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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (April 10, 1903)
J P. Windolph, Herausgehen Grund Island, Nebr» m. April 1903 Hineitek Theil.) Jahrgang 23 No. Zig. ·- WAGN- . Un scllckees see-b am lehnt-iqur cel — iind die Molche-n fragend ermessen: »Den tragen sie wohl sit-on wieder fort?« Und geben vorbei — und vergessen. Sen them-es Antl:tz, ein edles Herz « de, die liebend gewaltet nd die sich« nach heißem Kampf und , Schmerz Nun hier zum Frieden gefalcet. M Wehe schweigan nnd schaue hinab Tsxokapee due-is heiße Ihm-W Ein Menschenleben-»ein frisch-s Grab — llnd solch unendliches Selmcnl ·. -——-I—-.-.-—-——— Um palmsonntag. Novellcttc von Gcrliard Walten —,.-. Der Kapitänleutnant von Will brandt saß vor einem Haufen von Briefen. Vor wenigen Tagen erfl war er nach dreijährigem Aufenthalt in fernen Meeren an Land gekommen — Gkkkchmijthkg öffnete er Die Briefe. Aber plötzlich belebten sich feine Züge. »Als-il« sagte ee nnd Nile sich zurecht. Ein Mir-as spöttisch-es Lächeln legte sich um den energischen Mund. »Ist das nur möglich! Merliviirksig, was das für einen Unterschied insclm ob man als armer Offixier um ein Darlehen diketl, oder selbst ein resctjer Mann geworden ist! Und :.1 Leyieieg bei mir eingetreten, entsinn: sick Jer brave alte Aantmerljerr nijt ein«-»in Mal Ies- sonst zvmin geziebten Neffen . und ladet ihn in fiel: ein! Kann mir gerade einfallenl Jetzt hin ich Euch gu; amqu —— Er ivnif den Br:ef zornig sus Is-» Jst-h Irs »Ist IssUjo »Vor drei Jahren war ich zuleßt da. Scheußlich steif und lang.veilig! Ein Lichtblicl war nur oie reizend-e Hedwig osn Lande-ing! Ein prächriges Mädels War ja schon damals mit ihren drei zehn Jahren ein junges Geschöpf oon feltfamem Liebreiz. Hab genug drau ßen auf De an dass liebliche Kind denken miiFeen —- fkffung fie war, ooch Lady durch und durch uno fast ek wachfen. Die ist nun auch schon sechs zehn Jahre al: und lonfirrnirt unr Goit weiß was- fonfi!'« Er stand am Fenster und fab hinaus. »Donnerwetter, ich fahre sachl« rief er plötzlich, «ur-.o nur um ihres-villen! Los Votfchoten!« Er öffnete das Fen ster unsd ließ die dnftige Frühlingslqu in’z Zimmer wehen. Er athmeie tief auf. »Ich muß dem Frühling wieder einmal draußen auf rsem LanIe in’s Gesicht sehen. Draußen gibt’s Oster lilien und braune Erde uno Weinen liißchen zum Palmfonnial Und er fuhr hinaus- Klanaoall läu teten die Glocken den kommenden Palmfonntag ein beim Sonnenunter gana. Auf dem Torf:eich trieben die plötfchernsden Enterr Unfug, uno auf dem Anger weideken junge Gänslein im pluftrigen, gelben Felderlleio. »Famos!« fagke er behaglich Da fuhr der Wagen in's Hofrhor ein. Sieif und förmlich empfing ihn der Kammer-dem ——— »Wir haben morgen Einfegnung der »K?n)er«, bemerkte der alter herr gemessen, als sie am Abend am Kaminfeuer saßen; »ich vermuthe, daß es Dir Freud-e ntachens wird, daran Theil zu nehmen«. Der Seemann oerbeugie fich. »So-gen Sie mal, verehrtei Herr Oniel«, bemerkte er nach längerer Fälle« ,.rvie achte auf Grünhaäae Tre- Herrn ron Land-—-l rina?« Det Rammerlxerr schloß die Augen« als wenn ihm etwas svel7 share »Die Tochter ioiro morgen lonfir miri«", sagte er kalt, ,,hier in meiner Kirch-i« »Was?'« enxfuhr es- »ein Zeeofficien Jetzt erst lonfärtnit:.’« »Mit sechzehn Jahren :iirf:e zeitig genug seini« eniaegnete cer Kammer herr in Demselben lässiaen Ton. »Sie foll nachher gleich aan Semin1r.'« »Seminae?« wiederholte der Offi zier tief erstes-Linn »Zeminar, sagen SM« «Lanoeing ist im wnlurey nnd Das Mädchen muß sich selbe helfen!« lam es abgemessen nnd selbstverständlich aus oene Munde see Kammerlierrn »Erspare mir Weiteresx wir luden Den Verkehr abgebrochen, und iclt ivünfck-. daß Du dasselbe thust! — Gehen mirs nun zur Nahet« — Der Offizier liißge rsser Tanie viel dand uns ging auf fein ZimmerJAbeH zur Ruhe ging er noch lange nicht »Aunes, süßes- Kino!« fange er rief in Gedanken, als er- endlich das-Licht ausblies. Die Glocken läuteten llar nnI feier lich zur Kirche. Jm Zuge gingen oäe Konfirmancen von des Pfarrers Haue sum Gotteshause hoch ver all Den an deren ragte eine schlanke vornehme Mdchengeflali, oie — in einfacher-; es gekleioeg war. ohne Reiten M Soldumhiingr. Sie unterschie:· N in ITOU von andern als durch khoe tllwde Schönheii und Den tie fes Ents, der auf dein jungen Gesi te Las-. After Argen lagen auf ce: edlen GXHalt des Fräuleins Von Handeln-n Die Augen des Maiors svon Laiioring. ihres Vaters, der tief zurückgelehnt in k feinem Stahl faß, füllten sich nsits Thriinem Ein Blie- Toll unendlicher Liebe floa aus den Aug-en des schönen. - Fisches hinein in feine Verborgenhekn R Mutter war nicht mehr bei ihnen. R steigen oee Seeoffiziers hin-gen f « km an der lieblichen und doch« Seflali des Mädchens, dies send und iiöer W Mitge fühl fluthete innige Liebe durch fein; tö· i Jetzt fiel ihr Biick auf sen giäkzemt den, ftntttichen Offizier, der hochauf-J gerichtet auf den Säbel gestützt imt Stuhl dessKantmerherrn stand. Ties’ neigte er sich vor dem Mädchen, iiber deren feines Gesicht leichte Röthe flog.. ,,Möchtest Du Dich nicht setzenLH sagte ser Kammerherr leise und tiihl;? »Dein Sieben fällt anfi« « Dser Säbel des Seeoffiziers ver hall:e laut auf den Fliesen, wie er dern - Wunsch zornig nachtum. Wie eine Rose unter allerhand naht ihaftern Kraut stand Hedwig vonLand: ring da vor dem Alt-ar. Tief neigte sie; sich vor dem Segensspruch und in ih renduntlem leuchtenden Augen glänz :en zwei Thriinen, als sie den Bliet ivieder ddrthkn wandern ließ, wo der Mnior mit feinen weißen Haar-en saß. Die Feier war zu Ende. »Der Zug wer jungen Christen ordnete sich. Eis wurde unruhig in der Gemeinde. Die Orgel setzte ein. Willbrandts Augen folgten Hedwig· »Ich wünsche nicht« daß Du dein Fräulein von Landring jetzt Deine Glückmiinsche darbringst oder über haupt daei Haus aussuchst,« sagte der Kammerhen den Pelz unihängend. Der Offizier richte-te sich hoch auf und fah dern alten Herrn in’s Gesicht, ohne ein Wort zu sagen. Es war ein tiarxn fester Seernannshtick aus stahl blauen, energischen Augen. Dann ging er hinter dem Kammerherrn her, und draußen vor der Kirche geradewegs aus Hedwig zu und reichte ihr die Hand vor allen Voll. »Ich bitte urn die Erlaubniß, Ihnen heute in Ihrem Hause meinen G titl wunsch abstatten zu dürfen!« fag:e er laut. Ske sah ihn mit ihren mächtigen, leuchtenden Augen an und legte ihre »Da-ro in seiner »Sie sind uns ja jin mer ;villtornmen!« Da zog er ritter lick·, fest zusarnemngerafft, die Hand des set-lauten Mädchens hoch an fein-e Lippen: »Auf Wiedersehenl« Jn diesem Augenbiicl fuhr der Wa gen des Kntrtmerherrn ah. Der See cffäzier grüßte wie vor einer Fürstin vor Hedxvig nnd ging, den Stil-et schleppen lassend, gleichnrüthig hinter-« ksr Hedivig ging am Arme des Maiors eern Hause zu, das sie bald verlassen und anderen lassen sollten. Ein heller Schein laa auf beider Gesicht. » »Es gibt doch noch Kavaliere« sagte rer Major und fah fein fchönes Kind» ans ’ i Eine Stunde später ließ der Aapis tänleutnane don Willhrandt sich bei dem Mafor Von Landring melden. Vier Hände streckten sich ihm freudig minigen und ztvei wundervolle Mäd ctkenauaen boten ihm den Willkomm. ,,Wissen Sie ais-er auch. in was fiir ein Haus Sie treten Z« fragte der Mas jor; »in das Haus eines Berfehinten und Heitnathlosen!« ,.Wissen Sie denn. iven Zie aufneh men?'« fragte der Zeeofiizier lachend zurück: »einen Hinausaeworfenenl Wollen Sie mich aufnehmen? Es ainzi etwas hitzig zu auf dem schlosse, nnd ich habe eine Abneigung daliegen mich schlecht behandeln zu lassen.« l »Von Herzen ivilltommenl Nehmenl Sie mit unserer Armuth fiirliebl« ——l Liebreizend stand Hedwig neben dein Vater. , Ein einfaches Mahl zu Dreien. Ader leuchtend-e Augen. Und herzliche-J Ver trauen. »Ich hätte nicht aedacht, daß wir fo feiern :diirden!« sagte der Major. — ,,Lierr Majori« sagte der Seemann am Abs-end zu dem alten Herrn, »der Kamnierherr war eben fo liebenswür dig, mir meinen Koffer in schicken; wollen Sie mich wirtlich behalten? So für vierzehn T.iae?« Der alte Soldat niclte gedanken voll: »Wie gern!" I « »Mein gnädiges Fräulein, Sie auch?« . Er war ausgestanden und vor Hed wig htngetreten und hielt ihr dieband hin. Zaglxafi legte sie die ihre hinein nnd sah zu ihm empor. ,,«-’erinlein Hedwkg s— ich habe Sie drei Jahre lang auf See im Herzen ge traan und nur um Jshretcvillen tam ich her. Hier stehe ich, ich taan nicht anders: Wollen Sie mich haben? Es ist alles wieder in mir anfaewacht und schläft nie wieder ein. Willst Du, Hed mig, Du holde? Stürmend wie draus i ßen die See, kommt meine Liebe iiher Dich —« zitternd stand sie vor ihm Da zog er sie an sich. und ihr jun Fes- Fdautst lag an feiner Schulter. »Wie fangt Jhr heute Morgen?« »Al! Fehd’ hat nun ein Cnde«t sagte er mit unendlich weichee Stimme: und dann lachte er dröhnend auf und trat, den Arm um sie fchiingend mit der jungen, reisenden Braut vor den Ma jor, der überwältigt oastand: ,,Bloß di e Fehde niit dem Kammerherrn wird nie ei n Ende nehmen. Aber es geht ja auch sol« — Der Maior stand in der tiefen Fen sternische und blickte hinaus. Da oben stand der volle leuchtende Mond und fein Licht lag über der stillen Gottes treli. Und in der anderen tiefen Fenster nische standen auch zwei und sahen ein ander in die Aug-en. Und blendendes Licht lag auch über ihrer Welt. Mild ging draußen der Frühling durchs Land. Es war ein glücklicher Palm sonntag Abend. Das alte Baus. Blictnslletic von Music Stahl Das alte Hans hatte so viel heim liche Winkel, Treppen und verborgene Eckchen, dafür war es auch ein uralt modisches Landhaus ohne ieden Stil. Ja, das alte Haus war schuld daran, in einem modernen Bau, wo die helle Sonne oder das etettrische Licht alles durchleuchtet, und das Gefühl der Verborgenheit nie aufkommen kann, hätte es nie geschehen können. Und der ganz altmodische, laubver wachsene Garten, der so viel Schat ten und grüne Dämmerung über das große ivintltge Haus mit seinen grauen Steinmauern warf, war der Mitschuldige. Jn dem Garten hatte es eigentlich angefangen. Wenn das tleine Kinderfräulcin dort mit Bubi, Mädi und dem Klein sten spielte, war Qntel stuno oft zu fällig-von der Hühnerjagd heimkeh rend, durch den Garten gegangen. Und weil er Kinder io gern hatte, kam er nie an ihnen darbei, ohne großen Aufenthalt. Der fünfjährige Bubi wollte mindestens dreimal um den Rasen herum auf seinen Schultern reiten, das vierjährige Mädi gab ihn nicht frei bevor alle Taschen ariindlich durchsucht waren und das ziveijährire Jüngste wackelte so lange hinter ibin ; her und rief: Ontel, Juno, happa! bis ler es auf den Arm nahm. s Und oft saß der »große, stattliche Onkel aus dem Springbrunnenranoi oder auf einer Rasenbant mitten in der kleinen Schaar und ließ sich zau sen und quälen Und weit das lleine Kindersriiulein selbst noch ein hal VesJ Kind war, wenigsten-J im Herzens tollte sie gar zu gern mit herum, wenn l der Onkel dabei war, denn dann ging es lustig za. Wenn er mit ihnen Bei-stecken undi Blindtuh spielte, gab es ein LachenT und Jauchzen im Garten bis in dies verstecktesten Fliederlauben und Bot-! tenhiiuschen hinein und, wenn er lang aui dem Rasen unter den illinen und Rüstern lag und die Kinder auf sichs heruniturnen ließ, dann wünschte sie zuweilen selbst noeli ein Kind zu sein, um ihr-i auch einmal mit allen Fin« aern in die hübschen, blonden Kraus liaare fahren zu tönnen und neben ihm im Gras zu sitzen. Er war auch stets so freundlich gegen sie, als ob sie seines Gleichen wäre. Die Minder liefen itnn endlich schau immer bis an die Gartenpforte entric aen, und weil sie die Kinder nicht ans den Augen lassen durfte, mußte sie ihm auch entgeaengehen. Sie that ei recht gern, es sah aar zu hübsch trug-, wen er mit der Flinte und dem scii aerhut, von Heltor gefolai, durch die Stoppelfelder daherlam; der triilsstc Herbsttaa betam Licht und Sonne durch seine lachenden blauen Augen. Einmal batte er ein Striiiißdieii Hedelraut in der Hand und aab er ihr, natürlich nur weil Niemand srnst da war und er es los sein wollte. Aber es sreute sie doch so sehr. Vln demselben Taae entdeckte sie, was iiir wundervolle Winkel das alte Haus zum Träumen hatte. Da hätte sie iisti einspinnen mögen im Dämmerduntel solch einer baumbeschatteten, entleaci ne Kammer, zwischen dem alten Haugrath, der dort seit Generationen angehäuft war, oder auf einer der ver steckten Treppenstusen von altergae schwärztem Eicheiiholz, um ungesehen lieben Träumereien nachhiinae zu können, die das helle Licht un die Gegenwart nicht vertragen. Es war so wundervoll, zu denten, was diese alten Mauern gesehen und erlebt in den Jahrhunderten ihres Be stehens! Sich die lange Reihe von Haus-stauen vorzustellen, die hier ge waltet hatten und eine nach der ande ren hinabgestiegen waren in die dnnlle Familiengrust,-.ini Schatten der alten Kirchhofen-idem Jun;1e,schöne. gute und böse, alte und aebtechliehe, all diese Frauen hatten etioas von ihrem Geist und Wesens in diesen Räumen zurückgelassen; hier hatten sie geliebt und gehaßt und waren geliebt und ge haßt wordenl . Und ihnen folgte die lanae Reihe der Dausherrem Vornehm, stolz und herrisch die meisten; auch sie waren vorübergegangen mit guten und bösen Thatem Und immer kamen neue. Und endlich tam einer — dem gehörte itzt das Leben! Er war auch ein Sohn dieses Hau fes und es war, als ob das ganze alte haus lachte, wenn er seine Schwelle betrat. So viel Lust und Leben kam mit ihm, so viel frohes Lachen, Pfei sen, Singen und Rufen hallte von al ten Wänden. Die Kinder und die Dienstboten, die Hunde, Pferde und Katzen hin-gen an ihm, und selbst der alte schwerhörige Großvater ließ sich auf seinem Rollstuhl herbeischiehen und wollte mitlachen über Kunde lu stige Einfälle und Geschichten. Und auch er wurde geliebt, er hatte eine Braut aus altem, vornehmen Hause, wie es sich gehörte. Wie konnte auch die künftige Herrin dieses Hause-· etwag andere-:- alg vornehm, stolz und schön sein? Es war undenthar! « Das lleine Kindersriiulein hatte sie nie gesehen, aber sie dachte viel an sie. Mit grenzenloser Bewunderung und« schüchterner Verehrung, wie man an· ein höheres Wesen denkt. s Jn den nächsten Tagen sollte sie mit f ihrer Mutter kommen. Es iarncn ! viele Gäste zu den großen Herbstjag- » den. Das Fciuleim das von den Rin: t dern Nini genannt wurde, urterte vor ! Aufregung und Erwartung, ne zu! sehen. Und weil sie in der Nacht vor ihrer Ankunft nicht schlafen ionnte,; schlich sie sich an das Kammerienster. ; wo der Mond hell in ihr Traumeckchen ’ schien, und dachte die ganze Nacht an . die schöne, fremde Braut und ihr un faßbares Gliim Dabei mußte sie sich · wohl erlältet haben, wenn ne auch gar teiue Kälte gespürt hatte. Sie hatte am folgenden Tage heftige Hals-i und Kopfschmerzen mit startem Fieber-, und weil man die Anstellung fürchtete, wurde sie sofort von den Kindern gc trennt und mußte in einem entfernten Zimmer im Bett bleiben, wo eine alte Frau sie pflegte. Das war hart! Ader sie ließ sich von der Braut erzählen, alles wollte sie wissen. Die alte Frau schiitteltc den Kopf. Dei ig ’ne Städtschc, sagte sie trocken. . Aber lieb und gut und schön ist sie domck fragte Nini mit brennenden Au gen und brennendem Herzen Wird ja woll sind, brummte Frau !tiöoer, aber die Städtschen sind all tu ilaui und wenn man’g recht besteht tünnen se nicht den Haber von der Gerste wiesen Mehrere Tage taa Nini im Fieber-, dann war sie plötzlich gesund. Jugend überwindet schnell Aber sie sollte noch Quarantiine halten. Da stand sie nun an ihrem Kammerfenster nnd hörte von fern die Büchsen in den Wäldern knallen. Und Abends hör te sie heitere Tanztveisen von unten heraufschallen, denn nach dein Jagd essen wurde flott getan;t. Dann träumte sie wieder von der Braut, wie sie in seinem Arm durch den Saal schwebte, nnd oft a laubte sie ein frohes Lachen zu hören. War es denn möa lich daf; ein Weib solch ein Glück er trug Jung, schön, reich und vor: ihm geliebt! Und sie weinte heiße Thränen. wie sie sie noch nie im Leben aeweint. Sie wußte jetzt, dafi sie ihn lieb hatte, und das war doch eiaentlich eine schreckliche : Sünde Wie durfte ein tleine5, arm feliges Rinderfräulein es waaen, den künftian Herrn dieses Hauses-, der eine Braut hate, lieb zu halten! Ach. E nur dies wundersame, alte Haus und J der Garten waren schuld daran! Man H lebte in ihnen wie in einein Märchen, - und wie in einein IJiärchentraiun hatte fie sieh lanasam in ihre Liebe hineinge träumt, ohne eI zu wissen. » Endlich tonnte sie ihre Neugier nicht ? länaer bezwinaen; sie versteckte sich·l hinter einer Thür. wo die fremden; Damen voriiberaehen mußten nach - dein Speiseiimmen Schon von fern hörte sie die seidenen Röcke rascheln und rauschen, und dann sante eine mißvergniigte Stimme: Es zieht überall in diesem alten Kasten! — Grand Dien, wie tann manin einem solchen Hause wohnen! Das ift ja vor sintfluthlich Wie wirst Du das aug halten, ina cherie? O, Mama, glaubst Du im Ernst, daß ich das aushalten würde? lachte eine helle Stimme. Es ist doch selbstverständlich daß Kuno mir ein menschenwiirdiaesHeim bauen muß, wenn er überhaupt wünscht, daß ich mich einige Wochen im Jahr hier mit ihm begrabe. Dann waren sie voriiberaerauscht wie eine Erfcheinuna, wie zwei lebens dig aewordene Gestalten aus dem neuesten Mode- Journal, nnd schön, sehr schön. Die tleine Banne zitterte am aani sen Leibe, als hätte sie ein surchterlii ches Geheimnis-. belanicht Einen Hoch verrath an diesem Hause, das für sie eine geheiligte Stätte war, einen Mordanschlag auf das Glück des Mannes. an den sie ihre Seele verlo ren! Sie tonnte das kalte Lächeln nicht vergessen, mit dem die schöne Braut diesem geliebten, alten Hause das Todesuttheil gesprochen. Und dazu die heißen, schwarzen Ausgen! Gen-iß der konnte er nichts abschla en. g Jhr war zu Muth, als musse etwas geschehen, um diesen lästerlichen Fre vel abzuwenden, als müßten die stil len Schläfer in der Familiengruft aufstehen, um diese alten Mauern zu schützen. Am nächsten Morgen fuhr sie aus einem bangen, bcängstigenden Traum auf. Die Schüsse der Jäger in den nahen Wäldern hatten sie geweckt. Die Sonne hatte den Morgennebel bereits besiegt, und ein alastlarer, olauer Oktoberhimmel leuchtete über dem Garten mit feinem gelben und ro then Laub. Und immerfort das Schiefzem das fürchterliche Schicfzen! —— Knatternd rollten die Gewehrsalven — wie viel» edles Wild mußte da verbluten! Unten im Haufe regte sich geschäf tigesö Treiben, das große Jagdmahl zu bereiten, denn heute fand die größte Treibjaad statt, zu der auch die ganze Nachbarschaft geladen war. Plötzlich ein Hornsignal im Feld, und bald darauf wurde esJ still, tod tenftill, —- es fiel kein Schuß mehr Jetzt halten sie frohes Frühstückng lage da draußen, dachte Nini. Aber was war das? Verworrenee Stimmen und Männertritte unten vor dem Hause, und ein stiller Zug, wie ein Eichenqu lenkte in das Hof thor. -— Ja, ein Leichenzug, denn eine Bahre schwankte in dcr Mitte. Gleich darauf Weherufe, und Alle, die im Haufe waren, stürzten hinaus-; auch Nini folgte in zitterndem Ent setzen Hause5, und die lachend-tm blauen Augen waren im Tode gebrochen. Wie schlafend lag er auf der Bahre von Tannenreisern, und durch das lockige Blondhaar siclerten Blutgtropfen. Eine verirrte Kugel hatte ihn getrof ten. Lhnmächtiq trug man seine Braut hinweg, aber Nini wurde nicht ohn » mächtig. Sie tonnte teinen Blick von l dem stillen Schläfer wenden, wie man ) ihn über die Schwelle des Vaterlmus ! seg- trug. ; Er war todt, aber dasJ alte Haus lwar qerettet. Dass schön-: Weils mit Dem kalten Lächeln und den lieis«,e:i Augen lonnte es mm nicht was- »s-« Da lag er, der Sohn des alten derreißen lassen. Und viele, viele Jahre später, ali Eliini schon ein ganz altes Mädchen war, wohnte sie noch in dem alten Landbau-D that still ihre Tagesarbeit —--- sie war die beste Stütze der Haus frau geworden -—— und saß in den Feierstunden gern in den alten, ver borgenen Traume-lichem Da dachte sie immer noch an den Todten, der so helle Augen gehabt nnd ein so frohe-« Lachen und der sterben mußte, damit das alte Haus bleiben konnte. Seine Braut hatte ein Jahr-, nachdem er auf der Jagd verunglückt, einen Mann aeheirathtet, der eine hohe Stellung in der Residenz betleidete. —s-——-·--.-—-- — Die Bibel in Namen-nun Wie Kameruner Neger itber man che Bibelsprüche denken, zeigt derBries eines Missionärs in Kamerum der im »Stern von Afrika« veröffentlicht wird. Es heißt darin: »Unsere lia meruner Schwarzen sind ein noch an der Sinnenwelt haftendes Volk, dass fiir das Reich des Geistes wenig Ver ständniß hat. Man gerätli zuweilen in nicht geringe Verleaenbeit, denn ers heißt doch, der Heiligen Schrift GI walt anthnn, wenn man z. B» wie ein Grönländer es gethan haben soll, die Worte des heiligen Johannes: »Sehet das Lamm Gottes« übersetzt mit: »Sehet das Rennthierlein Gotte-IN weil die Grönländer kein Schaf kann ten. Einst ermahnte ich unsere hiefis aen Belehrten mit den Worten der Bi: bel: »Gehe hin zur Ameise, du Fau ler,·und lerne von ihr«. Aber da er- « hoben sich zahlreiche Proteste: »Wie» von der Ameise sollen wir lernen? Weißt Du denn nicht, daß die weiße Ameise alles zerstört und selbst aus Eure europiiischen Kleider und Häuser leine Rücksicht nimmt? Daß die böte Wanderameise uns unerbittlich auf fressen würde, wenn wir nicht bei ihren nächtlichen Besuchen im Schlaf saal schleunigst Reißaus nähmen und ihr das Feld räumten? Giebt es grö ßere Diebe, als die winzigen Hinter Ameisen, die Eure Vorräthe von Zu cker, Milch, Fleisch wie ein zahlreich-es Heer überschwemmen und aufzehrenk Nein, von der Ameise wollen wtr nicht « lernen, wir hassen sie«. Es war um« - sonst, ihnen begreiflich machen zu wol-: ilen, daß sie nicht die Diebeggeliiste, die Mord-· und Zerstörunasnmth der Ameisen nachzuahmen brauchten, son dern nur die emsige Tl)ätigleit. Aber die Ameisen sind nun einmal ihre arimmig gehaßten Feinde, und solche als Muster aufgestellt zu sehen, will « ihnen nicht in den Sinn. ( i 1 ..«—-M— »Bei der vierten Bitte des Vater- ; unser müssen wir statt: »Sieh tmf - heute unser täglich Brod« sehen: »Un- i fere tägliche Nahrung", denn Brod « - noch vielen Kamerunern unbela . Unsere Schiller begreifen »tier schon recht gut, daß sie bei der vier-tenA Bitte nicht allein unt die stossliche Speise, sondern um überhaupt altes Nothtvendige für Leib und Seele bit ten sollen. Daß es da Knaben giebt, die unter dem Nothroendigen auch ein Fläschchen Parstim verstehen, um da mit ihrer schwarzen Haut Dust und Glanz zu verleihen, und Mädchen, die eine neue Halstette aus bunten Glas Perlen oder ein hübsches neues Kopf tuch für unumgänglich nothwendig er achten, um ihr Geschlecht würdig zu vertreten, darf nicht oerrvundern.« — — «d.s————— Wie man sich in China ver-losm ,,La Vie hetireuse«, eine französische Zeitschrift, ver-öffentlich einen Aufsatz iiber ,,mertn)iirdige Verlobungs-Cere monien«. Während in ringen Län dern die Verlubungsgebräuche sinn reich und nicht selten sogar rührend nnd ergreifend sind, sind sie in ande ren höchst seltsam und manchmal ge radezu urtoxiiiscti. Die unglücklichste Figur unter allen Briiuten der Welt dürfte die chinesische Braut darstellen. In China wird die Heirath von be rufsmäßigen Vermittlern in die Wege geleitet, ohne daß die junge Braut ihren Verlobten auch nur zu sehen be kommt. llnd wenn die Heirath he schlossene Sache ist, läßt man der Braut höchstean eine Woche Zeit, sich an die Trennung von ihrem Eltern-— huse zu aeidöhnen. Bald darauf muß sie mit ihrem VerlobtenGeschenie austauschen Er schickt sihr einen Schinlen, einen Sack voll Geld, zwei Flaschen Wein, zwei Enten, zwei Hühnchem zwei mit Goldschaum und farbigem Papier bellebte Kerzen, das alles auf rothen Platten. Sie schickt ihm einen Theil seiner Ge kschenle zurück und behält nur das Geld, eine Ente, ein Hühnchen Und die Kerzen, die man bei der Geburt des ersten Jungen anzündet. Die Braut erhält außerdem Armringe mit « rothen Bändern. Am Hochzeitstage wird sie in Noth gekleidet und mit ei nem rothen Schleier bedeckt, der von rothseidenen Bändchen gehalten wird. Jm Hochzeitszuge wird von einem rothgelleideten Manne auf einer ro then Platte ein Orangenbäumchen ge tragen. Das alles geschieht, damit die jung-: Frau das Leben im rosigen Lichte sehe. Nach der Hochzeit muß sie mit ihrem Gatten die Marien der Vorfahren anbeten; dann darf sie drei Tage lang weder sprechen, noch lachen, noch weinen. Und doch sind diese Ehe, bei welchen die Neigung nur sel ten mitspricht, gewöhnlich recht glück lich. EI- giebt wenigstens im ganzen Orient tein Land, in welchem die Ebe fesseln so fest geknüpft sind und so heilig gehalten werden wie in China. - ----—-·-.--—-« Die Feuerreller. Beinnehmeno auf ein-e Mittheilung ist-er Die im Jahre 1742 durch eine her zogliche Verordnung in Weimar ein« piohlenen ivunoerkrästigen Holzteller, rie man nur in die Flammen zu wer fen brauchte, um sen Brand zu lö schen-, wird geschrieben: Solche ,,)« net teller«, durch Deren Hineinkoerfen di: Gluth ,,ol«,nfehlhar gedämpfet« werten soll:e, sind noch hier und da vorhan Jen. Durch Die Mitte der Jnnenseitse «..-tsp..L.-» St ·,s, . — s ·.-l(. -:.. . Hy-» k-« Ists-unstet »Du-du« vol-. chscll oberni Ende zwei Lin-ten oachsiirniig nach Den Seiten tausen. Jnimittens ste-« ben über-einander zwei tlseine Zirkel; let obere zeigt die Buchstaben A. G» :-er untere L. A. Darunter läuft in sumniatum est« einem Boasen di anschristt »Ton iummatum est«; ganz unten stehen drei Kreuze Ernst August von Weimar, Jer Urheber j-enesBrands-Erlasses, war ein ,,«aar lieutseliger, gemeine-r Herr-, tnit allen Reitententunendesn ausgestat tet, dabei sein großer Alchimist und Manir«; bezeichnend ist seine mehrfactss zoiedertehrence Mahnung, daß der Bürger und e:r Bauer von- seinen tKünsten nicht-·- zu erfahren brauch-en. - ,-.....·- —- « Scniliedetbtiittm Professor tan der landwirthschast lichen Hochichitle): »Meine Herren, täuschen ivir uns nicht« trotz der her vorragenden und täalich wachsenden Bedeutung künstlicher Düngstosse muß nach wie vor im landwirthschast lichen Betriebe der natürliche Mist die erste Violine spielen!« Sonne und Mond. »Iin die Sonne habe ich nicht viel übrig«, sagte der kleine Philosoph; »sie scheint bei Tag, wo man doch kein .. Licht braucht. während der Mond sich g nützlich erweist —— er scheint bei Nacht, wo es dunkel is« Auch ein isteburtstngoseschenb i »Meine Frau ist doch die Aufmerk samkeit selbst! Neulich saa’ ich ihr, daß« . icts Den Flieh-er so sehr liebe —- und wag-· erblich ich, als ich meinen Ge burtstag seiere?!. . . .« »Nun einen vriichtigen Fliehen strauß aus dem Tisch!« « »Nein-! Meine Frau in einem neuen; fliedersatbenen Kleio!" Er kennt sich. sz Arzt sliest in der Zeitung die To J desanzeiae oon einem seiner Patien ten): »Na, den hätt-e ich auch wi · von seinem Leiden erlöst.«