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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (March 13, 1903)
Wer war-ist sankAsrrn des Inn-gen Mäd chens M Lief gebet-It die Bergs entlang? Wust-iß dass Hinz-r und matt M - uge, W. vom-Mr vie hnhäe Wart-g'! So gdichb er gar-z dem froskganinm Urw- er Nr jung-en Frühlrngszrin « M Tag und M. vae Licht und Schatten So mandbvn M Soff an See-h — r Miit nun roth baß seine Tochver Mr führst nach Kind-er WEÆN -——-A"ch usin! —- Tiiie zsvei sind Marm « und Fran Und mischen ihre Hochzrstsrrisid s-—---·- - »Es war ein Maal«. Hwnwristifche Erzählung von F Hechingrr. Ein fchmucked Persöncsrn von un gefähr 18 Jahren- fchliipfie hastig über dmiFahrdamm. » Zierlisckj raffte sie das schwarzfeiH dem Wideid auf, uwter dem der« goldgelbe Atlas hindurchschismmertez zwei allerliebste Fäßchen in gelben Schwestan kamen zum Vorschein, ferner ein Stückchen) vom Vziant des gleichfarbi wAtlasrories: nur das schwarze pitzrntuch fehlte noch, sonst hätte mian gemeint, eins Kind Ies- Sü rens vor sich zu haben. An Stelle diefes Tuches trug die Schöne einen tteissamen schwarzen Chasseurhut smit Thierrosen über dies-e war schwarzer Tüll mit Geldstnub -grbreit-et. , Die dunklen Haare kräufslien sich in zierlichen Lötjchenl um die Maha sterweißr stim. Funkelnx schwarze Art-gen Mel-ten das schön gerundet-: Gesicht, dessen rosig-e Färbung durch ein winziges schwarzes Maal auf der linken Mr noch mehr zur Geltung innr. stie Figur war vom schönsten Ebemnaß. nsur sah man es der nied äichm Dame an, daß sie sich unnatiir lich «schn-ürtie, denn ihre Taille war zum-— Umspannen. Ldister kennzeichnrte dies ihren größten Fehler, maßlose EiteTIeii. Die iugsmdliche Tiebelthäterin war-s delte auf verboten-km Wege; sie ging nicht etwa auf Liebesabenteuer aus, sondern sise hatt-e die frmsfbare Absicht. sich des kleinen, störenden Max-les ohne Wissen ihrer Eltern zu entledi gen. — Irr-dickem Zweck-g rvollste sie Den usrarenor Zaon answer-ein ocn Den-. sie schen viel gehört hatte, kenn an ih ren Hausarzt durfte sie sich nicht wen den, der neckte sie schon sur Genüqe wegen sitzt-er "(Litelteiit. Scheu blickte sie sich nach allen Sei ten um, ob auch niemand sähe, wohin sie ging, denn der Zufall wollte es, Paß sich die Privcktllinik Ies bekann ten Chiruraen in Irr Straße befand, Im Minuten-:- Esltern ein Haus« befa: szen Ihr Vater, ein jooiaker Herr in mittleren Jahren, war Baum-isten Die Mutter, von seltener Herzens aiitse beseelt, schlug ihrem Töchsterrlsen » keinen erfüllbaren Wunsch ab: hinne gen besaß sie einen Plagegeisft ins ihrem um wenige Fahre fiinaeren einzigen Bruder Bern arb. Ier stets bereit war, ihr jeden erdentlichen Schabernack zu spielen. Frau Baumeister Peglo hatte zwi schen den Beiden nsur immer zu schlich ten, twö sebr schwer erschien, denn je der wollte »Recht« haben. Renate stieg leichtsiißtiq die Treppe hinaus und sckellte. Ein Diener in dunkler Livree öffnete urub ließ sie ints Warteziminer ein-treten, welches schon von Besuchern überfällt war. »Das tann eine lange Sitzung wer den,'« dachte sie zaghaft, aber ihr wurde aam schlimm, ais sie einige Worte :er Unterhaltung nufichnappte. die sich nur um Operation, drehte. Sie saß rickstiq zwei Stunren auf »der- Falter, ehe rer Diener mit Den Worten zu ihr trat: »Gnä!vi«ges Fräuleins werden von Herrn Professor erwartet.« Ihr Herzschlag beschleunigt-: sich als sie vor dem Gestrensgen stand, der ganz anders aussah, wie ihre Einteil bunsgs sich's ausgemalt Nicht alt, sondern eherjunsg zu nen nen, gwß uno schlank gewachsen, mit iurzgeschnsitttenem braun-en Haaren, einem tleiwen Schnurrbärtrben unr die etwas moqwanten Lippen, wies er mit sein-ev wobtsaepflegten Hat-D nirrschliissig auf einen Stuhl und fragt-e Init so norere Stimme xWas verschafft mir die Ehre meinse GnäaMe?« Dabei sah er sie mit seinen dunkel grauen Augen «bursckfaringend an, sie ver ihre wobloinstudirte Rede uner jka o Anliogen ziemlich- befangen Vot. DREI-Asche Zug »in seinen Mie nen ve te sich merklich; eigentlich fühlte er ein heimle Wohlwollen für die kleine Eitelkeit: aber er« be schloß, chi- vee Thatsache dieser tttwiwüt am Elaewlchaft recht lttrxta vor-zugeben unb, sprach daher sichtlich tatelwbe ' « , «Dsic·fer Kleinigkeit wegent konsulti ren Sie michs Wissen Sie, was Sie barnit erreicht-m W is- das Maal sortbeizew würdet Daß vie Narbe Ihr Gesicht mehr Wie als dieser kleine Punkt, der wie sein- Witz pfkästeschen aussieht! W Sie nach auf ttie Entfernung Weiden-P Staats-Meig« nnd H (vaikkr Theil. ökito119—--1(3.) W J- P— WEUIM »He-ausgeben Graus-Island Nehk., den Isi. Mit-; 1903 Jahrgang 23A No· » ( »Nein,« entgegnete Nenate, durch feine Worte außer Fassung gebracht. J Sie erhob sich von ihrem Platz« und « fragt-e zögernd-: ) »Was habe ich fiir die Cosnfultution l zu zahlen, Herr Professor?« ; »Zw-a·nzi-g Mart," fagte er, ihre elegacte 'Toilett«e rniit einem Blicke streifen-. « » »Diese! Kleinigkeit wegens!« ent kuhr es unwiillliirtlich erfchreckt ihren Lippen »J.r, mein gnsdiges Fräulein, meine Zeit ist toftbsar,«' entgegnete der Professor ernsthaft, Meilen Sie sich, daß Sie mir iw die Hänlde gefallen sind. Wer weiß, ob nicht ein anderer, weniger freundlich gesinnter Arzt wie ich, Ihnen- ein btesibertdes Andenken auf Jhr Gesicht gezeichnet hätte. Und das wäre wirklich fchare gewesen« fiisgtse er lächelnd hinzu. Beschämt mach-te sich Nenate auf den Heimweg unld verschwieg ten Vor fall wohlweisslich zu Haufe. Natürlich hielt sie rsen Professor Jarnso fiir ten unangenehmftew Men schen-Ver Welt. Mertwiiwigersweife schien er ihre Gefühle nich-i zu theilen, kenn er war den Tag über auffalkensd heiter ges stimmt, lachte häufia, »denn-rast be ftiirzte Gesichtcben des jungen Mär chens tauchte immer wieder vior ihm auf. und als sich Nachmittags in fei ner öffentiichen Klinit eine der Pflege besonders bedürftisge Patienstin ein stellte, drückte er ihr ein- 20-Martftiick in Die Hand, ein-e ELiebesthaL die ev armen Person-en öfter angedeihen ließ. « si- si Einige Monate waren verflossen, der Friihling brach mit Macht into Land, als Ren-are ein-es Abends von einem Besuche heimkehrte. Haftig entledigt-e sie sich ihres been genden Kost-Ums zog einen bequemen Schlafrock uner Vaters weite Pantof fel an und ftreckte sich nun mät wohlt gem Behagen-aufs Sopha Bald da rauf schlief sie ein. Durch den Klang der Corvidor alone Wirthe-morgen sprang sie auf, um als Erfte die Zeitung zu er wifchem sie wollte ihrem Bruder zu vortomsnren, mit rein sie allabendlich diesen Wettlauf begann. Heute erreicht-e sie als Siegerin zu erftsdie Thür. » — « » Mrt rriumphtrenoem swexachrer tm sie dieselbe auf unI prallte entsetzt zu rück. den-n vor ihr stand « Professor Jarno in seiner ganzen, imposanten Erscheinung. Ihn sehen- und msit ei nem- Schreclensrus verschwinden, war oao Wert eines Augenblicks-. während «oie großen Pantofsel als Sie-gestra ghäen vor dem Veoounten zurückblie n. Er blickte erst aus diese, dann aus Bernhard, welcher aus vollerns Halse lachte, bis ihn Letzterer. wohl mit Recht einen- Besucher seines Vaters oermutheno, in das Arbeitszimtner ·:esselben führte, indem er echt jungen-« hast ausrief: »Mein-er Schwester war’s darum zu thun, vor mir »die Abendzeisiung zu erjagen dies-mai ist sie ’reintgesallen, das gönne ich ihri« Der Professor ergötzte sich höchlichst an dem sonsdersbarens Zufall, der ihn so unrermuthet mit «oer kleinen Schön-« heit zusammen-führte, die er keines tregs vergessen hatte, trotz einmal-ist« Begegnuntg. Co verstand ihr Zurückschrecien ganz gut. Sie schämte sich, denjeni gen wiederzusehen, dem sie ein-e unan genehme Erinnerung verdanktr. ist beschloß also aroskmiisthig, ihren Be such bei ihm völlig zu ignsoriren Professor Jamo war in der Absicht erschienen, das Haus res Baumeisterg für sich zu erwerben, um seine Klintil zu vergrößerm selbstverständlich völ lig -.ihnunvgolos, wem er hier begegnen würde. ----— Renate hatte sich allmählich von ihrer Ueberraschung erholt. sie wartete mir Ungeduld aus ihren: Ba ter, der bereits seit einer Stunde mit dem Professor lonserirte. Sie konnte sich Wen Besuch gar nicht erklären, gleichzeitig regte sich die Furcht, ihr Vater könnte möalsicherirefse von ie uer, ihr jetzt so satalens Consultation ers-Ihren. Wie von einer Last befreit, atihmete ge aus, als der Besucher sich entfernt atte. Der Basumeister erzählte, welche Veranlassung den- Prosessor zu ihm geführt. »Der Kan ist so gut wie abge schlossen,« sagte ev versaniigt, Jeden saus habe ich den Professor, der- übri gens ein sehr liebenswürdig-er here ist, zu moraerr Abend eingeladen, utm noch» die ngsiew Fragen zu erledi gen. Doch rnit eine-m Mal war die Ans aelesrenlheit nicht abget-han, bauliche Veränderungen mußten- besprochen werthen-, sodaß sich« ein reger Ver-sehr zwischen loen beiden Parteien- ent wickelte, unso bald war der Professor ein Fern- gesehenev Gast, der hie Stun j- « seien sein-ev Erholung dazu benutzte, Renatenfs Antipathie gegen sich in’5 Wanken zu bringen Das mußte ihm auch glänzend ge lungen sein, denn eines Tages- hielt er das tseizewde Mädchen in seinen Armen, indem er sie fragte: »«Ren«ate, bist Du mir dieser Klei nigkeit wegen- nvch böse?« Dabei strich seine Hand zärtlich über das lleine «Maal, woraus sie la chend erwiderte: »Im GegeniheiL eher zum» Sterben nur« Es war an demselben Tage getre sen, wo der Raus des Hauses perseti geworden war, nachdem der Professor sich noch eine Kleinigkeit erbeieni, näm- l lich die Hand Renalens von- ihren El- i tem, Wie Esie ihm- hoicherfrseut beivsilligt i hatten. ; »Wenn- ieh erzählen wollte, was uns l zuerst zusammen-führte miißie ich be ginnen: »Es war ein Maal -—« »Willst Du wohl still sein, bit-Thai ier Mensch-l« rief Ren-nie lachend und schloß seinen Mund mit Küssen Die Belastungszeugin. Aus die-n Erinnerungen eine-s Verthei lviiger5. Rascia-zählt -von - Wilhelm Thal. Jan Frühling des Jahre-s 1878 wwrale ich nach Jsackson let-Ilsen, um Govlt W jungen- Mann zu Urthei iiigem der anlgeiiasgt war, eine Posi lwifche benanbst zu hab-»i. Jch hatte eine bange Kionferenz mit! meinem Klio-nisten und er gestand mir, daß er in der fraglichen Nacht, in der die Postlwische beraubt mai-Ven, mit einer Anzahl voln Freunden in Ttham ge wean mar, unosdaß sue auf dem Rück weg-e dem von- Jiackson kommende-n Postwagen begegnet wären. Einige seiner Gefährten- watresn sehr betrunken, und einer machwe den Vorschlag, den Postillon zu übers-allen und thn die Postsachiein abzunehmen. Die Wege warm gerade stehe schnmßig nnd der Wagen losnmte nicht meist-en Meini Klient sen-klärte mir, er hätte sich tm; Ust"Bellli.ubu«r!-g der Positulischse nicht nuonith betheiligi, sondern sogar-ver sum-, seine Geronnen von ryrsern Bor ljsahens abzuhriwgen Deck- sie wolllen nicht auf ihn hören.. Einer von ihnen irsar ans den Postillon gestürzt und haer ihn vom Pferde qersissrn Dann band-en unlo lnlebeljen sie Lhin an einen Baum, Quoten-ihm seine Briesiiasche und eiern olus ein benaschbaries Feld, wo sie den Raub untersucht-In uer etwa 500 Vollan in oerscksfeoenrn Brief-ein fanden Mein selient befand srch wohl bei den Dieben, bei«kseiligre svch jedoch in keins-er Waise an Eiern Ver brechen. Die Diebe waren spurlos oerschixuunoem und on der Postillon meinte-n Kllienren sorkanlnl und erkläre hakt-ite, ihn unter der Schaar aeseben zu haben, so war der junge Man-! ver hasreit wol-dein Die Posttaschie war ausgefunden ivonsdum ebemso wie die Briefe. Die: soll-on imer im vie Alsenllrer zurück-: geschickt doch nicht die Originale, son dern Abschrislenx Dem-n tue Originale sollte-n noch auf Anordnoina det Ztnatsanmalts cm Gerichtkstrlle zu rückbehaan werden. Ich batle mir Dies-: Briefe aus einige Innre -.ur Prü fung ausarbeiten und sie oeur öffentli chen Anlsiiqer dtawn zurückgegeben Da ver Fall erst am nächsten Tone zur Verhandlung qelarrgte so gänz ich um die Zeit zu this-dem ein even-n irr-I Garirhtöaelsäude. Der erste Fall, mel ckser aufgerufen wttroe, rvar eine Dieb stahlssiarhe und die Angeklagte war cijn kaum 17jährliges Mädchen, Namens Glisabeth Mudworth Sie war sehr hübsch, uno isn ihren Amen leuchtete ein wilde-h unschuldig-r Blick, des-. man nie hie-i ern-Im Verber findet Sie wurde heschttldimt, ihrer Herrin einer wichen Wittwe M srreß Nzafebix hun dert Dvllars gestohesn zu haben. Das arms- Mä«dchsen belheuerje weineno sdimr Unschuld und rief Gott zur-« Zeu nm an, daß sie den Diebstahl nicht begangen härte. Doch allse Umstände sprachen gegen soe. Hundert- Dollars in Bari-known warte-n aus dem Zimmer Ihrer Herr-in gestohlen worden, und sie war die einzig-, die zu vix-sent Immer Zutrlickl hntltr. Mo Irr-in wurde eben als Zeugin aus-Fern Hals eicn jiusnkser Mann aus mäich zutwi tmd mäch beim Arm packt-e. »Man hat mir gesa-gs!, Sie wär-en elinr iiischiliaer Verlhdidiaer,« fliisterike er. »Ju, Berti-ewiger bin schl« erwi derte ich. »Dann retten Sie sie! Sie können ers ganz gewiß; denn sie ist« un schuldig.« »le sie kein-n Reihtsbelssland«i« fragt-e ich. « » « . »Nein. Niemand will etwas für sie s Wun. Oh, retten Sie sie und sdh will Ihn-m awes gehen, wiss ich hist-e Viel ( I— I ist ses nicht, doch mein ganzes- Vermögen steht Jhnien zur Verfügung. chi) überlegte einen Augenblick usnd sah dass Mädchen, das mich Hemde mit sinnen gsroß.n Augen flehend an schawtr. Sich-well stantzl ich auf. gisn aus sive zn unkd snagtie fix-, ob sie mich »zum Verstheidigier zu haben wünscht ; Sie antwortete »Ja!« Dann theilte ich « diem Gestichtdshvj tritt, ich wäre bereit, den Fall zu über-nehmen Amsd man ließ mich sofort zu. Ich bat um sein«-e kurze Pause, um mit meinst Kliietnrtin sprech-m Zu tön ncn. Dantn setzte ich mich weben sie und bitt sie, mtir den knanzesn Fall ofssen zu erzählsam Sie sagte mik, sil- hätte zwei Jahre bei Mistreß Naseby aeidient und wähnend dieser-Zeit wiine nicht das Geni«n«gst1e vorgekommen Ungefä be vor 2 Mochi-m hätte ihre Herrin 100 Dol lmss verloren »Sie verniißtse sie ans ihrem-Schreib tisch,« sagstse das Mädchtn »und fragte mich Diana-cy, doch ich wußt-e nichts. Am nach-stets Tage erfuhr ich, Namen Luther hätt-e Mistwß Mast-by gesagt sie hätte geseilsem wie ich das G.-ld nnsi dem Schmidtiscch genommen — si? hätte ntksch dsnkch WE- Schliisfetioch her-hasch tset. Dantn gingen sie zai meins-w sink fET und fcvkiden Dort 253 Dolliarfs von idem fehle-Wen Geld-e. Aber ich ist-kiff micht genommen Heu-! Ei- mufi iraend jemsand nas- Geld hineingelegi Ladent« Jsch frsagtie sie nun, ok- sie jemanden im Verdacht hättst-a »Ich thiß nich-U versetzte sie, »wer sog ander-I gotthtm hat-an- tönnte als Ida-nen. Sie konnte mich nicht Leiden, weil sie glaubte, ich wiiche besser be handekt als sie. Sie ist die Köchin und ich war das Haustnädchen.« Sie zeigte mir Nie-um Luther. Sie miar eine derbe, starllnochige Person von 25 Jtnhven mit niedriger Stirn kleinen grauen Augen, spitzer Nase uno dicken Lippen. »Hm-, können Sie mir helfen?« snagie mein-e Klientin mit zitternder Stimme. ,,Nankn Luther, sagten Sie, heißt dieses Mädchew?" fragte ich. denn ein neuer Gedanke war mir Plötzlich ins den Sinn gekommen. »Es-« HERR . ,,oieoiss rner m rer Hing noch ein ander-es Mädchen olefe Namens?« »Nein-» Herri« »Dann seieii Sie unbesorgt; ich weis re Sie retten.« Jsch ging zum Staatsanwalt und bat ihn, mir die Briefe noch einmal zu geken, die ich ihm ein-gebändigt hatte, —— Dieselben, die aus der Post kutssche gestohlsew worden- waren. Er gab sie mir, ich suchte einen aus, reichte "i«e übrigen zurück, und erklärte ihm, r solle auch den anderen- bald wie-der haben. Dann kehrte ich zu meiner Klieniin zuriick und Der Fall wurde weiter oerhansdeli. Mislreß Naseby gab ihr Zeugniß ab. Sie sagte, ihr Hausmädichen allein hätite zu dem Zimmer Zugang gehabt. Dann beschrieb sie, ivie sie »das Geld vermißt und 25 Dollar in dem Koffer reg Mädchens gesunden. Sie konnte beschwören Daß es ihr Geld gewesen, denn·’die Bantnoteir wären gezeichnet geiveien. ,,Mistresz Nasebh«, fragte ich, »als Zie zuerst Ihr Geld vermißtein hatten Sie '":ia Grund anziiiiehiiien, rsie An gellagte befäße e5?« ,,Nein!« »Habeii Sie sie je auf ein-er Unehr-s lieh-lett ertappt?« ,,Neiir!« »Hättet: Zie darein geb-acht ,ihren Koffer zu durch-frischem wenn Ihnen Nanich Luther das nicht gerathen hätte?« ,,Nein«!« Mistreß Naseby verließ die Zeugen bant uno Rauch Luther trat aii ihre Stelle. Sie warf msir einen herausfor derndeir Blick zu, als wollte sie sagen: ,,·«f«an-ge mich, wenn du tsanns ;« dann gab sie ihre Aussage ab: Sie erklärte, sie hätt-e am Abend, an dem der Diebstahl stattfand, die Ange klagte in das Zimmer der Mistreß Nasebh treten sehen und wäre ihr ge folgt, Elisabeth hätte die Thiir hinter sich abgeschlossen, sie hätte sich nieder gebeugt uiib durch »das Schlüsselloch gesehen, wie sie sich am Schreibtiitsch der Mistreß Naseby zu schaffen gern-acht hätte. Sie hätte bemerkt, wie sie das Geld herausnahm und in ihre Tasche tecktr. Darini bückte sie sich, schnaubte ie Lampe hoch usiisd verließ schnell das Zimmer. Da hätte sie toenn ihre Hers vin von dem Gesehenerr unterrichtet und sie aufgefordert, den-— Koffer des Mäd chens zii durchsucheri.« Pch rief Miß »Na-sehr) noch einmal au . »Sie behaupten, außer der Angeklag teir hätte niemand Zugang zu Ihre-m Zimmer gehabt. Aber Narren Luther konnte roch wohl hineintoimmem wenn sie wolltet« »Die allerdings; ich mein-te natür lich, kein Fremd-er konnt-e hinein.« ,,Wußie Jhre Köchin vielleicht, wo sich Ihr Geld befand?« »Ja wohl; sie war oft in dem Zim mer untd ich gab ihr Geld, urn aus den Markt zu gehen und einzul-aufsen.« »Noch eine Frage:«hat die Ange klagte auffallend viel Geld aus-gege ben, seit Ihnen- ’die 100 Dollsars ge stohlen worden-?«« « »Nicht, »daß ich wüßte« Jeh rief nun Nancy Luther wieder aus uan sie begann etwas zu zittern, obwohl ihr Blick noch ebenso keck und herausforderte-d war wie vorher. »Miß Lut-her,« sagte ich, ,,««-aru-m haben Sie Jhre Herr-in nicht sofort von dem unterrichtet, was Sie angeb lich gesehen, ohne erst zu warten, bis sie nach dem verlorenen Gelde sragte?« »Weil ich das arme Mädchen nicht so ohne weiteres anzeigen wollte,« er widerte sie schnell. »Sie behaupten also, Sie hätten durch rsaä Schlüsselloch gesehen, wie sie das Geld nahm?« ,,":"a!« »We) stellte sie »denn Tie Lampe hin, während sie Das that?« »Aus den Sschreibti«sch.« »Sie sagt-en vorhin, sie hätte sich gebückt um die Lampe hoschzusschraw ben. Die Angeklagte ist aber eine kleine Person uinlo der Schreihtsisch ziemlich hoch, da er, wie Miß Naseer erklärt, ein-en- Aufsatz hat-l« Die Zeug-in wurde blaß, faßte sich jede-eh und erklärte sie könne nur sa aen, Elisabeth habe oie Lampe hochge schraubL »Nun aut,« suhr ich fort; »ich- will oas glauben. Eine andere Fragt-: »Wie lang-e dienen sie bei Mistreß Nasebh?« , »Nicht aker ein Jahr!« »Wieviel Lohn erhielten Sie wö chenstlisch»?« »Ein und dreiviertel Dollars.« E ,,Haben· Sie Ihren Lohn ausgezie er.?« - E. I« sit a« «-Wieviiiel haben Sie -aUs-geaeben?« »Das weiß ich nicht.« . »Warum wissen Sie das nicht?« »Wie sollte ich? Ich habe das Geld aus-gegeben wenn ich mir etwas zu sausen hatte-« »Hatt«:n Sie etwas a-eaen·die Anne tlasgtie tin-I war es Ihnen nicht mög lich, 25 Dollars in ihren Koffer zu leasen?« Pein « wiss-bin- fip oririistot »Sie hatten als-o kein Geld?« »Nur tas, was ich von Mistreß Naseby bekam« »Dann hatten Sie also kein Geld, als Sie hierher kamen; ich wiederhole die Fragel« »Nein, und außer-dem war bosZsGel"b, das man- ins Elsissabeths Koffer sand, das der Mistreß Ninsebn. Die Bank notew waren gezeichnet« »Weil-en Sie mir «saaen, osb Sie in diesem Staate geboren sin·os!« fuhr ich fort· »J«1!« »Den welch-er- Stadt?« Sie zögerte und versetzte nach einer Pause: t »Den Somers, Mexttgotnery Conn y.« Ich wandte knien zu Mistreß Naseby und fragte: »Haben Sie sich von Ihren Mädchen eine Quinng geben lass;n, wenn Sie ihnen sden Lohn zahl ten .-« »Stiets!!« lautete die Antwort Können Sie mir nticht eine solche Quittunig verschlossen-W Sie erklärt-e lsich sofort dazu bereit, verließ den Gerichtssaal und kehrte mit 4 Ouittunaen zuriieL die sie mir überreichte Jch betrachtete sie genau und sagte dann mich zu- der Belast ungszeuigins wenden-U »N-anry Luther, wollen Sie dem Gerichtshof und nisir jetzt sagen, wo Sie die 75 Dollars her haben, dtsise Sie in einem Brief-e ans Jhre Schwester in Somers geschickt haben?« Die Zeugin wund-e kreirerveisz uns-d zitterte am ganzen- Leilm Jcb ließ eine zeitslang verstrei-ch-en, dansn wiederholte ich die Frage. »Ich habe nie Geld sortsgeschirtt,« er klärte sie zittern-o »Sie liisgsen!« rief ich erregt. »Ich —- liige — nicht!« stottierttse sie mit schwachen Stimme. »He-her Gerichtshos,« fuhr ich nach einer Pause sori, »ich tams hierher, um einen jungen Menschen zu vertheidisgen, der loer Beihilfe an einem Postrsaube beschsultoiqt war, und aus diese Weise erhielt ich Kenntniß vosn Den Briesem, die erbrochen und bestehlen worden waren. Als ich in den Fall eintrat, fiel mir der Name »der Zeugin auf unid ich ließ mir von Idsem Herrw Staats anwalt den Brief geben, den ich hier sin der Hand halte, den-n ich erinnerte mich, die Unterschrift Nsaney Luther gelesen zu haben. Dieser Brief ist aus der Postkutsche entwendet worden und enthielt 75 Dollars. Bei näheren Bei - trachtumg des Posstftempels werd-en Sie bemerken. 'daß er am Tag-e nasch- dom Diebstahl abgeschickt worden ist. Zum f noch deutlicheren Verstäntdniß will ich das Schreiben vorlesen-: s ; »Liebe Schwester Dorscast Jsch set-de - Dir anbot 75 Dollars, welche »Du site mtisch aufbewahren sollst. Ich kaum es - hier nicht, denn »ich fürchte, sie werden mir hier gestohlen. Sprich kein Wort · « darüber, denn ich möchte nicht, daß man es erfährt, daß ich Geld habe. Mir gehfs gut; nur ängere ich misch, baß diese Katze von Elissabeth noch ins-e mer hier sist, doch wird es msir schots gelingen, sie aus irgend eine Manier fortzubringen Weiter weiß isch nichts. Sei gegrüßt von Deiner Schwester Nanky Luther.« »Hm-her Gerichtshof,« fuhr ich fort. »Sie werden sich überzeugen, daß der Brief an »Don-as Luther, Sosmers, Monstaomery Cosunth, abressirt ist. Und Sie wenden- aueh bemerken, daß die Quitdtungen und ider Brief von derselben Hand geschrieben sind. Jich will jetzt niur noch erwähnen, was aus Den 100 Dollars geworden ist. 75 Dollars sind in diesen Brief gelegt worden, während die übrigen 25 in Elisabeth Madswor«th’s Koffer Ver-steckt wurden, um ihre angebliche Schule zu beweisen« Der Gerichtshof zog sich zurück und erstaunte selbstverständlich auf »Nicht schuldisg«. Nach Luther wurlde zu ihrem Glück aus der Stelle Verhaftet, sonst hätte das Publikum an ihr Lnnckxjustsiz geübt; sie wurde späterhin zu 6 Monat-en verurtheilt Der junae Mann, der michs zuerst gebeten hatte. Elisabech Vertheidtis nun-g zu übernehmen, erschien zwei Stunden später bei mir und über reichte mir als Honomr sein ganz-es Vermögen 50 Dollizrs5 doch bat ich ihn, das Geld zu behalten und es- spä ter zur Einrichtung Zu verwenden, wenns er sich mit Elisabseth — sise war seine Braun — verheirathete Bette besuchten mich neulich, er ist jetzt ein wohlhabensoer Tischlermeister und erfreut tsich ebenso wie seine Gat tin a Ase-meiner Hoch-achtung. — -«-k.«--- — Ein kleiner Jrrtlmm. Daß Jemand den Himmel stir einen Dudselsact anisiehk, soll nach einem Ltoltgmort wohl osor-tomr«.ien, link-aber Jemand im zwanzigsten Jahrhundert einen gseisrriztcn eiserne »Hm mit Koh leitet-mer unD Schüppe sijr ein-en Brief lasten sasnsi«eht, dürfte gen-Iß einzig da siehe-n That-sachlich hat Fich- dieser Fall wasch der »Dsch. Viertehrsszth beim Postumst in Pr. Holland ereigngei. Fiomtmct der sein Eise-derer iunger Matt-n - vnsrnLanbe und erwirbt fiinf Brs-c-ftnasr- « len, welche er auf s eine Vrieslein heftet. Dann sichrer sich stiumnt risngsurm Er sucht etwas! Plötzlich ateitet setin zufrie dcnerss Lächeln iiber sein vom Frost ge röilxesss Gesicht Heuretak Denkt er und hin-san ,,mit k-:i:ijch-tis,;-em Sieht-its er an ist-m du«-»von hin-n tritt-« WN Ums-Miss Faust bebt er Dsie schwere eiserne Krone itztin unid ——-- veirsenkt kic fünf Briefe in iden fuxrcbtbarskn Höllenraschen. So fort spranan einige- Poslbicaniie hinzu und reitet-en die Bitefe vom ewigen Vier-derben, woman der Lieder-e Rusti tus meinte: »Na, das nruß ’n::m Mens schen die-ich- Albeg gesagt xverxsen « -. -.·. Eine tüchtige Zeitums Students Butnmelt »Ja gewis-« lie ber BasmmseL bas- Bumsmseln hat bei ir ein für alle mal auf-gehört. Ich flehte jetzt eins ganz anderes Leben als früh-er. Morsazenss um fünf wird re qelmäßin bei mir ausgestanden, um halb sechs mit dem ,,-Oschxsen« begonnen und dabei bleibt es bis-« um« neu-n. Von neun bis eins höre ich Vorlesungen, Dann esse ich zu Mittag, setze mich aber um zwesi schon wieder bin- nnd- arbeite Jshne Unterbrechung bis achte Dann ruhe icb ein Stündscheni und esse dabei meins Abensdbroi. Vo-n«nun an wird suider aeochsi, um zwölf zu. Bett ge iansgen und um fünsf trliekder aus-gestan :-en, Tag fiir Tagi« Student Bammelt »Halt denn; das Deine Gesundheit ans, siebzehn Stun Den täglich zu arbeiten- nmsz doch- ein Kasrneel ans den Hund bringen« Vummelt »Mi r tshsut’-"3- absolut r.ichtkg.« B-.iinsn:s«e«1: ,,’5 ist kaum zu glauben. Seit wann treibst Du denn schon die sen- Riese-nsleiß-?«' anmel: »Mor·aen san-ge ich an.« — -—--·-.-—-s—« Auge-nehme Bekanntschaft. Dass ,,Airs1ny and Navy Journal« est Zählt ein nettes Geschichte-Ren ans ten Inn-ein der Haimkehr unserer »Helf-en« vom spanischen Knie-ge Ein maß-en stark-er Man-n, der aus einem Gib-acht schiiff ein Geschsütz Lied-Lenz suihr in einer Brosadsway Gar nsaichl der oberen Stabi. Neben ihm saß eiin sehr :.)ichst«ia diese-in schaxuensbes onividuum weiches als bsakd ein« Gespnäich mit seinem Nacht-ask eröffnete »Ich bin- gewissermaßen auch eine Atrt Seemsasn·n«, sagte ei, »in mir sehen Sie nämlich- dse.:« Mann, wel cher Ihren Miegssschifsen die-n Käse lie sert.« —- «Sso, das sind Sie?" tief enstrsiistsei der Mai-wisse und lanaie dem Kässesmensschen ein-e hin, nas; iesr auf den Boden dar Csar flog. »Und nun sagen Sie mitz« frusg biet- Maisrsosce weite-e, wasch-klein er dieses Stück Arbeit beendet hatte-, ,,«wo isch den Mann finben kann, »der usns die Butter Iiesert?« . WW Das Schweigen ist nur sür Die-se nign qualvoll, die nichts mehr sit a gen haben.