Ju- « «« - HMOWONMO 35 « ; fwf Die Sünden der Väter. — Roman rsozt Frass Doktrin PHGXOTHIZEPFJJHHV » J WM AW is n.-Mnn«x«0 MMMHWMHWMM (7. ZorisctzungJ , FREESE Calbecoit laan g iicilich sfeirt. Jemand-en gefunden zu haben der sich dieser tragrigen Ausgabe tm krzieht Gehört es zu Jhren Ge wohnheiiem meine Herren, sich in die Lage verdächtiger Diebe zu schicken indem Sie sich einer schimpflichen Er niedrigung unterziehen-» Das hätte ich nicht laut-L Jch wurde einst durch die oslauer Polizei leiblich vifttirtt da stand freilich die Sicherheit eine-» Kaisers auf dem Spiele, und das diente als Entschuldigung Trotzdem tadelien Sie die Regierung, die es zn ließ. Hier dagegen entschuldiaen Sie sich kaum, ivenn Sie Ihren Freunden j eine solche Beschimpfung zufügen we sen des Verlustes einer Lappaliek »Selbsiversiändlicko sind Sie nicht verpflichtet," suchte dieExcellenz ein zulenken, allein Sassuliisch schnitt ihn das Wort ab. »Nein Wort mehr, mein Herr,« schrie er, seine linke Hand in die Höhe hebend, während er die Rechte von der Brust wegzog und Qigas Hand miti leidenschaftlichem Zorn drückte »Ja will Ihnen nicht einen Vormund bie ten, mich zu verleumden, wenn ich die ses Haus verlassen haben werde! Ich kenne Sie, ich habe Sie schon seit lange durchschaut. Sie sagten zu Ihrem Eos-os- SIIOO XVI-It Ist-su- Risfsm Des-P ! i ! i i vvsyssss »V--- qu s-- ---I-.» sp·-.»-.. und seiner Enkelin: wir missen nicht-Z Genauei iiber sie. Verreife auf einige Wochen, damitDu ihnen nicht in die lle gehst!«' Das haben Sie gesaats eugnen Sie doch, wenn Sie eH wa gen! Und Sie, der Sie den Ruf eines unschuldigen Mädchens mit den Hin tertreppengeschichten anzuschwiirzen suchen, die Sie in irgend einein Win kelchen der russischen Botschaft aufge lesen haben —— Sie stürzen sich auf die günstige Gelegenheit, uns zum Wohle Jhres Sohnes der öffentlichen Berach tung preiszugeben! Es ist Jhnen ge glückt, aberSie sollen sich des Erfolaeå nicht ganz erfreuen· Sie sollen nich: die Gelegenheit haben, heute oder innr en zu sagen: »Aha, der Alte hat den odf aus der Schlinge gezogen· Hät lften wir ihn durchschnitt, so würden wir den Diamanten gefunden haben!« Sie sollen mich durchschauent Was ich mir in Anbetracht meines Alters er bitte, ist nur, daß Sie mir erlauben, mich nachher nicht dem Mitleiden und Bedauern auszusetzem indemiich län r hier verweile. »Wenn Jemand g iitig sein und mir einen Dienst er weisen «wollte·« fügte Sassulitseh hin zu, indem er das Gesicht seitwärts wandte, als suchte er einen Freund. so würde ich ihn bitten, mir einen Oagen zu holen, damit ich sofort ner der schändlichen Durchsuchung mit meiner Enkelin abreise.« »Das werde ich desotgen,« sagte Lesley. «Dant, herr -Leslen,« erwiderte Sassuliisch. das haupt neigend. Dann wandte er sich an die Excellenz: »Ja bin bereit, Herr Dunban, durchsucht-. Sie mich!« Dunban bewahrte immer noch die selbe Meinung, obwohl ihn der direkte Vorstoß des Russen etwas unsicher gemacht hatte. Er führte den Alterv ins Rauchgimmen das an die Biblio thek anstie , und rief den Schutzmann herbei. »Der Herr wünscht durchsucht zu werden,« tagte er ihm und zog sich zurück. Der Major war entrüstet und un glücklichen als je in seinem Leben: er ging Dunban nach, der sich auf die Terrasse zurückgezogen hatte, Und sprach ihn nn. »Herr Dunban.« sagte er nnd sein Stimme zitterte vor verdaltener Er regung. »Sie haben mich tief vertetzt.« »Sie machen wohl eine Anspi lung —« »Ich fpiete durchaus nicht darauf gi, was Sassulitfch über Sie gesagt t.« »Alles, wag er sagte, ist wahr, ab solut wahr-« »Darum handelt es sich nicht. Sie haben sich meine Choratterfchmäche zu Rutze gemacht, um die Enqnete außer halb der Grenzen der Ehre nnd Sryick stichteit zu erstrecken-« »Wartet! Die doch das Ergebnis der Untersuchung ab.« »Es ist mir gleichgiltig, ob Sassn litfch schuldig ist oder nicht. Wie den: such tei, Sie haben mir eine nicht wie der gut zu machende Kränkung zuqe fiiigt Sie sind schuld daran, daß ich eh zkun ersten Mal m meinem Leben i vor mir tell-er schämen muß und wie immer diese Angiefegenheit auch endige bitte its-Sitz mein herr, mich nicht Rette ni- Ihren Freund zu bete-ach tenf DER-an antwortete nur mit einer sinnst-en Verbeugung und zog sich Mist-! Mit dem Bewußtsein zurück, des ih- fein Eifer-. Zeilen ans den ·· FULL- eisset Abentektertn zu befreien kå eine keh- gnsnsenehne Lage ge f Mk ist-Er Nur der Erfolg konnte Es Witzes-« « Fee-Be in dickem Augenbkiet ek iåer Schuwng und weidete Las er tpr feiner genesen Durchsuchnng keinen Diamancen bei sSassnlitsch gefunden habe. » Gleichzeitig trat auch Leölen ein. der .einen anen herbeigebracht hatte. Sossnlitsch lam aus dem Rauchziw met und fragte mit zitternderSrimnie, wie niedergedrückt von der Schmach, vie ihm eben angethan worden: »Wi- ist meine Enkelin?u Olga, die in einem Winkel gesessen« und die Mitleidsbezeugungen gesenk ten Hauptes als die wahre Personisi lation ver Demüihigung abgelehnt hatte, erhob sich nnd ging auf ihn zu. »Kann ich mich nun zurückziehen?« fragte Sassulitsch mit erhobenem Haupte laut. »Sie sind frei,« erwiderte Dunban »Dann lomm’, mein Kind!« Die Herren traten zurück, um sie« durchzulassen und grüßten sie fkumm, während Sassnlitsch, ngas Hand er: greifend, sich entfernte. Doch plötzlich blieb er stehen nnd schrie gellend mit einer unglaublichen Külmheits Maßen wenn es bei Ihnen in England Sitte ist« auch Mädchen wie Greise durch Zchußleute dnrchsuchen zu lassen.« Jn demselben Augenblick hielt Olga den Diamanten in ihrer Hand ver bot-gern 1 8. K a p i t e l. Sassulitirb hatte feiner cknielin den Diamanten in dein Augenblick zuge fteckt, als er seine linke Hand gegen Dunban ausstreette und, seine » tel lang verändernd« die Rechte aus der Brusttasche zurückgezagen und Olgaks Hand ergriffen hatte. Die Bewegung feiner linken Hand war plötzlich unv rasch ausgeführt worden, während die rechte sich langsam gesentt hatte, als suche sie eine Stütze. Die Beweguna war vollkommen natürlich und den heftigen Worten entsprechend, die er ausstieß. Aber ein Taschenspieler vor. Beruf hätte darin sofort das in feineir Berufe allgemein gebräuchliche Mittel wiederertannt, das angewendet wird-, um die Aufmertsamteit der Zuschauer von einer delikaten Manipulation ah zulenlen. Das Iaschensvielerstiictchen war vortrefflich ausgeführt worden und rettete den Alten. Olga hatte etwas Hartes von der Größe eines Drosseleies in ihrer Hand gefühlt und sie begriff sofort. daß es, der gestohleneDiamant sei. Born ersten Augenblick an hatte sie den Verdacht gehabt, daß ihr Großvater an dem Einbruchsdiebstahl betheiligt sei. Er selbst hatte es ihr in der Voraus-sticht tornniender Schwierigkeiten zu ver: stehen gegeben. Nun war aber ihre schwache Hoffnung daß sie sich ge täuscht haben könnte, vernichtet wor den; er war der Dieb und sie seine Mitschuldige. Was sollte sie nun thun? Das Ver brechen ihres Großvaters aufdecken und den Betrug enthüllen, der den Einbruch ermöglicht hatte, sich einer Untersuchung unterziehen, die bewie sen hätte, daß Beide nicht wegen poli tiscber Umtriebe, sondern wegen ganz gewöhnlicher Verbrechen nach eibirien verfchictt worden waren? Und die Folge wäre gewesen, daß man sie hin Veggejagt oder gar ins Gefängniß ge worfen hätte. m --. Lllc Lclocll occ Oclgllllgcllljclh sub Entsetzen der sihirifchen Gefängnisse lebten in ihrem Gedächtnisse wieder auf und erftickten die Emviiruna ihres Gewissens. Sie mußte entweder fer nerhin lügen oder noch tiefer sinlen. Sie verhielt sich still und unbewea lich, während ihr der Großvater die Hand zumachtr. Sie war nahe daran. vor Scham und Gewissensbissen ohn mächtig zu werden. Es fchien ihr, als öffnete sich derBoden vor ihren Füßen; es brauste ihr in den Ohren und sie fühlte, daß sie im Begriff war, die Besinnung zu verlieren. Doch iihers dachte sie, was geschehen toiirde, wenn sie das Bewußtsein verlore: Man würde sie vorn Boden aufheben, der Diamant entfiele ihrer Hand und-ihre Miifchuld wäre bewiesen. Das gab ihr die Kraft, sich aufrecht zu erhal ten. Glücklicherweife tonnten die äußeren Anzei en dieser fchrecklichen Prüfung dem fühle geiriintter Ehr. beigemessen werden. Betterton richtete einige freundliche Worte an sie, der Major flehte siean, daß sie sieh zu feiner Frau und den übrigen Damen auf den Rafenplat begehe. Olga jedoch antwortete Bei den mit einer ablehnenden Geherde und ging auf die Terrasse hinaus, lvo sie in einein Winkel sihen blieb, bis sie ihr Großvater ries. Dann begaben sie sirh zum Wagen, den Lesleh herbeiaehdtt hatte. Nur Lesleh begleitete sie. »Ich hoffe, daß Sie mir kein schlim meili Angedenken Thewahrenf fjagte er teife, als er die Wagenthiir ii fnete. »Herr Leslen Dunbas,« antwortete Saßulitfch, »wir werden unfere Freunde nie vergessen; wir können nur versuchen, unfere Feinde zu hergesen.« Er reichte dem jungen Manne die hand. »sein- sch Ihnen einen Dienft er weisen tönnte,« fagte Lesleh, durch den händedraex ermukhigt »Ich danke Ihnen. Wir kehren in unser Dotel zurück -—- Hotel zum Pein-tm Wollen Sie die Güte ha ben, nnd unserem Dies rson mit theilen. daß es nach der urchs ng unsere Koffer packe nnd åns im Votel zum Prinzen aussuche?'· Olaa hatte sich in der einen Este des Wagens zusammengesanert anhschien den junqu Mann gar nicht zu bemer ken. der auf ein Wort oder einen Blick von ihr hoffte. »Was-in fahren wir?« fragte der Kutscher. Lessrn zog seine Uhr zu Rathe. Erst in,zwei Stunden ging her nächste Zua von Pangboume nach London: des halb befahl er dem Kutscher-, nach Reading zu fahren. Nachdem sich der Waan in Bewe. aung gesetzt hatte, ergriffsassulitsck Olgas Hand, und ohne ein Wort zu sagen, nahm er ihr den Diamant ab. Auch Olga schwieg. Sassulitsch streicheite hen Diamant mit seinen Handflächm berührte ihn zärtlich mit den Fingern, dann ließ e ihn in die Brnsttaiche feines Rocke-I ateiten und drückte ihn ans Herz. Der Alte schien wieder jnna geworden zu sein« Er jubelte innerlich, der Kopf schwindelte ihm vor Wonne nnd Ent ziieiew Er kiiitte fiir fein Leben gern iiber die aanzeAffaire. iiber die Ein zellzeiten derselben gesprgihenx er Music fest-fah WH cl Ists «Utgu treu aus Sympathie stoßen würde, und cr befand sich nicht in der Laune, mit ihr zu diskutiren, da ihre Ansichten von Recht und Unrecht mit den seinigen nicht übereinstimmtern Deßlralb blieb er in seiner Wanenecke stumm und freute sich im Stillen über den tfrfola Als sich set-te erste Erregunu get-at hatte, begann er über die Zukunft nachzudenken und es traten ihm Ilin stände und Fragen entgegen, die eine sofortiae Erledigung erheischten. Er hatte keineswegs die Absicht, den Preis seines Schatzes mit den Partei-E zu theilen. »Sie waren unaeschickt ge wesen und verdienten für ihren Miß erfola bestraft zu werden« Er wollte sich ihnen gegenüber genau betrage". wie fie es gethan hätten. wenn ibnen der Streich gelungen wäre. Mehr schutdete er ihnen nicht: sie tonuten ihm jedoch Ungelegenl)eiter, bereiten Gliicklicherweise hatte er einen Vor sprung vor ihnen. Selbst wenn sie sich noch fo sehr beeilten, fo konnten si doch erst den Zug benutzen, der zwei Stunden später von Kangbourne at ging. Er lachte laut aus« als er sich vorstellte, wie sich die Herren der Durchsuchung durch den Schttnrnann unterwerfen mußten. Wie würde man aber bei dem weiblichen Geschlechte zu Werte gehen? Da mußte man erst eine Frau herbeihalen· O, arme Frau Parier! Dieser Vorgang würde doch eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen. Und dann müßten die Partei-S ihre Hab seligteiten einpacken und zur Bahn ftation bringen —tautn vor Mittei nacht. Er befürchtete keineswegs daß sit ausplaudern würden; es war indessen wahrscheinlich, daß sie s sobald ale möglich irn Hotel zum rinzen ein finden würden, in der schwachen Hosi nuna, ihn dort anzutreffen und ihn zu c bewegen, daß er aroßtnüthia aeaen He sei. Natürlich würden sie ihn da nicht sinden, denn das Hotel zum Prinzen wäre der legte Ort. den er aussuchen möchte. Dagegen käme ibm ein Hotel am Viktorie-part ooer selbst in Wbite chapel sehr zu passen. Doch plöylich begriff der Alte, das; selbst die erhabenstes Geister die all tiiqlichsten Dinge übersehen können, und daß es einen Umstand gab, Den e nicht in Betracht gezogen hatte. Die Fahrsch-ine nach der Station Victoria erhielt man nicht umsonst» und er hatte teinen Pfennig in der Tasche. tkine merkwürdige Thatsachek Er trua den Werth einer halben Mit lion bei sich, und war dennoch nicht im Stande, »sich einen Fabrschein drit ter Klasse nach London zu lösen. Es gab wohl Leihiimter in Neaoina, aber wahrscheinlich waren sie um diese Zeit nicht mehr geöffnet. Wenn nicht« konnte er - manden finden, der ihm Geld aus eine Schmucksachen geliehen hätte? Er rechnete nach, wieviel er brauchte. Billets nach London zwanzig Mart, Ausaaben im hotel sammt Frühstück nochmals zwanzig Mart. ein einfaches Billet nach hamburg vierzig Mart. Er brauchte also höchstens ern hundert Mart, und er muß-te sehen, wer ihm diese Summe aus seine Uhr, seine Ringe und Manschettentnöbse lieh. Einmal in Hamburg angelanat würde er schon Geld bekommen. Sein Freund Zimmermann war tein Feind guter Geschäfte, und trotz der Freund -schast mit MeAllister und dessen Tros: würde er den Diamanten doch antaui sen. Jawo l, hundert Mart » arm selige Latr note —- würden sür seine augenblicklichen Bedürfnisse ausrei chen. ån seinen Berechnungen zog er Olaa ni in Betracht, ausgenommen das Frühstück vom nächsten Morgen. Er beabsichtigte nicht« sie nach Haar-barg mitzunehmen. da er ihrer nicht mehr bedurfte. Es war ihm schon bisher schwer genug gefallen, sie unter seinen Willen zu beugen, und er wußte, das; sie begonnen hatte, ihre Memoiren zu schreiben, in der Absicht, sich eine sm abhiingige und ehrliche Existenz zu schaffen. Wenn eine solche Idee in mitten des Lu us und des Wohlleben iu ihrem Gei e Wurzel fassen konnte, so war es doch klar. daß nichts sie da von Ebringen würde. Wollte sie eh renhast bleiben, so wäre ei besser süt « -.-«- - -«.».---0 sie, das sie nicht mit ihm zusammen lebte. Wenn-sie später einmal mit ihren Memoires biet Geld verdienen wirbe. so wäre es ja möglich. dosiee ihr derziehe nnd mit ihr zusammen leben wiirdr. Vorläufig wiirde sie ihm nur zur Last fallen nnd deshalb mußte er sie los werden. . Aber ans welche Weise sollte er lich die hundert Mart verschaffen? Sollte ek sich as ben Kutscher wenden? Nem! Der hat diese Summe wahrscheinlich nicht, und weniger würde nicht genii gen. An den StationsvorsieherT Viel leicht tbiite er am besten, da die Kühn heit immer siegt, sich zur Polizei oder zum Fr ensrichter zu begeben nnd sich das Geld zu leihen. Indessen toiirde dies viel Zeit beanspruchen und er hatte Eile, fürchterliche Eile! Während er überlegte, unterschied sein seines Gehör ein Geräusch. das immer näher lam nnd deutlicher wurde: es schien ihm der anschlcta eines einzelnen Pferdek- zu sein. ,.Olga,« tiefer plötzlich, »man folgt uns-s: hinter uns tomtnt ein Reiter da her, der uns hold einholen wird. Sieh nennn hin, aber ohne zu erschraken ob es ein Polizeibeanner ist." Olna iveciiselte ihren Platz nnts einine Augenblicke später sal) sie bei einer Ittiiinmung des Wege-Z den Rei ter. Troß her Adenddämmerunq er kannte sie Les-ten nenmL Ensinlitich streicheln sich vergniigt k. r.--4 —-— :I.—-.. VII- IIlllII, ulI II YULII, IUIL lljllcll folate. Nun bot die Flucht teine Zchwierigteiten mehr, und es war ein Vergnügen, daß der Sohn desjenigen Mannes, der sich am meisten Mühe gegeben, ihn des Diebstabls zu iiber iiibren, ihm znrfflncht verhelfen würde. Auaenscheinlich konnte sibm Olga also noch einen Dienst erweisen. »Wenn ich niedrig genug wäre, mich dem Gefühle der Rache hinzu-geben« sagte sich Sassnlitsch, »wäre ich veri fucht, in England zu bleiben und die Beiden Zu verheirathen Welch ein Triumph, dem geschickten Staatsmanvs sagen zu tönnen, daß sein einiger Sohn mit der Tochter eines ruskifn Einbrechers verbeiratbet ist!«« Diese Xdee eroisnete ibm ein neues -eeld fiir seine Betrachtungen, die er mit Muße verfolgen konnte, da Leslen glaubte, erst am Bahnbos an Sassw litsch herantreten zu sollen. Als der agen bielt, lam er denn auch heran » nnd öffnete den Schlag- ’ »Ich bin anen in der Hoffnnna gefolgt, daß Sie mir erlauben wür- » den, Jhnen meine Dienste anzubieten·' sagte Leslen. i »Ist es Herr Lesley Dunbanst fragte Sassulitsch mit gutgefpieltemt Erstaunen. l »Sie haben mich unkathng zi glauben, dass ich anen gegenüber al: Freund handeln darf,« fuhr Leglen sti »Jbre Freundschaft wird mir stc is theuer sein Herr Leslen Wir müssen verzeihen, wenn auch nicht vergessen -- — daß uns JbrVater falsch beurtbeilt und verdächtigt bat; eg ist jedoch nich meine Art die Schnid des Einen dein Anderen ausznbiirden Wenn es Ih nen recht ist, wollen wir nie mehr da rüber sprechen Fur den Augenblick ist mir Jhr Angebot doppelt willtoin men denn ohne dasselbe wären ioir ge zwangen hier zu bleiben bis une unfer Diener eingeholt hätte. Meine Enkelin ist ganz verstört. wie Sie sehen, nnd auszer den Schwierigkeiten fass Moico hi- Ins uns-«- Untrsahksrp heit nicht geringe sind. habe ich zu mei ( nein Schrecken bemertn daß wir in der « Eile der Ahsahrt mit meinen Effekten ; auch unter Geld zurückgelassen haben J Ich sagte eben vorhin zu meiner En ; telin. daß ich an Parter telegraphiren ’ müßte, er tolle sich nicht nach dein Hotel zum Prinzen begeben. Nicht wahr, liebe Olga?« Olga antwortete nicht. »Das erinnert mich«" bemerkte Les-: len, als sie in den Bahnhoi eintraten. »daß ich Ihren Austrag nicht ausge richtet habe. Da die Post bereits ge schlossen ist, werde ich Jhren Diener durch den Kutscher henachrichtigw lassen.« »Das itt nicht« nöthig, Olga hat schon der Frau Parler die nöthiaen Befehle ertheilt.". Selbstverständlich war die-.- eine Er- » findung: es schien dem Alten, daß das I hotel zum Prinzen doch der sichertte Aufenthalt sür ihn sei. Dsa Lesleh den Austrag nicht ausgerichtet hatte, miirre ihn Parter in diesemhotel nicht suchen, weil er den Alten einer solchen Kühn . heit laurn siir fähig hielte. Lesleh löste Billet-z hie zur Smtion Paddinaton. Die Aussicht mit Olga ; zusammenzureitem an sie denken zul dürfen und der Fortsall jeglichen Zwanges erfüllten ihn mit einer uni betchreiblichen Wonne. - Als er in Panghourne Olga in den Wagen eholfen hatte, war ihm Eveline im estibiil entgegengetreten Auch sie war bleich vor Erregung. aber sest und ruhig: sie war entschlos sen, zu thun, was sie siir recht hielt. «Sind sie fort?" hatte sie Lesleh gefragt; »- ann«miissen Sie ihnen folgen. Leslehl Olga hensthigt Ihrer und ei ist Jhre Pflicht, sie nicht zu ver- « lassen, aus Achtung vor ihr, vor Ih-« nen und vor mir. Gehen Sie, lieber Leiteh!« Ihre Stimme tte gebeten als sie, eine band ergrei end, intui tllgte: «- r Vinnnel möge Sie Beide segnen!« N-·--— -.. 19. Kapitel Der « åsnhr in vie Sahnhofshtlie ein« Eine inute später waren Leslestz «----.--·« . szfulith und Olga bereits auf dein Weise nach London. Leuen deine ein leeres Tonne efnnden, heiser belegte. Er brach suec-il das Schweigen Indem er fein Porte ereilte dem Alten reieytr. sagte et: Sie werden eine für Jhre gegen wärtigen Bedürfnisse genügende Summe darin finden« Sassuiitsch verneigte sich schwei smdf sann fragte er, an welche Adresse et das geliehene Geld zutiickerfiatten falle. worauf ian Leslen feine Karte reichte. Der Alte nahm sie fast feier lich entgegen und steckte sie mii dem Vortefeuille in feine Rocktafchr. »Vervollfiändigen Sie meine Ver pfiichiungen gegen Sie, Herr Dimesm indem Sie mich belehren, welches die Angenehmfte Roufe für eineReiie nnns dem Continent ist« »Noch Paris ift Dover nnd (5etlni·v, fiir den Ofer Queensdorongb die heer Linie.·' »Einem-borstigen Und der nächste Zugs-« »Ich glaube, daß der Zug fiir beide Linien um elf Uhr abgeht-« »Dante. Lflf Uhr! Würde es Die zu iriib fein, Ohms-« »Nein« erwiderte sie ovaihifckn »Dann werden mir diefen Zug de unnen« «Wcsllen Sie denn fo schnell Kng land verinijen ?« fraer Leisten iedhaf«. ,,Finden Sie irgend eine Noinmen dinfeit oder einen Grund für uns-, länner hier »in bleiben?« freie-te der lAlte bitteren Tone5. Da Les-ten nichts zu erwidern wußte, fuhr er fort: »Wäre die aeaen uns gefchlenoerte Beschuldigung nicht als falsch besin ven worden« so wäre es schicklich ne wesen. in krnotanv zu oletoen, und uns in vertheidigen Die Untersuchung ist jedoch bis zur äußersten Grenze geführt worden, und so sind wir frei nnd können nach unserein- Belieben dont-ein« Sie sind ein vratiisckee Volk und während unseres lurzenAuf ienttfaltes haben tvir gelernt, daß das: Idefte Mittel, sich Ruhe zu verschaffen das Reisen nach oemContinent ist« « Leslev beachtete nicht die Anfpielnna aus sein eigenes Betragen und seine Reise. Er dachte nur daran, was fiir ihn England nnd die ganze Welt ohne Otga wären. »Nein, eo ist weder ein Grund, nocks vie Noth-venvigteit vorhanden, inEng lanozn bleiben,« bestätigte er seufzend und warf einen Blick auf·Olga, welch nievergeschlaaen in einer Ecke friß. Sassnlitsch glaubte, genug gesnat zu haben, er trezute die Arme iiver die Brust und lehnte den Kopf an vie Rückenlehne. als wollte er schlafen. Als ihn Leslen einige Minuten später anredete, erhielt er teine Antwort Der Alte schlief » oder that so, als schliese er. Seinen Platz toeckzsetnv. setzte sich Leslen Olga gegenüber Sie erhob ils ten Blick zu ihm nnd war eritannt. aus feinem Antlitz seine innere Bewe gung tviedergespiegelt zu irden: dann sentte sie die Lioer voll Demutti unt Scham, die sie gar nicht zu verbergen suchte. Warum sollte sie sich übrigens noch verstellen? Was hatte ihr dir Täuschung einaebrachtt Nichts, abso: lut nichts. Sie hatte nur einen Blick aus das Glück gestattet und ließ ibr das erbärmliche Schicksal, das itsrer wartete, noch härter erscheinen. » »Sie sino·ttz»otfl»ni»cht glücklich, Eng UUIU zu UcclusscllT Icsglc kalkl), DTT nur die Wedniuth aus ilzrein Gesichte bemerkte. »Nein, nein,« rief sie voll traurigen Bedauerne; ich bin sehr, sehr tinqliick lich. Jch habe hier gute Freunde ge funden und empfinde einen tiefen Schmerz darüber, dasz ich sie wieder verldssen muß - nnd auf diese Art.« »Wenn Sie so denken, dann dürfet-. Sie überzeugt sein, daß Jhre Freunde es noch mehr bedauern, daß sie fort gehen. Jene leiden ebenso idie Eie« »Aber ohne Deniiitiiigung!« »O, bitte nin Verzeihung Sie haben teine Ursache, von Demütbignna zn sprechen. Wir liaden schlecht artiande!:, aber nicht Sie. Sie allein haben tin zu verzeihen. zind mir, ivir müssen Sie iiten. zu vergessen und zu ver-reiben eredn Sie nie mehr zn uns zuriick kehren-« »Nein, nein! Es ist Alles vorbei, als ob wir gestorben wären. Eine Riicklehr ist unmöglich« ssi Gegentheili Sie ist sehr le..., mögiich,« erwiderte er mit wachsender Lebbaftigtein »Edeline hat es misc lich aeinacht.« .Eveline? Jch verstehe nicht« Jn dein Wunsche-—- die Beleidigung wieder gut zu machen, begeistert durcki den Ge unten, das Mädchen glücklich zu machen, das er liebte, neigte sich Lejlen zu Olga hinüber nnd sagte niit leidenschaftlichern Freier: »Ich liebe Sie! Evciiiie weiß es, das ich Sie liebe, daß ich nur Sie al lein lieben lann, und sie schickte mich Ihnen nach, damit ich Sie bitte, meine Frau zu werden. Lassen Sie sich als meine Frau nach Pangdourne zurück bringen!« Eine let-hatte Röthe mischte über ngat blasse Wangen; ihre Augen füllten sich rnitThrirnem ihre Linden — bebten und der Ausdruck ihres Gesfchi tes wurde sanft und zärtlich. Dass war die Antwort ihres Herzens eins Eveli nens Ortsstatut-. Lesleys Leidenschaft dasegen ließ sie ziemlich falt. Während einiger Augenblicke dersagte ihr die Sprache vor innerer Bewegung. »Das hat Evelinse geil-sank stam: nieste Otga endlich mit heiserer Stim inez «sit. die mit so inniger Liebe an » Ihnen Einsti« . .— . .. ,---·»; »Sie wären weniger erstes-O kenn Sie das gute Mädchen von ihres MI heit an rennen wiieven, rote teh es "tenne.« »Wenn ich Epeline so tennen wsrde wie Sie wäre ich desto erstaunten IIH Sie aus«-m- neve Mädchen ve- nenn ekividerte Dlga aufrichtig. » as ver mag ich Ihnen zu bieten, das eine so innige Liebe ersetzen iiinntei Was wissen Sie über inich?'· · .Jch weiß nnr,« erwiderte er bei nahe heftig, »daß icli Sie inniger liebe, nls Alles auf Ver Welt. Ach, über meine Liebe läßt sich nicht streiten, und sogenannte Vernunftcigriinde kommen siegen sie nicht auf. Sie ist stärken als mein Willen, stärker, glaube ich, Als mein Gewissen nnd meine Begriffe von nnt nnd böse. Jch habe versucht, Sie zu vergessen. Sie nicht mehr zu lieben. Zie- ivissen ja, warum ich verreist war, nnd nun sehen Sie das Ergebniß.« Sie betrachtete ihn, wie er, halb knieend, ihr seineArine entgegenstreckte bleich, von derLeidenschaft übermannt, nnd in ihre Verwunderung niiickte sich etwa-S wie Verachtung, denn vie Liebe war fixr sie noch ein leeres Wort, ein nnoetannteg Gefühl. das sie selbst in ihren friilieren inäoriientriinmen tanm geahnt, ali- noch tein Wölkchen ihr Dasein actriilrst hatte. »Wenn ich aber schien Antrag av lehne,« Linie iie lc::ni.nn. »Was würd-e dann qesktiehen.'« ..Gott allein meist ess! Aan- mikh be trifft, so würde ich Niemanden T und Edelinen am allerwenigsten « ern Herz anbieten, das Ihnen gehört« »Ich muß ü«herleaen,·« sagte sie, das Gesicht wegwendend Sie schloß die Augen nnd bemühte sich in ihrem hei ßen Verlangen, gnt zu handeln, ohne Rücksicht auf ihre Lage nachzudenken Was würde sie an Eoelinens Stelle thun, wenn dieser Mann zu ihr zu rücktehrte, nachdem ihm eine Neben buhlerin einen Korb gegeben hätte? Würde sie sieh einein Manne zu eigen neben, der sie einmal verlassen und-der sie nochmals verlassen tönnte urn einer Laune willen; einein Ellianne. der die veraänaliche Schönheit mehr sckäHm als die ehrliche Hingebung eines gan zen Lebens-, Würde sie diese Unbestim diateit vergeben, die sie niemals der aesien könnte? Würde sie ihr Glück Und ihre ishre einein schwachen Menschen anvertrauen, dersech selbst nicht de herrschen kanns Nein! Tausendmal nein. Leelen mußte nicht, was in ihrem Geiste vorging: er ergriff ihre Hand nnd führte sie an feine Lippen. »Warte-i Sie,« rief sie lebhaft nnd bedeckte sich dsas Gesicht mit beiden Händen Naasdent sie die Frage vbnEvelinens Standpunkt geprüft hatte nnd zu den lsraebniß aetosnren war, daß das Mädchen Leslen nicht mehr heirathen würde, begann sie darüber nachzuden ten, oh sie teilten Antrag annehmen könnte. Das war allerdings eine gan an dere Frage. Sie hatte leinen stolz zu Rathe zn stehen« teine Hossnnngen zu hegen: sie innszte eine Heirath her beiführen, die sie vom Elend und der Schande befreie. Tier einziae Einwand war der, daß sie ihren Mann hätte täuschen, ihm die Wahrheit verhehlen müssen. Leslen hatte ihr wohl qesaat, daß seine Liede störter sei, als sein Gewissen und er würde sie vielleicht auch heirathen, wenn er die oolleWadr heit über sie wiisztez aber an das - itändniß, das sie der Schande, ihn in täuschen, iiberheben ioiirde, konnte sie nicht ernstlich denken, denn das Gliiei eines ganzen Lebens stand ans dem Spiel, und zwar nicht nur ihre-« son dern auch seines Lebens. Es wäre wohl möglich. daß er sie heirathen würde, seine Liebe würde sich doch bald »in Abscheu nnd Haß verwandeln. llnd wenn sie dann nicht auseinander gin« aen. so tviire ihre anunst erfüllt von Vorn-liefen Beschnldignnnen nnd Lei den. bis der Tod sie erst voneinander befreite. » effortsetznng soiszt.) » --.-h- --- Uns Vesicantes selieserte Ostsee-. Eine äußerst originelle neue Jn dnsirie ist die Liescrnna von Wäldern aus Bestellung, in einigen Wochen und aus beliebigem Terrain. John Wiliing ane- Jndidnapolisks ist der Ur heber dieser Industrie, der sich anhei schig macht, in einem Monat einen qeinzen Trinnenioald von 8 bis 10. 000 Bäumen von den Ufern dezStils len Oceani zum Gestade des Bilan iischen zu verpflanzen Vor turzem hat er in dieser Beziehung eineGlank leistung vollbracht. Der reiche Cupi talist Blair hatte lich in der Nähe von Fae Hillt eine prachtiqe Residenz bauen lässem die etwa ist-z- Millionen Dollaes tostete. Da ee aber an Schat ten fehlte, telegraptpirte er an John Wiltinen ihm einen Wald der in der Nähe von Chrster lag, auf-sein Be sikihum zu ver-pflanzen Der Austrag wurde alt-ge ührt Der Unternehmer ließ eine ilseeisenbahn zwischen Chester und For Hills bauen nnd Uhu-führte in weniaer als einem Mo nat mit seiner besonderen Methode alle Bäume, darunter auch alte Ei chen. an den bestimmtenOrt, ohne daß diese litten. Der Millionäre erhielt seinen Wald, mußte allerdings gegen · 8290900 dasiir bezahlen. —- ----·0.s-·—s—— Eurdpiiische Adeliae sind nach wge vor en ameritanischeq «Miß«-Heirn then bereit. « i i i llm Seleines ioiirdieen zu können, muß man selbst groß sein. i