Bühne und Leben. —. M Mitw» netchetzähit von J. as stcckp kasen Sie nicht die außerordent sehe Liedenswjiitdiqkeit haben, uns te Abend eine Probe ehtee hete iisea Kunst zu geben, met-site Frau set-mini« Es war vier Uhr Nachmitti Drauf-u teanete es in Sttömen us: cis ei hatte Mi- qu nicht tm- Anschein s ais ob fix das Wet- er bald austlären würde. n begannen sich bei der kleinen Gesellschaft die hie uns sitt die Feiertage eingelad-. n hatten cie ek sten Zeichen der Singen-eile bemerkbar Ia machen Eifkig wurde die Je ae erörtert wie bet Abend verbracht vercen sollte Unser Wagner-— Entnuf ast ichan Mu xisiren vor die jung n Mädchen waren k Tanzen nnd Fest v. Z» eine hüb sche bionde Wi: wi- fand die allqe meinste Zuiti.:un1: in, als- sie mich bat der Gesellschaft e ne kleine Separat votstellung zu neben. s Bemerken muß ich t, er daß ich, b-- s vor mich mein Gat. e, der Baron von Bachhausen, zum Trinaltar siitztte dem Stadttheatet zu IF. mehrereJahres lang ais erste Liebhaberin angehörtc, und daß ich, wenn ich auch sent jedem öffentlichen Austteten entsagt hatte, doch noch bisweilen vor Freunden und Bekannten kleine de-m.:tische Szenens anfsiihttr. »Ach ja, spielen S.- uns, bitte, et ’ was vort« wurde von allen Se. ten ak eufen, und ein Vetter meines Mannes, » der Leutnant von Loch.vit-., ertlarte’ sieh sofort bereit, fiir die Herstellungs einer improvisrrten Britsne Sorgej zu tragen. Jeh sagte indessen nach nicht zu, da die Soloszenen, über die ich in meinem Repertoire oersiigte, einerseits detannt waren, andererseits mir nicht recht ge eignet erscheinen wollten« Noch wurde ich von allen Seiten gedrängt, als plötzlich ein anderer Usnstand die all nemeinsAusmerlfarnteit auf sich lenkte Ueber denRasen sahen wir sechs starke« große Männer auf das Schlaf-. zukom men, in deren vordersten ich einen Marter aus der grossen Jrrenanstalt ertannte, die von unserem Gute nur eine halbe Meile entfernt lan. Es dauerte auch gar nicht hnae und mei: nem Manne, der die Geschäfte des Amtsvorstehers versch, wurde gemel— det, daß ihn Jeman) in dringender Angelegenheit zu sprechen wiinschtr. Mein Mann trat sofort hinaus auf den Flur, wo ihn d-: Wärter erwar tete. Dieser brachte sein Anliegen in so lauter und erreqter Stimme vor, daß wir im Saale fexesk Wort verste hen konnten. Was Inst aber hörten, aeniiate, um uns den surchtbarsten Schreck einzufagem denn der Wärter erzählte, daß ein Tosfiiehtiger Vormit tags aus der Anstalt entsprungen fei, nachdem er vorher einen Aufseher bei nahe todtaeschlaaen hiiste Noch sei es nicht gealiickt. seiner wieder habhaft zu werden« und vor einer halben Stunde erst habe man ihn sich in der Nähe des Schlosses herumtreiben sehen. »Gott sei uns gnädig! Er lann je den Augenblick hier sein!« rief Tante Jna aus, die vor Schreck ganz leichen blaß eworden war »Hört-e es sich nicht empfehlen, alle Thüren und Fenster in rerriegeln und zu verra-mrneln?« meinte ein junges . Mädchen, das vorher so große Lust zum Tanzen gehabt hatte und seht an allen Gliedern zittert-. »Bor dem Schlafengehen sehe ieh heute gewiß erst unter«dem Bette und in allen Schränten nach,« versicherte Frau v. Z» worauf Lsntnant v. Loch wih seiner festen UeheTJeugnna Aus druck gab, daß dras- die Damen ja im mer thaten. »Was ist denn das sLir ein Kult« hörten wir, wie mein Mann den Wär ter fragte. »Er ist groß und haaer, hat weifzeä Haar und sieht im Gesicht quittgelb aus; seine Augen leuchten wie Feuer.« »Dur, hmt Nach dem, was Sie da sagen, glaube ich, dass ie eher wir den Burschen wieder hinter Schloß und Riegel triegen, desto besser ist es. Bis seht haben wir aber von dein Kerl nichts gehört oder gesehn-.- Sollte er sich aher hier blicken lassen, so werden wir Sie sofort benachrichtigen.« Als mein Mann wieder in de- Zaal trat, zeigte er ein sehr ernstes Gesicht. Dennoch suchte er uns zu heruhigenx es iiige durchaus tein Grund vor, sich zu ängstigen, der Aisgreißer müsse bald gefaßt sein« denn die ganze Ge gend werde nach ihm atgesucht Der Schreck aber, in den uns die unerwartete Nachricht versetzt h.:tte, wollte lange nicht weichen, und auch «hei Tisch bildete der entsprungene Iohsiichtige den Gegenstand unserer Unterhaltung Die Insel näherte sich bereits ihrem Ende, als sich Leu-rinnt von Lochwih zu mir wandte: «Nun, verehrte Frau Routine, ha ben Sie sich bereits iveaen Ihrer Re pertoirs schliissig gemacht?« »Nicht neugierig seini« entgegnete ich. »Es soll eine Ueberraschung iverden!« , Nach Tisch he ahen wir uns in den Ialon Mein ann unterhielt sich mit Frau d. iider ein sehr interes santes heraldi ches Wert, das er vor Kurzem gelesen hatte, nnd da in dem selben auch ihr Geschlecht erwähnt wurde, wollte er ihr dsö Buch zeigen. Er entschuldigte sich alle bei ihr und gäner nach der Bibliothet, unt es zu n. . ier muß ich einschalten, daß unser — los aus einein groer Mitteldau nnd ioei Seitenfliigeln besinnt-. M betoo nten indessen nur ven Mittel han nnd den westlichen Flügel. Die Bibliothel lag aber im iistlichen Ruhm-. Konnt war mein Mann fort, als mit einiiel, daß das Buch, Das et holen wollte. gar nicht in der Bibliothet ioar. Um ihm nnniitzes Stichen zu er sparen, lief ich ihm Hielt nach. Ueber den Flur nnd einen mit eithe nen Tiifelungen bekleideten Korkioor gelangte ich nach dem öftlichen Seiten flügel. Jch hatte tein Licht mit, und der spärliche Mondschein, ver durch die vergitteeten Fenster heteinfieh leuchtete mit. Der Weg war mir aber so sehr vertraut, daß ich ihn ohne Mühe fand. Jch durchschritt die hohe Billoergnli lerie mit ihren altetiigk.·.uen Ahnen-Sil dekn, und von N aus lam ich in einen anderen Kokridor, in dem es sehr enq und finster war, und in dem es auch sehr dumpfig und modrizi roch. Als ich mich vorsichtig vie Mauer entlang taftete, war es mit-, als ob sich vor mir etwas bewegte, und bald fah ich anch, daß nur menine Schritte oon mir entfernt eine menschliche Ge stalt stand. »Bist Du es, Manni« tief ich, und ich zvill gern zugehen, daß meine Stimme dabei qezittett haben mag Jch erhielt aber teine Antwort, und ich gewahrt-e, ivie die Gestalt sich weis ter«;1tichleichen versuchte. Rasch entschlossen, folgte ich ihr und beschleunigte meine Schritte. Aber auch die geheimnißoolle Exicheinung that dasselbe. Immer weiter führt-: fie mich. durch ein wahres Labyrinth enaer Gänge, bis wir schließlich in eine Ecke kamen, in die aus- einer offenen Thiir —— der Thür der Bibliotlset, in der sich mein Gatte befand — Licht fiel. Jeht, wo ich mich in der Nähe mei nes Mannes wußte, lannte ich teine Furcht mehr, und schnell sprana ich - nach vorwärts. Aber es ioar dennoch bereits zu spät! Die Gestalt ioar vor mir im Zimmer, schloß leise hinter sich die Thiir und ich hörte noch, mir sich . der Schlüssel im Schlosse umdrehte. ’ Wie betäubt stand ich ein paar Au saenbliele da. Dann aber bemächtigte « sich meiner die Ahnung einer- mir dro- 1 henden furchtbaren ltnaliickes, und ein » unstviderstsehliches Verlangen, zu ersah ! ren, was drin im Zimmer oorgina, drohte mich zu verzehren. Jch riittelte an der Tbiir. Sie war fest verschlossen. Ein paar Meter von der Thiir entfernt ioar hoch oben in der Mauer ein tteineg Fenster ange bracht, das nach der Bibliothet ging. Gerade unter dem Fenster stand ein großer, eichener Tisch. Auf diesen Tisch kletterte ich und driiette meine Augen gegen die ftaubbedectten Scheiben des Fenster-. Was ich da fah, werde ich Zeit mei nes Lebens nicht vergessen! Schon Tausende von Malen habe ich davon aeträumt, unsd immer von Neuem hat mich dieser Traum in Angst und Schrecken versetzt. »Werner! Werner! Dreh’ Dich umc Paß auft« Das rief ich ihm zu. während ich die Scheibe entzwei schlug und mir dabei die Hand verletzte. Meine Warnung lam gerade noch zur rechten Zeit. Denn die große, weiß: « Iarige Gestalt, die in der Hand eine eiserne Stange hielt, mit der sie zum Schlage aushalte, und in deren Augen das unheimliche Feuer des Wahnsinns rollte, befand sich bereits in nächster Nähe meines Mannes, der sich in einer Ecke über einen Haufen Bücher ge beugt hatteAlfz Werner meine Stim me hörte, sprang er rasch auf, ergriff den Arm des Tobsiichtigen, entriß ihm die Stangse und laa bald mit ihm in einem Kampfe auf Leben und Tod. Auch ich blieb nicht müßten So rasch, wie ich noch nie zuvor gelaufen mar, rannte ich durch den engen Kor ridor zurück. Jch beachtete es weiter nicht« « daß ich beinahe gestolpert und »le IsoDcll qkslulzl lsutcz ruf tut-unun mich nicht darum, daß ich an verschie oene Gegenstände rannte, nur rasch .veitertornmen wollte ich. Als ich endlich in den Salon zu mei nen Gästen trat, muß ich wohl rechi auffallend ausgesehen haben. Meine Hand blutete, und auch auf meinem weißen Kleide waren Blutfleclr. Mein Haar hatte sich gelöst urcs mein Kleid war zerrissen. Was lag jetzt aber an solchen Aeußerlichieiteni »Der Verriickte!" tief ich, mühsam nach Athem ringend. »Der entsprun aene Tobsiichtiget Er ist im linken Seitensliigel -"—- und Werner —- der Baron —. Wir müssen die Thiir auf brecheni Macht schnell, macht schnell!« Alle fahen mich an, aber Niemand riihrte sich von der Stelle. - ,,V-erfteht Ihr mich denn nicht«-W schrie ich und rang dabei verzweif iunasvoll die Hände. »Es ist tein Au-» aenblick mehr zu verlieren! Mein» Mann kämpft um fein Leben! Wa rum tommt Jhr denn nicht zu Hilfe? Haben Sie denn nicht gehört, Herr von LochwitzZ So habt doch Erbarmen, erbarmt Euch doch-« f Wie ein wildes Thier sprang ich auff den Leutnant von Lochioitz los und; suchte ihn mit- Gewalt von seinemf Plane fortzuziehem Sie alle schienen; unter einem teuflischen Zauber zu ste- i ben, der fie fiir meine Blicke unem pfindlich machte. »Sie werden zu spät kommen!« schrie ich, die ich fest Lchon selber dem Wahnsinn nahe war. »Werner wird bald todt sein! Erwiirgt von der hand dieses Verrückten — erwürgt, er würgt!« . Kaum noch wissend, was ich that, wiederholte ich dieses fchrecliche Wort mehrere Male hinter einander. Das Blut stieg mit zu Kopfe, ich taumeiie nnd schlug trampfhaft mit denrtgandenll nrn mich. Plöhlich aber dur aufte ein eigenthiirnliches Getöse das Zim mer« ein Läan dessen ich mich aus längst vergangenen Zeiten noch zu ek innern glaubte, ein Lärm, der sich an fangs zwar fchreellich anhörte, dei mich aber später doch die Wahrheit ahnen ließ. . Es war das Geräusch des Beifalls, · den man mir sollte. Sie glaubten, ich spielte Komödie! Ich raste und tobte nnd brüllte, wie es nur fe eine Schaufpielerin thun konnte. Ich bat nnd flehte und hatte dabei immer noch aeaen ein Gefühl von Schwäche nnd Ohnmacht, dem ich zu unterliegen drohte, anznlämpfen. Endlich aber, als ich erkannte, daß alle meine Llnftrengungem mich ihnen verständlich zu machen, erfolglos blie ben, hörte ich auf zu bitten und hin chelte ein Mich-ein« als wollte ich mich fiir den mir gezollten Beifall bedanlen. Dann machte ich ihnen aie MittheLv lnna, daß ich ihnen etwas-s im öftlichen Anhalt zu zeigen hiitte s-— eine kleine .Uederrafchnn·q, die mein Mann und ich dort fiir sie vorbereitet hätten — nnd nachdem ich fo ihre Neugier Ivachaerm fen. gelang es mir, die Gesellschaft aus dem Zimmer zu holen. Ich aicrg voran, plauvernd und fcherzeno flog ten mir meine Gäste. Erst als der letzte Verzweiflungs i fchrei von Wein-r an ihr Ohr drang, scksicll Dclkll soll-Louisle llllll cltl paus anderen Herren der Gesellschaft der wahr-: Stand der Dinge tlar zu wer den. Angst und Schrecken malte sich auf ihremGesicht, und sie eilten voran, um so rasch wie möglich die Thiir des Bibliothetzimmsers zu aervinnen. End lich hatten sie sie erreicht, und mitHilfe des eichenen Tisches gelang es ihnen auch, sie auszubrechen. Jch befand mich wie im Traum nnd vermag mich nur noch dunkel des Fol genden zu erinnern. Jch weiß nur noch, daß. als ich ius- Ziurmer sah, ich mehrere Personen erblickte-, die mit einander rangen. Dentlich tann ich mich noch meine-Z Mannes erinnern, der herausgesiiirzt taiu. Er war sehr blaß und dintte auch, lachte aber und liielt mir seine Arme entgegen Mit dem Aufwand meiner letzten Kräfte lief ich auf ihn zu und «--— an seiner Brust schwand mir das Bewußtsein. - «-.--—-»— Lkaidekrant Stizze von F. R i e d r i ch. Geb. Cominerzienrath Hangsdörffer und Gemahlin gaben eines ihrer des tannten und berühmten »Auf-schen . ?lbendessen«. . Eben hatten die Damen, die Fiirst Wider-Eis löfselten, auf Vorschlag einer jungen, lecken Wittwe in gehei mer schristlicher Abstimmung beschlos sen, den Herren das Rauchen zu ge statten. Die Damen verdienten Danks die Gesellschaft lain in Stimmung, die Evnversaiion wurde allgemein. Rein Gebiet, das nicht gestreift wäre. Was » Wunder: Politik, Kunst, .Lrochfinan,z,z Industrie -- alle waren ja in der Ge- I sellschaft vertreten. Jch lauschte, wie gewöhnlich Son derbar, mir fehlte etwas heute, ohne daß ich mir zuerst darüber tlar wurde, was. Jeht hatte ich’s. War denn Tho massen nicht da? Doch-—- aber er sprach » sehr wenig. Er, der geistvolle Causeur I in allen Sätteln gerecht. dem man stundenlang hätte lauscken mögen, in "·so anregenaer Gesellschaft schiveiasam --— das mußte eine besondere Ursache haben. Es hatte seine Ursache Ein Zim mergeselle hatte sein einziges Töchter chen aus schwerer Lebensarsahr geret tei. Der übergliictliche Vater hatte Ertundigungen über den jungen Mann enigezogen und diese hatten das fis-krabban lcspkucz -.k.-t.e k-e-. -—-------,----- Ums-»so :-.«-—-s«- wi: der tiihne junge Mann ganz unge wöhnlich begabt sei. Nur widrige Verhältnisse in seinem Elternhause oerhinderten ihn, seiner Neiguna, wenn auch keine Hochschule, sondern doch eine mittlere Lehranstalt zu be suchen, zu folgen. Jn seiner Herzens-: sreude hatie ihm Thomassen 500 Mart überwiesen, als Grundstock fiir die Kosten seiner Ausbildung. Mehr habe er nicht können. Nein, mehr hatte er gewiss nicht kön nen —- irdische Güter hatte der ge dantenreiche Journalist nicht eben im Uebersluß. Wenn ich jetzt saqen sollt-, woher der Vorschlag gekommen, ich tönnteeg wirklich nicht — genug. schon machte die hübsche Vase, die vorhin die Mk stimtnzettel der Damen ausgenommen wieder die Runde: »Nati) Vermögen —-· die Großen mit einem Check, die Angehörigen des ,,Mittel"stanoes mit einem Blauen und wir kleinen Leute mit einem Zwanziger halsen — theits aus ausrichtigem Jnterese jiir den bildungsdurstenden jungen Mann, theils aus jener Neigung, die uns nach guter Speise und gutem Trank so leicht beschleicht — die »Thomassen Stiftung«, wie meine Nachbarin kichernd meinte, auf eine anständige Höhe zu bringen. Nur einer schloß sich aus, Pastor Jacobsem Meine herrschassem ich möchte Ih nen eine Geschichte erzählen. « se- e- e Schon in jungen Jahren erhielt ich eine Psarrr. Daß sie weit draußen in der, wie manche Lente sagen, isdenl Haide lag, beinträchtigte meine stolze Freude nur wenig. Sehr bald hatte ich mich an Land nnd Leute und diese sich an mich gewöhnt nnd nach den Aufregung-en und Anstrengungen der Exatnina und kleineren, aber mein ganzes Interesse in Anspruch-nehmen den literarischen Arbeiten that meinen erregten Nerven die weltsremde Abge l-egenbeit, die Ruhe meines kleinen, mit meiner alten Mutter allein bewohnten Psarrhanses ganz besonders wohl. Da tündigte plötzlich, ganz außer terminlich und daher völlig unerwar tet, der Generalsnperintendent seine Antunst an. Er wollte die meiner Jn spettion unterstehenden«Schulen revi diren. Meine Aufregung —eine Art Biihnenfieber —— werden sich wenig stens die Herren Beamten unter meen vorstellen können. Der Gewaltiae kam ——— nnd war zufrieden. Besonderen Einfluß ans das aiinstige Geianimturtheil hatte ein Schiiter Fritz -3.—.nrit·s,en. Seine wirtlich selten starte Begabung war dem scharsblickenden alten Herrn nicht entgangen. Ein solcher Schüler rnit ten anf der Haide, zwischen den meist nnr recht ntitteimäßig beanbten Bauernjnngen —- er war ganz begei stert! Als er abreiste, erhielt ich auszer einer mich bochbealiiclenden Anertcns nung meiner Tlsätigteit den ·«Llufkraa, wenn irgend möglich den Knaben Ini: bedeutenden Staatgstiwrdisen auf ein Gymnnsinm zn senden. Wie tviirde er sich freuen, der alte Schäfer nnd Jmter, der —- wie man es in diesen Berner nicht eben selten ß«O--nivkt nen- sfn spinn- Tod«-THI ner, sondern in seiner Art auch ein Philosoph war Mehr iiiserrascht lonn e te. n Mensch sein« als die beiden Alten. ihr Fritz —- Gymnasium —- Staatszuschuß — bedeu .-en«e Zukunft --— der Kopf wir belie ihnen. Daß sie nicht sofort ;u stimmten ——- sicher mass nur Uebers raschiing. Ader dann, dann saate der Illie es rund heraus-, Fritz soll u cht stuoiren. ,,Sehen Sie, Herr Pastor ich bin iur ein einfacher Mann und ich habe nicht soviel gelernt ais Ader, seien Sie nur nicht böse, Herr Verstor, wag Sie wollen, geht argen die Natur. Nehmen Sie unser Haidetraut und oernsianzen Eise es in einen Stadt aarten —--- es aedsciht nicht. Und sollte es zvirtlieh nicht ganz oer.1ei)eii, zu oen feinen Blumen und zarten Gräsern paßt es nicht. Alle ziehen ihre Blätter von ihm zurück, wenn sie den Haide saud an den Wirzeln sehen, den eo doch nicht adschiitttetn und auch nich: entbehren kann. Und wenn dann das- irotz seiner Nachbarn einsame Haidekriiuklein zu riiet möchte aus seine Haide —— ver pflanzen tann’5 ieiner wieder, Zie nicht und ich nicht —- teiner, Herr Uastor·" Und Fritz kam doch ansi- Ghmna num. Jch sowohl als meine Mutter wollten das hinnnelschreiende Unrecht, das man an denrJungen zu begehen ini Begriff stand, hindern. Und dann — der Snperintendent wurde schon ungeduldig. Also Fritz besuchte das Gnmnasium Mit gutem Gefolg. Rasch flogen die Jahre, die ihn von Klasse zusKlasse. von oer Prima auf die Universität gehen sahen Und dann . . . es war wirklich einer meiner schönsten Tage, als »n1ein Schützling« alH junger Dot tor und ganzer Kerl zu uns auf die Haide kam. Nie sind Dantesworte aus richtiger gespendet, als mir von inei nen beiden alten Freunden. Jahre vergingen. Fritz war Affe stent eines großen Krankenhauses einer mitteldeuischen, kleineren Haupt-· stadt. Jn seinem Leben stand eine wichtige Veränderung bevor. Er sollte an eine siidoentsche Universität ; Ei c berufen werden. Noch etiraö Anderes, das vielleicht seine Großeltern noch mehr interessirte: Er wollte heirathen, die Tochter eines Geheimrathv oon Jehnenl Wäre das überhaupt noch möglich gewesen: Noch mehr Sonnenschein wäre in die-Hütte auf der Haide ein gekehrt, wenn der Postbote die Briese des iidergliicklichen jungen Mann-es brachte. Nein, ihr Fritz! Der, der hatte frei lich nicht ans dieHaide gepaßt — —die Haioe nicht zu ihm! Und doppelt freundlich, mit doppelter Dankbarkeit empfing man mich. Und dann..., dann tain es iiber uns, das Unglück Die Verlobung aufgehoben —— rser Ruf an die Univer sitöt abgelehnt —- ich traute meinen Augen nicht. Wie das alles gekommen? Sie hat ten die Liste dex Herrschaften festge stellt, die zu dern Feste eingeladen wer den sollten, an dem sie ihre Verlobung betannt geben würden. Qbenan hatte er seine Großeltern gestellt sehen wol len« Sie war etwas unsicher gewor den: Ob’s denn schon ganz sicher sei, daß sie kämen. Bei ihre1n,Alter und der weiten Reise dürfte man ja kaum auf ihre Anwesenheit hoffen. Er hatte ganz unbefangen ihre Zweifel beseiti gen wollen. Jhr. der Vielgewandten, war nun doch das Blut leicht in die Wangen gestiegen, und als sie ihm vorschlug, vor oder sofort nach der Verlobung auf ein, zwei Wochen zu - seinen Großeltern zu reisen, hatte ihre Stimme so hin und hergeschwantt, daß T Dichtcr: »Warum haslten Sie denn immer Die Thüre geschlossen, wenn mein Stück gegeben wird?« « Theaterdienert »Ja wissen Es da krieg ich halt manchen NickLl g’Ichknlt, damit ich die Leut’ nur hinauslass’!« I— « « , » —— -« ---T er, aufmerksam geworden, sie um eine Erklärung gebeten. Und dann . .. dann hatte et erfah ren, was sie meinten -— Mama und Die anderen alle: Gewiß wollten sie ihn ja nicht tränken —- aber die ein fachen Landbewohner und die große Gesell"chaft —- was würden die jungen Offiz re, die doch schon um der jünge ren Geschwister willen - und Ella und Hilda drohten —- — Sie hatte flüchtig auf und ihm ins Auge zu blicken gewagt und hatte, tödtlich erschrocken, die Arme um sei nen Hals geworfen und geschrien: ,,chitz, Fritz —uni Goiteg willen! Nimm’S doch nicht so ernst, Fritz, Licusrh su uurHt Yu uo um« ein«-« sen! Ich, ja wenns nach nrir ginge — —aber Du mußt doch einsehen —« Er sah es rin. Alles. Auch daß er eine Thorheit hatte begehn wollen, indem er vergaß, woher er gekommen, vergaß, daß zwischen ihm nnd seiner Braut etwas lag, das er nicht weg riiumen lonnte... Haioesand — — Und dann hatte-n sie sich getrennt Seine Stellung aufgegeben, fiir den Lehrftuhl geoantt — so tani er aus1 Die Heide zurück. — —- —— « Was aus ihm geworden, gnädigei Frau? H Im Jrrenhause ist er gestorben. si- -i· si Warnm ich die alte Geschichte nicht ruhen lasse? Gestern war ich bei Tho ri:asseng. Anlaß: Hochzei Sseier. Der junge Mann, siir den wir f Z bei Haußdörsserg nni ere Börfen zogen. fiihrte heute die kleine Gelila, die ihm ihr Leben, der er sein Leben in seiner jetzigen, ihrn werthvollen Form ver dankt, heim. lkinxziq marij ein solches Gar:ensesl konnte eben nur Thomassen arrangirein Jugeno -—-— Schönheit --- Geist -—-—Wit-, — überall ——— s-— Jn einem Fahrstnhl sitzt eine einfache-, greife Frau aus«- dein Volle. Das un aewohnke Leb-en und Treiben macht sie verleaen, läßt ihre Wange sichern ihre Glieder zi:tcrn. Oder sricrt fie, trotz der milden LtbenoluftZ Mit einer unendlich vorsichtig-en Sorgfalt hüllt Thomassen die Mutter sein-er- Sohnes in eine pelzaesiitterke Decke. .. —--s——-·---—- « Junggesellen-neuern Von der Besteuerung der Jungge sellen ist zwar im ernsthaften und scherzhasten Sinne gesprochen worden, doch sgibt es nicht viele Urbenwinteh in denen ein solches Besteuerunggshsiem in der That eingeführt worden ist, wie dies der argentinische Staat Cortaooa soeben gethan hat. Dort gilt jeder Mann, ver das 20. Lebensjahr vollen det hat, fiir heirathe»fähig, und ocr Staat macht es ihm zur-Pflicht, schlen nigst sich eine Lebenggefährtin zu su chen und siir oie Vermehrung oer Be völkerung zu sorgen. Bleibt ser bis zur Vollenduna des 30. Lebensiahreo le dia, so tostet ihn seine Freiheit nionat: lich 5 Dollars Staatsitszuem Dann steigt diese bis zum stä. Jahre auf tu Dollars den Monat und vom Its-. bis 50. Lebensjahr-e gar auf Its) Doll.1rk. Dann stillt sie bis zum f;0. Lebens jahre aus 20 Dollars. Zwischen dem 60. und 70. Lebensjahre muß der Cor dobaner noch 10 Dollars oen Monat zahlen, oznn bis zu f«einem.8(). Jahre 9 Dollars jährlich, erst tson seinem 8(). Jahre an ist er von der Steuer befreit. Keine Steuer braucht zu zahlen, wer glaubwiiroia nachweisen kann, daß er in einem Jahre drei Rörhe erhila ten hat. Außerdem befreien Beschäfti aungglosigteit und Krantheit von Ver Verpflichtung zu heirathen oder die Steuer zu zahlen. Wittiver haben Drei Jisatre Zei,t um die Ver itor ene zu trauern. Dann müssen sie ihr ein-c Nachsolgerin geben over die Steuer entrichten. » - Ob--— Bot-haft Ehenrarm: »Nun, was sagst Du zu meiner Frau?« Akchäolrau »Hm, ivio hast Tu Die dean aiiggegrabcn?«' Genirt ihn nicht. Vermietherim Der Stiegenanss gang ist leider etwas dunksk « Student: »Macht nichts-. Ich bomnise doch nie vor Mitternacht heim.« Träumerei. »Ha!« sprach ck« Schnee-stockt »ich kenne mich wohi! Kennt ihr mich auch? Hört ihr schoer das Laroinenasedsonnser aus mir heraust« So sprach die Schneeflsocke und — sing an zu schmei sen. Zukunftsperipektivr. Erster Herr: »Im Zeitalter det Fraucnemanzipation kann man doch nicht mehr sagen: »Se·kbsst ist des Manni« Zweiter Herr: »Nicht gut! Wohl act: »Selbft kocht der Mann!« « Ungewohntcr Ton. Kranken »Komm denn das Wasser nicht bald, nach dem ich schon wieder holt verlangte?« Frau: »Ja, willst Du denn wirklich Wasser haben-? Jsch glasusbtse,·D11 phan tasirtesh :vei·l Du’s in sso bofe lcndem Tone gefordert haft!« Starke Einbildnns. »Ah —- vie Frau Kraut stsoffl — fahret S’ atucht zweiter Kl asse? Du ..--..- k-« ...s J ..--o L-kk--« O«JI IIIOJL lllUll IJIJÄ ZCDI , ist-II Null-Ob Syst sind!« ,, Ohna, Frau Pimberger, ’s is net deswegen aber wiss-en «S’, man fährt halt doch schneller in der zweit-m Klass’!« set-streut Professor tim Restauran::) »Me Weit er, die Partien Käse siir zwanzig Pfennig zoar kniri ich exquisit!" Nachbar Ho r.e«qen): ,,Entsschu uldigen Sie, Herr Professor, Ihr Käse steht noch hier. Sie haben in Geoansim meinen R«ei)brai-en veripeisst.« - l h (t’·nsant ten-iste. « Bekannten «Haben Sie schon ein mal bei dem Weinhiindter Schmieker geianif?« i Hang-herr: »Ein einziges Mal; das ziscv i:e Mal, wie er inni, habe ich ihn act-« r 1»:r aueaeschmissen!" i Der Mein-: Hang-: »Ja n: chi wahr Papa, oa hake ich nachher nsoch die Rechnung auf Der Treppe gefunden, die er Verlor-en ha::e!« « — . ·.-j» . Eine ärgerliche Geschichte-· ’ A.: »Du, Deine Frau ist ja heui·’ so är,i,eriid: .ve«3 ,a1b nnr mieder?!« B.: »Das will ichT «. r sagen! Erst Hat sie sich iibz e das neue Dienstmäd chnx geärgerz dann hat sie sich üben mich geärgert, wei ich mich nicht iiims oag neue Dienstmädchen gis-ärgert hab’ nna nsun ärgert sie sich, daß ich mich iiber sie ärgere, .vei.1 sie sich übe-r das Itrwe Dienstmädchen sit-ärgert hat. Vet stand-en?« . « .-ns der Schule. Lein-im »We! lcheg Thier ist uns ais besonders sa lich b.tannt?« Fritz (Gasi.virti,1(gsoh«n): »Der Hase!« Vorsicht. Die Jungen sind ungezogen gewesen Der Vater erscheint mit dem Stsock auf der Bis .d«.s Eiche nnd nimmt sich zunächst » Den ilciinen Fritz ris.or ,,Vaier«, schreit dieser nnter ten Hieb-en, ,,i schon Dich , dscchi Franz-IX nnd Hans kommen jck s ansch noch krank« Ein Schlattnicicr. Mnmm »Sna, Heins eben, was möch tocsst Du einmal :v-zrden?« Häuschen: ,.«3ch werde Schlossa » da kann ich mir Immer wieder einen wen-en Hangtliürschküssel machen. wenn mir meine Frau den alten wegnimmt.«« Aus einer modernen Ehe. Elsse szn Einer jungvierheirathekrim Freundin): »Nun, was haft Dsu denn? Du firakjlst ja heut-e förmlich vor Gkiick?« »Ja, denP Dir nur, gestern sind mein Mann unr- ich endlich darauf ge kommen, naß Lvir uns ci,·::!:slich aus Licht gschckiratdcf l)a«l«-en!·« thirbild. (Zur Ve::czucla-Affairse.) l ’«s««MIE«-.J»w Wo ist der Gouvcrreuts