Unter falschem Namen. Qui-norer pcn Aldert Roderich. X Wenn man von einein Manne, der Der Sklave feiner Frau ist, sagt, er Kinde unter dein Pantoffel, so kann Man von dem Michefabritanten in rich Sufe ruhig behaupten, der be inde unter dein dappelfohligen Wasser xci. Msien Zeit ihrer nun me r hnjiihrigen Ehe hatte getrSuse ask bemüht. die Allein rrschaft einer Gatten abzuwerfen, aber alle eine Versuche waren vergeblich gewe sen. Sie hatten ihm nur Zank, Aerger und allerlei andere Unannehmlichleiten seingetragen, und endlich hatte sich Heinrich um seiner lieben Ruhe willen gefügt. Vor Kurzem traf er seinen alten: Freund Wimmel auf der Straße, und in dessen Begleitung feinen noch älte ren Freund KriifeL Den Verkehr mit herrn Wimmel hatte Sufe schon lange aufgeben müssen. weil jener in den Augen der Frau Suie ein zu be deutender Lebernann war uns angeb lich ihren Gemahl zu allerlei Erkann aanzen verführte Seinen Freund Krüsel aber, mit dem er vor beinahe 15 Jahren zuf immen in der Lehre ne tveien war, hatte er seit dieser Zeit nicht wieder gesehen. Das Wieder sehen war herzlich. Die drei traten in ein nahrs KasseehausT um sich ein we näg auszusprechen Zuerst freilich wollte Herr Suse nicht. Er fürchten-, nicht zur rechten Zeit zu Tische zu kommen. »Wir geben dir ein Entschuldi unqsfchreiden fiir deine Frau mit,« agte Wimmel. »Ach neiii," fügte er hinzu, »das wiiroe das Verbrechen nur-h verfchlimmern. Deine Frau haßt tun-, ju Die Freunde schwelgten nun bald in alten Erinnerungen und Herr Rriisel bestand darauf, daß sie «mal wieder ei nen sidelscn Tag wie früher mit einan: der derieben müßten· »Das geht nicht ioegen seinerFrau,« sagte Wimniel »O deswegen,« sagte Herr Zuse, der sich etwas schämte, »des;vegen, aber es geht sonst nicht« Für heute und morgen ift Krüfel schon versagt, und übermor gen muß ich mit meiner Frau nach Hersord reifen. Jhre Schwester feiert ihren sünszigsten Geburtstag« »Dann laß doch deine Frau allein r» isen.« »Ach, du lieber himmei!« seufzte Suse. »Deine Frau wird doch allein rei sen,« rief jetzt Herr Wimmel, »und das machen wir folgendermaßen. lieber morgen erhältst du einen Brief aus — aus —- sagen wir aus Hamburg. in dem dein alter Geschäftssreund, sagen wir Friederich, in Firma Kriederich Söhne öd Co» dir seinen Besuch an kündigt, um ein großes Geschäft mit dir zu besprechen. Soweit ich deine Frau kenne, wird sie dar-auf bestehen, daß du zu Hause bleibst und dir das große Geschäft nicht entgehen läßt. Wann wolltet ihr reisen?« ,,Mittag5 12 Uhr 10« «Also gut. Um 2 Uhr holen wir dich ab. Und dann wollen wir wieder 'mal ordentlich sidel sein. Nuhig, Widerreden gibt’s nicht!« Es muß zu seiner Schande gesagt werden, Herr Heinrich Sufe ließ sich vorn Dosen umgarnen und ging aus den schlimmen Vorschlag seines Freundes ein. Herr und Frau Suse saßen am rühitiiclstisch. Frau Suse war schon nr Reise san-sag und auf den Stühlen rings herum lagen verschiedene tleine und größere Geptickstiicke. Da brachte der Briefträger die Post. Beim dritten Brief, den er öffnete, schlug Herr Suse auf den Tisch und rief im ärgerlichen Ton: »Das ist aber doch wirllich!« grau Suse nahm ihrem Gatten den rief aus der hand und las: . MHerrn heinrich Saft-, Wäschefabri- ’ kantt Ich habe einen Auftrag für eine sehr bedeutende Aussteuer, die in tür gester Frist fertig gestellt sein mus« Um alles Röthige zu besprechetn und ; s-, »sama«-- .--.. -- c- ’ IWUIUIUUI zu ILISUIHUH susp- esqs morgen Mittag dort ein nnd hoffe, daß s Sie sich einige Stunden siir mich srei s halten. Es handelt sich um einen gro-« s ßen Betrag. hochachtunaöooll J. Kriederich.« »Na, und deshalb schintpsst du?« fragte Frau Sttse. . HAL »Ja, ich will doch reisen.« s »Du wirst nicht reisen. Du wirst Herrn Kriederich erwarten!« i »Aber ich hatte mich doch so gefreut ! aus die Reisst« » »Natürlich! Das Vergnügen kommt ja immer zuerst bei dir. Jch möchte dir doch dringend rathen, dir dieses aroße ! Geschäft nicht entgehen zu lassen.« . »Aber was wird deine Schtoesteri sagen?'« »Ich werde dich schon entschuldi gen-« »Na, wenn du meinst, Christine.« »Ja, allerdings meine ich. Du bleibst zu dauset« , Frau Suse tvar schon ganz reisefer- » tia, alt ihrem Gatten ein Telegramm gebra wurde. «Re set nicht. Jch tresie mit tsntmsa Mittags s Uhr dort ein. Gründe. mündlich. · Kiara.« Herr Suse hielt sich am nächsten Stuhle fest, während seine Gattin sagte: »Das ist mir sehr recht. Da Mk ich auch die Reise. Aber 'n.nettes ? «ttagessen miissen wir hohem Dui kannst auch deinen GeschästssreundI u einiaden!« ! , ,.» »Aber, Ehristine, wenn er otelleichts ; M im hotel essen wills« »Ach was, ind’ ihn nur ordentlich ein« dann wird er schon wollen. Du kannst ja hier im hause viel besser ver handeln rnii dern Mann. Und das Essen baden roir doch auch nun ’n1al. Aber du bist fa ar fein Geschäfts mann, der sich aus einen Vortheil ver sieht. Du ladest ihn ein, hörst du?« »Na ja, Christine, ich werde ihn ein luden.« » EDie Gedanken des herrn Suse wur den ein wenig unklar. Es war zu spät, seinen Freunden eine Botschaft zu senden. Er wollte wenigstens versu chen, sie adzusassem bevor seine Frau sie sähe. —- Jetzt tlingelte es an der Hausthüre. Herr Suse wollte hinaus ei en. »Laß doch,« sagte feine Frau »wozu ist denn das Mädchen da?« Jrn nächsten Augenblick traten Herr Wicnmel und Herr Kriisel in’g Zim mer. Ein-e kurze Verlegetikeitspaufe ent stand. Ader der Gifte-gegenwärtige Herr Wimmel faßte steh schnell und sagte: »Hier brinae ich meinen Freund Kriederich aus Hamburg. Er will ein großes Geschäft mit dir machen, Gusse-, hat er mir gesagt. Er hat sich erst bei mir gemeldet, weil er mich gern ’mal wiedersehen wollte. Da hörte ich denn, daß er zu dir wollte, na und nun hab« ich mich hierher schleppen lassen. Hain lange nicht dar- Bergniigen gehabt, Frau Suse.« »Nein,« sagte Frau Euse in einem Tone, als wenn sie ihrerseits auch gern noch länger auf das Vergnügen ver zichtet hätte. Mit um so größerer Freundlichkeit wandte sie sich Herrn Kriederich zu. Herr Suse hate sich inzwischen eini germaßen gefaßt. Er forderte seinen Eieschäftssreund auf, mit ihm insg Kollloc zu lotlllltcll. Ulll ZlUlllUl IWL zu ebener Erde in demfeiden Hause, dessen ersten Stock die Familie Zuse bewohnte. Sobald die drei Freunde das Kon tor betreten hatten, fragte Herr Wink mel: »Mensch, Unglücksmenfch warum ist denn deine liebe Frau nich-. nach Herford gereift?« — Herr Sufe erzählte den Hergana und ftellte feinen Freund wegen der Kühnheit zur Rede, mit der er den Kriisel fiir Kriederich ausgegeben hatte. »Na, wenn der Schwindel herausae kommen wäre,« faate Winnnel, »dann wäre dir augenblicklich doch erst recht unanaeneth zu Muthe. Aber, wenn du willst, tann ich ja jetzt noch reiner lieben Frau sagen, wie sich die Sache berhält.·« .,.At)er nein, lieber nicht« Nun laß es nur lieber so, wie es ist. Und loenn Jhr ein bischen hier aeweien seid -—« »Dann tönnen wir wieder geben, nicht wahr?« fiel Herr Winunel ein. »Nein, mein Junge, nun wollen wir doch deiner lieben Frau den Streich erst ’nial ordentlich zu Ende spielen. Nun wollen wir erst ’mal hier ein bis. chrn Wiedersehen feiern. Hof ’mal ’n paar Flaschen Wein her. Sei doch so au .'« Herr Suse begab sich wieder in die Wohnuna hinauf und offenbarte seiner Trau» Herr Striederich wäre ein s reund von einem guten Tropfen und das Geschäft würde sich ohne Zweifel bei einer Flasche Wein schneller uno besser abwickeln lassen. Frau Suse beivilliate darauf drei Flaschen Rothwein. Bald darauf be gab sie sich zur Bahn, um ihre Schwe fter und deren Tochter abzuhoten Frau Ktara Peters war bedeutend älter als ihre SchwefterChristing aber etwas freundlicher, und Fräulein Ern nra Veters war ein hübsches Mädchen von 23 Jahren. Frau Peter-, erklärte ihre veränderten GeburtstagsDispo sitionen damit, daß sich im letzten Augenblick noch» verschiedene auswär tiae Verwandte zum Besuch angemel det hätten, die sie unmöglich alle hätte beherberan und versorgen tännen Frau Sufe hatte am Bahnhof einen Wagen genommen, der jetzt vor ihrem hause hielt »Das ist meines Mannes Kontor,« sa te sie u ihrer Schwester, indem sie au das nfter im Patterre zeigte. » Fräulein «Emma stieß plötzlich einen neuen Quer-i aus-. Frau Peters solgte den Blicken ihrer Tochter und ries im Tone höchster Ver wunderung: »Jst’s möglich!? Chri stine, wie toumt der Mann hierher?« »Welch» denn?« »Der da am Fenster mit dem blon den Vollbart.« »Das ist Herr Kriederich, ein Ge schäftsfretmd tneineg Mannes.« »Wie heißt der Mann?« »Kriederich.« »Emma, ilt das Herr KriiseL oder ist er es nicht« »Ja, Mutter, es ist here Krüsel,« sagte mit zitternoer Stimme das junge Mädchen und wandte sich ab. »Aber was heißt dens-. daö?« stagte neugierig Frau Suse. »Ich will es dir sagen, sobald wir oben sind,« rannte Frau Peters ihrer Schwesterz1. · n ihrer Wohnung angelangt, nsa m Frau Suse ihren Gast sogleich bei eite. »Nun, was ist das?« »Eure fchiindliche Schwindelei ist das,« entgegnete in zorniger Crregung Frau Peters. »Also höre. Jm vori gen Sommer waren ja Emma und ich in Pyrrnont ur Kur. Da lernten wir einen keerrn riisel kennen. Er chien ein lie nszwiirdtger und solider ensch zu sein und bemühte sich um meine Emma in aussälltcar Weise. Das Mädchen war ihm gut, er schien die ehrlichsten Absichten zu haben, und ich begiinstiate die Anat nlseit. Da ei nes Tages war er de chwunden, ohne Als-schied, ohne ein Wort der Entschul digung. Wir waren auzxr uns. Und nun finden wir diesen enschen hier plötzlich wieder in deinem Hause unter einem anderen Namen! Er ist ein Schwindler!« Frau Suse hatte neugierig zugehöri. »Die Sache ist allerdings sehr der diichtig,« sagte sie nach einigem Nach denken, »und aufgeklärt muß sie wer den. Uan nun fällt mir etwas ein. Ein Freund meines Mannes, dem ich aller lei Schlechtigieiten zutraue, hat diesen Herrn Krir.derich hier eingesiihrt. Und mein Mann war verlegen, als die bei den kamenx das sälli mir jetzt ein und ich bin ganz sicher, daß dieser Herr Wiminel wieder« dahintersiecki. Na, warte nur!« Frau Suse ging leise die Treppe hinunter, lausch:e ein-en Augenblick an der Ksoniortlsiir, riß sie dann rnii einem raschen Ruck auss und stand plöylich rsor den Männern. Suse und Kriisel schraien Esesiia zu sammen nnd lyörten mitten in ihrem lauten Lachen ausf. Wimrnei hatte nämlich gerade einen guten Witz er-« zzil)l:. Er sagte jetzi, ohne eine Miene zu verziehen: »Als, Frau Suse, Weist-. bischen hier-?- Jst n-:ti. Wie die bek den lachen, sticht? Mein Freund Krie Ierich hat nämlich siir die Aussteuer seines Millionnärs Kund-en zehn Tatzen Taschentiicher bestellt. Ih, sagt-: ich, muss der aber ’i«-.e Nase da ben! Darüber lachen nun die »Hei cen sol« »Ja, Herr Wimmel,« entgegnete Frau Szise ei.oas sehr schnippisch »Sie machen immer inerkviirdia gute Witze. Ader deswegen komme ich ei gern-sich nich: ins Kontsor herunter. Ich rollt-c nur ’!nal hören, rd mein Mann auch nicht vergessen hat, Sie zu Tisch c«in,iula:s:n. FJerr -—— Herr — « Firie — - siri : ach, enkschuldigen Sie, ich hab« Jhi en Namen Vergessen!« Suse und Kräer starrten einander an. Fast schien es als ob Her Krüsel seinen Jiasr en auch vergessen hätte Da legte sich rvi ever Herr Wimmel Zug Miit-el. »Arieberich heißt der Herr. Und Jhr Herr Gemahl ivar so freundlich, uns zu Tische zu lassen« Frau Suse kvarf ihrem Gatten einen recht unzärtiichen Blick zu. Wimrnel Verstand Den Blick »Ja aeehrie Frau, « sagt e er, »mich hat er auch zu Tische geladen. Er ksonme ja e: genug ch gar nich: um hin.« »Wie bitte, Herr Kriederich um 4 Uhr präzis«e,« sagte Frau Suie und ging, ohne ihren Gatten unI Herrn Wimmel eines Blickes zu würdigen. Als sie in rsie Wohnung zurückgekehrt war und in die Küche trat, erschrak Frau Suse. Neben ihrem Dienstmäd chen stand ein fremder-, barunlanger Mann. Das Dienstmädchen und Der fremde, baumlange Mann erschraken auch. »Das s-- das ——- das —- isi -— mein Bräutigam,« sagte etwas unsicher Das Mädchen. »Er ist heute zufällig zuge reisi gekommen« ,,Jarvohl, kann ich mir wohl denken. Sie haben gemeint, daß wir heute ver rersem uns deshaP ist Jhr Bräutigam gerade zufällig hierher gekommen. Aber es kommt manchmal anders. Und nun seien Sie sso gut und —- —-« Frau Suse stockte plötzlich in ihrer strenge-n Rese. Es schien ihr ein-. Irre gekommen zu sein. Sie ward mi: ei nem Male ganz freundlich und sag:e in milsem Tsom « »Ja, Minna, wenn Jhr Bräutigam nun doch ’ma1 hier ist, dann kann er ja auch bleiben. Hören Sie, er kann hier bleiben. Und Sie können ihm ja nach her auch gern ein bischen zvaJ zu essen gehem« Also die Herren waren vom Kon sor herausgekommen und in s Wohn zirnmer getreten, wo sich auch die Da men befanden. Als Herr Kriisel seine alten Be kannten aus Pyrmorxt gewahrte, malte sich höchste Verwunderung in seinem Antiitz und er trat hastig aus sie zu. Aber vie Damen schienen ihn nicht zu kennen. So hatte es Frau Suse ange ordnet. Diese aber zog ihnen Gatten beiseite. lIlmeser Herr Krieaerth m ein Sch.vind«ler!« zischte sie ihm zu. Er hat sich hier unter falschem Namen ein geschlichen und rvill Dich ohne Zweifel betrügen. Ader ich werde ihn fassen. Jch Habe zur Polizei geschickt unI draußen ist ein GeheimpolizisL Ich wollte die Damen nicht erschrecken. Aber sowie er aus dem Zimmer aus den Korriwr tritt, wird er verhaftet.« »Aber Chrisiine, um Himmels wil len«, siammelke nun der tödtlich er sschrsockene Herr Suse. ,,Siillse, kein Wort jetzi. Er user-M sonst was, der Schzvindierl Bitte, meine Damen und Herren, wallen Sie zu Tische kommen!« Jm anstoßenden größeren Zimmer war der Tisch gedeckt. Her Wimmel bot mit ironisch iieier Verbeugung der Dame des Hauses seinen Arm, Herr Kriisel fragte keise und schüchtern ’ Fräulein Einma, ob er sie zu Tische führen dürfe und Herr Suse engagirte seine Schwägerin Frau Peter-L Bevor er Plan nahm, eilte er aber noch ein mal aus dem Zimmer-. Er wallte sich überzeugen, ob wioklich ein Geheimpo lizisi —- ja —- wahrhwsiig, da in der Küche —- der baumlange Mensch — herrn Suse überlam eine große Angst. Das« Mittagessen nahm seinen An sang. herr Ktüsel begann leise su seiner Tischva«n:e: Rennen »Sie mich denn nicht mehr, Fräulein Emma?« »Nein«, antwortete sie kurz. »Aber isch beschwöre Sie, das ist ja gar nicht möglich. Wenn man so mit einander gestanden bai wie wir.'« »O, ich denke, wenn Jemand unter saslschem Namen umherget dann will er gar nicht gekannt sein« »O, das ist ja nur ein Scherz, ein Unsinn, ich versichere Jhnen aus Ehre und Gr .vissen, es ist nur ein lsoser Sie-Sich meines Freundes; o, ich- bin so glücklich, Sie wiederzusehenP »So-und oann haben Sie mich in Pyrmont so ganz plötzlich verlassen, ohne Adieu, ohne einen Grund anzu geben« »Aber ich mußte doch plötzlich abwi sen, weil mein- Vater eriranii war. Ich hab-e waen das doch geschrieben« »Wann?« »Ja Pyrmont, im letzt-en Augenblick vor mein-er- Abreiie. " »Ich habe keinen Brief klommen." O, ich habe ihn meiner Wirthin zur Besoraung gegeben Und weil ich keine Antwort erbieii, mußie ich glauben, das-, Sie nichts wissen wollten bsosn dem, mag ich Ihnen geschrieben habe. Ach, ich war so unglücklich, liebe-Z, liebes Fräulein Emma.« Während dessen hatten sich auchHerr Wimmel und Frau Suse ang-elegent jich unterhalten »Wissen Sie,« sagke Frau Suie, ,,"::iesr Herr Kriederich gefällt mir sehr; er macht so recht- dsen Eindruck eines soiiden ian ehrenzvertvlyen Man ne»3. »Er ist ja ausch mein Freund-.« ,,Ja:rsohi. lsr bat wohl rechi be seut en:e Bestellungen gemacht bei mei nein Mannes« ,,Sebr be oeutmä Er bekorai die ganze Wäscheauriiteue r siir eine enorm reiche Grasenfamilie in Rußlano, die sichch ganz neu einrichtet Denken »Sie-. Tausend feinste Servieitem buner lsachoi.aanbe Tisch)ecken, fünfhunder: n-.---AI .-,4— —.1«’.e- L--c. 4-L-« OJIUMILUAUI-l-L IIZII OPIVTOIUULV H »Mit Spitzenbordenl Ei, soas Sie sag-en! Herr Kriisel!« rief plötzl ich Frau Suse iiber den Tisch hinüber Der Gerufene schreckte aus seiner an gelegentlichen nU:erhaitun«a mit Fräu lein Emma auf. »Sie wünschen, Frau Suse2« »Bitte, nehmen Sie doch noch ein S:iick Braten. Was sagen Sie oenn dazu, Herr Wimmel? Wenn man Herrn Kriisel ruft, dann meidet sich Herr Kriederich Sie sind ia ein auter Freund von dem Herrn. Sie müssen das ja cjaentlich :vissen!« Herr Wimmel starrte einen Augen blicl verlegen in das triumphirende Antlitz der Frau Suse. ,,O«, sagte er, sich fassend, »das ist eine ganz einfache Sache; mein Freund ist immer ein bischen in Gedanken. Wenn Sie ihn mi: Meyer oder Hurlei busch angerufen hätten, hät:e er Ihnen Incb geant«vor:et.« Das Mittagessen war beendet. Man Akt-b sich und Danke-ne einanrer geseg nete Mahlzeit. —- Frau Suse oer ließ das Zimmer Emma flüsterte ihrer Mut ler zu: »Er ift kein-S szchvindler Ach, Manu, Hist-in fio a läckl ich!« Wiminel zog seinen Freund Zuse in eine Ecke. »Du, Deine Frau bat was a-emerli.« »Sie weiß aller-. Sie hielt Kriisel fsir einen Schwindler. Draußen ist ein Gebeimpolizist, der Krüsel verhaf tsen soll, sobald er aus dem Zimmer aelit.« »Donner:vetter! —- Na, den Polizi sten werde ich schon fort-schaffen. Paß Du nur auf, daß Kriisel nicht hinaus qeht, ehe derTMann weg ist. Er kommt ssonft um vor Angs.« -,,Ach, Wimmel, was hast Du da an gerichtet! Ich lsomme auch- um vor Anast!« »Ach, mach’ Dich nicht lächerlich. Jch brina’ schon Alles wieder in Ordnung. Halt« nur den Krüsel hier fest, bis ich zvieder herei:."lomrne." »Liebe-Z Fräulein Einma, ich muß Sie allein sprechen-l« »Ach, Herr Kriisel!« »Bitte, nur einen einzigen Anwen blick—-das Glück meines Lebens hängt dar-on abt« »Wenn’s das ist, Herr Kriisei. ich « aehe in’H kleine Wohnzimmer hin- " übert« «Tausen«o, tausend Dant! Jch folge Ihnen auf ten Fersen ——« Fräulein Eurma ging hinaus und gleich darauf wollte Herr Krüsel ihr folgen. Da aber faßte ihn Herr Suse am Arm. »Sie tauchen doch eine Zi garre nach Tisch, lieber Herr Krieori rich?« »Nein, banke, ich tauche nicht« Herr Krieoserich wollte an Suse vorbei zur Thiir hinaus, aber Dieser hielt ihn fest und suchte ihn nach dem Ssofa zu ziehen. ,,N-Iin. wahrhaftig, Sie tauchen nicht?! Aber, das ist sehr unrecht, sehr unvernünftig. Rauchen ist z. B. außer ordentlich gut siir diie Zähne. Jch habe einen Onsket in Berlin, der hat früher schreck.ich an Zahnschmerzen gelitten, aber seitdem er nun raucht ——· — Jetzt ward aber Frau Peters, die ihre Tochter und Herrn Krüsel genau beobachtet hatte, ärgerlich, und sie rief ihrem Schwager zu: »Aber was inte ressirt denn Herrn Kriedserich dein On kel und seine Zahnschmerzrn?« »Ja, nicht wahr, Frau Peters?« sagte Kriisel und versuchte sich- loszu machen. Da dranate ihn aber Suse gewalt sam aufs Sotfa wieder und setzte sich neben ihn, dafz er nicht heraus sonnt-e sagtesch nahm er das große Photogra phiegAlbum her, das auf dem Tische lag. »Sehen Sie, das ist mein Onkel in Beriin«. »Aber, Schwarzen das ist ja einfach lächerlich.« »Wiesso denn, lächerlich? Sehen Sie. und das ist senie Frau» Die ist noch ganz hllbsch für the fünfzig Jahre nicht? Füer Kinder hat mein Onkel. Die Bilder sind auch hier-drin. Sehen Sie. dies hier.«· —- — Krüiel war aufgesprungen. »Ich bitke, Herr Suse —« -,Set)en Sie, das ist die älteste Toch iser —« JSchwagey Du belästigft Deine Gäste!« rief im Tone hellster Einw runn Frau Peters. E »Wie belästige ichs Sie?« fragt-e Suse seinen Gast und drückte ihsn wie der aufs Safa nieder. »Sagen Sie mir, bitte, ganz aufrichtig, wenn ich Sie belästige. Das wäre doch wahrhaf tig das erste aMl in meinem Leben, das-, ich meine Gäste belästige. Nein, wirtliclz, tagen Sie — . Da trat Fräulein Emma wieder in’s Zimmer-. Sie war sehr bslaß und erdioerie «d"se uin Verzeihung sieh-enden Blicke Krüfela mit einem verächtiischen Achsrlzuckesn JE- ift eine Schlindlichkeiw rief in gvoßer Entriistung Frau Bring-. Wahr-end dissen such-te Herr Wimmcl draußen den Gelyciinpcliziften End-lich fah e: den baumlanan Mann in der Küche. Er wintte ihn aus den Konj dor. »Sie-Zier .tdcrr,'« begann er, »die gan ze Sacke handelt sich um einen Scherz. Mein- Name ist Wimmel, Konrad Wimcnei, Friedrichstraße 22, ich komm-e Ihnen siir alles auf. Sie können ganz ruhig nach Hause geben« Der baumlange Mann rührte sich nicht. Wimmel drücke ihm ein Zehnmarki stiicl in die Hand. »Für den Zeitverlust, lieber Herr. und nun-geben Sie, geh-en Sie ruhig — — nacy Hause. « Die letzten Worte hatte Minna, das Dienstmädchen, gehört. «,Nee, du bleibst hier und gehst nich nach Haust« rief sie vortretend. »Wenn Madamme dir sagt, du kannst thk bleiben, dann hat oir kein fremder Mensch was zu sagen. Denn bleibst du hier und gehst n: ch nach Haust« ,,Mavame hat gesagt, « fragt e neu aieria Wimmec. »Juki-soll Madannne hat extra ac saqt, mein Bräutigam tönnA hier bleiben!« »Ihr Bräutiaaini Heilige Weiber schlauheit und zehn Mart. Denn bless ben Sie nur« Mann!« Als Wimmel sich drehte, stand Frau Susse vor ihm. »Das ist ein komischer Geheimpoli zist, nicht wahr,« sagte sie triumphi rena. »Das haben Sie gar nicht übel ge macht, TrauS use.« »Na iich erzäh? niemand Cons- von Ihrer lamage, wenn Sie mir sagen, .vie Die Geschichte niit Herrn Krüsel und Herrn Firiederich zufammen hängt « »Gut, ich erzätst Ihnen, wenn Sie mir schwören, daß Ihr Mann keine Unannehmlicktleiten davon hab-en soll. Wenigstens nicht« mehr, als er bisher von Jhnen aehabt hat.« ,,Hat er so viel Unannehrnlichteitkn oon mirs« »Des!xveaens ist ja die ganze Ge schichte passirt.« Frau Suse und Herr Wiminel tra tien ins kleine Wohnzimmer und Herr Wimmel erzählte. — Der Kasseee awr ser«virt, und die kleine Gesellschaft saß wieder um den Tisch. Herr Krüsel und Fräulein Ernma waren etwas später erschienen. Frau Suse sah erst Herrn Wimmel an und dann ihren etwas ängstlich drein schauenden Mann und sagte: »Jet; denke, meine Schwester ist etwas ermü det von der Reise und wir Damen wer den heute Abend früh zu Bett gehen. Wenn die drei Herren vielleicht nach her zusamrnen ausgehen wollen —« sHerr Suse stieß einen unartsikulir ten Laut der höchsten Verwunderung aus und Herr Wimmol lächelte zufrie den. Herr Krüsel aber sagte etwas verlegen und schüchtern: »Frau Suse, vielen Dant, aber, wenn’s Ihnen nicht unangenehnr ist, —- rnöchte ich heute Abend lieber hier bleiben — bei mei nerdBrautR s—k-1. .» D- I- ,s,- ts» , "-(-UW- susslc (s. QYLUUUUK UililliLlO Hand und kußie ste. WO— -« Die zutranlichen Hasen. Wie Der Herr Schusserl so viel blaue Papierl znsamm’g’:vivthschaft g’hadt hat, daß ’s Lade-l nimmer recht zu’gan: gen ist, hat er ’s «G’schäft verkauft nnd ein ander-ess, schöneres ang’fan·at: ’-"J Privatisirm Weil aber der Mensch doch net den ganzen Tag essen, irinlen und faulenzen kann, so ist er a Jan-er g’:vorden. Ja! Und fast jeden Tag geht er mit’m G’ivehr am Buckel in’n Wald. Einmal hat er auch wirtliich ein’ Hasen verschaffen, die bösen Le112’ freilich sag-en, es hat’n d’r Hund der bissen —- aber was reden net alles d’ Lin-H Na, und wie einmal der Herr Schusserl in sein’1n Landhäuscl sitzt und die Jagdzseitung liest, stürzt sei Frau in b’ Stuben und schreit: »Gott lielb, g’s-chwind 4ksomms mii’m Sinnen! Draust’ im Garten sitzt a Has und sri t unsern K-ohl!« Huii Jst da der - usserl ausg’sprungsen! ’s Tischcrl mir der Kognakflaschen hat er umsc schmissen, ’ö G’wehr von der Wand g’oissen, und drauss war er. Richtig! ---- Dort im Wintel sitt a ro , dieser das und kaut ganz thl , grad« asls ob er daharn wär’ irrt Gabst Des here Schusseri hat-D Pers gar net glauben wollen, daß IS wirklich a Das ist und hat rnii m« Wdstecher hink schaui, ob’s net vie-Ue a Gastbock si —- er hat sich bei der Jagd schon s paarmal ver-schaut —- dann aber schreit er: »Wie, der g’hört mir, den macksi Du am- Sonntag mit einer Rahm sausce!« legt an· und — bumäi fliegen vie Köpf von den- Svnnenblumen irr der Lust umanandert »Diss- war a bissesi z’hcsch!« brummt er, legt nachein mal an und —- bumbi lassen drei Schrit war ihm die Blum-en die Köpfe hängen. ,,Teusel! Des war wieder a wen’g z’nider!« schreit er fuchstig und will wile anlegen. Da ruft sei’ Alte, die sich hinter die Hausthiir versteckt hat: »Geh, Gottlieb, schsiesz lieber net mehr, so-nst....« —- »Na, was denn sonst?! Das Handscer gehis halt a bissesl scharf, aber ich werd’n schon noch· tresseni« schnauft der Schusserl, laßt’s noch amal knallen, und richtig! Jetzt waren dem Nachbar seine Fensterschei bsen nimmer ganz! Der fresche Has« aber — ier muß den Herrn Schusserl schon ’kenni haben — sitzt nsoch immer ichön sta) beim Kohl. Da ist die Frau Schiusserl hin’gangen, hai’s Garten thiirl ansg’machst und »Bfch! bsch!« dass den Hasen aussig’jagt. —- Der Herr Schussserl hast sich aber ssa g’ärgeri. daß er fünf Glaseln Jagdkorn hat absi gieszen müssen, ehbor er wieder hat sveiterlesen können Am nächsten Tag sitzt der Herr Schsusserl wieder bei seiner Jagdzei iung und bei einer neuen Flasche Kog na«k, da kommt sei Frau und jammert: »Den-i Dir, G-ottliseb, heut« sitzen gar gleich drai Hasen bei unserm Kohl, und Der Dicke von gestern ist auschi dabei!« Da hat der Herr Schusserl g’schwind den Kognak aus’trunken, damit er ihn nicht wieder umschmeißt, hat sei Büch sen g’nommen und ist außi m«’n Gar ten. Und wirklich! Da find dsie steck-en Kerl Wirbel-i Und hab-en alle die Backen voll g’habt vom guten- Kohl, und der Dicke von gestern ist auch dabei g’wesen Und hat ihn ang’s-chaut mit ein’ G’sicht, als ob er sagen wollt’: ,,Gelt, Schus serl, ich wär’ Dir halt recht in· a Rabmsauce!« —- Da hat ihn der Schusserl ganz, aber ganz g’nau aufs Korn g’nommen, der Schuß! kracht, und r: chiiai Wie der Pulverq jtani sitz verzicht, liegt der Dicke am Rück-en un —- tugelt sich vor lauter Schaden frennd’! Jetzt ist aber der Schusserl bös worden und hast hing’ feusert, daß« ma von die Sonnenblumen von die Rosenstöck und rsom Nachbar seine Fenster schier nix mehr g’sehn hat. Aber Alles hat nix g’nut3t; die Haseln zvaren rein net zum fortbringen. Bis endlich die Frau, so wie gestern, hin’ qangen ist und »Bsch! bsch!« g’macht hat, sind’s mit biolle Bäuch davon. — ,,Si«rst Gottlieb!« hat hernach die Frau Schussed a’sc1at. »sixt- ich hsb’ tnir’s gleich den« t, hättst gestern lieber net g’schossen....« — »Ja, warum denn net?« — »Na ja, weilst jetzt die Haserln erst recht zutraulich gmacht hist!« H. Hori na. —- --—-.-s.-——-— Maßstab. »Was sagst Da zum Kollegen Puinpingeri Muß immens reicher Kerl sein, hat immer etwas zu Ver seßen.« ! - -.-s-« I. ,-, Glücklich umgangen ,,Seben Sie, Frau Nachbarin da hat knaan wieder einmal: Es wird schließlich Manches besser, als-· man denkt. —Wie verstimmt war die Frau Kallulator jetzt immer, wo sie das i l t dreizehnte Kind erwartete, weil sie « etwas abergläubisch ist und was ge schieht? Eis kommen Zwsillinge!« a ist« Galgrnbumor. »Was such-en Sie denn da, Anna?« - »Ein Buch fiir die gnädig-e Frau zum Lesen; sie hat es vor einigen Jah ren sso interessant gefunden, hat er aber lange nicht melyr in der Hand gehabt-« Den Titel bat sie vergesse-n; vielleicht rvissen der Herr, welches Buch gemeint ist-st »Ja das wird wohl das Kochbuch sein « · Wertlsschätxuna. · Freundin: »Na, hor’ Mal, Entwi, Ghin Rräntsinnm mas- in sein nmn tijchtiger Ar·3i«sein, aber sajs Liethber ist er der reine Kurpfufcher.« Ueberrafchenbes Geburtstagsgeichenb , A : »Was werden lSie denn Ihrer Frau Gemahlin zu ihrem morgigen Gisösurisiaqsfesie schenken ?« B.: »Ich lasse ihr altes Lusftkissen neu aufblasenA ». Geiindkrte Meinung. Gesangslehren »Sie haben gar keine STIMME-« Sänger: »Aber ich bezahlie für die Lekiionen das Tsoppelie dessen, was Andere bezahlen« Gefangcslehren »Har, —- jetzi klang Ihre Stimme schon viel besser.« Qülmc Frage. Eoufinpf ,,Siek1,Consin Walier ich habe hundert Mart in inse: net Spar 13’iickjfe!« Cvusin (Zt1u":ent): »Hm. wann willst Du sie denn wieder haben, liebe Käbe?« · Ahnungsvoll. Ober-Tödten »Mein Haus ist doch schon rechis baufällig; in meiner-Schlaf stube haben sich die Balken gebogenJ Bekannten »Er-stechen Sie viel im Tracune?« ; .- ; «- » W W—W·U" « » »J- —--.---»---.«. -