i · « Yeöraska ’ taittgssz III-Ug-rr UU J. P. Windolph- Herausgeber-. qund Island Mehr» 8. Mai 190::. Museiter TheiU Jahrgang U Ro« M Stein die du unergeiindlich Tief OWNER iitheriviirts Schwingen möchtest und allfttindlkch Dich gehemmt wähnst mitch ten Schmerz s- . An den Fauchen an ven stillen. Denke-, der in finiteer See isrht nach eines Höhe-n Willen: - nr vom Athem toinmt fein Wein Jst die Perle erft gefunden In der öden Welle-istqu Wird er schnell emporgewunden Daß ihn heilen Licht un: Luft: Was sich lange ihm» verlxehlte. Wird ihm dann auf einmal tlax: Daß, was ihn im Abgrund quäl:e, Eben nur sein Lesen wan cltiterzungen Erzähluna von F. W. Kuniz Lniel Bochinann8« - Wie ein Jubetruf ertlangen die Worte aus iiem Munde eine-z reizen den, etwa siebenjährigeg Mädchens-. Mit ausgestreckten Armen liei es dein eben eingetretenen Lntel entgegen und liehioste ihn itiirmiich. Onkel Bachmann, ein riistiqersedi iiqm beugte sich herab zu Ver zitei nen und erwiderte die ihm erwiesenen Lichte-Jungen »Nun, Mithi, meine tleine IIJi.iii—.-« hikb er nach der beiderseitian lieu lichen Begriißitng an, ,,ioo steckt denni die Mama?« i «Ausgeaangen iit iie,« ichniollte Die’ Kleine und ihre Atmen fiillien sich init Thriinen ,;Edion in aller Frühes ging sie fort, clme mich mitzuneh ? most « i Lnlel Bachinann, dessen Stirn sichs bei dieser Auetiinit in pfolten zog« suchte das Kind zu deraliiiiem Es ae ’ lana ihm indessen nicht im Geaen theile nur immer erregter wurde die Kleine, bis schließlich die Thriinen massenhaft hervorperlten lind sie, un ter fortwährendem Cchlitchzen, die! Worte her-verstieß. »O, die böse Mamal Alle Time geht sie aus und nicht einmal dorf ich iie begleiten. Wenn doch mein aiiter Papa hier wäre der ließe seine Löwe gewiß nicht zu aus« - T »Sei still, Lie linq," entgegnete der Onkel und fuhr mit der Hand lied:’ tosend über den Scheitel des Kindes. .Jn vierzehn Tagen iil aitch Dein Papa von der Reife zuriiet und dann geht er mit feinem Goldtind alle Tage spazieren. «-Sieli,« fuhr er fort, alsf sie sich immer noch nicht tieruhiaen wollte und die Thriinen reichlicher flossen, »sehr gern iviiede die Mamci ilire Kätlie mitnehmen, ja, es wäre kiie sie eine große Freude, ilir liebes, klei nes Mädchen heriinizniiilirem aber solch’ ein lleineo Mädchen ist bei io kivichtiqen Gängen wie sie die Mean tioelizg nur hinderlich. Stubenmiidchen trat ietzt ein und meldete, daß die Klavierlehrerin das lleine Fräulein erwarte. j , »Geh zu Deiner Lehrerin meine; s- kleine Maue« forderte der Onteli Aiiilie auf und liißte sie auf dieCtirn: i »Ich werde hier warten, bis: dies Stunde vorüber ist« dann ielien wir uns wieder." - Die ihriinenieiicliten tliiqen mirs dem Talchentuch troetnend, verlieiz das j Kind nein-rinnt das skiimner weih » rend Onkel Vnchincinn iinrnliiz. auf j nnd obspa,iierte. H Schließlich lijntete er nniii dem; Studenniiidchen. Dasselbe lam. Sagen Sie mMinnck redete erJ h--f-II-- -- ------ k«- c--sl---i vsvswstth III-, »Ur sjsuu Ost-n »He-seist schon lange fort-Z« . Nutz vor neun Uhr verließ sie das ; Hat-II war der Bescheid I »Und ist sie bisher nocti nicht sit-I rüstaelebrt?« i »Nein. Wie die anädiae Frau( mir erzählte, aebmnche sie seit der Abs « reise des Herrn eine Vnsxnnentnr im1 Stadtparle. Seit dieser Zeit verkäiits Madame regeimijszia nm neun iibrs Moraens das Lunis nnd kehrt generis drei Uhr zurückl· l Lnlel Bnchmonn entliefk das-Wind i eben und nalim seinen nnruinaeni Gang durch das Zimmer wieder isniä »Ich glaube es nicht.« svrach er er i regt vor sich bin. »Wer sollte ihren» Eharatter besser tennen als» ich. der iie großgezogen Und doch wagt man zn behaupten, sie gäbe sich ieit der Ab reise ihres Mannes täalieb Stessdieb eins mit einem bekannten Don Inan. Und wenn dem wirklich so wäret Gertrude ist nicht schlecht, nur zu» nn ersabren, um das linpanende ihrer Handlungsweiie recht in begreifen. -- O, über diese miserabien Klatschmiiu ler!« sWiitdend schlug er mit der Iauch auf den Tiichjj »Den-b sie traat allein die Schuld, wenn solche Ge riichte entsteben,« subr er, nachdem er einige Innenblicte nachdenklich nor sich kinkseitarrh in seinem Sesbstneiprache or Eine ehrbare Frau taiatzt ihren Ruf zu hoch und wird alles vermei Um- was andern Gelegenheit geben könnte, ihren Charakter in verdächti aen. Eine ehrbare Frau wird sich Nicht Tag siir Tag an der Seite eines solchen Menschen zeigen, dann ern recht nicht, wenn man weiß, daß ihr Gotte sich aus Reisen befindet. Wenn noch hinzukommt dass dieser Galan als ein sogenannter Lebe-nann, oder besier aesagi, nie ein abgeseimter Ren-e bekannt ist, so ist ej leicht er klärlich, wenn iene Klntschmänler iot che kiianerische Behauptunaen aufzu steiien waaen Ich muss Gertrnde da her unbedinnt sprechen·nnd sollie ich Bis zum Abend aus ihr-. Rückkunft steten mästen sz da wurde die Tdiire aebssne«t, und Ists Iesteude von Oellerm die von Ontel Oachinann sehnlichst Erwartete, betrat das Zimmer. Beide hände streckte sie dem Ontel entgegen und das freudige Ausleuchten ihrer Augen bezeugte zur Genüge, daß i r des Onlelö Besuch ein großes eraniigen bereitete. «Oniel, Du hier?« begrüßte sie ihn und ·tüs;te ihn hetzhaft aus den Mund in einer so kindlich liebenswürdigen Weise, die von vornherein "eden schlechten Gedanken über diese strau verscheuchen mußte. »Ja, Gertrude,« antwortete der, Enkel, »Du stehst mich heute hier, weiå ich Dich unbedingt sprechen mu »Du machst mich neugierig, Onkel chen!'« erwiderte sie lächelnd, dieser in dessen fuhr fort: »Bei meiner Ankunft hörte ich, daß die Frau des Hauses schon volle siinf Stunden abwesend sei." »Schon fünf Stunden?« unter brach ihn Frau von Hellern leicht er rötbend, doch immer noch in fröhli cher, sorqenloser Laune. »Wie eilt die Zeit, wenn man sich in anaeneds met Gesellschaft besindet!« Sie legte Hut und Handschuhe ab und nahm auf einem Sessel, dem Lnlel gegen iiber, Platz. , ' ..T-ars man fragen. wag das für eine anaenelnne Gesellschaft ist t« fragte der Onlel herb »«.-lt:er Onlelchen!« tief sie. diesen fast ängstlich betrachtend, »wir Du böse au:,«schauft! Es ist doch nichig llnanarnelnnes vasiirt3« »Sage mir, bitte,« iguotirte der Onkel chre Fraue, »was das siir eine angenehme Gesellschaft ist, in der Du die Hälfte des Tages verweilstt« »Diese angenehme Gesellschaft,« be aann Frau o. Heller-m durch den lfrnst des Onlelz beunruhigt, »ift .-tssessor Reichmann, den ich im Haute der Familie Bertliold, wie Du weißt, Bekannte meine-, Manne-s, tennen lernte. Gleich mit gebraucht er eine Brunnentur im Stadtparh und trei sen wir uns dort natürlich jeden Ajlorgen lsr weiiz so allerliebst zu vlandern. der Vormittaa ist dabei herum die Stunden sind so schnell vergangen das-. ich jedesmal ordent lich erschrecke, wenn ich meine llhr be frage.'« ""·«n«nb Du hatsi es für tat-Tand daß eine Frau, deren Mann sich aus Rei sen befindet, sich in einem öffentlichen parte stundenlang täglich an dem »allerliebsten'« Geplauders dieses Assessors ergötzt?" »Ich verstehe Dich nicht, O tel chen." entgegnete Frau v. He ern, über die Sprache des Onlels verwun dert. «Jst es denn etwas Böser-, wenn ich den drolliaen. amiisanten Erzählungen dieses Herrn zuhören und mich dadurch über die Lanaweile des Taaeg binweaiutäuschen suche3« »Und was alaubst Du. das; die Welt, namentlich der Kreis Deiner Belannten, dazu sagt-P Frau Gertrude wurde stutzig und antwortete nichts. Es schien, als ov sie noch nicht einen Augenblick Darüber nachgedacht hätte. »Man bezeichnet Dein Betragen als standaliis und tuichelt sich einander Worte in die Ohren, die Dir, würdest Du sie hören. die Schamriittic ins Ge sichi treiben würden.« .,Oulel!?" Es war ein Schrei, wie unt Hilse, der aus dem Munde der Frau lam. ,,Onlel,«' schrie sie noch einmal aus und sank vor ihm aus die Knie· »Mein Gott. habe ich denn so Böses gethan-Z« »Stei) aus und nimm Deinen Platz wieder ein.'« beruhigte er sie; dann sulir er sort· »Ich glaube diesen Lästerzungen nicht. glaube weniasteng Vig ietzt noch, das-. Tu Deinem Manne die treue, lie-: bende Gattin immer aeblieben bist. Ein Grauen aber erfaßt mich, wenn ich daran denke, wol-in der fernere Umaana mit diesem Assessor führen tönte. Welch· eine ioilllonnnene Ge legenheit die ttlssairr siir ewisse Klatschmiiuler aeben würde. arum als ich den ersten Andeutunaen dar iiber von soaenannten lieben Ber wandten hörte, war es mein Ersten, Dich auszusuchen und Dich aus die Gefahr. in die Du Dich blindlings bineinstiirzh aufmerksam zu machen. llrn Dir »in zeiaen, wie wenig dazu Jaeliört, ein aliickliches Eheleben zu zers » stören, will ich Dir heute eine Mittheis ’luna machen, obgleich ich mir einst gei tobte, Dir davon auch nicht mit einem Worte Kenntniß zu geben« »Dein Vater starb, als-; Du taum siins Jahre alt warst," subr der Onkel sort, «vorher schon aina Deine Mut ter zur ewiaen titulie. Dein Vater bei schwor mich. lurz var seinem Tode« mich Deiner anzunehmen. Vaterstelle bei Dir zu vertreten. Getreulich habe ich dies gethan. Jch hatte Dich lieb aemonnen. Du nanntest mich Onkel, wie auch Dein Kind mich Onkel nennt.« Es schlen, als würde es dem Onkel schwer-. weiter zu reden, er hielt einige Auaenblirle inne, als ob er nach den rechten Worten suchen wollte, dann begann er wieder: Deiner Eltern waren Dir aber nicht bekannt. Du wirst es mir wohl glau ben, wenn ich Dir sage, daß es mir sehr, sehr wehe thut; Dir die trauri en Vorkommnisse erzahlen zu mii en, aber eben, es muß-sein und zwar zu Deinem Besten.« »Die Heirath Deiner Eitern war, wie auch die Deine, eine reine Liebes heirath Großen Reichthum besaß we der Dein Vater, noch Deine Mutter, doch zusammen qenua, um ein ihrem Stande angemessenes Leben führen zu können. Eitel Sonnenschein lag iiber der Ehe der Beiden und als Du, als idritter im Bunde, hinzutamst, schien iihnen nichts mehr an ihrer vollen iGliickseliqleit zu fehlen.« ) »Bei Deinen Eltern verkehrte häu ! fia ein Architekt, Namens Sonder, ein i hochbeaabter Mann, ein Jugendsreund jDeines Vaters, dessen Freundschaft ;auch in späteren Ja ren so treu und Ifest war, wie in der Jugendzeit. Er i war ein Ehrenmann durch nnd durch, Lein seltener, gerader Charakter, ein Fwahrhaft treuer Freund-« . . i »Dein Vater, welcher, wie Dir Ia ; bekannt, als Tliittmeister im Fischen itsieaiment itationirt war, mußte, wie )sriiher, anch um diese Zeit, als man aerade Deinen zweiten Geburtstag feierte, das Mani.iver mitmachen« und bat den Freund, während seiner Ab wesenheit iiber Weib und Kind zu machen« »Mit Freuden aina Sander daran ein. Er nahm es mit dem ihm iideri iranenen Freuiidichastsdienft so ge nan, das-, er im Laufe des Tages mehrmals im Hause des Freundes vorsprach und sich nach dem Beiinden seiner Schützlinge ertundiate Selbst redend wahrten diese Besuche nicht immer nur Minuten, sondern dehnten sich, namentlich des Abends-, , wenn Sander ans mitgebrachten Büchern voriulefen pflegte-, nni Stunden aus-. Auch bei Aus-flüger in die Umgebung der Stadt war er der unrertrennliche Begleiter von Mutter und Kind« »Natürlich mußte dies der lieben ’.Iiachbarschait ausfallen, umfamehr, dn sie wußte, daß sich der Herr des Hauses im Altanijoer befand. Die alten Filatichmiiulelzifchelten bald dies, l »Die näheren Umstände des Todes oaio Iene5. Sie narren mang- mitge res zu thun, als ihre Neuigkeiten auch Du den Ohren Deine-» Vater zu brin aen, der sie erst belächelte, dann durch ihr häusiaes Auftreten aber doch stutzig wurde. Elende Menschen schurten das Feuer der Eifersucht bei Deinem Vater weiter, und hinter brachten ihm Sachen. an die Sander ich setze meinen Raps ,,um Psande niemals gedacht, aeschweige denn dasr er derartige Schurtereien ie be aanaen l);itte.'« »Unerwartet lehrte Dein Vater ei nes Abends von dem Manöver zurück Von Niemanden beruertt, stand er plötzlich vor Deiner Mutter und dem Freunde. Sie saßen in der Wein ;lauhe, welche in dem Garten hinter dem Wohnhause Deiner Eltern arte aen war. Sander las aus einem Buche vor während sich die Blicke keiner Mutter aus den Leser richte ten. In einein Korbmagen am tsin nanae der Laube schlummertest Du.« .,Anaestachelt durch die anonhmen «’.11schristen, seiner Sinne nicht mehr mächtig, schlua, ohne auch nur ein Wort zu äußern, Dein Vater dein Freunde das Buch ans der Hand. Sander wie Deine Mutter- waren na » iiirlich sprachlog.« ,,Hinaug, (71errder!« schrie dann EDiein Vater Sander sprana aus. » »Mein Gott Heinrich?!« ächzte er. ) til-e er indessen fortirshren tonnte, traf »ihn ein Faustichlaa Deines Vaters » in -:« Gesicht Deine Mutter schrie auf und siel ohnmächtia iiu Boden. Doch T ich will Dir n: cht die weiteren schreet lichen Einst-theilen erzählen. Ein tIJnelL denn Sander war Reserve ? Oiiizier, war die Folge. Sander ihatte den ersten Schuß und schoß ab sichtlich in die Lust. Dein Vater zielte staltbliitia nach dem Herzen des Gea uerg nnd tras nur zu gut Jn noch nicht einer Viertelstunde war der treue Freund eine Leiche. Noch in seinem Todestamdse gab er den Umstehens den sein Ehrenwort, nie, auch nicht rnit einem Worte sich aeaen die Frau ssines Freundes- Deine Mutter ver artigen zu haben »Aus Deine Mutter wirtten diese Veraiinae furchtbar. Sie siel in ein newiises Fieber und al g nach Wochen die Kunst der Aerrte sie dem Tode abs aerunaen hatte, war ihr Geist ltmi nachteh sie lebendia todt. Man brachte soc-selbst sie nach dreiviertel Jahren sie-ein« »Dein Vater wurde in einer mehr ishriaechestunashast verurtheilt. aber nachdem er einige Monate seiner Strafe oerdiiiit, begnadiaL Er hatte trinast eingesehen, wie unrecht er ge handelt.« .,Friiher mit Leib und Seele Sol dat. konnte ihn ieht der Dienst nicht rnehr erfreuen. Er nahm seinen Ah ichied und zoa mit Dir nach einem kirinen Orte der Schweiz. Dort, wohl i i i i 1 sie nach einer Privaterrenanstalt," von Gewissensbissen epeinigl. verfiel der sonst so lebenssroe Mann immer mehr und mehr. Er ward um Ein dler, duldete keinen Menschen, au-» r Dir, um sich und jagte sich schließ- : lich eine Kugel in den Kopf. " ; »An vermele Tage, als er sein Leben endete, empfing ich von ihm ein « Schreiben, in weichem er mich, seinen? einstigen Regitnentslameradem be- i schwor: Vaterstelle bei Dir zu vertre-» en.« l »So hatten gehälsige Zungen denl Tod dreier mächtiger Menschen ver schnldet. Das-·- iit es, wag ich Dir heute mittheilen wollte: Dieser Sonder, der Freund Deine-o Vaters, ich wiederhole es, war ein Ehrenmann Jch weiß auch daß dieser «)lssessor. dieser anqes nehme Gesellschaften wie Du ihn nennst, ein Erzlump, ein stadtbetann ter Rotte ist, und habe dasiir Beweise.« Die junge Frau hatte den Onkel mit teinem Worte in seinen Mittheis lunaen unterbrochen. Sie hatte wäh- l rend seiner Rede das Gesicht mit ihren Händen bedeckt und schluchzte heftig. Nur hin und wieder ein leiser Auf-s schrei zeigte, daß sie den Illittheilunlten ! ihre-J Lntelss folgte. I Nachdem Onkel Bachnmnn geendet,l stand er leise aus und verließ das Zimmer. Nach einigen Minuten ösfs nete sich die Thiir und herein sprang Rath welcher der Onkel folgte. tliitht eilte auf ihre Mutter zu. die - immer noch weinend dnsasr. »L, meine gute Mania,« rief sie, hochroth vor Freude und schlang ihre Aermchen um den Hals der Mutter-, »ist es denn wahr, was der Onkel lath' Jeh darf morgen mit Dir ge heilk« Wie eine Erlösung ang- drohender Gefahr tnm es bei den Worten des Rinde-J iiher die junge Frau. Sies driitite es- in höchster seelischer Lsrrre guna an sian »Ja, mein Kind,« schlilcl),tte sie und liihte es ein iiver das andere Mal, »ttmrgetr und alle Tage, immer, im mer wirst Du von nun an bei Deiner Mama sein. Und der Ontel »Ter« begleitet Euch. selbstredendk« fiel dieser fröhlich ein. lissz war nur ein warmer Hände drurt nnd einheiieer Blick ans den noch thränensettchten Augen, ntit dem die iunae Frau dem Onkel dankte. Onkel Bachmann aber wußte nun, daß alle Gefahr beseitiat war und daß die Lastersunaen bald schweigen tviirden. s-- ——·O.-—- --« Dir Biitzabicitax Humoresie von B. R i i t w e g e r. Die Amtsziriithin Hiibler ist in schwe rer Sorge. Vor ein Paar Stunden hat sie einen Brief von einer Jnaend sieundin erhalten, die sie bittet, ihren Sohn, einen flottcn Lietttenant, siir ein paar Wochen bei sich auszunehmen tfin ’Llrtndritch habe seine Nerven et- s mag herunteraebsnclzh under heae den j Wunsch, sieh in ländlicher Stille zu er holen. Jtn Vertrauen ans die be tannte Gastsreundsrhast der Amis riithin wage sie ec- u. s. w. Natürlich wird sie den Wunsch er fiillen, ganz selbs:verständlich. Einen Hast abtveisen niemals-. Unter lei nen Umständen Wenn sich diesmal nur nicht gerade tun einen Lientrnant handelte! Frönzchen ist siebzehn Jahre alt; sie wird, wenn sie erst zwanzig ist, . einen soliden Landwirth heirathen, ac ilir, der geplanten Fran, die Sorge uzu I den ardsken Besitz tragen helsen so!! ; Frau Oiibler hat schon einiar Seine-ie- i aersöhne in this-ficht genommen Dein l besten wird sie ihr itind anvertrauen Natürlich darf sich Fränzelien averi nicht vorher in einen Anderen Derlie 1 ben. Und so ein Lientenant ist aesiihr i lidn Gar einer mit einem gebrochen-In ] Arm, den er am Ende noch in tie: ( Binde trägt,atnd mit Nerven! Franz » ctien ist ein so tttiileidiaesSeelehen, und i Mitleid nnd Liebe sind einander tie i tanntlieh nahe verwandt. Ja. so’ni» Lientenautk Fränzchen ideasrhiekenf i Nein, da: zieht nicht. Wer sollte den J blast unterhalten? Der Vlinisräthini niirdet anast nnd bange. Gott, Mor- « aens bat sie immer stramm in der Wirthschast zu thun· Nach Tisch — inr Mittagsschliischen kann sie absolut nicht entbehren. Und bei den StJai zieraiingen tin Wald - hm --spazie renaehen ist auch nicht die Liebhaberei der Amigräthin Und der Lieutenant natürlich, der wird alle Tage dransker herumlaufen wollen, seiner annegrisses tten Nerven wegen. Und mit wein? Mit Fränzrhen selbstverständlich! Wenn sie nur irgend jemand wüßte! lisinen Blitzableiter, der die Gefahr von ihrem Feinde ablenten, vor dem gefährlichen »allein zu zweien« schützen lsinntel Halt. endlich ein Gedanke. Vetter Hans. der Cand Med» der jetzt zu Hause ist, um sirlx siir das Era nten zu stärken. Der muß helfen. Sie iwird ihm ihre Befürchtungen-, andeu ; ten und sich ihm, wenn die Gefahr ivoriilien erkenntlich zeigen. Hans ist iauss tinderreicher Familie. nnd nm , feinen Geldbeutel ist’s immer etwas tnapp bestellt. Eine Last fällt der Amtsriithin vom erzeu; sie schreibt erst eine Zufage lir den Lieutenant. dann die Einladung für Vetter Hans und sucht endlich befriedigt die Ruhe Als Lieutenant crich Winker di Zufage der Amtsräthin gelesen frhreibt er schleunigst auch ein-en Brief. »Mein fiiszes Lieb! Es tlappt Alles prächtig! So’n Arm-brach ist doch auch manchmal zu etwas gut, und alte Freundinnen der Mütter ebenfalls. Ohne den Armbructk hätt ich teilten tlrlaub, und ohne die Amtsräthin Hiibler leineGelegenheit, Dich Zu sehen. Welches Gliicl, daß wir zufällig da hinter gekommen find, daß die Mal dunaen Deines gestrengen Ontels und Stornilrndeg an die Hübler’schen gren zeu. »ich werde dass Töchterlein meiner Gaftfreundin ins Vertrauen ziehen. Solche Backfifchchen sind dafür unae heuer empfänglich, und die Kleine ift aeniin bereit, unsere Liebe zu protegi reu Hurrah wir können uns sehen nnd sprechen und vielleicht auch mal s tiifsen, Lieb· und Dein Herr Vor mund, der nun ’cnal durchaus feinen Ofiizier zum Mann fiir seine Mün del will - « ahnt nichts-. Also, liebste Anita, ich schreibe Dir, sobald ich bei Hildlerg bin und befiimme die Stunde unseres Wiedersehn-· Ewig Dein Errich« — — An einein nnd demselben Tage lan gen die beiden Gäste an: der Hienie nani und der junge Mediziner. Der Lieutenant fclmmnzeli, als der Vetter auftaucht. Das paßt prächtig in seine Pläne· Es verläuft Alle-J nach Wunsll·. thiier unzertrennlich find die jungen Leute. Die Atntgiriithin hat es ihren-. Neffen zur Pflicht gemacht, Fräuzchen niemals mit dein gefährlichen Men schen allein eu lassen Jeden Nachmit taq pilaer ten die Drei ,;11faiiluteri in den Wald und lehrten erfi spät Zurilct Die Amtsriitliiu Preift sitt-« im Stillen aliietlict cl) des: aelungeneu lertange ltlclilL. Wiiitrend aber die Illntiiratlsin so auka Höchste befriedigt nnd beruhte-i inr tägliche-z Stliiltaggsschliifrlien han« » finth die anderen Parteien nicht min « der. Der Wald sieht-täglich zwei gliick ? i liche junge Menschenpaare. Der Ltettte—: i ; nant und seine heimliche Braut machen niemals Anspriiche an Vetter Hans und sein lleines Bäschem und mert tdiirdigerweise empfinden .die Beiden das gar nicht unangenehm. Hang liebt dasJ hübsche Frärtzchen schon seii seinent letzten Besuch. Vor einem hal ben Jahre hat fhnt dieKleine erröthenzs gestanden, daß sie es sich ,,himmlisch« dünkt, Braut zu sein. »Aber Mama erlauth nicht, noch lange nicht. Und dann darf ich auch nur einen Land tdirth tnit Schniirstieseltt heirathen Und mir gefallen Studenten mit zier-: litt-en Schnurrbärtchen ttnd flottett Schmissen im Gesicht tausendmal bes ser.« »So unaesähr, tvie ich. Frattzchent’« hat er da gesagt, und ste hat hold erröthend geniert Die Wochen vergehen. Des Lieute ttantg Urlaub ist zu Ende und auctr Hans muß an die Abreise denken Nack einent besonders aitisgedehnten Wald svaieraatta und herzlichem Dank nimmt der Lieutenattt attt frühen Morgen Vldseheidz tttit der Versiche ritna, seine Nerven hätten sich entschie den gekräftigt Ztt Dreien sitzen die Zttriiclaeltliette nett att diesem Mittag zu Tisck Ehe sich die Vltntiiräthitt ztt ihrem Schlös ctten zuriictziehi. tdsintt sie dettt Neffen mit aus ihr Zimmer zu kommen. »Du wünschest, liebe Tattte?« »Mein lieber Junge, ich wollte Dir ttoeit einmal herzlich danken siir den großen Dienst, den Du mir geleistet hast. Sieb’, ich sagte Dir damals-A als Du tamst, Du möchtest mich bitten, unt was Du wolltest, ich toiirde Ding ne währen. Jch tann’5 ja. Hatte-, also schiefe log, mein Junge, nnd sei nicht blöde-. Wie viel brauchst Du? Fett gebe Ding acttt.« »Wirllich, TantchetrZ Aber est- ist sehr viel, ttnt was ich zu bitten ttabe.« »Ach wag-, Hans, es handelt sick doch um mein einziges Kind« Allerdings-, Tantchen, und ident: ich Dir sage, daß Dein einzian Kind mich liebt, und daß ich nie eine Andere heirathen werde, als Fränzcttem so wirst Du ahnen, worin meine Bitte be steht. Weißt Du, ich habe ja schon tat-ge gewußt, aber sd recht haben mit- ; . es doch erst die letzten Wochen ae.3eiat. ; daß wir Zwei Zusammen aehiirett. Isie ; Stunden, die wir so allein ittt stillen -Wald verltrachten .,?lllein? Uttt’L« Himntetstditlen we war denn der Lieutettant.’« »Der Lieutenant, ach, der war ia immer andertdeitia beschäftiat, der der machte botanische Studien -- ttnd also, Tantchen, gib’ tnir Fränzcttett zttr Frau: in einettt Jahre bin ich Arzt in meiner Vaterstadt. Unser atter Doktor zieht sich zuriiei und übergin mir seine Praxis.« ,,.s)ans, lieber Gott, das ist «a wohl niclit möglich —- Du solltest d gerade den Blitzableiter —- ja —- nnd nun -—— Fränzchen —— sie sollte einen Land toirth heirathen —« »Sie will aber legen, sie will nur »Vetter Hans haben« — Fräuzchen steht in der geöffneten Thür, und nun stillt sie der Mutter um den Hals, und ,,eine Frau, ein Wort,« so sagte sich die Amtsräthin und froh, daß es we nigstens kein Lieutenant ist, gibt sie ihre Einlvilligung, nnd das alte Gut-— hans sieht ein strahlendes Braun-nat Die Frau Räthin beschließt aber ins. Stillen, niemals wieder Vorsehung zu spielen. Es kommt ja doch Alles an ders, als man denkt, und ein Blitz ableiter ist manchmal gefährlicher als der Strahl, den er ausfangenjoll —--——-.--.---— - Eine neue Anekdote erzählen englische Blätter von Dein wolslbelannten Pusblizisten Und Poli tjlek Henry Laoonchere Die-set Par l.1nien:nrier hat nicht die Gewohnheit, sich- siir seine Die-den mit Notizen zu ursehen, nnd wenn ser in irgend einer politischen Versamnilnm eine An Ins-»Hu- 7wnlt1n fass sk- ANle k-;«« »Z. . usw-» s---««- usw i» Ins-;- I·«"- »H zige Vorbereitung darin, dafz er die letzte Nummer des ins der betreffenden Stadt erscheinenden konservativen Oe an E kauft, und mit seiner beißend-I Kritik des Inhalts beginnt. Bei ein-er Versammlung in Northampton hatte er aber auch dies vergessen, nnd er schien ganz »nnbewafsnet« auf der Platsorm Zum Glück saß an seiner Seite ein Freund und Gesinnungsge nosse, der verstorbene Abgeordnete Vradlaugh, der gewöhnt war, immer sehr aussiihrliche Notizen zu machen. Auch bei dieser Gelegenheit hatte er den Zettel vor sich liegen, während er wartete, bis Laoouchere seine Rede ge halten hatte. Das tam diesem sehr qelegen, nnd mit einer genialen Hand bewegung ergriff er das Papier und zog es zu sich heran. Nach einigen einleitenden Worten begann er kalten Blutes und unbekümmert um die Pro teste, die ihm Bradlauqh zuflüsterte, dessen Notizen von A bis Z zu ver-— werthen und schloß endlich seine Rede mit den Worten, er wolle nicht länger zwischen den Bersammelten und sei nem geschätzten Freunde stehen, der, wie er wisse, eine höchst wichtige Rede vorbereitet habe. Was Vradlaugh dann schliesslich gesagt, wird nicht be richtet, aber es heißt, dafi er sich eini ger triistiaer Ausdrücke bediente· -———-·-—--—-« Schadens-eines für »Sitteuqebliehei ne«. Just Lande Lllbiou iit man iin Be griff, eine ebenso originelle wie nach ahri.i.«n-Jwertl)e Idee zur Ausführung zu drinnen. ist bildet sieh eine Ver iiitserunask-0jesellsctnift, die undemittet ists Mädchen Gelegenheit geben will. beizeiten dafiir zu sorgen, das; sie — iin Falle sie unverheirathet bleiben— ss im Alter auf eine Reute rechnen diirs sen, deren Höhe sich natürlich nach der einaezahhen Prämie richtet. Während der sonniaeu, hoffnunggfrohen Ju gendtaae muß mit der Einzahlung de aonuen werden, und wenn sich dann bis zum 4(). Lebensjahre der Ver-« sicherten der ersehnte Gatte nicht ein gefunden hat, beginnt die ,,Compann« mit der Atte.iai)lung der Rente. Nun verwirteu selbstverständlich alle Ver sicherteu, die vor dem festgesetzten Ter nnn das susze Joch VyMMS aUl lJM nelnnen, jeden Anspruch aus ihr bereit-E in die Kasse der Gesellschaft geflosse nes Geld, das dafiir denen» zugute kommt, die auf das Ehegliiek verzich ten miisserr. Ob aber die Betheiligten die schon dag- rentenbringende Alter erreicht haben nnd dann erst ihrer an deren Hälfte begegnen, nm noch se spät iiber die Schwelle des Reichs der Erkenntniß geführt zu werden, ihre Monatsrente weiter erhalten, ist nicht gesaai. Arn Ende hat man diesen Falt, der doch ab nnd zu sich ereianet --«— denn auch die nicht mit irdiscken Gü tern arieanete »Frau von vierzig Jah ren« besitzt manchmal Anzielinnactk trafj aus dasj· ewig Männliche --—- in den Statuten gar nicht voraesehen. Jedenfalls verdient die »Okt) MaidsJ Jnsurance lsoinpann«, die demnächst ins Leben treten soll, vollste Anerken nnng. --. - O-—— — Instruetimh Förster tvdr der Jaad zu den Jagd aästen): »Ein Hund ist ein Hund und kein Hase-, das- wissen die Herren, nicht wahrt« Alle: »Ja, Herr Förster!« Förster: »Ein Treiber ist ein Mensch und ein Mensch ist tein Hase, das wissen doch auch die Herren, nicht wahr?« Alle: »Gewiß, Herr Förster!« Försten »Dann brauche ich Jhnen blos noch zu sagen, wie ein Hase aus schaut.« Lin-J der Schule. »....Wenn ich Deinem Vater 500 Mart geborgt hätte, nnter Ier Bedin gnnasp das-. er jährlich 75 Mart davon zuriickzahlen miisztc wie oiel würde er mir dann nach V erlans ven 3 Jah ren noch schulden?« »Im Mart!« ,,',’f.1lsch Junge!« »Aber Herr Lehrer, ich tenn’ doch meinen Vater!« Nu also! Gehiilse: »Fräulein Grätnlich was sbien Sie hat sich beklagt, ihr Bild irsäre gar nicht ähnlich« Photograph: »Darüber beklagt sie ,f.-ch? Da soll sie doch vergnügt sein!«