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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (May 29, 1903)
Yebraska taat5-;» nzeigxer nnd« J. P. Wisdolph, Herausgehen Grund Jstanv, Nebr» 29. Mai 19013 Mineitcr TlpciU Jahrgang Zit. No. III-. E los JitIelesichsz Kuß-hie- iaiun einmal Die Ik til Mk t i Manch zu fragen nWort iiir mithi« Unk in die Saiten greif’ ich schnell. Die Melodien klingen hell, Die so viel Liebe-, sagen, Mein süßes Kind, fiir Dich! Der letzte Ton verhallt, Und Beifall spendet mir Ringzum die laut e Menqe Doch späh’ ich nur nach ihr. Und bleibt auch stumm der holde Mund Jhr Au e thut es leuchtend tnndx »Mein Setz verstand die Klänge, Und sang und klang mit Dir!« A. Nicolai. —---·-..-——— Des ceutnants Was-. Slizze von »kl. P r o ß n i h. Es war ein herrlicher Malta-L Der Leurnanx von Letzoiv schritt eilig durch die Aitquftostraß: dem Generallom ntando zu. Lustig blickte die liebe-Sonne Auf ihn hernieder und nicht minder lei tcr sah Jung und Alt dem hübschen, ichneidigen Offizier nach, der, unde liimmert um alle neugieriaem sehn fuchisdollen oder gleichqikxqen Blicke, die Straße hinab eilte gefol.1t von sei nein Moos. Das Generalloemnando lnq am Kurfiirftenplah, der zwischen U und 1 Uhr das Rendezoouis der vornehmen Its-d Cis-U norntfnvssn IlliipL hilfst-« inis ....- ..-..,. --...-.,...... ..».. -..--.., ,... dersemmandirende befohlen hatte, daß dort an jedem Mittwoch eine Stunde lang eine der Mititäetapellen spielen sollte. Das schöne Wetter schien heute viele Menschen hinaus gelocki zu haben, denn es wage dort eine bunte Menge durcheinander. Lenoxo wollte schnell die Promenade durchaneren, satt sich aber bald von allen Seiten von Bekannten und Regi mentsiameraden umringt. »Na, Radi, endlich wieder da?« neckte der lange Oberleutnant von Stetten gleich loo. »Die schöne Erila bat sich auch schon beinahe den hats nach Jhnen ansgedrelttl Merkmiirdiges Abnungsoermögenk Oder soll:e der Alte oh Ihrer Rücktelzr einen Freudenhyms nus losgelassen haben?« Letzow lachte gezwungen »Hosfen:lich! Die Gnade des Regi ntentslommandenrg ist mir viel wertb!« »Sie imentslomcnandeur ist guts« echote Otetten »Regirnent-Itochter mein: er natürlich« Schallendes Geläch:er der Fiaknera den rings-um« »Hei-eigenes damit iit es listig mein Lieber. Der Neue, Rittmeifter oon sie ten. has ilobig viel Geld und - iit ledig. Heute ist er beim Obersten zu Tisch« Letzdtv EvirbeLte nervösz seinen Schnur-dort »Kinder,« sagte er mit gemachterHei terleit, »trotz aller schönen Neuigkeiten muß ich mich erst melden. Nachher, teim Eisen. reden wir «oeiter." Sprachg, schüt.elte Reih’ um den Kameraden die Hand vfiss seinem Moos und wollte gehen. Der hatte indessen mi: einein schönen Mopsiriiulein innige Freund schait aeschlossen, »zum ersichtlichenMiß vergangen von dessen elegan: aelleidetee Herrin. Letzosv piiis noch einige Mal-: zutn Gaudium der Kameraden welche der Hund, diese neu-sie llrlaudiserrun aenichast, lsöchlichst nmiiiirte Da aber alles- Pseifen nicht-s niitztry iibermannte den braven Besitzer ein liestiaer Zorn und rnit der ganzen Kraft seiner be rübmten Avmrnandoitirnme tönte es laut über dir Protnenade bin: »Herr Maler, Herr Maie:, Tonnerrvetter Fia naille. hierher!« Die Wirluna war eine ungeheure. Einige der Zunächststehenden drehten sich in der Annahme« sie seien gerufen erstaunt um. Andere ialsen entsetzt umher, und die Fernsteisenden rectten die Halse. utn doch auch den so irennd lich begtiißten »Her:n Maikr« tu selten. Die Kameraden betrachteten Letzow tu erst ganz verdutzt; dann löste sich ihre Spannung in riesige Heiterkeit auf. - Verlange Såetten lachte bis zu Idrä nen. »Rinder. der Witz ist iantoLJ Ja; aäbe einen Thaler, könne ich das lite ficht von Salomon Maier sehen. wenn Letzotv in seiner Gegenwart ’tnal die Töle tust. Also das var die Rache die er an dem alten Wucheter iiben wollte. wie er vorm Urlaub sagte. Der Kerl hat doch zu prachtvolle Jdeenl" Leßow eilte indessen, gefolgt von dem anscheinend tief aeträntten »denn Maier«, nach dem Generaltotnrnando, im Vorüberaehen die Besitzerin des Mopssriiulein gewissermaßen entichul digend arüßend. Sie danke mit tiililet Inkiickhaiturg. Nach seiner aeliebten Erita sal) er vergeblich umher. Il- sf s Maß zog seinen Herrn auss, Male Wut niirnlich der Bursche bei Letzonx »Es sind stiese siir den Herrn Leut nant gekommen. Sie liegen aufn Tbeetiich,« rapportirte er. int Begriff aus der Tblir zu geben »’s ist anl. Um drei Uhr tvill ich ae.veelt werden. Vorder bin ich nicht zu sorechen.« Moll trollre sich· Er war ein biede rer oommer'scher Bauer-ersann Wohl habender Leute Kind, treu, anhänglich und ging silr seinen Herrn durch's Ieuer. Sein einsiaer Fehler war eine ansdeinend unbeilbare Abneigung ge gen das Stubenreiniaen Lehnen zündete sich eine Eise-rette r :- nsd streckte sich wobltg ans die ,- ,, ne. Seine Blicke sehan M- i Ubsch und traulich eingerich tete Zimmer. Alle-: darin zeugie oon gutem Geschmack. Die Jagdbilder an den Wänden, der schwere ele ante Ei chenholzschreibisch die Chaiselongue, welche ein echterPerser bedeckte, daneben der zierliche, niedrige Theerisch in man rischem Stil, einige tiefe, bequeme, ledergepolsterte Stühle! Leyow seufzte. »Wer das Alles so sieht, muß denken, ich wäre schoer reich. Der Onlel hätte mir damals lieber statt dieser Einrich :ung Geld schenlen sollen. Vielleicht langte ei- dann eher zum »Komrniß«. Ein Jammer, daß Eriia teinen geboge nen Heller hat. Als Rittmeister geht’5 ja mit meinen paar Kröten, ab bis dahin? ——— Eine so lange B t·;eit giebt ihr Alter sicher nie zu. Und so hiibsch, ioie Erila ist, schnappt sie mir sonst vorher gewiß ein Anderer weg. Donnertoetter! Am Ende gar der neue Rittrneister?« Letzow richtete sich voll Unbehaan halb auf. Dabei streifte sein Blick den Theetisch »Richtig! Die Briefe! Gott sei Dani. Rechnungen waren seit der Beichte beim Oniel nicht mehr zu erwar:en. Schade. dafz sich der alte Herr, in Betreff des Kommißoerntögens, siir eine eventuelle Heirath seines Neffen so hartherzig «reig:e. Aber gerade diese, die haupt sächlichfte Bitte, haste er rundroeg ab geschlagen Drei oder vier geichaft liche Empfehlungeni EineLoos-Offerte der Mecllenburgiichen Landxslotterie Bei uns inPreufzen verboten,"brumrnte Letzorm »Der Kerl ist sogar so frech, Rückpofio einzuleaen mit dern Bemer len, anderen Falles nach drei Tagen den Betrag per Nachnahme einzuziehen Da muß ich Maß nur sagen, daß er das Geld nitch etioa in seiner beliebten Manier aus-siegt Dieses Mal wäre mir das doch nicht rechi." Dort-, ehe er sein Vorhaben ausführen konnte, erschien Maß. ,,(.7ine Empfehlung oom A Herrn Oberst, und der Herr Leutnant möchte doch um .·’- Uhr einen Teller Suppe bei ihm essen. ileberroet läßt der Herr Lberit innen ng ist jetzt dreioiertel i Trei Herr Lentnan:,« sehn derGetrene hinzu. Letzoro sprang coie elettrisirt in die Holze: »Ich würde mir die Ehre geben« IJUL Wie UUH Uclllclllcll clilkj ging Ter Herr Leutnant liotte nicht einmal ; Zeit zu schelten, daf; Maß den Bur schen des Obersten dreiviertel Stunden war:eu ließ, ebe er die Einladung be stellte. - Jm Begriff fortzugehen, befahl Letzoso noch schnell: »Also ordentlich lüften, Mast. »Herr Maikr« tann txier im Zimmer bleiben. Ylnfressen wird er doch nichts?« Der Bursche öffnete sofort weit die beiden Fenster. »Hu Befehl Herr Leu:nant, nein. Teppiche und so was- frißt er nicht. Höchsteng spielt e: ’mal mi: Papier. wenn ·ne Zeinrna "rurn liegt,« ant.vors tete Maß arir:send. Er tonnte sich noch immer nicht an den turiofen Hunde Namen gewöhnen " Lesorv schritt eilig zur Thür, die de: Bursche dienfteifria aufrifi. Jm Nu faßte der Zuawind die Briefichafteu und wirbelte sie von dein mauriicbett Tischchen herunter. Maß raffte sie. nach einem erschrockenen Blicke aus die Uhr. hastig zufammen. Dann eilte rr im Sturmschri:t zur Unserem Ter Herr Leutnant tehtte ziemlich mißgestimmt non demstiittaaessen heim. Jeder Erfahrene wird feine schlech:e Laune begreifen Man weiß. wie bitter die Zweifel an der Gegenliebe des an gebeteten Wesens sind. s— Lichte Erita ihn denn überhaupzi So fragte er sich wohl zuml hundertsten Mal. Sie schien doch die deutliche Annäherung des neuen Rittmeisters nicht ungern zu ha ben. Oder weshalb sah sie fonft ihre Cousine Anna von Thaddeu, über Zie ten hinweg, fo bedeutungsooll an? Damit hatte er. Letzow, doch auch ein aus esuchteg Pech gehabt, daß er nicht Eri a, sondern den Hausbesuch das Fräulein von Thaddeu, zu Tisch führen mußte. Nun, das Gespräch hatte sich auch nur mühsam hinaeschleppt, nach dem sie genügend von ihren beiden Mödsen geredet hatten. Seine Part nerin war nämlich, wie er voll Ueber raschuna entdeckte, die Besitzerin des selben Mopssrättleino, dem »Herr Mater« fo freundlich aesinnt war. Das stand jedenfalls bei Letzow seit dem heutigen Mittaaefsen wo e-: Höllen auaten vor Eifersucht erdulde:e. fett· Etila zu erringen, sollte fortan dac Ziel seines Lebens sein. Ver-zweifelt warf er sich in der Nacht auf seinem Laaer umher. Würde es ihm gelingen? Daß ihr Vater seine Ein-vit ligung zu einer so »brodtosen« Ber lobuna aeben würde, war ausgeschlos sen. Und woher Geld oder eine derar tige Stellung nehmen daß er eine arme Frau ernähren tonnM Selbst wenn er den Dienst quittirte, wo bot sich ihm gleich ein aut dotirteö Eintommens Die Kadettenfchulbilduna reichte zum Stu dium nicht aus, auch würde das viel zu langtviescig "ein. Das Einzigste blieb dann schon eitlehrer. Als ehemaliger Ulan mochte ihm das am ersten gelin acti. Gattin eines Reitlehrersk Für-— wahr eine tviirdige Stellung fiir seine angebetetelsritM Und überhaupt, wußte er denn so genau, daß sie ihn, gerade ihn lieb:e? Da war er glücklich wieder bei dem alten Kreislan der Gedanken si- sII s Es war Ende des Monats und Maß legte seinem Herrn Rechnung über die lleineu Auslagen, die er gehalten hatte. ,,Zehtt Mart fiinfzig Pfennia Herrn Letviug, Rostock?«' fragte Letzow er staunt. »Was ist denn das?'« »Ich weiß nicht, Herr Leutnant. Vor etwa vierzehn Tagen lam ein Nach tsahtnebrief aus Nostoct und nach etwa acht Tagen kam von demselben Abstu der wieder ’was. Jch habe beide Briefe auf den Schreibtisch unter den Brief beschtverer gelegt. Da müssen sie noch liegen« Letzotv sah nach. Richtig, da waren die beiden Briefe. Nun hatte der Kerl. der Lewius, doch seinen Willen gekriegt, und Letzotv hat:e ihm, gegen feine eigene Absicht, ein Loos abgelauft. Doch was war das-? In dem Nachnahmebricf be dantte steh der Absender nur sehr warm flit das iltm freundlichst abgenommene Loosz und bemerkte das-, er dasselbe unter der Nummer :t()5,667 schon da: male seiner Offerte beigefügt habe. Die Ziehunasliste würde er seiner Zeit sen den. Letzow lächelte bitter. Auch egal! Auf zehn Mart mehr oder weniger larn es wahrhaftig nich: an. Davon konnte er seine geliebte Erila nicht heirathen! Na, wenigstens wallte er sich noch iiher .:eugen, daft er nichrs gewannen tratttn Grutächlich sittan er die Lifte auf. ,,Erft ’tnal die Hauptaetvinne nach selten!« Da, nein — um Himmel-« willen — dag mußte ein Jrrtltum sein. Da stand es ja tlar und deutlich: Nummern JZHJJSAT mi: ZWMIH Mart. Z Veitrsal windet-tausend illiartI Da stand e:-. Nan; aetuistl tfszs sauste und brauste ihm oor den thren Zchrvindelnd ichs-Jst er die Vlu nen. Nach Ener. Weile öffnete er iie wieder. Lttahrisastiak Es war lein Trautnk Da stand es nosh immer tlar und deutlich 200000 Mart auf Ro. Lin-T 667 Und oben drüber dick aedrucktr ».lmtliche Gewinnliste « Da war gar tein jaoeifel mehr möglich· Taumelnd stand er anf. Nun war Noth und Jammer zu Ende. Htrrrahk HurralU Nun beaann dac- Gliiett Versloaen rvaren mir einem Mal alle bangen Zweifel an Erita’s Liebe. Sie gegaeoiß blickte er umher. Aber saaen mußte er es Einem. L. daß er Nie mand von den Kameraden hier hatte. der rni: ihm froh war. Toeh halt Mafs war meniastensx da Das-« war ein an. er Kerl Der mai de nat auch freuen, , wenn ee oon dein Gliia seine-Z Herrn hörte. »Maß! Mase« Ter Gerusene erschien ,,Denten Sie nur, Mast. ich italis: in der Lotterie zitteihnnderttausend Mart i gewonnen-« Der Bursche sah ihn oerdntzt an. ..Witkiich Masz wiederhol: e Lrtzon nachdriietlich,, etoeihundekxk. end Mts Hier in dem Brief steht esz « Maß schwieg noch immer. »Ja,« meinte er endlich bediichti».1.. ..t;iat denn der Herr Leutnant schon dass — Loog mit dem Papier da verglichen? z Am End stimmen dieNummern nichts« Letzoio sprang. wie vom Pfeil ae trofsen, empor. .,Mas3, Mensch, fa. ioo habe ich denn . das Loos gelassen?« Nun begann ein ängstliches Suchen Leteotv durchstöberte jedes Fach seines Schreibtischeg. Er war fest überzeuat das Loos verwahrt zu haben. So suchte er iiber eine Stunde. Große Seh-beiß perlen standen ihm auf derStim Seine Hände bebten vor Aufregung. Umsonst " marde jeder Behälter in dem Zimme: durchforscht, jedes Blättchen umgedrebt Das Loog war und blieb oer schwanden! Ermatte: und gänzlich inmhlos setzte sich Letzoto endlich auf den Schreibtiscb stahl und überließ sich seinen trauriaen Gedanten Also so nahe am Ziel ent f.oh das Glück. Nun hatte er gewonnen und zu gleicher Zeit auch alles verloren! Es war entsetzlich! . .. Verrnmblich war das Loos ans dem Fenster geflogen Maß liebte es ja sehr, gleichzeitig Thüren und Fenster auszu— machen, oder der Hund hatte es zer rissen. Da gab es ia tausend Möglieb teiten. Wo mochte es geblieben sein? Fort war es jedenfalls Ganz in trübes- Nachdenken versun ten, hatte er den Eintritt des langen Stetten vollkommen überhörh Erschreckt fuhr er bei dessen Anrede zusammen Dann er hlte er ibrn die aanze Ge s.chichte get machte ein sehr ernstes Gesicht »Wenn Sie das Loos nicht haben, werden Sie schwerlich das Geld bekom rnen.« war seine Ansicht. ,,Wann er hielten Sie denn die -Osserte?« Letzotv sann nach. »Ich hab’s,« rief er plötzlich. »An dem Tage, als ich mich vorn Urlaub zurück meldete und Mittags beim Obersten eingeladen trurdel« Er sprang erregt empor. »Herr Maier« heulte laut auf. Sein Herr hatte ihn ans Verseben getreten. Kiaaend troch er unter die Chaise tongne. Stetten sah ihm aufmerksam nach. Maß, der erschien voll böchsterSpan Mka »Masd« was frißt der Hund?« »O, Herr Oberleutnant,« antwortete er grinsend »alleng Ivat iet freß." Stetten lächelte verstohlen. »Ich meine, nagt er Teppiche, Stiefel oder dergleichen an?« ,,Nee, Herr Oberleutnant.« llang es treuherzig zurück, ,,bloszapier gnatscht er manchmal an, sonst nichts reich!« »Die Stube wird jede Woche einmal ,,.rtiindlich« reinaernacht?« Stetten be tonte das »griindlich«. »Ja:vohl, Herr Oberleutnant,« ant morete der Bursche prompt. »Herr Maier« quiette plötzlich wieder aus« Letzow schien ihn doch being ge treten «tu baden. «Bring" die Töle raus!« rief er Maß nerdög »zu. Gehorsam lockre der den Hund. Um sonst! »Herr Mater-« verkroch sich tiefer unter die Chaiselongue Maß krabbelte ttinterher. Nach einiger Zeit kam er wieder zum Vorschein; dick mit Stand bedeckt, eine lebende Illustration feiner Tlieintnachertunst Mit der einen Hand biel: er den Hund gepackt, in der an dein ein Blatt seltr zerdrückteszs Papier. »Ist dies am Ende das Lobg, wag der Herr Letttnant Nichts« Letzom sprang empor. Ein Bliet sae riizrte »Wahrktaftia, Stetterr dass ist « s« Etet:en iiderzeuate sicb ebenfalls da» non Dann tvand:: er ttch tu Man. »Was ttgiisfen Sie schlecht ausfeaen trsøsn Rat-: Olinnisk km In Lini- Ists-sie -»- ,...,... » » .....,» .»»... tonnte,« saate er strafend. »Hinaeslo en ist es oermuthlich damals, als der »Herr Leutnan beim Herrn Obersten iuni Mittagessen und Sie die Fenster öffneten. Ein wahres Wunder,« wandte er sich an seinen Freund. »das; der Ko :er das Papier nicht zernagt hat. Ja, sa, so aeht’e,« setzte er Philosophiseh hinzu, ,,manch’ einer muß erst aus den Hund kommen, um’g Gliick zu finden.« Lehoio winkte ringedriloia, der Bur sehe sollte hinausgehen Dann unt arni.e er ausareat den Freund. »O Gott« Stetten, wars bin ich aliirl .ich. Dac- Leben ist doch schön! Nun aber schnell zu ihr.« Flaum eine halbe Stunde soater tlin i.rel:e Letzow an der siorridorthiir des Obersten Aus seine Frage nach den Dornen wurde er in den Salon gesiihrL Jn reitender Verwirrung tarn Erita ihm entgegen. »Wartet läßt sich noch siir einige Mi nuten en.schnldiaen. Herr oen Zieten ist bei ihin.'· Letzo o drrsiirbte sieh irrtssälli,i. »Er hielt eben « suhr die liebliche Zorrcherin fort. »uni thrna oon Thad Jenes Hand an.« »t7rila, liebe, einzige lkrita.« brach na Letzow jubelnd los-, »wie freue ieh rieb wie sreue ich mich!« Sanft leate er den Vlrni ntn ihre Taille. Erila schiert den sonderbaren Vlussdrnct verstanden zu haben. Denn schüchtern zu thn errinorblietend, dul rete sie in holder Verlegenhei: seine ungestümen Aiissr. s- IOH — Der Uebenbnhler. Viele schöne Augen hatte er schon aesehen, viele zärtliche Händedriiele ge tauscht, von vielen holden Mädchen liopen genascht, aber »zum ersten Male liebte er setzt· Er war selig, wenn ihr Stieid ihn streifte, er erbebte in Won neschauern, lächelte sie ihn an. Man hätte ja auch ein hartgelochter Weiber feind sein müssen, tonnte man ihn nicht oollaus begreifen. Sie war ein lertliches Weib! Jung, schön und reich, und was mehr, als dies Alles -- sie war keusch« wie die teitnende Morgenrothe. Ost hatte er - doch Verzeihung, ich habe ihn noch gar nicht dargestellt; also er hieß Robert Warndors und war —-- na eigentlich noch gar Nicht-J, aber er tonnte noch Etwas werden « er mal te. Also dieser Robert Warndors hatte oft schon darüber nachaedacht, ob sie -— ach Du mein Gott, sie ist ia auch noch nicht vorgestellt: sie hieß Frieda Nat-: rett, war 18 Wahre alt und die ein riae Waise reicher Eltern — also hatte ost schon darüber nachgedacht, ob sie ihn denn auch eigentlich liebte. Er war nicht eitel nenne-» sich viel aus seine Vorzüge einzubildeth er sand sogar wenig Liebenswertbes an sich. aber es war so: sie liebte ihn. Wenn sie zusammen in der Fliederg laube saßen, wenn das Mondlicht auf den alten Buchen spielte und zartfiih lend auch nicht einen Strahl iii die Laube schickte, da ward es ihm zur se ligen Gewißheit: sie liebte ihn. Die alte Tante, unter deren Aufsicht Frie da lebte, hatte sich schon derart an den Gedanken, daß aus diesen Beiden ein Paar würde, gewöhnt, das; sie nie stö rend in den Vordergrund trat. Jn heller Lust flossen die Tage dahin, keine Wolke trübte den Himmel der Liebenden, da, an einem etwas kühlen Abende hatte Frieda geseuszt. Er suchte es sich auszureden, es wär-: die Kälte gewesen, die Friedcks zarten Körper erbeben machte, er sucht nach hundert anderen Gründen, aber am nächsten. noch dazu sehr warmen Abend hatte sie wieder und zwar recht vernehinlich geseufzt. Er bat, schmei chelte, flehte, ihm den Grund ihres Kummers anzuvertrauen, umsonst — sie wehrte ihm und seufzte weiter. Waren die Tage früher in eitel Gold getaucht, setzt flossen sie dahin wie heißes Blei, träge, grau. Kam der Abend, den sie stets zusammen ver brachten, war das alte Lied, sie seufzte und war von einer entsetzlichen Un ruhe und Erregung. Nach und nach stieg in seinem Herzen ein furchtbarer Verdacht aus «—s erst leise, dann ver nehinlicher, zuletzt mit trauriger Be stimmtheit ——- er hatte einen Neben buhler. Jedes männliche Wesen, das mit ihr jemals in Berührung gekom men, zog er in Betracht, Von Keinem wollte er es glauben, von Allen glaub te er es. Und als er in einem schreck lichen Augenblicke seinem Argwohn Worte lieh, da war sie ohne Gruß stolz hinweg gegangen. Am nächsten Abend tain Frieda nicht nach der Laube. Als die gewohnte Stunde ver strichen, grollie er, legte er sich manch« bitteres Wort zurecht, spähte hinaus in den Abend, hiniider zu dem Pfört chen, aus dein sie sonst zu kommen oslcate Da was mar Daskk Mit einein Zone war er aus der Laube ia gewiss« deutlich hatte er’s aeschen aus eben diesem slifiirtmeii war ein Mann geschlüpft, ein loirti licher Mann, schnell um die Ecke gebo gen und entschwunden· Jetzt war ihm Alles tlar. Doch die Treulose, die Schändliche, sie sollte es büßen. Wie Jupiter tonans« wollte er vor ihr stehen, sie mit Marter-blitzen zerschmet tern und, sollte sie noch so sehr um Vergebung stehen, ihr stolz den Rücken kehren. Des- Nacht-.- lam er nicht nach Hause, trieb sich den Tag über herum und lag zeitigen denn sonst, in der Laube aus der Lauer. Scharf behielt er das kleine Pförtchen im Auge. Und ivirllich, dieselbe ihm unbekannte Fi: aur kam wieder um die Ecke und schliipste in’5 Haus-«- Qualvolle Mi nuten waren eJ. die Robert durch lebte, die Schläse hämmerten, die Augen traten ihm auc- den Höhlen, bis er sich heran geschlichen, dorthin, ioo starker Epheu sich hochranlte bis tu dem Fenster, hinter den-. sein Lieb stes er konnte und wollte ten titedanlen nicht augspinnen Vorsich tig priiste er, dann klomm er lang sam, aber sicher empor, höher, immer höher, bis dicht an das erleuchtete Fenster. lkr mußte ruhen, die Arme versagten den Dienst ihm schwin: delte - trampshast klammerte er sich an den Ranken fest ---— drch nur kurze .-seit, er mußte sehen Alles sehen. Noch einen Augenblick und er war am Ziele. Und wirklich, da sah er Frie da’s liebliches Gesicht —--- sah einen entblößten Frauensuß und zärtlich dariiber gebiiekt das unbekannte männ liche Wesen.- »Ein heiterer Schrei ein dumpser Fall und et lag an der Erde. Jm Fenster erschien Licht, Treppen lnarrten, und bald lag Robert aus toeichen Kissen. Tante, Frieba und der Fremde waren eisrigtt bemüht, den Vetoußtlosen lzum Leben zu erwecken. Es dauerte auch nicht allzu lange, da hatte seine kräftige Natur die Ohn: macht überwunden und erstaunt sah er in die Augen seines -- — Bar biere-. Friedchen hatte sich ein böses Hühnerauge tuaelegt und der mild thätige Heilkiinstler sie davon befreit. Daher die Seufzer, die Unruhe, daher Alleg. Wäre Robert am LIJlorgen zu Hause gewesen« hätte ihn Friedens Karte aufgeklärt Auster einigen Schrankmen hatte er zum Glück keine Verletzunan davon getragen, und auch diese waren bald vergessen bei der schnell improvisirten H Verlobung —-s—-.-.--s — Pult-vom »Vapa. was ist ein Poolroom?« »Ein Poolroom, mein Sohn, ist ein Plan an welchem man siir Etwas Nichts betommt.« Vrinzen Unterricht. Hosmeistert »Wieviel Finger haben Hoheit an jeder Hand?« Kleiner lzählendk »Ach Gott« ich habe ja auch nur süns —so wie Dul« sureflist DOMAIN-n Fast alle egenwärttgen Dynaften Europcks lasfen ich in ihrer Abstam mung auf zwei chwestern zurückfüh ren , die der 1690 vollzoqenen Ehe des Herzogs Ludwig Rudolf von Braun schweia-Wolsenbüttel (g-:st. 1735) mit Christine Luise (gest.1747), einer Tochter des Fürsten Albrecht Ernst vonOettingen entsprossen-. Und zwar stammen von der einen fast alle katho lischen, von der anderen fast alle evan gelischen Fürsten und Fürstinnen ab. Prinzessin Elisabeth Christine (1691 --—l.750), die eine von den beiden Schwestern, die zum Katholizisncus über-getreten war, vermählte sich im Jahire 1708 mit dem nachmaligm deutschen Kaiser Karl U. und wurde durch ihre Tochter, die· tlaiserin Ma ria Tl)ereiia, die Stanimmutter der Häuser HabsburgsLothringem Tos kana, Sizilien und Modena und — durch Heirathen tveibliclser Nachkom men der Reaentenfcmilien von Portugal, Brasilien und Italien (Sa vonen-st5arianan, ferner des sächsi schen, bayerischen und spanischen Kö niaghauseg und sämmtlicher Orleans, ingaesannnt von 400 Nachkommen meist tthholischer Koniesfion Die andere Schwester, Pri11,icssin Antri nette Amalie (1696-—1T(-2), verheira thete sich mit Herzog Ferdinand Al brecht Il. von Braunschtveia-Bevern, I ihrem Vetter, und wurde die Mutter der Prinzessinnen Lnise Amalie, So phie und Juliane und des Herzogs Karl l1713——1780). Von Luise Amalie, wel als Ge mahlin des Prinzen Augu Wilhelm von Preußen, eines Bruders Fried richs des Großen, den späteren König Friedrich Wilhelm li. gebar, stam men das ganze preußischc Königs-haus und durch weitere Verzweigungen in tveiblicher Linie das Herrscherhaus von Rußland, Mecklenbura-Schwerin, Baden und den Niederlanden ab, während Prinzessin Sophie durch ihre Verheirathung mit Herzog Ernst Friedrich von Coburg-Saalfeld die Stammmutter des gefammten Co bura’schen Hauses und, durch dessen weitere Verzweiflung, der regierenden Familien von England,l;)essen-Darm stadt, Belgien und Portugal wurde. Von Prinzessin Juliane, die mit Ko nia Friedrich Y. von Dänemari ver mählt war, stammen die Herrscher hänser von Dänemart, Holsteim Glücksburg, Hessenskassei und Grie chenland. Von Herzog Karl endlich leitete sich dag Haus Brauttschtveig ab, das im Jahre 1885 erlosch. Die Nach-: kommen von Antoinette Amalie, 365 an Zahl, aektören meist der evangeli schen Konsession an. i ———-—--———«— sVuttattfchc Ansprüche im alten l Köln ll Die Stadt der Ubier, das alte , Stola, bestand noch nicht lanae, alsJ sie I im Jahre 58 n. (5l)r. von einein schwe l ren llngliiet heimqefucht wurde. Nach iden Annalen des Taritns Xlll, 57 · soaltete sich die Erde an zahlrictten s Stellen Das unterirdische Feuer, das hervorbrach, vernichtete weithin Land lliansen Felder, Dorser und verbreitete sich selbst innerhalb der Ringmauern der junaen Stadt. Als niedersallender Platzregen nichts« hals, Versuchte man dag- Fseuer durch Flußtoasser zu lö schen, aber alle Versuche schienen ver-— aeblich zu sein. Jn ihrer Verzweif lung folgten manche Bewohner den Ninaebunaen ihres Aberglaubenis, der in diesen verderbenbrinaenden Erschei nungen eine aebeimniszoolle seindliche i Macht erblickte· Zuerst warfen sie aus III-»m- 7-...- .-sr,:«« z. k... w«.«, ---,·.«.« Use-u Wut-u- ssc UUI »Erne brand hinein, als die Flammen aber ahnahmen, wagten sie näher heran zuaehen und schluqu mit Prügeln und anderen Gegenständen auf die Flammen wie aus wilde Thiere ein Zuletzt rissen sie ihre Kleider vom Leibe und warfen sie in den Schlund hinein. Tacitus fiiat hinzu, daß der unterirdische Brand um so schneller erlosch, je schlechter und abgetragener die Kleider waren. Wir haben hier an dultasische Augbriiche zu denken, die sich wahrscheinlich von der Eisel her fortpflanzten und mich kurzer Zeit von selbst erloschen, während die Be wohner glaubten, das-. das Feuer durch ihre aderaliiuhischcn Mittel er stickt worden sei. Aftrosiomischeo. Schlund: »Sieh ’mal« wie traurig Freund Blume heut« d’reinschaut und die diistere Wolle auf seiner Stirne.« Becher: »Ja, ja, die iit noch vom ge ftrigen Nebel.« Der tluge Bauer. Steinbild-m »Ide» steht fest, g’scheite Leut’ gielnllz auf der Welt. sogar kluge Köpfe, die Regen und Schnee vorher sagen tinna.« Firlseldauen »Sei is la Kunststück, e—:« steht ja druckt im Kerlenan tslleichiritim lssifter Gauner: »Was haft Du im Reaurant genommen?« Zweiter Gauner: »Was werd« ich genommen haben. eine Suppe und einen sildernen Löffel.« Barmittel-. ,,?ind Sie sprachenttindi«1, mein Herr?« « »Gewiß --— ich kenne die Schimpf worte aller Nationen der Erde » ich hin nämlich Automobilist!« Erschwerender Umstand Richter: .,Also der Herr hat Sie mit dem Stock da geprügelt?« Kutan .Jawohl, zudem iit er nicht einmal einheimisches Fabrikat.«