Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, March 20, 1903, Zweiter Theil, Image 10

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    sssssscssdscssdsdv
«EDDJIDIIÄÅIDÄÅÄÄHAYJUYAHO-DDUAÅÅYUAÅÅDÄDYAFDUDDDAYAD
OIVIOOCOODOQHOOOOGQVOOOCID20000000
Ein neun spannende-r Roman
Jn dieser Nummer beginnen wir mit der Verössentlichung
eines neuen spannenden Ronianes:
Yie Händen der Yäieri
Roman von Fttnk Bart-eif,
welcher nicht verfehlen kann, das Interesse unserer Leser von
Anbeginn bis Ende zu halten. Der Roman spielt sich auf dem
Hintergrunde des internationalen Verbrecherttmms ab. Nnhereg
über den Inhalt anzunehm, hieße dein Leser Interesse nnd
Spannung rauben nnd so aber-lassen wir es Jedem, sich an den
wechsclreichen nnd nufrenenden Momenten in erfreuen.
MWWWWW
OICOOODOOOOOOQODOOOOOODOOOQ
Die Sünden der Väter.
Roman von Franc Bin-rett.
00000000000000OOOC000OOCGOOOOOOOOCOCOOVOOVOO
O
O
O
O
Esjsfspssz «!0,UOZ-,I ist«- « · - on · QOOICZJO » glion-susklsfonstslstJstth
IZOCDOOOIOOOCDOOOOOOODO
Akt-pp kikü trotz-.- 1 s « p»»s1»31«sls»k»s»tz i;
1. K a d t te l.
»Sind es Wölfe oder Kosaten?«
Der Kutscher stand aufrecht im
Schlitten und hselt sich mit der einen
Hand fest am Schutzledser. welches den
Schnee von dem Innern des Schlit:
Iten-Z steht-etc Die hohe Astrachanmütze
Ratte er sich in die Stirne und über die
Ohren gezogen und den breiten Kra
gen seines Lammsellpelzes auf-ges -
gen, fo daß man von seinem stsi te
nur die spifheniden Aus-Jen, die gero
khete Rasenspitze und die mit Eis be
deckten End-en seines Schnnrrbsarts se
hen konnte.
Durch heftigeä Herren an den Zü
geln uwd laute Zurufe trieb er die dreä
Pferde oor dem Schlitten an. Dann
nennt-te er sich rasch um und spähst-e in
Vbe Ebene Die endlose Schneederle
dehnte sich bis zum schwarzen Him
mel aus, der in der Ferne den Hori
zont scharf martirtr. Nur die lange
Reihe der Telegraptkenstaniaen bezeich
nete den Weg durch dste ledlose Wild
niß. In der Richtung, aus der der
Schlitten Kam, konnte man jedoch
in der Ferne eine kleine Erhöhunq oon
unbestkirnmter Form einen Strauch
Mr einen Felsdlock bemerken.
Unter dem Schutzlzder rührte sich
etwas. Ein tMann lroch hervor und
stellte sich neben den Kutscherf Beim
Ilufstdhen hatte das Schutzleder seine
Minute verschoben Auf der einen
Seite seines Kopfes fiel das Haupt
baut in lanan Strähnen auf die
Schulter, während es cntf der ande
ren Seite tut-z geschoren war. Das
kennzeichnen den Mann als einen
DrangC einen Sträflinn, der nach
Skbtrien verbannt worden war.
»Was fällt Dir auf's« fragte er den
Kukfcheh nachdem er schweigend die
Ebene durchforsklft dane.
»Jenseits der Telegratvhenstangen,«
Intkonttetse der Kutscher latonisch, in
dem er mit der Peitsche die Richtung
Inbentdete. Mr Reisende blickte nun
aufmerksam hin.
»Meinst Du vielleicht die Bäume
Wett«
»Sehen Sie oencruer din! Sind es
Bäume. so werden sie in fünf Minu
ten verschwunden fein. Wenn es aber
mäßer wird. so können Sie sicher sein,
daß es Wölfe oder Kosaten sin«·15."
Dle einförmige Schneeftäche blen
det-e den« Reisen-Jen, Lals Miküngelten
Illl"«;c iftulluulst uurp uu chnr sah
Trotzdem erkannte er· daß Die ange
deutete Erhöhunq aröfzet und in ihrer
Ugtrissen bestimmter course Er
wand-te sich wieder den Pferden Zu
und durchforfchtse mit den Blicken die
Mchtuwg, die der Schlitten oerfolate
Der fchnetdende Sturm peitschte ilym
das Gesicht, aber er achtete dessen nicht.
Er fah vor sich nichts anderes, als- die
Sehne-wüste unter dem bleiqrauen,
wolkenlfcktvseren Himmel und die Li
nie der Telegrapthenstangem Die sich in
Der Fern-e verlor.
»Wie weit ist es bis zum nächsten
Oder« fragt-. er ren Kutschen
gDreißia Werf.«
»Und bis zum nächsten Wall-Z«
«Ftianiq Werst. Ehe wir diese
Strecke Furücklinem werden uns die
irr-fasten oder Wölfe eingeholt hab-In,«
erwiderte der Kutscher und trieb Die
Werde lnon Neuem durch Zur-use und
peitschen-knallen zu fchnellerem Laufe
Ul
’« tsit einem Seufzer der Verzweif
« lutcg auf den blossen Lippen fchlüofte
. DMifende unter dasSchutzleder zu
An dem anderen Ende des Schlit
ten lagen sein Baker« ein weiß-häut
ser Greis mit geschlossenen- Augen,
Ird seine Tochter, ein jun es Mädchen
; Un totwbarerBrSchönstiLthlänåer
sjoen W wen ra te
zur-um M her-m- welche durch
U It M»grkßer, däfterer und
Minerva -
M Ndn Pater neben sie nieder
- tu Un Mit-M IMPL
- · « Feste H mit-u Grie
»Mit-einzka de fte seinen
« is u En.
: III MAY-III Ists Mk
« M a Fäden »Wir Ett
nen nicht entrinnen. Ob Wökfe oder
Kosatem ist einerlei. Es ist gleichgü
tia, ob wir von den Wölfen zerrissen
starr ins Bergwerk zuriickgeschtepspt
werden«
»Der Toto wäre mir lieber," ant
wortete das Mädchen und senkte den
Kopf. Sie dachte mit Schrecken an die
sogenannten Kamme-km wo Männer
und Mist-Leser wie das Vieh ein-gerieten
weist-en und eine verpestete Luft ein
athmen müssen.
»Herr des Himmels.« murmelte der
Mann bitter wie im Gebet.
Der Kurschep hatte sich von Neuem
erhoben, und Vater und Tochter
tauschten anasjtsvoll seiner Erklärung.
Und sie blieben nicht lange in Unge
tpißVZEL
»Es sind Kofaten!« scrate der Kut
sckser aleich beim erste-n Mich sen er
rückwärts geworer hatte.
Der Vater preßte »die Hand der
Tochter an sein Herz. ais sei ihre letzte
Stunde gekommen Nur der Greis
schien ruhig zu sesin in der schrecklichen
Laae, in der sie sich befanden Seine
ruhige Haftung und Resianatsion blie
ben unverändert Er ergiff zuerst
idas Wori, als der Kutscher sich setzte,
die Pferd-e aufs Neue anfeuerte und
die ePitsche Inallen ließ.
»Wind-Nitsch sügt.« sagte er. »Es
giebt ein Mitte-L Fu entkommen, sonst
würde er vie Pferde nicht anspornen.
Was soll das bedeuten, Bad-ans Der
Wirth btäst smir jetzt ins Gesicht.«
»Es ist richtig, wir weichen vom
Wege ab.« be«tätigte der Sohn.
sDer Ists r, der deshalb zur Rede
gestellt wunde, zeigte mit der Peitsche
nach der Richtung hin, aus welcher der
Wind Wtam und errosdertY daß ein
Schneeaestiiber imArrzuge sei, und daß
eine Möqlichteit vorhanden wäre, zu
cui-kommen, wenn es ihnen gelänge,
eirk abseits vom Wege getegsene Stelle
zu erreichen, Nie er in ver Ferne an
deutete.
»Warum machen wir ckber dann die
sen aroßen Bogen? Warum hättst Dsu
sticht gleich aus jene Stelle zu?«
»Ich weiß wohl, »so-as ich thue,«
Isbknenmb fin- anfkbsk Ins-ins Amte
ist mir eönfo kostbar, wie Ihnen die
Jsbriqe. Solanae es den Anschein hat,
daß wir die Fahrstraße verfolnen,
spenden sich die Koiaken in der Rich
tung der Teiegtaphenstanaen haltens
und jede Weist ist ein Gewinn für
uns. Eine nlljtzliche Aenderunq der
Richtung würide uns dagegen verra
then, vund sie würden uns den Weg ab
schneiden. Dann wären wir verlo
ren.«
Die kräftigen kleiren Pferde griffen
machet aus- und »der Schlitten glitt
knirschend iibek den hartgefrotenen
Schnee. Der himme! verfinsterte sich
immer macht- Von Zeit zu Zeit biähte
sein Windstoß das Schutzleder auf.
Plößlich änderte Petrowitsch die Rich
tuna; nachdem er bisher immer Ia
rauf geachsiet hatte, daß er mit dem
Winde fuhr, trieb er jetzt die Pferde
dem Winde entoegem Die Kohlen
Odem-ersten die Wen-sung und fchnitten
ihm den Weg sb.
Laban und seine Tochter, die sich
aus dem Schlitten dingusjehntem
lockten die Kofalen genau unterschei
den. Eine Schone von zehn oder
ziwa Mann kam kdirekt auf sie zu.
Ein Zweifel war ausgeschlossen, die
Rosoen verfolgten sie.
IDie Schneeflockem welche nun die
Oqu erfüllten, drangen den Pferden
in die AM; die braven Tini-etc er
lahtnten jedoch nicht in ihrem rasen
den Galopp. Der Wind, der» die
Schupecke wie ein Segel ausbleibt-h
Knie ihnen indessen einen Fnachttgen
Mdersiand entgegen Mit jedem
«Wian verminderte sich der Ab
stand Mchen M Schlitten und den
Kosakett » -
»Noch o ein Woh, Und die Ko
hu ' - « ogte der
nach-. »Sie san wiss-u, feige
eelsinkn,«indeiner vseit-te TM «
Im Wäre-dein W
jedoch List-an zu unt-warten verqu
te,,er«sickte der Sturm feine Stimme-.
Da stQ der-Vater wildgela -
teznm set-scher, nachdem er, s. n
Mai-. dies vor Schreck und Käse er
starrt war tin-o oknmächttg zu werden
drohte, in die Schafselle esingschiillt
hatt-e. Die Kosnten kamen immer
nährt-.
»Wir-e, als «"rteft Du nicht, wenn
Dich die Kof n anrnsem Betro
21o-itsch,« bat Labun.
»Unneöxetich,« antwortete der Kut
scher. »Ich habe Alles schan, was in
meirgn Kräften smde
»- ringe uns doch wenig-ferne nach
Wladewostpst wenn es irgend geht«
»Wtad"lvostsi!« brummte Betro
witsch mit einer bekkichnenden Gri
masse- .Was würden Sie mir sofort
dafür qeben ?« k
»Wir haben nichts mehr, das weißt
Ditz fa. Miit hats-en Dir Alles ge
opfert, bis auf die letzte Kot-ele«
»Um so schlimmer für Sie.«
»Um Gottes-dickem Petri-mitsch. kn
be doch Mitte-Bd mit einem erblinbeten
Greifen unld einem unglücklichen
Kind.«
»Ich habegenau so viel s itlesid,
wie Sie selber. Ihne ist es och viel
leichter, fide zu retten.«
»Wie denn?«
»Die Pferde töten-en nicht mehr: die
Last ist ihnen In schmer. Erleichtern
Sie doch den Schlitten.«
»Er-leichtern Sie doch den Schlit
ten,« Wort-holte Lob-am errathend,
was der Kutscher meinte.
»Sie verfolgt man und reicht den
Greis oder das Kind. Springen Sie
ab. Die Kofaten werden ihren Zweck
erreicht haben. nnd ich verspreche Ih
nen, Ihr-en Vater unld das Kind zu
retten.«
Las-an wandte seine Bticke auf den
Greis und die Tochter-, die vernähen
gebeugt saßen, um dem Sturm besser
tu trodem und zum ersten Male in
seinem Leben begriff er. was Sterben
beißt —- die Trennt-F für immer, das
Ende aller Oeffnung nnd Liebe auf
dieser Welt.
Wie ein Blitz durchzuckte ihn die
Erinnerunq an die tausendfachen Lei
dw- »Es- tinkt-i .»ssiigs·s«s.zs:üisssi
ka-·
ON Ylvgl'lu,sl(li, suuk Iwusuuceusksik
Veraarnendeit ziu tilgen, qab ihm in
dessen Muth. Das Unheil, das er,auf
das Haupt seines Kindes dereinst-e
schiroorem war nicht mehr gut zu ina
chen, aber er konnte Das Elend er JU
kunii von ihr nsweniiwem wenn er ein
Leiden opferte. Ob er friiiicr oder spä
ier stark-, war schließlich Tieichgiltig.
Und dennoch-, wie schwer isi doch das
Sterbens Jn diejem Augenblicke höch
ster Erreuung hätte er noch einmal die
Hand feian Kindes berühan mögen,
aber die rauhe Stimme einesh Koh
ien, der idem Kutscher anzuhalten bie
fab1, erinnerte ihn daran, daß er keine
Zeit zu verlieren habe. Ohne ein Wort
Ziei sagen. itsariid er ausi untd spranzq aus
m « litt-U inwzn Schnee-.
Die ferde e anden sofort die
Verminderung der Last und aufhäu
nieno stürzt-en sie sich in einen Schnee
wirbel, der isrieii entqegeniam Als
Tder Wirbrirvind vorüber war, blickte«
sich Petrcmiisch um« er konnte indessen
sdie Kohlen, die das Schneegesiiiber
seimdiilltse, kaum noch unierscheivem
Nur ein Ofsizier hatte die Verfas
gung des Schlittens fort-gesehn Ag-)
gesparnt durch die Juni-D durch die
Gewinnsucht oder Vielleicht durch ern
dvleres Motiv, firengie sich Perityrviisch
an, ciiwen Vorsprung zu gewinnen into
Eis-im des»3uriife dkstOiffjjz ri keine
IX
- - .---...- u
VJUAFXL Jus-us Ue qui-» wann-s spu
kverise Das Fortkommen des Schlirtens,
Iie Pferde zvarsen außer Stande ihren
Lauf zu Mchlounsiqem der Offizier
erhob nach einem letzten Zuruf seinen
Revoloer unlo gab Feuer.
»Mir einem aellenkden Aufschrei. die
Arme ausbreiteno, sank Perioxviiich
in den Schnee, der vom Blute des Er
fchossenen roth gefärbt wurde.
2. K a v i i e l.
Mr. Das-Hi Mc·21llister, ein Sckokie
von Geburt, galt als einer der gewies
tesien Geschäftsleute Londonz Aus
kleinen Anfängen hatte er sich durch
Geschicklichkeit und FAUST-quer zu einer
angesehene-n sozialen Stellung empor
geschwungen Und selbe Leute, die
geselllfchafllich weit über ihm standen,
verschmähten es nicht, seiner geschäft
lichen Kenntnisse wegen mit ihm zu
verkehren. Er vereiniaiech wenn man
so sagen darf, dreiJridividualitäien in
einer Beson. Am Onslow Square,
wo er wohnte, war Mr. David McAls
liestr ein auswichneter Einmanm
porteffiicher Vater und liebenswürdi
ger Hausherr. an der Flut-Sind
war Mllistser als herausgeber des
»Finanzhewld« besann-« aber in Bi
shopsigate kannte man ihn als Phi
lanirop unter dem einfachen Namen
Mr. Dasein Auch in diese-n Bierieh
das er durch Unrbauven hatte verschö
nern helfen, unterhielt er ein eigenes
Büreau.
Als er Wes eines Morgens betrat,
bemertte er im erfien Ziemnetz wo
vier oder flinstunqe Leute Hefchäfrigt
waren. einen rei- mir lange wei
ßem Bari, mit einem Schafpelz lei
lver. Neben dem Fanden der geput
dig wartete, laß ein rief verschleiert-es
junges Mädchens
Ohne sich aufzuhalten, schritt Mr
Davkd an des W remden vorbei
QKnspiekuodiäey Ivagvxon seinem
kl t. . «
- ’ n, Be David « sagte
»Es-ten
di ,Wetvie1 male-hup
eekeßsich sw. »Die Zinnen zum-sen
draußen Mist-Ren seit W spre
tkeux sie we schon sc im Stau
den. Ich , nicht, mt He wesen
Ich glaubn ei sind Mike-I —- Sas
sutitsch oder einen Wisse Namen
nanten tief
Mr. Diesid Rittle den An ,
wishan er sich an seincs Schwebt
ftskz Usd ßch MONEY ein MS
zn offnen.
Warten Sie einen Augenblick,
Phillippssf
Er arikf ein Päckchen Briefe, stät
teskte daran ,k,erum. bis er einen her
vorzog. den er mit groget Aufmerk
samkeit durchlas. Der rin rii te
von seinem Heini-unser Geschä ts
fwunde Zimmermann ber, der i m die
Ankunft sker russischen Frem limge
meldete.
»Sie können ietzt vie Freunden ein
treten lassen, P«hillipps,« sagte MrAk
litter, nachdem er den Brsf zu Eiche
gesessen, gefaltet und Fu sich gesteckt
hatte. Die itbrigen Briefe legte er
wieder in ihr Fach zurück und ver
schloß den Schreibtisch.
Phillipps kam mit den Bdsuchern
zurück.
Auf der Tinte-schwelle versengte sich
der Greis indem er einen Gruß knur
melte, urtd das Mädchen schlug den
Schteier zurück
Mr.-.Dariio -MOAllister, der einen
scharf ausgeprägten Kunstsinns besaß
njar ji«-f bewegt von dem Bilde, das
sich seinen Blick-en darbot. .Es erin
nerte ihn an das berühmte Gemälde
»Der blinde Vettter«. Nur sah der
Greis nor ihm weit ddler und
Märschen unenbxich viel schöner aus,
als vie bsiden Figur-en des Gemäpdes,
die doch getviß idealisirt waren. Sie
schienen zur Ehrerbietung zuzum
gen. nnd McAllistser verneigte si r
tief. Dann gab er Phillippg ein t
che:n, »daß er sich zurückziehe.
»Mein Großvater —- rr David
MctAllistet,« sagte das ävchrn, die
Hand des Greises sei-greifend Ihre
tiefe Stimme Watte ein-en angenehmen
Klang. Sie sprach das Englische mit
einiger Sd,t.vierigtbeit wenen des be
sonderen Laufes »th«, crber jrtde Sikbe
ktar beten-Mo- Der Greis zog einen
Brief aus der Brusttaxkche untd reichte
ihn hin, indem er den opf erhob, asts
sähe er einen Lichtstrathi.
M hin an die Dunkelheit noch
nicht aelvöhnt Ich bin blind. Ent
schuldiasen f(--.-’-«ie," sagte er mit einem
freinvlärtvischen Eli-kenn der aber weni
ger auffiel, als derjenige sdses Mäd
chens. »Ich habe dise Ehre, Ihnen die
sen Empfahlungitdrief zu überwichenz
et ist von herrn Zimmermann in
Hamburgf«
Zimmermann ist einer meiner al
ten rfeunbr. Bitte, setzen Sie sich.«
Mit llsister schob dem Mädchen ei
nen Stuhl mit einer Verlegenheit hin,
die man bei ihm sonst nicht wohnt
mar. Er war von der Schön it der
Frevan get-Lenden noch nie hatt-e er so
tijeslgriinviä und rühren-de Augen, ein
so reines stichtsvval eine so llassisch
schöns- Stirne gesehen, wie diese, die
von hellbtaurtem Haupthaar umflos
sen war. .
sEe öffnete vrDen Empfehlungsbrief
und las halblaut:
»Es ist mir ein außerordentlich-es
Vergnügen, threen großmüthigen
Mitgesühl Herrn »in-an Sassutitsch
und siine Enkel-in dlga zu etnksehlerh
dein-n schreckliche Erlebnisse auf der
Flucht aus Stil-Seien das Interesse
und die Entriistuntg Alter erwecken
.ver:en, die vie Muschliclzsteit respekti
ren und die irr-same Willkür Ver irr-spo
tischen Macht verdammen. Wenn Sie
aus ihrem eigenen Munde die Ge
schichte ihres Mißgeschick-es gehört ha
ben werden« so bin ich überzeugt, pag
Sie Ihren cvoiteeichentden inslu
aus-bieten werden, irtn den Betdauernsi
werthen Fu der sozialen Stellung zu
verhelfen, die ihnen zitternth
sMcAllister legte Den Brief »sam
men und sagte einige theilnck mpolle
Worte.
Der Greis unterbrach ihn jedoch.
»Bist-en Sie erst, was ich gelitten
habe und urtheilen Sile dann, ob ich
Vater hist-e tryiiutsta bin. Ich heiße
Jtvan Saffuiitfch; das ist meine Eris
ir·Lin. Wir lebten in Mogtau, waren
reich, nicht sblos van irdischen Gütern,
sondern auch an der Geiwgenheit
zahlreicher Freunde urtd an der Ach
tung Aller, die uns konnten. Jch hatte
oinen Srshm den Vater dieses armen
Kirioesn — Sie ist jetzt ein-e Waise,
unkv ich besitze nichts mehr auf der
Welt. als mag ich der Milde Jhres
Freundes ZimmerIrin verdanlr.
»Mein Sohn war der Beihieiligung
an einer po«lirischen Versschvörung ver
«däck-tig. Eines Abends ftattete uns
vie Polizei ein-en Besuch ab. Wir be
farjzsen uns in unxeäern Landhause im
Quell-zehnte Der oligm es war im
hochfommed Sie schlich-en sich vur
den Garten heran ureo drangen dur
das offene genster ins immer. J
und mein « ohn iibtrga n ihnen die
Schlüssel, aber das arme Kind, das
über alle Mo n erschreckt war, ver
fuchtse sin Bis v ver Biera Figner zsu
verbergen, auf welch-es das unglückli
Mädchen am Tag-e vor ihrer Verha -
tunq eine freundliche Widmunig ausf
geschrtcben harte. Betrachten Sie das
Mnlv und Sie werden gefteßerh daß
es der Heucheleii nicht fähig i .«'
MeAllister warf einen Blick auf
Dis-a, die gebeugten hauptrs dafaß
und von den scheints-lichter Erinnerun
gen niedriyefchmettert zu fein schien.
« r Gosicht verriet -fie,« fuhr der
Ist-IF fort. Mr Mioffizir sin
junger Mann, ergriff fle am ern,
ohne Rücklsicht auf ihre Wägen-v und
ihr Geschlecht, und wollte vtfiitren.
Mein Schn aber-, ver durch diese Ve
letdiguthein ein-« rasende Wo ver
sest wo n war, erqriff ein- effer,
I get-de crnf Kern Tische AK nnd er
stuch M Elende-L Die P ists r
sgen warfen sich auf ihn, lten ihn
spann rten ihn ab ins Ge ängnis.«
· » Dir-as ich. ein Greszn thun
km Staer war thai ich. R wandte
mich an des mkverIeurz der fgte
rnlir aber die Ihr-tara · der Dem
igner uni- sngie mir, aß idieise a ein
chrrn die Vandlunsgsweist der Polizei
rechtfertigt »Aber nichts,« so fügte
er hin-zin, »Ein-In die Blutthat Ihre
Solhnes rechtfertigen-« ch rief meine
Freunde zu Hilfe; das vgelrniß kön
nen Sie aber erraihen.«
»Als ich im Begriff war, nach Mess
Iau crilzureisen. wurde ich arretiri und
mit meinten Kindern ins Gefängniß
. tim. Wir hofftern vor einen
uniztser gestellt Zu werden —- dann
hkaiten wir unsere Unschuld beweisen
Tonnen «— wir blieben drei Monate
im Gefannnig Da erfolgte eine ad
nnnrstratwe rbre, die nns Unserer
butgerlrchrn Rechte beraubte und uns
zu lebenslänglicher Zwangsarbeit in
den Berglvrrlen von Kaka verur
iheilis:.«
km ehrbsi legten wir mit eint-m
«uge,» der zum größten Theile aus
l- ’eck,«p—elfäl«schern, Embredhern und
Mördern bestgnln rden schrecklichen
Weg von drensausenld Meilen zurück.
Der einzige Unter-schied in der Be
handlung bestand bar-in, daß wir aus
Achiqu vor unserer sozialen Stel
lung nicht saexwunam wurden, mit
Fußsesseln Zu mai-sehnen- Und wenn
das arme Mikdchen over ich nicht mehr
gehen konnte-, erlaubte man uns, mit
lesen Kranken in der »Telega«, einem
Bauernroaaem mitzufahrerk Sonst
til-eilten wir das Schicksal des ganzen
Zuges.
»An-s den einzelnen Stationen ra
stet man einige Stunden. Dann
stüxszien si Alle wie reißende Thiere,
indem die tarlen die Schwachen nir
dertvairm in den Schlafraum um sich
einen Maß zum Schlasen zu crolherm
Jn rsinem Raum, der kaum achthun
deri Personen fassen konnte, wurden
zweitausend eingepserchi . . . O, der
Gestein-i dieser Etappen und ihre ent
setzliche Unsaukieriertk
»Nein, nein!" rief Olga, indem sie
flehend ihre Hände dem Greise entge
gen-streckte.
»Ach, mein Kind, das genügt, nicht
wahr? Ich Muß aber Alles erzählen,
»Hm-n Hei-. W» fes-d Fuss-mi» kennen
lerne.«
»Nicht .jeszi,« flelhte die Enslelin mit
erhnienen Ländern «
,,Meineit.vc«gen. Jm Winter kamen
nn. nach Sibiriens Eines Taaes
lvurre es finster um mich her. Ich
laubte, nian ließe nisich allein zuriick;
ich sah nichts mehr. Jch hatte das
Auaenlicht verloren und schwebte in
der Gefahr« auch den eBrsiansI zu ver
lieren. Einen Monat ungefähr blieb
ich im Lazarettk spann mußt-en wir
Beide, Olsga und ich, wieder spri. End
lich erreichten wir meinen-Sohn in Ka
ra. Dieser hatte erfreuliche Nachrich
ten fiir uns. Unsere Moskauer
reunde tyaiten uns nicht vergessen.
« ie Fürstin Rasmsska schickte uns
i ren Jntendantem einen gewissen Pe
troiviisch, mit Geld und Papieren, vie
uns die Flucht gestaiieien. Dieser
Mirowits war aber ein Dieb und
Ver-tätier
.sDamal-Z wußten wir es noch nichi,'·
wars Olga ein.
»Nein. Er betrog uns von An
fang bis zu Ende - Die Fürstin hatte
uns die Erlaiklmiß möge-dikti, uns
srei in Sisbirien zu trascoeaem das heißt
zu fliehen, wenn es möglich wäre. Die
Papiere waren volllsloninren in« Ord
nung, und mit dem Siegel der Behör
Ioen in Peiersburg mssgxenz aber Pie
trrs.v-itsch schwinwiie uns vor, dass-He
sgofiilsche seien, mild daß wir uns nur
»J-« h» »Ihr-n Rossi-be ihrer Mie
even dürften. Das gab ihm eine ge
wisse Macht über uns, oa wir nich?
I.va«gten, seine Handlung zu prüfen,
mer ihm Widerstand entgegenznsetzem
txveil wir fürchteten, oaß er uns benan
Jiren würde.'« . (
»Nicht Gründe hatte tr, Sie zu»
täuschen-« fragte -Mc«?lllister. i
»Er wollte sich svurch unssere ung:iick- ;
liche Lage bereichern, der ellr Beweg- i
wund, ver in Ruszlanlbj den öffentli- »
chen est-er Privatbeamten zum erbar-.
imungizslofen Räuber macht. Der i
Mensch wußte, daß wir unserer Gitter !
beraubt waren, ckber im Auslanbei
noch Geld Maßen. »Mit den Mitteln,
sofo- ung bie Fürstin Rosowsta ge-H
schickt, hätte er uns leicht nach Wust-i
tvostost bringen können; aber unter
idem Vor«.vanbe Der Vorsicht führte er
ans-Z nach einer anderen RichtungJ
Was konnten wir thun, da wir weder !
Karten, noch sonst ain Orientirungs-!
mittelbesasprM Wir waren vollstän- l
Ha in seiner Ge.vialt. Eines Tages.
Pürwigte er uns plötzlich an, dass die
von der Fürstin Raitaros-Fa aelie erten
Mittel ver-braucht seien, und baß er
unss obne Ger nicht mehr helfen tön
ne· Da schrieb ich meinen Freunden
in Deutschland, baß sie ntir fo viel
Geld schieden, als siei n meinem’Na
men austreiben ttitinnem
»Die Antwort warteten wir im Ur
wasbe von Si"birien, ins der Tat-ga, ab.
Das war im Sommer; »das eib
lanxzte aber erst im Herbste an; da
naymen wir unsere Irrfahrt wieder
aei . Manchmal wanderten wir Zu
Fuß, zueilen bewegten wir einen Bau
ern-wo en, und als der Winter heran
ram, anften wir einen Schlitten und
Mem Die Leiden, die wir erst-albe
ten, nnd Oe Abenteuer, die ivir liber
nben,- mit-den Bande füllen. Unser
kb war basp Entde; wir besahen
seinen eth til-ei mehr nnd doch
waren tvtr noch weit vorn Ziele unste
rer M. Ists des Himmel-, was
Ipar zu tisn
Der Greis erM die Arme nnd fest
eertMn Wagen starrt-en ern-por
«ZF««JFYI M « ich Herz-new
m er M
Erzählsu «an ter verwebenk
Lager MYUMsier n liebenswürdigen
one. ’
Snssulktsch erwsderte mit einer leb
haftem aktvehrentden Dank-bewegung,
dann fuhr er, ruht-get gis-vordem ort:
« »Lnssen Sie nnch kles er« en;
Ich bm dass fertig. Als nieste-Hin
Frome MMÅÆIHIQ käm
I em ener w a r ten
CHWZL ichspr fee Ver-dacht und er
klng sich bei ihrem Freunde, dem
Gouv-erneut von JnkutU. Dieser hielt
Usttsge Auf allen Stationen Seht
rrens, nnd ein jun-get Ossizcber wurde
beauftragt, uns nufMuchen.« «
»Wir sind ihm zweimal, nein, brei
mnl begegnet,«' warf Obga ein
,,Un9.) jedes-mai rnit rößerer Furch!
Mienen-Etsch ahnte was
des Offiziersz uns aber seh-mindeste er
por, date öderOssTzier uns versenge und
nur Hilfe envarte, um uns zu nrretis
en nnd nach Kam zurückzuführen
Das zweite Msal traf et uns tn einem
Dorfe. »Er fah unsern Schbätsten istn
Hofe der Herberge und entfernte sich
sofort im Getkopn Er Hole Insekten
behauptete PetrcwitJQ Und wollte
nicht länger in der Derberne biet-Len,
als es für die Fütterung der Pferde
nöthig war.«
»Um Mitternacht brachen wir auf.«
sagte Olgm
»Nicht-: ; am nächsten Morgen wa
ren die Ist-ten auf unserer Whrte
Mtrrwittch suchte mit uns zsu ent
päßehem other der Offi’zier holte uns
während eines S neegsettöbers ern
und schoß ihm eine get durch den
Kopf» Das Schncegextsäbser hätte uns
seine-be erstickt. Fro« t, Hunger nnsd
Schreck raubten uns die Beicnnüsrg,
aber der Pistolentschuß erweckte uns
um- -Olgc1, das arme Kinn, schrie wie
tou-hntj«rnig: »Mein Vater, mein.lie
der Vater!« Sie glaubte, daß dieser
getödtet worden sei. Mein tapferer,
lieber Sehn war reicht mehr bei uns.
!
l die Absicht-en .
i
Uirn uns zu retten, war er aus dem
Schlitten gesprungen da er glaubte,
daß die Kein-ten uns ziehen lassen
«.oiii1!ven, wenn sie ihn ergriffen hät
ten, wie die Wölfe die Verfolguan «
aufheben, wenn man ihnen etwas
zum Fraß Ocechrfi. Das Schneege
sttölxer war entsseßlichz mnn konnte
Kaum die Augen aufthun, und als es
vorüber war, fand man meinen Sohn
tr-«dt, von-: Schnee vettveht.« —
Die Stimme des Greises war all
mäitlich schwächer geworden und jeine
Ersten Worte waren kaum verstand
ich.
«Mc«21lliiier man-die sich dem jungen
Mädchen zu« RrenWangen von Tchräi
nen überströmt waren. Dann erhob
er sich unsd sagte ihr leise einige trö
stende Wort-.
»sGeikat-ten Sie mir, Ihnen zu hel
fen» Hier ist meine Karte. So lange
ISe sich in London befinden, dürfen
Sie mein Haus als das Jhrige be
trachte-n. Ich spreche itn Nsnvennneb
net Frasu und meiner Töchter, die sich
giiiicklich schätzen werden, mit-Beistand
zsu leisten. Jch bin nur ein einfacher
Geschäftsmann, wie Sie jeden Wir
hoffen, Sie sehr bald in meiner Pri
oaltvohnt am Onslcwplag be ric
ßpen Zu können. errft wird J nen
mein Brutus-M Mr. Phillippö, Alles
besorgen, dessen Sie krn Augenblick be
niithigen.« .
Entsetzung folgt·)
Im steure-.
Fußhoher Schnee bedeckt die Erde,
und was Das Auge sieht, trägt eine
weiße Decke. Lange waren die r -
ßen Flocken ununterbroöhen heraäges
fallen. Doch über Nacht hat es sauf
gehöri zu schneien.
m- zu -:.. Ins-up soll-s Inn-Of Fflm
up I» v-« ...... , -,----, --.- , »
Die Natur ist in wirst-erlitter Schön
heit.
Da eilt durch die leuchtende Eben-t,
von flinken Rossen gezogen, einschlie
!en. Jn ihm sitzen zwei jun-ge, lebens
frohe Menschen und empfincen bewnßst
oder krgbewußt tdie Schönheit des-th
terdasge . -
Jetzt beugt er sich über fve und seine
Lippen weilen in einem langen, zärds
lichen Kasse auf den ihrigen.
Dann erhebt ske das teiziensde Kpr
chem und mit Augen. in den-In das
Glück schimmert, zu ihm enworsehend
jagte sie: »Wenn du nur wet gar
so unangenehm kalkg Nasenspitzsnl
hätt'st!« «
W-—
An den Untuhen im weit-nimms
schen Kahlengediete sollen sich nur
Auslande-: betheiligt haben, wie der
geschäftiqe Telegrqphenbote mittheil
ten. Jetztwerden die Namen der Ge
tödteten gemeldet und dieselben lauten
folgendermaßen: Lamon, Clanton,
Clacl, Dodson, heiser-. Höchstens der
lenke Name klingt etwas deutsch.
Von den verdafteten Siteiketn wer
den folgende Namen enannt: Rainesz
Mel-in Behan, Hins, Stillst-,
Ttump, Ballen, Dattel äacksom flir
waht eine auserlesene Paar von
Auslandem Wenn man Ich Pietzus
lande nur endlich abgewöhnen önnte.
alle handlungem die vorn landesüb
;lichen Standpunlte aus als umbun
;lich erachtet werden, den Einwande
; rntn in die Schuhe zu schiean Das
ist eine durch nichts zu rechtfeeti ende
Taltck der Lüge und der Ver um
dnng. Mittel-. Alt-by
ZEIT ist« W Zeig, da die neu an
sptlgkm Ohre Eier sie-n sei ch zu
’ U met-holt .
- c .
siit bällfgesres Geld als Ue sum EII
diesielmWinieeM — ssf