Offenet Schreibebrief von Linie JansnengeL No. 42. Mit Die junge beit sche Leit hot mer doch e ganze L a tt Bauen S e g ucte alles iivwer d i e . Scholder an, « denke, alles is Wes-II no gut un hen Die Ei"vie, daß Nie-kund so fchniart wär, als wie sie selbst. Der Franz, der immer noch bei nan steht, fell is e hattet Kähz nn ek macht mich mehr Tritteh wie all meine Kiss. Seit den Behi, wo mit neidete sin, do ig der tPhiiipp, was mein Hei-band is, en ganz anneker Mensch; früher do bot mer doch noch emol ivontzineiveil e die senieH Wort mit ihn spreche könne« owns-er jetzt er so txenkie un so spsni kir, daß Se sich gar kein Begriff von mache tönnc. Jch hen einol en Taht mit ihn nehabt un hen ihn gefragt, was- die Ijiäiter mit ihn wär un ob er denke deht, daß ich en Fahl wär Wenn du ebbeis an Dein Meino imst, . . .. .« m s.«i ... - ' Uis iskul Il akus . M cis-) Il- kzvsuvs. »ko 3ie, ich will dich ernoi ehbee sage, on wein gut genug, daß mit so weit ganz gut anstoinmie sin, awwer ich gleiche den Franz nit. Un ich sin nii Iehndek fattisseit, »als bis der aus un ser Haus fort is. Jn die erfchte Lein nien mir iein Bohrninnhaus un dann noch e nnneees Dina. ich gleiche feine Wege nit. Der dentå, ich iviir e altes « Rindvieh un er niir viel schmarter un das gleich icli nit. Ich weiß gut ge nug. was ich jin un so en griencr Dotschmenn braucht mich das nit zu» socie. Also wann d: Piess un Friede in unser Haue hen willst, dann eb dem junge Feller den Tschiehie.« "ch hen e ganze Weit immer den Phil Feine Worte nochgeirenit un ich muß age, ich hen ihn nat nit fo arig blehme konne. Die Kinetickxen iH not die ge tr-;«i·e, wie mer ihn fortfchassie konnte. Ich meifeldst hätt ihn nit sage könne« fortzugehn, un der Phii is in diefehvsr Ficks gewese. Das einzige Ding, was zu duhn wen-, wsr e Wedding gewese, answer dazu gehöre immer zwei shen ja e ganze Latt jung-e Lehdice ge habt, wo ihn auch einige Zeit gehei tath hätte, owmet er hot an jede ebdes auäzuseße gehabt Dem Florist Düngier seine Bessie. e atig fchmietes Mädche, die hot die Welt von ihm ge denkt, awwee er hist zn mich gesing er dehi iei Mehdcije heirathe, ioo en Vat ter hätt, dee mit Mem-he sei Letve mache iehi. Den Biuischer Darm stecher seine Latiie wär auch e gute Parti: gewese un dabei e nkig gut guckiges Mädche; derFianz hot awwer aesagt, er könnt den Liwsversahsetsch Schmell nit stende. Do is mich e Doch ter von den reich-e Viuher Fiillmachets Esaus-en gewese. Die hat e nein feine Ettiulehfchen gehabt tin kann franzö iifch uif den Peijene danie. Art-wer denke Se, der Franz hätt Appeteit ne habti Rossen er hat gesagt, seine Bot-fahre dehte sich in ihr Grab ernm d!-he, wann die so ebbeå höre deine» Das hot ·s sor mich gefettelt Jch hen vix-sank Fran;, ich will dich emol ebnes soge, wann de den Weg denke duhst, dann machst du en gros; Mißteht un du kriegst sei Leb-Tag keine Frau. Un in riegard zu keine Dorf-Ihre will ich Tdich nur soffs-. daß Die besser still lieae Heim-, wo se fin, hiiahs wann die sich erumdrehe, dann falle ie in Doit zu samine un das wär doch zu bös for so Tfrlxöne Vorfahre. Wann du denkst, dich in dies hier Kontrie e Frau zu iiidele, dann mißt du ganz different öckte· bikahs hier ziehe die Leut nit die Hofe mit die Montietenich an. Jch denke, daß du in Die -:—-.lte Kontrie den seiive Weg aeiicktcd hofi un wie-du ansgefunne hoft, daß du kein Sockzeß nit hatt-we duhst, do host du gedenkt, in dis: oenneiied Stehts do wär das « Pina«;icsi»ciet. D ist«-sie Meederchee -.. ....« L- L: CIIULJVC »ic-« »Ist justus-Ue Jan tu »n nlie Konitie, Immer Die Gölirlg, wo Evas dahin die sin auch Dis-nach E- die- · senieg Meedche hol auch hier mehr Reteeclier un Selirieipeckt, als daß se sich so eine sindopp Zeller wie Dich an lden hals fchrrsziize dulsi Ich weis-, ja « vff Kolprs nii, wie du in en feinen- . schiel Weg nefickii visi, armver es hol schon mancher Deutscher geoen«li, er bäii e schreckliche Laii Geld un wann etfch in Dnhleeich umgefickert hol, Do Tini e: noch kei Hohrs un Bocki for kauie könne. So jetzt weißt du meine Appiniien un du kannst dass in bei Peip stecke un lchmohie.« Seil is so ebmii der längste Spieisch cewese, wo ich in mei ganzes Lewe gen acht hien un ich denUie es war en Pieisch Der Franz hat atia daunhatiet geguckt un for e ganze Weil hoi er gar nicks ge fagit mich is das ganz recht gewese, biighs ich sin noch lang nii dotch ge vweit un hen nor erlchi mein Wind teische wolle Ei- hoi mich answer keine Tichens gen-we zu kahle. Taute, hoi -e Lin-sagt du holt mich do civwet anz schrecklich gekohfiet. M mikng gar nii so ganz un:echt bit un for den Riesen will ich dir not sage, was die Miiiiet mit mich is. Du denkst melpbie, ich hiiii pleniie Gelt-, nwwee »das is nii der Kebs. Jch hen in die alte Konitie all niei Geld gewehsiei un dann hen meine Rielsehlchens soviel Geld zusammegebrschi, daß ich iwwer Die große Bach hen triiwwelle könne. · hier hen ich mich e reiche Frau iiickele Wolle im all, was ich an die Wirt-, wo du mich zu inieoduhst hoff, auszu feye ben, ts, daß se nit genug Geld den, for mich un e Fämmcllie zu sup pohkte.« Do hen ich das Wort er griffe: »Frau-h he« ich gesagt- du hoft e Iliete Brest zu mich gemacht un ich will dasselbe auch u dich dahin-. Du bist der miserablichfte Fellei, wo »ich in mei ganzes Lewe noch gesehn ben. Von deine Sost hen mit in die ses Kontrie schon zu viele un mir brauche keine mehr von die alt-e Kon ttie zu impotte; du bist en ganz trau riger Seckel, so was mer uff Deutsch en Lohfet rufe duht. Heut is zu spät, nwwet morge ftiih machst du, daß du aus mein hanc komme duixft un wann du bis um zehn Uhr noch nit all ge worde bist, dann ruf ich en Polier mann un dann kriegst du en fri: Reii nach die Sstehschen Fui Deiwel.'« Dann den ich ihn stehn losse un sin aus lden Ruhm gangr. Jch sin nur froh, daß i kas Ding noch getäckeit gehabt hen, for« das-, er e Ungiick an aestellk hof. Jch sin ·schuhk, der Phi lipp werd sich freie wie alles, wann er hört, wie ich den Annae gefickst hen. Mit beste Riegahtos Jahrg « Lizzie HanfftengeL - N--.--— - An der Ueusmevlaudküste. Tier vom Staats-Departement mit dem Premier Bund von Neufundland oer.inbarte Vertrag, eine Erneuerung des seinerzeit vom Extaatssetretät Maine abgeschiossenen, stößt auf leb: haften Wi3etspruch der Fischer von Minute-fin- Mnss die ihren Kandel . bedroht sehen, wenn ver-in von Neu-l sundlnnd die freie Einsuhr ihrer i Fischerexvrcdutte gestatte. nnd Esj ist das wieder ein Zeichen des hier n: ch ungewöhnlichen Hervorle hrenJ lotaier J Int. reisen aegenith r ein-s M- ßnahme von eilig-meinem Ruhe-: Der Ver trag eröffnet eine Reihe ron ameritn nischen Fabrikaten und Naturvrodut ten die sreie Einsuhr nach Nenfnno land, von Ackerbau- nnd Beratun Geriithen, Maschinertsund Werkzeug fiir Schmelzhiittem smawlle und Garnen aller Art, und bewilligt siir Nahrungsmittel, wie Pötelfleisch, Mehl, Reis, Hafer und endete Boden vrodutre ermäßigte Zollraten Für die amerikanische Fisskierei ist die Neufundlandliiste betanntlich von großer Beben-ung. Sie Iviiroe schwer geschädigt werden, we ndie dortige Regierung unseren Fisshern di- Er laubniß» sich dort mit Köder zu ver ; sehen, verweigerte. Von siebziq ameri tanischen Fahrzeugen, rie im Jahre 1901 dem Fischfang an den Bänken oblwagen erhielten dort i chsundiechzig ihren Köder, von hundertnuosechsund vierziq canaoisehen neunundneunzig. An der can-adischen Miste werden zwar auch die als Köder bis-nahten Fische gefangen, doch nicht in genügender Menge. Die Küste von Neuickottland ist von den Bänken die Segelfahrt einer Woche entfernt, die von Muhme land in einem halben Auge ;,u errei schen Für den Ertrag rer Herings und Mackerelsischerei ist der Stütz svuntt in Reusundlund nicht zu ent hehren wenn dieser ver oeiqert wurde könnten die amerikanischen zischer iFeiertag machen. Es ist deßhalb höchst seinseitige Stellungnahme, wenn di ILeute von Gloucester »ch geken eine Mit-state Abweichung wehren, wo der Fang, den sie heim bringen, Doch siir den ein heimischen Bedarf und iiir die Ausfuhr nach Porto Rim, Cnba und - ::n südlichm Ländern kaum noch bin reicht. Namentlich die isxpvrteure be stehzn daraus, daß ihnen mit der freien Einsuhr Jeniiqendeg Atsaterjni zur HVersiignnn stehen soll. « Gegenseixigteit im Zollvertehr von » Neusundlnno hat auch nosh weitere Be deutung. Wie die Erwxxvnnnn des - Ex-Setreiiirs Whitneh ist-d seiner Ka pitalsgenossen gezeigt haben, ist die Jnsel so reich an Kohlen- und Eisen erz-Lngern. daß sie frir den Bedarf der Weit-bereits sehr in Betrecht tout-. iilciL Ali-In full Alls-A Ullcll Kupfer, Blei, Silber ein«-— ander-II lite steinicefundem deren Aufbeutunn erst seit Kurzem begonnen, große Erfolge oersprichi. Ameritanifctes Knpital wird sich dort in erhöhtem Maße be thätigen und die Jniiel so mehr in den amerikanischen Interessenkreis hinein qezoaen werden. Den arößeren Vor theilen, welche daraus fiir den Handel erzielt werden, dürfen vereinzelte Son ’erinte:essen nicht im Wege stehen. —--— --«"—-—— pech. Der Herausgeber des Boten vom Gardasee hatt-e, einer italinischen Zei tunasv·axis folgend, eine Weihnachts Prämke ausgesest, deren Gewinner freie Fahrt an den herrlich-en Vnnacus und freien dierzehniagigen Aufenthalt in dest- Hotsel Fasano genießen wird. Da n: iirlich die Abnehmer des treff lich-en Blattes, der einzigen in Italien in deutscher Sprache erieijieis·enoen Beitr-am mit wenigen Ausnahmen am Gardciee ielbfi wohnen, so war an zunehmen, daß wenigsters die Reise totten es glücklichen nur sei-r aering fein wiirdien da Fasano von allen Ni vieroorten mit der Straßenbahn um daare 20 Centesimi u erreichen ist. Und nun hat ei der t ckische Zufall gie wollt, daß der Gewinn einem Leser in dem imerumichlungenen Schleswi g Holftein zutielt Das wsrd eine gefal zene Rechnung werden, doch mag sich der Bote vom Gerede-ice damit trösten, daß eis- noeh weit schlimmer gewesen wäre, wenn der Gewinn etwa nach Spinbergen gefallen wiirei wie die Ultensungem M Ein Bild auJ dem Berliner Leben. Von Rud. Elchrk . Ernsst war ein erliner Kind und sein Vater der Pförtner ern-es großen Miethsihauses, in dem meine Familie wohnte. Der Klein-: hatte das schul dflichtige Alter noch nicht erreicht. Seine keck aufgestiilpte manchmal rothe, manchmal blaue, aber fast im mer feuchte Nase-ließ vermuthen, dasz er in der Millionenstadt noch unbe ieckt geblieben war von der lleberlultur unserer Tage. Sein: Augen schienen den Vorn-amen Ernst, den er führte, rechtfertigen zu wollen, denn sie blick ten mit schwerrniitliigem lilusdrutt in die engbegrenzte, als-r geräuschoolle Welt des Hinterhausrs. Dies umfaßte einen großen ron Platanen umschatte ten Hof, in dem die vielen Kinder des hauses was-über lärmten und tollisen Err st stand den Spielen der kleinen Mädchen scheu, denen der Knaben der stiindnißlos gegenüber. Er schien es zu ahnen, daß er in der Wahl seiner El tern nich-i glücklich gewesen sei. Da sich nur selten ein Mensch um den kleinen Kerl tiimmerte, fo verbrachte er den arößtcn Theil seiner Mußestundcn nuf der Holzschirelle seiner elterlichen Wohnung, deren Oberfläche er mit fei ner those polirte. Rief ihn der Vater aber zur Mithilfe bei der Reinigung des Hofes auf, dann fiierte er mit Eifer den Besen und war tolz, wenn ihm der Wasserschluuch behufs Be sprenaung der Bäume oder Bespülung der Steinplatten anvertraut wurde. Sein einziger Spielaefiihrte «ma»r der stetige Vermittqu DIS- Haus«-engem an dessen Kon der Kleine eben lerans reichte; er aber beherrschtc das « hier. Aus der kurzen bestimmten Art, wie er ihn anrief« konnte man auf den ent schlossenen, unabhängigen Charakter Ernst-Z schließen Es war im verflossenen Herbst, und der Geburtstag meiner Frau wurde gefeiert, da ertönte, als ich mich eben aufs Bureau begeben wollte, die Klin ael. Jsch öffnete die Eingangsthiire zund sah mich- Ernstchen gegenüber : Prüfrnd zu mir ausblickend, fragte er: »Bist Du der Mann von die Frau, wo ick zum Jeburtstag jratuliren » soll?« » »Ja, Ernst.« Obgleng »Wo steckt se denn?« — ' j Ich führte iun zu ihr in die gute Stube und er faßte seinenGiiickwunsch in die Formel zusammen: ,,Jratulire oochxl Sein Blick überflog. während mein Frauchen dankt, die blühenden Pflanzen und Blumenslräuße, welche den Gabentisch schmückten, und er gab mit tiefernster Miene die Erklä runa ab: ..Nen Blumentopp hab' ick nich. Dazu langt’s nich mit’n tleenen Jelde, sagte Mutter, un sie meente noch: Jisr wär’t reiche Leite. un reichen Leiten könnte man nischt schenken, - denn die häti’n ja schon allrene allens.« Da ich keine Zeit hatte. mich mit Ernst in eine sozialpolitisch-e Debatte einzulassen, so ging ich meinen Ge schäften nach, meine Frau aber ant wortete: »Du bist uns auch ohne Blu mentops willkommen, kleiner Ernst. Wenn Du heute Nachmittag wieder herauskommen willst, kannst Du mit den Kindern Chololade isnsd Kuchen genießen-« « ,.Schotelade un Kuchen?«—-Bei der sWieoerholuna diescr Worte lag ein s Schmelz in seiner Stimme, un) seine Jsunge glitt befeuchtend über seine Lip s ven. Nach kurzem Besinnen erklärte er zsest und bestimmt: s »Dann vleib’ ick jleich hier.« » Meiner Frau sagte diese Entschlie z feurig wenig zu und sie bem:rtte: "«Wiir’s nicht besser, Du spieltest un terdessen Init« Deinem Bruder Karl-« »Der is doch in de Schule.« »Was lernt er denn da?« «- « »Kann ick deirieclzen«s« « Da meine Frau einsah, daß derlEni-· » schliisi des kleinen Burschen nicht »zu erschiittern sei, so ließ sie ihn allein· Eilig-v sie nach einer Stunde zurücktznrte, : sah sie mit leisem Erschrecken, daß Ernst die Schnelltraft der Sprungse- ! dern des Sen-is Durch Zprinqiibuw qen erprobte. Als sie ihm Das unter sagte, spielte er mit unserem Tectel Waldmann. Als er Hunger verspürte, i stattete er der Rück-- einen Besuch ab i nnd erkundigte sich, wie eg um Das Mittagessen bestellt sei. Eben hatte ihm die Köchin offenbart, daß sie einen Sauerbraten mit Backobst und Ftlösen zubereite, da tönte von-. Hofe Die Stimme Der Psörtnerin durch’g offene Küchenfensten »Ernst, tvo steclst de kenn um Jot teswillen!« Ernst tletterte auf den Küchentisch und antwortete von diesem erhabenen Standpunkt aus-: »Hier Mutter; Die Jeburte:.1gs .srau bat mir ,-n Schott-lade un stachen einjeladen un se läßt mir nicht fort --— »Dann komm erscht zum Mittag essen!« ,,Wat jibt et denn bei Eich?« «Jriiniohl!« »Ach, lserrjelt! Den kennt Jhr selber essen. Hier iibt et Sauerbraten mit Kleesse nn Backobst —- hier bleibe ick.« Ohne den ntiitterlichen Einwendun qen die geringste Beachtung zu schen ken, verließ er den Tisch und wandte sich dem Speise-Zimmer zu. Für iikn war die Magensrage entschieden. Be vor unsere Familie die Hände erhob zum lecker bereiteten Mahle, reichte meine krau dem kleinen Gast ein Schnup tuch mit dem Ersuchen, er möge eine qriinvliche Trockenles ung seines Näschenz vornehmen. - iese Zirmuthung wies er entrüstet zurück. Seiner männlichen Entschlossenheit setzte die Hausfrau aber ihre weibliche entgegen und erklärte: »Bei uns kom men nur Kinder mit reinem Gesicht an den Tisch« —- Zu unserer Belustigung sahen wir, daß sich ein schwerer See Lenlamps im Jnnern des kleinen Bur schen vollzog. Der verführerische Duft des Sauerbratens und der Anblick der noldbraunen Apritosen brachen zulth die tyrcinnische Macht dker Gewohnheit Zorniq bearbeitete er mit einem Malb das Näschen mit dein Tuch und wars dies dann weit von sich und sprach den Speisen zu wie ein Mann, .. der sich durch Darbringung eines großen Opfers berechtigt weiß zu jeder Ge nuatbuung. Um iin vor Ueberstiirzung zu be wahren, fragte meine rau: »B:tet br Lei Tisch « »Nce, ater meent, davon wird die Supve nich setter.« »Weißt Du denn einen Spruch — einen Vers?« « Der Klein-: sann eine Weile nach, rann nickte er und sprach im Schüler ton: »Wer nur den lieben Jott läßt walten — Und bat nischt, Und hosset nus ihn allezeit » Und dubt nischt, Den muß e. wunnerbar erhalten Sonst tvird’s- nischi.« Wir sahen überrascht den Kleinen In und fragten: »Hm Deine Mutter Dich das gelehrt?« . »J, wo! Des hab’ ick vom Onkel Christ.« -—— Er wandte sich wieder der odiien Schüssel zu und aß, daß wir fürchteten, er wiirde drei Stunden spä ter der Choiolade nicht mehr lzuspre chen können, allein diese Befürchtung ans-MS cis-ca »He- nninkssnä Npi dkk VI s--- --»· l--, -» ioäitigung ein-s Kuchenbergeg stellte er Ieinen Mann. « Am nächster Morgen zog er miever vie Klingel zu unserer Wohnung, und als ihm vie Hausfrau öffnete, sagte er: »Ist möcht’ noch ’n Slick von den ibriajevliebenen Jsebnrtstuchen haben.« ,,Leider ist nichts übriggeblieben,« versetzte meine Frau. »Du hast ja selbst gesehen, wie viele kleinen Mäu ler beim Kindersest dem Kuchen zu sprechen Am Abend war jede Krume aufgezehrt.« Ernsts Gesicht verfinsterte ich bei vieser Auskunft. Eine Weil-: lickte er grüblerisch ins Leere, dann sagte er: »Wenn Du sv viele Mäuler hast, wa rusn backst Du dann so wenig Ku ch-en?« Es lag ebenso viel Verachtung wie bittere Entiäuschung in seiner Frage, unv, ohne Die Rechtfertigung meiner Frau abzuwarten, ging er von dannen. Begegnete er ihr von diesem Tag-e ab, Hso »schniti« er sie. Vielleicht sagte sich i der kleine Kerl, daß unsereBemirthnug sbem von ihzn gebrachten Opfer nicht ’I:ntsprochen hab-e; jedenfalls waren ’ wir in seiner Achtung gesunken. Als aber im November der Winter unver mutliet srostig einsetzte, sanv er sich ost bei uns ein. Erfreut über Diese Anhänglichkeit stellt-en wir vi: Frage, warum er jetzt so oft komme, und er . antwortete: ,,Weil’«.- bei uns talt un bei Eich warm is. Mutter heezt noch nich. Sie meent: Wenn kner jetzt schon zu heezen anfangen, dann jeht im Winter ville ,-,’ville Jelv vurch’n Schornsteen.« Gestern sprach er mich aus vem Hofe an nnd seine Augen strahl«en. ,,W-:eßt Du’s3 schon,« rief er mir stolz von Weitem zu, »daß mir ’ne Jung haben? Am Sonntag kommt se jevratem tunsperig jebraten, aus’n Diichl« ,,(Li der Tausend! Hat sie Deine Mutter auf vem Markt getauft?« »J, swo wird se denn? Usf’n Marcht sin Jense ville zu veier. Vater hat se ie.vvnnen.« »Beitn Kegelschieben?« Ezj LJ »Me, beim ?1u5tiiobeln.« Hu »Wo r:nn?« - iWY « »Bei sag« ist nich.« »Aber Ernst, ich möchte doch auch ’n mal "ne Gans gewinneu.« »Nee, ick sag’ et nich. Du kannst Dir eene toosen, Du hast ja Jeltz.«« Wacn dieser scyrnsten seioweiiung kehrte er mir eeu Rücken zu. Ob die-H Berliner Kind sich einst zum ,,Jerniithsmenschen« augrvächst oder zu einem tüchtigen Manns Wer lann’s wissen. Gegenwärtia steht es noch jenseits ron Gut und Böse und ,,zroitschert wie die Alten sung-n«. «--- - Uiitoniobii-Eisenbahn. i Bei amerikanischen Millionären, bei denen die Höhe der Kosten kein-e Rolle spi:lt. wenn en sich darum handelt, ihre eigene Bequemlichkeit zu fördern, ist ein eigenthiimlicher Plan aufnetaucht, eer viel Aussicht auf Verwirklichung hat« Diese Herren, Vanderbilt. Mc Kay u. s.w·, bewohnen im Sommer ihre Lanrsitze in Long Island und sind bisher gezwungen gewes-.n, die Eisen bahn zu benutzen, um ihre Geschäfts räunie in New York täqlichs erreichen zu können. Seitdem sie Automobil sahrser geworden sind, ziehen sse es oft vor, diese Fahrzeuge anstatt der Eisen babn zu b:niitzen, aber sic- sinden doch, daß sie auf den oerlehrksreichien Stra ßen nicht so schnell fahren können, um mit der Geschwindigkeit ter Eisenbah nen wetteifern zu können Es ist nur natürlich, daß ihnen die Idee kommt, diese Schwierigkeit zu überwinden Vor ihrer Wohnung in das Automobil einzusteigen und vor ihrem Geschäfts lolal dasselbe wieder zu verlasan und doch in kürzerer Zeit zu ihrem Ziele zu gelangen, als es mit der Eisenbahn möglich ist, diesen Plan zu verwitt lichen, schilt man sich ietzt an. Die beeren wollen mit einer Ausgabe von ungefähr-H Million Dollats Zinsen he sonderen Schienenweg fTir Automohile bauen, auf welchem der größte Theil res Weges zurückgelegt werden kann in einem Tempo, das dasjenige der Eisenbahn übertrifft. In der That stehen der Anlage einer solchen Eisenbahn fürAutvmobile keine prinzipiell-en Schwierigkeiten im Wege. Natürlicherweife müssen die Schienen einen anderen Querfchnilt haben als diejenigen der gewöhnlichen Eisenbahn, aher sie können auch erheblich leichter gebaut werden« Zwei rnuldenförrnig gebogen-e Blechftrieifen in der durch schnittlichen Entfernung der Motor wagenfpur genügen fiir den Zweck oollstänaig Ein solcher Weg würde auch gleichzeitig eine Rennbahn ab geben, auf welcher die G-schwindigkeit der Automobile am besten verglichen werden könnte. Th-atsii-.hlich ist auch in Aussicht genommen, dies-e Bahn für solche Zwecke zu benützem während sie im allgemeinen nur fiir diejenigen offen sein soll, die durch eine entsprechend hohe Gebühr das Recht Irr Benutzung erwerben So seltsam die Jdee im eriten Au genblick erscheinen mag, fo sicher darf man fein, aaß diese eine Zukunft hat. Ein Fahrzeug, das, wie das Auto mobil, auf einer Straße verkehren tann und gleichzeitig aber auch für ein-en Schienenweg passend ist, auf wel chem außerordentlich hohe Geschwin digkeiten erzielt werden können. ohne daß ein-e größere Gefahr vorliegt als bei den Eisenbahnen, ist zweifellos ein Vertehrgmitteh das für die Zukunft bedeutende Bortheile verspricht. Alle die Umständlichteiten, ose der Ueber gang von einem Vertehrsmittel aus das andere mit sich bringt, werden ber rniedrn. Vorausgesetzt zum Beispiel. daß ein Netz von solchen Autoinobstftrafzem welches demjenigen der Eisenbahn-en ähnlich ist, vorhanden ware, so würde damit eine Einfachheit des Verkehrs der Personenbesiirderung erzielt wer ren können, welche gegenttber den jetzi gen Zuständen dieselben Vokthkise, isten würde, welche gegenwärtig die Bsnütznug ein-es eigenen Wagens in den Städt-n vor der Beniitzung der öffentlichen Vertebrsntittel in sich schließt Die Beförderung würde bie querner und schneller winden. Dazu tämz noch, daß auf dieieWeiie ohne Frage das Prob:-·m der Ver größerung der Geschwindigkeit gelöst wäre, denn es kann tat-n z-.«oeifelbast sein, daß die Automobile besser geeig net sind, große Geschwindigkeiten zu erzielen, als Eisenbahnziige. Das sieht man schon aus der Thatsache, daß im Verlauf weniger Jahre die Höchstge schwindigteit der Antoniabile von 10 Meilen per Stunde auf die enorm-en Geschwindigkeiten gestiegen ist. welche wir auf dem Rennen Paris-Berlin und tiariH-——Wien staunmd lonstati ren konnten. Das Bestreben, diese Geschwindig teit noch zu brrgrößiern, ist fast ganz lahm-gelegt worden, weil es praktisch zwecklos ist, für die öffentlichen Stra ßen eine größere Geschmittdakrit er streben zu wollen; sobald Schkenenis wege für Autornobile zur Verfiiaung stehen würden, würde dies-e aufgehal tene Entwicklung ihren Fnrtfchritt neh men nnd es kann taurn bezwefelt wer den, Daß sehr bald Geschivindiateiten erreicht werden würden welch-e die jenigen, die auf den Eisenbahsnen prak tisch möglich sind, bei weitem vibertref- » fen würden. ’ All-e diejenigen Mom:r.te. welche die 4 großen Vertehrgniittel hindern, ihres Geschwindigkeit erheblich zu Vergrö-; hern, fallen bei dem Automobil fort. « Die Leichtigkeit, den Schwerpunkt so tief zu legen, daß eine Entgleisuna univahrschernlich wird, die weitaus größere Bremsfähigteit der tIeinen Fabr-zeuge, bedingt durch das- unend lich geringer-e Maß ihrer lebendigen ’c. ni--:r -...i.'i....«x..-h . »i- »i»Zv«.-nson all-Luth, teulknvupus ,·-,-.« H -«.H.--» Massc spricht außerordentlich fiir die Automobile. Diese weitaus großer-: Bremssähiateit läßt auch die Wahr scheinlichkeit von Kollisionen niinirnal erscheinen, ganz abgesehen davon daf; ein: einzelne Kollision nicht iin entfern testen denjeniasen Schar-en anrichten kann, den eine Zugskollision niit sich bringen mirs-. Giinstig fällt auch in Die Waaichale, daß, wenn überhaupt jemals Schienen strafisen siir Automobile in ariiskserer Ausdehnunq asebaui were-rn, solche von vornherein siir groß-e Geschwindig keiten projektirt werden, während wir bei den Eisenbahn-en stets mit dem Mißbehältnisi rechnen müssen daß Vier Obserbau und Die Streckenfiihrung zu Zeiten projektirt iourocm wo kein praktischer Jngenieur an eine Ver größerung der Geschwjnoialeii über 60 Meilen per Stunde dachte Die Möglichkeit, daß sich Mammo bil-Schienenstrecken rsentiren werden« ist natürlich nicht so einfach abzu schätzsen Viel spricht aber des-wegen dafür, weil sie ohne Zweifel unendlich viel leichter und daher tjilliger gebaut werd-en können als Eisenbabnaeleise Der Verwirklichung der Idee der ame rikanischen Millionäre-, ern Bau der Autoinobil-Schiensenstrasie New York —Lonq Island zu bewerkltelligen, darf man unt-er oiefern Gesichtspunkte mit außerordentlichem Jntensse ent gegensehen. Georg Rolhgießer. set-uns- pamsw set-Isme seit. Als im Jahre 1900 während der chinesischen Wirken Kriegsschiffe ver schiedener Nationen die Tata-Forts in China beschaffen, war der amerika nische Contreadmiral Kenipff mit dein Flaggschiff seiner asiatischen Station ebenfalls im Golf von Petfchili anwe send, weigerte sich aber entschieden, an den Feindfeligteiten theilzunehinen. weil zwischen seinem Lande und China noch kein Krieg herrsche. Ameritanifche Jingolstiitter machten darauf den »Dutchman« Ludwig Kempff schlecht.. Er ist nämlich der gute Sohn deutscher Eltern Von Belle ville in Illinois und keiner der deutsch-· amerikanischen Abtriinnigen Einzelne der Schimpfbolde bezweifelten sogar den Muth Kempff’s, der als junger in der Flottenatademie in Annapolis ausgebildeter Flottenoffiziser sich be reits im Bürgeririege durch Muth und Geschicklichkeit mehrfach auszeichnete und sich später im Frieden als Leiter von Schiffsbauhöfen unk- von Schiffs expeditionen hervorthat. Die Weisheit des Verhaltens dieses trefflichen deutsch-amerik-:nischen See mannes betreffs der TaliiHorstö zeigte sich bald, indem China seither den Vier. Staaten stets größeres-.- Vertrauen fchenkte und ihren nsohlgemeinten Rathschliigen berieitwillia folgte. Jm Congreß in Washington hat man nach mehr als zweijährigem Be denken eingesehen, dafz dem Conta adiniral Kempff für sein Verhalten oer den Arm-Form Mo irau aus«-er gebühre; und beide Häuser des Ste benundfiinfzigsten Congressses haben ihsm nunmehr dieses Lob dargebracht. Das ist eine kräftiae Maulschelle nicht nur für -die Beschimvfer Ksempff’s, sondern auch filr die ameri kanischen gelben Kriegsbrüller der letzten Wochen. «. Leider erreicht Kempff schon am 11. Oktober dieses Jahres dic?lltersgrenze, - da, trotz des ungeheuren Mangels an Flottsenoffizieren, das bfiidstnnige Ge s-:tz, wonach der Flottenosfizier, selbst bei größier Rüstigkeit, an seinem zwei-« undsechziasten Geburtstag in densRuhe-. stand treten muß, nocli immer fort besteht. (Jll. setzig.) W Grundbesitz des Deutschen Kaisers Jm Anschluß an die Mittheilung, daß der Etat des pricußsschen Finanz ministeriums seine Sumsne aufsiihrt, die zum Bau eines fiir den Kaiser be stimmten Resitsenzschlnsses in Posen ausgeworfen ist, schreibt die Berliner «Voltszeitung: Zur Zeit ist der Kaiser Eigenthümer von ziveiundfiinszig Schlössern und schloßartiaen Gebäuden einschließlich der Jagd-schlossen Von diesen befin den sich 3 in Berlin: Könialkchses Schloß, Schloß Bellevue und Schloß Monbijou. Auf Potsdain und sein-: Umgebung fallen nicht weniger als dreizehn: das Staatschloß, das neue Palais, Schloß Babelsberg, Schloß Sanssouci, das M·.ir11:orpalais, die Oranazrie, Jaadschlofs Stern, das Beloeoere, das Schloß aus Sacro, Schlon Charlottendorf, das Schloß auf der Ps-au«:11inscl, das banerische Haus im Wildpark, dxs Landbaus Alexandrosvsta Im Staottreift Kas sel befinden sich drei Schlösser des Kai sers: das Stadtsschlosz in Kassel, das Schloß Wilhelmshöhe und die Linden durq. Ferner gehören dem Kaiser: das Residenzschloß in Haunooer das Stadtschloß in Stettin. die Schlösser in Wiesoaoen, Sirnßbura i. E» Schwebt an der Oder, Vzeslau Telle Cljarlottenbura bei Berlin, Freien loaide an der Oder, Hmnbura v. d. Höle Röniggidera i. Pr» Köniaswu sti:rl)aus:n, Ognabriick, Olfva, Ko blenz, das Schloß in Uroille, die Hoh lönigsbura, Schloß Stolzsensels a. Ris» Jiaaoschlosi Romint«.«n, dasSchloß Schönhausen, Jsagdschlosz Grune«·vald, das Jaadschloß in der Gnade die ««« Burg Ho«l7ienzolliern, Jaadschlosi Hu bertusstock, das. Schloß in Cadinen, das Schioß Jägkxnhof sie-. Yasserppkß . s-, s-» kss - --—«s quswsswks .».»- -.««1.,.s -« Oscyilotz errgggatten, die Burq Hon neck am Rhein Jagdschiofz Springe, dastehloß zu Beiirntl1, das Schloß zu Benratl1, das Schloß zu Briibl das Schloß zu Erdmannssdorf i. Schl. und das Jagdschloß Lictzlinae:1. Einichließ- J lich der zu manchen dies-er Schlösser « gehörenden Güter nennt der Kaiser - insgesanimt dreiundachjzig Giiier sein f eigen. »sp. X Ein stunk-s Multipla-an Die letzten Ausgrabunnen von Pom pieji haben zu seiner hsöcbst interessant-en -«·« epigraphischens Entdeckung geführt Es ist ein ,,Wa’hlpliacni«, da;-·— wenige Tage nur vor dem schrecklicher Ilusörnrh des « Vulcans angeschlagen wurde. EEn ges wisser Lucrsetius Fronto sisellt sich für die Wahlen zur Aiedilitiii vor, und et J läßt sich von seinem Sch eiberdnniep stütze n, der in einer Naclächrift ertläki, ; «« daß er seit langen Jahre der Nachbar Es des Candidalen wäre und daß nach z sieiner Meinung die siädt iichen Interes sen keinen besseren Händen anvertraut werd-en könnten. « M-—s—— Leute, die stets in ihr eigenes Horn ists-: blasses-, erfreuen nur selben die Ohren H anderer Leute. . « Ost-f Die Mensch-en glauben gerecht-« sein« wenn sie gegen andere strenkk Linkk