Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, January 30, 1903, Sonntags-Blatt, Image 14

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    spknkk Schreibebrief von
kikkir himmeugkL
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TUIL («- Mk
Phiiipp, :vo
mein Hosoand
ts, not xichHcr
whiverhieth
in Den Tempe
rsksijz M E: Of
tretkt gesterzt
ur: schafft for
die Ealuhntie
perfy daß en
Hund jammert. Jch kann gar li!
sehn for warum. In die e: sch: e W u
hats plentie Saludnt ieper ich mo auch
all in en fee Mensch ll Weg gut gefickst
sin un wo ganz g it km Kannuh feig-ff
pävdel e könne For Jus Iraucht et Do
uffzumickse un sich unt ack:e, -u wiss
rie wo gar ni: se:n Blmtesz :-:«’. Jst-.
chen ihn noch mehr ivie e .)Zut:ner:.1:ai
gesagt ,et soll sei Fingerscv we Den
Pei losse, amwet er Nehm: dann im
mee, do deht ich nicks oun verstehn
wann ver · iitisen in seine Lidbeeihsee
gedemnieis t wer’n deut, dann könnt
er nit hinnig den Behebrenner hocle
Im nicks duhn. Der Wedegmeiler
wär sein bester Freind ur- sei hätt das
Reii ihn zu frage for ihn zu esißie
wann er in sei Bißnes geinschert
ever’n behi. Der Wedestveiler hör-i ge
jagt, wann erscht emol die Zaluhns
ageschsaffi wäre, dann dchie se auch
M Tobeckesiohrs zumache un von da
wär nur noch ein Stepp zu die Behker
un Butscherschapps un was wollt denn
Die Menschheit anfange, wann se nickk
Mr zu esse kriege dedi? Wisse Se
ich for mein Part, gemme ja nit so
Viel for die Saluhns un mich sm se
sit in Weg: ich sin auch schuhk, dsß
die Salubnkieper nit all so selsisch sin
vie der Wedesweiler. Der guckt usi
en Pennie, als wann ’I- e Hunnert
Dahler Bild wär un wer en Tsahler
iei ihn spende dahi, den gleicht er
besser, als en Kosiiemer wo nur en
Mehl spend. Jch hen ja schon osi ge
nug gesehn, wie der sei Kostiemersch
itseie duhi un ich denke sell is e
Schehtm awwer ich weiß auch gut ge
nug, daß er en Eckzepschen ig· un ich
sann gar nit sehn, wie der Philipp so
Iu ihn stecke kann. cLliower was geb
ichdruni. Ich denke, ich«hen Jhne
schon tiepohriei, daß se en Klob ussge
macht ben, wo der Philipp Schein
niann is. Do hätt ich auch nias da
sege gesagt, answer wie der Philipp
iefs en schöne Dag heim totrseae duht
»ein mich sagt, daß der Klob in mei
Haus eMieiung abhalte deht, do hen
ich answer doch nii mehr still sein
könne. Ich hen gesagt, was denlsi du
Denn ennihau was ich fin? Denkst du
ich lasse mich von so e Latt Menns
Mit mei Haus eindrecie, daß ich e
räche Woch zu duhn den« bis ich all
Dreck un Robbisch widder draus
? O,« ichs. ich deht noch qae nix
e, wann ich mich e heieri Mehdche
cie könnt, answer du duhsi so viel
» fsk dich juhse, daß ich an die Cas
ses aae nit denke kann. Wiss-e Se,
ach misse keine Tschenå, wo ich ihn en
Stich gewive kann, ans-wer der Kunne
Jst ja e Fell lvie en Ellesani von
jin-we Hunnert Jahr, es macht ihm
· ticki aus« Er bot mich ganz ruhig
ausspreche lass-e un sage dann: Lucie
Iier, Lizzie, die Leut wo komme duhn
un wo zu unsern Kloo belange duhn.
das sm keine Mehnsohis, sell sin
Schentelmiinnee un das is all
was se sin. Die weipe all ihre Schuhs
an die Mszii besohe daß se in unser
Haus lon«r.: un du brauchst nit ess
kehi zu sein, daß se Mehbie dei Kne
pets dreckia mache. Un wann e svenia
e bische Unordnung gemacht werd,
for was sin ich dann do? Jch helfe
dich de nächste Dag un in e halwe
Stund guckt unser Haus widdet, als
»was-n noch nie en Mensch inseit gewese
h-- EIN-» -- II -:-I«7 —-l.- ..- —-I
Ikubs SO- IH lisU IU s KUJ « Uc J- sc OIAUIsl
gemerkt irr hoc e qanze La: » Bier
geordtr km e pack Bniiie Ekdabrs
un ivie der Okrend tomxise ig, do is
die Profefcixen los Hunde Beka Das-.
eStund i«v.-:er mak, do den mer e
Kraut in den Haus gehabt, die bot
einiqu «-.cL«-ot:; ich denke, es .vare goe
nigficns nein un simweziq do un be
fohr daß Die Mietnua geitart !:o:, iten
se schon ten aanz e Ziivoiei Bie: at
dtunie aehabL Off sie bis is de!
Wedesrcit iier gl: ich in ie n Platz un
bot noch en Stoff riecht daß ine
einige» Qeii en Salubci hätte mit starke
könne. Jch hen die qrmze Zeit in sie
Kitichen gsehockt un hen qeivakt bi; die
Fellersch Hunqer kriegt irrt-» kenn der
Pbii hoi mich oif Kaki-J en Lunich
fickfe mache. Mir brauche ia ni: oiei,
bot er gefagi, awwer et hot genug
Sabfetsch un Tfchees un Hei-m geor
dekt gehabt, daß es genug gewese
Miit, for dann-txt Trämpz zu fiede wo
is drei Woche nicks anuetichter zu esse
Oel-Abt heu, wie e Pieö Tahkfohp un
c vsacs des Wusengriei Un en Ra
· das un e Rens hen die Kanne ge
sicht, daß ich immer effvesht gewefe
« , II behie- Zeit gewwe wie alles
Ost ichs-« lang nach Miit-seit, do
’ O las Sein kriegt, da ich den
. mit-mo- seist Ich fes-F
"-«i- Im- in- kst somit-.
M Ists Lust Js- mit
miisse Mein schöner Katz-eh der öos
aussetzt-eli. als wann et an en Ding.
um«- ach-tunfetzig Stand hinnet enan
net Platz gesegnet hor. iwwet e mod
dige Kontriekohd gefchleift work-e wär.
Wes se hen in den Lunsch eingehaue,
daß auch noch nit en Penniekvetth ico
weeig gebliwwe is. Wie se mit esse
fertig wore. do bot der Philipp, der
alte Seht vie Moschen gemacht, daß
se im Votbeigehn bei den Wevesweiler
noch emol itappe wollte un noch ein
zum Abgewöhne nennne wollte. Die
Mohschen is angenomme werde un die
ganze Gäng is fort un bei den We
desweiket hen se noch bis um vier Uhr
gedeckt n Se denn schon emol so
ebbes gehdrts Mein Phil, mein alter
Esel mußt noch emol im V o t bei
ge b n zu den Wedesweileri Ammet
dafot wern ich ihiven mit ihn un
dont ju fetgett it Do kann mer aw
tvee widdek emol den Wedesrveilek
sehn. Zuetfcht he nfe fein Stoff for
den Philipp sei Geld in unser Haus
gedrunke un dann den se auch noch
-m-f Its sdsfifss mess- In Ists mYIOI
... «
drinte misse. Jetzt sm schon drei
Dag seit die Mietung immer awcver
ich hen noch nit e einz: ges Wort mit
den Philipp getahtt un den Wer-es
weiler guck ich gar nit an Kenne Se
mich for blehnreZ Mit beste Rbgards
Lizzie HansstengeL
Crtadtvartniscetsem
Eine Studie über die Stradioa
ring- Geigen vrössen: licht der Violinist
Guerini. Seit 1815 ist nur eine ein
zige Stradivarius- Geige der Vermeh
tnng anheimgefallen; sie gehörte Ware,
dem Solo-Geiaer des ehemaligen Con
vent Garderp Theaters in London. das
im Jahre 1808 abgebrannt ist. Die
von Jakob Il. von England bestellten
Stradivari sind vollständig ver
schwanden: man weiß wenigsten-:
nicht, wo sie hingekommen sind.
Unter den berühmten Geigern er
freuen sich sehst viel-e des Besitzes von
echten StradivarinssGeigem Sara
sate besitzt schon seit dreißig Jahren
eine Stradivari, die von 1724 datirt
ist. Joachim hat drei und Kirbelit er
hielt letzthin eine ans dem Jahre 1713
stammende, die früher Alfred Gibson
aehiirte, als Geschenk-Wi1helmj hat
feine aus dem Jahre 1725 stammende
S radivarius-Geiqe an einen Ameri
taner verkauft, er tanfte aber ba2d da
rauf eine neue, intenstirte. Der Her
zog von Coburg hatte zwei, darunter
eine sehr werthvolle, von 1725 dankt
die ihm der verstorbene herzog von
Camdridge, der ein hervorragender
Amaieur svar, hintertassen hatte.
StradivariuZ-Geigen besihen ferner
Frau Norman-Neruda tLadn Halle),
Ysaye, White, Hermann, ArdiL
Der hervorragende Augenan Dr.
Okdham in Br-ighton besiht zwei mit
Elsenbein intrustirte ·Strad«rvari, da
runter einse, «Rodes Strad" genannt,
die dein berühmten Rode, dern »Seh
geiaer des Königs von Frankreich«.
gehört hatte. Dr. Qtdharn hat diese
Geige von Eharles Lamoureux fiir den
rein von 37,500 Franes getauft.
ahtreiche Stradivari befinden sich in
ammler- oder in Händlerhändem
Stradivarius scheint fiir sein-e Geigen
nicht immer dieselben Preise genom
men: eine verkaufte er für 825, eine
andere siir W. Der Durchschni::s
preis betrug, nach Aussage eines Zeit
genossen des berühmten Gehemm
chers, eirva ZW.
Cis Ismene-ich
Am Mittag trat ein gutgetleideter
here mit der Miene eines Mäcens in
eines der zahireiehen Bildergeschiifte
ver Rose Lasitte in Paris. Was kostet
dieser R-ohhet?« «800 Franks!« »Oui«
Halten Sie ihn siir heute Abend bereit.
ich werde um 6 Uhr wiederkommen
Um 4 Uhr fragt ein anderer Kunde:
»Was kostet dieses Bildt« Es ist
verkauft. Schadem Können Sie das
nicht rückaänaia machen? Ich biete
Ihnen 1200 Franks-, and wenn es
tzhnen gelingt, schi ckenSie es mir mor
gen früh. Hi er ist meineAbresse: Paul
de M» Arena-r de lAlm a! Um 6
Uhr kommt der erste Kunde wieder
dem der Händler anliinoigi, Daß er
übe-thaten morden ist. Man redet hin
und her und streitet sich so lange, bis
cer Kaufmann einmilligt, ihm eine
Entschädigung von 200 Fraan zu ge
ben. da er im Geheimen rechnet: Es
bieiben mir noch immer 200 Francs
Vortheiål Aber wie groß war seine Ue
berraschung als er am isolgendenMar:
gen in der Avenue de l’Alma erfuhr,
daß Paul de M. . . . dort gänzlich un
bekannt mar.
——————-·
Zwei Zeit unagjungen hatten durch
die Gunst des Zufalls zwei Gallerie
plätze zum The ater erhalten. Gegeben
wurde ,,Hamle:«. Die Beiden lausch
ten athernlos. Aber in den letzten
Scenen, als Hamlet den Laertes und
König getödtet hatte, als die Königin
vergistet war, und Hamlet selbst an
seiner Wunde starb, konnte sich der
Eine aus dem «Juchhe« nicht mehr
hat-ten. »Donnerwetter, Jinto. sliii
sterte er erregt, «tnnsz das eine Zeit
siir Extrablötter gztvesen sein!«
Stiibliithe aus den Hamburger
Reuesten Rachrichtent »Die mit künst
lichen Oriffen hoch empor reschiirfie
politische Adern-eng des Fa H Hum
bert scheint wie lra tloser Schaum in
sich susanmenzusin n.« Von »Musi
- licht-Ortssta« hätte man in diesem
FIED- dojnnte respe- Ismenei wenn
Ziel diese gen-sen
M Der Just schau-us- jr st
»t- das richtige, ei iß
TM Ist Ihiäamm
Hnmoteele von A n na W i l t e.
»Sie haben mir doch eben gesagt,
Miß Winfione, daß Sie mich lieben.«
»Ja, das habe ich —- und es ist auch
wahk."
»Und doch sagen Sie nrir in dem
selben Phanqu daß Sie nie mein
Weib werden tönnenA
»Das ist ebenfalls mahr.«
»Aber warum wollen Sie denn nicht
die Meine werden, Flora?«
»Weil ich mein Wort schon einein
anderen gegeben habe.'«
Ind· Denton warf erregt feine
Cigarte in's Wasser.
Er Und Flora Winftone saßen in
einein Boot an einer laufchigen Stelle
des Flusses.
Sie hatten sich in der Sommerfriiche
lennen gelernt, Gefallen an einander
gefunden und drei glückliche Wochen
zusammen verlebt. heute war der
letzte Tag ihres Beisamm-enieins, Flo
ra, welche in Kurzem einen alten gries
grämigen Millioan heirathen sollte,
den sie verabscheute, hatte die leyie Zeit
ihrerjfreiheit in vollen Zügen genos
F seid IIIIIL Uccllslh Will UUUIUII, lUUl
sie anfangs nur eine anziehende Ge
sellschaft gewesen, dann bat-te er sie
unwiderstehlich gefunden. bis er zu der
Ueberzeugung lam. daß er sie leiden
schaftlich liebe. Und als er ihr nun
seinen Antrag machte, mußte er erfah
ren, daß sie nicht die Seine werden
kannte.
»Ich hätte —- ich hätte es nicht so
weit kommen lassen sollen« stammelte
das junge Mädchen, als sie seine Be
stilrzung sah. »Aber ich —ich wußte
nicht —- daß Sie mich wirllich lieben."
Dentan verbarrte noch eine Weile in
tiefem Schweigen Dann fragte er er
regt:
»Wer ist denn der Gliickliche?«
»Me. Quarß.«
»Aber —— Sie wollen mir doch nicht
sage?n, daß Sie jenes Ungeheuer lie
ben- «
»Nein —- ob nein!« entgegnete Fla
ra, wider Willen lächelnd
»Nun denn, es bleibt also das
Geld,« entschied Denton
»Nein. Frev, es ift nicht das Geld
Es ist die Schuld meiner Mutter. Sie
war so sehr darauf erpicht, daß ich
reich heirathen sollte."
»Aber warum? Sie sind doch mün
dig und brauchen sich nicht einen-.
Manne zu verloben, den Sie nicht lise
ben.«
»Nun —- damals liebte ich über
haupt nach leinen. Und die Mutter
quälte mich sol«
Denton erwiderte:
»Ja. aber seitdem haben sich die
Dinge ändert. Sie lieben nun mich.
Geben esie dem alten Quarg den Ab
schied.«
»Aber ich habe ja mein Wort der
pfiindet!«
Denton saß eine lange Weile mit
düsterem Antlitz. Endlich schien ihm
ein guter Einfall zu lornmen, denn sein
Gesicht lliirie sich auf »Aber daraus
gesetzt Quark gäbe anen den Ab- i
schied?« frag e er
»Stil« rief das junge Mädchen, »wir
sehr wünscheich daß er es tbätr. Aber
auf ein solches Glück wage ich nicht zu
hassen.«
»Flara —- lieben Sie mich wirt
lich?« fragte Denton ernsthaft
»Aber Indi«
IUnd habet-Sie Vertrauen zu m: r?«
»Ich veriraue Jdnen von ganzem
herzen, Fred,« antwortete das junge
Mädchen, und werde Alles thun was
Sie wünschenf
»Dann denke ich, anen versprechen
zu können, daß Sie innerhalb einer
Wache frei sind,« tiefer triumphirend.
»Oh red!«-——
»Ja, lara,« fuhr Dentan fort. »Ich
habe eine Jdee die sich wie ich hoffe,
uvirksam erweisen-wird Aue «dekn·,
war-Die mir erzahu yaoen, giauoe im
annehemen zu können, daß der aire
Geldsack nur Jhr hübsches Gesicht liebt.
Wenn Sie häßlich wären, würde er sich
nichts aus Jhnen machen. Jst meine
Annahme richtig, so wird das-, wag ich
mit Jhnen vorhabe, ihn sicher oeranlas
sen, Sie frei zu geben«
Und nun fant Dentorstz Stimme zu
einem Flüstern, indem er ihr feinen
lan mittheilte. Als er geendet,
tlatfchte Flora entzückt Zn die hänhe
»Herrlich! Herrlich!" jubelte fie«
»Ihr Plan muß gelingen. Und dann
— dann werde ich doch noch Ihr Weid
chen, Fred.«
i i e
Zwei Tage später saß Flora Win
stone allein im Zalon und las einen
Brief mit großer unbeholfener Schrift.
Er war von Mr. Quart, der sie darin
um eine vertrauliche Unterredung bat;
mit glühendften Liebesoeksickrerungen
flehte er, nun endlich den Hochzeitstag
festzusehem Oh sie wohl arn folgenden
Nachmittag ihm eine vertrauliche Un
terredung gewähren könnte.
Flora hatte der Bitte ihres Verlob
ten entsprochen nnd harrte nun seiner
Ankunft Sie trug ein entzückendei
Team-weh aber —- o Jammer! —- quer
über ihr Gesicht lief eine schreckliche
Narbe. Sie etßreckte steh von der
Stirn, verdunkelte das eine Auge, und
ging quer tiher die oeehte Wange bis
um Mundwinteb Noch vor Her-ei
n me the Intlis entzückt-h Und
me einstellte die Rathe das Gesicht
- ges-than Flora Mast-ne schien die
e Umstand jedoch keinen Komme zu
bereit-d - «
—
Ali Mr. Quark angemeldet wurde,
Hing sie ihm lächelnd entgegen. Der
verliebte Millioan schritt rnit ausge
breixeten Armen auf sie zu.
«Meine süße Flora!' rieser leiden
fchastlich.
Da bemerkte er die Narbe. «
»Großer Gatti« schrie er, »was in
aller Welt ist Dir begegnet, Flora?«
Mit entsesten Augen starrte er sie an.
Flora sagte leise: »Ich dachte nicht.
Daß vie Narbe, die ich mir bei dem Uns ;
sall zuzog, mich so entstellte.' s
»Nicht entstelleniw ries derMillioniir
will-. »Sie ist ganz abscheulich — ich ?
bin sehr traurig —- um Deinetwillens
Flora.« 1
Flora lächelte. l
»Oh, beunruhige Dich nicht um !
mich,« sagte sie; »ste schmerzt nicht
niedr. Uns Deine große Liebe wird
mich trösten.«
Mr. Quark wars noch einen Blick
aus das entstellte Gesicht; dann fragte
er:
»Kann denn nichts dagegen gethan
werden, daß die Narbe mit der Zeit
weniger auffällig :oird?«'
»Das weiß ich nich:,« gab Flora
vorsichtia zur Antwort.
i Nach einer halben Stunde herab-«
schiedete sich Quark, ohne Flora. welche
er noch vor Kurzem feiner glühenden
Liebe versichert ha:te, auch nur einmal
geküßt zu haben.
I- t O
Sobald ihr Berlobter sich entfernt
hatte, eilte Flora in ihr Schlaizimtner,
und als sie in den Solon zurücklehrte,
sah ihr Gesichtchen so hiibsch und zum
Küssen einlaoend wie inirner aus. Bald
betrat Fred das Zimmer
,,Nun?'« fragte er erregt. »
»Ich denke, es wird alles gut w:r- ’
den," gab Flora zur Antwort.
»Er gab Jhnen nicht auf der Stelle
den Abschied?« fragte Tentam ein we
nig enttäuscht. »
»Aber Frei-! Haben Sie doch ein.
wenig Geduld,« begütigte Flora. s
Und Flora-? Prohezeiung ging ins
Erfüllung, denn der nächste Morgen
brachte Flora einen Brief folgenden
Inhalts: p
Meine liebe Miß Winstone! J
, Ich brauche Ihnen wohl kaum zu ·
oersrchern, wie bekümmert ich über oie
schrecklichen Folgen Jhres Uns-tells
bin. Jch hatte teine Jdee, daß Sie
eine so schwere Verletzung erlitten ha
ben. Sie werden einsehen, meine liebe
Miß Winftone, daß unter diesen Um
ständen unfere Verlobung nicht weiter
bestehen kann. Sollten Sie jedoch den
Kontrast fiir bindend halten, so mufz
tch Sie schon bitten, sich an meinen
Rechtsanwalt zu wenden, den ich in
formirt habe.
Jmmer der Jhre
Silas Quark
; Während Flora den Brief lag, um
fpielte ein heiteres Lächeln ihre Lip
pen, bis sie an den letzten Satz lam.
Da traten Zornesthriinen in ihre Au
gen unI sie rief erregt, den Brief in
tletne Sulcke reißend:
»Dies» schreckliche Mensch glaubt,
daß ich ihn wegen Eheversprechens ge
richtlich belangen werde, um sein Geld
zu haben. Oh, wie freue ich mich, ders:
ich noch rechtzeizig feinen Krallen erst
gangen hint«
Einige Stunden später sprach Fred
oor und das Uebrige tann sich der »te
neigte Leser selbst augmalem
In den Pampas Den-Hist
Stizzen aus dem »Gauchos«-Leben.t
Die Centauren des Orinoco. Jn »
der hätte des Llanero. i
(
Die Action Deutschlands und Eng- f
lands gegen das renitente Veneznelal
hat die öffentliche AuswertsarnteitI
« nicht nur auf die rein politischen Er
I eignifse in jener Republit gelenkt, son
idern den Leser auch für sonstige Ei
genthiirnlichteiten des Landes interes
sirt.· Ein besonderes Characteristituni
Yenezuelaji ist der ;,Gauchoa oder
ereppenrener oer pampas org su
noto.
Was für die Union die Prairien des
Mississippi, das find siir Venezuela
die Llanos oder Pampas. Der Leser
stelle sich im Geiste aus eine der höch
sten Dünen, wie sie an Der deutschen
Seeliiste zu sinden ist, und denke sich
das zu seinen Füßen schier endlos
bis zum horizant hin-Urkunde Meer
zu einer mi: mannshuhern Grer be
wachsenen Ebene erstarrt und er hat
eine Jdee davon, welchen Anblick die
Llanos, von einem Abhang der Cor
dilleren aus gesehen, dein Beschauer
liesern müssen.
Diese unendlichen Grasslächen wei
sen wohl hie und da einen Wasserlauf
oder einen Weiher, nirgends aber we
der Baum noch Strauch aus· Belebt
sind sie nur von Abertausenden von
verwilderten Rindern, die unter der
Aussicht ausgezeichnet berittener und
reitender Llaneros oder »Gauchos«
stehen« deren niedrige, im hohen Grase
kaum sichtbaren »hatos« oder hätten
iiber die ganze ungeheure Graöwiiste
meilenweit von einander entfernt, zer
streut sind.
Der echte Gaucho kann weder lesen
noch schreiben. Seine Sprache, ein
spanisch - tndianischej Kaudeewelsch,
beschränkt sich aus die allernotlrwendigs
sten Worte. Er ist durch die verein
sarnte, fast völlig abwechselungtlose,
antegunssarene Lebensweise, die er
von sind auf führt« seisti bis sue
Beethiertdett be cheänln tne Oe
ikaIt ist untersesn seeletihaqer aber
.
- ».—-«-«---·»..- HI-—- Wy--««-.-—-.-s--«
iednig. Der Kan ifl liein; ee ver
schwindet sammt dem strupptgem
schwatzen Haar fast unter der breiten,
schleppen Ktömpe des abgegrissenen
Sombrekex Die Ziige des wettet
brannten Gesichte verrathen tetne
Spur von Intelligenz. Nur in dem
theils sterbende-h theils laueenoen
Blick det kleinen, schwarzen Augen
liegt eine gewisse, mehr thieriichsin
ftinttive Schlauheit. «
Alle Gaachos haben Säbelbeine, die
sich wie eine Kneifzange um den Pfer
deleib tlammern und die wahrhaft ver
blüssende Sattelfeiiigteit des Reiters
mit bedingen. Zu Fuß bewegt sich der
Gaucho wie eine watschelnde Ente;
vollends, wenn er läuft, sieht et ur
lomisch aus. Zu Pferde aber ist et
ein »Genie«, und der Gaul soll noch
geboren werden, der im Stande ift
ihn abzuweisen. Siht der Gaucha erst
auf dem Pferderiicken, gesattelt oder
nicht, so ist er ein Centauk in Wahr
haftigkeit und verdient die lauteite
Bewunderung jedes Spottsmannes
der Welt.
Die Garderobe des Linnero besteht
aus einer baumwollenen «Mochila«,
einer Art Etaubhemde, kurzen, weiten
Hosen aus gleichem Stoff und dem
unvermeidlichen «Poncho«, einer wolle
nen, rechteetigen Decke. in deren Pia-l
gonalen : Schnittpuntt etwa, sich ein
rundes Loch befindet, durch welches
der Kopf gesteckt wird. Bei schönem
Wetter befindet sich dieser »Poucho«
gerollt am hinteren Ende des Sattelö
sestgebunden. Bei Regenwetter, dem
einzigen WitterungswechseL um den
sich der Gaucho zu tiimmern hat. wird
der »Ponchv« als Mantel iiber die
»Mochila« gezogen. Sonst dient er
auch als Kodsdolster, als Lager, ja
im Nothsall selbst zum Sattel.
Die Fiiße schützt der Gaucho mit
Sandaten aus Rindshaut nur so weit,
daß sie sich am Steigbiigel nicht wund:
scheitern können. Strümpse und
Stiefel sind ihm ein rarer Luxus.
Sitzt der Gaucho zu Pferde, so siihrt
er rechts am Satteltnops den aus ge
setteter Rindkhaut geflochtenen Lasio,
mit dem er äußerst geschickt zu hanti:
ren versteht, und links die »Tanaha«,
einen gurtensörmigen, mit Wasser ge
siillten Schlauch von Kalbsleder und
ein Siietchen mit gerösteien Mai-stör
nern und etwas gedörrtem Fleisch mit
sich
Die einzige Wasse, die der Gaucho
kennt, ist die ,,Machete'«, ein lz bis 2
Fuß langes, schweres Hiebmesser in
lederner Scheide, welches er entweder
rechts hinter sich am Sattel, oder,
wenn zu Fuß, an einem Riemen um
den Leib befestigt. Jn dieser primi
tioen Ausriistung ist der Gauchv im
Stande, in glühendem Sonnenbranv
oder in strömendem Regen, ost erteilen-«
weit oon seiner »He-to« entfernt, den
Tag zuzubringem Dabei scheert er
sich weder um Fliegen, noch Mostitos.
noch »persöntiches«' Ungezieser, von
weichem nicht nur er allein, sondern
alle die »Hiiuvter seiner Lieben« da
heim »srequentirt« sind.
Höchst selten sieht der Gaucho an
rer Menschengesichter, atå die seiner
Kameraden, mit denen er geistig so
verwachsen ist, wie einsi vie siamesi
schen Zwillinge in leiblicher Hinsicht.
Gegen Fremde ist er mehr scheu, als
mißtrauischx doch wer ihn richtig zu
nehmen, oder noch besser: wer ihm
richtig zu »geben« versteht. dem ist er
sast kindlich zugethan und seine Gast
sreundschast, die man begreislicher
weise nur im äußersten Nothsall und
auch dann nur in bescheidenster Weise
in Anspruch nimmt, ist von einer riib
renden Ossenherzigteit und Selbstb
sigteit.
Die hätte des Gaucho beherbigt
seine Familie in engstem Raums Sie
ist aus «Advbe«, einer gediirrten Mi
schung von Lehm und Gras aus einer
viereckigen Erderhöhung errichtet und
oben mit oerspleißten Rindshiiuten ge
deckt, die mit einer hohen SchichtMais
stengel vertteidet sind. Jn der Mitte
des Raumes erhebt sich ein Lehmlriigel
aus welchem ein »etvtae5" Feuer von
getrocknetein Rindermist um einen oben
abgepiatteten Feldstein glimcnt, der
; als Bratpfanne dient.
i Um den Lehmhiiael stehen die Stüh
le alias Fell-steine. Ringsum an oen
lWänven befinden sich die Betten, d.
Ih. Lager aus Maishiilsen und Rind
fellen. Lluf diesen liegt in einem
Wintel das »Iiingste« splitternaclt
nnd zum Schutz gegen allerlei »Selbs
deiniae6« mit einer rothen Erdart be
schmiert. Die Mutter, eine meist
schwierige, zerlumpte, aber nicht im
mer häßliche Meiiize, ieroirt mit spa
nisch-:indianischer Grazie, die sie selbst
im Greisenalter nichi verliert. eine
»Tortilla«, aus aeröstetem Maisschrot
und Wasser, dazu ein »Raast-Beef«,
welches mit rothem Pfeffer derart ge
würzt ist, daß man meint, man esse
glühende Kohlen, und als- «Löschmit
tel« einen Schluck »Miche« lseine Art
selbstgebrauten Rumy aus einem
Flascheniiirbis.
Die »Ninas«, oaer Kleinen, tvaeen
vor dein Fremden treischenb in vie
kleine Gemüse- und Maispflanzung
gestehen. Sie lugen ab und zu her
ein und staunen das meibeini e Wun
verthier von Fremden mit aufgesperr
ten Ma ulchen und gleienden Aeuglein
an. Man steut sich ,tvenn man ihrer
zudeinglichen Neugier durch einen
Dauerritt entgangen ist.
Den Spanier kann auch der Gauchn
nicht verleugnen Wenn auch zu
Rennzehnteln Jndianeri oder gar Ne
—
W
gerdlsl in seinen Adern rollt er sieht
doch mit läiiefier Verachtung ans jedes
Schwarzen und jeden Jndianer ras
Diese lesieren halten daher an g
leinen inlirnen Verkehr mii ihren stri
zen Nachbarn und leben mehr in den
Ganz-Gebieten der Pamvas am Fuße
der Cordilleren. Jn religiöser Din
ficht steht der Gaucho aus denkbar nied
rigsier Stufe. Ein nur mehr instink
tiver Glaube an ein höchstes Wesen ist
alles, was die armseligen Urenkel spa
nischer ernigraiion noch iideig ha
ben kam Glauben ihrer Urahnen.
Müder-all isi das Leben des Gau
chsQ Häufig haben ihrer Eis-s allein
eine nach Tausenden zählende heerdt
zu hiiien und müssen, da sie durch
schnittlich H deutsche Meilen des
einander entferni wohnen, sich Oft WO
chenlang unter freiem Himiel in den
Pampas herumtreiben. Nur 2——3
Tage hinterinander im Jahre ist es
dem Gaucho vergönnt, civilisirte Men
schen in größerer Zahl zu sehen nnd
sich dabei im Kreise der Kameraden
zu s-— beirinlen.
Das ist die Zeit der Ja hierra«, in
welcher die Rinderislliagnaien aus den
Küstenflädten, oder diegr.)ßen Rauche
ma- non ihren nalailäbnlicken Aaciens
das sich auf den offenen Pampas ein
finden, um den Kälbern ihrer Heerden
den behördlich registrirten Brandstem
pet ausdrücken zu lassen und mit den
sie in großer Zahl begleitenden Vieh
händlern oder Marcadores ein profi
tablev Geschäft tin settem Schlachtvieh
abzuschließen
Dann sind die Gauchos aller beer
den von friih Morgens bis soiit Nachts
damit beschäftigt, pas Vieh it)rerHerr
schast aus der brodelnden Masse der
durch einander drängenden Stiere,
Kühe und Kälber fremder Matten ab
zusondern und in den großen »Crsaal'«,
einen ans weit vorn Gebirge herbeige
fchassten Baumstämmen hergestellten
Riesenpferch zusammenzutreibem Aus
der sonst todenstillen Prairie herrscht
nun allerorts ein wahres Panoämo
nium. Das Donnern der Hufe, das
Gebrüll der Kühe und Kälber, das
Klappern der Tausende von hörnerm
der Schweißdamdf, der Mistgeruch,
das Brummen der Stiere, der aus
wirbelnde Staub, die iiberall qual
menden Feuer, vas Zischen der Brenn
eisen, dar- Geichrei, Gejuchze und Ge
lächter der schier entmenschten Gau
rhos, das Sausen und Klatschen ver
Lassos und so weiter — wer wollt-.
wer könnte dieses entsetzliche Getüm
mel, dieses sinn- und verstand-verwir
rende Chaos auch nur annähernd ans ·
schaulich schildern!
Jn dieser Zeit roira auch der sunae
Gaucho aeivtfsermaszen in seinen zu
tiinstiaen Beruf eingeführt. Er mufz
dem Vater beim Treiben helfen und
dars sich von seht ab ihm als eben
diirtig zur Seite stellen. Am letzten
Tage der »hierra«' herrscht die tollste
Auggelassenheit Dann werden vor
den Augen der Besucher die magehals
siasten Reitertunststiicke ausgeführt,
die tvildesten Pferde ged?indigt, Wett
rennsen abgehalten unv der reheste
Jux getrieben. Dann lassen die Ran
cheros und Mir-geraten den »Miche'«,
den Rum und Branntwein reichlich
stießen und die jahrelang ausgetrock
neten Kehlen der Gaul-has werden
gründlich »angeseuchtet«.
Bald daraus tritt der Dienst wie
der in sein Recht, und in sturnpssinni
ger Geduld siigt sich oer Gaucho auf-;
neue den Gefahren und Strapazen
seines eintönigen Berufe-Z, bis eines
Tages ein Haufen Feldsteine anzeigt,
dasz er zum letzten Mal aus dein
Sattel gestiegen. Dann tritt der Sohn
in des Vaters Stelle, bis auch er der
einst seinen letzten Ritt thut. —- Soviel
Steinhaufen in den Vampae. soviel
Gauchos hat es gegeben.
Emil Berdau.
OWH
Der ientate Ieise-aph.
Die Gedichte von Adolf Stolhe, dem
toeitbedanntesten Dichter in Frankfur
ter Mundart, sind soeben erschienen.
Sie enthalten folgenden hübschen
Scherz:
est-.- I..I:..- L«- «..-- - sj.-...-:.
HI.
CII HJIUIIIIU, III IMUI L WFC IIlslI
Sei Feind selbst mußt dec- soqe «
Befonuetftm m dek Schemequ
Ta war ec qat bricht-me
An Smmamvie, Var-many
Xa keimt er dir Gewitsser.
Tie ist-hegten der Motmolei
Wuin act ver Dumboldt besser-.
Uss feine skenutniffe hat drum
Gevmät er mit Vekmtimr.
Un wann ek sprach, mußt Alles stumm
Sich seiner Weisheit idem-.
»Im« facht et iinafthie, »meine Herrn
Die Sturmes-Ah net Aauek
Kenm die wie ich, bio u» den Kern,
Dann teme dhutz ja Zimmer
Jn Frankfurt an der cder war
Ich set-»sich öäeb«aewefc,
Der Lääf der fälij der werd ähm klar
Vom Seh mehr wie vom Lese.
Ach babb merk da den S c r o m ls«skkq«j;;«
Der da vorbei dbnt walle.
Un hat-b day-I bei mer selbst (:edacht:
Dich kenne aäch net Alle-.
sein Name not mein merk Verdruß
tr Au entfalle droht er
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