Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, January 16, 1903, Sonntags-Blatt, Image 14
Oft-et Istssesmf im M sum-get ..«·-- ··········· No. 35. Jch XII Die Sach den zweite Ge danke gen-we un den mein Meinb ge tschthnschL Jch den das Tie wohrg Bißneg « inieietiie ge W Mppk Wisse Se ed is doch so e Sach, ich lewe doch setzt schon die lange Jaire mit Den Philipp, was mein Hof-band is und bedient ich, duhn ichs besser die paar Jähttlxr wos noch nemme kann mit ihn noch fee-we. Dann is noch can leeres Ding un das is auch akia im pohtienL SehnSe Oe. unser ganzes Pmppettie is in den Philipp sein Rande un wie deht ich dann so stehn atiiaui den Phil? Wei ich könnt ja gar nit erfordern zu lewe Ich müßt chaffe for mei Lewe iu mache; metibie ch mißt den Waschtobb dritte oddser als Schirobblehdie gehn un Das gleicht e Lehdie von meine Eitjuteiischen un meine Riefeinement doch auch nit un dann die KiiM Was könnt ich die als alleinstehende Jungfrau for e Ettjukeh schen gen-welk For nll de Riesen nn e ganze Laii mehr h-n ich mein Meinii affgemacht daß ich roch besser war ie bis der Phil widder heim komme dnbt Er ist bis Fest noci.i immer windet lot-une. biknbs er is cns Brot aeivökmt In das is mein einziqe Habt-. Es hot - nich auch arig getickelt, daß alle Lei! so gut von den Philipp spreche ruhn. bei den Wiedesweiler is es off Kohrsi Icos Bist-seh der weiß gut genug, daß set Philipp widver komm-e duht un W er dann ausfinne bebt, daß er ihn schlecht gemacht hätt, Dann wär er en gut-e Kosticmer schei« Jch hen mich in die legte Zeit immer bei die Meers Veilern uffgehalte,«bitalis sie is doch immerhin e Frau wo mer mit tat-te kann un wo ebbes von eim lerne kann Ich hen ihr manchen Peunt gewwe, wie ihren Hosband triete soll, bilahs irdische mich un Ihn-e, is se viel zu gut zu ihn-. Der Wevezweiler is ja åhltecht. atrswer et drintt e wenig viel. Pch weiß ja gut qenug, daß en Sa Ithtrkieper kein Tempeyenznmnn fein lau, awwer es is does keine Nessesi thee da, daß einer drinte muß, wie e Rh- Jch hsen schon oft genug gesehn· biß annere Saluhnwerthe, wann se setriet wer’n, e Sickahr nemme, aw-. wer der Wedesweiler nimmt immer e Pol-nie Wein Klier obder en Brehndie M ich kann gar nit sehn, wie der Man das stende tan. Ich denke, er sucht mehr an feine Drints wie an Ue Sickahrs un for den Riesen duht et liewer seine Gesundheit speule, als er mit en klein-e Proffit sattisfeit -7 . Jch hen auch die Wedesweilern fsvc Etenfchen drauf get-chit, daß sie Ihren Los-nich nit so schrecklich pef ere» est Do hot se wir-wer gesagt, ich nit verstehn; der Peffer bebt Tief die Mennfohtö en Dorfcht rehse der beht einiges biete un dann mißte ; sss Keins printe, das wär ecksiickt ie wo das Bißneß etein komme hebt. ! Der Lonsch deht Geld koste un se wäre i ins Biß-es for Geld zu mache. Wann II Montfan Cis Io- Ta « bis-H- i -- -s----- — -,-- .-., , Dotscht seichte dehte dann könnte se ja im bleiwe un sich von ihre Alte ssetsippchc oder en Diich Dist «mtehl Loche lasse. Wer in den Saluhn - ht, der mißt auch ebbes warmes änges eckspecktse. Jst; sollt nor emol Philipp frage. Der könnt mich in die Lein e Ding vvder zwei sage. Sell In oss Kohrs gute Ahrguments ge ssese im ich hen auch keine Zeit rehse Ost-Ie. Jch hen auch ausgesunne, das-, «- giak nit so iesig is, en Saluhn zu tot-m Wann ich ncx an die viele mickst Drints deutet Der Wehe-weiter »Hei mich später eckspiehnt, daß das gar nit hatt wär; es smär den Weg: Osm- die Kostiemetsch Hutte Echte, ge Isicksje Drints zu verlange, dann wäre h als e Ruhc schon selbst so ussge mickst un dehte so gut stehle, daß es seit sei-n Differenz mache deht, M se behie. Wann not plentie Wiß ikie drin wär, daß wär all weis se wollte un das Riesokt wär, daß se Immer nioch besser sieble dehtr. For des Riesen bebt er immer nur e wenig sisfekente Kollet qewswe un sie dehte Dann denke, se hätte den scheust-ein Ihrdicket Well, ich muß sage, annest is das nit gediett. Ich wnnner nur, ob der Philipp auch oft gemicksieDtiusks Ienmie tmht, awwek sc- ebbes kann mer sei en Saluhntieper nit aussinne, die " we sein von ihve Kostiemetsch eweg. der Wehe-weiter mit seine Jn Fessan horch war, do hot et mich »Ist ob ich stets m den Philipp Hätt. Er wißt fett unnek alle est-its set-Ihr komme bit-ah- ei jeht e Latt M for ihn hist Ins-. Die Tempekenz Leit deh- trete, W Temzfdset zu cis-»He Ends- wär W mc IIIIC WI III etschie Lein die Seit-hit I . Ost-IMM. Mist-i I- — F II VI Optik-tm M spat sc koste XII-III » meins-Z ·"st3-Iik- U fsgsz fis« EIN III-Min- Js- »E, km sillie geworde von all den Tales bilahs ich den gar nit ausmache könne was er ennihou gewollt hoc Wie mer noch do zufornnie hocke, do is der Nehmt rier komme un hot en Brief an mich un ein an den Wedeiweiler gehabt Die beide Briefe sin von den Philipp getpeie un ich hen mich doch so gefreii, daß ich ganz vergesse hen zu lese, was er eigentlich wollt. Schließlich hol die Wedesweilern gesagt, ok ich dann nit neugierig wör, was in den Brief stehn ; deht Do hen ich erfchi den Brief ge lese. Es sin nor drei Lei ns gewese; all woi der Pbil geichriwwe hot, wor, ; daß er in zwei odder drei Dage heim s wär, bitiahs er hätt alles gedahn was ( zu duhn wär. Do sin ich doch so froh i gewese, daß ich den Wedestveiler geiag » heu, er sollt emol die Schentrlmönner in sein Plan frage-, was se an mich nemme. To hot er gefchmeili wie e Gariehäschse un in leß denn no ieim den ich e Bill von drei Dahler un e ’ halb zu bezahle gehabt. Ich htn aw: H wer nicks drum gen-we- Jch sin reite- ! weg heim gange, hen vie Kids verzöhli, ; daß ihr Po bald widder komm-e dehi . un daß se sich zu freue hätte wie kreh fig. Do ben se gelacht un in meinem iwwerwallende Freudensgefiihl un in meine tin-blicke Herzensgieie hen ich ein j nach dein anneren ganz fekchierlich oer- ; hanomatfcht For mein Phil is mich kein Opfer zu groß un die Kids misse sich behefe odder ich will den Riese wisse weih. Mit befie Riegardss . Lizzie Hanffiengei. W siecheneeeei in amt- seie. DagLobspdes Gersiensafies hat man auch schon m oet «guten alten zerr uesungen, und das »Brauen" war auch amals schon eine überaus wichtige. Bornahme. Es gehörte aber lange Zeit hindurch einzig und allein zu den ; Obliegenheiten der Hausfrau, und ; vielfach galt geoade diejeniae fiir beson ders tüchtig, die ein schmackhafte-'- Bier zu brauen verstand. Noch langeJabre, als die Bierdvauerei längst ein selbst ständig-es Gewerbe geworden war, ge hörte das Bietbrauen in vielen Häu , fern nach wie vor zu den übrig-entsaug baltungsforgen. Wenn die Kinder in Notdfriesland das Erbe ihrer verstor benen Eltern theilten, dann wurde auch allemal festgestellt, welchen Bart sie an dem Brautessel baben sollten. JmAllgemeinen darf behauptet wer :den, daß die Brauerei zuerst in den : Städten feldststiindiaes Gewerbe ward. YDie praktischen Niederlander waren es, welche damit den Anfang machten. lVetschiedene Städte Deutschlands folgten dabei sehr bald nach. Alten Nachrichten zufolge hat es in Erfurt und Köln z. B. schon zu Anfan des dreizehnten Jahrhunderts getoer liche Brauereien gegeben. Die hansestädte Hamburg« Liideck und Bretnen scheinen . bald aesvlgt zu sein. Wenigstens führten diese im vierzednten Jahrhun dert ihr Bier nach den nördlicher ge » legenen Ländern hin aus. Wenn man fedo die Anzasl der an den einzelnen Ort chaften betet-enden Brauereien in’s Auge faßt, dann ge bührt.Erfurt der Voizug. Dort wur den im Mittelaltet einmal nicht weni ger als 632 Merbrsauereien gezählt. Es handese sich dabei um eine von den Patriciergeschlechtern aus übte Jn dufirie, von welcher die tiiiin tigen Bür r ftreng ausgeschlossen waren. Nach ster, von dem Rath der Stadt über wachter Ordnung, ging der Bietoer lau-f, das .,Bieraufthun« der Reihe na . Jm lit. Famyunvert war in oen Straßen Erfutt’r? der »Ein-Ausru fer« eine der bekanntesten und belieb teften Versönlichteiien Wenn er sei nen Ruf: »Hol’ in! Hol’ int« ertönen ließ, dann achteten die Bürger genau darauf, welcher Bierbrauser heute sein Bier »aufgethan« hatte 1283 gab es in Erfurt kaum eine Gasse, die nicht 5 over 6 »Tabernen« auf-zuweilen hatte. Da rotteten sich oftmals 500 oder gar 600 »Kneip inechtse'« zusammen, durchzogen, mit Kniitteln und Schwertern bewaffnet, die Straßen und warfen Demjenigen die Tbür ein, der nach ihrer Ansicht widerrechtlich Bier verzapftr. Meistens gab Der dann, damit man ihm nicht an das Leben ging, sich willig in ihre EinnaeL Geiste-em- Gewissen-essen Der französiiche General Faderot schildert im Gaulois seine Kriegsn lebnisse iAm Jahre 1870. Man liest dort u Azolgendek »Am 28. No vember, gegen 11 Uhr Vormittags gab es beim Gouverneur (vr;n Paris) eine Art Kriegsratiy. Ich hatte Den Ge neral Ducrot bis zum Loupie beglei tet. - Daich annahm, daß die Sitzung lana werden würde, ging ich zu Voisin früljftiickem Pollen Sie Ein-honteu riissel essen here hauptmannk fragte mich ichder Besitzer des Hiielö , le Lauten-Eis Feli« fu«-te ich. M i al XVI Tisch-is Allitåälitcheh .me;s get —- usseze e —- p k set ie- akphqukemnfi Ei ipsx » einfach köstlich . ließ mir " ein zweites Stil-Mem its-göss- Wirt ins p k s mis, eint-sie ki- dek Geschäft-fif ree. « Lisetka Ungefähr 15, 000 r: pr- soph ..««! pessinank weint er« in meinem Wir war nachdenklich acme »Und Sie Mist-Du Wer i« faaie Daich seicht TM »Wer a e3.« Daiiflpche ein ,mcti1er ar, ir siif Levis lesbantenriiffel ver Mit Mit- Und-i h d . sehst-if war, Gwsnecäßlua — E ! « « rcoksische Sah-in -Rovellette von Alexij Bouvier. Schon seit langer Zeit hatte manf diese Veränderung bemerkt, denn in den kleinen Still-ten geht nichts unhe mertt vorüber, besonders in Korsila. wo die Leute alle mehr oder weniger mit einander verwandt sind. Wir befinden uns in J., etwa 20 Kilometer von Bastia, einem kleinen Orte, in welchem Taddeo Carpi als Steuereinnehmer angestellt war. Seit einiger Zeit hatte sich Taddeoö sonst so ruhiger Charatgxr wesentlich verändert· Er wurde seltsam; jeden Augenblick war er zerstreut; plösliche Röthen stiegen ihm ins Gesicht; zeit- ( weise sprühten die schönen schwarzenl Augen unheimliche Flammen: man hätte glauben tönnen, er wolle alles ( um sich her aus einmal sehen. Trat man unversehens, ohne vorher ange llopst zu haben, in sein kleines Bureau, so fand man ihn, die Stirn in den häuten vergraben, ins irgend eine dü stere Träumerei verloren, aus der er nur mit wilder Vertvunderuna, wie ein Geizhals, der aus seinem Gelddersteck ? kommt, erwachte. Noch am vorigen Tage war Ange lina, seine tleine Tochter, die er an betetie, ganz leise an der Lehne seines Sessels emporgetlettert, während er seine Berechnung-en ausstellte; da hatte sich Taddeo mit so böser Miene um gedreht, daß das Kind Furcht bekom men und sich erschrocken hinter den Röcken seiner Mutter versteckt hatte. Ueber das alles schwatzten die Leute unter der Statue der Madonna, die sich aus dem Brunnen des Platzes be findet, und die bösen Zungen verrich teien munter ihre Arbeit. Tab-den war ein Mann von vierzig Jahren, der in der ganzen Gegen-d so wohl wegen seiner persönlichen Vet dienfte, wie auch wegen des Namens, den er trug, geachtet und geehrt wurde. Die Carpi sind eine Familie von »Korporalen«, jenes tot-fischen Frei beitsadels; ihre Redlichkeit ist sprich wörtlich in einem Lande, wo selbst die Banditen ehrlich sind. Aus den besonderen Wunsch seiner Mutter, einer hochoersiöndigen Frau von berühmter Schönheit, hatte Tad deo seine Studien in Paris gemacht, war aber nach J . . . zurückgekom men und hatte eine-Verwandte, Katha rina"Bollini, die Tochter eines Vetters aus Bassia, geheiraihet, die Taddeos Mutter selbst siir ihren Sohn gewählt. Dieser Ehe waren Angelina und To rnaso entsprossen « Tomaso hatte eben sein 10. Lebensjahr erreicht« während Angelina 9 Jahre zählte. Jhre Groß mutter schlies schon seit langer Zeit unter dem grünenden Rasen. So lebte Tabdeo im Schooße einer prächtigen Familie, von Jedermann durch seine Stellung als Steuerein nehmer geschätzt, als glücklicher Vater und beneideter Gatte, als er plößlich schweigsam und unruhig wurde, ohne daß man sich zu erklären vermochte, warum. Katharina galt, selbst bei ihren Nachbarinnen, als das Muster der häuslichen Tugenden; die kleine Angelina wuchs jeden Tag an An rnuth und Gesundheit; Iowa-so hatte seinen Eltern noch keinen anderen Grund zur Unruhe gegeben, als eine für sein Alier allerdings etwas vor zeitige Reise des Charakters. Ci- mak Kot-se vom sie-W bis tu den Füßen, und seine tleine Schwester war das getreue Ebenbild Taddeos. Da gegen lebte in Tamaso ganz und gar die alte Angelina Carpi, die strenge, prächtige Großmutter wieder auf. Als Tamaso eines Abends von dem Sumpf, in welchem er Steinbiibner gejagt, heimkehrte, blieb er bei dem Brunnen der Madonna stehen, um sei nen Durst zu stillen. Uebrigens be merkte er auch von diesem Plane aus das Haus des Giuseppe Rubbio, des Vaters der Giuseppa, die stets mit ihrer Nachtigallstimme sang. Tomaso hatte fiir den Rubbio ein paar Stein hiihner beiseite gelegt. Doch die Thür blieb hartnäckig verschlossen, und die Nachtigall ließ sich nicht hören. Etwas traurig eilte der junge Jäger seiner Behausung zu, als er zu bemer ken glaubte, baß man überall vermied, den Abenbgruß zu erwidern, den er den anderen zu theil werden ließ. Er siiblte sich als den Gegenstand einer öffentlichen Beleidigung, und das Blut strönrte ihm zum Herzen. Nun ging er ozrade aus den nächsten, ber ihm in »den Wurf kam, zu und sagte zu ihm: »Was giebt es denn?« »Der Jinanzinspektor ist gekom neen,« versetzte derAwgerevete, »Du bist zu lange aus der Jagd geblieben« »Nun, und?« fragte Tomaso. «Geh’ fchnell,« fuhr der andere fort; .Deine Mutter weint Tmnaso blieb einen Augenblick un beweglich; er verstand nicht. Dann fuhr er plöhlich rnit der haub nach der Stirn, unb man sah ihn am ganzen Leibe zittern. Auf der Schwelle be hanses erwartete ihn Kaiser-n a; ge nebede weis Iieeinse st stand PHO- giebt keines Aas-i met-Flotte ihr ers-IesV -Ut O M« Mit-. - «Wer knac- toi erstem Wege der Schnab- M de , . «Mthsfiua Besi · erlisite der ngeMarm in ernstem Tot-, »Unser Mann ist mein Date-« .« M ohne Mit «,»-.-f., . sp» « .. — sicht seiner Mutter zu achten. trat Tomaso in das Ourearn in welchem der Jnspeitdr, ein großer, blonden nach junger Mann, zum lesten Male die Ausstrjlungen der Steuereinnehs ij pki.su »Mein herr, « sagteer zu ihm, «wie viel fehlt?'« .Jch weiß es noch nicht, doch der Betrag ist hoch.« Tamaso nahm sein Gewehr und ver ließ das Haus. Katharina brachte die Nacht damit zu. Angelina einzuschliisern, die von dem, was vorging, nichts begriff und um die Erlaubniß bat, ihr Väterchen umarmen zu dürfen. Am nächsten Tage. bei Sonnenaufgang, tehrten die beiden Carpi nach Hause zurück. Tad veo hinter Tomaso. Wo und- wie sie sich getroffen hatten, und was zwischen ihnen vorgegangen war wird nie se mand erzählen tönnen; jedenfalls war der Steuereinnehmer feinem Sohne gefolgt. »Sede Dich hierher,'k sagte Tomaio, »und erwarte mich.« Taddeo seyte sich in den Winlel am Herde, ohne die Augen zu erheben. Angelan war auf ihn gestürzt, doch ihre Mutter hatte sie zurückgehalten Nach Verlauf einer Viertelstunde lehrte Tomaso mit dem Iinanzinspettor zuriiet »Mein Vater mußte dringend nach Bastia,« sagte der junge Mann, ,.er bringt IS Geld zurück. " Der Jnspettor begriff und zog »sich stillschweigend zurück. »Wiinichest Du auf dem Grabe Dei ner Mutter zu beten?« fragte Tomaso nun, indem er feinen Vater starr an sah. »Es ist doch heute nicht der Jahres Lag ihres Tades,« versetzte der Steuer einnehmer, der plötzlich in seinem Sohne die alte AngelinaCarpi wieder zusehen glaubte. »Dann,« fuhr Tomafa satt, »gel)’ in Dein Zimmer und sbesOrge das übrige; meine Mutter, meine Schwe ster und E,ch wir werden biet bleiben und Gott für Dein Seelenheil bitten.« Taddeo erhob sich entsetzt. »Ich soll mich tödten-" Auf diese Frage begnügte sich To maso in feierlichemälone zu antworten: »Es hat keinen Taddeo Carpi in un serer Familie gegeben« Der unglückliche Steuereinnehmer wandte sich nach Katharina, seiner Frau, um, doch diese schlug ein« großes Kreuz und nahm ihre Tochter in die Arme, als wenn sie sie vertheidigen wollte. Das war der Gnadenstoß. Taddeo widerstand nicht länger und stürzte in sein Zimmer. Du hasteine Stundef rief ihm sein Sohn über die Treppe nach Eine Todtenftille herrschte im gan zen Hause. Katharina war vor dem Kruzifix niedergetniet und betete mit halblau ter Stimme ihren Rasentranz. Tomaso stand, an einen Schran! gelehnt, in tiefes Sinnen verloren und lauschte aus das Ticttack der Uhr; das uner bittliche Kind zählte die Minuten. Oben ging Taddeo mit großen Schritten auf und ab, und seine Stie fel tnarrten auf der Diele Plötzlich rief eine verzweifelte Stimme in das entsekliche Schweigen: »Angelina, meine kleine Angelina!« »Mein Kind, « sagte Tpmasp, «geh’ hinauf und umarme DeinenVater und t---I t4—.fl .» .-. — c ........ tut-us- suyiicu :si(5-I:t Mlulil(t, LJU kannst ihm sagen, er babe noch zwan zig Minuten.« Das kleine Mädchen ließ sich das nicht zweimal sagen; sie ltiirzte Taddeo in die Arme, den sie oergötierte, und bitteres Schluchzen mischte sich in die Lieblosungen des Kindes »Du bist wohl unartig gewesen« sagte sie zu ihm, »daß man Dich zur Strafe einfchließt7« Endlich, als nur noch fünf Minuten fehlten, rief Tomaso seine Schwester herunter und lud lein Gewehr. Katha rina hatte sich leichenblaß erhoben und sah ihren Sohn an. Die Uhr sing an, die Stunde zu schlagen, und beim letz ten Schlage hörte man einen Körper auf die Diele fallen. «Muttet,« sagte Tomafo, »ich bin bat Oberhaupt der Familie Carpi: die Ehre ist gerettet; die Großmutter wird zufrieden sein« Arn nächsten Tage fand die Beerdi gung Taddeos statt, und die ganze Familie folgte, Tomaso an der Spihr. Katharina, die zu hause allein ge blieben war, weinte bitterlich, denn sie liebte ihrer Gatten. Doch als ihr Hohn heimkehrte, über gab sie ihm m:1 trockenen Augen- die Schlüssel des haufes. s—---·-.—-——— der-ists ine- deines Aus London berichtet man: Der überreiche heringssang der englischen Ostkiilte hat in diesem Jahre eine ei genthiimtiche locialötonomische Folge gehabt. Seit Menschengebenten ha ben nicht so viele Brautleute in den betreffenden Kirchen fiir den Weih Iachsinonat oen Eintritt in den Stand der Ehe beschlossen als heiier. Ei wird aus allen Mittenortem in benender Tisch lang und namentlich bie herings Brei betrieben wird eine wirtliche oth der Geistlichteit berichtet; an einigen Orten hat man eu dein Authiilfimittel ber Massen raiiuna sanften Hoffentlichhe lamint auf biele glitckbaften Folge-f dsg klug-langes nicht allzu reicht r Kaserij antreten - in ges-i -Wnieivikk als-stille andern glauben und bitiiinier, als er lelblt glaubt. i . . i -.! ——. Anat-Erw. Im Zeitalter der Vorgiat Schäd liches in Nahrungs- und Genuß mitteln. Es giebt gistfriohe und qiftscheue Zeiten. Wenn man unsere wissen schaftlichen Zeitschriften durchliest, möchte man fast glauben. wir leben in einer giftfrohen Epoche. Täglich wer den neue Gifte entdeckt, aus Pflanzen und Thiersöften solche ifolirt. wir se hen, daß vie Wirkungen ver tranlbeit erregenoen Ratterien auf Giften beru hen, vie sie provuciren, nd wir wis sen auch heute, daß nser Körper selbst Gifte herstellt, die uns unter Umständen schädlich werden können Aber dieses alles berechtigt uns noch nicht, unsere Zeit für giftfroh anzu sehen. Unsere Beschäftigung mit die sen dem Körper schädlichen Substan zen en:ipringt vielmehr gerade dem entgegengeseyten Gefühl, der Scheu vor den Giften. Wir wissen, daß die beste Vertlssrivigung ver Hieb ist. Da rum suchen wir überall die Gifte. Wir wissen, daß eine bessere Kenntniß uns vor schädlichen Wirlungen schiiyt und einen Mißbrauch verhindert. Gerade der Veraleich mit früheren Zeiken zeigt uns, wie giftscheu wir ge worden sind. Jn striiheren Jahrhun deriem die keines der so wirksamen Gier wie das Enanlalium oder das» so concentrtrte Msorphiurn lannten, hat es zahlreiche Menschen gegeben, die ein Gewerbe als Gistmiicher und Gift mischerinnens betrieben. Belannt ist« Jes is.1,,n;«ie unt-et- den römischen Kaisern’; fl--I-..---«sk llllD splllcl llk Cl xwuuusssuuu selbst die Hochstehenden und die Fein qehitdeten sich des Gifteg bedientenH um Menschen, die ihnen im Wege stan den, zu beseitigen Jch erinnere nur s an vie Borgias. Jch glaube jedoch,! daß es in unserer Zeit nicht nur dies Furcht ist, entdeckt zu werde-n. welches den Menschen abhalt, mit dem Gift so t umzugehen wie in früherer Zeit; siirt Ien Menschen der Hochrenaissance galt T das Menschenieben weniger, die Ackyl tun-g vor dem Menschenleben Ist gestie gen. Heute muß ed ale adnorm gel ten, wean eine Frau mehrere Gäst morde hegeht, uns sie wird auf ihren Geisteözustand untersucht, wie jene Ameritanerin, die jiingst erst wegen einer großen Anzahl derartiger Morde als geistestrant in:ernirt wurde und nun mit cnnischer Offenheit ihre Tha ten berichtetr. Der Maßstab der Beurtheilung hat sich eben geändert, in oiner Zeit, wo alle Menschen so handeln, wird tein Mensch etwas Außergewöhnliches in dieser handlunnsweise finden, heute aber muß dieses Thun aus ein Manco zurückgesiihrt werden. Die Jrrenärzte kennen diesen Desett sehr wohl, sie be zeichnen ihn als Moral Jnsanith, als moralischen Schwachsinn, der durch aus nicht immer mit einem Intelli genzmangel vereint zu sein braucht. Unsere Gistscheu wächst aber immer mehr, weil wir überall Gifte entdecken. »Suhstanzen finden, welche dem Kör der schädlich sind oder ihn vernichten. -Da sraqt wohl mancher, wozu hat denn die Natur Gifte geschaffen? Nur siir einen Theil läßt sich eine Erklä rung geben. Eine Anzahl Lebewesen producirt gistige Substanzen zur Selbstoertheidiauna oder um damit die Beute zu lähmen oder zu tödten. Sie sind ihnen wichtige Waffen tm Kampf um’s Dasein, wie den Sänge rhiern die kraftvollen Ta oder das Gekjß mjk des- schsssks Las Mgklluukl Jel grob-u Lunge »v« IGif en die wir tennen ist das aher Pein oerschwindend kleiner Bruchtheil. iFiir alle übrigen Gifte läßt sich tein iZweck angeben, sie sind ohne Zweck in der Welt. Das überall waltende Na turgesetz läßt die Stoffe, wenn sie sich unter günstigen Bedingungen treffen, aufeinander reagiren und wohl- und ziele zu neuen Substanzen vereini gen. Erst unser Organismus hat, wenn er mit oiesen Stoffen in Be rührung kommt, zu entscheiden, ob sie ihm nützlich sind, seine Arbeit fördern oder schaden, die Arbeit hindern oder gar unmöglich machen. Diese setzten Substanzen sind siir uns die Gifte. Nun haben aber die neuesten Unter suchungen ergeben, daß fast jeder Stoff giftig wirken kann. Ei sind nicht nur jene Stoffs-, auf deren Be hälter der grinjende Todteniops prangt, und die nur gegen einen Gift schein zu erlangen sind. Das sind die Substanzen, welche schon in den klein sten Mengen dem Körper schaden. Alle unsere Nahrungsmittel, und noch mehr unsere Genußinittel können oen Kör per in seiner Gesammtarheii schädi gen, als Gift-e wirken. So ist jede ein seitige Ernährung als ein Gift anzu sehen Derjenige, welcher sich vorwie gend von Fleisch ernährt, schädigt sei nen Körper und versetzt ihn allmählich in einen Zustand, unter dein er nicht weiter arheiten kann. Umgeiehrt ha ben auch diejenigen Unrecht, welche jede leischnahrung verbieten und nü·r als atier leben wollen. Jüngst hat Prof- De. Baelz- Tokio iiher die vegetarische Massenernöhrung einen Vortrag gehalten. Er hat aus gedehnie Erfahrungen in dieser Vin ficht in Japan machen können. Dort lebt ein großer Theil der Landhevöliei tun-g vegetarisch, nicht etwa aus Prin eip, sondern weil ihnen die Gelegen heit, Ileischnahrun zu erlangen, hlt Er soinnte se stellen, daß stir ieienigen, beimessen einzig und al lein körperliche stungen gefordert werden die vegetarische Nahrung voll totnmen ausreicht, daß aber ftir die seist-en Ast-eite- diese Nahrung nicht i senkgn Wie der Physiologe singe W arise-M stehn die sch ent ltenen Stoffe die WYZIG VII welche siir den Körper ebenso nöthig sind wie fiir Ae Maschine, ohne deren Vorhandensein ein utes Junktioniren nicht möglich ist. nn aber kommt noch ein Puntt hinzu, worauf Baelz aufmerksam gen-echt Wir sind an unsere gemischte Nahrung gewöhnl, und nur wenige können eine so einsei tige Nahrung ertragen, wenn ei na türlich auch bei uns Ausnahmen giebt. Jeder Theil unseres grossen Nah )kuugegemischks, weiches wir täglich ; Mszhtkm hat seine Aufgabe und liißt l sich Nicht ohne weiteres einsa non der ! Lifte absehen. Das zu gro e Quan s tum des einen Nahrungsmittels kann schädigend wirken, ebenso wie der Mangel eines anderen. Der Zucker ist sür uns sehr wichtig und spielt im Lebeanroceß unseres HOkganiömus eine sehr große Rolle. ; Ein zu reichlicher Genuß reinen Zuck rers ist aber für uns schädlich, weil wir jinfolgedefsen andere für uns ebenso znöthige Substanzen nicht mehr genie ßen tönnen; wir sind vorher schon satt. Dein reinen Zucker fehlen die für uns ebenso wichtigen Satze und das Eisen. Darum schlägt Bunge vor, in mitg lichst geringer Menge Zucker zu genie ßen, wohl aber Früchte in jeder Form« ebenso Gemüte Zu viel und zu wenig sind dasselbe Ding, sagt ein altes Sprichwort Das sehen wir auch bei den uns schädlichen Substanzen Der Mangel wichtiger Nahrunaämitlel ruft schwere Störun asen im Körper hervor, wieder andere Substanzen wie die Reizmittel fcha den uns, wenn wir sie im Ueberma gebrauchen. Kaffee. Thee, die Cigar re, sie haben alle die wichtige Funktion« uns anzuregen, den Ablauf der Le bensvorgönge zu erleichtern. Bei den jenigen, welcher an sie gewöhnt ist, werden die Vorgänge leiden, wenn er diesen Reizmitteln entsagen soll, auf der anderen Seite führt aber der über mäßige Gebrauch zu schweren Vergif tungserscheinungen die meistens das Nervensystem betreffen. Die Bezeichnung Gift ist also tein feststehender Begriff, jeder Stoff tann giftig wirien. je nachdem die Rolle ist, die er im Organismus zu spielen hat Das sehen wir auch daran. das-i die im Organismus gebildeten Körper eben falls giftig wirten können. Einmal können manche Stoffe dadurch dem Organsmus schaden, daß sie in zu reichlichem Maße sgebildet werden« dann aber dadurch, dasz sie eine Quan tität zu gering sind oder gar fehlen. Es ist eine irrige Anschauung, daß beim Umsatz und den chemischen Re-« aciionen im Organismus nur Stoffe entstehen, welche uns nicht schaden. Es werden vielmehr eine ganze Reihe von Giften gebildet, weiche nur dureh ihre schnelle Entfernung oder dadur daß ie mit anderen Sicbftanzen weni ger chödliche Verbindungen eingehen, ihre Wirkung verlieren. So entsteht bei der Tbötiateit der Musteln, beim Gehen und Arbeiten Milchsiiure in den Muskeln, die nur durch die schnelle Entfernung aus dem Muskel diesen nicht an ferner Thä tigteit hindert. Darum ist auch Iie An nahme so veler Menschen ganz falsch« daß der Körper durch Arzneien, welche der Arzt verschreibt, veraiftet wird. Der Körper produciri eben selbst Gifte und muß diese entgiften.. Kann er dieses nicht selbst vollbringen, so müssen ihm Stoffe eingeführt werden« die diesem Zwecke dienen. Ein-e Sub stanz, welche in großen Mengen giftig ist, tann unter diesen Umständen in kleinen Mengen von großem Nutzen sein und den Organismus wieder zu geregelter Thätigteit zurückführen Schließlich darf aber eine große Gruppe von Giften nicht unerwähnt bleiben, die allerdings meistenthels nicht unter die Gifte gerechnet wird. Es sind die psychischen Gifte, ich meine nicht Alkohol und Nikotin, sondern vielmehr die seelischen Vorgänge, wei che dem Organismus schädlich sind. So ist in unserer Zeit eins der ver. bretetsten Gifte die Furcht vor dem Gift. Sie ist durch dieausaedehnteu Forschungen der Batteriologen uns Hygieniter entstanden. Sie aber ver giftet vielen jeden Lebensgenuss, der eine nimmt tein Flußbad, der ißt lente Austern mehr, und jener ißt au ßer dem hause überhaupt nicht mehr. weil er verdorbene Speisen fürchtet, andere wieder möchten sich hinter Masken und Wänden verbergen, ur teine Baiterien ein uathmen. Wen wir uns immer vor u n halten« dai ein gesunder, kräftiger örper der beste Schuh ist, und daß dieser eine viei größere Menge Gift vertragen tanu als ein schwacher, so werden wir vor allem danach streben, uns Wider standskraft zu erwerben. Dr. G. Bis. -.-—s Beinahe eine und eine haihe Millios haben die Vereiniaten Staaten im vo rigen Jahre dafür ausgegeben,· der Bürgern des Landes ossiziell so oft wie möglich schönes Wette prophezeie zu lassen. Aber wenn's dann nachb oognete, so wurde nichts extra dofiit berechnet. . . . Von Mipzig berichtet das Schön burger Taaeblatt in Nr. 282: »A der Universität Leipzig bestand die hörerin ri. Flora s...., die sei 1589 siu ri, die ahniirztliche Prit« suna mit gutem r lge.« Die Dann darf also auf das lteite Semester stot ietn dis te erreicht worden tit.