Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, March 06, 1903, Image 4

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    -
»J- Ietetmsi
Ost Miit Inbiiäns eine erbe
ben-e Ieise-oh Feier-.
Der Reichstag macht genei- Ueber
Msngen des Milieiikemts From.
,.—- --..
Zur Vetgewoikignng Russland-M
D e u t s ch l a n d.
Berlin, i« Miit-L
Die außerordentlichen Uederidyceti
tun-gen der Etatsvoranschläge seiten-S
M Miiitärverwaltung fordern fort-ge
fesi die schärfste Kritik heraus-. Diese
Uebetschteitungen sind nicht nur bei
dem bereits gemeldeten Eint-aus des
sit den TruppenUebnngsimkz in Netz
dummer nöthigen Akealiz vorgekom
men. Bis in die kleinsten Detaili1 hin
ein ist die Militärvermtliung mit der
größten Willkür vorgegangen Die
sudget-Kommifsion des Reichstag-s
hat auf diese Willkür eine nicht miß-—
suverstehende Antwort gegeben. Sie
hat einstimmig befchlossen. bei Masti
gen Forderungen für neue Sirup-pen
übungsplätze den Erwerb des ndthigen
Irr-ils abhängig zu machen von der
mdtiicklichen Genehmigung des
ReichstagT Dieser Beschluß wird all
gemein und mit Recht als ein bemer
Mwetihes Mißitauenövotum gegen
die Regierung betrachtet.
Die Scheerereien mit dem fruheren
Ibgeoedneten von Münch wollen nicht
enden. Seit Jahren liegt er sich mit
der baheeisehen Regierung in den haa
ren, und seit Jahren bildet sein Haupt
ansenthalt das Gericht. So war er
wieder einmal wegen Beleidigung des
WORK Minister-items angeklaot
werden. Diesinai ist er insoweit
glimpflich weggeiommem ais das bie
zustiindige Lanogericht, vor dessen
Strastammer der Fall zur Verhand
lung gelangte, ihn steisprach. Die
kytlichen Sachverständigen haben ihn
fiir einen geistestranten Querulanten
erklärt -
Das Interesse an der kommenden
Beliauzstellung in St. Louis disku
nuentirt sich weniger in Verbiinden als
bei Einzelnen. So hat auch der Mag
dehurger Kunstgewerbeverein beschlos
sen, von einer iorporativen Betheili
gnng an der Ansstellung abzusehen
Er wird aber einzelne Aussteller aus
Kunstgewerbeireisen thatträftig unter
stühen
Westfalen erhö!t eine neue Groß
stadi. Gelsenkirchen, weiches es in den
letzten 50 Jahren von 844 aus über
40,000 Einwohner gebracht hat, wird
mit sechs Gemeinden der Nachbarschaft
zu einem Stadttreis verschmolzen wer
den« Ein dahingehender Gesetzentwurs
liegt dem preußischen Abgeordneten
hause bereits vor.
Geni, »i. März.
Die Abreise der Prinzessin Louife
nach Lindau ibayerische Jnsel im Bo«
densee) ging so unbemerkt vor sich, daß
sie nicht eher bekannt wurde, bis Toch
ter und Mutter sich im Schlosse Lin
dan getroffen hatten.
Ehe die Prinzessin die »Metairie"
verließ, machte sie dem Dr. Martin
und dem Wärterpersonal hübsche Ge
schenke. Sie schrieb auch an Giron
einen rührenden Abschiedsbries, in dem
sie sa te, daß sie sich trennen und alle
Be iegungen zu einander abbrechen
in ßten Das Schreiben schließt mit
den Worten: »Es isi um meiner Kin
der willenl«
Berlin, si. :!Ilarz.
Die frühere Kronprinzessin oon
Sachsen Prinzessin Louise von Tos
!ano, erwartet im Schlosse ihrer Eltern
in Lindau am Bodensee ihre Nieder
kunst. Sie wurde bei der Antrian von
der Mutter empfangen, Und es heißt,
daß es dem Einfluß dieser gelingen
werde, die Tochter von der unseligen
Verirrung mit dem Sprachlebrer Gi
ron zu kuriren. An ein Zusammen
treffen der Prinzessin mit Giron ist
vorläufig wenigstens nicht zu denken.
Es ist Giron das Betreten sowohl des
bayerischen wie des österreichischen
Bodens amtlich verboten worden.
Berlin, 4. März.
»Die Monroe Doktrin ist ein leerer
Born-and, hinter welcher sich weder ein
energischer Wille noch eine thatsächliche
Macht befindet«. Mit diesen Worten
beginnt der in weiteren Kreisen be
kannte Kenner politischer Verhältnisse
Professor Adolf Wagner von der Ber
liner Universität seine Antwort aus
zwei ihm von einem Correspondenten
unterbreitete Fragen Letzterer wollte
to en, os die Monroe Doktrin in kno
ro schem Sinne so bindend sei, wie
ein internationales Geseg, und we Ich
Zeitung zu derselben im Interesse des
deutschen Volkes und zweitens der
europiiischen Nationen geboten sei.
Der Professor der Philosophie,
Edimtd von Hartniann lehnte es ab,
sich Eber die Frage zu äußern, weil,
Die er sagte es ,,unerivünscht sei ou
die Amerikaner Hat-ital daraus schuf
sen, einerlei ob die Antwort für oder
W laute.« Er fügte hinzu
«Etne Jadoskimng der Monroe
- W mit VIII-EIN t wisse-de
III M KARWUUM Ost-es Pro
isi ILIM während schon die ein
Wisye Kritik als ein Unk
seen Wird- Enden-gr
; , wärt-g nnd des me
« « wärt-e aufs-fordert
see-seiden Widerde Ltz Ieis
M
Ost-et Wehen Landtages
« s H ins-s M Berliner Post,
.
Standpunkte des internationalen Ge
sehe-s ein nichtbindender Moans des
sen Anerkennung einzig eine Frage der
Gewalt ist. Deutschlands Interessen
werden jedoch durch die Doktrin so we
nig bei-üben wenigßenj irr-te sie im Ve
nezueisa Iwiscitenfoll ausgeleert wurmz
daß wir keine thgtsöchiickte Ursache ha
ben, die Frage zu einer offenen Jus
machen« I
Der Vrcsxsscsr Hxxå V. Dislbriick erSi
örtert den venewianissdksn HEtrniichenfallT
in den Pre sßiichen Jedebiicherw unDZ
spricht Inici Von riet »Der-sitzen Nitan
der amerikaniichen Prisåitii und dkfiir-j
worket ein Bijndniß Zwischen Gros: s
bkitannien und Deutichiond, weiches-I
die stärkste Coalition in Der Welt wäre-J
denn während Denkst-hinab Großbris;
tann« im Rücken gegen Rußlctnd und(
Frau reich deckte, könnte es feine über-H
wältigende Ueberiegenheit gegen dies
Ver. Staaten zur Geltnn bringen-I
Deutschland brauchte die Französisch-i
tussifche Acianz nicht zu fürchten,j
denn mit Großbritannien an seiner’
Seite könnte es des Beistandes Ita
liens sicher sein, während Oestetreich;
sich schon in feinem eigenen Jnteressei
auf Deutschlands Seite stellen würdeki
»Ehe solche Doctrin könnte tauml
einem besiegen Volke noch ansetzte-J
toshniiehen iegen aufgeztvungen me- «
den«. fährt der Professor fort· »Nein
Volk nnd kein großer reicher pro
tlnnijrten je eine solche trin. We-»
W We m mai-. mil
,—..
per engtano noch aus-ano, noch via-;
poleon, als er aus der höbe seiner
Macht stand, machten je eine iibnliche
Prätension Aber hinter dieser un
erbörten Anmahung sieben noch nichtj
einmal die vorberrschenden Jnterefs
sen der Ver. Staaten. Süd-Amerita
ist weder geograpbisch noch geschichtlich .
so mit Nord- Amerika und den Ver
Staaten verbunden, als daß eine sol I
che Anrnaszung gerechtfertigt wäre l
selbst nicht vorn Standpunkte Nord- i
ameritas.« (
Fu Beantwortung der zweiten Fra
ge agt der Professor:
»Es ift einzig die Zerfabrenbeit der
europiiischen Politik und der Mangel
an Einsicht und Anerkennung der So
lidarität der Interessen des mittleren,
westlichen und südlichen Europas,
welche bisher die Hauptpunkte derl
menschlichen Cibilisation waren und!
bleiben werden welche erklären warum j
Europa und selbst Deutschland diese
leere Prätension überhaupt in Etwa
gung ziehen. Der praktische politische
Kurs eines jeden europäiichen Landes
wird natürlich einzig auf seinen Jn
teretsen basiren und demnach auf der
Erwägung seiner Stätte. Daher
scheint jedes vorherige bindende Abs
iornrnen betreffs der präteniiösen Doc
trin eine faliche Politik zu sein. Auch
von dem Standpunkt der weiteren
germanischen Rassen würde die einfa
che Anerkennung der Monroe Doktrin
ein falscher Schritt sein, selbst wenn
sie die Weltsraae lösen sollte, ob das
germanische oder romantsche Element
in der Welt vorberrschen foll. Als
Mitglied dek germanischen Rasse wün
sche ich nicht, daß das romanische Ele- !
meni an die Wand gedrückt werde, !
denn es ist fiir die Civilifation der»
Welt unentbehrlich und ist ein notb- ’
wendiger Zusan zur germanischen
Kultur. Dies trifft aus Italien und!
Frankreich ja selbst aus Spanien zu.
as wir Deutschen denselben schul-i
den? Was wiirbe Civilisation ohne
ÄOQIZJU Abs-I- To«-IODZ Je Its-, Ein »
sind uns so unentbehrlich als die
tlassiichen Völker es waren. Kein ob
fettiv denkendes Mitglied der germa
nischen Rasse kann wünschen, daß die
Welt ausschließlich germanisch sci,
aber, sollten wir den Ver. Staaten in
Südamerikcx die Vorknrrschaft inne
stehen, laut der Monroe Doktrin, Wür
den die deutschen Interessen dadurch
gefördert-? Würden wir Deutsche
nicht auf beiden Seiten der See von
dem englischen Element vollständig
beiseite geschoben werden? Wir ha
ben thatsächlich tein Interesse daran,
die Vorherrschast der Ver. Staaten
oder Englands oder beider zu för
dern. Die Cioilisation der Welt wür
de dadurch schwerlich verbessert wer
den. Abgesehen von etlichen techni
schen und geschäftlichen Sphären was
haben die Ver. Staaten Wichtige-s für
die wahre Civilisation der Welt ge
than? Was haben sie gethan. daß sie
in einem Athernzuge mit den Errun
genschaften Jtakteni und Frankreichs
gnunnt werden? Mittel-, West- und
iideuropäer, haltet zusammen gegen
den Osten sowohl, als gegen den We
sten. Dies scheint mtr dir einzige rich
tige Antwort auf die Monroe Präten
sionen zu sein. Das germantsche Volk
sollte nicht gegen die romanischen Mil
ker sondern mit ihnen wirken Dies
würde den wahrendcnteress en der Welt
civiltsation dienen«
England
London, 4 Miit-z
»Die Regierung hat die Einladung
der Bereinigten Staaten zum Besuche
der Ansstellung in St. Lonij angenom
M Der Uns-sc nnddte Art und
Seite der W estesb unter
W Jota-stetem nttvort
w , ei Hals-in auf eine
tsr Unterhanfe eitens des Liberalen
ipenry M gerichtete An
. FWCZ l rocl W
O
MW its-fl- Walz TI- js "
-. M ..«
Lsneon, 4. Mär
Die hatt, welche wähtend des i
Isstnewef,·oM Höhe von aus«
Wkdekseiatknng non N
Mit Heiteeth sektnt bat Lebend
tetkttngtbvoi .Luna« gewesen zu fein.
F e a n l r e i ch.
Paris, 4. März.
Un der französischen-Lüste herrschte
feste Nacht ein heftiger Statut« der
großen Schaden anrichtetr. Auf der
Höhe von La Rochelle scheitertc ein gro
ßes unbetanntes Schiff.
R u ß ! a n d.
Ewckimtm, t. SNEer
Das- .,Aftondlatxskt" zuössentlicht
eine Tepefche aus III-o in Zinnlantz
derzufolge die Mitglieder dei- nnkiigen
Obecgekichtes, eins nach dem anders-,
ihren Abschied nett-new Ss wird ge
meldet, daß nie Polizei mit GtwaJ
das Verböe von Zeugen in den Prcs
zessen hindert weiche von Leuten, die
bei den Aufrubkszenen in Helsingforg
verwundet wurden, gegen den Gauner
neue General Kotgetodow anhängig
gemacht wurden
Diese Aufruhkszenen eteigneten sich
tm verflossenen Frühjahr, als die Re
kruten gegen das neue Armeegesetz
Kund-gehungert veranstalteten. Der
Gent-erneut ließ damals die Menge
ohne jedwede Rücksichtnahme aufTheiIs
nehmer und Nichttheilnehmer an den
Demonfteationen mit Knoten bearbei
ten und niedere-essen Es wurden dabei
viele Leute verlehi. .
J ta l i c- a.
Dom Ä MEP
Seit dein frühesten Morgen ift
Koni aus den Beinen und zeigt das
lebhafteste Interesse für alle-, was
mit dem silbernen Krönungejubtläuni
des Papstei Leo 13. zusammenhängt
Gans besonders reges Leben herrscht
in den großen Hotelt, welche die ganze
Nacht hindurch itn hellsten Lichte er
stra lten, als ob Ballfefte abgehalten
wilr n. Von dem Zudranges zum
Vatikan kann rnan sich vielleicht eine
Vorstellung machen, wenn man hört.
daß in gaanoin keine einzige Droschle
mehr zu haben ist. Wer keinen Wagen
vorausbestellt hat, muß zu Fuße wan
dern. Auf demSt. Petersplan drängte
sich. trotz des leichten Regens, die
Menge Kon an Kopf. Auf dem
Playe hatten einige Hundert italie
nischer Soldaten Aufstellung gefun
den, die in ihrer neuzeitlichen Unifap
mirnng nnd Ausrüftung einen spre
chenden Gegensatz zu den pavsllichen
Schweizergardilten bildeten. welche in
ihren mittelalterlichen Keitliinen an
dein Broncethor des Donies Was-n
hielten.
Als schließlich die Thore destoencss
geöffnet wurden, gab es ein furch:b.:»
res Gedrange- Die Menge, weilt-sc
lange in dein Regen gestanden hatt-.
fuchte in den Dorn und uniez Tssckx
und Forli W kommen. Aug dem lsje
dränge erfchallten laute Angltrufe der
Frauen: es entwickelte sich eine Sccsne
wüsten Durcheinanders, die in schrof
fem Widerspruche zu der weit-wollen
Handlung stand, die ihren Anfan-:
nehmen sollte.
Jn dem Dorne war dass Gedräng-:
so greif-» daß eine Anzahl Frauen
ahnmiichtiq wurde und hinausgetra
gen werden mußte. Die eleganten
Spitzentoiletten und Schlepptleider
boten einen jammervollen Anblick. Die
Tribllnen waren überfällt, das letzte
Stehplätzchen war beicht.
Als die Menge sich einigermaßen
zurechtgefnnden halte und ihre Blicke
liber die Umgebung schweifen lassen
konnte, trat eine Zeit lang verhältniß
möiiiae Ruhe ein. Der Anblick war
prächtig Der goldgeschmiiate Thron
neben dem Hochaltar, die mit rotber
Seide reich geschmückten Pfeiler der
Basilita boten ein reizvollrg Bild, das-;
durch die zu beiden Seiten deg Alta
res errichteten Tribiinen noch gehoben
wurden. Diese Tribijnrn waren von
den Ebrengaften besetzt, von denen die
Damen in den denkbar reichsten Toi
leiten, die Harren meisten-.- in glan
.zenden Unisormen erschienen waren.
Unter den Herrschaften befanden sich
’di(- Kronprinzesfin Viktoria von
sSchweden und Norwegen. die Gräfin
sMathitde von Trani aus dem Haufe
Bourbon - Neapel, die Großherzogin
von Sachsen-Weimar, die Großherzo
gin von Mecklenburg. der Prinz
Maximilian von Sachsen und der
iirst von Liechtenstein. Auf einer
sonderen Tribilne befanden sich die
Mitglieder der Familie des Pap es
(die Grafen Prscci), das divlornati che
Lords und die Ritter des Malteser
Ordens.
Nach einer Stunde ermüdendenWar
ten ging wieder eine Bewegung durch
die Menge. Die Spipe der majesröti
schen Prozession erschien. Die Groß
würdentriiger der Kirche, fünfundvieri
zig Kardinäle in ihren prächtigen Or
naten, boten ein imvosantes Bild.
Um 11 Uhr gab die große Glocke des
eterödomes das Signal. auf welches
n die etwa fünfhundert KirchenRvms
durch ihr Geläut kund thaten, daß der
Kirchenfiirft ren Weg nach der Basili
la angetreten habe. Auf den Straßen
der alten Stadt entblöste alles vie
häupier und schmg das Kreuz.
Mars darauf schniettcrten die silber
nen« rompejen im Peterzdome und
« deren das Eis-treffen deg Pap
N« —
. TITANIA irr dyk Smansänstc
(-f ,
gestatpkiaqz kfzn zwölf in ro
M Soldftoff gesteht-km Mist-»Um
W einem weiß uav gude Bal
iwstttpwr zur-M Sm» M
" —
-,·Y.-»«L»
see a etnenfaft ZWGM
sittka asFischen- Sein weißes
siabasieeznetes Gesicht die M Pä
ita, die weißen Ge vändee
durchsichtige weiße Hand, die sich leicht
sum Segen erhob, kießen ihn mehr ais
Geist, wie als Menschen erscheinen.
Als die wohlgei chmtc Sixtinischefsw
pelle den Chor anstimmte: Tu es Pe
iws«, brachen tausende von Stimmen
in den Ruf aus:
»Lang lebe der Papst Leo!" Ta
scheniiichee webten. die Fahnen der
Vereine senkt-en Ich.
Bieie Leute ichiuchzten lam; andere
wurde-II einstens-einig Mznidsc risse HEqu
regung, manche aus liedekkttiidttng. «
Als- Die Träge: den Thron errejch
ten, verließ der Post die Sänfte un;
kniete zum Gebete nieker. Er ekdsk
sich ohne fremde Hülfe-, setzte die neue
dreifache Krone auf und gab damit das
Zeichen zum Beginn der hohen Messe
Jn dem Augen-Säcke deI Erhebung
der Hostie sank tiefes Schweigen auj
die Menge. Die pöpsilichen Gatder
präsentitten die Waffen und die an
dächtige Menge ließ sich, soweit das des
Raum gestatteie, auf die Kniee nieder
Aus der Kuppel herunter schallte wie
Sphärenmusik det zarte Ton der silber
nen Trompeten
Der Papst zog sich. nachdem et den
Segen ertheilt hatte, in ein Revenge
tnach zurück, um sich zu kritischen. Zu
dem Zwecke sind Vorkehrungen getrof:
feu, so oft der Greis den Dom besucht
Zu seinem Leibatth dem De. Lap
poni. sagte der Papst
J »Gcs Toben ins mie- dis Ieise hol
aller Jhrer Warnungen, gilt bekom
men hat«
Man glaubt des 76,000 Menschen
—- und darunter etwa 1000 Amerika
ner — der Feier bewohnten
Als der Papst im Vatiean die
Staatsiänfte bestieg, sagte er zu den
Trägern mit gutmülhigem Lächeln:
»Ihr werdet meinen Nachfolger wohl
öfters tragen wie mich. Ich hoffe, in
Eurem Interesse, daß er eben so leicht
sein möge, wie ich!«
F r a n l r e i ch.
Paris, 4. Mär-F
Der Ansstellunsödireltor Francii
isi nach qurid abgeteilt
Während Herr Francis die hiesige
Börse besuchte, wurde er der Gegen
stand zahlreichrr Aufmerksamkeiten
Der französtiche Aussicllungstonimif
sär stellte ihm eine Anzahl Finanzgrii:
ßen und Handelsfiirsien vor.
Während dex Balles, der gestern
Abend stattfand, nahm der Präsident
Loubet Gelegenheit sich längere Zeit
mit Herrn Francis zu unterhalten
Der Präsident der französischen Repns
blit sprach mit warmen Worten von
hetrn Revier-seit
H o n d u r a s.
New Orimuszx 1.Vcökz
Der Dmnpfer »Wenn-mer« traf
ans Puerio Horte-; lHonduras) hier
ein nnd bringt Die Nachricht von einem
blutigen Treffen mit, das zwischen
Regierungstruppen und einer von dein
leeritcner Lee Christmag befehligien
Jnsurceniensckmar stattfand. Christ
mas wurde geschlagen und seine
Truppe iait aufgerieben.
Chriiimas ist ein intimer Freund
Baum-IT der auf die Präsidenten
tviirde Anspruch erhebt.
Der Kapitiin des »Brealwaier«
meldet, daß die Revolution in hondm
rns Handel und Wandel vollständig
lahm gelegt habe.
sk--«kt--s ZU III-kl-- Os- III-»Is
V.».»...« .,. ,.....,«,,. »·. Wesp
rung bat auf seinen Kon einen Preis
ausgesetzt
Von den Philippinen.
Month-, 4. März.
Eine Abtbeilung Ladronen über
rurnpelte gestern die Ortschaft in der
Provinz Athen-· Zuerst wurde dir1
Muniripalpolizei entwotfnet, worauf
die aus Conttablern bestehende Gar-ni
son umztnerelt und zur Uebergabe ge
zwungen wurde. Zwei der letzteren
wurden getödtet.
Die Conttabler in der Provinz Al
bay werden nun durch zwei Campag
nlen Späher verstärkt
Großes Getchent.
New York, 4. März.
Eine hiesige Zeitung meldet, daß
Andrew Cornegie ver Prineeton Uni
versität tr,000,000 geschenkt hat, ch
che Summe zum Bau einer Grade-i
rungstchute verwendet werden toll«
Das Getchenl bildet dte Abtragung
einer Donlesschuld. here Cornegie
wollte nämlich seinem Arzte, Dr. Gar
enany, der thn während tetner neultchen
Kranthett in Europa behandelte, cin
größeres Geschenk machen. Der Arzt
hnte jedoch die Annahme ab, meinte
jedoch, Herr Carnegie könne tu der
Prtneeton Universität etn Geschent
machen, auf welcher der Arzt seine
Studien machte.
Mußte herausrückem
Botton 4. März.
Vor nicht innerer Zeit verlor Frau
Jacobowitch 8700 in Bam- und Jn
welen im Werth von 82800 Sie
nahm sich den Verlust Peran zu Her
zen, daß sie einen Sestbstmordversuch
machte-. Leute-, welke- den Bericht
dortier Inten, erteilten« der Polizei
rnit- dsß Jnrob Brmner dle Juwelen
und das Geld gefunden herbe-. sich aber
weiserh den Fund abzuliefern thp
dem er witte, wer vse Verliererin
wen-. . Brenners wurde ietzt ver-hattet
man fand die Juwelen-in fee-ern Her-«
stund m W Glng OW; —
« MMWTHM
HJFZM I ists-f fix-IT a Z- M
Ieise deutet-imst
Its seen-susp- las festest- W.
small-. Int- III Dle sehst-Me
Mpmsmfstssppde sei-lal- W
cses—UII-Itssn Sols-stets
Wer dem parlmnentarifchen Leben
sern steht, vermag sich nur schwer ein
Bild von der Schivierigteit des amt
lichen stenographischen Dienste-J in den
Vollsvertreumgen zu worden. Be
merkt sei, daß dieser Dienst nichts mit
der parlamentarischen Berichterstati
jung an die Tageskssresse zu thun hat.
Die Parlamentåberichte ver Zeitungen
sind Privatsache: sie werden durch den
Telegraphen, durch das Telephon nnd
die Post an die Reduktionen befördern
Während die Journalisten sich mit
melJr oder minder kurzen Ausziigen be
gniigen müssen, find z. V. vie im deut
schen Iteichgtage bestellten amtlichen
Stenogravbeii verpflichten vie Vet
bandlungen Wort sitt Wort auszu
zeichnm und zwar muß das Steno
gramm zum größten Theil schon wäh
rend ver Sitzung in gewöhnliche
Schrift übertragen werden, so daß ver
gesammte Bericht spätestens drei Vier
telstunden nach Beendigung ver Ver
handlungen für Jedermann lesbar
vorliegt. Eine so schnelle Uebertret
xrng ersorveet natürlich einen ganzen
tab von Stenographen und ein
streng geregeltes Ablösungsversahrern
Das stenographische Bukeau des deut
schen Reichstages besteht ans stoiils
"Stenographen und ebenlo vielen Ste
nograpbenschreibern. Die Stenogra
päen arbeiten paarrpeise und werden
a e zehn Minuten abgelsft. Jedes
der sechs Paare hat allstilndltch zehn
Minuten im Sihungssaale zu steno
graphiren, worauf es in das Steno
graphenbureau eilt, wo jeder Steno
aph das auf ihn entfallende Stück
einein Schreiber in die Feder dittirt,
was 40 bis 45 Minuten, bei besonders
lebhaften Debatten auch mehr, in An
spruch nimmt. Spätestens 50 Minu
ten nach dem Verlassen des Siyungss
saales muß die Uebertragung nieder
geschrieben, durchgelesen und an den
mit der Sammlung und Weiter-beför
derung des Manuskripteg betrauten
Beamten abgeliefert sein, dci eine ver
spätete Ablösung auch nur um eine
Minute den ganzen Dienst in llnbrd
nung bringen würde.
Die schnellsten Redner in den Par
lamenten ftszrrtistsn Iw- bis III-J Silbe-n
in der Minute Um solche Reden zu
Papier zu bringen, bedarf der Steno
raph einer Schrift, bei der im Durch
schnitt auf jede gelprochene Silbe höch
stens ein Grundstich entfällt. Die
allenthalben gelehrten Stenographie
shstenie sind für den parlamentarischen
Gebrauch bei Weitem nicht turz ge
nug; die stenographischen Praktiker
haben deshalb auf ihnen besondere De
dattenstenographien ausgebaut. Aber
auch die bis zur äußersten Grenze des
Möglichen getiirzle Debattenschrift ist
immer noch so l-)-.ng, daß sie mit der
größten Geschmindigteit niedergeschrie
ben werden muß, deren die menschliche
hand überhaupt fähig ist. Der Par
laments-Stenograph muß außerdem
sein Ohr so geschult haben, dasz es
jeden Laut in dern Augenblick, in dern
er die Lippen des Redners verläßt,
scharf erfaßt, und er muß einen so leb
haften Geist besißem daß er in demsel
ben Augenblick in den Sinn des Ge
k-—--t..—.«.. -2-L-L-«4 ---L ----I--’.J- L
Iptllwurcu sites-steige uns pas-uns »u
Mugteln seiner Hand den Befehl über
mittelt, das Gehörte sofort in lesbare
stenographische Züge umzusetzen.
m deutschen Reichstage sprechen die
meisten Redner von ihrem Platze aus.
Uebertiint schon in ruhigen Zeiten das
Geräusch der allenthalben im Saale
von den Abgeordneten gefiihrten Pri
vatunterhaltungen sehr häufig die
Worte des Redners-, so vernimmt der
Stenograle in bewegten Sinun en
selbst bei gespanntester Aiismerlsam eit
ost nur Bruchitücle der Rede aus dem
ihn umbrausenden Stimmengewirr
heraus. Wohl ihm, wenn es ihm hier
bei gelingt, während des Stenographi
rens dem Redner in's Gesicht zu blicken
und vermöge seiner durch lange Uebung
erworbene Fertigteit im Ablesen des
Gesprochenen vom Munde des Spre
chenden die dem Ohre entgangenen
Worte zu erhaschen. Aber auch wenn
im ause verhältnismäßige Ruhe
herrs t, ist die Aus abe des Steno
raphen durchaus ncht leicht. Die
iten sind längst vorüber, in denen
die Bollsvertreter, von der Würde
ihres Amtes durchdrungen, ihre Reden
fu Hause sor sam ausarbeiteten und
hre Ehre dare nsetzten, sie in sprachlich
vollendeter und rednersch wirksamer
Form vorzutragen. Seitdem man in
den Parlaiiienten nicht mehr redet, um
die Gegner zu überzeugen ist an Stelle
del zu Beginn des parlamentaris en
Lebens it lich gewesenen seierli en
Pathos ein nachliissiger Konverscp
tiongton getreten. Von wenigen Aus
nahmen abgesehen, spricht Jeder, wie
ihrn der Schnabel gewachsen ist. Die
Gliederung der Gedanten ist äußerst
mangelhaft, die Sätze werden schlecht
ebaut, endlos ineinander geschachtelt,
fa es gibt Redner, die in einem fort
aus der Konstruktion sollen und kaum
einen einigen Sah richtig zu Ende
führen, o r einen Gedanken bis zur
Unertriiglichtelt wiederholen, inge en
einen eint-deren inKttelåch e schuf-»F
um « zvon .
Miene-a sticht « sie-c ins-w
ganz zu geschwetsw ilede der Ste
. . ji«-Z
sog-sah ne M ein« ist«
nett gewiß-thust eu M being
a wlirde pnret Unsinn entstehen. (
leiht ihm also nichts übrig, als es
dest, was der Redner gesagt hat, t.
herauszuschiilen, was er hat sak
wollen, vie vernnglitelten Söye eins
renten, die schiefen Ausdriicie nnd t-:
lerhaften Bilder richtig zu stellen, ::.
nöthige Wiederholungen auszunutzen
Andeutungen auszuführen, bei alledem
aber die Ausdrucksweise und den Satz
bau des Redners MEglichst zu wahren.
Es gibt allerdings auch in unseren Ta
gen noch Parlatnentarien deren Reden
bisweilen wahre Knbinettftiicte sind.
Jn solchen Fällen muß der Steno:
grnpli lleine Abweichungen aon der
Schriftsvrache wohl von Entgleisungen
des Redners zu unterscheiden wissen;
diese hat er zu beridxstigexiz wallte et
jene anstimmen so wrirae er sich einer
Bettkestenkxeit schuldig mai-nen. Taf-;
zu dieser Arbeit ein seines TattkiefijtiL
eine nznfassende allgemeine Bildung.
eine grüne-liebe Beherrschung der Mut
tersprache, Bekanntschaft mit allen
sremden Sprachen, in denen gelegent
lich citirt wird, umfassende Gesetzes
lenntniß und Vertrautheit rnit allen
politischen und Tagessragen gehört, ift
leicht verständlich Eigentlich muß der
Stenograle auf allen Gebieten ver
Wissenschaft und des praktischen Le
bens zu hause sein, denn was kommt
nicht Alles imParlarnent zur Sprache!
Rennen wie schließlich noch ein schnel
les Aufsassungsveetnögem ein gutes
Gedächtnis und eine Kaltltlittiskeit,
hie ilm Miit-tat auch in der bitt-Heu
:
J U— Ost las-I
Debatte völlige Seelenrnhe Erdensoh
ren, so erlennt nan. daß Beruf
keines Parlammtsistenographen ein so
Jhohet Maß von geistigen Fähigleiten
Hund Kenntni en permisser tote kaum
ein anderer s.
I Handwerk-Stenopr nicht-iu
Inai das Bewußtsein, si eine Lei
Mgen nach Gebii r gewiir igt wer
. Nur wenige dner sind einsich
M genu anzuerkennen, was ein ge
ssenha ter und tiichtign Stenograph
an den Kindern seines Geistes thut.
Die meisten Abgeordneten sehen, na
tiirlich im hesten Glauben,die Verbesse
rungen des Stenographen aus ihr
eigenes Konto und schieben diesem
obendrein die nicht zu beseitigenden
Mängel ihrer Reden in die Schuhe.
Und wer liest schließlich die amtlichen
stenographischen Berichte? Man darf
getrost behaupten, daß die dickleibigen
Bande in den Parlamenten so gut toie
unbenntzt liegen und nur höchst selten
einmal in einer wichtigen Frage zu
Rathe gezogen werden.
Oeramvsung oeo Maus
chenhandels. Das-deutscher
tionaltomite zur internationalen Be
tänipsung des Madchenhandels hat
zwecks einer geordneten Ueberwachung
eine Organisation geschossen weiche
aus im Vertrauensmannern besteht,
die in verschiedenen Gegenden des-,
deutschen Meist-es ansiiiiig sind, und
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dem stonsite ein Agent angestellt, weä
cher dir Hafen-» und Grenzstadte derei—
sen soll, um die Prarie der Mädchen
händler genau zu stndiren, da man
hofft, aus diesem Wege mit schärferm
Uiittetn gegen die gexsissenlosen See
ienvertäuscr vorgelesi zu sonnen
L oe u re c i e r. Kurzlich wurde
bei einer in London gerichtlich vorge
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