Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, January 02, 1903, Image 3

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see den eniiber sich in heißem Grott
UIPÆKIEO tie: »Na-gen sein-e ist
ON dient
It Mute: aWenn Da denkst, daß ich Dich
ten sollt«
punktirt-s im Wirthihnns er sich alle Sor
gen ons.
sie its sn Hause, etniarn nnd allein,
sei nach der Arbeit unbewußt nnd still,
II t« alten Kummer tn die Stiche ein«
t« ukleine-: Thisönen leih »Wie er es
D s«
III spät er seinen Unmntb ausgeteilt.
sent er sur-sich gab tin die Schrein der
Mast-,
Sesfrmää »Bist-h doch von Dir sork ge.
III f,
IUW ich Dir schnell noch alle Knövie an.«
kfük die Katzin
Dust-keine von-»s. Mit.
Ob er sie wohl liebte? Ob er sie
Wlich so liebte, wie sie geliebt zu
tsetden verdiente, sie mit ihren saphir
blauen Augen und dem Goldgespinit
ihres Haargeiocksi
Saphirblau und Gold-ja, s o war auch
et gewesen-er, der herrlichste von
Clim, dieses Wunderwert, von Feen
Qänden geschaffen, dieser Dichtertranm
eines gottbegnadeien Modistenhitns.
Bei Madame Josephine im Schaufen
ster tte er gestanden, hoch über der
nen Menge der Toques und Ca
pttes thronend.
Und sie hatte dovorgesianden, ganz
in Andacht versunken, und hatte dann
tsit einem zärtlich süßen Schmachten,
das Steine erweichen mußte, :cn Gat
ten an ihrer Seite angeliixnein
»T er, Kaki-ach, wie niir der
stehen miiiiie!"
Und der Angeliidxeltei Tie Schni
tern haite er turzireg gewett, ihren
Arm unter den feinen eszogem »Komm
weiter, Wirth
Aber sie nun stehen .—.«3t!ieben und
Ratte mii ihrem niteriicfstssn Kindern-e
chichen gefkcms »Es- -.«.-e wol-i kosten
mag, AnrteL.«-ci .'
»Jedenf-:xlis;- :.;. ; bis z« e :::.:« Tritt
lichen Wertle i;«.-«te ,,s-..:rieid en« ge
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Schatz-Eh mass er kostet, gu- djspii ’!.:«-.i»:
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Un Ame des Matten zzsktånnnung
als-nis- —.-·(r-» war sie in den Baum
birick:, ans dem sie alsbald mit Erd-:
lenke-— «"-ii-E.«t)tck-en mic.er kennt-irrat
,.Tent nur, Finrt - blos
M —ae »... (-I.:e-... —fl-:.. -c .....
MUUL ccl guts-es uukiii su -»-«»
s dreißia niesen-«
»So ii-- das- srent nzich siir ten
Reiher. iliils iiixn Vorwärts, siäthe!««
Jetzt toar sie mit ihm weitergegan
gen, denn tiefen Inn lcnnte sie, der
war bei aller Ruhe wie ein dicker, dicker
Schlußstricki. Meint still, gesenkten
Hauptes ging sie an seiner Zeite.
Fa sagte er lachend: »Meine-s Schaf
— ii·«
Sie wandte langsam das Gesicht zu
«ihtn empor. Er sah, wag er ihr ange
than. Aus deiii Saphirarimde ihrer
singen schimmerten zivei Thianenper
en
deEr jedoch-ärgerlich war ei geioors
n.
»Na, hör« mal, das geht denn doch
tiher die Hutsehniir. Wie ein Kind
-- nach iedein Firlefanz die Hände streiten
J und last-seinem wenn’ö ihii nicht trie
Y- en soll!s—- Giick in die Zeitung diese
oth überall, diese Tausende von hiin
gernden Arbeitslosen! Und Du -
wenn Du so an Dir heruntersiehst
vor seinem Gewissen tann nian'g ji
nicht verantworten, was so eine einzige
Schneiderrechnung von Dir beträgt
So was hast Du Dir wohl noch nian
bedacht, wies«
»Nein, freilich, das hah’ ich neir noch
nicht bedacht, daß ich Dir einmal zu
theiier kommen tönnte,« hatte ihre Ant
wvrt ge’aut.st.
Und er, sie von unten bis oben ke
teachtend, hatte gedrunimt: »Ja theuer
s—hm——töiinte leicht sein« daß Du iiiit
das hist.«-—— —
Fa so hatte er gesprochen -—und so
U er gehandelt
Ob er sie wohl noch liebte? »Ta
heim in ihrem Zimmer sitzend, dachte
sie darüber nach, dachte auch an die
hungernden Arbeitslosen, nnd dasz eine
unbeschästiate Modistin ja doch die Zahl
der Nothleidenden vernichten müsse.
und dachte dar Allein daran, daß iin
Verlauf eines Ehejaliieg ganz unge
ahnte Veränderungen an einein Hatt-In
zu Tage kämen.
Das-, ihr Kurt, nachdem sie sieh in
der Stadt aetrennt, sie naitilisr -,ki
Pause sidel iinzs hariiilog eiiitiiiiizk « ;
ei nicht das Miiiteste «;:iiiss»tjeii il«n(.-.
vorgesallen, war nur ein Beitrag nielii
zu diesein ernsten Flasitel rier Betaut-.
riingen, deiii sie niin neittsiiiiin die- dssc
Damals auggeaanaene Watte er aiini
«iihrigens inertivitriia viel aus --z«-.iiii
gjsttsendessen heimkehrte iiiid nach ihr
es.
»Na, Mitbe, wo steckst Tit denn J«
Ein wenig langsam solaie sie dein
Rust, der von seineiss Zimmer hertlcsi«k
in dessen Mitte heeitt«einig, niit unter
gesteinmten Armen stehend, er sie er
wartete. Tag heißt natiirlich erwar
", seie, das-, sie ihm wie iihlich uni rcn
. Hals sloa.
.« Aber sie that nichts dergleichen.
ji«-Einen Schritt var ihn-. gleichfalls stehen
.xpiei.bend, iriiate sie höflich: »Du mitn
-- « , lieber :·- Hei-«
Fpitzhilhiich blinzeite er sie an. »Ta
—
»f
des-s Ledesitistz LI. s Linn-sh
itsd ich seit war, ini sinizge geleseni« «
»Ich habe iiaehgedaeht«a antwortete
It wie zuvor.
«So, so——nachgedacht!——Auch ne
nette Beschäftigung die gewiß denI
Reiz der Neuheit siir Dich hat. «
Stumm, hoher gdoll kehrte sie sichs
den Eihm ab.
Belchniunzeltr. »Patent——der Rück
Dener Taillet Aber sei so gut und I
reh mir noch inal die Borderansicht
Ill.«
Und da sie zögerte, seinem Wunsche
nachzukommen, schwenkte er sie selbst
bei den Schultern zu sich herum.
»Du, sag mal, Rathe-— — Na
nie-« unterbrach et sich, nach seinem
Schreibtisch hinlausend, aus dessen Jn- -
nern ein leises Knistern und Raschelnf
erklang«»was ist denn dass« I
« immel——eine Maus!« ries Frau
Kiit ,hatte ihre Röcke zusammenge-I
rast und war bis aus die Schwelle des s
Nr nziininerö gestüchtet, don wo siei
mit urchtsanien Augen nach dem
Schreibtisch hinblickte, in dem das
Knistern und Rascheln sent mit wahrer I
Behemenz laut ward. I
Eine MaustM meinte der Gatte. I
Das klingt schon mehr wie ein ganzer
Rattentönia.«
Und während die Gattin noch sester s
ihr Kleid uin sich herumzog, begann er,
nes nach dein anderen, die Schub
Löcher seines Schreibtisches auszuschlie
en um darin nach dem, seht übrigens
verstummten, befremdlichen Geräusch
zu forschen, ohne demselben aus die
Spur zu tominen. Da, als er auch.
eines der unteren Schräntcheii behut
sam ausgeschlossen, toinnit wie der Blitz
ein schneeweißer Etwas hervorgehuscht,
rast eiii paar Mal iiber Stuhle nnd
Sopha hinweg und ist dann mit einem
Sprung aus Frau Rathe-J Schulter, -
Zeitendnnd schnurrend das- seidenioeiche ,
ell an deren Wange reibend—eine
junge Angoratatzr.
»Aber, Pussn, Pussn, wo kommst
denn du her?« rief die Herrin, nachdem
sie sich von ihrem ersten Schrecken er
holt, und drückte zärtlich den Liebling
an sich.
»Jawohl, wo kommt das Katzen
dieh her?« sragte nun langsam auch der
Gatte. «Lder richtiger wie kommt
sie in meinen verschlossenen Schreibtisctp
hinein3«
»Verschlossen? Ja, richtig-" Und
inniger drüctt Frau Käthe den Liebling
ari sich, während sie voiioursgvoll ten
Gatten anbt irrt. Tag arme Thier
chen stundenlang — «ersticken hätt’ sie
können Natürlich bast Tu sie iii den
Sclireibtisch eingesperrt. "
Doch er schiiiiel te den Kopf » J ch
—noi«n NR mein rufe-ihn nflnl As
nau- -als ich Nachmittag fortging, saf-,
die tiaße auf Deinem Schoos3. Ta
her—-« er blickt die Gattin durchdrin
lgend an. »Sag’ mal, Rathe-solltest
»Du vielleicht zufällig auch einen pas
senden Schliissel zu meinem Schreib
tisch haben ?«
f »Ich? Wieso-« Und plötzlich ver
Isteht sie ihn, ihre Wangen röthen sich,
ithre Augen blißen ihn an. »Als-das
list aber start! Du meinst doch nicht
l etwa gar-«
T »Ich meine, daß Du eine echte und
rechte Evastochter bist, liebe Rathe, und
Hals solche der Neugier nicht unzugäng
»lich und daher—« sein Ton klingt wie- ;
lder gemiithlich, als wolle er ihr ein Ge- «
stöndniß erleichtern-—»hiibfch find’ ich’s
ja gerade nicht, daß Du hinter meinem «
Rücken getramt hast. aber einen wirklich
triminellen Beigeschmack beläme die
Sache erst durchs Leugnen, daher-« ;
Aber voll tsntriistung unterbricht sie
ihn. »Wie, willst Du mich etwa gar
zu einer Verbrecherin machen, einer
Tiebin und Einbrecherin?«
»Du brauchst ftarle Ausdrücke,
Käthe,« sagte er jeßt ernst und kalt.
»Wir wollen uns-, bitte, an die ein
fachen Thatfachen halten. Als ich von
hause fortging, habe ich wie stets mei- »
nen Schreibtisch verschlossen, auf Dei- I
nein Schooß saß die Katze, Du bist in
meiner Abwe enheit nicht ausgegangen,
folglich kann lein Fremder den
Schreibtisch geöffnet haben, und durch
das Schlüsselloch vermag die Katze
nicht hineinzulommeru Möchtest Du
nun vielleicht die Güte haben, mir
Deine eigene Schlußfolgerung zu
sagen?«
»Meine Schlußfolgerung?« Wie
eine gereizte Tigerin reakte sie sich vor
ihm aus« »Daß Du Deine eigene Frau »
lichmiihtich neuer-mode das ist meine
Schluszsolgerung. Du wagst es, zu
mir zu sprechen wie-wie ein Staats
anwalt. Dis-—Du—was kümmert
mich Dein Schreibtisch. Und liber
haupt, warum schließt Du immer Dei
nen Schreibtisch so fest zu? Was füt»
tGeheimnisse hast Du denn drinnen?’
lJawth Gekximnisse!« Geradezu ver-.
lnirlztend blitzen ihre Augen ihn an.l
Is»(!-5 ist mir schon lange aufgefallen»
welche Angst Du mit Deinem Schreib- i
tisch hast. Was fiir Geheimnisse ver-!
birgst Du denn da drinnen vor nur«
WaM Wär'5 etwa schon so weit c-—
kommen, dasz Du Deine Frau nicl«
blos verleumdest, daß Du sie auch ist-s
triigst? Gesteh es ein«-welches Gebein i
ntß verbirgst Du da drinnen vor mir .«« l
Statt aller Antwort hatte er sk«-!
umgedicht, dte geöffneten Schretbtisd
sächer wieder verschlossen und dir-:
Schlüssel in seine Tasche versenkt.
i
Da aber packt sie seinen Arm. »Amt,
die Wahrheit—schwitre mir, daß Du
kein Geheimniß da drinnen vor mir
verbirgstl«
»Du hist herrlich liebe Käthe,« sagt
It mik.
Sie klammert sich fester an ihn.
»Im-schwer schwckrel Daß Du da
W esti- ochumiies m meet-se
-tannst Das Haus«
Schweig-nd sieh er sieunverwandt
In.
»Kannst Du sehn-Bretti« fragt sie
noch einmal, ihre Stimme überschlägt
sich sasi vor Erregung.
» N e i n , « sagt er da kurz, dreht
sich herum und schreitet zur Thür, von
wo er sich ihr nochmals zuwendet. »Ich
werde den Abend über fortbleiben.
Vielleicht benützest Du die Zeit, über
das Geheimnis; nachzudenken, wie die
Katze in den Schreibtisch tam.«
.
Ob sie nachgedacht hat all’ die
Stunden über, die sie einsam in
seinem Zimmer verbracht hat? Aus
seiner Chaiselongue ein seidener
Schlummerpufs, ganz von Thra
nen durchnößt, könnte die Art ihres
Denkens illustriren. Es ist nahe
an Mitternacht, als ihr Gatte heim
kehrt. Ganz in sich zusammengelauert
sitzt sie auf der Chaiselongue. Aus
hrem Schooß, zum Knäuel zusammen
gerollt, das Kätzchem
Der Cintretende stutzt, wie er die
Beiden sieht. »Warum bist Du nicht
zu Bett gegangen, Käthe2«
» u Bett-W Sie sieht ihn vor
wur svoll an.
Da steht er neben ihr, leicht über ihr
verwirrte-s Haar fahrend. ,,Käthe——’s
ist ja nichts dabei, sast alle Frauen
thun das-alle Frauen, glaub’ ich-so
ein bischen spioniren und ’rumtramen.
Zum Lachen ists Nur-sieh---so das
Ableugnen nachher-»das, das ist-«
Frau Käthe erhebt sich sehr plötz
lich, das Kätzchen rollt wie eine Kugel
von ihrem Schooß. »Ich verschmähe
es, aus Deine Andeutungen zu antwor
ten, Dir den Glauben an mich auszu
zwingen—Dir, der Du selber in
Falschheit und Heimlichleit vor mir
lebst. Aber eine Ehe, in der das ge
schieht, die hat ihre Würde verloren
und darum-«
»Darum trennen wir uns!« lacht er
schallend aus. »Natürlich, gleich mor
gen. Aber heut geh erst noch ’mal
schlafen, denn für die immerhin nöthi
gen Erörterungen des wichtigen
Schrittes scheinst Du mir augenblick
lich nicht in der rechten Verfassung zu
sein«
Doch sie schüttelt langsam den Kopf.
»Du irrst Tich, Kurt, mir ist sehr
ernsthaft zu Ulluthe.«
Er sieht, wie ihre Lippen zucken, und
versucht es noch einmal, ihr gütlich in’s
Gewissen zu reden. »Käthe, Kälbe,
was soll ich nur von Tir denlens Ists
denn so schwer, eine kleine Schwäche
einzugestehenk Wollen wir denn wirt
lich ansangen, uns mit Heimlichteiten
su tsuuclkchur .
Jn Frau Kathes vermeinte Augen
kommt ein bedrohliches Blitzen. »Al
—Tu wagst es wirklich noch immer
D u !——der Du es doch bist, der mick
mit Geheimnissen hintergeht!«
Acht-J zum Kuckuck ja——-Du ver
dienst es, daß ich Dich mit der Eni
bitllung meines Geheimnisseg beschäme
Vielleicht bringt Dich das zum ehr
lichen Eingestehen.«
Und ietzt allen Ernsteö erbost, ist e1
zum Schreibtisch gestürzt, hat das un
tere Schrankchen aufgeschlossen und-—
—Jhm daraus entgegenspringt
einen Buckel machend, den buschigen
Schwanz aufgeplustert, seiner Gattin
weiße Anaorakatze.
Mit einem Griff hat er dieselbe ge
packt und hält sie hoch empor. »Bieit
—tvo kommst Du abermals her?« Uni
zu der Frau gewandt: »Sie war doti;
eben noch aui Deinem Schvoß!«
Frau Rathe schweigt, aber sie be
ginnt sich auszureden, hoch, majestä
tifch, wie eine Königin.
Kurt aber ist auf den Boden gekniet
und mit weit vorgestrecktem Arm tastet
er im Jnnern des Schrankchens herum
bis er ausruft: »Heureka——da ist des
Räthselö Lösung! An der Niicktvant
i ein Brett heruntergerutscht, und das
vch hat das Vieh sich zum Durch
schlupf ausbaldotvert.«
Aufspringend faßt er mit tollem Ge
lächter seine Frau um die Taille·
»Als-) die ganze samose Ehestands
Lenz die ganze schöne Scheidung-sitt
ie Katzek
Sie rnacht sich los von ihm und trit«
zurück. »Und was beweist das nur«-'
»Dir?——Ja so, Du meinst-na, aud
das soll-«
Und abermals var dem Schränlchet
sich biickend, hat er daraus einen Ge
enstand hervorgeht-li, mit dem er sid
feierlich der Gattin nähert.
»Hier, liebe Kät —tvas ich vor Di1
verborgen, hier hat Du es, mein Ge:
hetm—-'«
Seine Stimme versagt plötzlich
Starr schaut er anf den Gegenstand it
einer Hand. Hängende Fetzen vor
a hirblanem Krepp, verzerrte Gold
tzen und daraus hervorragend, kalt
und starr-nd wie eiu ödes Stoppelfeli
-—ein Us« ’f.1.;el meisier Federrippen
Tief ieseg Schweigen- DJnn eik
Laut s Frau statt-es Lippen Halt
ein ., ...1 ls«s1lii(:«ssr Liebe, halb eir
Cis "!---«-«i:. Jau. «sE«-.
» Du liedtspt bestei
Zins ’. Je , Its-dir fu«-, sitt-,
Hut
»Für die Hohei« spricht er mit ittrci
bestimm, das traurige Wrack betrach
tend.
Cedaulieusplilter.
Kommt es in all-m grosier Fluttr,
Jst selbst das Bettes-nicht mehr gut.
Bei der Jagd nach dem Glück gibt et- moh
viele Sauntagviiiger. aber leider feine-Wild
pkethitudlen
Man zeigt feinen Eharatter am tvalufieu
wenn man zu Macht und Ansehen gelangt it
oder Macht und Ansehen verloren nat
Die Probe.
sen y. I. schreitet-hat«
! Ueber dein Bierwaldstättersee lager
ten schwere Wollen; vom zackigen
ihaupte des Pilatus-, wie von den bei- -
den Bauen kamen sce herangezogen,
schwarz und drohend. Weißer Dunst
hüllte die grünen Hänge ein, schwül
lag es über dem Wasser, kein Lüftchen
rührte sich; die Blätter der Ntißbäume
»und igen zwischen Bitznam Weggis
fund ertenstein hingen ganz regungs
los. Von Zeit zu Zeit nahm der Bür
genstock eine dunkelblaue Färbung an,
rückte ganz nahe, man meinte, die
Bäume zählen zu können, dann ent
schwand er wieder hinter dern feinen
Nebel, der wie ein durchsichtiger Flor
darüber zog. Born Rigi wälzte sich
eine schwere, weiße Wolke langsam aber
beharrlich niederwärts. Dunkelgriine
Streifen trennten den Silberglan des«
Sees hier und da, dann wieder bildetest ·
sich schwärzliche Flecke, von hellerenk
Streifen durchzittert. Noch einmal?
brach ein Sonnenstrahl wie ein Bündel
« goldener Pfeile durch das Gewölk, zau
sberte ein breites, flimmerndes Gold
Hband auf das hellgriin aufblitzende
· Wasser.— s
»Wie wundervoll! Welche Farben
pracht in dem steten Wechselt« -
»Unerträglich heiß! Auf dem See
wäre es jedenfalls tühlet. Laß uns
doch hinausfahren! Thatenlos den
See anschwärmen, ist ziemlich öde.«
Raum rathsam, bei solchem Wet
ter.« Der junge Mann blickte prüfend
zum Himmel auf, wo die grauen, gelb
geränderten Wolken sich fester zusam
menballten.
Die schöne junge Frau, die neben
ihm auf der Bank saß, wars ihm einen
fast verächtlichen Blick zu. »Es ist Dir
also nicht sicher genug.« .
»Für Dich-« z
Sie lachte auf. »Ich fürchte mich
nicht « EH sollte scherzhast klingen,
doch die Schärfe im Ton rief eine
dunkle Röthe auf seine Stirn, sein
bisher gleichgiltiger Gesichtsausdruck
veränderte sich. ;
»Du meinst, ich steckte mich hinter.
Dich, vielmehr hinter eine Vorgebliche
Sorge um Dich und sei selbst-« Er
sah sie staat-nd an. »Bitte, rede!« s
Sie lachte abermals hart, bit er
»Nun ja, wenn Tu eg wissen willst
es ist mir schon manchmal so vorne
kommen tlnd Vetter lirich meinte
auch schon s« s;e stocite vor dem auf-i
stammenden Atti-i seiner Augen. .»
Er schob sein n Strohhut etwas zuii
. seht anders iiberlegt?«
J Boot zu steigen. Als er die Ruder er
» griff, sah man, er verstand sich darauf.
- grün. Die junge Frau blickte mit einer
, der, die Hände zerrten an »der Spitze
T unbefangen aiiszusehen
z
rück. »Ach, bitte, was meinte Vetters
Erich, der es inir nicht verzeihen kann,t
daß ich Dein Gatte bin? So viel ich,
weis-, hat er noch keine Proben einer;
t
besonderen Leistungsfähigkeit abges;
legt.« ;
l »Und THE-« stieß sie leidenschaftlich
hervor.
; Er zog die Augenbrauen etwas em-«
; por.
! »Ah-—fo-——!« Er stand auf. »Es ist
«wirtlich sehr heiß, ich hatte es noch
nicht so gefühlt. Kommt Du siehst,
; ich verstecke mich nicht hinter Dieb«
s Betroffen sah sie zu ihiii inf, dxch
z bei dern sorglofen Ausdru seines
Mundes erschien der harte, tieriictnliäiel
Zug wieder um ihren Mund.
; Ein schönes Paar. Die Leute« die
« ihnen begegneten, sahen ihnen nach, es
war etwas ilngewöhnliches, Bedeuten
des in den einfach und doch elegant ge
kleideten beiden Menschen
g Nach einer Weile ging er nach dem
« Wasser zu. »Wiinschest Du noch hin-.
aus zu fahren? Jch wiederhole, e5 ists
kaum rathsain, doch wenn Du es noche
willst
»Ich sehe keinen Schiffer zum Ru
dern
»Wir brauchen keinen, ich stehe zu
Deinen Diensten oder hast Du es Tir
Sie glaubte, Ton und Worte klan
gen spöttisch »Es kommt auf Dich
an, ich habe keine Angst. Und Tit
willst selbst rudern?«
,,Bitte,« war seine Antwort. ('ir
« hielt ihr die Hand hin, uni in das kleine
Mit wenigen kräftigen Stößen ruderte
er aus den See hinaus.
I Es schien anfangs in der That kiib
s ler auf dein Wasser, doch sehr bald war
; es wieder ebenso schwül. Der See war
wie flüssiges Silber, nur wo das Vor-i
hindurchschnitt, schimmerte ekkiniitet
insteren Falte zwischen den dunklen
Brauen in die glänzende Fluth hiiia.—.
Jhre Lippen preßten sich fest aufeiiiaii
ihres Kleides.
War das Donner? Sie sah aus
in einen bleiidenden Blitz hinein. Tit
Ufertrerge waren verschwunden, ein sei
ner Netel wogte rings herum, klein-,
unruliige IIILkelleii schlugen gegen daz
Boot. Die junge Frau sah ihren
Mann an. Nr ruderte ruhi« weiter,
doch ihr schien, sie kämen nicht Vom
Fleck. Wenn eine Welle höher aus
spritzte, warf er einen flüchtigen Blick
darauf, weiter nichts. Wieder ein
Blin, ein Donnerschlag der das Echo
in den Bergen toeckte, das, immer wie
der nachhastend das Getöse endlos
sortsesite. War das schon die Abend
diirnineruna? Es war fast dunkel und
ein kalter Wind strich iiber das Wasser-.
»Weil-n wir nicht umkehren?«
fragte die junge Frau und versuchte.
Er liefi einen Augenblick die Ruder
ruhen und sah sie an. Sie konnte sei
nen eigenthüinlichen Ausdruck nicht
enträthselii. »Hast Du FurchM Sie
oerneinte Mig. »Desto besser, ich
finde es ganz angenehm io.« Er ruderte
wieder, aber ihr schien, lässiger als
bisher.
»Wir kommen ja gar nicht vor
wärts,« sagte sie endlich; zugleich
trachte der Donner und es flammte;
wie weißes Feuer um sie auf.
»Kehre um, ich will an’5 Landt« ries
sie laut. »Es ist ein Unsinn, jetzt noch s
draußen zu sein.« !
»Du wolltest es so.«
»Ja, es war eine Dummheit von
mir, ich dachte nicht, daß es so schlimm
tverden würde, aber nun iit’s genug«
»Deine Laune ist also umgeschlagen.
Wenn es mir aber nicht genug wäret«
»Du sollst umtehren, ich will es, ich
-—ich bitte Dich-Erwin—mir zu
Liebe!«
Das kleine Boot drehte sich plötzlich
fast um sich selbst, die Wellen wurden
öher, die junge Frau schrie auf und
Bielt sich mit beiden Händen fest.
»Warum kehrst Du nicht uml« schrie
sie außer sich.
»Wir sind in eine Strömung ge
rathen, gegen die ich noch nicht an
tomme.« Er mußte laut sprechen, um
sich verständlich zu machen. Unaufhör
lich flammten die Blitze, trachte der
Donner und grollte das Echo weiter.
Die Angst schnürte der jungen Frau
die Kehle zu, wie lange konnte sich diese
Nußschaale noch gegen den Sturm hal
ten! Sie hatte den Kon gesenkt, um
durch den runden Hut etwas vor dem
Regen geschützt zu sein. Nach einer
Weile sah sie auf. Sie hielt den Blick
fest auf ihren Mann eheftet. So hatte
sie ihn noch nie gese en. Etwas Ver
hüllendes war von seinem Antlitz ge
fallen, der gewöhnliche Ausdruck hatte
einer tiihnen Energie Platz gemacht,
etwas Freudiges blitzte in seinen Au
en. Sie holte tief Athem, ihr Herz
chlag ward ruhiger, eine noch nie ges
"hlte Sicherheit tam iiber sie.
Das Gewitter schien sich ausgetobt
u haben, der Regen ward schwächer.
as Boot war weit abgetrieben, doch
die Wellen glätteten sich und mit träf
tiqen Ruderstößen lentte der junge
Mann dag Boot zurück.
»Kann uns nicht ein Dampfboot
aufnehnien?«
Seine Gegenfrage: »Fürchtest Du
Dich?« ward verneinend beantwortet.
»Ich fürchte mich nicht, weil-ich bei
Tir bin,« sagte sie nach einer Weile
ziemlich unberinittelt, ohne ihn anzu
sehen.
»Weil Tu siehst, ich kann tut-sem«
Sie tijz sich auf die Lippen »Nein,
weil ich mich bei Tir sicher siihle.«
en« hinten Y«
»- ----------- .
,,(frwin, ich meinte es nicht so
schlimm.«
,.Toch, Teine Worte liessen keinen
Zweifel zu. Einen Mann hätte ich
mit der Waffe in der Hand zum Wider
ruf gezlvunaen, eine Frau, meine Frau,
musz straslcsg ausgehen, selbst-wenn
wir zurückkehren, ways-vielleicht noch
möglich ist.'«
Sie starrte ihn mit weitaeiisfneten
Augen an, dann schlug sie iie Hände
vor ihr Gesicht. Als sie wie-der sprach.
klang ihre Stimme tonlcg. »Sind
wir verloren s«
»Viellei-,t): halten meine Kräfte aug,
ich weis-, e-.« nicht-«
Sie holte schwer Athem und sah ihn
flüchtig an. Gedanlen, wie sie sich
noch nie in ihr geregt, ftiirmten auf sie
ein. Jm Fluge zog die Zeit ihrer Ehe
an ihrem Geiste vorüber. »Warum
bist Du nicht immer so gewesen, wie
heute, wie jetz«k« stieß sie hervor.
»Ja, Dir sctieint eS nöthig, immer
in Pose zu sein«
»Nein,« versetzte sie ungestüm, »aber
auch nicht, sich schlechter zu machen, als
man ist«
»Ist das sieh schlecht machen, wenn
man sein Loh nicht selbst ausposaunt,
wie Tein geliebter Vetter Erich!«
»Er ist mir nicht lieb.«
»Ach und bewundert genug, um mir
als Beispiel zu dienen, er, den Nie
mand einen Feigling zu nennen wagt,
während mir meine eigene Frau die
Beleidignn in’s Gesicht schleudert.«
Sie siih te, sie hatte ihn aufs Tiefste
verletzt. Mit finsterem Gesi t saß er
vora ihr, in ihr aber regte tch’s wie
heimlicher Jubel. Scheu, fast bemit
thig sah sie ihn an. »Du nanntest
meine Worte eine Beleidigung, die nur
mit Einsetzung des Lebens ausge
löscht-— «
»Ich sagte und meinte es so.«
»Hast Du uns deshalb hinausgesch
ren, war es Deine Absicht?«—Ge
spannt, mit halbgeössneten Lippen
liclte sie anf.
»Du verx.ifzt, daß Du es wolltest,
aber ich muszte Dir ja erst beweisen,
dasz ich-— «
Sie erhob abwehrend die Hand und
er schwieg Etwas kämpfte in ihr,
rang sich durch und endlich hob sie die
Augenlider und fah ihn mit seltsam
hellem, surrhtlosein Blick an. »Du hast
recht gethan, ich habe es verdient, aber
—ich kannte Dich so nicht und meine
Liebe fühlte jede absiillige Miene An
derer, jedes zioeiselnde Wort-J
»Dem Dein Zuhijren erst die Berech
tigung gab.«
»O, wie das mich tränkte, meine
Liebe, meinen Stolz aus Dich verwun
dete.«
»Was Du Liebe nennst, war leine,
ihr fehlte die Wurzel, das Vertrauen«
»Vertrauen will errungen sein.«
»Und was that ich, es zu verscher
zen?«
Ein bläulicher Blitz, von schmettern
dem Donner begleitet, fuhr nieder, eine
Weile slhwieaen Beide, dann sagte sie
mit zitternd-irr Stimme: »Aber auch
nichts, es zu bewahren. Du solltest
Windes nicht, der die Wellen vor
gerjagte und ihren Schaum iiber Er
inweg trieb. »Meine Liebe wo teji
stolz auf Dich sein«-wie ich es jetzt
bin.'·
»Weil ich Indern kann, und ein Ge- «·
witter nicht fürchtet« spottete er erbit
tert.
Sie hielt sich wieder mit den Händen
fest, da das Boot heftiger schwankte,
doch ihr Blick leuchtete. »Nein, weil
ich Dich endlich kenne. Jch bitte Dir
Alles ab. Jch hoffe, wir kehren glück
lich zurück, ist-wäre es—ader nicht-—
dann will ich Dir wenigstens sagen,
daß ich jetzt das größte Gliick der Frau
erkannt habe, einzusehen, zu fühlen,
daß sich ihr Herz nicht geirrt, als sie
in ihrem Manne das deal i er
Träume sah und alle in i m verw ri
licht glaubte.«
»Und dazu bedurfte es dieser
Probe!« Ein Zacken lief über sein Ge
sicht. Angst übersiel sie. Wollte er ihr
wirklich nicht verzeihen, hatte sie ihn
verloren, durch ihren Unverstand! Wie
eine kalte Hand packte es ihr Herz, legte
sich wie ein Schleier vor ihre Augen
und lähmte ihre Glieder. Jhre Lippen «
erblaßten, ihre Hände sanken kraftlos
nieder, sie schwankte.
,,Setz’ Dich auf den Boden, schnell,
Du wirst ohnmächtig,« sagte er hastig,
und namenloses Bangen durchbebte
seine Stimme.
Jhre Furcht schwand, er war ihr
noch nicht ganz verloren. Matt liirzeknd
sah sie auf und schüttelte den opf.
»Es war die Angst, Du würdest mir
nicht verzeihen wollen, dann wäre mir
» das Leben nichts mehr werth gewesen«
; Er konnte ihr nicht mehr antworten,
tein seltsames Rauschen erfüllte die
«Lust, ein Prasseln; es dunkelte.—-—Er
Ikonnte nur noch rufen: »Nimm den
; Mantel über den Kopft« Dann schlug
tdas Haaetnsetter auf sie nieder. Dicke
Hagelstiicke lagen im Boote, es durch
schauerte sie kalt; sein Hut war weg
eflogen, er schien es nicht zu bemer
en, er dersnchte nur, das Boot gegen
die Wellen zu richten. «
t Als die Wolken endlich zerrissen, der
Pilatus sein gezacktes Haupt zeigte, der
See hellariin schimmerte, stand eine ge
spannt hinaus schauende Menge an der
Ufermauer. Das junge Paar war ver
mißt, man hatte das Boot einmal ge
sehen seitdan war es Verschwunden
»Da ist e5!« riefen mehrere aus, und
ganz in der Ferne tauchte das Boot
auf, kam näher, immer näher ——Beik-e
waren darin Viele Hände streckten
sich aus-, ihnen Leim Auesteigen zu hel
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Sie war dlasz und erschöpft, doch
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Und meßtc sein-r Lippe-II auf ihre
Hände, indess, die Sonne durch die
Wolken limijk siegt-»Ist triumphirend.
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wölk, Sonnenstrahlen, die blitzende
Goldfunkm ijbcr den leise wogenden
See streuten Glanx und Frieden
überall— nach Dem (·Tch::sitier.
st. Jakobs 0cl
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