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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Jan. 2, 1903)
- . Syloefterbetrachtungen M Nitsch Esa. ist in weiheoollesp Stimmung und interessikt sich für die mooalische Besserung sei net Mitmenschen. Miste- Editekk Ich an ja gar nie, Jch knieen blos. Ists met so denkt, Mister Epim: Idee sollt es merklich nit denke, wie die Mk Urgeist Jeg is schun wieder e M vun dem agebrochene Jahrhun Iekt dahin! CI gebt Men sche. Mist-et Evi ket. wo grad so in de Tag enei sei-, mitaus sich was zu denke un wo blos ihr G dante an, mit Respekt sie sags Ircse und Sause batvtve un kei smbischen sok was höheres un iesi poetische Ge danke un kei re lioscheß Fielings an bei gar nir un san-seist aach nir. Jetz, Mist-er Edi see ohne Mich lobe ze wolle, — « da sein Jsch doch annekschL For Jn stenz zum Beispiel der Fahnswechseh New Years, Snloester oder so was, des regt Mich Immer Fu ernst-e Gedanke un aute Betrachtunqu .1n. Desweg: hen Jch ehe beim Tscballi in des shinnierstubche zernckgetoge, wo wie als, wann e-:— e Bißl: um hohes Limsit geht, Unser steinoticheg Gämchc mache. Da sey Jch ietzt ganz alleenig bei eme Buttelche oum extra gute Mo sel In es ü«.o.vertimmt Mich in Mei ner Einsamkeit so e anoachtss un wei hevolle Stimmung un Ich fühl es out lich bei jedem Gläsch: Mose1, wo Jch trink, daß J e besserer Mensch weto un des-Man oamit Annere oekoo pro sitie un sich e Erfimpel ota nemme kön Ie, laß Ich Mit oie Müh nit gereue, but hier, nun der horch Mei fromme Gedanke gewißetmasze geheiligte Stät te aus. Mei schöne Gedanke niedetze schreibe un zu ane ze schicke. Wann Js- so in Mich geh un so im Allgemeine nachdenk, in welch-et Bezie hunq Ich vielleicht e Tsohäns hätt,«Mich noch i-: bzssekn Da kann Ich nit helf-t se nsottiss-e, wie Die meist-e annere Leit en siinooolLI Pfad wandle· Die Seit sollt-e in sich gehn un sicu schäme. Des is Alle-, trug Ich sag. An ern-.- Tag wie dem heutige, da sollt der Mensch sich selber prüfe un sollt sich Vornemme, alle Fehler un Sünde un böse Päschens unLeioeschas se abzielen-e espeschelli. waan er schun asängt älter ze wern. Wie for Jn chz der Dörre Quetsche Hannes. Wie der in sein Alter immer noch so e Le be führ’n kann, des begreif Jch nit. Un was es so schiimmer macht: Er bot e Frau un Fämilil Könne Sie des verstehn oun so eme Mann, Mis:«:r Evideri Ich kann nit. Jcb wollt, dxr Were Quetsche Dann-es that es mach-r, see Ich. un in sich gelm un sich prüfe. IDS for Jnstsenz eins vun Die Meisschkiche Lstter, wo Jch zeerst ber ausgveise will: Der Geiz. Wann Ich Mich da vruss prüf, ob Jch bermit be stet bin. oa timni Ich zu dem Risolt, baß ver Tschalli manchmal merklich e Bißle stintchi is. Jch aeb ja nir drum, answer wann e Mann so vie-l spendet, »Die Ich da expeckt mer doch, daß der Mann men dem Platz. wo mer sei Geld Glase thut. wach des richtige Ding Dann is da» ver Neid. Des is aach e schreckliche Untugeno. Da is sor Jus-us ver PelzkavPe-Billv. Der Kerl lpt so e niedriae Gesinnung, daß er’3 øst nit verberae kann. oasz er neidisch ii, weil er nit so viel hot, wie Ich. Pfui! Ists Jch beneid kein Mensch, ob woch Mister Gotter, lieqt da e Gerech tigseit drein, daß ganz ungebildete Kerl, wo tei Eidie harvroe, wie maGeld Isse mble Weis spende kann, daß die seit hart-we, wie Ich? Der Gedanke sacht Mich manchmal ganz wiithia un CI Nitsch die ganze Kerk die Aesioks In Vanderbelts un diene-nie Kerl Este Iun Anartischte in die Lust ge Upfe wem. Also mit dem Adel-stande Vklly, da will Jch heint noch, wann Ich en iress, emol ernstlich rede, er sollt sei neidische Gefühle bekämpfe. Jch sitt. sei helft Dann is da die hosfmih oderSiolz, tot-i mer seat stockopp oder eiaebildet sei. Miste-: Editet, des is e Laster, wo Ueber le viel Leit d'r.r sossernn. Es sacht - «ch immer lache, wann so Leit It lauter Stolz un dumme hofsattb It e Art Größewahnsinn kriege un sich MU, sie wär’n Mseinesaleiche oder mä besser wie Ich· Ei is wett u dumm! E verwundne Laster 0 die Eitelkeit Da is sor Jnsteni set Weihe Beste Scheu-MS wo sich W eittldt et Weint M an Pro M-M, bei sich fetchtetlith Held se W. Wer Meer, des W sei-e drei ti uss wol se gleicher Zeit Stett I ’ So gebt es noch viele Laster un Uns tugende un sündhafte Gewohntxite un ibei der Betrachtung dervo fällt Mir ; bei jeder e Irent ei, der wo in Rigard Iderzu es nöthig hätt, sich zu bessern. Zch hen blos fes nit Zeit, nosch mehr in s itäls ze gehn, weil Jch grad ne Vot ton gepuscht hen for de Tschalli timme ee lothe un ihm e Lettfchcr ze hrlte we lge Geiz un ihm e Tichäns ze gewwe, Tze pruoe, daß er de ernste Wille hot, I oes Loer ze bekämpfe, bei daß er noch ;e Fleisch oun dem feine Mosel uffseht ! Ohne Jshne ze nah zu trete, Mifter z Editer, Sie sollte aach e Bißle in sich nich-n Remme Sie sich e Beispiel an x Mir! : Mit dietrm Wunsche un Happh New Year sowie siim to you Mit Rinards Yours John Nitsch Eöq. i Jst des starren rette-der Thiere. ) Ei ist ein allgemeiner Glaube, daß der Mensch, welcher von reißenden Thieren Derfleischt und getödtet wird, die entietzlichiien Schmerzen erleide. Daß diese Anahrne ern-: irrige iit, hat der englische Arzt Crorother Hirn in seinem Werte «Ji Natur Cruei«t« nachgewiesen Seine Untersuchungen gründen sich auf Mittheilungen tol gier Personen, die von wilden Thie ren angefallen wurden, aher troh schwerer Verwundungezi sich wieder erholten. Schon Lidinstone, welcher von ei nem Löwen angefallen wurde, wobei ihm die Beftie einen Arm zerfleischte, erzählt, daß er während dieses Auf tritt-es weder Schrecken noch Schmer zen empfunden habe. Auch alle übri gen Ueberfallenen und Befragten he tunden, daß ihre Eindrücke beim Ueberfall don nur sehr kurzer Dauer gewesen sein, Schmerz hätten sie nicht den geringsten empfunden. Ein eng lischer Leutnantz der in vie Gewalt er nrs Löwen gekommen war« herichtete: »Was meine Empfindungen während des Angriffs des Löwen betrifft, so muß ich sagen, daß ich keinerlei Schmerz oerspiirtr. Aber ich bemerkte sehr deutlich, daß er mich biß; ich hatte vollständig das Bewußtsein, ganz abgesehen davon, dafz ich es auch fah, daß das Thier dabei war, rnich zu bei ßen, aber der Schnnrz · hslieb aus.« Dieser Leutnat behielt während des vannzen Urtherfalls seine Kalthliitigteit und Urtheilstrafh er zog zwei Patro nen aus der Tasche und warf sie einem Koffern zu, damit dieser sein Gewehr Lesen-s- I«--C- III-II Its-II. Ost-M All-III blick verspürte er eine Umnachtung des Geist-es Diese letztere Erschei nuna wurde dem Autor auch noch oon vielen anderen überfallenen Personen bestätigt. Der Arzt Neoe im Krankenhause oon Seinagar in Kaschmir hate je des Jahr fünf bis sechs Perionen zu behandeln, die von Bären zerfleischt waren. .Er hat alle diese Patienten nach ihren Eindrücken während des - Ereignisses gefragt und ausnahmslos die Auskunft erhalten, daß fie in jenen . tritifghen Augenblicken keinen Schmerz » verspürten Er sagt: »Es scheint, »daß der eGist sehr ruhig i , beinahe ;in einem Grade, daß rie pfer ihre T Lage analysiren, sie fragen fich, was das Thier nu thun wird. Der Schmerz fehlt bisweilen so vollstän dig, daß einer der Verwunveten glaubte, der Bär hätte ihm nur die Kleider zerrissen, während er in Wirk lichkeit ihn auch arg zerfleischt hatte.·' Eine bemerkenswerthc Thatsache ist, daß bei solchen Verletzungen durch rei ßende Thiere die Tastern-Windung oft fortdauert, wenn das Gefühl für den Schmerz schon geschwunden ift. Ein herr Jenes erzählt: »Der Bär lag auf mir und biß mir zwei- oder drei mal ins Bein. Jch fühlte, wie das Fleisch zerrissen wurde, aber ich ern pfand keinen Schmerz.' Jn anderen Fällen wußten die Vermundeten über haupt nicht, was ihnen zugestoßen war. Ein Treiber wurde bei einer Tigerjagd von einem Tiger erfaßt und unter dein Arm furchtbar verwundet. Es waren ihm mehrere Rippen gebro chen, und seine Lungen seh-ver oerleth und doch eng-fand er nicht den gering sten Scher, und sein Geist blieh vollständig klar, nur klagte er über ein Kältegefiihl Hirft hat in seinem Buche die Aus saaen von 62 durch veißende Thiere verletzten Personen mitgetheilt, und darunter befinden sieh nur zwei, die Schmerzen empfunden haben. Auge-time Grase-stät Der kleine Fritz hatte in der Schule die Bildung der weiblichen heut-trost ter« geübt: Schüler ——ESchii1e-rin, Wiener — Wiens-steh Löwe — Löwin, hast — Hasin u. f. to. Am selben Rock-mittlere spielte er auf der Wiese ·ter dein Hause, ooo seine Mutter die "sehe zum Trocknen aufgehäugt hatte. Ganz befliirzt kommt er plöt «lieh tn’s hanc gelaufen-r «Wutter« Mutter-! Der Deckt-! « .Ila, was denn? bat er die Mscht wesent« . »Ic, Mut-r, eine hosiu von Ari« P ZME ro i inse end : »Den-AN, Lontie mkuirhäassigl ein cui gar-sei Laus-m est-· ich .stfsmt.... seh risse es natttrliq M bei der Yo dem-irrt« Ist-lin- ,Æ i sag recht. haft sehn est-K dir I teh Morgens tutan Aft« sen-herab sur Use Jugend. Eine Neujnhrsgeschichte von O. Elsien Er hatte gar nicht darauf gerichtet, tdaß Mitternacht herangekommen war, fo hatte er sich in seine Arbeit am Schreibtisch vertiest —- ein wissen fchaftliches Wert, an dem er nun schon seit drei Jahren arbeitete Tag für Tag hatte er gesessen und in alten Handschristen und Folianten ftudtrt und gelesen und geschrieben. Er hatte das Leben fast darüber vergessen, das Leben und seine Freunde und feine Jugend. Einen Augenblick hatte er in seiner Arbeit innegehalten, um wchzufinnen, da weckt-e ihn fröhliches Gelächter und Gläserllingen. das aus der Wohnung neben der feinen bervorllang aus fei nem Grübeln, und er erinnerte sich plößlich daß es die lehte Nacht des Jahres war, welche er einsam, etn griisbelnber, alternder Mann, in fei nem Arbeits-immer Fuhr-achte Er seufzte tief aus, erhob sich und tvat an das Fenster. das-er öffnete. Eine sternenklare Winternacht ruhte über den verfchneiten Dächern und Gassen. Alle Fenster der höufer wa ren erleuchtet, aus vielen geöffneten Fenstern drang Gelächter und Gläser tlingen in die ruhige. klare lalte Win ternacht. Drüben erhob fich der Kirch tburm, niabnend, wie ein Riesensinger zu den Sternen bes Himmels empor weisend Wie ein Geisterhauch bebte es durch die Luft. —- Jeyt feste das Ubrcvert des Thurmes lnarrend ein, und in dumpfen, metallisch-n Klängen ber liindeten sie das Ende der legten Stunden des alten Jahres. Ein Schauer geheimnisvoller Ab nung durchriefelte den einfamenMann. Er wandte sich ab, urn tote-der an die Arbeit zu geben. Doch fein Auge blieb gebannt an einer Erscheinung haften, welche mitten in feinem Zimmer stand. Eine jugendlicheFrauengeftalt schien es zu sein —- in ein weißes, schlep pen-des Gewand gekleidet. Ueber die runden, jugendlichen Schultern flossen golbblonde Locken nieder, die tue-isten Hände waren wie zum Gebet gefaltet und hingen schlaff nieder, um die rosi genxLippen schwebte ein melancholisches Lächeln. und traurig anllagerw blick ten ihsn die großen, blauen Kinder augen an. »Wer bist Du?« kam es iiber feine t-- .-«L -- 0 :-«-« Uh.ll1«3ll SlFf"-Iss »Kennst Du mich nicht« sprach die Erscheinuna mit taniter, fast flogen der Stimme. »Ich bin Beine Jugend.« »Meine Jugend?« »Erinnerst Du Dich meiner nicht mehri Weißt Du nicht mehr, wie wir als fröhliche Kinder gemeinsam durch Flur und Wald eilten— mit bunten Blumen und Rieseln spielten und dem Schmetterling nachjagten? Weißt Du nicht mehr, wie wir Hand in Hand auf dem Gipfel der Berge oder dem ver fallenden Thurme einer Burgruine standen und mir großen, hoffnungs bangem sehnsüchtigen Auaen hinaus schauten in die weite, tveite Welt? eißt Du nicht mehr, wie ich Dir im tme laa und Du in süßem Web der ersten Liebessehnsucht meine Lippen küßtest? Weißt Du nicht mehr, wie wir gemeinsam Arm in Arm durch das Leben wanderten — sroli und barm los des Lebens Freude gewinnt-? Weißt Du nicht mehr, rnie wir im sauftischen Drang Der Welt Geh-tim niß, Leben und Streben erariinden wollten«-? —- Weißt Du das alles nicht mehr, baß Du mich nicht wiederer kennst?« Er sank in den Sessel zurück untb bedeckte die schmerzenden Aug-n mit der hand. »Du hast mich vergessen,« fuhr die Erscheinung traurigeforh »weil Du Dich einmal im Le n getäuscht fühl test. Das Mädchen, welches Du lieb test, ei wandte sich von Dir und gab sich einem anderen Manne zu eigen — ten-o darüber veraaßestDu auch mich, Deine treuesieGefiibrtim Deine treuesie Geliebte. Du vergaßest mich und das Leben. Nur noch in der Einsamkeit Deines Arbeitszimmers lebtest Du.« «Jch mahnte Dich im Stillen, die Jugerd nicht zu vergessen, doch Du wolltef mich nicht hören, und jetzt, in der Stunde ischen dem alten und dem neuen J r, wo die Zeit eine kurze Weile still zu stehen scheint, tvo neue Loose aus der dunklen, geheimnisvol len Tiefe der Ewigkeit geboren wer-den —jeit komme ich, um von Dir Ab schied zu nehmen . . .« »Nein —- nein —«, stöhnte er schmerzlich auf. »Du wirft nun ganz allein sein,'· klang es wie ein Geisterhauch »wenn Deine Zuge-O Dich verlassen hat. Nichts wirt- Dich mehr stören in Deiner Einsamkeit —- in Deiner Ae beit —-. kein Wunsch —- Ieiu Seh-en —- Iein hoffen —- kein Mitleid — teine segeifterung —- Du bist allein —- allein —allern —-« » Er streckte die hört-de aus. Aber sie var versckpvundem Ei schien dunkel um ihn zu werden« sont tm herab scheel-ten i t Ue ernsten nae eines charals in iesen. « »Er-»ein Esse- - » us ie vor s est its-both heftig atbmenb da. lange -ee wußte ei n . Die Mermis-re waren nett-a t — tieie stille ringt-un s- da pochte et schüchtern an die Zimrnerthiir und er schreckt fuhr er empor. Er sprang aus. »h:rein!« Die Mr öffnet sich- und ein junges Mädchen trat ein. Ein dustiges, wei ßes Kleid umhüllte die schlanke, ja biegsarne Gestalt; godene Locken um gaben das teizende Oral des Gesicht chensz die Wanan erglühten, und um die Lippen spielte ein verlegenes Lö cheln. während die blauen Augen ihn scheu und bittend anblietten. Er fuhr zurück. Das Bild seiner Jugend stand vor ihm! «Verzeihen Sie, here Dottor," sagte das junge Mädchen »wenn ich noch störe. . . »Sie hier, Fräulein Cliire?!« »Wir hörten daß Sie noch wach waren,« suhr das junge Mädchen schüchtern fort, »und da wir so ver grrith zusammen sind, so meinte Papa, ie nicht auch noch eine Stunde herübertommen wollten." »Sie hab-en Gesellschaft« .« »Ja ——aber nur einige gute Freunde und Freundinnen Wir send so ver gnügt gewesen —und —und —Sie sind so allein — heute in der Neu iahrswacht —- unser Lachen und Plau dern hatSie gewiß in Jhter Arbeit gestört — aber einmal sollten Sie sich doch von Jbrer Arbeit losreißen, Herr Doktor —- heute muß man doch stöh lich und vergnügt sein und dankbar gegen den lieben Gott, daß das alte Jahr glücklich gewesen...« Wieder sehte der Posaunenchor auf dem Kirchthurm ein mit der Melodie des alten Kirchenliedes: »Bis hierher hat mich Gott gebracht Durch seine große Güte — Bis hierher hat er mich bewacht — Bis hierher mich gehütet · . .« Die Thriinen traten ihm in dieAu gen. War es ein letzter Gruß seiner entschwindenden Jugend — war es ein letztes Zeichen, daß sie ihm dieses junge Mädchen sandte? Wie schön, wie lieblich stand siedor ihm! Wie ost hatte er inden Jahren, wo er bei ihren Eltern wohnte, sie gesehen — achtlos und gleichgiltigl — Zur lieblichen Jungsrau hatte er sie heranwachsen sehen — ein Abbild sei ner entschwindenden Jugend »Friiulein Cliire,« sprach er mit selt sam tiefer, bebender Stimme, »Sie haben an mich gedacht —ach, ich danke Ihnen von qanzem Herzen. So bin ich doch ncch nicht ganz allein auf derWelt —-— so habe ich doch noch ein Wesen, das an mich denkt, und an das ich denken darf.« Cläre fentte errötbend das Auge. »Wir haben Sie doch schon oft aufs gefordert, an unseren kleinen Gesell fchaften weil-zunehmen aber Sie hat ten ja niemals Zeit ——« Er lachte aufs-—glücklich und froh, wie er in feinen jungen Jahren ge lacht. »Ach, welche Thorheitk —- KeineZeit zu haben für das Glück und die Freude des Lebens! —— Tenten Sie sich, Cliire, ich glaubte, ich fei zu alt, um fröhlich sein zu tönnen.« »Zu alt?'« Ein fchelmifch liichelnder Blick traf ihn, unter dem sein herz erzitterte. Er trat zu ihr und ergriff ihrehand »Sie halten mich nicht für zu alt, um glücklich fein und glücklich machen zu können, Cliire?« »Wie Sie nur fo sprechen können...« Fester umschloß feine band die ih rige, die sich gar teine Mühe gab, sich zu befreien, sondern sich wie ein gefan genes Vögelchen in feine Hände fchmieate. »Und nicht zu alt, Cliire, um Liebe empfinden —Liebe erwecken zu tön nen? -—« »Den Doktor ——'« »Sprich, Cliire ——-— von Deinem Wort hängt mehr als das Leben für mich ab. Glaubst Du an meine Liebe —un-d glaubst Du mich wieder lieb haben zu können, Cläre?« Er hatte sie an sich gezogen, und sie lehnte das haupt an sein herz. Dann blickte sie mit feuchtfchimmernden Augen zu ihm empor. »Ich herbe Dich ic schon lange lieb,« flüfterte sie. « Und er jubelte auf — und sdie ent flohene Jugend lehrte zurück und er füllte sein her-z rnit jauchzender Selig teii. Fest schlang er den Arm um ihre schlanke Gestalt und hob ihr Köpfchen empor und küßte ihre warmen, zucken den, jugendlichen Lippen. Widder öffnete sich die Thür· »We- bleibfi Du, Cliire —- here Doltor?« Jn der Thür stand der Papa Doch ehe er weiter sprechen konnte, flogthm sein Töchterchen in dieArrne und be deckte seinen Mund mit Küssen. Und dann drängten die Gäste heran. und es tvar ein fröhliches hallo und Gejauchze und Gläserllirren —und inmitten des fröhlichen Tumultes stand der gelehrte here Doktor. Er hatte die Jugend zurWnen und für immer in sich Ist W here (der einer Dante durch den Minnen ein Vvuquet überbringen lieh: tdte Dame nicht ansefragt, Der J ds- souquet ge maus- «dm sie meint-, eh es nicht ein Herr nett einem Fang-ten dummen Gesicht gewesen mäherr: Etat haben Sie doch ver wun: »Natürlich. . .. ich doch nicht versathent« Its Iesefches Ostsee-spart tu Unsinn-. Anlaß-lich des Besuchs Kaiser Wil helms in Sandringlkam wo am der zangensrn Sonntag der wirkliche Ge ourtstaa König Eduardg imJarniliem treife gefeiert wurde, erinnert »Mo dern« societM den kaiserl-ich:n Gast daran, daß die Mart Brandenburg ooe nahezu 500 Jahren eigentlich durch sdas Psan'di·;cht an die Burggrafen von Nürnberg gekommen. Friedrich der Sechste von hohenzollern hatte dem in ewigen Geldnöthen fchwebeniden Idol ser Sigismund 100,000 Gulden auf die Mart Brandenburg geliehen, und als der Kaiser im Jahre 1417 nicht zurücksahlen konnte, belehnte er den Nürnbergrer Burggrafen mit der Mark und machte ihn zum Kurfiirfden des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation. Kaiser Sigismund tam spä ter nach England zum Besuch Hein richs V. und erhielt von diesem den Hosenbandordem Dem Gebrauch ent sprechend, ließ der Kaiser sein Wap pen, Banner und ein kostbarer-Schwert dazu, in der berühmten St. Georg: Kapelle in Windsor aufhängen - " Geist-lichten aber nahm nach dem Tode des Kaisers das werthvolle Schwert herunter, verkaufte es und las See leninessen für den derblichenen Mo narchen aus dem Erlös. Nach we el oollen Schicksalen kam das deu che Kaiserschweri schließlich in den Besitz der Stadt York. wo es als Staats fchwert vor dem Lord-Nimm bei mu niripalrn Ceremonien getragen wird. —-—-.-.-——- « Der Zae tu den rufe-schen Sprich wörterm Der Name des Zaren spielt, wie man aus folgenden Beispielen sieht, in den rusfischsm Sorichwörtern eine große Rolle. »Die Krone des Zaren bewahrt ihn nicht vor Kopfschmers Denk .Selbst der Zar tann die Son ne nicht auspufterr.« »Der Zar wohnt nicht in einer Hütte, deshalb kennt er auch das Elend nicht« das darinnen lebt·« »Der Arm des Zaren reichl, so lang er auch ist,.doch nicht bis zum Himmel.« »Ein fetter Zar wiegt in den Armen des Todes nicht schwerer, als ein armer Verhungerter.« »Die Stimme des Zaren findet selbst dort ein Echo, wo teine Benae in der Nähe sind.« »Ein-e Thriine im Auge des Raren kostet das Land viel Taschen Iiicher.« »Wenn der Zar die Wind pocken bat, behält das Land davon dir Rarben.« »Selbft das Hahn der Zarin kann keine Schvaneneier le eren « oMmr der Qar iviklt sind die Minister einäugig« und die Bauern blin·d.« - ——— - —- — ciquelltas erster Geist-. Seinen ersten Bühnknerfolg errang dieser große französische Schauspieler, wie er erzählte, in einem kleinen Stücke: »Friedrich der Große«, in dem er in der Rolle dieses Monarchen aus zutreten hatte. Tag fü: Tag war er in seinem Zimmer auf und ab mar schirt, angethan mit der Uniform des großen Friedrich, studirte seine Rolle« beschäftigte sich eingehend mit Feld zugsplänen und hatte sich schließlich durch seine Einbildungskraft vollstän dig in das Leben, die Um ebung und das Personal des preußischen hofes einglebet. Bei seinem Erscheinen auf der Bühne hatte er zwei Wachen zu passiren Mit raschem, prüfendem Blicke ließ er seine Augen don der ei nen zu der anderen wandern mit den Gedanken: »Du wirst sicher eines Ta ges das Kreuz bekommen und Du mußt genauer beim Salutiren fein." Da war das Publikum auch schon ge wonnen unsd applaudirte, borvohl Co quelin noch kein Wort gesprochen hatte und damals noch unbekannt war. Das Publikum hatte sofort erkannt, daß der Schauspieler bemüht war, das Traditionelle und Geschichtliche dieser Persönlichkeit getreu wiederzugeben und geizte mit dem eBifall nicht. schimpsekieim Dem Prager Tagtblatt zufolge be absichtigt ein österreichischer Abgeord neter ein Wörterbuch jener Frasse-us driicke herauszugeben die seit einiger Zeit dem österreichian Abgeordne tenhause einen so eigenartigen Reiz verleihen. Das moderne parlamenta rische Wörtenbuch sei übrigens sehr leicht zusammenzustellen; mit Zuhiilfe nahme des Alpbabets lasse sich bei spielsweise aus den Sitzungsberichten des Dauses in Wien folgende Blüthen lese ausrdöhiem Affenaesicht, Brannt weiner, Canaille, DiebsgesindeL Ehr abschneider, Falle-L Galgenitrick, but schenschleuderer, Idiot, Korpf blöder, Lausbub, elendiger, Meuchelmörder, Rai-erer, Ochsentreiber, Pserideoieb alizifcher, Quadratesel, Raubersbua, skeimt-ich TrotteL Urtrottel, Viechss Verl, Watschengesicht, Yaschreier, Zwie belkrowoi. Eines Schimpf-works mit dem Ansangsbuchstaben X können wir unzk ««bt das Prasser Blatt, aus den ri n nicht erinnern, und wie müssen es dem herausgeber des Miit ierbuches überlassen, eines zu finden, falls er ii mit dem Beion »r·bei nig« reicht nilgen will. see-schlu- sue Oste. Dunste-u (zum neu eintretenden Dienstmädcheny »Ihr Rusnnme ist also Laute-! Das paßt schlecht, denn rnenie Tochter heth auch Launaz das sii t blos zu Mißverständnissen da m ssen wir Sie anders rufen! Wie könnten wie Sie denn da nifen7« Dienstmädchen Laudut Musen Sie mich dann ein-such »Mir-lata Lan-sc mei« III-visit »Es-sieht der Verein der Altoholgegs ner noch?« »Nein« der hat sich aufgelöst, nach Iem der Kasiirer die Vereintinsse ver Ineipi dami« Misoerstsndniy. A.: »Was macht Ihre Brut-Pi« B. Gras seinen Getan-ten aussah rend): »so des-ei Prozent jährlich vier tausend Mari!« seiest-esse Kritik »Frau Mithin waren gestern im Thmer?!.... Run, was sagen Sie zu Fer neuen Oper?« · Oder .Scheußiich, aber wahnsinni interessisnt!« » « Zeiss-mer Grind Kochrm «,,Nein« bei der Oerrichsfk halt ich’s nimmer aus!.... Jeßi bin ich bereits acht Wochen biet —- meinen Sie, tiie kündigt mir-U« Erkennt »Ach, Pape-. ver Assessor ist eni rei sender Mensch!« »Ja, ja —- hob’ schon bemerii, wie er mit meiner Kouponicheere zu Mei iiren beginni!« Die Ueberkintippe »Du, Mann, irohoem ich Dir weder Geio noch Zeit zum Trinken lasse. mird Deine Nase immer röther —- mir scheint Du denkst fett immer ansI Wein!!« - Jerselsrte Beli. Er: »Aber, liebe Erw, ich ais-Mann habe ooch gewissermaßen auch ein Recht....« Sie: »Schxveig’. Kommst Du wie der mit Deinen silbernen Emancivai iiionsgelüsten!« Verliebte Gäste· Nella-en »Im-Dimer Kalbsbraten mit Saiat macht zwei Mari».. Dabei Sie Art-L hinei« Er izu ihr): »daß Du Brot, mein Täudchen?« Sie: »Ju, emsi« Keil-den »Macht zwei Mart dreißig uni: ein e-1.'-iiui)·:hen —- dret Mark fiinis zig.« Richtise sesrtheilrrns. » ben Sie einen bestimmten Tag fiit - r Kränzel-ern Frau Jnfpeiior?« »Nein, »Frau Registrator, aber wir treffen uns, iobalo eines von uns eine Stanoaigeichichie eriährt.« »Ach —— so oft könnte ich von zu Haus-: nichi weg!' Juni-fisch. Lehrer sder mit seinen Schülern ei nen Aussan in’s Gebirge macht, Höh lich): ,,Knider, ich glaube, eben ist un ser gnädigster herr Fürst Ia oben ab ,1estiirzt!.... Wenn er jetzt hier vor beitomrnt, da schreit Ihr Alle »Wir-at hochl« —- Verstanden?!« Seher-Mast »Bei welchem Sport giebt’s die un aiigstehlichsten Mensch-ni« »Bei den Lustschissern. Sie sehen aus alles »von oben herab« und streuen den Leuten gerne »Dam- in die Augenl« Feuchttrsblicher Verlass. »Wie ich hörte, nahmen an dem Bantett die sämmtlichen Spitzen der Gesellschaft Theil. Wie war :enn der Berlaus?« »Fei!chtsröhlich! Alle «Spihen« baten »Spitze«.« Eisen-sittliche Argumentation A.: »Zwanzin Jahre soll die Dame erst alt sein? Aus dem Bilde siehst sie aus« wie vierzigt« B.: »Nun, erlauben Sie.... Das Bild ist ja auch schon vor zehn Jahren gemacht worden!« Gute- Schrei-ein Kapitiim »Meine-Herrschaften, wenn der Sturm noch eine Stunde sp fort wiithet, geht das Schiff mit Mann und Maus unter-« Dame (l-aut ausschroiend): »Um gimnzeliwillem sind denn Mäuse an ord « Mit-steh »Sie machen aber kein freundliches Gesicht aus der Photographie, here Meier!« »Ach, der Photograph ist ia mein hauptschuldner!« Zeit-entne- san-ers Fremder: »Wie ich hörte, droht auch der hiesige alte Kirchthurm min stürzen.« Einheimischen »Ja, wir haben eben auch einen modernen Thurm« Eine set-e MMQ Madame (am »Ersten«): »Im ver gangenen Monat haben Sie sltr 50 Gerne Porzellan zerbrochen die Sie mit bezahlen mllssen!« bköchim Ziel-en Sie sie vom Lohn a ." Madame (verlesen): «Ja, den Lebst kriegen Sie erst in einigen Sagen . . . . ksnnen Sie mir lese diese-last die so Gent- geben7" ’ Unterseite-. Onlel: Mut-, Iris und crust wer den wir Euch einmal ptti . asn entdeckte Columdui I ja, this« rit: «1452.« « »san«-ill- Kiwxec i Baa- sen : « nt m erst 1492.« Dasel: »An richtig. IN ent deckte er es an der Lands-am nnd 1492 ni Wirst-sein«