Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, December 26, 1902, Sonntags-Blatt, Image 16

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    O du seiiZZisiZanköhiiLixs "
M Ediseri
H mach en Point draus, jedes
M Maåiseits die viele Presents,
II m un wo e Heidegelo wich
L R nämliä des der Atti ihr Lieb
st Ion is, die anneke Weiber. wo
oisitina iinune,
damit Je ärgern,
daß ihr Pre
sents, wo sie ge
kriegt bot, alle fo
expensio wiitn,
also bifeits dene
Ptäients in der
Fäniiti thu Ich
jedes Jahr noch
regend en Men
sche oder erger
e Fämilie glück
lich ze mache fu«
che, bei ihm oder
ihne unerwartet
aus der Noth ze
helfe, d. h. also
uff Dütfcht E
gutes Wert ze
thun.
« Of course muß
set bei geeignete «Obschett« for des
Its der Chatity erst aus-sinnt Ge
sshnlich braucht mer net Lang ze fu
Q, dann ttoß aller Ptngpöriti gebt
es ists-et noch olenw Leit, wo im
M un im harte Luck sitze, arbeit
bfe Iamiljeväieh oder itanke Wit
tibk. wo ufk die Gaß gesetzt wein solle.
steil sie die Nent net bsezntzle könne oder
so dergleiche.
Ja dem Jahr hen Ich en beson
sets desVetäte Käs grimme mo Mei
Hilfe Gutes gethan bot. Jsch den
schlich beim Tschalli an eme Tisch
C Kann sisihe sehe mitaus was z-:
sinke vor sich —- un der Mann bot so
e schnecklich verzkveifeltes Gesicht ge
sucht, daß Jch glei, obwoh: der Mann
gut gedreht war, gedacht ben:
is e Mann, dem Du helfe kannst.
R den Mich also zu dem Mann bi
Itfehq den en inweited. Eins mit Mit
s Masse un dann hen Ich em gesagt,
et sollt mer sei her-z ausschütte, ver
leicht könnt Jch em helfe.
s Du Mann hot traurig Ie Kot-P
sichimelt un bot gesagt, er thiit net
Gabe, daß ihm ze helfe wäc. Er
vier kleine Kinnerchek un e Frau
In e Missetat-attei- un er müßt
sit leere Hand heimkimme. Net for
en Ceni könnt er die Kinnereber oder
der Frau laufe.
FWellI sag Ich. »Wie ji« dann dest
gcknntneE Sinneßk
.No," fegt oer Mann.
«Abg-.legt worn? Kee leh:i:? Tie
Mschen verloren?«
. .Iio,« Legt er wieder.
wVielleicht leichxsinnig geneer Der
Icmptäfchsen etlege un des Sähri
sagt-bew«
— i war’s nach net. Endlich hab
Ich den Mann oekzu gekriegt, sich Mir
t .
K Im Mit is uek Afsis
Iscktnun oder et is fo· at in Büßneß
or M Iellver un bot Felwet e Amt
s M Ich jek nimmer so genan.
t onyhow is es e sehr trauriger
Erst war der Barsch wo er
a Mokge bot fchcife loße, der bot
se- . try Xmeß gewunschr. Dem
ein en Dollor erokoe müsse. Dann
t Bootblach ann der Nnhsbon
kann der Elevåderbov im Affisbuil
ina, dann die Assisboys. dann die
Irrundboys vnn annete Büsnesset,
soc was gebracht oder geholt how-oh
dann der Jonitek un die Schmovs
— u un der Lettekcärtier un der Mä
tschetbub un der Telegtäphbov un
P» Wiitek ins stwvonz km jeder
Odan der sanft be Tag üwwet in
tti fois gekimme is, Ill hnwtve sie
ist May chß gewnnsche un die
f nd nffgehaltc un der arme Mann
tagt nit annerscht qekönnt, als was
Ist nn wie er heim is, da war
Ieise Quart-et fort un er bot teen
Gelt mehr Schatt, for seine Kinner e
M oder seiner Atti e Bändche oder
nat lasse, dann im Mist-eß derst
et net lunrpe lohe, bot der arme
gt. Jch den dem unglück
» M- et vum Mun- Xmeß ausge
klfk in erek Bill, wo er Mit nach
· it M Ren- Year zeriickgewwe
III Denn sein Ich mit ihm un er
U sit III Geld Presetm getauft un
Fu seht bit-pp Uss emol is et aw
M siebet traurig gen-ern un bot ge
sät CI Mk is Alles nix helfe, er
- is sei heimgebty for die liebe
M sc Sache ze bringe sJch den
« warum, un da bot der Mann
, et thit sich net in’S houz
- , M it dein haus, wo er wohnt«
die- sittku uff ihn,
ihr ettv XII-eß warte
M Tag thäi der Leiter
dek Buchetboo un det
so set-set noch timmse
dene sei Mem- Xmeß
da this er sich net O
pfe· titete.ä
cx , oo er
seit könne
Mnnwiedet ge
IEUTAL »bed
e fröhliches
, bot gesagt
siå Its-c nut. »Na
nblin For die
was Arbeits«
?
Z
Löwin is- eeueis streut ais-geses
Oes.
Ein aufregender Fall ereignete sich
u Bjelzy (Ruffisch-Polen) in einem
irlus. Der Thierdöndiger Patti lief-,
nämlich zwei fiiaafrilanifche Löwin
nen zusammen mit einem Bonn auf
iceten. Während nun die Löwinnen
verfchiedene Kunststück machten, schlug
das Bonn aus und traf zufällig dabei
eine Löwin. Diese lief lan brüllend
in der Zahn umher und riittelie am
Gitter, das die Zuschauer von denI
Thieren trennte. Der Thierdiindigen
befahl nun feinem Diener, schnell die
Köfiglhiir zu öffnen, um die dahin
ftiirurende Löwin in den ondie Bahn
grenzenden Thierliifig zu treiben. Jn
der Verwirrung öffnete jedoch der Die
ner eine falsche Thür, nömlich jene«
die in den Zufchauerraum fiihrie. Mit
einein gewaltigen Sake sprang die
Löwin hinaus, feste über die unteren
Stuhlteihen hinweg und befand sich
nach wenigen Augenblicken unter den
erfchreckten Galleriebefuchern. Jn
wilder Unordnung drängten die Zu
fchauer dem einzigen Ausgange zu;
»viele Damen wurden ohnmiichiig« und
wer weiß« wozu es gekommen wäre,
wenn nicht ein Polizeibeamier laui ge
rufen hätte, die Löwin sei gefangen.
Dieer wirkte beruhigend Unterdef
sen hatte sich die Löwin beruhigt und
wandelte auf der menschenleeren Gal
lerie hin und her. Lange wollie es
niemand wagen, sich der Löwin zu
nähern. Endlich lam jemand auf den
Gedanken, die Thür des Käfias zu
öffnen, und es gelang auch dem Thier
bändiger, die Löwin hineinzuloclen.
Jn dem Augenblick, als die entsprun
gene Löwin den Käfig betrat, fchliipfte
die andere Löwin hinaus, schritt mit
makstötifcher Ruhe durch den Zirlus
und gelanate unbehelligi ins Freie.
Zum Glück war der Zirlus mit einem
Zaun umgeben, so daß die Löwin nicht
auf die Straße gelangen lonnte Um
das Thier einzufangem rollte der
Thierdiindiger den Käfig auf den
Platz vor dem Zirlui, und ichvn nach
wenigen Minuten lehrte die Löwin
freiwillig in ihr Gefängniß zurück.
W
Island- fchösstee seid-achtend
Jffland war nicht nur ein vorzüg
licher Schauspieler, fondern auch ein
tüchtiger Patriot, das bewies er am
10 März 1807 Die Franzosen hatten
Berlin befeht und der Stadttor-nann
dant hullin haiie verboten. den Ge
burtstag der Königin Luife zu feiern.
M Onkm«r«nniksi»s merk avfisiiwinsfis
nber Jsfland, der fei: 17975 Tirettcr s
des Berliner Narionaltlieuerå m.1r,«
wollte den Tag nich: ohne Auszeich
nung vorübergehen lassen. So erschien
er mit einem duftigen Blumenstrauß
in Hoftracht auf der Bühne, legte Die
Hand aus das herz und derbeugte sich
ge n die leere Königliche Logr. Ein
a tundoierzigstiindiaer Arrest war die
Folge Jm «Vater von ungefähr« be
Jssland die Bühne wieder. Er
lte den Wechsler Mardsuß und
richtete an das Publikum die Worte:
«Itehmen Sie es nicht übel, ich konnte
nicht früher kommen." Als das Kö
nigspanr nach Berlin zurückkam und
zum ersten Mal zu Weihnachten 1809
im Theater erschien, wurde stland in
die Lage gerufen, wo die Königin ihm
die Hand zum Kuß reicht-, während
Friedrich Wilhelm Ill. ihm vor dem
versammean Publikum den Norden
Adlerorden anbestetsr. Es war das
erste Mal, daß ein Schauspieler deko
ritt wurde.
W
so trinkt nun am meinen Vier-!
Die englische Handelskammer hat
eine Statistik herausgegeben, aus wel
cher man erfährt, wie viel Wein, Bier
und Schnaps in den europiiischen
Staaten und is den Bereinigten
Staaten Amerika’s erzeugt und ge
trunken wird. Am meisten Bier er
zeugt Deutschland. Dann kommt
England und dann die Bereinigten
Staaten Amerika’s. Jtn Trinken aber
war Belgien voran; denn da kamen
im Jahre 1900 auf einen Bewohner
219 Liter, in England 144, inDeutsch
land 1V, in Dänemark 106, in der
Schweiz 70, in den Bereit-taten Staa
ten 60, in Schweden 50 und inOester
reich-Ungarn 46 Liter, in Frankreich
bloß 28, in Rom-gen 23 und in Russ
land nur 4 Liter und in Italien gar
blos 0,6 Liter.
Im stimmt-rece- tis O sie-.
Jn der alten, urkundlich schon 914
emähnten Kirche in Haiger, Reg
Bezirk Wieibaden, sind bei der Er
neuerung der Tünche werthvolle, aus
der Zeit von 1480 bit 1500 staatmende
Wandmalereien zu Tage getreten. Jn
solge der Bemühung des Archiveatbet
Dr. W in Wiesbaden wurden die
Unsrei erarbeiten itn Thor, wo die
Malereien atn besten erhalten sind, ein
scstellh und et sollen sämmtliche
"nde und Iensernischen des Chori,
die alle reich bemalt waren, reigelegt
werden« Ein endgültiger s cheid, el
der Eber re aurirt werden soll, wird
nach der se tigung durch einen Ver
treter des ultusnunisteri erfolgen.
WMM
»Es M k
werden, f sechste-w Zinses was
n »ne- nsrssw sit-it
»Is- WAR
—-—- as«--——s-- - -L, ...—.—·-.
« Die kleine Herzogim
Siizze von J. Cassirer.
Jn das große Waarenhaus, in dem
Wetter an der Kasse angestellt war,
war vor Kurzem eine schlanke junge
Dame eingetreten, die ihr schwarzes
Kleid mit iolcherAnmuth und ihr klei
nes Köpfchen mit solch-er Würde trug,
daß Falter sie in seinen Gedanken
nicht anders als »die ileine Setzt-gis
nannte Auch heute ruhte fein Blick
mit Wohlgefallen auf ihrer schönen
Gestalt, und wenn ei ihm von den
dreien Ziffern und Zahlen im Kopie
ganz wrrr wurde, fand er Beruhignna,
wenn er ihren grazidfen Bewegungen
zusehen konnte.
Es war am Vormittag sehr viel zu
thun gewesen, und kaum eine Minute
hatte er Zeit gefunden, von seiner Ir
heit anfzafehen. ls er endlich einen
Blick in den Laden werfen konnte, sah
er, wie sie gevade eine Kundin he
diente, ein Mädchen. das ebenso nett
gekleidet war und ebenfolche blonde
Haare hatte wie sie selber. Das war
etwa gegen zehn gewesen; gegen Mit
tag schickte sie ihm durch ein Lehrmiid
chen ein Briefchen, das an ihn adrefs
sirt war und die Bemerkung «privat«
trug. Bei dessen Anblick hüpfte ihm
sein Herz vor Freude-Troß der Kun
den, die an der Kasse warteten· öffnete
er das Briefchen nnd las immer wie
der die wenigen Zeilen: »Wollen Sie
so giitig fein und heute Mittaa auf
mich warten? Bitte, thun Sie das,
wenn Sie irgend könnenl«
Als zu Tisch geläutet wurde. kam
er selbstverständlich ihrer Aufforde
rung nach. Sie erwartete ihn bereits:
sie stah blaß aus und schien ängstlich
und fehr aufgeregt.
»Wir wollen lieber in den Pakt
gehen, es ift da stiller,« meinte er.
Sie fetten sich auf eine Bast. uns
sie ließ ihren Thetis-en freien Lauf.
Der junge Mann wußte nicht, was er
davon halten sollte. Jn abgerissenen
Warten. durch viele Thriinsen und
Seufzer unterbrochen, machte sie
schließlich ihrem Herzen Luft, und es
war in der That ein schweres Leid
daö ihr Jnneres erfüllte Sie und
ihre Schwester hätten zu gern einen
gewissen Ball besucht und sich zu die
fee Festlichieit neue Kleider aus wei
cher, weißer LiherttySeide wie sie sie
täglich an glücklichere Kundinnen ver
kaufte, machen lassen Sie hatten
·.·-oer leider kein welk-. nnd da maan
die beiden Mädchen aus einen Plan
Verfalle-n der Zvar nicht hög gemeint
.var. ais-er Joch rTchi derenilichskr Na
tisr erschien Die Zchxvester tarn in
das Bedenke-gen kaufte dort dreißig
Meter Sein und zahlte dafiir nur
fünfzehn Mart statt des reauliiren
Preises-, der sünsundsiehzia Mart de
nagen hätte
»Das war aus Rechnung. Ich wollt-.
nur wie andere Kundinnen auch ein
mal den Kredit der Firma in An
spruch nehmen,« meinte die ztleine
herzt-gin« mit einer stolzen Bewegung
des Kopfes-. «Riichsten Sonnabend
wollte ich siir einen vermeintlichenj
Kunden einen Kassenzettel ansfchreH
den und die sechszig Mark Ihnen sur
Kasse schicken. Sie glauben doch etwa
nicht, daß ich im Stande wäre, die .
Firma auch nur um einen Pfennig zu i
hetriiaen?«
»O nein,· ries der iunae Mann
hastig, »das ist ja ganz in Ordnung.«
»Damit ist die cache aber noch nich-.
zu «.Ende" Das Mädchen sina an,
abermals zu weinen, und ietzt noch
heftiger als vorher. »Ich hatre aber i
auch tein Geld, die Kleider machen zu
lassen, und das Unglück wollte e":« das-,
meine nächste Kundin rnir den Kauf
preis aushändigte, um ihn an der
Kasse zu zahlen. Jhre Rechnung he
trua sünszia Mart: ich schickte aber
nur zehn Mart zur Kasse, oa ich gern
die giebt-rate Summe aus hunder:
Mart erhöhen wollte Denn ich sagte
mir, wenn ich schon einmal Kredit in
Anspruch nehme, dann muß er auch
aeniiaend sein."
Aber dann kam iener entsetzliche
Herr Scheubert sah sich meinen Block
an und nahm ihn mit: er wollfe ihn
reach der Buchhalterei schicken, und seht
stimmen die Summen aus dem sinn
trollhlatte nicht mit den Betteln sie
ich zur Kasse geschickt habe. Ich hatte
nicht mehr Æt die Zahlen zu andein »
und wenn heute Abend die Zettel der
glichen werden, wird Alles heran-S- i
kommen, nnd ich komme in Schimpf
nnd Schande. Ach ich hin so furcht
bar nngltieclich,« und von Neuem sing
It heftia zu weinen an. ·
Er küßte sie ans den Mund. aus«
Wangen, aus ihr haar und aus«
e thranenseuchten Lugen
«Aenasiige Dich weiter nicht ich
werde Alles in Ordnung bringen«
rief-r ihr zum Abschied noch zu. Mit
einem Lächeln dankte fee ihm, und er
ieichtert ausathrnend begab sie sich an
Ihren Stand.
Diesen Nachmittag that er etw ö,
was er bisher siir unmöglich geh
hatte. It nahm eine sehr ges
Ilenderuna in seinen Bilchern vor,
das Fehlen der hundert
hemmt werden konnte. UD -
nah-n er sich vor, sorgen hun "» »
Mart von seinen Warnissen net-— s
bringen, nnd teeilst-Uns
c leg-nd ,
sen-it seine -«
Mk
das umStils-rinnt
bahnen bittrer
inmSii san der «
noch hatte Eise
Eis-LIMan neien Ich-ten
ee konnte das ja nur ein Traum fein.
—- er wegen Fälschungen in feinen
Büchern oerbaftet lei. Er erfuhr, daß
bereite seit einger Zeit Unregelsiißias
seiten in den Büchern beseelt worden
seien, und dah. um der Sache auf den
Grund zu kommen, ein Gebeimpolizist
im Kontor Nötig-gewesen wäre. Ein
tiefer Seufzer entiubr sein-er stun.
dann warf er einen fehniiichtiaen Blick
nach dem Seidenlager, und festen
Schrittes aing er sodann in segleis
tung des Gedeimpolizifien nach dem
Brinattontor.
»Ich bade gestern hundert Mark aus
der Kasse genommen, sie heute wieder
zurückgebracht Bei dem allmächiigen
Gotte ichwöre ich Ihnen« herr Prinzi
pal, daß ich niemals auch nur einen
Pfennig von Ihrem Gelde oeruntreut
abe.«
Mit bebender Stimme hatte er diese
Worte hervorgebracht, und an dem
Funieln seiner Augen konnte man fe
hen, in welcher Aufregung er sich be
fand.
Die Inhaber und Prokuristen der
Firma, die inzwischen iiinrmtlich ber
beigerufen morden waren, Haben in
lauten Worten ihrer Empörung iiber
das mißbrauchte Vertrauen Ausdruck
und erklärten offen, daß sie feiner
Darstellung leinen Glauben schenkten
Die Unterichlagungen beliefen sich im
Ganzen auf fast tausend Mart, und
er wollte nur die hundert Mark. die
man auch bei ihm gefunden hatte, ein
räumen. Natürlich konnte nur er und
kein Anderer der Schuldiae fein; und
im Interesse des Geichiiites lag es, ein
Beispiel zu statuiren. So mußte denn
Walter durch das ganze ausgedehnte
Geschäftslolal neben dem Geheimpoli
ziften geben; fein haupt trug er zwar
hoch erhoben, sein Gesicht aber tvar
ireideiveiß, und seine Kniee ichlotter
ten. Jn feinem ganzen Leben glaubte
er die Blicke voller Mitleid, Neugier
need Verachtung, die ihm dabei zuge
iworfen wurden, nicht ver ssen zu
jksnnen. Als er bei dem Seidenlager
.vorbeiiam, maß die kleine Herzogin
gerade ein großes Stück rosenrotbes
Satin ab, das unter ihren händen
wie die kostbarfte Seide erschien. Auch
sie war sehr blaß, und sie toarf ihm
einen bittenden Blick zu, den er wohl
verstanden hatte.
Mit einem leichten Nicken des
and-'s- IIIIOZOC 's «- Zkv nnksifsss its-s
arlrnälig zum Bewusstsein tas, daß-—
N-, --. -7-- - q» -«---s--« uns
zum Laden hinaus —
-—-——
seihu0cht0hisiöechen von den Ho
sie-neueren
Eine Wehnach:srechniing des Zol
dmeniönigg theilt König in seiner »Hi
storiichen Schilderung Beriins" rnit.
Das interessante Dolumeni stammt
aus dein Jahre 1735 und gibt iider die
Geschenke Auskunft, die der König fei
ner Familie überreichte Von der be
kannten Sonrsaniteii Friedrich Wil
helrns l. ist bei diesen Geschenken
nichts zu werten. Es erhielten: die
Königin eine goldene Brandruthe für
1600 Iiihlr, der Kronprinz iiviiier
Friedrich derGrosze) sechs ausgeschnit
lene Schüsseln siir 400 Thnäer, seine
Gemahlin einen Feuerichirrn für 400
Thaler, die Mariqriifin von Anspach
einen Aussatz auf den Kamin fiir 400
Thaler, die Martqräsin oon Schmedt
einen silbernen Tisch siir 400 Thaler,
Prinqessin lllricke zwei große silberne
Blätter fiir 150 Thaler, Prinz Wil:
helrn lAugust Wilhelm) oier große
Schüsseln siir 200 Thaler, Prinzesiin
Arnalie zwei große liitter fiir 150
Thaler-, Prinz Heinrich zehn Teller
für 200 Thaler und Prinr Ferdinano
fünf Teller fur 100 Thaler. Summa
4000 Thaler. Jedenfalls ein «.1nitän
diger Weihnachten sür einen König
damaliger ;«2,eii". Eine lönigliche Re
vanche Uhu der mitzige Friedrich Wil
helm list An einein Weihnachtsahend
erhielt er von einem Berliner Sei-läch
iernieister eine Niesenwnrst zugesendet.
Der König nahm das Geschenk freund
lich aui und sandte dem Geber eine
silberne Dose in Gestalt einer Wurst,
aus deren Deckel die Worte eingraoirt
waren: »Warst wider Wurft«.
» Während des Weihnachtsrnartts
vor 27 Jahren ereignete sich eine er
"«gösliche Episode aus den Knabenisip
»ren des deutsche n Kaisers. Die Frau
stonpriödeisin konnte ihren Kindern
steine qr ere Iveude bereiten, als die
Ertheilung der Erlaubniß: »More:en
diirst Ihr den Weihnachtsrnarlt besu
chen«; zählten doch dann unsere prin
zen und Prinzeßchen ihre Baarschaft
zusammen, mn ihren Untergebenen
peine kleine Freude zu bereiten. So
swaren denn auch die beiden Prinzen
»Um-eint und heinrich out cassel zu
»den Weihnachteierien in dirs Eltern
hanc eingekehrt. Es herrschte reget
Leben in dein von den Pein-en be
kvohnten Flügel. Aar-r, das Stuben
niiidchen konnte ein Lied dqdon singen.
ihn. te doch Prinz Dei-reich einen bran
. . kchet noch M stufen
t, mitgebr i Du
tu ’ chon vergebens seinen
ten, der Pein
Myon » von feinem
ins heil er
- Minuten, ihr einen zap
Theisiden dampeirna n vom Weih
Irartt rnitsn aen und heim
iern ihoe Stubenthiir zu hän en.
Isoiiie seine Rache filr die Feud
kchsfi gegen seinen nnd sein. So
b ach ein oerhängni voller Jan an
de- Irr 8 Uhr. geistigan gchlsäinmnät
. tin-en ten no ni r
Uninnnrdiener Mit-Ue its-ei
HJM ist mer« Wii säh M
s ra o e ern m
stondtuch her-offn- nn. Sie Uielsatt
ans. aber die Lein-en schienen nrer ans
ihren Eintritt gewartet zu haben.
Denn larun ist sie eingetreten. alt ihr
rinz Deinrich lachend das Mk rntt
hlfeiern schwärzt. In dieses Innen
irt die Frau Kronprinzessin
den rridor purch den Lärm ver
anlaßt tritt sie in das Zimmer ihrer
Ihr-. Als Prinz Deinrich die
Stimme seiner Mutter hilrt läßt er
schnell oon seiner Malerei ab Klara
eilt schnell hinaus, aber zuvor siihrt
sie noch rnit dem Aernrel ihres hellen
Kleides iiber das Gesicht und dann
den Rock entlang. so daß das helle
Kleid lauter schwarze Flecke bekommt.
Die hohe Frau til-erschaut schnell das
Geschehene und gibt Klara einen
Wint, indem sie sich das Lachen ver
heißt; denn Klaras Anblick ist ebenso
tomisch wie die Verlegenheit der Prin
zen. « hr habt — sagt die gestrenge
Frau ama —- der Klara den ganzen
An ug verdorben. Nun erseht ihr den
aden. Jeder von Euch zahlt die
"lste. Nicht wahr, Klara, solch
leid kostet zehn Mart, also wieviel
habt Jhr?« Prinz Wilhelm besaß
noch drei Mart Taschenaeld, während
Prinz heinrich, der stets der reichere
war, in seinem Besitz noch vier Mart
fünfzig Pfennige hatte. Es warens
aber immer erst sieben Mart fünfzig
Pfennige »Gut, ich werde Euch die
fehlenden 25 Mart leihen aber ich
ziehe sie Euch vom nächsten Taschen
geld ab, denn Klara must ihr Geld
gleich haben. Natürlich lönnt Jhr
heut nicht zum Weihnachtsmartt ge
hen, denn ohne Geld macht es Euch
doch keine Freude, da Jbr nichts lau
fen lönnt.« Prinz Heinrich protestirte
zwar gegen das Urtheil unter dem
hinweis, daß Klara ihn stets eveaen
seines Hundes ärgere, Prinz Wilhelm
aber fand die Strafe gerecht, die er,
obwohl er bei dem Attentat unbestrei
ligt, aus esprit de corps ohne Murren
über sich ergehen ließ.
»---—.-.-—.—
Der Verbrennung-ich
Jm Allgemeinen ist die Ansicht
verbreitet, daß schwere Verbrennun
gen— der Arzt nennt sie ,.-Verbren
nungen dritten Grades« —- sicher zum
Tode führen, wenn ein Drittel der
librperoberfliiche betroffen ist. Dr.
Weidenyoter bat nun an einer Wiener
Kiinit interessante Beobachtungen iiber
den Verlauf derartiger Ungludssälle
angestellt und tomnit zu oeni Ergeb
nisz, daß der Tod schon eintreten kann,
ioenn nur ein Achtei der Körperoberi
siäche —- oei Kindern noch weniger -—
»dritt·qrabig« verbrannt ist. Dabei
tritt Ier Tod um so sriiber ein« je grö
ßer Die verbrannte Fläche ist, uns
zwar im Mittel bei Verb:ennunq von
1s2 der Fidrneroberiliiche in 6 bis 16
Stunden, bei ith in 20 bis 36, bei
1s4 in 40bis 54, bei 1s6 in 64 bis 82
und bei 1s8 in 92 Stunden. Den
Verbrennungen dritten Grabes —die
init Bildung siarier Brandschorse
einhergehen — ioinnit eine zwei- bis
breiinal intensivere Wirkung zu ais
oen Verbrennungen zweiten Grabes,
die nur zu Blasenbiidung führen
Daraus ist zu folgern. oaß es nicht
allein auf Fiachenauseebnung der
Verbrennung, sondern auf bie ver
brannte Masse anioiiiiiit.
Es dars —so iit in der Deutschen
Medizinaigseitung ausgeführt —als
sicher gelten, daß oer Verbrennungs
tod Durch aistiqe Eubstcnzen herbei
geführt wird; iiber die Art ihrer Ent:
stehung und ibres Angrifsspunktes
geben die Meinungen allerdings aus
einander. Dr. Weidenbcser glaubt,
burch Experimente an Meerschiveinchen
und Kaniiichen den Nachweis erbracht
zu haben, daß es sich bei dem Ver
brennung-Binde in der That um die
Wirkung gewisser Gistitofse handelt,
welche sich bei der Gerinnung der ver
brennenden Haut- unI Muskeisub
itanz bilden. Neben oieser Gisttvir
iung spielen allerdings noch andere
Momente eine, wenn auch mehr unter
geordnete, Noi1e, so bie Erschiitterung
des Nervensysienis, -Biutveränderun
gen, Verlust von Blutfliiisiqteit u. a.
tn. Als praktisch wichtigist istschiieß
lich noch zu bemerken, baß Ein bekun
gen von Kochsaizliisung den g
das Leben zu beriiingern scheinen.
Ost INCIIOIO
Richter: »Wenn wurden Sie ge
Bat-er: »An ein Freitng!«
:«Ja, um weiche Zeitf«
»So uin Pfingsten ruini«
G Säfte-» »Ja ·nieicheni Jahre war
ais «
Mem-erst- .Daenall):,bet:i!e’c den Stein
r er chlageii «
Richter (ungeduldig): »Mit Sie
vielleicht einen Tauf-schritt bei sich?"
Hat-er: »Id«
Istchten ,.,Na so geben Sie ihn
r «
Bauer sein Papier überwichen"b):
»Da sit ers«
Uichkim »Zum Kuckuck, das ist sa
irier Wschkiu Jbrei vier Monate
altes sinkst«
hat-er: »An andern-Gan i steti«
Gaste-its Mittisbllsh
Cin Seen-)- wein
Mc in Troja«?«
M: «Nit Muts-L« -
seht-er: JMit Mittei« :
M: NOT-in mit Mot« «
-’ . : «Mit Verei« "
» tin-Wenn uiip mit
:";.«»Die· iamii Du gut nim
sonst-n
»Wie-U seiniqu hat Dir Ieise
Braut siir diai svutett gegeben, JO
bännk !
.Iiins Dollars, here Baroni . . .
Das wir diesen Gotdsisch gekriegt he- —
ben, wundert mich» immer wieder!'
Zetteevslset Ieise-ist- .
»Dauert Sie nur« ver stupid-i is
Balle ist heuer zum viertean
durch's Exasnen aesallen.« s
«Acb, wie viel Orthographien hat
der arme Kerl da mit-krachen mässenP
Nicht s- Wisse-.
A.: .Was sehe ich! —- Sie, eiI
Begetarier, verspeisen ganz gemüihiis
einen Zaseni« E
B.: »Aus Rache, nur aus Rache:
das Beeft hat nämlich meinen Kost
gefressen, wobei ich ihn erwischt habe.«
Inn-steten
A.: «Kondoiiere! Sind sa. wie
ich Grie, von einer Droichie til-ersah
ren und sehr iibei zugerichtet wordeni«
B.: »Ja, leider! Wem« nur we
nigstens ein Automobil oder ein Fahr
rad gewesen wäre!«
Daher.
z »Nun, Herr Rath, was sagen Sie
zu den Geräuschen im Ohre, woriibs
s meine Frau iiagpt?«
Saniiätsratb: »Ach, es iit weis-.
nichts, es geht ihr blos ein Auiomobil
im Kopfe derum!«'
Jru Dskswirtbshaus.
Tourist: »Musik- ich etwas zu
essen bekommen?«
Wirth: »Ich habe Schweinsisarem
saure Nieren, Leber. aerösteten Kaibss
iopf . . .«
Iourish »Mein Sieb-r Herr Wirth.
ich wünsche etwas zu essen und lerne
Beschreibung von Ihm-if
Schiene Rat-set
Vater (in poetischer Stimmuna):
»Und nun saat mir, liebe Kinder-. was
ist es, was uns hinauf-sieht in die Na
tur —- ———?«
Lieschen: »Na, Papa — die Eisen
bahn!"
CchlnsseItU ·
(Dame aus der Straßenbahn stei
gend, ein Bauer kommt hinter ihr« ker
und tritt ansi hre Sspai'c;kpe.)-Yante:
»He treten Ia auf meine vmiepph
Sie Och5!«
Bauer: ,J binv nit ;vus-,t, daß es
Kuh mit so lange Schwanz giebt. "
Modern
Vater der Br ut: »Funsi:1tausend
Doktors Schulden hauen Siei So
viel trieat meine Tochter Hemde mit!"
Verderber (enttäusetet): »Mehr
nicht? . . . da müßte ch ja gleich
Fchulden auf die nächste Frau ma
i en.·«
Bosheit.
Frau Au »Eine so ungeschickte
Köchin dabei schon seit langer Zeit
nicht gehabt. nnerlyall acht Tagen
hat sie mit zwei Paar feine Aufste
tassen zerschlagen. Nun stelle ich zwei
gewöhnliche Tassen in den Küchen
schrant —"
rou B.: »Und die hat sie auch
zer chlagen -«
Fruu A.: »Nein, denken Ste sich
nur diese Gemeint-eit, vie einfachen
Tassen ließ sie ganzt«
Erklärt
Gast tznm Restaurateur): »Der
blonoe Kellnek, den Sie da haben,
scheint aber sehr neroös zu sein; ais
vorhin ein Derr seinem Hunde pfiff
giefz ver Kellner vor Schreck die ganze
Platte fc llen.«
Restaurateur: »Nein-Es ist er sonst
nicht nur wenn er plötzlich pfeifen
hört, erschrickt er; der arme Kerl war
namlich früher Schausp ..eler«
——.·—
Moden-e Nella-ne.
Nenticr Tit-sehnen »Aber, meine
rten wir sind ganz überrascht —
Oie irren sich wohl, von Sie uns ein
Ständchen bringen — wir haben we
der Geburtstag noch sonst eine Ge
ventfeier!«
»Gestatten Sie, mein: herrscht-sten,
daß ich tnich voritelle — mein Name
ist Dotvreim, ich reise in Gelegenheits
gedichten mit Musik —- tvollte mir nur
erlauben, Jlmen etn Pritsbchen vorzu
siihren —- — —«
Ie- steetse Fesse.
»Derr Redakteur, ich be eine
Serie HoFrühlier iedek oerfa t .«.1«
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