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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Jan. 16, 1903)
W Ein Piratenstitck. Sie-e Episede ans dem Biirgertrieg. In San Franzisco iiebt heute noch ein alter aMnn, der einst eine wichtige Rolle in einer interessanten Epiiode wahrer-I des Bürgertrieges gespielt Zeiss Das ist Bundesinarschall Rand. ner Thattrast und Umsicht ver dantte die Regierung der Nordftaaten die Rettung von vier Millionen Dol lars in Gold, und zwar gerade zu ei ner Zeit, als dieses Gold von zehn sachem Werthe fiir die Sache Der Union Mk. Es war nämlich im Frühjahr 1863, gerade nachdem der Ciongreß sich wie der versammelt hatte, als eine junge Dame von großer Schönheit in Wash ington viel von sich reden rna e. Zu Pier Zeit wimmelte es in der underl uptstadt von Abentseurern jeder Art, sdie aus diesen oder jenen Gründen an dertFortdauer oder dem Ausgange des dlu gen Krieged Jnterueve hatten. Indessen Miß Elliott«—— o nannte ch die junge Dame —- tani mit T wichtigen Empfehlungsdriefen und be ach durch ihr gan s Wesen derma n, daß sie sich sort die höchsten reise der Gesellschaft eröffnete Ihre Schönheit war nicht alle-sei außeror dentlich, sondern ihre bezaubernde Lie benswiirdigleit und ihre beinahe lind liche Unschuld und Anmuth rührte Al ler Herzen. Binnen Kurzem war es Miß Ell-tat gelungen, im Hause des Schaßamtg - Seiretärs Chase, dessen Machtstellung nur der des Präsidenten Linaoln nachstand, ein gern- gesehener Gast zu werden und mit der ganzen Familie sich aus so intitnen Fuß zu stellen, als ob man sie seit Kindesbeim nen getannt habe. Aus ihr-ein ganzen Auftreten ging überdies hervor, daß sie iiber reichliche Geldrnittel versiiae und keine Nebenadsichten auf die Börse On ksl Sanfs hege. Jrn vertraulichen Fa milienririel ließ natiirlich Herr Chase dessen Vorsicht in amtlichen Dinaen sonst spriichwörtlich war, alles Miß trauen fallen, und häufig gab er Mis-, Ellbtt auf deren scheinbar nasiv neu ierigen Fra über interessante Punkte im M anismns der.Reaie runa bereitwillige und richtige Ans- s tunft. Daß Miß Elliott eine der ge- « fäbrlichsten Spioninnen der Conföke- ! virtsen war, das wußte Damals tein ! Mensch in Washington, und Herrn! C se wäre diessnicht im Traume ein- I allen, denn das teizende Mädchen war, wie gesagt, don einer dem An- « scheine nach rührend-en Offenheit und Unerfabrenheit in allen öffenrtichen ! Dingen. Es fiet auch Niemand auf, Daß Miß Elliott bei den meisten Gesellschaften und Ballen die sie mitmachte, einen Herrn Neville traf, einen jungen, bild httbschen Englänret, der ebenfalls seit einiger Zeit in Washington sich auf hielt. Denn Derr Neville war auch mit den glänzen-Osten Empfehlung-en aus den exetusidften Kreisen LondonII an gelangt, um man behauptete, ab mit; Recht oder Unrecht, da er der jüniigere Sohn eines beteinten ritifchen Lords - fei. Ueberdies gerirte sich aer funne Mann als ein enrbnsisaftischer Partei aiinger des Nordens, und diese feine Gesinnung ctisotlamirtse er häufig ganz taut bei öffenttichkn Gelegenheiten Daß das schöne junge Fräulein sich» tebhaft für herrn Redille interessirte am offenbar ein Einverständnifk zwi schen den Beiden bestand, daran fand Niemand etwas Sandertyare5. o ·- i Nachdem er sich eine Zeit lang in Washintqmn aufgehalten, wa: :-er junge Engländer plötzlich verschwun den. Es hiesi, er sei nach dein fernen Westen gegangen um dort- einsqe Mo- i note der Büsiel- mi) Antilopenjagdi obzuliegem disnn wallte er wieder tum- ; men. Dies schien ganz unversiinglich i bei einem iagdlustigen Mitglied oerk brikischen Aristotratie, nnd da vie Angabe auch rson Elle-iß Eliiiott bestätigt " .v·.trde, so glaubte man sie allgemein. l Tn Wahrheit den-zielt sich indes-, Die Sache ein-as anders. Der sung-: Eng länder war ihmiächlich ein gekniiner Ernissär eine britsischen Sund:tutå, Das zu Gunsten der Consörderirien or ganisiri worden war und as sich im Voraus von der Regierung zu Rich mond hatte Koperbriefe qui-stellen las sen, ukn der Seeschifssalirt der Nord staaten so viel wie mögli chzu schaben. Misz Elliott war mit im ComniotL und der Zeitpunkt war jetzt herange nah, wo das Syniniat einen großen Schlag gegen die Union ausführen wollte. Zu diesem Zwecke aber hatte sich Miß Elliott genaue Kenntnisse der Umstände von dem Schamintssetretär Deren Chase, verschafft Sie bat«e aus diese Weise Folgendes in Erfahrung gebracht: In regelmäßigen Zwischenräumsen wurden von der Bundesmiiniize inSan Franeiscio durch Dampser der »Paci sie Mail - Gesellschast« an das Bun depschqhamt in Washington große Be träge in mitnztern Gold geschickt, womit der tedit der tlnion nsoch mit tnappet Noth über Wasser gehalten wurde. Solche Sendunasen erfolgten stets aus schriftliche Aussorberunq Des Schahaints hin und wurden in den jede-mutigen Schreiben genau der Be trag und der Name des Dcmpsers an ben ,durch welches das Gold zu be eirdern war. Aus den Dann-fern per .Paeisic Mail - Gesellschaft-' war eine besondere Einrichtung zu diesem Be troffen, die nur Wenigen be im im. sc betend nch »Im-ich sk Ies Zahtzeuges, dicht hinter , wider, ein mächtigetStahls Ieissdmnt der mit bel- vertietdet W und fo in den Körper des Schiffsma me hingesest war, daß Niemand auf den richtigen Gedanken zu kommen ar neigt war. Dieser Geldschæant stand auf ein-er Drehscheibe, so daß er leicht herauszuheben war, fodald man Das Geheimniß des Mechanismus kannte. Verschwfsen war er aus eine Ar« die snur den obersten Münzbearntcn inSan Francisoo und der Regierung inWafh ington bekannt war. Jn Panama wur der ter Geldschrank iedesrnal unter Beihilfe does amerikanischn Konsuls vorn Schiffe gelogen und auf einem be sonders dafiir construirrenWagen quer über die Landenge vcn Panarna ge schafft, worauf er auf einen neuen Dampfer geladen und nach einein Ha fen in den nördlichen Statuen der Unisvsn geschafft ward. Auf dieje Auskunft hin hatten Das britische eyndiiat und dessen Werk zeug-e, Miß Clliotl und Herr N-eville, ihren ganzen Plan gebaut. Derselbe ging, kurz erwähnt, dahin, durch zwei Kaperschiffe, rsie im richtig-rn- Moment die Flagge der Conjödersation zeigen würden, den nächsten Dampfer der »Pacific Mail«, der eine größere Gold jendung fiir die Regierung in Wash ington an Bord haben würde, wegzu nehmen. Alle Vorbereitung-km die zur Ausführung dieses Complottes erfor derlich waren, traf mittlerweile der junge Nelville, der sourchaus nich-l Bü fel irn Westen, sondern ein viel größe res und edleres Wild jagen wollte, an der Pacific - Küfte.s Er hatte schon vorher in Callao, Cljiln einen schnel len Schooner ausriisten lassen, auf den Waffen, Geschiitz und sanftisge Bedürf niffe für eine starle Kapemmwnschst die aus England angelangt mat, in unauffälliger Weise getragen waren. Dieses Fahrzeug hieß »Befta«, und es war mit einer starken Mannfchaft rechtzeitig aus Callao gedanwft und befand sich jetzt an der Küste des süd lichen Califvrnisen. unweit Santa Bar bara, bereit, seinen Theil in dem Dra ma zu übernehmen. Ein anderes schnel les Fahrzeug, der »A. S. Chnpman". sollte mit oer »Vesta'« cosoperiren Letz terer allerdings befand sich im Hasen von San Francisco, wo er erst aus geriistet wurde und wo er auch eine zu jeder verzweifelten That bereite Mannfchafk anwerben sollte. Neville besorqte dies auf möglichst unauffäl lige Weise und hatte auch so guten Er folg, daß er einiqe Wochen später Miß Elliotk, die mittlerweile in Washing ton geblieben swa., um das Datum der Abfahrt des nächsten Dampfers mit ier Goldladung an Bord. sowie deren Betrag und den Namen des Dampfers selbst in Erfahrung zu bringen« davon in Kenntniß setzte. Sobald ihr die-J gelungen war, schrieb sie die Auskunft an ihren Spieszgesellen Nevillr. ·- e · Soweit war Alles ganz glatt abge laufen, und die beiden »Geheimagen ten« der Conföderirten gratulirken sich schon dazu, daß ihr Plan so vortreff lich gelinge. Aber im leyten Moment erhoben sich Schwierigkeiten Und diese waren eben aus die Wachsamkeit des damaligen Bundes-Marschalls zu San Francisco, Herrn Rand, zurück zuführen. Diesem war es nämlich aufgefallen, daß der »Chapman« wo chenlang unihätig im Hafen von San Francisco lag. Sein Verdacht, einmal geweckt, verdoppelte er seine Nachfor fchungen. Und da bemerkte er aller hand verdächtige Dinge. Er machte ausfindig, Taf; eine ungewöhnlich starke Mannschast von verdächtigen Gesellen, fast sämmtlich Südländer von Geburt, in den Matrosenkosthäu fern in der Nähe des Hafens lagen, die sämmtlich fiir eine nicht näher be zeichneke.Reise auf den »A· S. Chem man« angeworben waren. Einer die ser Kerle viauderte im Mausche auch genug aus, um aus die richtige Fährie zu geleiten. Kurz entschlossen nanm daher Marschall Rand mit einer star ten Mannschast mitten in der Nacht eine genaue Untersuchung des A S. Ci;apman« vor, wobei verschiedene Aterdachtsiiiomente hervortraten. Sei ner Sache je t sicher, wurde das Ka perschiff mit schlag belegt und unter den Kanonen des Fotts Atsarez tm Hasen von Sau Franciseo vor Anker gelegt, nachdem cine tteine Abtheiluna von hülss-Marrchällen als Besahung an Bord genommen war. Dieser Schlag zerstörte natürlich die Absichten der Complottirer, soweit wie dieses Fahrzeug in Betracht kam. Aber noch war ja das andere, die »Ve sta«, bereit. Neville, der gegen Bürg schast aus sreien Fuß geseht war. schickte natürlich sofort einen Boten, aus den er sich verlassen trnnte, an den Besehlshaber der «Vesta", einen toll tiihnen Seemann aus Havannah, Na mens Craig, der sich schon früher einen Ruf als Blockadebrechssr erworben hatte. Durch diesen ließ er das Miß aeschick mit dem «Chapman« mittheilen und den Capitän Craig aussordetn, den Pacisic Mail-Dampser »Jol)n L. Stevhens«, der binnen drei Tagen von San Franeiseo abdampsen würde, aus der Höhe von Santa Cruz aufzulauern und ihm die Goldladung von 84,,-000 00 abzunehmen. Er selbst, Neville, werde an Bord sein mit einer Handvoll entschlossen-er Männer und der. »Besten« im entscheidenden Augenbtick nach Möglichkeit in die Hand arbeiten. Wenn nöthig, werde er den Mann am Steuerruder und den Caditän und die Maschinisten aus dem »John L. Ste phens« niederschießen lassen, um so das Schiss zum Stillstehen zu zwingen und das Besteigen desselben und dsn Raub zu ermöglichen. - Der Bote richtete dies Alles getreu lich aus und fuhr dann auf der »Ve sta«, als diese die Anter lichtete und fich auf die Kreuzfahrt nach dem Damspfer begab, selbst mit. Auch Ne ville führte seinen Theil des Pro gramms aus« oder versuchte dies we nigstens. Nur hatte er wieder nicht mit der Wachsamteit und Energie des Bundesmarschalls Rand gerechnet. Dieser widersetzte sich der Abfahrt des ,,.Jsohn L. Stepdens« in leiner Weise. gab dem Dampfer aber 12 seiner besten Hüle-Marschälle mit, die als typische calisornische Goldfucher mit mächti gen Revolvern im Gürtelhalfter und breitirämpigen Filzhut-In gekleidet und genau instruirt waren. Um keinen Verdacht zu erregen, fuhren diese Be amte im Zwischendeck des Dampfers und waren mit Fahriarten nach Pa nama versehen, von wo sie nach der Heimat, nsach Osten, zu fahren vor gaben. e- se se Und es ging genau fo, wie Mar schall Rand es dorhergefehen hatte. Nach einer Fahrt von 18 Stunden füdwärts wurde der »Jo·t)n L. Ste phens« von der treuzenden »Vefta« ge stellt, die aus ihrem Drehgeschiitz, das auf Deck postsitt war, ldurch die Segel des Dampfers eine scharfe Ladung schickte und zugleich die Flagge der Conföderirten hißte. Denn »John L. Stephens" tümmerte sich ni t darum, sondern setzte im Gegentheil olldampf auf und gewann das Weite. Die Ku geln, die die ,,Besta« noch aus der im mer rößer werdenden Entfernung nachftsicktz richteten keinen bedeuten den Schaden an. Zugleich aber, wäh rend sich diese ausregende Scene abs spielte, mußte der Anschlag don Seiten Neville’s und seiner Bande zurückge fchlagen werden· Und das besorgt-en ore Leute oes Mariaraug dran-o aus k Beste. Hinter jedem der Bande hatte sich ein Mann postirt, während Neville von fünf umzingelt war. Und nach dem Reville als Signal fiir die Seini gen einen Schuß aus seinem Revolver abgefeuert hatte und dieselben sich an schickten, den ihnen vortxer ertheilten Befehlen gemäß den Anschlag auf die Führung des Schiffes auszuführen, entspann sich ein scharfes Handge menge. Neville, der sich verrathen sah und den das Mißlingen seines Planes offenbar sehr in Zorn versetzte, wollte sich durchaus nicht ergeben und wurde durch eine wohlgezielte Kugel todt aus Deck gestreckt. Noch einer seiner Cum pane, ein tiesigerzljiississippier Namens Blackwood fiel ebenfalls. Die Ande ren ergaben sich auf Gnade csder Un gnade, als sie merlten, daß fernerer Widerstand unnütz sei. Sie wurden später auf Unions-Gebiet abgeurtheilt und ihr Loos war der Strang. Das Gold Onkel Sam’s dagegen wurde rechtzeitig und unversehrt in Washing ton abgeliefert. - Das Kind. Eine Flitterwochengeschisbte von L. Rhein b e r g Eigentlich hatte sie ihr Lehrerinnen Examen machen wollen. Aber als er urn die Siebzebnjährige warb, da wars sie die Bücher bei Seite und gab ihm ihr Jawort. Er hätte ihr Vater fein können, fr groß war der Alten-unterschied- Als die Freundinnen sie damit neckten, sprach sie stolz: ,,Gerade das imponirt mir, Und imponiren muß mir mein Mann! Die Jungen konnte ich bisher nur so um den lleinen Finger wickeln.« Sie reckte dabei ihren winzigen llei nen Finger in die Lust und drehte eine qusnssHs »Das wird eine lustige Wirtlsidnft bei Euch werden, von der Schulbank dirett in oie Hansbaltiinq.« ,,A«s pah, ich stirchie mich nicht« wein Gott ein Amt gibt, gibt er auch Ver st-.and Mit Verstand und Grazie läßt sich auch das schwere Amt einer Haus srau ausiiillen Auch weis-, er ja, das-, s ich nicht kochen, nähen, flicten, spinnen i tann,« trällerte sie nach der Melodie der »Ma:tha«. Sie zog dann mit ihm ins die l Fremde. Eine lange, wundervolle Hochzeits reise Dann hinein in die neue Hin-stich teit. »Wie freue ich mich moiaen ans das « erste Mittagessen, was mein Kobold mir bereitet, « sagte er verqniigt « »Na —- na steue D.ch nicht zu stiih,« lachte sie anungsvoll »Bitte einen Kalbsbraten, recht sas tig, recht groß, er ist mein Liebling-s braten Zur Vorsicht hatte sie ein großes Kochbuch von Manto mitbetommen. »Kalsbraten, nichts leichter ais das —- sogte sie triuinphirend, klappte das Buch zu und ging in die Küche, dem jungen Mädchen, das ihr als Dienen der Geist vorgestellt -,war die Instruk tionen zu ertheilen. »Noch nie hat mir ein Braten so gnt geschmeckt, « sagte er strahlend. »Siehst Du, wie leicht das Kochen ist! Nun, bitte, sage mir Deine Lieb lingsspeisek »Kl·öße, recht sloctigc, scl one Kartof settlöße. « f»O —- die —- die habe ich schon o t -—« »Getocht?« »Min, aber sehr schön gegeben. Das «n-«achen wir auch!« Sie seht-e sich auf seinen Schooß, zapfte ihn am Bart und hinderte ihn an seiner Arbeit, die, wie er behaup tete, sehr wichtig war. Sie schmollte und verschwand Jhr Trällern lustiger Opernmelos dien neben-an störte ihn tin-ausgesetzt »Bitte, willst Du nicht ein paar Stunden spazieren gehn, damit meine Arbeit fertig w-ird.'« »Allein, ohne Dich —-- nein.« »Aber Du störst mich; bitte, nimm ein Buch und lies, oder hier die Jour nate.« Nun wurde es wirklich still nebenan, nur Rascheln von Papier ließ sich hören. Eifrig besend fand er sie, die Jour nale um sie um hergestreut in genialster Unordnung. Er, der so ordentlich mit jedem Stückchen Papier um-ging, rief entsehh »Aber wie liest Du denn Journale?« »Ach ja —- sie sind ein bischen durch einander getom-men.« »Ein bischen«sehr, da stimmt ja keine Seitenzahl mehr zur-andern« »Gott, so rede doch nicht so lange, hilf mir sie lieber wieder in Ordnung bringen. Weißt Du, sehr ordentlich bin ich gerade nicht, das ging immer so eilig in die Schule und dann das Stu diren nachher! DasOrdnen hat Mama immer besorgt.« — »Jetzt bitte ich Dich, daß Du es be sagst-· »Gott ja, natürlich, man muß sich doch erst gewöhnen.« Er seufzte. »Was war das für ein Seufzer?« fragte sie. »Ich werde Dich erst zur Hausfrau erziehen müssen.« »Du, ein Gelehrter?« lacht-e sie, »als ob Du mehr davon verstiindest wie ich!« Er sah über seine Brille bin-weg zu 0 its-; quirlt-. Qu- sury Iu vergriugi aus«-, daß er ihr nicht böse sein konnte, ob gleich er schon manche Enttäuschung in seiner jungen Ehe erfahren hatte. Sie war wirklich zu jung, zu unreif fiir die Ehe. Sie hatte- nur lose Streiche im Kopf. Ihm setzte sie ihre Morgenhäubchen aus, die er ihr schenkte, weil er sie gern mit diesem Attribut der Hausfrau sah, und schüt telte die langen, blonden Köpfe, daß sie ihr links und rechts um die Schultern flogen, wenn er ihr das niedliche Spitzenbing aussetzen wollte. »Ich bin doch teine Großmutter,« lachte sie. . »Du bist ein Kinbsiops.« ’ »Aber lieb hast Du mich doch!« sagte i sie ganz bestimmt. »Und Du ——- Du mich auch?« »Ach was —- das sagt man nicht.« Sie machte sich los von ihm und rannte um den großen Eßtisch Klirrllirr. s Tischtuch, Kasseeservice, Sahne« JMokta, alles aus dem neuen Teppich »in greulichem Durcheinanber « Natürlich trug er die Schuld-, wa rum hatte er sie auch greifen wollen! »Gut, daß es keine Tinte ist, Vag wäre noch viel schlimmer,« lachte sie schon wieder von unten zu ihm herauf. »Ob« Heidelbeerentompot, die Flecle - gingen nie wieder ai153!« Am and-ern Morgen, es war die höchste Zeit, zur Vorlesung zu eilen, T das akademischeViertel mar längst vor l über, da zerrte sie ihn am Rockschosk» in die Küche. Die talte Sauce mußte er erst lachen, ehe er ging, s Er wehrte sich. s »Ich habe teine Setunde Zeit « i seDoch —· doch —« ( Krach —— ritsch ·— ratscht i Sie hatte ihm den halben Nockschosi abgerissen. Stammes Entsetzen Beiden »Mein einziger (Siehrort!« ,,3ieh’ den Fraek an, oder den Eom tnersanzt:g, warum mihrteft Du Dich auch sso?« Nun ward er wirklich böse Mit iet ner Vorlesuna war es- fiir heut-.- ang. »Schiindlich, solch alberne-H Ting!« »Albern?« ,,Jawohl. Mehr als das - — ich ich habe gar lernen Ausdruck mehr siir solche Ausfiihrnng!« Er stürzte ans dein Hause. Eine Thorhcit hatte er begangen, eine große Thorheitl Ein Kind hatte er statt eines Weibes zu sich genommen. Das Grziehen fand er so schön. aber bei ihr ioak jede Erziehungsmethode aus qeschlossen." Wie junger, entwenden brausender Wein war sie. Aber es inusxte anders werden« Arn andern Mittag prsangte sein Lieblinggaericht aus dir Tafel Kloß-et schöne gelbe Kartosselllöszc Seine Blicke leuchteten Die ersten Versuche der Ktofiberei tnng waren ganz sehlqeschlagcn, ers war startosfelbrei »Sie wollten gar nicht zusammen halten beim Rochen —« gestand sie kleinlaut. Heute stand sie stolz davor. »Sieh nur, wie herrlich sie sind, so gelb wie Butter, ich habe auch die Eier nicht gespart, ich wollte Dir etwas recht Gutes machen. Zehn Eier, auf jeden Kloß ein Ei!« Nun nahm sie einen der Klöße und warf ihn in . Luft. »Jetzt haltensiei Siehst Duk« »Dort wie Steine ——— nicht genieß barl« »Das finde i gar nicht,« sagte sie und würgte die chweren, heißen Klöße hinunter. «Dn wirst nicht-s mehr davon essen, Der zerst eure Professor-. M --« s- »Es-- w H -.—- ---«-:; Zc r st r tu t. »So ein Badez: mmet im Haus ist doch etwas Herrliches nmn zieht sich gemijkhlich au» setzt sich in die Manne und liest seine Zeitun . Einfach göttlich!« solche Steine können einen Menschen umbringenK »Mir schmecken sie ganz gut.« Nun nahm er die Schüssel fort. »Ich werde morgen eine Köchin en giagiren, damit wir ein ordentliches Essen bekommen. « be»Ich hatte mir solche Mühe gege n — —« ,,J-awohl, alles verkehrt zu miachen Du bist eben ein Kind —-—« ,,Bitte, sage nicht immer, daß ich ein Kind bin " sprang sie empört von ihrem ·Stsu«hl. »Ich werde achtzehn Jahre, ich bin Deine Frau und kein Kind —das verbitte ich mir ein fiir alle «M-al.« Jhr Zorn, ihr verletzter Stolz klei dete sie reizend. Er lächelte. Das war die Spur eines echten Frauenstalzes. »Sie wird noch swerden,« dachte er, und sie ging ab und weinte. Nach einer Weile ging er zu ihr und tröstete ste. »Es geht doch so nicht.« »Nein, nein, es geht so nicht weiter« ——die hellen Thriinsen liefen ihr die Wangen hinab. Er küßte die Thränen hinweg, aber sie wehrte ihm. »Ich wußte es ja im Voraus, aber Du miejntesk: So ein mischen Wirth schaft ist gar nichts.« Sie seufzte nut. Nun wußt-e sie, wie schwer alles war, »was von einer tüchkigen Frau gefordert wird. »Ich gehe jetzt zur Bibliotbe und dann besorge ich die Köchin« »Ja qeh’ —— gek,’ nur.« i »Wenn ich wiederkomme, bitte ichs um Sonnenschein, keine Thränen!« Sie schluckvzise nur noch herzbrechirw der. »Wenn Du « kommst —- dann, dann —" Er küßte sie rasch und ging. Sie mußte sich erst wen-seinen Als er wiederkam, fand er ans sei nemSchreibtisch einen Brief. Ein Brie! von ihr, seiner Fron! Was ioll das? -,,Liebster! Ich gebe zuriick zu meinkrMuiier. Jn- Deinem Hause richte ich doch nur Unheil on. Du wirft mich wole nicka vermissen wenn Die Köchin da ist« Wenn ich kochen cis-lernt habe Und kein Kind mehr liE ri tomme ict - vielleicht — wieder ivenn Tii mich dann noch haben willst. Nin- alg Eine Andere siehst Tu mich wieder· Tciii tiefhetriihteg Weih« lsr erschrak Eic war fort. Ganz bleich snnt er in den Schrei-li tisckiiiuhl Wie lieh er sit :int:c, irr-h nll mirs Fehler, ins fühlte ei jetzt Wie disc, iriie still nnd leer inni- Die Wohnung, chne iiek Ihr liichenxice Gesicht fehlte ihm mo hin er blickte-. Jhr fröhliche-; lilnii Dein ihr Ni clen nnd «Ec«,:l r icn mai ihm Bediirfiiisi Llii c ein fr. iihirQiiell sprii delte e: von ihren « imie!«L »Ein Leben ohne Tiili Eil iiriIcixt dirs« rieier laut »i:i«3. TJiin mai-fes sich in seinen stiihl zur-Tut bedeckte icizi Gesicht mit liciken Händen iiiid fihlinhzlsc laut anf. Ta schlich sic hinter dein hohe-i, zic inaltcii Lliniihsihirm hervor iinI leiite ihre Vlriiie piiii feinen Hals-; imd tiiszte ihn. Er hielt fic- fesi, er ließ sie nich-l los-. »Du hist meins-e Eoniic m: in Glück« ftaininelte er. »Ich wollte wissen, oh ich Dir noth ivendig bin. Es fällt inir aar nicht tein, zu reisen. Kuchen und alles lerne ich auch hier bei Dir. Nur Geduld viel Geduld mußt Du mit mir haben, mein lieber, liebe-r Sch.itz!« -..-—...- pp - Tcplaclrle Behaiwtmiq. i s—.q«--:: ,,«-L«·enten Sie fich, Herr ·Ii »Nun ran m: gest-Im passirt isj; nimn im Pakt alitt ich an's ein-er Bankmmsrim ; »aus und fiel »I« Läncx such« hin.«· Nat anstatt-rückt »Die Milly hat fest alle acht Iaqc einen anderen Liebhaber!« »Ja, die treibt den reinsten Lieb habetsportZ« In Gedanken. Professor (nachdem Mxiier ein SMI gelesen, zu Müller): ,,Wei«tet!« Müller: »Ich passe!'« Die junge Hausfrau-. »Du hast ja Deiner jungen Fru ein Lexilon der Kochkunst angeschafft· wie kocht sie denn jetzt?« »Sie kann halt immer noch von I bis Z nichts!« i Proben aus Meyctchfenw Konten-stinkt le ion tspallssifcyliisselx —- stiller Parteien Restaurateute — L-,eute die häusis einen-Schnitt mach-en Noth -—— Lehre rin an Ver technischen Hochschule des Lebens. Bäckerlehrling Teigstudcstz Ein madernet Menschenfrcsser. Liegchen:« »San’ mal, Mann-, if kenn der Papa auch ein Menschenka s ser?« Mutte r: »Aber Lieschen wie komns Du denn nur auf solch oi.1n:nesZeugI« Lieschen: »Nun, der Papa sagte ge stern, die Tante Minnn, die« hätte ei im Mag-rni« Hernnelqcqutit Schtvieqermuttc: ,,E-.l«,r liebens würdiq von Dir, lieber Schwieg rsohs. daß Du mich zurB tm be, le cn wills, te l-! L-« MAX lu, lUlu cv Uuluzuuv utujx Just-a daß Du Dir meinetwegen Miih "m-achst.« Schwiegerfohm »Was, Du neu-II das Mühe? Das ist mir doch niur cis F Vergnügen. Ein passender Rath. »K-ellner, jchlief, .1 Sie Die Fenster es zieht und ich .eidc an Rheumatigo mus; die Thiir darf nuckf nicht IIfo ft-ei1en,ich bekomme fonst kalt-e Füße, und mischen ctt ja nicht die Tische ab. es stsaubt sonst und ich habe Huitens Den Thee will ich nicht zu start ha ben, ich bin nervög « »Da niöcht’ ich an jin mr Stelle doC tieber in g Epitnl nei» n Cin Ucheliiiftsmanm » Dame: »Bitte um eine Yard Seide i zu 75Cents« Verläner »Bitte-site in dieser Preis-laue ist keine Seide da« Dame- . »Mehr als 75 C.en3 will ich i aber n cht nusgebenf Vertiiufsen ,,-Net)ns.cn Sie doch m der Seide zu 76, die könnte ich Jhnes fiir 75 Cents lassen « Damie: »Gut, dann geben Sie mit nleich zehn Yardg « Jn Schmerz aufgelöst In einein iiheschei dunnxsproie ß wikd der Gatt-« eb-: n befmqt Die Frau, von Kummer get-citat, weint bittertks t inb bedeckt eng Gesicht niit dem Ta i Meninch »Sch«cinten Sie sich nicht« - sagt net Richter »Ihr-e Frau joskqh behandelt zu haben -—— eine zsnrte jun Frau von fiinfundztvanzig Jahren« zip »wir riukici niorzucy ocn Mr s in oic Ohne nnd scttlnrlxszh »Ich bi e tun Lierz·:iliitiia, ich bin --rst vierund Manna und ein lxalt ’« worauf sie siO tut: leis n: ihrern Schmerz überläßt llnlscdncht Fräulein: »·.lni Dies in Bild bin iä M Jahre alt. « Jung-er Mann: »Ja «.n·an sieht, es ist ein altes Bild « ' -- --- s Anli eine Meinung. .Hi1nL-:Tiii;.tliiilikl sein Bim, der studirt Tag nnd Null-O « Peter: »Ja ist denn wer Bua gar f dninsm ?« Teylarirte Rede-niesen »Wie vielr mean sitt- :oo!«,l nos; vergeblich mit der Entr gis-»in des Nordpolg abniiilzen?« »Ja, der Nordpol nicnf ten For scl;-ern ordentlich lvat.«-n!« Unsant terrile. - Philipp: »Nicht ins-irr Onl-cl« DI bist doch ein Blisitenarz ts« Arzt: «Wiesn denn n-1r?« Philipp: »Als Du aestern eben die Maan verlassen hattest da sagt-e sie· wer sich von Dir behanocln lasse, bit miissc einfach blind sein« - Der Kenner-. - Sonnncrzimratli M ever sitzt l stonzeri. neben Zlnn Ijtnfikvirettor I. ,,Finden Sie nicht, das-, im Saal bitt eine schlechte Alustit ist, Herr Comm zienrath?« sagt der Mnsildireltor. »Ich riech’ nir,« war die Antwort , Gesamt-link Diener lzur Patientith »Wind-U Sie den alten Herrn Doktor zu ps chen oder den jungen?« —- (Da U Fräulein einen Augenblick mit vers-s wort zög·:rt): »Werkstatt-et sind II alle Beide, gnädigeö Fräutein!« .