stellte. Aber er schätzte Erna nur um so mehr da mm. Daß sie in diesen Leidenstagen ihres Bruders nicht an ihr eigenes Glück zu denken wagte, verstand er vollkommen. Wenn er auch, mit seinem eigenen Geschick beschäftigt, nicht mehr den vollen Genuß von dem hatte, was die Außentoelt ihm bot, so trieb ibn doch schon seine Unruhe umher, und er machte tägliche Aussliige mit dem Vrosessot, der ibn Fiasko und dessen Umgebung aus das Genaueste kennen lehrten. Gemeinsam besuchten sie beide Satlara mit der Stufenpnra: mide und dem prtichtigen Grabe des Ti, dessen schöne Porträtstatue sie aus dem Gizehmuieum tannten. Sie be wunderten den Koloß der Ramfessta tue von Granit, der einst vor dem Vtabtempel des alten Memvbis qes standen und nun, gestürzt, noch eine Sehenstoiitdigleit bildete, und stiegen in die Anasarrifte, die zu beiden Sei ten eines Ganges qeleaenen unterir dischen Todtenkamrnern der beiliaen Stiere. Fast alle die Riesensartopba ae von schwarzem Granit befanden sich noch an ihrem Plan, freilich ihres Inhalts längst beraubt. Aus die Hö ben des Motatam ritten sie zum der steinerten Wald und der Mosesauelle, und erfreuten sich an den erhabenen Bildern,— die sich von bier oben den Blicken boten. Ein anderer Taq ward den Marnelutennriibern gewidmet, die am Fuß der auf dem Mokatam er bauten Feste liegen und mit ihren Kudveln und Minaretien einen vhan-: tastischen Eindruck machen. Die Vor mittaae gehörten dem Museum oder einer der Moscheen, von denen die des an Tulu, des Sultans Hassan und die Alabaster-Moschee mit der betr lichen Aussicht Harald immer wieder anlockten Und dann tatn ein Tag, an dem sich die beiden ,,Väter'«, wie sie sich nannten, in Gala aus dag deutsche Konsulat begaben, um der Trau ung Mary’s und Jiirgen Braun-Es beizuwobnem Zwar blieb herr Salinaa derselben sern. aber die Ueberzeuaung, daß er nur seinem Schwur zu Liede handle, tröstete das junge Paar über seine Abwesenheit Dieses selbst war in ernster, feierli cher Stimmung: man sab ei- trotz aller Glückösicherbeit den beiden Lie benden an, daß sie ibre Vereinigung als eine Gnade Gottes betrachteten, deren sich würdig zu ertreisen sie ge lobten. Weniae Stunden nach der Trau ung wollten die Neuvermöblten nach Alexandria abreisen, um sich von dort nach Deutschland einzuschissen. Frau Salinas mit sämmtlichen Kin dern und die beiden »Vater« hatten sich aus dem Babnbas eingefunden. um Abschied zu nehmen« und daß h-f.4: --;JJZJ.- Ch«2--- cis-I-- ais-« »w« .....,....,. ·.......... ...,«..., » bei der weiten Entfernung. dir sichl zwischen Mart-) und ihre Familie le. gen sollte, nicht zu verwundern. Da erschien plötzlich Mr. Salinas auf dein Bohnsteia. Markt warf sich in unbeschreiblicher Freude an feine Brust, bat um seine Verzeihung und seinen Seaen, und Mr. Zalinag ver naß im Augenblick der Trennung seinen Groll und dersöhnte sich mitl dem Loose seiner Tochter-, das erl nicht mehr ändern konnte. Als jetzt indefz der junge Ebemann auch um ein väterliche-J Wort der Liebe bat, kqoa der Ameritaner statt aller Ant more ein Coudert aus« der Tasche, ; das er ihm einbändigte. « » Weder Mai-U noch Braun hatten Eiiber die Mitgift nur ein Wort ber Jloren Sie waren überzeugt, daf; s Salinas sie durch die Entstehung der sselben zu strafen beabsichtigte. So snahni denn Jiirgen das Konvert mit : steigendem Blick in Empfang, der sei nen Schwieqervater tu der Bemer kung veranlaßte: »Wenn Sie«auch tein Freiherr sind, Mr. Braun, so können Sie doch rnit dem Gelde da einen spielen." . Jürgen stieg das Noth heiß ir« Gesicht, und er toar eben im Begriff, das Geschenk, das ihm der Vater sei ner Frau in fo wenig anmuthender Form reichte, zurückzuweiserh als ihn ein Schwengel in Gestalt des Doktor Fischer daran verhinderte, der erhitzt und eilig neben ihn trat. » »Gott sei Dant« daß Sie noch hier !sind. Jch fürchtete schon, zu spät zui s lommen. Meine Uhr geht nach. Jehf sbringe Ihnen, verehr-text Paar, inein» -Hochzeitsgeschent.« Mit einer Hier-1 sbeugung übergal er Mary ebenfalls s ein Kot-vert. , Da- sie einen Scherz vermuthete» öffnete sie es sogleich lachend und; ist-ed darin zu ihrem äußersten Stern-l Inen eine Anweisung auf eine halbe IMtllion Berlegen starrte, fee daraqu WITH-oc- Id v ich »-j ra ten eoe or waren herze-getreten s »Ist habe Frau Doktor Braun fsei-T eben eine halbe Million gescheit ,« W rtes Zier genectdlich »Mit-send otete esparntsse bei meinem Juristen Gehalt. nicht toahr?« Und als Alles lachte, streckte er gutmiithig dem Ame ritaner die Dand entgegen. «Nt is fitr ungut, Mr. «Salinae. Mit so as einem deutschen Geseyesmann it schlecht Kirschen zu essen. Sie ha ben’s ja! Und übrigens müssen Sie inir sehr danlbar sein, denn ich sichere hnen ein gutes Andenken bei Jhren ändern. an dem es doch vielleicht ohne das Papier da sehlen würde.« » »Wer den Schaden hat, darf iitr den Spott nicht sorgen,« entgegnete der Yantee mit süßsaurer Miene. Braun hatte mit Marn einen Blick getauscht. Nun nahm er das Datu ment und reichte es Salinas. ,,-««,»»tpillir geben wir Jtnten Ihr Ver » n zutiick,« sagte er ru ig« »J ji «e im Stande zu sein, meine Fras W zu ernähren. Wenn Sie sich « iiberzeugt haben werden, daß ich Jhtie Tochter glücklich mache, dann mögen Sie aus freier Liebe handeln. Bis dahin danken wir für Alles.« »Unsinn, Unsinn,« knurrte Sati na5, »g1auben Sie, daß ich mit mei: nem Wort spiele? Behalten Sie Ihre Anweisung. lind nun good bye!« Noch eine ilmarmung von Mutter und Tochter, und das jungePaar stieg in das Abtdeil, dessen Tlnir geschlos sen ward. Ein Dutzend Hände streck ten sich zum Fenster empor —— dann Tücherwehen und Hüttschiventem und der Zug entführte die Gliictlichen. Wenige Tage später nahmen auch Fischer und seine Gattin Abschied, die noch Sicilien zu besuchen gedachten VUhnO Thon-usw« Ist-TH- Jifehss Itsi Mart-? Trauung Harald tnit listige-n Augenztvintern zugeiliisteet. Er war natürlich längst dahinter gekommen, daß ein Magnet besonderer Art die sen in Kairo zurückhalte. »Goldbefiederter Hokus-, Sie müs sen uns das feierliche Versprechen ab legen, daß Sie mit —- noch Jemand den Rückweg über Dresden nehmen wollen," rief er. als Harald ihm Le bewobl sagte. »Sie werden sehen, das es auch bei uns nicht iibel ist, nicht wahr. Mäuschen?« Harald und Braun wanderten zu sammen zur Stadt zurück. »Wie freue ich mich, daf; Sie noch bleiben,'« bemerkte der Ersterr. »Darf ich nach Jhren Plänen iragen?« »Ich habe noch einige wichtige Jn schristen zu entziffern und werde mich ietzt ernstlich an die Arbeit machen,« entgegnete Braun. «Ende März gebe ich nach Griechenland und drei Wo chen später beainnen daheim meine Vorlesungen. Wie herrlich, daß mir diese Frist noia gesönnt ist!« I Am Bord des Dainpsers, der im Begrisse war, den Hasen von Alexan dria zu verlassen, stand Hat-old von Sperber, seine junge Frau am Arm, und blickte sinnend hinüber nach dem Ufer, das, vom Glanz der Abendson ne vergoldet, vor ihm lag. Dann schaute er Erna an, in deren Augen eine Tbröne blintte. Er drückte ihren Arm sestek an sich und bat leise: »Meine nichts Oder, wenn Du meinst, so laß es Freuden thriinen sein! Mein herz ist so über voll von Glückseligkeit daß auch Du nicht truarig sein darsstl« Sie sah zärtlich zu ihm aus. »Ver zeih’ mir Geliebter,'· sliisterte sie. »Ich gedachte des einsamen Grabes, das ich zurücklasse. Gönne ihm die Zbränr. Jst» nicht« aus ihm unser thUll ckslulilf DCU IT) Ulchl clli llllll Dich ganz lennen gelernt und gesehen, daß mein Herz richtig gewählt batte?« »Du tsedurstest der Beweise," mein: teer ein wenig unzusrirdem »wiihrend ich vom ersten Blick an wußte, das; Du meine Heilige wärest, die ich anbeten müßte. Aber freilich, Du hattest ja Recht! Ein Anderer, als der ich das mals war, ein Bessern steht heute ne-— ben Dir. Ich habe aelernt in der Schule des steifer-XIV »Wer das möglich?« fragte st: lieb lich lächelnd. »Wußtest Du nicht schon Alles ?« Er lachte heiter. »Ein armer Thor war ich, Deiner ganz unwiirs dig. Mein Schiis war mit lauter Ballast betrachtet. Jch hab ihn hfn ausqeworsen, Erns, glaub« mir, und werthvolle Schätze eingeladen Nicht nur Dich, —- mich selbst habe ich ge sunden! Nun lass uns weiter vor wärts ruhen« srohen Muthes! Neben Dir gibt es siir mich tein Hinab mehr, nur ein Hinau» ——«' »Wie Du mich überschätzest!« sagte sie. Und an einander geschmiegt stan den sie Beide, zu der Küste Asrilas hinüber blickend, die serner und serner entschwand und endlichsrch im Nebel der Ferne verlor-. (Ende.) see-M petieeeslcsen Zweifelsohne haben die Römer die Kunst des Linsenschlisseö besessen. Di Glssindustrie war zu ihrer Zeit längst an den quarzteichen Usern des Belus zu he r Bläthe gelan t und um Christi burt auch in talien heimisch geworden. Bereits Cicero thut bekanntlich des egypttschen Gla ses Erwähnung, nnd unsere Kultur historiler wissen von wohleingerichs teten Glashütten zur Zeit des u lisehsClaudischen Cäsarengesehle ts u berichten. Sicher wird mit der ändeitation des Glases äueh die Fein arbeitung des GußmaterialiSehrttt gehalten haben. Weai ist aserdingi aus unsere Tage iiber dannen, aber dies wen e nötht t unt alle Hemm iderunga. So tstmUni I ,H .....«.,...«. . »F, tiouariurn des Berliner Museumt drei gut erhaltene römischr Gissiktis sen. die an Durchmesser den Objekti oen unserer grossen astronomischen Fernrohre nicht oiel nachstehen. Ei snd plantonoere Linsen, sie baden also eine ebene und eine kuglig ge sormte Seite. Sie wurden, wie i re etwas schlierige Beschassen it beweist, jedenfalls nicht gepreßt. ondern ge gossen, um dann erst mit Sand und mit immer feineren Schleisnritteln polirt zu werden. Wie diese Politur vorgenommen wurde, ist schwer zu sa gen. Daß die Römer bereits eiserne Schleisschalen besessen hätten, kann schwerlich angenommen werden. Wahrscheinlich wurde also der Grob schliss und dann die Feinpoiitur mit lederbespannten Brettchen unter Bei gabe des betreffenden Schleisnrittelt erreicht. Dafür spricht auch die Form der sonder-Seite, die nicht ganz die Gestalt einer Kugel hat« sondern in der Mitte etwas abgeplattet ist. Der Schlifs der Planseite ist dagegen voll endet zu nennen. Ob nun wohl die Römer diese Lin sen zu Zwecken der Vergrößerung ver toendet haben? Schwerlich. Die sasi quadratische Form der Linsen weist zu deutlich ans ihre Bestimmung izur Fensterscheibe hin. Ganz sicher aber ist die Linsemoirlung belaan gen-es sen. Jede vor dem Fenster schwan lende Weinrebe, jedes freundlich bereinnickende Gesicht eines guten Be lannten muß die vergrössernde Wir kung der iugeliaen Glasscheibe verra then haben. Ter liederlieseruna nach soll sogar Kaiser Nrro durch einen ge schliffenen Smaragd die Phasen der Zirtuslämpfe beobachtet haben. Lei der oerlautet nichts über die Form des Schlisses dieser seltsamen Brille, sonst tonnte man heute no feststellen ob Nero tutzfichtiq oder eitsichtia war. Da indes die alten Römer die Tone-av linse taurn gekannt haben diirft en, an dererseiig aber toeitsrchtiae Leute der tionoextinse nur fiir die Nähe bedür fen. so ist wohl mit einiger Walzrfcheiw . sz lichteit anzunehmen date der berückt-· V tiqte Claudier feinen Smaragd nor nicht als Brille aebrancht bat. Er edited itm ein Stiick oor die Augen ge liatien haben. nm sich des in ihm er scheinenden, allerdings urngelehrtem zierlichen Iliiniaturbildes zu erfreuen. - MOOEOI Die staeesirüieepse. Die Blauitriimpse haben bekanntlich ihre Heima:b in lfnglandx doch gehen die Ansichten darüber auseinander, ob das Kleidtrnasstiich von dein die ge lehrten Frauen ihren Spitznacnen tra tien utfvriinalich einen weiblichen oder einen Inginn ichen Fuß bedeckte. Bos roell der Biograptt Jonsong be ingt darüber die folgende Lesart: »Um diese Zeittl THI) pflegten rnessrere Londoner Damen Abendgefellschaften um sich zu versammeln wo das schöne Geschlecht an der Unterhaltung geistreicher Man ner tbeitnehmen tonnte. Eines der trefflichsten Mitglieder dieser Gesell schaften bei ibrem ersten Kluftauchen war ein Herr Stillinafleei, dessen-klei dung außerordentlich würdig war. und der sich insbesondere durch blaue » Strümpfe auszeichnetr. Die Vortreff lichteir seiner Unterhaltung war so groß, daß feine Abwesenheit als ein großer Verlust empfunden wurde und man pflgte zu sagen: »Ohne die blauen Strümpfe können wir nichts thun.'« So bürgerte sich die Bezeichnung Blau Strurnpfclub für jenen Kreis ein.« Troß der Autorität Boswells ist es jedoch wahrscheinlicher, daß Damen ftriirnpfe den Anlaß zur Entstehung des Namens gegeben haben, und zwar in der Gesellschaf:, die sich zwischen 1770 und 1780 allwöchentlich iin Za lon der berühmten Mis. Elisadetti Montagn, der »Köni,a«in der Biaus itriitnpfe«, zu versammeln pflegte. Nach Aufzeichnungen der Tochter dieser Da me. der Ladn Creive. aus dem Jahre 18103, erschien nämlich einmal ein be riihinter Gast, Frau v. Polignae aus« Pari5, bei einer dieser Adendgesell fchaften in htauseidenen Strümpfen, damals neuefte Pariser Mode, und ig remBeispiel folgend, nahmen alle wei lichen Mitglieder des Clan der Mrs. Montagu diese Tracht an. Ein fran zösischer Cavalier, der als Gast diefe Abendgesellschaften besuch:e, bemerkt in einer Correspondenz ausdrücklich, daß die Damen »blaue Strümpfe als Er tennungsieicheM trugen. ---s- ---. - — Sardlueu nnd peitscht-Mem Die Sardine ist nicht nur ein Ge richt für Feinschmecken sondern auch selbst eine Feinschmeckerin Mit Regen würmern und Fleisch- und Fischeidfäls len sucht inan in ihr vergebens tod bringenden Appetit zu erwecken. die Fischer der Bretagne müssen weither, : aus den standinavischen Ländern, ihren Köder beziehen, einen auf be sondere Art zubereiteten Fischrogen. Die hohen Preise dieses Regens haben zum Theil den Nothstand verschuldet. der im vergangenen Jahre die ärmliche Fischerbevölkeriing heimgesucht hat« Das Journal des Debats erinnert-nun daran, daß im Jahre 1872, als ein gewaltiges heuschreclenheer die Umar bunsi Konstantineä kahl fraß, einige Oss iere eine Anzahl von Tonnen mit Heu chrecken füllten und sie nach der Bretagne schicktem die Sardtnen hät ten eine qrdsze Schwäche file die neue lveinger tostspielige Delitatesse gezeigt. Wenn wiederholte Versuche das bestä tigen sollten, so brauchten die Fischer nicht mehr einen Daupttheil ihres targlichen Verdienstes in No en anzu legen. fiir die Verzehrer wiir e das in sanftem Oel fehadete Fischlein billi ger und die ritsitgen Heuschrecken er eilte die ge htende Rache. » » f .