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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Feb. 13, 1903)
Vie schwarze Maske. Stin von Olga Sonnen , Jrn vornehmen Westen der kleinen Residenzsiadt S. befinden sich einander gegenüber in der stillen Harderstrasze zwei ele ante Rachbarvillen im italie nischen til. Beide verrathen in ihrer gedieknen Ausführung die Wohlha kenhett der Besiser. Zwischen den Familien beider Ei genthümer der Billen, von denen eine dem Stadtrath herbig gehörig, die zweite der Sanitiitsrath Brauer « be wohnt, herrschte seit jeher das- innigste Freundschaftsbanv, und schon als Her bigs einziger Sohn Brutto zehn Jahre, Brauers einzige Tochter Ella drei Jahre alt war, dachten die Eltern ·daran, daß beide-einst ein passendes Paar abgeben könnten. Doch zunächst lag das noch in weiter Ferne, und selbst als Bruno nach wohlbestandenem Abiturienzenexameti in die nicht zu fern gelegene Universi tätsftadt zog, sah er in cer soviel stin geren lleinen Brauer nur eine Liebe chielgefiihrtun Als Sohn eines reichen Handels herrn über ein reichliche-s Taschengeld verfügend, stürzte sich der junge Mann unbedenklich in das Großstadtleben Bald erzählte man sich denn auch, das-, er sich in den unzerreiszharen Netzen einer liebenswürdigen Soubrette ge fangen habe, und selbst nach sejnek Heimathsstadt verbreiteten sich solche Gerüchtr. Ob es sich so verhielt? Jedenfalls mußte Frau Faan arg übertrieben haben. Denn wenigstens als herbig nach Adsolvirung seiner Studien und zweijährigen Reisen im Jn- und Ausland-e nach Hause zurück kehrte, war er ganz der Alte und wid mete sich seiner Michökagung mit Ernst und zur Zufriedenheit seines Vaters-. Nun ging auch der herzenswunsch der beiden befreunoeten Familien in Erfüllung: aus der früheren Zweige söhrtin wurd: Ella Brauer jetzt Brunos Lebensgefiihrtin —-— das alles ohne Romantit, aber aus Grund ges genseitiger echter Herzensneigung Nichts trübte beider Glück. tlber Frau Ella war eisersiichtig Es hatte, fo glaubte fie, aus Grund jener Gerüchte, in der Vergangenheit ihres Gatten ein Weib gegeben, wel che-« ihm einst viel gegolten hatte. Ja, aus gelegentlichen Bemerkungen atauh te sie schließen zu dürfen, da ßoiese Ge liebte ihm auch seht noch nicht gleichgil tig war. Das kleine Frauchen konnte sich von diesem quälenden Gedanken gar nicht trennen. Augen und Ohan hielt st: offen, sie mußte doch einmal hinter das Geheimnis kommen. Aal-erhalte Jahre waren sie bereits rmählt, noch aber lonnte Elle immer nichts entdecken. « Jn den Terraffeusölen war großer Fastnachtsball angesegt. Herren her distinguirten Gesellschaft, Schauspielerinnen uno Anhängerinneu freieften Lebensgenusses gaben sich dort ein Rendezvous. Ein hohes Entree schähte vor dem Eindringen ,,ungedil deter« Elemente-. Auch in der Börse war Ball. Bruno Herbig mußte nothgedrungen eine Ge schäftsreise antreten, wohin e! gele grauhisch beschieden; somit verzichten auch Ella auf den Besuch des Wesen kialles und beschloß, den Fastnachlss abend zu Haufe zuzubringen. zumal da :hr Gitte ihr versprochen hatte, mög lichst Noch Am Abend selbe zurückzu kehren Am Fastnachtsmorgen saß die junge Frau allein beim Frühstück und dakchx flog-den Verguügungganzeiger der Zei tung. Lange ruhte ihr Auge aus der Un liindigung der Terafsensäle. Ihr argwöhnischer Sinn vermuthete i o ptotztich einen Zusammenhang zwischen diesem Ball und der plötzlich angetiiisp digten Abreise ihres Mannes Geivifzt Sieerinnerte sich setzt: als sie vorge stern Nachmittag drüben bei ihren Ei tern gewesen war, hatt-e sie einen ihr fremden Mann mit einein Partei in ihr Haus treten und kurz daraus ohne diese Last wieder herauskommen sehen. Sollte er einen Mastenanzug ge: bracht haben? Aber dann müßte dieser doch zu sin ksen sein! Ihr Mann tvar zu seinem Vater, tier den Oberstock bewohnte, hinaufge gangen. Da hatte sie Zeit, Unter suchungen anzustellen. Schnell erhob sie sich und deaaö sich vor den Kleiderschrant ihres Illiannw Der Schlüssel steckte darin. Etwas bang ivurde ihr doch bei die . setn Spioniren, das sie nach nie ge übt. Allein sie öffnete doch und s richtigi Da saa ein tb aeössnetess Backen und als sie den lmschlag wie der austa, erblickte sie das vollstän dige Kostitm eines than-schen Gran den. Schwers- Srioe und sorgsam augstasfirt. Ella konnte einen Rus der Uczser raschung taum unterdrücken. Sie trat einen Schritt zurück Ta hin also ging die geschästliche Reife Und welcher eichtsinn von dem Gat ten-beinahe konnte man es Frech - heit nennen —den Mailenanzug os n in den Schrank zu legen untd den fiel nicht abzuziehen, als ob er « , « es net Schuld bewußt seit Das mußte bestraft werden. Aber wiei Ihrem Brut-w seht sogleich eine Seerre f Rein, da wiirde er leugnen r wenigstens Antrieben machen, und dann konnte sie doch auch reicht Rache ilben an ihr, der Uns-einun ten, von ihrem Manne gewiß seht noch Geliebten, die doch wahrscheinlich an seiner Seite den Mastenball besuchen wiiedr. Es blieb Ella nichts weiter übrig, sie mußte selbst aus den abscheulichen Ball geben von dem wie sie roth wußte, verheirathete Frauen sich fern hielten, sie mußte es, um den pflichtm geffenen Gatte »in slagranti« zu er tahpen —- und dann, welk ihm! Mit Hülfe des verschwieg-wen Dienstmäd chens war ja ein schiitrender Tomino schnell besorgt Vor-erst zwang die junae Frau sich zur Ruhe, ja sie gewann es über sich ihrem Manne freundlich zutulächeln, si; rang sich sogar ein paarEckJerzworte a . Jm Laufe des Vormittags erschien noch der ihr als lustiger Junggeselle wohlbekannte Dr. Weruer, ein Jus gensdsreund und Studiengenosse Bru no’«H, aus ein paar,Augenbkicke, um« wie er sagte, eine geschäftliche Angele genheit mitsihrem Manne zu erörtern. »Aha, auch der ist mit von der Par thie,« dachte Ella bei sich, »du ist Bruno sa in den besten Händen« Die Abschiedsftunde schlug. Noch ein herzliches Lebaioohl an Elia, un rer Wagen entführte den Jungen Mann nach dem Bahnhof. »Warte Du nur!« Elias Augen stillten sich mit Thriinen, mit Tbräner der Entrüstung und des Schmerzen Alb es dicht vor 10 Uhr Abendr war, schritt Frau Herbig in rothen: Domino und mit schwarzer Gesichte maste die Stufen zum Vesiibiil eer Terrassensiite empor, hochkldpsenden Herzens und in einer Stimmung, bes der ihr das Weinen näher war als das Lachen. Sie hatte wohl schon Mahlenbiille mitgemacht, aber immer nur in geschlossener Gesellschaft, ja. eigentlich nur im engeren Bsetannteus kreise. Und jetzt befand sie sich in einem öffentlichen Ballhausl Sollte sie noch uintehrenZ Aber nein und tausendmal nein! Etwas Zaghaft trat sie an den Billeischalter, wo sich schon mehrere ihrem niifztrauischen Sinn etwas seagwijrdig vorkommende Personen drängten, und forderte kni. leiser Stimme ein Eintrirtebillet. Und iiun hinein in den Saal! Hier herrschte in Anbetracht der frühen Stunde noch tein besondertich bewegtes- Treiben. Am stärksten koar das weibliche Element ver-treten, und zwar in -—— wie es Ella vorkam —— we der geschmackvollen noch eleganten Massen. Nur wenige Herren bewegteiI sich, unsicher prüfend, unter dem Schwarme. Nach der Haus-ordnung der Terrasfensäle hatten auch Herren nur im Rostiirn Zutritt, die Anlegung einer Gesichtömasie dagegen war ih nen freigestellt, eine Erlaubniß, von der jeder Einzige Gebrauch machte. Etwas lebhafrer ging re bereits its den kleinen, hübsch geschmiietten Lan ben zu, die die Wände des Saales ein ral)mten. Einige von ihnen waren schon dicht beseht, und iwiihrend auf dem Tisch schäumender Zelt stand, .var Unterhaltung, Lachen und Scher zen im besten Gange. Ell-a blieb am Saat-Zugang for sehend stehen, die Lippen iest auseinan der gepreßt· Sie brauchte nicht lange zu suchen; vor einer der Lauben an der Lönggseite des Saales stand ein spanischer Grande in schnarzfeidener Gala, ja, rsag mußte er sein --— ihr Mann! Sie erkannte das- Rostiim so sort wieder, ein zweites, gleich-es war nirgends zu sehen. CI)-«s. I---e- N-N-7K-A4- d-- Lin-« sstsuy Ists-US ssio - »s- »k« .u--·.«s zen Maske sis nicht erblicken, bn er der Nische zugewandt war und lebhast auf die dort Anwesenden einsprnch Mo psenden Herzens schritt die junge Frau auf ihn zu. Was sie ihrem Manne sagen, was sie überhaupt thun wollte, war ihr nicht tlar —- tvollte sie ihn po der Oessentlichkeit bloßsteller:? Jn diesem Augenblick meldete der »Maitre de Plaisir«, daß der nächste Tanz ein Contre sei, die schwarze Maske wendete sich um unb bemertte. daß ein rather Domino aus sie zus kam —. Ella ward es plötzlich dunkel vor den Augen. Das war sa aar nicht ihr Mann, dar war ja vielmehr sein Ju gendsreund, Dr. Wermri Wie sollte sie das verstehen? Aber es blieb ihr nicht’rielZeEt zum lieberlegen· Werner trat ihr fröhlich entgegen, da er annahm, der Domino wolle sieh ihm bemerkbar mark-n; mir ein paar leichten Worten forderte er vie Fremde zum Contre aus und wollte vertraulich seinen Arm unter den ihren schLeben In töotlicher Verlegenheit schreckte Frau Oerbig die eine Hand gegen ihn aus und suchte sich zurückzuziehen »Nami, Kind, warum mit einem Mal so sprudei Gesalle ich Dir nicht?« Mit diesen Worten faßte Werner die Widerxtrebende um vie Taille, um . sie in die Jun- des Saang zu um«-i l wo die Paare sich schon ordneten. » ..Lassen Sie mich!« hauchte sillai Ihr war so krank, so schwnch zu Muth Sie hätte umsinten müssen, wenn der« Spanier sre seht losgelassen hätte. - Der aber beugte sich ties herab, um womöglich unter die M.:Lte« die nur das Kinn frei lieh, zu blicken. Sein Gesicht hatte einen herausforderndeni i JAutdruck angenommen, doch wie er stounte er, als er ein teiset Schluck-sen vernahm nnd balo daran dickeIThrE nen die Wangen knarrt-liefen i »Aber Kind, was soll das?« ; Das Schluck-gen wurde stärker. Wer i ner geleitete den rothen Domino nsaeb einern der Stuhle am E: ngasig und setzte sich daneben. »Bist Du vielleicht —-s« Er wollte endigen: »aus Jrrthnm hierher gekommen?« Aber das schien ihm doch ganz unmöglich »Ich will nach Haufe« murmelte Elle-, guts-m sie oersebkich rerfuchkr. ihre . ände aus- denjenigen Werner « zu beireien. Werner’s Verwunderung stieg im Mer höher. Daß seine Nachbarin nicht zu dem Stammpublitnm der Masken-s bälle gehörte, hatte er an Ellcss Be nehmen schon länaft herausgefunden Allein, was sollte das alles bedrutens » Lassen Sie rnich gehen, « bat Ella noch einmal Werner erhob nch. »Sie gestatten meniasteng, daß ich Si ank- Lortak geieite.« Die erschöpfte iunae Frau Iehntse nicht ab: ivar sie doch auch nur halb bei Beiinnuna. Erst als die tiihle Nachtluf: sie umfing, fand sie größere Entschiecenheit wieder. Ilufaerichtei ionnte sie die paar Stufen hinunter --s--.. ..-.-h -Z..- 'h--kI-l- L-: d------ y-. HIPII IQIIU IDIII CLIUsWCL UT IILlH-II, Uld soeben vor dein Balllolale einen Fahr gast abgesetzi. Aber als sie hinter den geschlossenen Fenstern saß, verließ ihre Stand«l)af rigteit sie auf’5 Neue. Sie riß die «Maslie vom Gesicht und tveinke herz l hast in ihr Taschentuch hinein. Was ; hatte sie angerichtet! — i Brutto Herbig war sehr erstaunt, als ier nach unerwartet schneller A biviele « lung seiner Geschäfte bald nach 10 Uhr Abends nach Hause kam nnd seine Frau nicht vorfand. Sollte sie drüben bei ihren Eltern fein? Das pflegæ sie doch nie zu thun, wenn sie, wie dies mal, annehmen konnte, das-, er noch eint Abend zurückkehren .viirde. Dass Dienstmädchen dass ihm mit sehr er stauntein Gesicht geöffnet hatte, gab vor, nicht-« zu wissen. Ungeduldig ging Herbin iin Wohn zitniner auf nnd ab. Da hörte er einen Wagen halten, nnd nach einer Weile Jemand langsam, schleppen-d due-L das Vorziininese gehen. Brutto wandte sich zur Thiir. Doch ehe er noch ein Wort gefunden, ja, eh er eigentlich seine Frau recht erkannt hatte, warf diese sichs auf einen kleinen Sessel nnd erhob die Hände zu ihm. »Kannst Du tnir verzeihen?« lispelte sie taurn hörbar. Erst seht bemerkte Herbea iliren Auf: putz. »Im-eher kommst Tu? Was hat es mit diesem Mumnienschanz fiir eine Bervandtniß?« »Verzeihe,« sagte Ella noch einmal, indem sie ihren aeliebten Mann schiich tern von unten herauf anblidtr. Und dann beichtete sie. Herbia hatte Anfangs seine Brauen unwillig zusammengezogen, aber sein Gesicht erheiterte sich immer mehr, nnd zum Schluß spielte sogar ein leichtes Lächeln um seinen Mund. Doch er zwang sich zum Ernst· »Also so wenig Glauben und Ver trauen genieße ich bei Dir, sdaß Du aus einen vagen Verruch: hin . . « »Aber, Männchen, bedenle doch: die ser Maslenanzua in Dein-ern Spind·.« »Das- Du heimlich durchstöbertest,« ergänzte er, während sie heftig errö theie. »Nein, nein, warum sargtest Du mich nicht offen? Dann ioiircesl Du erfahren haben, daß der Anzug Wer ner gehörte, daß er sich ihn expres; siir diesen Ball und einige noch in Blitz-ficht stehende Festlichleiten hat anfertigen lassen.« »Aber wie kommt er der-n in Deinen Kleiderichranlt« »Auch Darüber hä:te ich Tit akeielr eine recht nüchterne, profxrische Aufklä rung geben fort-wen. Drrlcstnit ja Wer ner, er ist wunderlich, wie so viele Junggesellen. Und da er nun ver-reifen mußte und erst heute Morgen wieder kommen tormte, fürchtete er, der An zug tötmste während seiner Abwesenheit von oem Sohne seiner Wirthin viel leicht benutzt werden. Darum mußte der Schneider ihn hier abliefern.« Troß ihrer Traurigkeit konnte Ell-. doch nicht mithin, zu lachen: »Wer soll aber auch hinter solche Sehr-allen kom men!« »Ich wiederhole Dir, mein Liebesl Weiln etwas mehr Offenheit, our-as s mehr Vertrauen, und Du wärst nicht tin sdie häßliche Patsche Da hineinge i rathen. Aber Du bitt getrost genug l und kannst Dir selbst die utzanmeri : duna aus Deinem Erlebniß,-,iel)en.« l Ell-a stand auf und legt-e ihre Arme um des Gatten Hals. »Und nich: wahr, Dr. Werner . . .'« »Gewiß, Werner erfährt glexfs mor gen friih alle-IX scherzte Brutto. »So? Dann werde ich lieber noch einmal nach den Terrassertsälen fahren und ihm heute Abend die Wahrheit ac ftehen. Das richtige Kostüm habe ich ja noch an.« Aber Frau Ella riihrte sich nicht. ---—-—-——.--s-———-— Vor-bereitet »Denl’ Dir nur Liesi, die Grethe hat slch plötzlich mit irrem Grönliinder verheira,thet!« »Plöhlich? « Das glaube ich nicht« die hat säh auf oiese Heirath lang vor bereitet; die war ja zwei Jahre hin durch kalte Mamsellt (am Büsfct für . talten Aufschnitt.)«s« E Das zerrissene Knopstoch.s Eine Märchenhumotesle von A l oks Ulre i ch« Es war einmal ein sehr net-ter, blon der Magistrats-Selretär, der sehr un glücklich war. Eine böse Küchenfer. vie im Dienste des hinterlistigen Bier-— sind Weinzauberers stand, hatte ihm durch einen alten Schwein-braten ein gar unangenehmes Magenleiden hin aufgeh«ext, so daß der besagte Herr Setretarius äußerst feierlich schwor. nie mehr wieder die Bude dieses Wein und Bierzauberers auszufuchen, der mit ausgewärmtem Braten die Leute unglücklich machte. Der Herr Magi strntgsetretär Lionell faßte aber auch sofort den Entschluß, zu heirathen Das tvar aber nun nicht so leicht, denn in Herrn Linnells Herz theilten sich vier junge Damen, Die mit allen Vorzügen des Leib-es und tder Seele ausgestattet waren. Welcher sollte er die Hand zum ewig-en Bund-.- reichen? Rechtzseitig fiel ihm noch ein, daß die Märchenprinzen zu allerlek Verklei dunqen und Listen ihre Zuflucht nah men, um nie guten Eigenschaften ihrer Herzetigdamen zu prüfen. Frei lich ging es nicht an, Das-. ein wohlbe stallter Magistratgsetretär sich als Härte oder Zigeuner seiner legeöetetep nähtere, wie es die sehr geschätzten Prittzen im Märchen thaten. Herr cssnnoff fu«-Isc- k-RA-sc- »s- -;- --h--«;i E--«-s-0 »u-, s ons- yuev us Heu uns-sek-, modernes und praktischeres Mittel, um die Liebe, Treue und Tugendhas tiateit seiner vier Damen zu erproben und jene als sein Weib beimzufiihren. die diese Probe glänzend besteht. Das Mittel mußte außerdem so beschaffen sein, daß es sich auf alle vier Damen neichsiirniig anwenden ließ und errn Lionell vor Allem darüber Ausschluß gebe, ob die Erwählte in ihrem Hins tigm Beruf als Hausfrau tjichtig sei Jln einem triiben Septembersonn tage holte er aus seinem Kleider schrank einen etwas ältlichen Gehrock, Pder ilnn zwar noch san-tos- paßte, der aber doch schon sehr gelitten hatte Jene-besondere war eine-, der Knopf löcher zerrissen und zerfranzt Abe. das war Herrn Lionell gerade recht. Er beschloß, sofort mit diesem Geb roek die viier Familien seiner Herz-ens vatnen zu besuchen und dabei genau zu beobachten, welch-e Wirkunan das zerrissene Knopsloch aus die vier jun gen Damen augiibien werde. Da Fräulein Evith von Fall-nimm --— die kleine Baronesse, wie sie genannt wurde —-—— ihm zunächst wohnte, begab er sich zuerst zu ihr. Er wurde von Mama und Tochter sehr liebenszviirdia empfangen. nan besonrers von der kleinen E«vitl), mit der er so aut wie ver obt war, da er sie ne u. ich bei einem b Kränzchen flüchtig aus die Stirne ae stiin hatte Es muß allerdings be merkt werden, daß Herr Lionell auch rnitdendrei anderen Damen so aut wie oerlobt war, da er auch diese bei ver: schiedenen Gelegenheiten mehr oder veniger sliichtig aus d:e Stirne gekiiszt hatte So liebenswürdig Maria und Toch ter mit Herrn Lionell anfangs waren, so rasch ertaltete die Freundlichkeit als sie Lionsells etwas deselte Kleidung musterten. Maina und Tochter warfen sich verständniszvolle Bikcle zu, oie Herr Lionell nicht übers-Th. Als man immer kiihler wurde, suchte er einen Vor-wand um sich zu empfehlen. Die Damen ebaleiteken ihn nicht einmal bis zur Thüre, wie sie es sonst zu thun pflegten, sondern verabschiedeten sich sebr kurz und rasch. Herrn Lionell war eiI aber gerade reclst Im Vorraum blieb er einen Iluaen Jst-. Fee-Fess- nne tu Pages-n s-«l-c«-· TI ciheil Martia uid Tochtes iiher ihn fallen. »Ach Marna!«' piepste Fräulein lsdith ,,hast Du Herrn Lionell genau angesehean Der lomrni annz hernb!« »Wie der Mensch aussieht! Gan-. des-ritt Zerrissen und zesfmnit!« ant wortete Mama entrüstet »Und er ioar früher so neit!« »Mit einem zerrissenen Anopsloch rvagt es der Mensch, in Gesellschaft zu sehen! Das ist unerhört. Aber bür gerlich bleibt eben bürgerlich .· Tsiese Leute eignen sich nur schwer vornehme Gesinnung an... Nein, Edith, den Menschen darsst Du nicht heirathen!« Herr Lionell eilte fort. so rasch ivie möglich. Das zerrisseneKctopsIoch hatte ihm einen großen Dienst erwiesen. Es i banahrte ihn vor einer eingebildetem . mit Srantdegoorurtheilen erfüllten E Frau. ; Jetzt besuchte Herr Sekrekär Lionell ; den Großindustriellen Obermaver, l dessen Tochter Olga seine zweite Her lrengdame «var. Oberrnnyer liiikte es schon lange gerne gesehen, daß Herr «Lionell seine Tochier heirathe, da er sbei seinen großen Unkernehmunqen fortwährend einen guten Freund beim Magistrnt brauchen konnte, urn den Weg von Eingaben und Ge uchen zu ,beschleunigen und Manikerlei durch-— zusetzen, was ein Anderv ir nicht ver mochte. Er wurde toie immer sehr aufmerk in 1 mepssanqen ud sofor: in ein Ge spkiich über JIbsen verwickelt. da dass Fräulein eben eine neue Arbeit dieses nordischen Helden studirt hat« ..e Mitten in der Zergliederung Jbsens rief das sehr isernperamenivolle Fräulein Olga entseht aus: »Aber Herr Lionelli Jhr Knopsloch ist ganz zerri, sieni .Wic können Sie denn einen solchen Rock noch länger tragen!« . Herr Lionell stammelte rasch meh rere Entschuldigungem »Nein, so etwas! Sie sind sonst so sorgfältig geileidet, udn Heute kommen Sie tritt einem zerris·.e Knopsloch daher. Den Rock hätte i? doch schon lange weggeivorsen!« « »Ach —— verzeih-en Sie, grindige-s Friiulein!« erwiderte Herr Lionell. »Diesen Fehler habe ich ganz über sehn. Jsch will ihn aber auch sosort gut machen. Gestatten Sie mir, daß ich mich vorläufig empfehle, um nach Hause eilen zu können und dort das Verbrechen r achestens zu sühnen!« Und Herr aiLZonell ging. Stille Freude ers iilltc ihn. Das Knopsloch hatte ihm wieder einen nicht unbedeutenden Dienst erwiesen. indem es ihn vor einer un.virthschaf:lichen Frau warnte. Jetzt besuchte Herr Libnell den rei chen Bäckermeister Forsthnber, der die halbeStsabt mit seinem ausgezeichnet-en Gebäck oersorgte. Außer seinen wohl schen-erkennen Kunst-betten aus seinem Weißmehl besaß aber Herr Forsthnber auch noch zwei liebliche Töchter, loeren eine schon lange oas Herz beJ Herrn Magi stratsselretärg Lionell beznubsr r hat e. Wenn es auch bei dem Backe-r nieister nicht so litteriarisch oornehm zuaing, so war man aeaenseztia desto herzlicher. . err Lionell war von dem Empfang ehr angenehm gestimmt. Die eine der beiden Tiichter —- die Mizzi —- ließ ihn nicht aus den An gen. Der Bäckermeister schlug gerade einen Ausslng zu einer bewährten Weinquelle dor, als Fräulein Mizzi lachend bemerkte: »Ach, Herr LionselL rnir scheint gar, Jhr Kunz-flach ist zer: rissen!« »Sie haben leider recht, Fräulein Mizzi,« erwiderte Herr Lionell schein bar bestürzt. »Ich bemerke es soeben. Mir thut nur leid, daß ich nun Ihrer liebenswürdigen Einladung an dein Aussluge theilznnehrrem nicht Folge leisten tann..." »Ja, warum denn nicht?« »Aber — mit einem zerrissenen Knopsloch . . .« »Ach, das macht nichts. Uebrigen-. dem kann man sehr leicht abbelsen. Ich werde anen das KnopslIch rasch stop pen. Das ist in ein paar Augenblicken geschehen, und dann können Sie ganz unbesorgt mitgeben« »Sie wollen --—— nein, nein, das kann ich nicht zugeben« »Sie müssen, lieber Herr Lionell, Sie sind jetzt ins unserer Gewaltt« Nachdem auch der Herr Papa diesen Entschluß seiner Tochter vollkommen billig:,e begab sich Lionell ins Nebrns z: :nmer, en: lediate sich seines Rades rasch und reicht e ihn den zarten Hän den heraus-, die das armselige tleine Knopsloch schnell verni.ibtem insoweit es zerrissen und zersranzt :var. Wie slint sind doch diese kleinen Frauen hande, wie rasch ebnen- sie alle Unor dentlichteiten. Jn wenigen Minuten tvar der kleine Schaden auggebessert, mit einigen Bürstenstrichcn der Staub 6aus« dem Rocke entfern: und demselben ein ganz passableg Lkeußere verlieben. Herr Lionell tvar einfach entzückt. Der alte Rock, den er schon längst ausgegebn hatte, erschien plötzlich vers ändert. Man tonnte ilm noch ganz au: tragen. Er tvar gar nicht soschöbia, ivie er geglaubt hatte. Er hatten ledig lich einige Griffe acniia:, nn: ihm ein erträgliches Ileuszere zu geden. Was doch die Frauen alles vermögen! Jn OerruLionellg Herzen stand ex auch der selsenseste Entschluß sen - Reine andere als diese Mszzi soll feine Frau merk-en. Noch an deinfklben Jlbcnde benützte er eine-: ?lit·a-.s11i·siick, in welchem er mit Fräulein Mizzi allein :1«-ar—-—P.1Pa Forsilmdet time sich an dir Weinqnelle schon sehr gelobt um Fch ihr zuer klären. So kam es, daß Hle Linnell eine brave, sieht :Dirtl)fchasiiiche Frau ok kc1m. Und wem hatte irr Dieses seltens Gliick in erster Linie zu verdanken? Einzig nur dem zerrissenen Knopf loch... « Vexirhuv. L 1 ( TI Wo isi fdfesskstskef J Vom Kaseruenlpoi. Unterofsizier tfbei der lIeb:I!1,1"): »Sie Einstihriq Jreiwilliget Plcsclsie, hier wird nicht Cancan getanz:!« Natiimcstisisiptlicheä Der Floh erweist sich in seinen Be ziehungen zum Menschen als Blutspu ger, wogegsen wieder der Mensch dem Floh als Pnider gegenübet:rit:. - mä.-W. -.-.—- — Este-he tust-endete III-Ists. Chef: »Was Sie haben ins eine Si Uynde lang gesucht ohne mich zu str i-.en Praktikani: «Jawohl, here Prinö i zipal « Chef: »Sie sind ein Esel, der Sei Inesgleichen n: cht ji ndet. « i ——. «. Aus Afrika. Kiann hole ijeäner kranken Frau ei nen gejangenen Athleeen heftigem-) ,,So, Jtapi Ver Doktor hat Dir kräf tige Speisen Verschriebenz Tier bring ich Dir e: ne!« ist kenne ius Junge Mutter: ,;Sieh’ mal Paul; wie sich unser Oerzchen aus dem Wä gelchen biegt uno So neugierig die Aus lagen betrachtict." — Vater: »Miißt es kein Mädchen sein!« Des Lenmnnfs Herz. »Aber, Herr Baron, noch vor eini gen anen jnqxen Sie mir, Sie seien nng liictli ch verliebt nnd heute sind Sie schon wieder ganz fide1!« ,,Gnävic«: Fran, hab-e eben fabelhajt kräftige Hserzsiuilmr!«« " Wie die Imm, so die Antwort. ? « »das MU Øsi .. ums-mi- Owsks — Kunde-: »Was sehnen Sie fisr 10 Centss Kasnpscr"3« Apothekcrs »Einen Quarter.« Aus der Schult. Lehrer: »Wer kann mir wohl sagen, nas schneller ais iiv e der schnellsie Eif zug, ja sogar noch schneller als wie der Sturmwind ist?« Der Lehrer meint den Gedanken. , Um die Rknder etwas auf die Fährie ,7,n bringen, sagt er: »Seht, es ist so Etwas, was man nicht sieht, ein Fortsch, und dann ist es auch schon vorbei-« Plötzlich hebt der kleine Fritz sten oig erregt Die Hand- »Ich weiß eg, Herr Lehreri« »Ich weis-, eg, Herr Lehrer!« »Nun saae es mir, Du kleiner bra riet« JJkann!« - - »Das Autonioppet ist’s, Herr Leh s« ter. Das Vernniiqen ist ein sehr gutes Gast und ein seg sr schl echter Hausge nosse. Vom Gattin-Muth »Was-, (5«injäiiriner, Ihnen ist dap linke Bein eingefchlasenik Herr, toåe können Sie im Dienste mit ihren Bei nen solchen Luan :reibcn!« Use-einst Arzt: »Und Dann Trüfseln und Ftnnunser diitfen Sie nicht essen, Cam pagner ni cht trinken ---« I- m« I steu. »Um «u,; Juli- illcujltullg Uc chhzt habe das weiß ich.« Jn der VettisqenheiL Reicher Amen »Seit sechs Monaten machen Sie meiner Tochter den Hof-— hohen Eie ernste AbsichtenW «’ Junge-r Mann: ,«Ge.-viß! Glauben Sie Denn, Ich heiratyc zu meinem Bek gnüqen?!« Vergänglichkeit Sie lvor e: nem Echoufenfter): »Ach, M ännchen lause mir doch den Hut dort im Schaufensterk« Er: »J ettz ni ,me: n Kind, später!« Sie: »Aber drum "sler ja schon nicht , mehr modern!« I Zur Ciurpfitichelki. Landc«rz::«W.1r«nn schickst Du Del ten Diener nicht c.nsnch weiter, wenn er doch so kin Lump ists« Kollege: »Jo- Vo:)l, rnß er sich dann Ein Nach-Inw- t« Is« Zions-irrem nieder läßt!« Auf dem Csbotncmknt Herr von Sinneser »Nu’ ja, Jejend ·s ja nich fidei: crisrr wenn man sichbie Berge we onl: ——- was bleibt denn das« Sie kennt inn. Er:,,T-iesejll.1chl haben wir be schlossen einen Illäßsgleitgverein zu riinoen!« Zie: »Na, t-: miißl Ihr wieder ’n netten Schmka qebnbt haben!« Parodox Neues Oberst «z.1 seinen Offizie ren): ,,.l«otve: klntnaen vom Reglement werde ich abxolt««11«chvulden! Es giebt Dinge meine Herrn, vieles eben einfach nicht nieo1!« Die Tochter ihres Wanst-C Herr: »Dan ich Um den nächsten Walzek bitten. gnädigeg Fräulein?« Bankiers-: ocht er Uhu Tanzlarte zei aeno« ,,’Bedaute seht —- bin Ichos überzeichnek l« ·