Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, December 19, 1902, Sonntags-Blatt, Image 16

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    Vie geheime Verlobung
M beste Frentwin der Frau Nitsch E
hat eine erfreuliche Mittheiiunz zu
machen. —Wie Franenfreuno
schifft sich betkzätigt.
Mk r Goiteri
ie kenne doch esse Misses Meyer,
After Seiten-? Jch meen vie Mässeg
Meyer im soe: Eck, ins h:iß:, sie wohne l
schien lange nimmer Va, azvxver fie!
werd immer nochi
so gekallt. Ich
hen sie schien öf
ter emol inMeine
Correspanvenz- l
Lerters gesinnt-l
schenk. Well, die:
MissrLMerker hoti
nach e Tochter1
nun e Jahrersl
wenigstens-, gut !
un gern unner j
Brüder noch nit»
ganz neinezwanJ
zich un «Ireiver-’
tel. Well, die
Misses Meyer un
ihre Tochter
war’n gestern bei
uns. Jch hzn ge
bäppnet, oerheim
zu sein, weil
nämlichMei gro
ßer Zeh nit so
ganz in Aeppelpei-Order war.
Ich hen auch leider grad in dem
Zimmer esotze, wo die Misses Meyer
un vie ißMeyer ereigefüijhet worn
sein nnd des is so plötzlich getirnme,
daß es ze spät war, en Fluchmerfuch
zu riste, weil Jch Joch wahrscheinlich
vnm Enemy (Jch meen die Menzrfche
Æibsleiv abgeschnitte worn wär. Ich
fein akfo vagedliwror.
Jch hen glei, wie die Weit-steh erei
geliinmse, an ihre «vergnün"ie, hochmü
thige un boshaft trinmphirerrde Miene
gesehe, daß sie oer Atti ergeno was
Unnngenehmes mitzetheile damit-, Das
heit ergertd was, wo ver Alti unange
nehm is, also was Angenehmes vo:
sir. diesMeyerdWseibsslieit selber. Da
tsrdin besteht nämlich unner Weibsieit
vie wahre, echte Freundschaft, Daß sie
ihm-er alles Unangenehnte, was zuToie
Stein-sinnen häppent, sich freue uno
daß sie sich üwroer nix fo ärgern, als
wann vie Freindin was Gutes zu ri
lmte het, wo zu ihr gehäppent is.
Wann zwei LäsvwFrentä sich unver
halte, da tanne Man-n, wosich ais-den
Ton »der Rede un uff De Gesichtsfchnitt
Usstfss Ists-ims- Zfl Ins-I sfflila böte
was Dem förchiirlichste Haß viel met-r
glei steht, als oer Frentschipp.
Ato, wie Die Misse-: Meyer un die
Miß Meyer ereikimm:, da bamine oie
Alti un die Mauo sie abgeschmatzt, daß
mer’s drei häufer weit hot börn tön
ue. Die Atti hot g’sagi: »No, awwer
so e Freud! Grad de Aageblick hen wir
noch von Ihn-. getaltt un ich ben ge
hegt Sie wär’n so lang nit dagewese,
un ich wär ornlich bös-, wann Sie ietz
nit balsd kirnme thäte.« (Jn Wahrheit
chot die Alti gesagt gebattz ,.Wann nur
heint tei Kompeni timmt, weil des
Zreilein —- dez is vie Dreßmäkerinn
—- dcc is.«) .
Dann hat die Misses Meyer gesagt,
sie hätt sich schun die ganze Zeit so nach
der Alti gesehm un heint hätt sie ge
sagt: »Deint müsse mir emol bi." »
Dann hat die Atti gesagt, vie Lä-;
dies thäte so gut aussehe, namentlich’
die Annie (deH is der Misses Meyer»
ihr Tochter). So jugendlich that sie!
aussehe, so frisch, wertlich reizend —
die Aennie müßt doch jetz schun zwei
unt-dreißig sei.
«Awwer Misses Meyer,« segt die
Altj, »Sie wisse doch, das-, die Aenni
drei Jahr jünger is, wie «die Smaqu
»Die Mund is jetz 23," sagt die
Akti.
»Alti,« sag Ich, »diesrnal machst
Du e Mistiihk, die Maud is doch —
us, was tretst De Mich nu uss de
Fußs« Die Atti hat Mir nämlich
unt-esse Parlortäbel en Kick uff Mein
II gegewa daß Jch hätt in die
ft springe könne.
R Atti hot Mir en fürchterliche
Vlies zugeworfen un dann schnell die
Ied nff was Anneees gebracht. «Lege
Sie Doch ab, liebe Freindin, un liebes
segnet-ehe (des liebe Aennelche wiegt
stumrtfinfeneinzig Pfund) —- ach,
M e reizend-er entzückerwerhuh wert
lich siiß —- hawwe Sie den nit schon
migec Jahr gehatti Jch hen so ein
seh-e in eine Showcäs, blos e Bißle
Effekt Feder un bessere Qualität Bel
fpr vier Dollars un neinzig.
Usi die Weis is des Gepliintel e
ze Weil hin un her gegange un
— Vier gute Freien-inne howwe sich
sit Ue sähest-. Miene die größte Boc
gesast, ewiger der Missei Meyer
» sw- Sime hsii Ich Mich
.M ihn- läagst unser ergeud eme
serv-It kehrtest
- szliebesia d,« t· d· Pr
« Wesw·«:« XI XI THE
. sen
cis-. i- e assoc- Mvchc im J
« www-« use i«
uttirkis e die-me
sesig errsthet un hat ihr Gesicht ini
ihre Händ versteett. i
.Ach Du süßes, kleines Gänsche,«
segt die Bisses Meyer. »Sie is noch
so unschukdig,« seit ste, an die Atti
gerichtet. derzm »Der Misses Nitsch
der-se Wiss anvertraue —- es is Unser
beste Jeeindin———die segt nix weiter-'
»Ma, es weiß es noch tei Mensch,«
segt die Miß Meyer
«Atso, Misses Nitsch un Mand, und
de Mister Nitsch muß aach sei Einn
wort gewwe —- tenn es weiß es noch
tei Menschenseele soll nämlich vor
läufig noch nit bekannt wern, also —
des Aennelche is ingätscht, des heißt
so gut wie —- ach Jch hin so glücklich.
Dabei hot die Misses Meyer die Alti
umarmt un dann hot mitaus War
ning erst die Misses Meyer un dann
des Aennelche Mir en Kuß gegewwe
un dann hawtve die Alti un die Maud
gesagt, wie sie sich freue thäte, un daß
ihne des lieber wär, als wann ihne
Jemand tausend Dollaks geschenkt
hätt, awwer sie, die Meyers, sollte nur
um Gottes Wille druss dringe, daß der
Bräutigam es poblit mache thät. dann
die Männer wär nit zu traue un mer
thät so viel lese vun gehtochene
Breaches os Promises un derilagte
Heirathsversrechungsprozesse un so
Sache un des süße Aennelche sollt sich
doch ja die Brief usshebe, wo er
schreibt, damit sie später en Beweis
hätt, un dann tvege der Vermögens
verhältnisse, un dann, oh dann die
Meyets sich aach genügend erkundigt
hätte, ob es nit so Einer wär, wo e
doppeltes Leb-e führen thät, vun dem
aus dann austörnt, daß er in siwwe
annere Zittieö verheirathete Fraue
mit je siwwe Kinner hat un so weiter.
No, es wär Alles all reit, er hätt
e gut-e Posischen un Geld uss der
Bank, blos et wollt’s jetzt noch nit
poblit hawwe un deswege thäte sie
aach de Name nit sage, denn sie hätte
ihm dadruss des Ehrnwort gegewwe,
des heißt bei der Alti. of course, da
könnt mer e Ausnahm mache, dann so
e gute alte Ireindin könnt met ja fast
zu der Fäcnilie rechne —- also, aber
ähsolutli derst des nit aus’rn Zimmer
erauö, un der Mister Nitsch müßt noch
ernol sei Ehrenwort gewwe —- es wäre
dem Knädelsepp sei Aeltester.
»Oh, Mei süßer Joci, Mei Swie
tie,« segt des Aennelche mit eme ver
etlärte Blick.
Jetz hen Jch’s nimmer aushalte
tönnr. Jch hen tongratulirt un sein
enaus.
Die Meyers sein titvwrigenö nim
IIQII Its-«- --Isf;-s-- D
.---- ».··-H Use-u-«ss· otwc Ucklluclc
druff war:’n sie fort.
Kaum war’n sie bei der Thür drau
ße, da hawwe ohne weitere Verabre
dung die Atti und die Maud sich in
der aller größte Horri gedreht —
(1v;1nn die Fraue merklich schnell fort
wolle un der Mann nit grad usf sie
wart’, da könne sie sich sehr schnell
dreise) un sein fort, un Ich hen Mich
bigesetzt, um Jhne die Neuigkeit zu
schreibe. Sie könne verleicht e Eitem
draus machet
Wo die Alti un die Maud bi sein,
des weeß Jch ganz genau. Die laase
jetzt zu alle Bekannte erum un trotns
pete die Neuigkeit aus« So Weibileit
könne ja nir for sich behalte.
ane Ies- Nämliche mitnschens
Mit Rigards Yours
Jobn Nitsch, Esa·
Ebe fein die Alti un die Mund ze
rückgetimtne —— witthend. Ueber-Jll,
wo sie higekimme fein, for die Neids
ze bringe, da sein die Meyer-.- fchun
Vorher geweie un hassze des Zkkret
oun der geheime Verlobung verkünden
—-—--..-i—-—-s —
parlamentarische-· preis k.
Das »Nein WienerJournal« dringt
wieder eine Anzahl Rede-·Entgleiiun
gen österreichischer Akt-geordneter Als
die Polen währean der Rede eines
deutschen Abgeordneten das Parla
mentshaus am Franzensring verlie
ßen, ries ihnen der-Redner nach: »Blei
ben Sie hier, meine herren; was ich
zu besprechen habe, geht gern-de Sie an,
denn es handelt sich um die galizischen
’5ch·kdeine.« — Jin schlesischen Land
tage meinte ein Abgeordneten »Das
Gasen begünstigt auch hier wieder die
Großgrundbesitzen denn diese findes,
·di-e von der Klauenseuche atn meisten
gefährdet sind.« —- Der österreichische
Abgeordnete Schnabel rief die Staats
gewalt um Schutze der Schwachen
gegen die tarken rnit der Begründung
an: »darnit sie nicht aufgefressen wer
den wie die großen Raubsifche«. —
«den österreichischen «Blättern siir
tenogoaphie« finden sich folgende
aus neuester Zeit stammen-de parla
mentarische Redebliithem »Wir schö
pfen neue Hoffnung sitt die bedrängte
Bevölkerung aus dein warmen Munde,
mit dein der Minister über ihre Lage
gesprochen hab' — »Der here Bor
rebner hat so r in 'den harmlosen
Taube-, deren cht nach meinem An
trage gefördert werden soll, etn aar
Its-ag- — »Die iegels und fla
gu ’ne, bie vie hellstes-ver ba
nra die sier ge chleudert
W, Ue ten heute has is
I
M Wugb denn auch
: v
a- ngnche ern-« bei Jst-m En
imskhiieoeubioetton Mattirkiche Ue
gut-. u« Abend den Maus
.
Die Dame mit dein Todtenkops.
Aue dein Leben eines Dieser-.
Es war in eins-er stilrnrischen ehst
nacht des Jahr-es 1840, als der iener
des berühmten Chirurxren Diesfenbach
einer tiefderschleierten Dame Einlaß
in das Zimmer seines Herrn gewährte
Der Mann sah sich kopfschüttean
die seltsame großgerneichsene Gestalt
an, die in einer unverständlichen
Sprache stammelte und ihren Namen
nFcht nannte. Zwar wer es mitten
in der Nach-, ckder der menschenfreund
iiche Operator war immer bereit, Un
glücklichen zu helfen und so erschien
er denn auch sogleich. und fragte dann
nach dein Begehr der Dame.
Was nun geschah. geben wir ern
besten mit den eigenen Worten Dies
sent-sichs der den merkwürdigen Vor
fall im vier-den heft seiner operativen
Chirurgie beschreibt, wieder: »Mir
gegenüber,« erzählt der große Chi
rurg, »stand lautlos vie schwarzer-er
schleierte Erscheinung. Sich ängstlich
unt-blickend schlug sie den Schleier in
nie Höhe. Ich habe viel Schreckliches
in meinem Leben gesehen« hier aber
bebt-e ich erschreckt zurück, denn ein
Iodtenlops, wie ich ihn noch aus tei
nem menschlichen Rumpf gesehen. stand
vor mir, widerwillig grinsend mit dein
Stelektgesicht Eine dünne rothc Haut
bedeckte nur dürftig die Gesichte-kno
chen. Jn ihrer Mitte bei-and sich ein
Loch, durch welches man drei Finger
einfuhren konnte und von hier aus
fiel der Blick san die Zunge und den
Schlund hinein. da Muscheln, Gau
menlnochen und Gaumsegeln zerstört
waren, und aus diesem Scheusal Ache
ron reckte Jst- die Zunge heraus, »wenn
sie sprach. Die unteren Augenlider
Waaren unglicempelt un: zeigten ihre
ragt-: Obe:i«iiche und von: Oberkiefer:
dann war nur ein lleiner zahnloser
Saum vorhanden In einem Umtreise
von- drei Zoll urn Ins Loch lager:en
sich überall lettensörmige oder dünne,
flache, gefrorenen Fensterscheihen ähn
lich sehend: seuerrothe Norden. Von
diesem großenMittelloch aus stieg zwi
schen den Augenbrauen eine rathe
Knochennarbe, sich über nie Mitte per
Stirn und zum haarwuchs ausbrei
tend, in sie Hist-I Dieffenbach war
erschreckt und erschüttert Dieser Un
gliisklishen Lohne Sirt-zieheit unt-Wahne
Jlkilc Il-Jli- Ucl lUIDII lU sitt-T-( LLIUIIU
um Mitternacht ganz allein gegenüber
Statt einer menschlichen Stimme ent
strömt-m kein Lo im Gesicht nur
zischendie unartiliuirte Töne. Ader
der kluge Mann begriff sofort, wer-:
Iie Ungliictliche wollte. Sie führte, Da
sie sich nur durch Pantoirimen aug:
oriiclen tonnte und überdies nur pol
nisch verstand, die Finger nach seiner
Rase. End-lieh gelang es Diessenb3ch,
der Armen oie Unmöglichkeit einer
Operation deutlich zu machen, etivas
Anderes als IieBenutzuna einer Larve
konnte er ihr nicht empfehlen. Aber er
erlebt-e eine aualvolle Nacht, da ihm
Das Bild der llngliicklichen immer vor
Augen stand. Arn andtren Morgen
mußte Diefssenbach einer Operation
wegen nach Wien reifen. Kaum mor
er dort anaetommen, so trat ihm oie
Todtentopfsatre entgeoem Sie folate
ihm in fein Hoiel ivie ein Gespenst.
DiesfenbachsMitIeid war aufs Höchste
erregt. Er ging zu dem berühmen
Zahntiinftler Earabelli und bewog
ihn, der Unglück;ick;-en ein kunstvolles
Gebiß und eine Gaumenvlatte zu
machen, woourch das Essen erleichtert
und die Sprache deutlicher wurde
Aber die Unermiisliche ruhte nicht.
Sie folgte Dieffenbach wiederum nach
Berlin uno flehte ihn auf-e tiiiihiendite
darum an, er möchte ihr eine künst
liche Nase schaffen. 'Dies-r Anpell an
den wissenschaftlichen Ehrgeiz bei Hirn-.
ßsen Operateurs blieb nicht ohne Wir
kung. Es ist einer rser größten
Triumphe Dieffenbach’xs, oask er der
Dante mit dem Tostentoos nicht nur
seine künstliche Nase gab, sondern auch
'oie übrigen Entstellungen ihres Ge
sichts spitz-it hob, daß die Unglückliche
wieder unter die Menschen trinkt« un,
verschleiert das Theanr besuchte und
die Stadt mit dem frohen Bemusitsein
verlassen konnte, durch ihre arm-schüt
terliche Energie dem großen Chirurgen
eine Operation abgerungen zu halten«
welche, wie er selber gestand, er an
fangs für unmöglich hiett und ourch
deren Erfolg er sich gehoben und be
lohnt fühlte. Das ist die thatsiirhliche
Unterlage der grauenhafierr Fabeln oer
Dame mit dem Tot-lenkbpr welche
Jahrzehnte Durch die Blätter gingen.
Diesfenbach's tientin war ein acht
zehnjikhriaei Mädchen aus einer pol
itischen Adeldsamilie, welche durch
Stropheln in seühester Kindheit zu
ihrer Entstellung gekommen war.
M Diefsenbach’i Tode tauchte im
Jahre 1847 eine Dame mit dem Tod
tenlors aus, welche als Sängerin in
Ausland nicht nur dadurch Aussehen
erregt hatte, dass sie wunderschön sang,
sondern inrnnr mit einer Gesichtss
tnaste aus spie Bühne trat· Sie war
unter dem Namen la waschen-Its
bekannt. Niemand wußte, wer sie
war, both galt sie für den Sordßllng
einer hohen Itdelssarnilic Ob diese
Dante Wil- mit der von Messen
M optian Polln war, läßt sich
ficht W
W
Wert Eis-Gern ich meinem
Wiss das Jst-dort gegeben, hat
er fes eine Viertelstunde sein Wort
- « — so als-I war ert«
: -cr mirs ttllen kriech
isp vie-t- .. .-....
IIIWMIQ
Man hört oft die sehn-Nun die
alten ch und besonders die Fide
ner feien schlechte Kavalier-isten gewe
sen. Richtig ist daran, des die bergtge
Land-Matt Ulttlaz mit ihren wenig-en
und kleinen Ebenen dieRassezucht nicht
gerade begünstigte. Wer alter den
Barthen-oner gese n hat, der weiß
daß diese athenis Jünglinge des
fünften vachristlichen Jahrhunderts,
die dein Phidias Modell saßen, vor
trefflich zu Pferde Men. Auch andere
Anzeichen sprech-sen datiir, daß die
Akt-euer Freude und Interesse an la
valleristischern Sport hatten. Aus
attischen Vasen sieht man das Mid
stechen abgebildet; zw.i nach rechts
sprengt-sure Reiter sprengen an einem
als Zile aufgestellten Schild vorbei.
Der vordere lkat seine Lanze geworfen,
ohne den Schild zu treffen, rer zweite
ist im Begriff, seme Lanze zu entsen
den. Das Spiel war, wie die Dar
stellunsgen beweisen, allgemein üblich.
Der Sieger erh;-elt dzn Schild ali
Preis. Denn um die bloße Eine
länipsten vi: Griechen auch nicht im
mer· Die Zeiten, wo ein einsachcr
Kranz aus dem Laut-: der Gottheit,
unter deren Schutz ist-.- Svkele standen,
als höchste Auszeichnuan galt, waren
bald vorüber. Später wurden alle
Arten von nützlich-n unt- werthvollen
Gegenständen ali- Kainpspseise verlie
hen, und zwar meist di-: Erzeugnisse
der Landschaft, welche die Spiele ab
hielt.
Jst Argos blühte besonders die
Schmiede : Industrie zur Herstellung
von Schilren Also trsar der vielve
szelirtk dortige Kampfprcig ein Schild.
Ebenso gab es Waffen als-Preise in
Athen, Elis und auf der Insel Mos.
Eiern-- Kessel wurden besonders in
Eretkia angefertigt und dort ebenfalls
Preise vertheilt Berlilzint waren die
svollme Mäntel von Pelltnr. Die
beste Neilame siir sie ivar aber, daß
der Sieger in den dortigen Wetttänt
psen seinen Siegegnrantel stolz in ganz
Griechenland zeigte. Die spaktani
schen Jünglinge, die sa nicht verwöhnt
werten durften, erhielten als prakti
schen Sicnespreis ein eisernes ge
lilmmtez Messer-, das sie gut gebrau
chen konnten, aber meist, in einen Jn
fchristenskein eingelassen, den Göttern
als Dmtkovfkk bat-brachten Nur-b di
so häufig oerliehznen Nitendreisiiße
konnten ja an jedem häusliche-n Herd
praktisch Mir:r:h:t werden. Wie in
noch späterer Zejt die Sportpreiie im:
mer praktischer murren und den ino
IJrnen Getkpreisen aleickslanien lelirt
schließlich in anschaulicher Weise eine
Münze von Pergamon Auf ihr ist
ein Preigtisch abaelxsiideL der zzv:i llr
nen mit Palmenrdsedeln und Las d
lranszen trägt. Unter dem Tische ste
hen aber zwei große Geldbeutel
—--- -—--o - s-— —
Die Deci.
Herr Duckmüller rieb sich die Hände
und lächelte. Dann rieser den Kellner
und bestellte sich einen frischen Krug
Bier. Denn obwohl Herr Duclmiiller,
wie gewöhnlich, teinen Hausschliissel
bei sich harte, und auch die Uhr bereits
start auf die zehnte Stunde ging, so
dachte er heute doch nicht ans Heinr
gehen· Denn drüben sam S:ammiisch
saß ja sein Hausherr und hinten in
der Eile der ’K-anzleisetretär, der in
rer ersten Gage wohnte. Einer von
ihnen blied sicher noch ein oder ,z«er
Ständchen hocken, ers hatte also ntit
dem Hineintomrnen in das Haus keine
Gefahr, und Herr Ductmiiller ldnnte
sich einmal ordentlich eins Jus-Tote :hun.
Und er liarie auch richtig l-a:lnlirt,
denn Ler Hanslick-r sowohl als auch r-:r
Kanzleisetretär rührten sich nicht vom
Platz. Ja, Herr Duamiiller wär-: an:
Ende sogar» froh aenszsem irknn einer
der Herren ausgebrochen wäre, denn
er war das lange Augdleiden nicht ge;
wohnt, und das bekannte Blei begann
sich ihm nach und nach in die Glieder
zu legen· Doch die Herren schienen
außerordentlich trinlfeste Leute zu
sein, und so ließ sich Herr Duckmiiller
seinen Krug noch einmal füllen. Ver
stohlen spähte er nach dem Kein-nei
selretär hinüber. Der Mann schien
eine eiserne Rarur zu haben, ieine
Miene in seinem Gesicht oerrierh Mii
diaieit. Dann schmeiste sein Blick
nach dem Hausherrn ——Goi«t sei Dant,
der sing bei-its an zu gähnen.
Einer nach Dem andern an Duct
nriillers Tisch räurnte das Feld und
bald saß dieser allein. Die Uhr
zeigte bereits aus zwei. Der haus
here gähnte zwar noch heftiger als
zuvor, aber er machte trotzdem teine
Anstalten zum Fortgehen, und der
Kanzleisetretiir ließ sich, o«Schreck.
sogar noch einmal einschenten. herrn
Duclmiiller schühte bloß noch die Angst
vor seiner Frau und der kommenzen
Philippila oor dem gänzlichen Ein
schlasen. Denn, daß es s·o spät wer
’oen würde, hätte er mchi gedacht.
Sollte er sich einem der beeren an
vertrauen? Er tönntesieb ja damit
eusreoem das er «oen hausschliissel
vergessen habe. Aber nein; eine solche
Blök- durste er sich doch nicht neben,
Jena niemand Alte ihm das Märlein
gealonbn So harrte er denn geduldig
weiser, bit ee aus einmal mit der
Rose so newaltia aus «oen Tisch stieß,
Pok ihm derSchmerz bis in nieset-en
u .
Fest gab es kein halt-en mehr. Mit
einem ener lschensuck fuhr Duelmiils
set ans, nagst hat unolstock und ver
lieh das LotoL Er mn te eben wohl
oder libel die « ou »Mehr« die er
due sei-n eichtsinn einselnockt
. os schri t er so langsam
als msqlich dahin; vielleicht hatten sich
Die seid-I denen Kind sein Ærkl
onst-Inter- lnssen and spigeen hin
nach. Uni- Hicklich hör-te er, ianrn
hn Feier von sein-ein Hans eniferni,
Eis-eitle hinter fis-, nnd als er sich
vorsichtig unrbslieiie, sah er iden dank
herrn Arm in Arm mit dein Kanzleis
seireiär daheriornnren
Duckrniiller fiel ein Stein vorn her
zen. Er machi: sasi unmöglich kleine
Schritte, uno infr in demselben Mo
mente, als er diexhausthilre erreichte,
waren auch vie beiden Herren-s an seiner
Seite.
Gegenseiiiges Erstaunen über das
zufällige Zusammentreffen Morgens
drei Uhr vor der gemeinsamen Behau
fung und gleichzeitiges geschicksies Re
iiriren Des Herrn Dsuckrniiller hinter
ai-: From. Aber gleich ein-er Bombe
wich diese auseinander, so oasz Herr
Duckrniiller wiederum in ver Worin-i
stand. —
»Bitte sehr, Herr Dirckmiilleri"
»Nein, um keinen Preis-, here-Kanz
leiseiretär, nach Ihnen, wenn ich bit
r-:n «:iars!" ’
»Sie find zu zsiiiig, aber ich kann
nicht zugeben, daß s-;——·——«
Zehn Minu:-:n lang flogen oiese
Komplimente hin und her, bis-aufein.
mal, wie aus Kommando eine ichwiiie
Still-e ein:rat. Keiner sprach Ins in
halisfchivere Wort aus, Das sen Mann
enlwiirvigi, wenn es auch den mobi
erzcgenen Gatten ehrt. Ader jeser
mußte jetzt von Dem ans-ern« das; lei
n-:r den Haue«schliissel san-. Herr
Duckmiiller halte aus Den ihn-zin
seireiär, dirs-Ir» auf Den Hauer-tun
und Ter Hauch-n ans Herrn Dirn
rniillflcr ges-Dattel und crn Schlusse einer
Ich andern langer- Zitzcnoleiden in
Grund uno’B:«:-:n oerxviinimt.
Der Hausherr, als der Fiuiidiasir.
zrq entrich, wenn auch zähnktäappern:,
Die Gieri-:
-- --—-—-.--—-— ----- -
Ein per-dates Danrwcemdmirreh
Aus Weimar wird uns folgender-:
Geschichtchen erzähix: Einem dickeren
Lsandxvirth im Dorfe Tand-ach bei
Weimar, der im Besike einer nicht all
zu fleinen Glatze mar, euwsaiJl ein
Tanzlrhrer E. aus Weimar folge-ists
Mittel: Er solle sich Pflanmenmue
azrf oir Giatze schmieren nnd sich orei
Tage und drei Nächte in den Keller
setzen, so wiifoen vie Haare wieder
«.vachsen.» Der Landwirtb insirnirte
l
I
I
I
IstiJIis iklkc JFYGIL -),"!-?7FT-1il lliilpiik
ilIchrss Manne ein Tuch um die Stirn,
kamit die Bilaunteitnug nich: i. sie
ilua n flos7» schmie: te idrn Dann riied
:i JJiuz aus rit- Zion war-a i Fia;
der M rnn in ren Fi ller setzte, do Sinn
sein tiedendes Weib n it Speise und
Trank virsorgte Als die Frau am
zweiten Tage zu ilsrein Uattrn :n den
Keller kam, war das Mit-: durch Ein
wiriung sder Kellerlusi aeschirnmel:,
idorauf rie Frau voller Freuce aus«
rief: »Mit-nn, bleib nur noch ein wenig
sißen die Haare fangen schon an zu
wachsen!« Als der Mann zwei Tad
und zur-ei Nächte im Fieller zugebrach:
hatte ertrantie er an Lungenentiiin
dung und mußte drei Wochen das Be: t
hüten. Der besann lude Arzt erfuhr
von devGeschichte un: brachte den Fall
zur Anzeiar. Der Tanilkdrer wur:
von Schöffenaerichi in Weimar zu 5
Mart Geldstrafe verurtheilt in der
zveit en Instanz der frei gesprochen
s—--—--·-.--—s- —
Das Crot- tsarls des Grotten.
In der letzten Haupsdersaniinluna
deg Aachener Geschicht-dereinst litei
Professor Vuciziremer einen Vortrag
iider die oielunistritune Skelle des
rades Karls riea Großen im Aache
rer Münster. Nach einer Würdigung
Der einschlägigen Literatur kam der
Vortragende auf Grund eigener Un
tersuchungen zu folg-Indem Schluß:
Karl der Große ist ain 28. Januar
814 in dem sogen-man Praserpinn
Sartopdaa im südlicheu oberen its-Zi
leroierseci im Umaang dks Litogons
unier der Erde zur Ruhe bestatict
worden. Auf das Grab wurde ein
breiter Sieinbloei in der Länge des
Sanges mit einer den Begrabenen be
treffenden-· Jni chrift gesetzt. Darüber
wurde ain nach auszen viereckig-r
Steindogen angebracht, dessen innere
Fläche aus adsdenern Grunde das Bild
des Kaisers zeigte Beim Eindruch
der Normannen wurde zum Scheide
des Grabes der dieses Lenntlich ma
chende Oderoau vernichtet und der
Bo enoelag geednet. Otto ill. suchte
und fand das Grad lies; es jedoch
wieder schließen. Friedrich Barba
rosia, der 1165 das Grad öffnete, ent
nahm ihm die Geieine, ließ diese in
den Karls-Schrein legen und den
Sariophag als Dentzeicfxen ausstellen.
Dieser war durch ahrhunlderte dor
Fndem bis er us unbekannten
riinden entsernt wurde.
-——-——---· —
sieo Melceitiaer.
Ein sachiischer Barbier datS um oer
drohenden Konkurrenz die Spihe zu
bieten, an seinem Laden ein Schild
bracht, aus dem zu lesen steht
»Wer wird fiir 10 Pfennig dreimal
taki-if Ein Kunde kommt läßt sich
ra treu und spricht -dann: .,«So, nun
habe ich noch zweimal aut!««
««Jiee, sagt da der Barbier, »das
ist nicht der Fa ll!«
»Ja, aber ich bin doch erst einmal
rasirt worden«
NMe nee, mein streckte-n dreien-all«
deng Ganz erstauni): Ader wieso
»Nu, ganz eniache eemal hab’ ich
Sie nämlich eaan dann sind Sie ees
mal mit dein Messer und eenial itn
MNte roiiri worden, das erdacht zu
sammen drei-nott«
Mttss sitt-.
Mann Izu seiner Frau, die cis
im Begeis,e ist, mit ihrer Tochter M
Bad zu tesisen): »Das sag’ ich -
schon, Elise: Wenn sich unsere Joch - ,
heuee im Bade nicht verlobt, dann biß -
Du zum ietten Male trank gewesenk
stets dem Gerichtet-iste.
Richter (3um Angetlagten): «. . Il
so leugnen Sie nicht länger und legen
Sie ein teumiithigeg Geständnis abi«
Angeklagtet (zu seinem Bertheidis
det): »Was gut-bin's, here Dotter,
scllen met ihm die Freud’ mach-Inf«
Nat
. . »Unsere V:elobang, liebe Bec
tta, sollte doch geheim bleiben, ums
jetzt erzählt man sich schon die Sache
in ver ganzen Stadt!««
Sie: »Gewiß —— aber doch nur all "
strengste-z Geheimniß!«
hetneqeznlitt
«Jhte Ohr-m, Here Karl, werden
aber jeden Tag größer!« -
»So-U Jch giaube, meine Ohren
und Iize Verstand, das gäb« einen fa
tt osen Esei!«
Müder-ever Umstand.
Richter tzxim tyinbecchxm »Sie ha
b n sich at tfo auch an dem Kassen
T Obst-am nsit 1ti«-«·l1«t’«
»N: in, Herr Reich ich W blos
Dazu gejeud:t:t·«
« Vom Uns-» knrnx '5s.
Untercffisi r( kleinem stoss- steif
beinki n Ret: Mens: »Mensch IT: has »
bin IS Um Beruf Der srqit Fi- kätten b
. in issen »s- Brechsnnsse w tren:
« Im Theater
F Ritter Kund von k.1.13d11kai·,ausen
Ztin tsrtaftk »Ha! krümmt sich nicht
Evtt T:itt, wenn n«n ihn wurmt! —
jisich verbessern-« »En! tritt sich nicht
i: r Wurm. wenn m an ihn tsiim tut-—
.ns-11«ecnt sich nicht LI: Keimme wenn
»rein ihn tritt, -—— tkiimmt fech nicht
ist Wurm, -—- ta. -- zvurntt sich nicht
,kex Wözm Dom-« --—— :v:-.rn·..)
ztftürzt .1b·)
; Nost- atmet-.
1 »Mit meinxk Frau ist es ezn Kreuz!
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PL- LI- In Jsssksftskcks Bist FI essen-CI DON'T
-’"- l II» v-· .-!
»a: in txt Nacht aufm- elf-, wenn sie
tm Haufe ein Geräusch hörte. Nun
kah« ich sie belebtt,1as-,Einbreck;et je
ces Geräusch v: tmeiden!«
»Hei das gewme
»Jetzt ist’s noch ärger -—- jagt mxckt
sie mich jedesmal, wenn sie kein Ges«
rixusch hört!«
sit-sitt
Luftfchisser USE-Ich in ten LüfteIM
»Ein Gewitter zieht hetan —- weun !
jetzt cet Bkiy in dzn Ballon einschlä
e!'«
Mitfahrende Dame: »Na, das wäre
doch ’mal Was Anbeeeå!«
Mantis-.
Junger Dichter: »DenI-:n Sie sich,
wein Stück ist ausgepsiffen worden!
Wenn ich mich mxr an dem Publikum
rächen könnte!«
Keitilen »Schreiben c-.: noch ein
Stück«
Uebktttumpkn
»Mein Jung-e lmt them eine Prä
mie von 20 Mark aeltiegt.«
»Das ist «r.e ttchte Lump:rei. Auf
meinen hatten sie schon mal eine Prä
mie von 2000 Matt gefew
Ae san-Miss- tci gamma-us
Im nach Damme
A I.