-Isch« Dich doch nicht so müde, n," sagte ich. in die sch- tretenb. welche e iillt war vom deckst-sen Dufte vartr licher Bäcke II spat am Tage vor Weihnachten ad Ins-net saß am Küche-sama mit M stoßen Messer bewafnfet, wo mit sie Aepfel kleinschnitt. die noch in einen der Kuchen tommen sollten «Jch will nur noch dieses fertia ma ches« er iberte sie lächelnd. »Ich habe heute aii erordentliches Glück mit dem seien. Sieb nur« wie hübsch mein Fruchtknchen aussieht, und versuche einmal diesen Pfeffertuchen!« Niemand machte bessere Pfeffer - wie Mutter, und natürlich wußte sie-dasiselbst viel besser. als H ei ihr sagen "tonnte; — noch ich W ihr zu Liebe und fand, daß etwas zu viel Gewürz darin war, ob fleich sie-sicher ihr Bestes gethan hatte, hn mögiichft vortrefflich zu machen, schon meinetwegen, denn ich ers-warnte am nächsten Tage Harrrf Carltom und ers-var ja meine erste unsd einzige Liebe. Jch Miste Mutters Wange und eilte dabon zu meinen Pflichten: denn ich Mr Lehrerin an einer öffentlichen Schule. Meines Vaters zarte Gesund heit hatte nöthig erscheinen lassen, daß ich meine kleinen Gaben ausniitzte, um mit selb fortzuhelfem MeineiStimme war frisch, voll und klar, und meine Eltern hatten sich Manches versagt, um nur Alles für meine Ausbildung thun zu können. Nun sang ich im Kirchenchor und gab Musikstunaen, Mk mir irn Verein mit meinem Leb kerinnengebalte ein ganz hübsches Siirnmchen eintrug. Aber jetzt war Keine strenge Arbeit bald vorüber, Denn harry tam nnd Neujabr sollte unsere hochzeit sein« . Ja, harrt-, Du kennst ihn noch nicht, liebe Leserim und mir ist doch, als müßte ihn der kennen. Er war ein großer «trii tiger, ritterlicher Bursche. mit einem bilobübschen, itagenGesichte nnd lachend-en, blauen Augen. Er war stolz nnd fein-fühlend, zärtlich und rvßmiithig. Fiir mich, die ich alle sein-e Tugenden so genau kannte, war et ein vollkommenes Ideal. Vier Jahre war ich ibin herzlich zu setban gewesen, ebe er mir in seiner en, geraden Weise sagte, daß er mich liebte. Aber er war arm und hielt es mit dein irifchen Spruche: «Wenn ein Mann nichts hat« so tann es fiir ihn keinen vernünftigen Grund geben, ein Mädchen zu verleiten, dies sit-it ihm zu theilen.« Nun war ibm jadene eintriigliche Stelle inJapan anke- n nun-due erst-i «- fonts mir bald nach unserer Verlobung Lebewohl mit den Warten: »Sei taufer und ge baldig, mein süßes Mädchen; wenn wir beide am Leben bteiben, dann komme ich in einigen Jahren, uns wir wollen uns das glücklichfte Nest chen in« der ganzen Welt zurecht machen.' Nun war das Warten und die Un sgewißheit faft voriiber, denn ich hatte Harth«s letzten Brief, der sehr lange unterwegs gewesen war. in der Tasche, und da stand es schwarz auf weiß: »Ich fegile mit dem »Reptun« ab, wel cher Yoftohama in zwei Wochen ver läßt, und wenn nicht-Z dazwischen kommt, mein Liebling, feiern wir das Ebrifffeft zusammen.« Jch weiß gar nicht. wie ich im Stande war, in diesen Tagen Stun den zu geben! Das Glücks-gefühl, das mich durchströmte, muß sich in meinem Gesicht verrathen haben, und aus dem Klang-e meiner Stimme s tonnte man es sicher heraus-hören Auf meinem Heimweg aus der Schule trat ich in der Post ein, weil ich hier zu erfahren hoffte, ob der ,,tNep un« angekommen fei. Eine Gruppe Män ner sprachen sehr ernsthaft mit einan der. und da ich mehrmale den Namen «Reptun« hörte, fragte ich einen, der mir bekannt war, ob irgend eine schlechte Nachricht eingetroffen wäre »Nichts Bestimmtes, « erwiderte er »Das Schiff müßte bereits seit zwei Segen hier1ein, und der Besitzer fängt s Unruhig zu werden; aber dieer .- Neue Ausbleiben hat durchaus Ists Wunderbares oder Beängftiaen II un sich. Schiffe ver-zögern sich in Mr Jahreszeit lsehr häufig« Diese Antwort beruhigte mich voll - Men. Daich niemals wirklichen Mater gehabt hatte, war ich weit Wut von Schwarzfeherei, und Denn ich mich auch niedergefchtagen te weil das Schiff noch nicht an kittnnken war, so lam es mir doch nicht in den Sinn, daß es einen Un fns erlitten haben tönte Der Weihnachtsmorgen dämnierte klar und eisig herauf, und Alle be schlossen, in die Rirche zu gehen. Jch Hieb zu haufe, um noch vie leyte " an das Mittagessen u legen, , ich mochte gern ganz frei fein, ; Des-party kommen sollte. Wenn ich z Z Auf diesen Tag zurückblitle, wun H mich, wie ich fo ruhig fein M Ich fiitite den Truthahn, - den Guß zum But-hing ord - dir Soldreinetten und allerlei ; · iten in Masschalen und ftellte mit Zchnittblumen ; ZEIT-M deckst-un l ichnach - Mian Da rblaues ’ Des wardst »;»»-- Hand mir Nicht-Es » -· waret Nackt sein-gern u Mit sit-M b fäneiupaar zu befestigen. als Mutter eintrat. achend wendete ich mich zu ihr und fragte scherzenm »An ich nun schön, Miitterchen?« Dabei fiet mir ihr blas ses, ernstei Gesicht anf. «O, Mütterchen,« sagte ich, »Du chisi ganz elend; das viele Schaffen hat Dich trank gemacht!« Sie schwankte auf mich zu legte die Arme fest um meinen halt und schluchhtex »Nein, nein. Liebling, ich bin nicht trank! ——- Gott helfe Dir, meine arme, arme Tochter: ———— der «Neptun« ist untergegangen!« — Jch hatte gehörnt-aß ein Soldat in dem Augenblicke, wenn er die tödtliche Kugel erhkkt, keinen Schmerz fühlt. Ungefähr so ging ei mir. Jch weinte nicht,-ich schrie nicht auf, ich fiel nicht in Ohnmacht — ich stand nur wie ver steinert Es ist laum möglich fiir die Seele, plöhlich aus dem Sonnenschein der hoffnng in die Finsternis der Ver zweiflung zu stürzen, —und so hielt ich auch noch kurze Zeit an trügeri schen Hoffnungen fest. Aber bald tam das schreckliche vaachen und der lange, fast hoffnungslose Kampf um Unterwerfung unter Gottes prüfende hand. Mir-war, ais würde ich ruhiger sein und weniger leiden, wenn ich seine » geschlossenen Augen hätte tiissen oder wenigstens feinen grünen Grabhügel hätte sehen können Nachts, wenn es stürmte, lag ich schlafloö und dachte an die jugendfrische Gestalt, welch ich so geliebt hatte und idie von den Wellen verschlungen worden war; —dann fühlte ich förmlich, wie mein Verstand sich verwirrte. Liede und hoffnung schwinden-— aber die Pflicht bleibt. Und so raffte ich die Trümmer meines zerschellten Lebens auf und fand einen Trost in heißer« selbstloser Thätigleit. Reue Unruhen und Tritt-feile lamen. Vater, der nie besonders kräftig war, ertiiltete sich heftig und starb an einer Lungenentziindung Jch glaube, mein tiefer Schmerz machte mich feinfiihli ger und sorgsamer 'fiir denjenigen An derer, und dasBand zwischen Mutter und mir beseitigte sich durch den ge meinsamen Verlust. Wenn sie in ihrer alten zärtlichen Weise mein haar streichelte und mich ihren «siiszen Trost« nannte, fühlte ich eine gewisse Befriedigung einen Schimmer von Glück. Durch herrn Masor!s, unseres Musildirettors Einfluß erhielt ich einenRLf an eine New Lotter Kirche« tUU Ul( OLIUI Uc- clslcll GUPIUHV Iecl geworden war, weil die betreffende Dame nach Europa gegangen war, um dort ihre musikalischen Studien fort zusetzen. Mutter und ich vertausten unserk leines haus, bezahlten unsere Schulden und zogen im Mai nach der Großftadt, wo wir ruhig und zurück gezogen lebten. Wir machten nur die Bekanntschaft einigerNachbarn, welche gleich uns mit Kummer und Sorgen tämpften Als ader Weihnachten kam, sagte Mutter, sie wollte es einmal wie in alten Zeiten haben, und hat unsere Bekannten fiir den ersten Feiertag zu uns-. Nun hackten wir schon seit einigen Tagen Pfefferkuchem Makronen uno get-rannte Mandeln, und machten al lerlei Vorbereitungen fiir unser kleines Inst. Dabei saßen mir die Thränen ständig in den Augen: denn Alles erinnerte mich lebhaft an ein anderes Christfest dor zwei Jahren, an wel chem die größte irdische Hoffnung aus meinem Leben gerissen war. So legte ich die letzte hand an unsere klei nen gentiithlichen Zimmer und über ließ es Mutter-, unsere Gäste zu em pfangen, während ich in der Küche meines Amtes waltete. Jch will nicht versuchen zu schildern, wie ergriffen ich von der tiefen, herz uno geistvollen Rede des ehrwürdigen Geistlichen war, welcher den Text ge wählt hatte: »Das Weinen dauert eine Nacht, aber des Morgens totnmt die Freude.« Nach der Rede hatte ich ein Loblied zu fingen, und ich legte in dasselbe allen Dank und alle Freude, daß Gott mir in seiner Giite erhauht hatte, Harry zu kennen und zu liebe-. wenn er auch so jäh von mir gerissen wor den war. »Iriiulein Mortonf sgate der Diris gent am Schlusse, »Jhre Stimme ent wickelt sich wundervoll; ich gratulire Jhnen.« Durch die festgefrorenen derschneiten Straßen strebte ich nach hatt-se. Ge rade oor mir ging ein Kindermiidchen, welches gänzlich hingenommen war von dem Gespröche mit einem jungen Manne, augenscheinlich ihrem Lied haher, während ein kleine-, etwa drei jährigei Mädchen einige Schritte vor austrippelte Ali ich das harrt erreicht hatte und eben dieTreppe hinaufsteigen wollte, wandte ich mich noch einmal um und sah gerade, twie das Kind ans Anit vor einem kleinen hunde gans di t vor die Räder eines schweren LastwagensAgelausen war, der es im nächsten usgenhlick zerschmettern mußte. Wie der Blij sprang ich ans den Straßen-darum nnd riß die Kleine aus ihoer bedrohten Lag Ader m der Emng hat« ich nicht egehen nnd sti heftig an einen ever siehenden Pflastersteim Der schwer war arg, und ohne Zweifel wäret scheu t tä Häk- SEEBECK-IF fakti- to min Mot· M sen send Ihr-sen Iher .Jch lag » auf der Chaifelonge unseres Wohn zimmers, und harrh beugte sich iiber mich, ftreichelte meine hände und nannte mich mit-den zärtlichsten Koses namen. Zuerst wußte ich gar nicht, wo ich war, ob auf Erden oder im himmel bei meinem herzensjungen — und unwilliiirlich schloß ich die Augen wieder. Aber Mutter goß in ihrer An ft ein ganzes Glas Wasser in mein Geächt, und Harty sagte ernsthaft: »Wenn Du nicht aufhörft zu wei nen, daß ich wiedergkommen bin, Liebling, will ich lieber wieder fort gehen!« Da fing ich an, das große Glück. das iiber mich gekommen war, lang sam zu begreifen. Wer jemals die plönliche Freude, den Tod zum Leben erweckt zu sehen, durchgemacht hat, wird derstehen,was »ichfühlte, als ich meinen Kopf an »Harrh’s Schulter lehnte und der Ge schichte seiner Rettung auf den Trüm mern des »Neptun« lauschte. Das Schiff, welches ihn aufnahm, segelte nach Australien, wohin er mitmußte, und da er mit dem »Reptun« Alles, swas er besaß, verloren hatte, mußte· er hart und schwer arbeiten, um das Geld zur Rückreise zu erwerben Zwei Briefe, die er mir geschrieben, waren verloren gegangen. .G. -- Dämon Gold. Erzählung aus dem Französischen von A. Friedhein7. Jacgues Le Barrois konnte nicht schlafen, und wenn dies dem großen, kräftigen Menschen passirte, mußte etwas ganz besonderes passirt fem. Und dem war auch in der That so. Seit dem Tode der Mutter — den Vater hatte Jacques eL Barrdis kaum gekannt —- war ein Tag wie der arr dere in steter Gleichförmigkeit verflos sen. Die geringen Zinsen, die Jchues außer dem Hause seiner Eltern be saß, erlaubten ihm keine großen Sprünge zu machen. Das haus, das eigentlich nur einhöuschkn war, nahm sich zwischen den großen, alten Bäu men sehr gut aus. Jacgues war sehr stolz auf diesen Äamilienbesih, der aus der seit der eoolution als legter lleberret einsti gen Glanzes seinen Vätern geblieben war; innen aber war alles im Verfall und Jacques wehrte jedem den Ein gang, um diesen Verfall nicht ur Kenntniß Fremder zu bringen. ur die alte-Warignne,«die treu zu allem, was sich Ue darrois nannte, hieri, ging im hause ein und aus. An besagtem Abend inn war Ma rianne gerade ins Dort zurückgekehrt, und Jacques rauchte in feinem »Park«' noch ein Pseischen, als die Klingel am Gitter leise gezogen wurde. Höchst überrascht ging Jaeaues zur Thür, und als er öffnete, sah er sich einem kleinen alten, mageren Männchen ge genüber, das, in einen langen Rock ge hüllt, einen ganr merkwürdigen und beunruliiaenden Eindruck maGr. »herr Jacques Le Bartois?« fragte der Fremde mit scharfer, dünner Stimme· »Der bin ich. Was wünschen Sie zu so spä. er Standes« »Ich muß Sie in einer für Sie sehr wichtigen Angelegenheit sprechen. Die Sache eilt, und da ich morgen schon wieder in Paris sein muß, so. Jacques Verwunderung wurde noch größer· Er führte also den alten« Mann ins Eßzimmer ließ ihn Plan nehmen und wartete ab, was er ihm zu sagen haben würde. »Den Le Barrois,« sing der merk würdige Fremde wieder an, »ich will Ihnen Jhr haus ablaufen·« »Mein haust Das ist nicht der käuflich!« »Ist ja möglich. Wieviel wollen Sie dafür? Jch bezahle baar." »Ich wiederhole Ihnen nochmals . daß mein Besitzthum nicht verkiiusli ist, es aehört meiner Familie, seit i denken kann und ich werde dort leben » und sterben wie mein Vater vor mir." ; »Ich begreise ja hre Gefühle,«be - ; harrte der kleine ann« »aber viel H leicht geling es mir, Sie arti-instink-: men. Wollen Sie 50000 Francs für ( Jhren dausiilligen mitent. .Soviel » wird Ihnen nicht zum zweiten Mal geboten nun dann 60,.000 70,000 . . . .« »Und wenn Sie mir 100,000 bie ten,« fiel Jaeauei dem Sprecher in die Rede, »so würde ich doch nein san Während er so sprach und im til- « len überdachte, daß sein ais-hoch stens 15,000 Iranes wert sei, glitt sein Blick mißtrauisch til-er den fetti Yn hut und den schädigen wenig sau ren Anzug des alten Mannes, desse lAeuszeret wahrhaftig nicht ans Reichs-. thünier schließen ließ. Dert leine Mann schien Jacqnes’ Gedanken zu errathen »haha! Jch sehe nicht wie ein Krö sud aus, wies Sie haben recht . aber. .ich kam-ne im Austrag eines Clienien, der nun einmal die krank haste Idee hat, gerade Ihr hau- zu tausen, und nicht von dieser Laune ad sehen will. « »Nun denn,« erwiderte keines, »dann sagen Sie Ihrem Elten daß ich arti-meinem hause hänge nnd es astge lte.« kleine, ente Mann schien sehr versttiirnit cr stand zwar aus nnd ging zur Shilr alte r aber dort an gelaqt war, machte er halt. snd wir hie-: allein tin-d kann unt nle«dnian hörest« staqte et. »Ganz allein« entgegnete tseanetesaeqiien hNini dann will ich den S lt Use-farz: Festes-sacer can-M — i i f . die Stelle finden sollten, wäre der »Sei-at doch noch nicht Jhr Eigenthum. :d«u Ihnen geholsen, und Sie würden .sich»mii dkkyiftk;«die ich JMU biete Ihnen s. Millionen bringen würde, waren Sie dann bereit, mir die hölste abzugeben?« »..Dre Millionen,« flatterte Joche-eh ; wohnend er dachte: »Na ja, es ist ein , Verriietter.« l «Bitte antworten Sie Init,« drängte l der Alte. ( »Aber natürlich, toerther rr,« sagte Jacques, gezwungen ls ind. und sann, aus welche Art er si am besten oon dein Veriiickten he reien könnte »Gut! Dann unterschreiben Sie, bitte, diesen Schein. Sie sehen, wie ich Ihnen vertraue, da ich « hnen zum Vor-aus die Hälfte meines heimnis es ausliesere Sie suchen meinen amenf . . . Den habe ich nicht ausge füllt, daraus tonimt’s nicht an . wenn unser Geschäft abgeschlossen ist« sehen wir uns doch noch wieder.« Jacques grifs neugierig nach dem Blatt und las: . » ch derbslichte mich, Herrn die "lste der Summe zu überlassen. die in dem Versteck, das ei mirYzeBen wird, liegt. Diese Summe, 3 i ro nen 123000 Francs, stammt aus dem Nachlaß meines Großontels Le Bar rois, der in Paris am 10. August 1792 gestorben ist und dessen einziger Erbe ich heute bin.« »Na," grinste der Alle »nuii sehen Sie -doch, daß das Geld Ihnen gehört und daß Sie es ruhig annehmen tön nen, also unterschreiben Sie rasch.« Jacques zögerte noch immek «Sind " Sie noch unschliiss«ig?« drängte der andere. »Schön! Wie Sie wollen! Jch werd« Jhnen bis morgen Bedenkzeit lassen und mir dann Ihre Antwort holen. Und nun will ich Jhnen noch einige Details ge hen, die Jhnen beweisen, daß Sie es nicht mit einem Verriirtten zu thun haben . . . . Sie haben wohl schon er tathen, daß der Schatz hier in Ihrem haus verborgen ist? Eigenilich wollte ich ihn siir mich basben, und darum war es meine Absicht, Ihr haus zu tausen; nun theilen wir und machen Beide immerhin noch ein ganz gutes Geschäft. Aber denken Sie ja nicht, daß Sie den Schatz ohne mich finden; Sie müßten teinen Stein aus den andern lassen und rislirten doch, nichts zu finden, ja selbst wenn Sie Einen Theil mii ten Sie dein Staat abgeben, einen- heil den Arbeitern, somit weniger haben, als wenn Sie genuqu lauern staunen vie um«-, daß nur ich Ihnen beweisen kann, daß das Geld Jhr Eigenthum ist .. . in einem kleinen Möbel Louis X1V., »das mir ein Kunde verpsiindet hatte, .—— ich bjn niimlich Psandleiher in Pa ris —- habe ich ein Geheimssach ent deckt, daß eine Art Testament « reZ Großonkels enthielt. Es ist do stän dig in Ordnung, mit dem Datum vorn L. August 1792 versehen.« »So!« Daf- wäre kurz die haupt sache,« fuhr der alte Mann nach einer kleinen Pause sort, »und nun werde ich gehen. Morgen komme ich noch mals und übermorgen snusz ich wieder in Paris sein, und es ja nicht ge rade nothwendig, daß mich Jemand hier sieht. Ihnen wird wohl auch nicht daran gelegen sein, dem Fiskus Steuern zu zahlen also aus Wie dersehen, gegen 10 Uhr morgen Abend.« »Aus Wiedersehen!« hatte Jacaues mechanisch nachges-prochen. Und ims mer wieder überdachte er jetzt Alles, was der alte Mann zu ihm esagt hatte. Allmiihlich kamen ihm irden tungen der verstorbenen Mutter in die Erinnerung: ein Gedanke schloß sich an der anderen logisch an, und als Jacaues nach schlaslos verbrachter Nacht ausstand, da hatte er sich mit diesem Vermögen, das ihm gleichsam vom himmel gefallen schien, schon vollständig vertraut gemacht. Jn siebethaftem Zustand mit Be rechnungen und Nachdenken verging der Tag. Bei Gott! Der alte Mann hatte den ZusalL der ihm das Testa ment des Onkelö in die hände ge spielt, gut ausgenußtl Der war der Glücköpilzl So mit einem Schlage zu so viel Geld u kommen, was doch wach Fug und t Jaraueg gehörte! Der alte Filz hatte den ahnungslosen Jaeques schön überrumvelt und aus gepreßt! Und der Tag verging. Es schlug zehn . . . der Fremde kam nicht. Jn gre nloser Erregu zählteJacqueg dte kunden ·rde er am Ende gar nicht wiederkomment Endlich kam der Psandleiher und entschuldigte sich leichthin damit,· daß er zu us gekommen sei, um keinen Bei-da gener n. Es surde nicht weiter viel zwis den beiden Mön nern gesprochen. Jaeques unterschrieb mit dem Heinrier um ein und eine lbe Million ärmer zu sein, den n. Der Unbekannte og daraus das Testament aus seiner riestasche. Alles stimmte, und der beigefugte Wir gab eine Ecke tm Keller als Ver siir das Geld an. Mit einer harte und einem Spaten verse n, gin n die beiden Mauer sofort n den el Ier. Ein flacher-»wes Lichter leuchtete ihnen. Un der bezeichneten Stelle wurde gegraben: Iaeaues hackte, und der andere schspste mit dem Spaten die Erde fort· Angst weiß trat Faustre- auf die Stirne. nn Alles nickt wahr wäret Wenn das Geld gen längst gesunden, gestohlen wor tpilre. » . Mich mä- vie M qui etwa hartei, das einen Mo von Metall sah. Der alte Mann ussagte ruhig «Sehen Sie wohl . . .« Dann kniete er — nieder, um die Erde von dem eisernen Deckel, der nech und nach klar erkenn bar war, dessen-d- wegzafcharrem Eifrig ichippte und schippte er. Der fcheibige Dut war i m vom Kopf gefallen, und der kahle chiidel leuch tete bei dem flackernven Scheine der Kerze gefpenftisch auf. Jaegne5, dessen Gesicht todtenbleich rden war, sah rem Alten zu. i Gedanken arbeiteten nur noch in einem Hirn: das Geld, das —- -— — und der Alte . . . der Alte. der ihm die hälfte des Geldes, feines Geldes, nahml Heiß stieg ei dem jungen Mann zu Kopf, und ein Gefühl glit henden hasses gegen derr alten Mann. der an fein ererbtes Geld Anfpriiche ftellte, übermannte ihn Und der kahle weiße Schädel hielt die Augen und Gedanken Jacaues wie in einem hypnothifchen Banne . . . in ftinctio hob er den Arm .. . die Hacke blitzte eine Selunve in der Luft gleich daran war der Alte über der feßt ganz freigelegten Kassette zufam mengebrochen. . Jacques stand einen Augenblick wir gelahmt, dann fah er sich um, als wenn er den suchen wollte, der den Schlag geführt. Darauf ftieft er einen geltenden Schrei aus, und nur noch von dem Gedanken an das Geld ge trieben, stieß er iden eLichnam mit dem Fuße fort, ergrifff den schweren Kasten und lief damit o rafch er konnte in fein Zimmer, das er hinter sich all-: schloß Nun gehörte ihm das Vermögen! Nun war es fein! Ihn-: allein gehör ten die drei Millionen 123,000 Fres. Und mit Gewalt brach er das Schloß der Kassette auf. —- — Als am nächsten Morgen die alte Marianne lange Zeit vergebens um Einlaß gellinaelt hatte. entfchloß sie sich, aus dem Dorfe Männer zu holen, die die Thür zu Jacques Zimmer er brachen. Die alte Frau fand ihren herrm iiber feinen Tifch gebeugt, wie er me chanisch immer wieder und wieder Scheine vor sich ordnete, ohne zu be merken, was um ihn herum vorgßin . Jacaues Le Bnrroiö war iiber aFt wahnsinnig geworden. Man fand in der Kassette zwar die drei Millionen von Claude Le Barrois, aber sie be standen in Staatspapieren aus der Zeit ver Revolution, die längst ihre Giltigteit verloren hatten. i i sent Institut-. T Ob dem alten Spruche: »Bo! den i Eichen Sollst du weichen; Und die Weiden Sollst du meiden; Auch dir Fichten Such mit nichten, Doch die Buchen Sollst du suchen« eine That sache zu Grunde liegt, tann man aus einer Arbeit von D.Jonesco über die »Ur-fachen der Blitzfchläge in Bäume«, die 1893 in den Jahresheiten des Ber eins fiir vaterländische Naturtunde in Württemberg erschienen ist« beurthei len. Es waren dem Gelehrten von der lippe’schen Forstdirettion genaue Zahlen iiber die Blitzfchläge in die verschiedenen Bäume im Gebiete des Fürstenthums zur Verfügung gestellt worden, die Jahre 1879 bis 1885 und 1890 umfassend. Jn diesen acht Jah rengechlug der Blitz in eine: Eiche 159, Bu 21, Eiche 5, Fichte 20, Fähre 60, Bitte 4, Lärche 7, Pappe13, Mehlbeerbaum l, Weißtannen 1 mal Die Reihenfolge der vier Bäume ist also Buche, Fichte, 0fähig Eiche; und zwar wurde die Fichte 3 bis 8, vie Fähre 15 bis 42, die Eiche 15 bis 84 mal mehr getroffen als die Buche. Die statistischen Thatfachen geben also dem Volksmund in weitgehean Maße recht· Wie haben wir nun die ses verschiedeneBerhalten zu ertlären? Von vornherein ist wahrscheinlich, daß gute Elettrizitätleiter den Blitz eher anziehen als schlechte. Da Wasser bekanntlich fehr gut leitet, tönnte man zunächst an verschiedenen Wassergehalt des hdlzeö denten. Es müßte also das srifche Eichenhdlz wasserreicher sein als Buchenholz; die Untersuchung ergab aber das Gegentheilr Eigenholz enthält 35,4 Prozent, Bu enhdlz 89,7 Prozent Wasser. Auf den Waf sergehalt tommt es sonach nicht an. Nun fiel bei weiteren mitrostdpi ichen Untersuchungen bei der Buche der relativ hohe Gehalt an fettem Oel auf; dasselbe fand sich in allen holzzellen, und zwar nicht nur in Form räßerer Tropfen, 'sondern auch in fe r zahl reichen win igen Tröpfchen als dichter Bela der llwände. Weide, Pappel und iche waren dagegen nahezu frei von Oel. Auch Nußbaum und Linde enthalten ziemlich viel Oel; allerdings der Nußbaum etwas mehr, die Linde etwas weniger als die Buche. Umge tehrt verhält sich dre Stärtereichthum des hohes- Oel ist nun bekanntlich ein schlechter Leiter, und die obige Reihe fiir Leitfähigteit des hdlzes ift abhängig vom Oelgehalt desselben. Diejenigen Bäume. die den größten Oelgehalt besihen, erscheinen im äch flen Grade gegen Blihichlag ges ert: ftärtereiche und älarmeBäume dagegen werden vom Blihschlag bevorzugt Filr die Mastitation der Bäume nach diesem Gesichtspuntt ergibt sich aber eine Schwierigkeit Es ift nämlich der Oelgehalt vieler Bäume zu verschiedener ahreszeit versicheden. Jene-ev unterchseidet bei den Iettbäumen folgende drei Grup pen: 1. ttbäume, deren holt stets reich an l ist« z.B. Nu baum und Buche; 2. Fettbäume, wet während des Sommers arm an Oel sind, z. B. Zähre; Z. Fettbäunie, die zwi chen 1 und 2 stehen, indem ihr Fettge lt im Winter zwar hinter demjeni n von 1 sieht, im Sommer jedoch enienigen von 2 übertrifft, z.B. ichte. Des lämen noch die eigentl chen Stlir e hiiume, arm anOel, wie: Eiche, Weide, Ost-pel. Ahorn. Melmtlh FMU Ultne, Mehlheere, Weißt-arm Esche. Da ftir unsere Fra hauptsächlich der Sommer in Betra t kommt, muß die Fähre nahe zu den Stärlebliumen ge stellt werden« Ordnen wir die Bäume also auf Grund dieser Annahmen nach Blißgesahh so erhalten wir: Blii - fahr sehr gering: Nußbaumsu Blihgesahr etwas größer: Fichte und in ähnlich-m Maße wahrscheinlich auch Lärche, Wachholoer, Eihe und Thuja. Blihgesahr groß: Fähre. Blisgefahr lehr groß: Eiche, Weide, Pappel und die übrigen Störlehiiume. Die Ueber einstimmung mit der fiir die vier Haupthiiume gegebenen statistischen Tabelle springt in vie Augen, und Statistik, Exetiment uno Mikroskopie haben die Richtigleit des Volkssprus ches bestätigt stet Durchgsnger. Einen heachtenswerthen Relord im Desertiren hat der Kanonier Nie mann erzielt. Jm Jahre 1899 hegmæ er in Deutschland zum ersten M Fahnenflucht und erhielt 6 Monate Gefängniß. Nach Verbiißung dieser Strafe zur Batterie zurückgeschickt entwendete er bald darauf ein Paar Stiefel, die er verkaufte und als er deswegen verhaftet werden sollte, ent wich er zum Fenster hinaus, unsv es gelang ihm in Unisorm zu Fuß nach Luxembutg u entkommen. Dann » ging er nach ( ranlreich. wo er seiner Angabe nach in trunhenem Zustande für die Fremdenlegion gepreßt wurde. Jn Marseille machte er den Dritten Defertionöverfuch oer dieses Mal imißlang Von seiner Demnächstigen Garnison Otan aus entfloh er zum vierten Mal der marottanischen Grenze zu, wurde aber wieoer einge bracht und mit 30 Tagen Gefängniß belegt. Nach Ahbiißung der Strafe in Saida svesertirde er zum fünften -Male urtv erhielt nun die doppelte Strafe. Bei Verbüßung derselben gelang es ihm, seinem Wachtpoften zu entweichen, und er wandte sich nun aus seiner sechsten Desertion der Kiifte zu. Jm Oasen von Algier schlich er sich auf einen englischen Dampfer, ge rieth aber mit demselben nicht, wie er gewünscht, nach Europa, sondern nach einem anderen algerischen Küsten plag. Auf einem anderen englischen Dampfet hatte er gleiches Mißgeschick. Nun schiffte er sich-wieder hiemlich —- auf einem sranziiftschen Dampf-r ein, verbrachte idie 2Y Tage Ueherfahrt nfsns missen-su- s- nnd- ssssssss Ie Its-e -.,... .....,.....,, -..-......... -..- .-.. vete in Marseille. Trotz des Mangels an französischen Sprachlenntnissen erreichte er auf seiner Jrrsahrt die Schweiz, und heimweh trieb ihn nach Bayern. wo er sich freiwillig den Be hörden stellte. Das Kriegsgericht der se. Division verutheilte ihn wegen seiner reuigen Rückkehr fiir den Stie feldiebftahl un«d die wiederholte Fah nenflucht zu der geringsten gesetzlich zulässigen Strafe von einem Jahre und einer Woche Gefängniß unt-Ver sehunq in die zweite Klasse des Sol datenstarkdes. Ostsee Wilhelm und das eefee Tenno-. Zum gegenwärtigen 25iährigen Ju läum des Gebrauchstelephons sei an ein hübsches Wort Kaiser Wilhelm des Ersten erinnert. Der Staats selretär Heinrich v· Stephan ordnete sofort prattische Versuche an, unddas erste Gebrauchstelephon, das im No vember 1877 hergestellt wurde, erhielt der alte Kaiser. Die Leitung verband sein Wohnzimmer mit einem ganz weit abgelewien Raume im königli chen Palais. Zur ersten Probe war Excellenz Stephan befohlen worden. Dieser hatte in dem entfernt gelege nen Raum einen Violinspieler an dem Apparat postirt· Als der Kaiser an den Hörapparat in seinem Zimmer trat und das Geigenspiel vernahm, äußerte er ein lebhafteö Erstaunen und sagte: » hr Glück, Stephan, daß Sie das nicht vor vierJahrhunderten gemacht haben, sonst wären Sie all hexenmeister verbrannt worden!« —--.-.--—-. . Oee ssrltche Gar-steh Im Jahre 1871 war Gekimrath Aegidy, wie er in der »Deutschen Re vue'« berichtet, zum Besuch beim Für sten Bismarck in Varzin. Am Früh fiiickstisch erzielte die Fürstin folgende Geschichte: hken Eltern. die mit cl tem Maße t und Raum magern war es am schoerften gefallen, daß Schutthaufen so weit entfernt lag-— über 60 Meilen. Als nun aber is marck 1848 viel ach aogezogen und 1851 gar nach kranlfurt a. M. ver setzt wurde, da riß der Mutter die Ge duld, und sie sagte zur Tochter in Ge genwart des Eidams, sie hätte besser gethan, einen Schweinehirten oottn Gute zu heirathen, woraus Bismarck bemerkt-: «Mama, die Karriere steht mir ja immer noch offen.« H-——— Als Alexander ver Zweite bei einem Besuche in Riga die Balten mahnte, sich aljRussen zu fühlen, da ihre hei math nun einmal zu Rußszland ge höre, erwiderte ihm der ritterliche Bürgermeister von Oettiogem »Mo sestiit, wenn ein Pferd im Schweine stall aeboren wonden ist, ist ei dann ein Pferd oder ein Schweins« Das war der herrenstnn eines Oetttngen nach oben, und der Zar hat ihn mit gute-n cumor ertragen.