· »O«f4,(-·7.0;Osj«»«sksz»-« «- « »O N « dass-»s , - s sk-, »k-JIFFFJOFXLIEJJZHJHZ ? M-—»«s’»2:237«3 .ss’J.»dZ-«3s«3-?J.Is.’ B« »Es-; Eos s « o Unter egypttsckjer Sonne sks , . o . i 0 QJQ so 0 « . . - o Roma aus der Gegenwart von Katharina Zittelmuum zg «;-«--·sIsts--o-dotooisssOste-Is·ssssssissssocscsov. ,HJQG»OOOODOOOO 00070300000000050003 (4. IorisesungJ Die Heirathsfrage war es, die gro Ie offene Lebensfrage, die in ihm nach Antwort drängte. Er war achtund schaazig Jahre alt, hatte fein Staats exanien bestanden und sichere Aus sicht, nach feiner Rückkehr sogleich bei der Regierung in Stettin angestellt upd alsbald zum Landrath des Krei ses ernannt zu werden. in dem sein Ort lag. Es war nicht schuldenfrei. das Gat, und die Lage der Land wirthschaft verschlechterte sich von : Jahr zu Jahr. Freilich, Sorgen hatte er sich bisher nicht zu machen ge braucht; seine Mutter hatte ihm stets so viel Geisd gegeben, wie er verlangt, nnd gespart hatte er gerade nicht. Er war ja der einziae Erde, und die Mut ter war eine so vorzügliche Rechnerint Aber viel war nicht hineingesteclt wor den in die heimische Erde. Dazu hatte ei nicht gereicht. Und das Vorwur. das an Herrn-iß srenzte nnd das dem widerwiirtigen Spekulanten Nathan fon in die Hände gefallen war, weil seine Mutter ·"die Kaufsumme dafür nicht ristiren wollte, das mußte schließlich erwarben swserden. War er ersi Landrath, er duldete sich-er den Mr nicht neben sich. Summa summrum er konnte ein-e reiche Frau brauchen. Reichthunr schändet doch chl· lich nicht. Er konnte sich dann auch eitpferde halten, wozu ihm jetzt immer die Mittel fehlten· Und wie unendlich würde feine Mutter sich freuen. wenn er ihr eine Schwieger OWOI 5092 Ase-Z FPHMDU III wünschte es ja sehnlich, daß er hei rathe, träumte jeht schon immer von den Enteln csps war am Ende auch Zeit, solide zu werden! Dies Herum sijen in den Kneipen war wirklich recht öde. und viel Geist ward nicht verzapst dabei. Und dann die Gesell schastrnl Als Referendar in Potsdam hatte er sie ausgetosiet, dort und in Berlin. Er hatte sich meist recht gut unterhalten. Wie kam·g nur, daß von hier aus betrachtet, ihn ein ge linder Schauer erfaßte, nur daran zu denken? «Vanitr) Fair«, ver Marlt der Eitelkseiten! Schon wieder kam ihm der Ausdruck in den Sinn. Es war doch entsetzlich hohl, einförmig, oberslächlich, dies Gesellschiaststreiden Das war doch nicht das, was sich des Lebens verlohnte?- Leben ist doch et stvas Anderes, viel Schöneres und Tieferes. Die Welt war da so eng und hier so weit, so Unbegrenzt. Und wenn er eine qu aus dieser weiten Welt heim«brachte, das war doch schon ein Minn, führte frische Lust in die vsteilen Salonå. Und Geld hatte ja Daisy und ein Schloß in Jrland, und von vornehmer Familie und schön war sie nnd lieb! Dazu ein gutes Geschöpf - nnd daß sie ihn gern hatte, daß er nur die Hand nach ihr auszustrecken drau che, das war ja Har. Darum gerade mußte er sich in Acht nehmen. Das Flirten gestern war etwas weit gegan Kem und wenn sie ihm nun gar eng lische Stunden gab — er mußte mit sich in’s Reine kommen, sonst vergaß er sich einmal. Er war ja nicht von Stein, und einer so bestritten-den Per sen gegenüber, die noch dazu Wittwe war —- — —- welch’ ein Aufsehen sie erregen würde, wenn er sie in Deutsch land vorstellte! Aber sie paßte doch anrr aus die ganz großen Feste, aus die Diners und Balle. Für die Berliner Ihmdsgesellschastem die herren hier Bier trinkend und wie Schornsteine rauchend-, die Damen dort von Dienst mädchen Kindern Toilestsn reizend — nein, dahin paßte sie nicht. Wie er nur wieder auf die verwünschten Gesellschaften lam? Was gingen die ihn ans? —- Er heirathete Doch nicht« um in Gesellschaft zu gehen! —- Daisy würde das aber verlangen! Sie war eine Gefellschafts«dame; ob sie auf Dem Lande, allein mit ihm, sich und ihn nicht langweilen würde? — Jn alle Zweifel zuriickgestiirzt, gab haralo dem armen Bismarck die Spo ren, daß Ver einen erichreekten Satz machte. Am Ende der Straße und seitwärts durch eine Lücke im Gezweig erblickte er, klein und noch fern, die Dreieck-e der Pyramivm Sie ent täuschten ihn; er begriff nicht, was ; man von ihrer Größe fabelte. Und, . keinen Gedankengang wieder aufneh mend, ritt er, die Pyramiden verges send, weiter. »Die Still-e um ihn her, der lange, einsame Ritt thaten ilym wohl. Seit er den Fuß auf Egyptens Beiden gefekt war er ia kaum zu sich . selbst gekommen. Was er sah rund .:.iörte. war so reich und schön und bei piellps interessant, daß er gar nicht R kaut-, sich mit sich selbst zu be « siege-. Er nahm nur in sich auf Mit essen Sinnen, bestrebt, ia gezwun IIU en erfassen used zu verstehen, was s Glut »Bei das Interesse-nieste bleibt - does immer das eigene liebe Pech er ver sich hin, —- »das in verhielt-der seleuchtnrcg die Weier Sonne ganz . Bier mich selbst, das Ists eine se grøse Vorliebe III-u ds- ldmh Ums-Met NZÆ mit-thesi Weste-! sgeu Minisuijkiu usgen für die disk Vater einen Baron sucht?« Jhr Bild hatte sich ihm merkwürdig nachhaltig einqeprägt. ihr Spiel, ihre wunderbar melodiöfe Stimme, ihre Erscheinung in dem einfachen Kleide —- er sah und hiirte Alles wieder vor sich, erlebte die Scene von gestern von Neuem. Sehr sympathisch war ihm ihr Antlitz nicht; es war zu energisch, zu stolz fiir sein-en Geschmack. nur in den Augen laa Weichheit. Ader Lei denschaft besaß fie! Wo die einmal liebte, da liebte sie ganz! Es war Nu tur in ihr, Race ——« —fie glich einem ungezähmten jungen Berberroß, das, eingesungen, traurig im Stalle den Kon hängen läßt. Es tam nur da: rauf an, es richtig zu ziehen, seine Ei genschaften zu entwickeln. Das wäre schon eine Aufgabe. Aber eine Frau aus einer Empor lömmlinasfarnilie nehmen-! Den Stammhaum verunzieren’ durch die Heirath mit der Tochter eines Aben teurersii Glich die Million«den Nach-: theil aus? Und solch’ ein Schwieger vater dazu! —- Der war freilich fern, sehr fern, würde ihm lau-re beschwer lich fallen, und allzu häufige Besuche in der Nähe von St. Louis waren ja auch ausgeschlossen; daraufhin tannte er’s wagen! —- — Ob sie seiner Mut ter zusagen würde? Mehr vielleicht mit ihrer Schlichtheit als die Andere. Freilich, deren Liebenswiirdigteit würde auch- seine Mutter nicht lange widerstehen. Aber die Kleine würde sich den Teufel daran kehren, oh sie aefiel oder nicht; die würde seine gute Mutter lieben, weil sie feine Mutter war, urvv wo Liebe ist, da — harald lachte über fah selbst. Be aann er iiber Liebe zu dhilosorjhirenZ Hatte er sieh jemals friiher den Kopf darüber zerbrochen? Was war denn Plöyiich in ihn gefahren daß ihrn »das Herz so sehnsüchtia wuchs«? ——« Er wollte doch den Ball irn Gezireh Hotel morgen besuchen — —- — Nun war es aber Zeit, daß er sich mit den Phramiden beschäftigte. Da lagen sie ja gerade dor ihm! Donner wetter! Von Naheni sahen die Dinger doch anders aus! Er hielt sast erschro ( ( elenden Esel an, als er est unter den J Bäumen des in die Wii e auslaufen den und bergan aus das Plateau süh ! renden Weges hinaustam und starrte« zu den Kolossen auf, die sich erst Zier einem erstaunten Blick in ihrer ie sengrösre offenbarten. Scharf zeich neten sich die drei hintereinander ge schehenen Dreiecke gegen den dunkel blauen Himmel ab; das erste aber, das größte, die Cheopsk thronte tote ein Herr r u r den anderen und ihrir zu s iißen dehnte sich hier das wunderschöne, lebensvolle Rilland, dort die todte, seindliche Wüste. An ihrem Rande, unten, wo die grüne Ebene abschließt, hatte sich das Hotel Mensa hause angesiedelt, das seinen Gästen. den armen Kran ten, die in der Wüstenlust gesunZen wolltens, als tägliche Kost diese Denk mäler einer uralten Vergangenheit versetzte, ais wolle es sie trösten iiber die Vergänglichkeit des Staubes rnit der Undergänglichteit des Mensch heitsgeistes, der aus diesen Steinen Pts Harald ritt langsam bergan und fand sich. als er den Fuß der Pyrami den erreicht hatte, auf einem Plateau aus dem er in weitem Kreise Stein haufen, Ueberreste kleiner, unvollendet aedliehener oder zerstdrter Bauten er blickte. Es war noch nicht acht Uhr, und Alles war noch still und einsain. amide, « Nur eine einzige Gestalt erblickte er in der Ferne. So stieg er vorn Esel, wies Hassan an, zu warten, und begann eben seinen Spaziergang als sich aus den niedriaen Hütten Des Dörfchens, das sich einige Hundert Schritte ent fernt anqesiekcit hatte, ein weißer Menschenhause aus ihn zu ergoß. Die Bebuinen, denen die Hütung der Bau merke und vie Führung der Fremd-en anvertraut ist, waren es, ihr Anfüh rer, der Shety, in ihrer Mitte, und rvie eine Seifar hungriger Rauboöqel stürzten sie Ich auf ihn, sen ersten Fremden, ais auf eine willkommene Beute. Ihr Schreien, Feilschem For dern, Handeln prallte jedoch an her Ruhe des deutschen hühnen ab, der, aus Diese Scene vorbereitet, sich von oben herab die dunkle, geititnlirenbe, aufgeregt-e Gesellschaft gelassen ansah und sein Anqesbot, die Tare und nicht ein-en Pfennig mehr für die Führer zahlen zu wollen, wiederholte. End lich ergaben sich die Araber darein, nicht mehr herausschlaaen zu können, und baralo machte sich. von zweiFiiiP rern geleitet, auf, um vie große Pyra mide zu besteigen Die beiden Weiß bemiintelten, die bald heraus hatten, daß er ein Deutscher sei, belästiaten ihn nicht nur durch eingelernte Ber liner Redensarten sondern auch da durch. base sie seine Arme ergriffen nnd ihn wie ein Opferlannn sehka ten, während er doch für die ersten zehn Minuten, aus schmalen aber ge schtlpsent Juki-sahe bergan steigend, ihrer Hälse ar nicht bedurfte. Sehr use-it sue er sich der Zudringli emeheen « Il- indeß die Klet teusl besann und es über meterhohe Quadern aufroürte tiimmen hie mußte er sich schon ihre Dienste gesa len lassen. Jn immer wachsendem Staunen. wachsender Ehrfurcht schaute Darald an dem Bau empor, der ihm nun in der That wie ein Wunder erschien. Diese Quadern waren wirklich fiir die Ewigkeit gefügt. Alles-s was er seit seiner Kindheit über die Phrarntden gehört und gelesen fiel ihm ein und sschien ihm unzuliinglich diesen stei nernen iMithseln gegenüber denen selbst die furchtbaren Erdbebem die Eglipien verwüfiiet nichts anzuhaben vermocht halten. War ihnen doch die einzige Unbill. die ihnen geschehen, von Menschenhand zugefügt worden! Man hatte sich im zwölften Jahrhun dert daran gemacht, sie ahzureifzen, um sie als Steinbrüche fiir Kairo, die neue Residenz der glänzenden Fihali fen, zu benutzen. Allein sie leisteten dem Unverstand und Vandalismug Widerstand Nach acht Monaten der mühedollsten Arbeit mußte man das Vernichtungs««veri aufgehen. Nur der äußerste Mantel, der ein-e glatt polirte Fläche gebildet hatte. war gefallen Diesem Umstande ver-dankte Hat-old ietzt das Vergnügen, rie stufenweise übereinander aeschichteten Steine als Treppen benuhen und auf ihnen den Gipfel erklimmen zu können. Dak Vergnügen erschien ihm jedoch in die sem Angenibl ck mäßig-. denn selbst ihn, ders doch wahrlich an Körperkraft und Gewandllskeit mit Jedermann auf nehmen konnte, kostete jeder Schritt hinauf Mühe und Anstrengung und er lernte die Hilfe seiner Führer schä tzen, die schiebend, stoßend, hebend reißend, ihre Knie als-Stufe unter ei nen Fuß stellend, ihm empor halfen - Die Erde schien unter ihm versunken der Gipfel in unerreichbare Ferne entwichen. Und er schwebte da zwi 1 schen himmel und Erde, verloren in der großen Einsamteit der Steinmas sen: wie ein winziges Atom. Wären Enicht die lachenden, schwahenden Wü stensöhne neben ihm gewesen, es hätte ihn doch vielleicht ein Schwindel ge parti. e haioe erunoe orinaye ver ging, ehe er den Gipfel erreichte. Und nun athmete er erleichtert auf, als er den zehn Meter breiten Raum betrat, auf dem unter einer Fahnenftange eine Bant zum Sitzen einlud. Merkwürdig, daß man das Fehlen der obersten Spitze von unten und oon ferne nicht bemerken tonnte! War sie zerstört oder hatte fie nie exiftirti Wer ergründete das? Jedenfalls kam es dem Befucher zu Gute. daß sich an ihrer Stelle eine Plattfornt be fand, auf Der er sich ohne Gefahr be wegen und Umfchau halten konnte Welch« eine Aussicht bot sich ihm hier! Vor ihm und hinter ihm und zur Linien dehnte sich un:rmeßlich die gelhe Wüste, Durch die fern eine Kanawane von Kameelen hinzog. Von Often her streckte die Nilebene Pal mentviiloer swie grüne Hände aus« und grüßend lachte es empor, das erntefchtrere Land, vom heiligen Strom durchschnitten vom Bergzuge des Motatam begrengk Und in der Ferne die schimmern Stadt mit ihren zahllofen Minaretten, ihrenMo fchoen, oeren goldene Kuvpeln in der Sonne glänzten, ihren Palästen und Bill-en und der Festuna auf der höhe. Wie groß und feierlich war das Bild, wie ernft und erhaben —- und doch fo voll von lachender Schönheit und Poesie. Die biblifchen Geschichten, die er in der Kinderzeit gelernt, wur den in «-.f:-aralo’s Erinnerunct wach, alle die Märchen, die feine Phantasie in das Moraenlano entführt. War es denn Wirklichkeit hast er hier alv- cknnh Auf Den Onfnfwsckvr des Joseph, wie die Sage die große Py ramide nannte? Träumte er nicht? »Der tieihlaue Himmel, der sich iiher ; ihm wölhte, war derselbe, der sein vä Fterliches Dach überspanntek Diese - Sonne. heiß und senkt-z strahlte auch i dort iiher Berg und Flur? Und ihm, iihm war es vergönnt, das Wunder tland zu schauen? Um welches Ver dienstes willen? Was war er, daß ihm solche Gnade widerfuhr? —- Er fühlte sich tief ergriffen unsv hätte doch seiner Beweguna teine Worte zu leihen vermocht. Eine FIuth unkla rer Gefühle durchwoate ihn; ihm war, als hahe er einen Höhepunkt des Daseins erreicht, als müsse diese Stunde entscheidend sein fiir fein aanzes Leben. als hätten höhere Mächte ihn hierher geführt, und er müßte nun verwandelt zurücktehren zur Erhe. Ganz in diese mhstische Stimmung verloren, merkte er nicht, daß es um ihn her laut geworden war und wandte erst den Blick, als wenige Schritte von ihm eine junge Dame auftauchte, hie, ohne ihn zu beachten, mit entzückten Augen hinaus-schaute Er sah eine mittelgrosse zarte Gestalt in turzgefchiirztem grauen Reitetleih und heller Bloufe, einen sehr einfachen Strohhut, unter dem zerzaustei hell hraunes haar sich hervorftahl, auf heut Kopf. Das feine Gesicht war er hin und sehr mager, ver Mund etwas groß. Er fchiihte Ie au zwei- oder dreiundzwanzig Ja e. ine Schön heit war sie teineswegsz any doch hin sein Auge wie see-bannt an chr; er sag nicht hie Aussicht, er sah nur sie. Er dachte auch gar nicht daran, daß fein Unsiarren unpassend sei, sie in Ver leaenheit le n müsse, und da sie allein hier o n stehe und heihal auf hozäelte riishaltung used Ritter s-. « nahm«-reines Mk n un seh-Ic- 1hie etm to großen Theil feines Men- armnaehtem extfttrten k I plöslich filr ihn nicht mehr. Er warf sie ab wie liittigen tislunder. Hatteoek der Ort auf dein er sich befand fehertich gemach-W Er wußte mit sweifelloser Gewißheit. das Rest chen da eine Seele habe. so groß nnd so gut, —- wie —? — Fa wie? —- wie Gott die Men risn gewollt. Er wußte. daß sie fein chielfal lei, und er sie lieben miisse hier nnd dort in Zeit nnd Ewigleit — —- Und als sie ihni nun das Antlih zutehrtse, magnetiich angezogen von seinem Blick. da schaute er in ein paar dunkel-graue. feucht schimmernde Augen, die er festhielt, sie mochten wollen oder nicht. Ganz bleich wandte sie sich endlich mit Anihietung aller Willenslmft ab. Sie war jetzt sehr lsiunruhiat, et fah« wie das Blut in ihre Wangen lain und ging: sie regten sich Beide nicht« standen icknrseigrnd nebeneinan der. Er waate nicht sie anzurerem das Zittern-. seiner Stimme hätte ihn verrathen tiönnen. Da iaate sie prop lich: »Dari ich Sie um Jhr Fernglas bitten Z« — als fände sie ihr Betragen kindisch nncld thbricht nnd wolle nun vernünftia Isein nnd die-i Zauber bre chen. der sie umsanaen hielt. »Mit tausend Freuden!« Und sie sehen sich wieder an und lachen nun, lachen in maß-en heiliger Herzens freude. Sie hatte ihn angeredet! Er jubelte- darüber; es fällt ihm aar nicht ein, daß er das bei einer Anderen unweit-lich gefunden hatte. Dann stehen sie nebeneinander und schauen in die weite herrliche Welt hinaus nnd tauschen an und zu eine leise Bemerkung aus als fürchteten lic, NO sclccullfc Folco Mk lqllkll durch ilhrer - timme Laut zu stö ren. Hinter ihnen aber, am Boden lauernd. schwayem und lachen die vier Aratber, ohne irgend welche Rück sicht aus die Stimmung der Reisenden zu nehmen. Jn harten, unharmoni schen Lauten llinat es zu diesen her über, und dann stellen sich gar zwei von ihnen neben Harald und das Fräulein und versuchen mit ihrem: »Sei-neidi«a! Phramidnll Kolossal!« die Lachlust der Deutsiren zu werten. Harald wies sie zuriict, doch sie verstanden ihn nicht und fuhren fort, die Liebenscviirsoigen zu spielen und die Erllörer zu machen. Da sprach die junge Dame in slieszendem Ara bifch zu ihnen. und lachend vor Freude folgten sie der Weisung. Oarald drückte ihr seine Bewun derunn ihrer Sprachlenntnisse aus, und sie entgegnete, das-, sie ihr schon so manche Dienste geleistet. Die Leute seien hier harnelos und gut herzig wie die Kinder, es sei ganz leicht, mit ihnen iertia zu were-en wenn man in ihrer Sprache mit ihnen rede. Welch’ eine himmlische Güte lag in ihrem Mund, welch' ein geisti es Leben aus ihrem Gesicht! Jiim schien es, als sei das erische daran ganz Nebensache, als sei alle Materie aufgelöst in Geist und Seele! Er dachte an Mes. Summers. Wie schien sie ihm jetzt-»F ach und all täglich. Und il arh, —- eint Rathsel war sie, dessen Lösunq nicht ihm ohlaa. Wie hatte er nur daran denlen lönnen — —- — Aber zum· Glück hatte er ja noch geschwanlti zwilchen Beiden! Jetzt aber schtvanltel er nicht! Hier aus der Stelle hätte er i niederlnieen mögen vor diesem Mäd chen und sagen: »Ich liebe Dich!« »Good fresh Water!« tönte es ne ben ihnen. Ein Knabe. eine schwere Amphsora aus der Schulter tragend, stand var ihnen, ein ansderer schwang sich eben, barsiißia, leicht und elaxisch als spüre er nichts von der An ren nung, die letzten Stufen hinaus und eilte bereu. ebenfalls den srrschen Trunk aus feinem Ihontrua zu tre benzem Sperber ließ fsch ten Reise becher, den er bei sich irr-a, fiillen und bot ihn dem junaen Mädchen an. Sie trank ein paar Tropfen, gab ihn ihm mit Dank zurück uno holte eine tleine Münze aus ihremPortemonnaie, um den Knaben zu belohnen. Da legte er bittend die Hsand sauf ihren Arm. Die Vertraulichl.ii schien ihr gar nicht aufzufallem Sie schler foaleich die Börse und ließ fie wieder in die Tasche gleiten, während er die Knaben be zahlte, die sich daran den Führern zugesellten. - »He-den Sie fchon über den Rand hinuter gefehen?« fragte sie, als er wieder neben ihr ftand. »Es ift doch merkwürdig, daß man den Fuß der Pyramide nicht erblicken kann. Von hier oben erscheint die Wand ganz senkrecht, die von ferne nur schräg aussieht.« Er trat schnell vor und beugte sich unmittelbar am Rande weit über den Abgrund. Es war unvorsichtig, toll liihn —- aber in seiner Stimmung ach tete er nicht auf die Gefahr. Verwun dert starrte er in die gähnende Tiefe, in der er den Fuß der Pyramide nicht fonds-doch einen Moment nur, dann fühlte er seinen Arm gefaßt und sich zurückgezogem und als er sich um wandte, fah er in ein todtenblasfes, erschrockeneä Gesicht. .Wpllen Sie —- — —- wollten Sie sich hinunterstiirzen?« ftammelte fie. »Nein!« rief er, glückfelig lachend —- und übermiithig fette er hinzu: »Aber wenn ichs gethan hätte —- was läge daran! Die schönste Stunde meines Dafeins half ich ja durchlebt!« Sie blickte ihn seltsam ernst und forschend an. Dann füllten sich ihre Augen plötzlich mit Thränen und sie wandte fich schnell ab. »Da-F ich Sie erschreckt?« fragte er geriihrt .Sie spielen mit J rein Leben, als fei ei ein werthlofes ti« entgegnete --. ci sie leise, .und den dieseieht eine Mutter-, eine chioester, die alle Schiiie der Welt hingeben tritt-den« uni es zu erhalten« Wie schroeriniithig sie sprach! Welchi ein Zug tiefen Kummers aus ihrem Antiij lag! Ei wäre ihin ganz natür lich erschienen, sie in die Arme zu neh men und zu trösten. Wie kannst Du traurig sein in dieser Stunde, da wir uns gesunden, so sprach sein-e Seele zu ihr. Wirs von Dir, was Dich drückt! Lasi Vergangene-i vergangen sein. Vor uns liegt ja das Glück! Und wie sie nun in sein leuchtendes Gesicht schaute, da lächelte sie. Ali, die stolze freudig-e Lebenszuversicht, die in ihm brannte. das sieghaste Glücks beiviißtsein. das ihn ersiillte —- — sie verstand es; es risi sie sort, so dag auch sie« ihr Leid vergessend, sro ausriei: »Nein, Sie sind nicht lebens Müde! —— Ader tollliiyn sind Sie,« setzte sie ernster hinzu. »Sie brauchen Jemand, der aus Sie auspaßt. Wäre ich nicht dagewesen, —- Sie wären sicher gestürzt!« »So danle ich Jhnen mein Leben!« rief er heiter. »Das läßt-nich hoffen, dasz es besonders aiinstiae Sterne sind, die seinen Laus bestimmen. Wir sind ja hier iin Lande der Sterndeuter. Schade. daß wir sie nicht zu Rathe ziehen können. Eins aber weiß ich auch ohne sie. Daß ich hier oben aus der großen Pyramide stehe und diese Stunde erlebe, ist eine Gnade des Schicksals, süi die ich mein Leben lang dankbar sein werde.« « »Ich auch!« siel sie ein« »O. es ist wundervoll! Man schaut so iiber eit und Raum hinaus, nicht ivahr?« an erscheint sich selbst so winzia ivie ein Sandlorn gegenüber dieser Unendlich teitl Sechs Jahrtausende! Man iann’ö iaiim aus-denken Und nun die Perspektide nach rückwärts-! Ein Volk, das diese Bauten ersinden und aus führen lonnte —- das war schon aus der Höhe angeloninien!« Er hörte ihr voll Staunen zu, und skmmineiikiich iikiiik » Daiiv Simi mers neben sie in ihrer triumphiren den Schönheit. Die würde auch hier oben die Hauptsache sein wollen, wür "de mit ihrer bezaukemden Lieben-? wiirdialeit sich als den schönsten Er satz des fehlenden Pyraniidenaipfels fühlen und darstellen. Er lachte in sich hinein. Daisn Sirmmers, schöne Ma terie. stir diesen Gipfel Ast Du viel zu lleinl Du bist, von hier gckehem wie das Körnlein Wüstenftaubes, von dem sie sprach. Nur der Geist ist«-, der lehrt-via macht! —— Aber. wie stand es denn mit ihm selber? hatte er ein Recht, den Maßstab der Höhe an An dere zu leaen, bevor er sich selbst ge messen? All’ seine Selisstgesvißheit, sein Dünkel, fein Abels-stolz schmol zen in«diesenr Augenblick nnd erschie nen ihm recht tliialich und löppisch Das war sa aläer Veraanaenheitl Die Zukunft lag vor ilJrnl Er lernte ja, siiet in die frisch gesurchte Erde — und wenn der Tag der Ernte tain, dann sollte er reife Frucht finden! — tirtseizung folgth -—-...---— Its-as vom Meeressaum-. » Jn England ißt bekanntlich Jeder- T mann, vorn Reichsten bis zum Verm sten. ten herkömmlich-n Weil-nachts vudding. Der Ursprung des so schwer verdaulichen Piumpuddings ift schon sehr alt. Schon im 16. Jahrhundert wurde er zu Beginn der Mahlzeit ser virix er bestand damals nur aus« Aepfeln, Zucker und Ge.viirz in Brühe getvcht. Seitdem ist er viel compli cirter geworden, die damaligen Re cepte haben leine Aehnlichkeit melsr mit den heutigen. Unter Karls Il. Re gierung wurde Weizen hinzugefügt, damals hieß er «Plumporridge«. Jn jener Zeit konnten sich nur reiche Leute dieses Gericht leisten, kenn ein ’Pudding, der heute einen Ddllar to ; stet, kostete etwa siins Toll. i Am Ihm-f- Naintnn in TI- Ams ffchaft Devonshire giebt es eine Ur ’iunde, wonach die Gemeinde alle 50 Jahr-: am 25. Dezember den Bewoh nern einen so großen Plnmpudoina gxoen muß, daß alle sich daran fatt essen können. Jm Jahre 1900 machte die Gemeinde deshalb einen Plum pudvina von 900 Pfund. Dazu brauchte man eine Kifte Eier, 150 Pfund Fett, ebeniooiel Rosinen und 500 Pfund Mehl. Im Jahre 1858 feierte dasselbe Dorf den Bau einer Eisenbahn auf feinem Gebiet durch ein großes Fest, bei dem es einen Rie fenpudding gab von 600 Pfund Mehl, ebenfooiel Wonnen, 400 Pfund Fett, 191 Pfund «Brotttumen. 95 Pfund Zucker, 300 Citronen, 144 Max-tat niissen und 360 Liier Milch. Acht Pferde zogen diesen Plumpuoding im Dorfe umher· ---- -——-·---- — Ciu Reises-I Leute«-allei. Der Componift Leoncavalla war 1897 aus geschäftlichen Gründen hin übergegangen, und cis diese beendet waren, wollte er die Gelegenheit be nucen, um einige der großen Städte der Provinz zu besuchen. So kam er nach Manchester-, und tet Zufall woll te, daß man Hemde en vielem Abend feine »Wie-U " gab. Er wollte sich ein Vergnügen daraus machen, eine Auffiihtung feines Werkes von Eng ländeen und voi- einem cnqlifchen ublitum rnitanzufehrm und er begab ch daher zum Theater; in den Hoteh in dem er abgestiegen war, hatte ee fei nen wahren Namen sorgfältig aeheim gehalten. Reben ihm im Theater faß ein fehe correrter Herr der in dein Zeiss-matt Insekte: »Was iiir ern eiftektoerki« standen Sie das nicht.« antwor tete Leoncaoatlo, .ieh bin Miit-b Und ich verstehe mig daraus, standen See mir. Dieses tsck ist sehe armsd iichz ja, wenn ich nicht siirchtete. JM zu widersprechen, wririe ich Ihnen sc gen, dass es nur ank- Mnhsnun n nnd elbst Piagiaten gemacht ist. « ren ie z. B. diese Croatine, sie findet sich bei Berlioz; das Duett des ersten Actes stammt von Gonnod nnd das Finale ist nur eine vntgcire llmsors munåkeiner sast unbekannten Partitnr von edi. »Am andern Morgen las Rennen vallo nicht ohne einine Ueberraschung in einem der größten Blätter der Stadt: »Die Meinung des Maestro Leoncadallo iiber die «anazzi« — Gestiindnih des Plaqi«««tors. -— Voll ständiges Bekenntniß eines Musik«-es ohne jede Originalität.« Der Herr im Zuschauerranm, mit dem Leonras vallo gesprochen hatte. war ein Krititer des Blattes, der den Componiiten dern Ansehen nach tannte und ihn hatte interviewen wollen« und Leoncnvallo, der sich durch sein Jnccsgnito neschiitit glaubte, hatte sich einen kleinen Spuk mit ihm machen wollen. Solche kleinen Spiisse gelingen nicht immer .... —-—.s-—----—— »Hu arm-erstem Der »Noman-We1t« sendet ein Leier folge-Des instrusttioes Geschicbtchem »Es ist Samstag-Abend, die Wochen arbeit erledigt, die Hausfrau, niimslich ich, ob ihrer mannigfachen erfüllten Pflichten befriedigt, aber anch sehr müde. Jm gemüthlich trauten Kinder äimmer sitzen :er am bunigedeekten rich, wo eben der Sechkuhrstbiß verzehrt wurde. Papa liest seine Zei tung, während ich mir Mühe gebe, daz selbe mit der meinen, der Roman ei tung, zu thun. Ich habe rnich den gan zen Nachmittag daraus gefreut. Kkein Gertrud, der wilde,zj:veiiihrigeSchelm, todt um den Tisch und kennt sich tanrn ans vor Lustigkeit mit ihrer alten Puppenchaise nebst Jnsassen. Immer gvieoer sucht der Knirps meine Auf merksam-lett auf sein scheinbar sehr heiteres Spiel zu lenten. Jch tann » mich nicht los-reißen und rufe dem fro ihen Kind, dem sonst stets die Abend i stunoe von sechs bis sieben Uhr gewid irnet ist, nur hie und da ein Wort zu, daß der Läan nich: zu arg wird. E Papa legt die Zeitung beiseite. Er hat es ausgegeben. Jch bin hartnäcki ger. Der Nodau Tvird immer ärger. Jch höre so nebenher nur das Lachen nnd Inseln nnd bin in meinem Egoiki mus ganz bZErrd gegen die LiebLichkeiå meines Monden Mikdian.rä, Als nun die rappelige Equipage auch noch mit meinen mühen Beinen in Berührung tomnit, werde ich wild und rufe lan: und wütlsenm »Aus der S:elle hörst Du fest ans mit dem Stank-all« Jch Iese weiter und werde erst nach eingenMinuie n gewahr, daß es ganz still geworden ist. Gertrub sitzt auf dem Stuhl mir gegenüber, das Ge sichtel reicht gerade über den Tisch, die Augen, die eben noch vor Scheimerei gebliht, sind mit Thränen gefüllt, pas lustige Plappermäulchen zufammen gepreßt, die feinen Winkel ziehen sich nach unten, gerade bring!’s noch in lei ner Pfäizer Mnnoart beraus: »Mit anlreische, Mama!« dann bricht’g in bittere Tbriinen aus. Zuerst are-s et staunt unb noch etwas geisteia Orient-, dann tief ergriffen, wer-se ich die Ab bandlung über die Ueberrpeiber bei seite, bin ganz, ganz Nsormaimeib und driicke meinen schluchzenden Liebling, ;ber es so bitter empfunden, baß ian von seiner Mutter zum erstenmal un recht geschehen. an’s Exer Dieies ;«Nit antreäsche!« sollten sich manche lMätter ernstlich bedenken. Das ISchreien verdirbt in der Erziehung l mehr, als man ahnt. ) »s-——-o--.-—-— ! Cur Idee-plat. : Dom-Inn cost-— Mk http sei-Ists verstorbene Wiener Burgfchauspieler, bat unlängit in ver Deutschen Rund ? schau eine längere Plauderei veröffent !lick,t, in ver er in drolliger Weise die engen Verhältnisse des Burgtheatew erör:ert, mit llienen er gleich am Abend seines ersten Auftretens im Jahre 1863 bekannt wurde. Der Theater viener empfing ihn sehr freundlich und geleitete ihn zu den Garveroben Schöne erzählt: »F bitt'. Herr von Schöne,« —- er adelte mich, wie es alle Theaterbeviensteten : ten -—— »Sie kommen in’5 Löwe-Kammerl.« Jch sah ihn fragend an. »Ja die Garbe robe des herrn von Löwe, mein ich. Wissen S’, mir sein neununbzlvanzig Hofschauspieler nnd beben bloß drei undzwanzig Kummerlm da muß mer sich beblfen, so Aufs geht· Die Herren Gäft’ bekommen immer vie besten Kammerlm von die Reschifchör, vie grad nix zu thun hom. Wann vie Gäst« engagirt werden, han« zuerscht ta eigene Gardemä’, sie müssen sich heul’ in dem Kammerl anziehen nnd morgen in dem, bis cran ans frei wird: dann erben sie sich immer bessere hinauf, wann ’ö was können, bis i« sieht als Reichiichör in a Kammrrl mit an Fenster kommen —- tvann sie’e mögen. Schaun S', da hint am End vom Gang, wo vas Tiicheri unter der Oellampen steht, ziagt sich ver here Bevientenspieker an, der krieg: in fein Leben Ia Kammer-l» .« —-—-— Die - atti soll's nach einer Ab lchievs- vurnoe in Amerika gelüsten. Die Dame bat wohl gehört, welche Riesensummen unsere Bimpnsre in ver leiten Zeit litt alterthümliche Kunftichtise entgehe-.