f W—— -- Der GossAmomat Humor-II- von t» Ssasransti. Die beiden Arbeiter, die in der neuen- Billa des Herrn Stadtrath cause-viel die Gajleitung gelegt hat Irn packten iln Werkzeug zusammen Und begaben sich in vie Küche, um das wohlgelungene Wert zu hegt-eben — wie der Herr Stsadtrath ihnen jovial drdeutrt hatte. Gas hatt-en nur der Solon, das Wohnzimmer und die Küche erhalten —- und das auch nur bedingt, Da herr Wilhelm Gauiemiel sich fiir ei nen Automaten entschieden hatte, der ne ens Einwurf eines- Zschnpfennigs "cdrs eine bestimmte Menge Leucht off liefert-. Dadurch wurde einem Vertieckern des theurcn Illiaterials wirksam vorgebeugt, nnd der Haus sherr hatte eine genaue Controlle der Bekeuchiungstostem Die Gasuhren sollen ohnehin manchmal nicht richtig nehm » Da der Herr Stadtrath mit gerin gen Unkosten sich gern populär machte untd außerdem einer etwaigen Vier etatsilberichreitung seitens oer rund cichen Küchenfee vorzubeugen wünsch te, ver-sorgte er die Arbeiter höchst kjgst und trat dann in den Solon zu ru . Hier verfinsterten sich seine glatirass strten, würdig wohltoollrnden Züge um ein Bedeutendes. Trotz des hellen Nachmittag-J brannten nicht nur sämmtliche Flam men des Kron!euchtcrs, sont-ern auch die an den Wunden angeorachien orei Gagarme. Außerdem war es Dem Herrn Stadtrath, als wenn eben sein Töch terchen durch die gegeniiberliegsenoc Thiir davongehuscht sei. Aber er konnte sich irren. Das wäre auch mehr als start gewesen, denn —- — s De- Jngmieuk Gekhakv Siedet-s ging, die Hände aus dem Rücken, oon einem der Beleuchtungslörper zum andern und unterwars jeden einer äußerst sorgfältigen Prüfung. Er iiesz sich auch durch das unioillige Nanspern des Deren Staotraths nicht z stören, sondern sh erst hin, als bie .. er hervorsiiesz: »Was soll denn das bedeuten, Herr —, das Gas brennt immer noch und —- — »Und ich bin immer noch hier. Allerdings, Herr Stadtraih,« erwi derte der junge Mann mit Der ruhigen Freundlichkeit eines Menschen« der sitt, L Einer Aufgabe bewußt ist. »Meine s irma legt groxzen Werth voraus, dass. alles tadellos unrtionirt. Sie tön nen das schon daraus ersehen, das-, I ich selbst gekommen bin, um vie Ar beiten zu leiten.« »So —- — geht irr Herr Chef , Jngeriieur von Großtops Fa Co. iiberall persöniich hin, rvo Gas gelegt wir-d?« i »Nicht überall, Herr Stadtrailx. « Nur wo es sich um besonders geschätzte s Austraageber handelt -—,« erwikerte ’ Geriner Siebels mit einiger Ver beut-sung »Aber so drehen Sie doch wenig stens aug! Zeig tostet mein Geleit« »Was den Kostenpuntt anbetrisst, so erlaube ich mir zu bemerten, oasz die beiden Nietel, die ich bisher aus gewenriet habe, auf meine Speien gehen —- -— —- o bitte, nein! Das gehört mit zur Justallation Dic ztvanzig Pfennig nehme icts nicht. I Sollten Sie aber die freundliche Abs cht haben, auch mich zu einem Glase , r einzuladen, so steht dein nichts entwu, und ich toiirde das nicht ) minder hoch ausnehmen, wie meine Leute« Stadtrath Ganseiniel stand einen Augenblick sprachlos. Er bohrte oie hör-de in die Taschen seines Schlaf rockes und machte mit den Lippen jene Ægm Beide ungen, die nickn am n mit « "uth schmecken« bezeich netAber es giebt eben eine Frechheit, Eger- die auch die steisste WürdehaL ng versagt. Die alte here Beovderte also Bier —- un·d Jngenieur Siebel-i schäntte ein Init einer Selbstverständlichteit, als wenn die neue Villa ihm gehörte und der here Stabtrath nur zu Be Lich da ware. Dann drückte er vie n mit sonster Gewalt aus einen Sessel und zog sich selbst einen heran ,,Prosit, here Stadtrath —- er lauhe mir — —« f Ratt-dem er Das Glas aus einen As geleert hatte, strich ek mit Dein ldfinget ver Rechten über dac- ans gebiirstete Schnutkbärtchen nnd tippte mit der Linien demsaiten Herrn ket ttaulich aufs »Wie »Gegen Sie ’n:.11, Herr Stadtraih —- da wir gerade so geknüthtäch zu svmmensihen — ims- haben Sie ei qentiich gegen mich? Oder sagen ivir « 'nml richtigen Was kann ich osfiit, ’ daß Sie meinen Aiten mit der die » gis-I behmnbst haben und in Folge en —- ——« »Den Siebels, »wenn Sie in diesem Ton fortfahren, weise ich Ihnen die Thür! Vetstrhen Sie mich?« »Seht wohl, here Stwotrsath. Es wunsdert miQ ei entiich, daß Sie mich nicht schon ian ft eausgeschinissen ha ben. araus olgete ich, daß Sie heute etwas zugänglicher sind, und diee seltene Gelegenheit möchte ich . ni ungenutzt vorübethen lassen. - M o wie ugt: Behum st ben Sie me nen lten —- bleiben te sitzen, hu Stadium-, und trinken Sie «’ l; das beruhigt die Nerven! — äetgiebt sich das schon daran-, daß , hie-seh 1den mein Vater X sses Winken-en mußte. in a kegäenddteißig - nsla en verloren « und oietten endlshtt heraus sehlen mußten. Das ist bitter, das be ich ohne Weiten- zu. Aber nun Inei- Sie mit tun alle- in Ver Welt: Was kann ich neisiiki Und was taan Fräulein Lilli dafür? « » ch verbiete Ihnen. Heit, von met nek ochtek zu sprechen und —-" here Wilhelm Gausemiel fuhr er schrocken zusammen. Ein fettfniner tanggezogenee Heulton der schiießlich in ein leises Pfeier iidekging — houuuuuuuuuu . . .. fuiiit —- — und dann verstorb. Mit der letzten hingehauchten Fermate verlöschten die Gnsilainmen »Es ist nichts-, Herr Sta«otraih,« erklärte der Jngenieuk freundlich. »An dieses Eoncert werde-i Sie sich gewöhnen und es wohl beachten müs sen. Der GaHsAutonmt Heini damit an, daß seine Kraft zu Ende ist und daß es eines neuen Nickels bedarf, um ihn in Bettietz zu hatten· Eine um« stänttliche Geschichte Wenn Sie mei nem Rathe gefolgt wären, und eine vernünftige Gasnhr aufgestellt hät ten, so wären Sie oen mannigfachen Störungen eines solchen Apparats nicht ausgesetzt Aber Sie sind eben einheigensinnigct Mensch, Herr Stadt tsat —-« Das strar zu viel. Wilhelm Gausemiel sprang auf. Mit einigen heftigen Grifsen riß er Ien Schlafrock fester um sein Einbein point und fuhr Dein jun-gen Manne mit nein Zeigesinqec Dicht unter vie Rase. »Sie find ein ganz unverschötnter .Mensch!« psauchte er ihn an. »Ver stehen Sie michs? Und ich ertlare Jhnen nunmehr zum letzt-en Male, daß Sie meine Tochter nicht bekom men! Sie nick-t! Und wenn Sie sich zehnmal hinter meine Frau Und hin-— ter meine Tochter stecken! Jch bin hier Herr im Hause! Und lrait dessen esrsnche ich Sie-, mein Hans zu verlas en ——« »Das sagen Sie noch zweimaLHkrr Stadtmth - « und toenn ich dann noch nicht gegangen bin, so tönnen Sie mich miegen Hangsriedengbrnch betani gen,« erwiderte der Ingenieur, indem er sich den Rest des Bieres einfchäntte. »Ich muß es daraus ankommen las sen, denn ich habe Ihnen einen Vor schlag zu machen. Zunächst also: Sie geben mir die Hanthrer Tochter —-—« »Herr« —« teuchtse der Ztaotraih »Bitte, auskezsen lassen. Eie geben mir die Hand Ihrer Tochter, und ich ermächtige Sie, mir die —t00() Mart von der Mitgift abzuziehen Jst doch ’ne Sache, was Z« Der ohnehin etwas astlnnaiische site Herr athmete so tief und getäusch voll aus, das-, es sich sait wie oer Ge sang des sterbenden GagsAuiomaten anhörte. Dag- Ankathmen dar ein bröhnendeg. ,,.L)inan5 —-— !!!« »Also, wenn das Nöthigen tein Ende hat, Herr Ztadtrath so will ich denn neben. Ich hosse, Sie werden sich die Sache überlegen Vier-tausend Mart haben nnd nicht haben, das ist ein Unterschied So leicht werden Sie eine solch-e Summe nicht zvieder oeedienen. J werde heute Abend noch einmal ;viede1lonimen, um die Gneileitung im Betrieb zn sehen. Auf Wieder-sehen, Herr Stadtrnth.« Wilhelm Etuisemiel sant in feinen Sessel zurück. Die innere Anspan nung hielt ihn derart gefangen, daß er gar nicht daraus achtete, wie an der Thiir auf dem Flur noch eine ganze Weile aesliistert wurde. MS war nach neun Uhr Abends. Die stadträthliche Familie fass um den odalen Tiich im Wohnzimmer nnd pflegte im Vollzienuß des- neuen strahlend-en Lichtes der Lectiire· Frau Staoträthin studirte die An zeigenbeilage der Morgen-Zeitung — nnd das gründlich. »Mänm —," ries sie plötzlich, ins dem sie die Brille abnahm nnd den inget ans ein-e Stelle des Blattes ente, »den! blos mal an! Marte Breitling hat sich auch schon verlobt -— mit einem Steuersupetnnmerarl« »Und die ist noch ein halbes Jahr jünget wie ich,« ergänzte Fräulein Lilli, indem sie daå Mäulchen schmol lend verzog l Der alte Herr, der sich schwer darüber ärgerte, dcsz seine Aus-sitts rungen in der jüngsten Staotoerords treten-Versammlung von der Morgen-: Zeitung wieder nur sliichtig mitge theiit murren, brummte etwas Unver ständlichez oor sich hin und ärgerte sich weiter. Die Damen erörterten das unver gänglich interessante Berlobitngcs Thema noch eine Weile. bis Fräulein Lilli ziemlich unvermittelt fragte: »Mama, —- hast Du noch Klein gelr? Gieb mir doch vierzig Pfen nig ——- mir fehlt noch etwas an der Ar-bett.« »Aber stinkt-, ich habe Dir doch schon oortZin achtzig Pfennige dazu gege »Und ich sechzig!« fügte Herr Gausemiel hinzu. »Ich verstehe über haupt nicht, wozu Du Strickseive brsauchst. Man strickt doch mit Wolle. Troge ich denn seidene Strümpse?« Lilli sah sich glücklicher Weise der Rechenschaft über diesen heitlen Punlt Methoden Es hatte getlingelt — und gleich sbaraus trat herr Gerhard Siebels ein mit feinem freunsdlichsten Lächeln und unter höflichen Verbeugungen »Wer-seiden Sie, wenn ich in Jhre Abendruhe einbreche, meine »rrschas ten —- aber Sie erinnern ch- Herr Stint-trotz daß ich mich angemeldet bade-« »Den Teufel hab-en Sie, here — wie ttinnen Sie es wagen — — — ,,Die Pflicht rnft mich Herr Stab-t rath. Die Pflicht ijber Alles. Und ich sehe zu meiner großen Genugthu un.1, daß die Leitung aanz ausgezeich net funktionirt. Nur Diese eine Flamme da —- und dann zvill es mir auch scheinen, als ob rscr Autornat demnächst versagen wollte. Da ein dritter Yiiclelt nicht mehr auf meine Spesen gehen würde —- nlle Wetter, ich habe auch nicht mal einen bei mir! Geben Sie rasch mal ein-en Groschen, Herr Stabtrathl Aber rasch!! Na, Da haben wir die Besche:rung!« Oooo —- uuunnuuunuuunh — — fuiiiiit. .! Man saß im Dunkeln. Wilhelm Gansemiel fluchte nnd tvetterte und suchte nach einem Gro schen —— und das um so wilder, als aus ver Gegend, wo der griißliche Mensch stehen mußte, ganz verdächtige schmahsenoe Geräusche laut wurden. Er stürzte nach »der Richtung hin, aber das hatte kein-en anderen Esseci, als daß er sich die Kniescheibe stieß und das Geräusch aus einer anderen Richtung inni. ,,«-’frau! Schafft Licht!« schrie et und eilte nach Ver Küche. Dort war es aber ebenfalls Dunkel -— tin-D Minna siel ihrem Brodherrn in die Arme mit dem Schreckensrns: »Ach Jott, Herr Stadtrath, icl jranle mir so!« »Dumme Gans! Gieb msal schnell ein Zehnpsennigstückt« »Im habe teens, Herr Stadtrath » ick .habe alle dem Freilein injewech selt. « Lille d» berr Strmtratli mit einer angeziindieten Kilchenlarnpe in das Zimmer .wriickhastete, fand er seinen schlimmsten Verdacht bestätigt: Lilli hing am Halse des Jngenieurs Ger lyard Siebel-s- nno vor den leibhaftigen väterlichen Augen des Herrn Stadt raths wurden eine Anzahl oon Ver lobnnasliissen gewechselt Diese Frechheit machte ihn völlig toiderstan-dslos. Und da svie Frau Stadtrath diesen Umstand zu einer eindringlichen Auseinandersetzung austrat-sie aämmserte dem alten Herrn schließlich vie Erlenntniß aus, daß er gegen die Macht der Liebe und die Un verstorenbeit von Gerharo Siebelg ans vie Dauer doch nicht würde an kämpfen können. Also fiiate er sich knnrrend in kac Unvermieidliche »Aber das sage ich Tir,« wandte er sich mit dedrohlichem Zeigesinger an seinen freunolichs lächelnden Schivie aersohn, der inzwischennoch eine er lledliche Anzahl Niclel gesunden nnd Licht gemacht hatte; »die oiertsansenv Mark werden abgezogen!« »Einverst-anben. Und außerdem werde ich Dir noch- aratis eine richtige Gassubr herstellen damit solche Sa chen nicht wieder vortonimen.« Darauf beorderte der Herr Stadt raih vier Fleisches Hiesiges —- um die Verlobung zu begießen —---«---O Ok-— « Der tolle Graf. Stizze von Käthe Simon-Sty Jhm .var’g recht, oaß Die Leute oiele Meilen im Umkreis seinen eigen:l-ichen Namen um des neuen willen, Den sie ihm gegeben, vergessen zu haben schie nen! Rnno von WaltenriesT so hatten mindestens-—- ein Dutzend Abtörnmlsinge des alten Geschlechte geheißen, die aus Schloß Bsaoenbach einst l;ansten, und er trug denselben Namen! Ader er haßt-e das Atte, das in vorgeschriebenen Bahnen weiterroll:e! Nachlebend, mak oie Urahnen angestreng: nnd Verzeh: resid, mas- jene erwarben! --- Ware nicht tausendmal tüchtig-er, Denn er sich anrichte. Er lyare kaum zwanzig Jahre ge ·;iihik, ali- vie Eltern binnen Jahresz srist —·— am Typhus, der sich trotz aller Vorsicht auch in vie gräflichen Gemä cher eingeschlichen hatte — ihn allein ließen und er, nach der Großjiihrig loitäertliirung als Herr und einziger Erbe aus Schloß Bodenbach einzogl Seine Matt-er nzar eine taltverschloss sene Naiur gewesen und hatte an dem leidenschafiiichen Finanzen piejl gesäu diatl Nicht, ais vv ne eg an guten Lebt-en nnd barst-n Strafen hätt-e fehlen lassen, nein, nur an dem einen, NI sie alle nicht entbehren können, ohne Sara den an ihrer Seele zu nehmen, an rer Mutter-hiebe, die mit dein Kinde jubel: unr- weint, und Iie strafend liebt nnd liebend straft-! Annw- Vaxer war ein still-er Mann. Eine Felswand ans Kälte und Vor nehmhesit hatte sich zwischen Uns-Maß berrfchaft und der Außenrveii artige thiirmt. Kur-o aber kvsollte sie stürzen! Er woll:e Mensch fein! Er meinte durch fein tolles Leben don dem Extra platz, den Geburt nnd Reichtbum ihm angewiesen han«-. herunter zu steiaen und sich damit seiner Würde und Isar nebnrhesii enti!eidend, ein Bruder aen Gebirglern zu merken-! Aber es .rollte nichts werden, ob er im Gasthanss zum »Goldenen Eber« die Nächte durchtrant ursd durchsjubeite, ob er ihnen durch foine wilden Neiterstiicie Staunen ab zwana . · Die Gewohnheit, in dem alten Geschlecht ihren Herrn zu sehen, war stärker-, als trTe junge, ipriibenae Tollheit, die sie unsicher machte! Sie schütte tsxn die Köpfe nnd spotteten auch wohl, wenn er fern war. Er merkte von dem allen nichts-! Er rollte weiter und -tr·ant, um iden brennenden Durst, der in ihm giiiizdev los zu werden! Aber es half seiest-, er durfte-te weiter, denn ein Fünkchen Gutes hatte sich in ihrn errettet und das lechzte nach irgend etwas, nach einer Hand, dsie ihn aus Dem Sehkamm zeig, nach einem Herzen, dessen Schlag er an rem feinen fühlen konnte-! Und es gab eine Hand und ein Herz, die ihn hätten zur Umkehr bringen können — sie gehörten einem stillen, lieben Geschöpf mit großen Kinder sag-en nnd einer Seele, die nicht muß-— T-L- daß Leg Manne-.- Begehsren sein ichlsknnnfter Feind ist! Sie ivar resi Ilten Schloßgärtnerg Enkel-in! Und der tolle Graf hatte gemeint, sie pflü en zu tiinne . .vsi«: jede andere Blu me. Doch er heute nicht mit dem Mißs haarsigen Mann aerechnet, der iiber der jungen Rose wachte. Und eines Abends-, als er zu dem kleinen Weiher ging, ivso er die schlanke Kinder-gesta« mußte, da hatt-: statt ihrer der Alte auf dem tleinen Bänk chen gesessen und hatte zu ihm gespro then: »Herr Graf, Sie haben viel auf der Welt, wag Jhnen gehört nnd mit dem Sie thun und lassen können, was Sie soollen -—— aber ich habe nur das Eine das Kind meiner todten-Tochter, unid das schiitz’ ich- mit meinem Herz dlut.« Da war etwas wie heiße Scham über Finno oons Wsalkenried nelominen und er schlich davon wie ein Dieb. Seither trieb er’5 toller wie je zuvor. Ein kühl-er Herbstaherrd war’s, auf dem Schloßhof herrschte noch ein zu die"er späten Stunde ungewöhnlich-s Le n, die Jnspettoren rannten auf geregt durcheinander und der alte Förster murmelte Veriviinschungenl Ein Wilddieb, der gen-an in dem gräf lichen Revier Bescheid wissen mußte, ltsatte dem Schonitand einen Besuch abaeiiattet nno drei Kapitalböcke mit-i gehen heißen. Wer anders, als Der »rothe F:«ait,i«, dein sich seit ein paar Taaen die Thüren Des Gefängnisses geöffnet hatten, konnte der Thöter ge .oesen sein! Niemand als er, rer ein« stige Gärtnerbnrsche, t'annter die ver. schlunaenen Pfade nnd versteckten Hütten der einaelzeaten Thiereso ge nau und außerdem bewiesen oie im feucht-en Sand deutlich sichtbaren-Fuß spuren ——- neben rer nortnsalen oie Des Stelzbeines —- zur Genüge seine Thä terschaft. Sie waren alle empört, denn der sSchonstand galt ihnen seit jeher als ein geheiliziteg Fleckchen Erde, das aie Unbernsenen tanm »in betreten xoagten! Als Knno von Waltenrised die Hunde heraitpiiff, zwei auf den Mann oresiirte riesiae Doaaen uno sich eine Flinte brinaen ließ, trat der alte Zchloßgärtner anf ihn zu: »Verzeihen Zie, Herr Graf, aber iet hab’ Sie ani Dein Arm getragen nnd inein’, daß ich mir Deshalb anch eine Bitte erlauben darf: Gehen Sie nicht mit, Denn der »rokhc Franz« hat einen Haf; anf Eke, nno ich siircht’, er lennt bessere Versterte, als wir beide zusam men!« stnng von Waitcnried sah ihn fest an. »Seid ia ans einmal mächtig besorgt um mich, alter Mann!« lachte er, »aber wißt Ihr, Feigtinae gab eg nie mais- in unserem Geschlecht nnd ich inöcht’——— in Dies-ein einen wenigstens —— mich nicht vor den alten Herren in dein Rit:ersaal zu schämen haben!« Er faßte lässig at den Hnt nnd ging in oen Wald. Mit heimliehem Seufzen sah der« »Bitte ihm nach. stuno spähte mit scharfen Angen, in den vier Haß glühte. vorwärts . . . . nicht zuriick sonst hä:te er in eini gier Entfernung eine leichte Gestalt, die hinter ihm herglitt, nnd mit aninert ssamen Anaen in ieoeg«CJebüsch angte, gesehen. Des Schloßaärtners Anne rose tvar’s, die est- zn Hans nicht ertra aen tonsnte nno ihmnachgelanfen war, ntn ihrn nahe zn fein, in oer Stunde ver Gefahr! Eise kannte jeden Win tel und Schleichvea in dem alten Wato nnd war fett überzeugt, oen iste liebten schützen zn können. Und plötz lich späht sie in eine oon Moral-enge striipp überwucherte Vertiefung tin-d Leicherlbtiisse übersieht ihr schmale-L Gesichtchen. Schiinntert da nicht das rothe Haar des Franz durch die Blät ter. Sie gleitet zu Boden und rutscht nnhiirbar auf dem glatten Boden zuei «-- I- -- ZEOiZz FmZC Its Uns-Akt- Inn sp, « .,. .-. Anlchlag, das Gesicht oerzerrt ianth nnd Todesangst, Die Hand aber in reaungzvoller Sicherheit! —- Sie iviro ganz ruhig. Wenn sie ihn, den Gra fen, auch nicht lieben und siir ihn les lsen tann, ones-Sterben siir ihn darf ihr Niemand wehren. ilno sie tritt zu einem schmalen S-eitettpiad, der Dirett ans das Versteck des ,,rothen Franz« stös7t, Des mit brennenden Augen die Gestalt drei Grasen verfolgt, um, wenn er in die Lichtunq tritt, Feuer zu gehen! Jetzt, setzt, noch ein paar Setnnden, hilf Dn anter Herrgott im Himmel, sie stiirzt sieh von hinten ans ihn und schliiai ihm das Gewehr aus Der Hand! Dabei verliert sie dac Gleichaeswicht, unt- aleitet ans dem schliipsriaen Boden aus-, in demselben Augenblick, als der Schuß losgehtI -—s Ein Schrei hallt durch die Lüste, ein samt-senden toeithinsehalienoer, der nichts missen will von den Schrecknis sen Des Todes-! Annerosse liegt im Moos und leise sickert das Blut ans einer Schulterwuneer! Jn wenigen Minuten ist der Gras zur Stelle, der »roth: Franz« steht ihm mit wuthentstselltem Gesicht entge gen, swas hilft ihm Das Fliehen, Die Doggen sind zur Stelle; sie fassen ihn an und er kennt ihre Zähne. Sie ha ben ihn eisensest! Des Grsasen Blick fällt erst aus die regungslose Gestalt am Boden. Jn einer Seit-ni- wiroihm der s »Hu I«-·s-«- - Dämmerung Don hie-Un stocks Pv dijmmm Man, Und durch die Stillk stammt im Zruiflithtfthkin Aug fkmkn Imanmarqmn häufen-ihn Der Grim- Hliin kksring Hi m dsk Smnd gkitinmn qui dirs-n fPon. 1,In«Spmti:kiII-.Ist41irh mit dkm Mkhmutlzlsnxc Drin skhnjnmtssonh Dir-, lnizokmnut, III-di Ihn mkjnk Skklk schluchzknd nknntl Im Wicht lang, Uon duntilrm Brimwkh flisfmnd üvkkyoukm, Dir wrer Ruhr-M noch Bist-nat Mant. laanszsc Zusammenhang klar, er bettet « Annerose in sein-en Arm und giebt ihr. tausend Schmeichelnamen. Unsd er - kann nicht anders, die vergl-endete und . durchtolltc Jugend sie kommt mit dem Vorwurf dseg verfeylten Lebens zu ihm, und er weint, um sich und um das Kind an feiner Brust, das für ihn in den Tod ging. Er thut noch mehr, er, der toll-e Graf, dem das Heiligsje aserade aut aenua zum Spott war-, er bittet, daß der Herrgott ihm die junge Menschendlume lassen möchte. Der alle Sclzloßgäriner klagt-e nicht, als er dem Grafen die leichte Gestalt aonimmt, er hat feine Frau begraben, den Ech..oieaersohn verloren und sein «einziq Kind hergeben müssen, jetzt ist Die Reihe- ·am Samen Aus der Justmktionsstimdr. Unteroffizict sbei Erklärung des Unteroffizers mit und ohne Portes - pee): »Was giebt es also für Unter offiziere?« Rekrut: »Es giebt Untetoffiziere mit und ohne ——« Unteroffizier (nachhelfend): »Mit und ohne Pokte —« Rekrut (zögernd): ,,Porie —« Unteroffizier »Na raus damit!« Rettut (freudig): ,,Portemonnaie!« Schlimm-e Lage. » Onkel: »Du kannst wohl garnicht mein Ende erwarten, um meine Erb csf».cd ssnnsal »Und-thust Y« WNEffu ,,Ach,On-ke1chm, mi: ein das wirklich nicht so sehr. Nur meine Gläubiger sehnen den Moment herbei." Das ändert die Sache. Fremden »Wie toninit es, daß die meisten Geschäftsleute dieser Stadt »den ganzen Tag im Wirthshause zu brin"gen?« Einlseiniischen »Die Leute sind eben liier sehr solid, die gehen Abend-z früh zu Bett.« Stolz« »Warst Du schon in dem neuen Re staurant »Zum Hadgburaer«? ,,Ob ich da war? Ich bin sogar der Erste gewesen . . . der herausge schntissen morden is1!« « Zu vicl verlangt. Direktor: »Ja dein neuen Stück müssen Sie unter Anderem ein Glas Wasser trinken!« Schanspielett »Nee, als Heldendak steller bin ich nicht engagirt!« « » ! — « . i Jqq Nralistiich. Fräulein: ,,.5iönnten »Sie wohl ans Liebe ,-;n einer Dame .r.-:i:nfinnig wet den-Z« Herr: ,,(«-tlanl«-’- kann-, Fräulein, du zitiizce sie schon schr, sehr viel Geld Olivens« Dir Mriiflr. lFIalseU »Ich nsill doch einmal seiden, ob ich nicht auch etwa-J Großes werden tann!« Ho sprach das «12ijnltchentiiid sing an sich ai1f;iibiasei:. Da wurde eins Jinll daraus Triftink ittriindk Sie: »Nim. menn Sie es durchaus wissen :vollen, ich habe- «.·;lvei Gründe, Eie nicht zum Manne zu nehmen !« ist-: ,,«"E-o! . .. Unid diese sind’s« Eic: »Sie und ein anderer Manni« Juni-er derselbe. Ve::l:eidiaer: »Die Untersuchungs haft wird stlineir auf dir Strafe ange rechnct ivcrdenl« Anaeklaath («oerlnmn:e!ter Schau spieler): »Sie ist aiso gewissermaßen als Vorschuß zu betrachte:1?!« Kpsif ! : Ach fo! Zie: »Wie sympathisch Ist mir dieser Dottoi, der seine Frau blos ans Liebe gebeirailiet l)at.« sc-· Usäshsklikss Ists men- nnkh häm Nur den Mann, um desseutwillen sie das that, den haßt er und der Haß läßt ihn den schuldiqen Respekt zum ersten Mal vergessen und ihn spre chen, «vie ein Mensch zum andern spricht. Er tritt zu dem Grasen und-. sieht ihm fest in die Augen: »Ich glaubs wenn «zhr Herr Vater ausstände, und Ihre Mutter Ihnen was sagen müßte, so wär S dag- eine: »Du hast das Wappenschild oerttlhnen in den Schian gezogen, und .vir schä men unJ Deiner.« Kuno von Wallenried sagt sein Wort. Und der Alte sjihrt fort, uiiil müder, eintöniaer Stimme: , »Und irissen Sie, Herr Gras wennz ich Sie wör’ nnd sueine Ohr toar nsoch nicht ganz dat« n so macht iet), dass ich aus der Welt tiime«« Der Graf richtet e sieh hoch aus. »Ja halfs mir saaen lassen, weil Ihr doch ihr Großvater seid, Schl es; aärtner, einen anderen txiitte ich zu Boden taesehtaaein und was das »aus der Welt gehen« betrifft, so tann ich’L nicht, denn mein Leben aehört jetzt der an, die da bleich und still liegt, und die doch nicht sterben «vird, soeil sie eine Ausgabe zu erfüllen hat, die sie besser kennt, als rIhr nnd irhsl« Damit geht er hinaus Dag Unalau uiche aeschieht Anne rose kommt zum Be« Vußtsein nnd die sunae Wiscrstandssalnqteit unterstützt durch die ersten medizini schen Kräfte, siihren sie der Genesuna entaeaeii, Und heut ist sie zum ersten Mal außer Bett —- Die Ottobersonne lacht oom Himmel und vom Dorstirchlein liiute t sie das Erntedantsest ein! Nach der Feier im Gotteshause versammeln sie sich alle in der Vorhalle deLs Schlos ses, um die reichaeschmiiette Krone zu bringen und siir ihr Spriichlein Geld und Geschenke eiuzuheimseH So war es seit langen Jahren, und so ioirdszs auch heute wieder sein! »Nun dantet alle Gott,« klingen aie alten und jungen Stimmen iu Hier Ipo hen, eichenaetäselten Halle und der araubärtiae Aufseher tritt oor und wünscht, ivie alljährlich dem edlen Herrn Wein, Geld und Braten, Ge deih’n und Segen, Vieh und Saaten, dem Rübenstand, den Schonunagtvn en, zur rechten Zeit, die Hart und eaen. Der Gras nickt dankend und tritt z näher zu der Menge. ps-« »wu-» - lich in Dich verliebt, bevor ieli um Dich angehalten l)adc.« Sie: »Ja, aber nur, weil ich — nn heimlich »ic! Geld ais Mit qiit in Ang sicht gehabt ha: t·e!« Moder-te Dienstboten. Freundin mik- Zinxmex ::r1r::«u): ».il««kr, Filum Du mnhlfk »Juki- im Wohnzim met den siaffeem Filamz ,Jci, in der Mich 1m i ich es niclii il)sm, ort macht Da NisiiiJfch unsere Köchin nemö5.« Perirvmk « « X7"«—" "«" "——1·«—i l i »Ich mochte nom em Paar Worte an Euch richten, Leute,« sagte er mit weit lsinschallender Stimme, »ich alanb’ im Sinne meines todten Herrn Vaters zu handeln, wenn ieis meinem Hang eine Herrin aeb’! Und wer sviire würdiger dazu, als jene, die ihr Leben für mich opfern ;vollte.« Leise trat der alte Schlrißaärkner die hochergliilsende Annerose in dee Grasen siarte Arme. »Hier ist sie, Leute!·' Da braust cin Jud-ein und Jan szen durch die Menge, die Jungen stürzen vor und strecken in hellerFrende dem Brautpaar die Hände entgegen» nnd die Alten lüften in stiller Bedächtigteit ihre Etappen. Und noch einmal tlinat’s-—« wie leisesv Beben zum lachend-en Himmel: »Nun dantet alle Gott!« Dann ar hen sie langsam von binnen, mit dem sicheren Gefühl, es wird fortan aut« mit dem alten Geschlecht derer von Waltenried bestellt sein, denn iiher dem tollen Grasen wacht die Liebe. —-—--.--.-—--— — Wirth: »Das ist eine fatale Ge schichte! Ein paar Mal hc.b’ ich Hasen braten vertaust, jetzt bin ich wegen Wilderns angetlagt!« Freund: »Können Sie sich denn da nicht rein waschen, Herr Wirth?« Wirttht »O doch... aber dann ißt kein Mensch mehr hasenbraten bei mitt« . Wo sind die beiden llutomobjlfahmp