------------------- Meter schreit-ebnes me Mit Web k--. ---------------- ich belange iest zu en Pier Klob. D i e D a g e mer’n immer kiitzer und die -Tidächte länger, un was soll · mer dann mit W seine Zeit an fange. Woan mer so Owends immer in sei Hang hocke dahi, dann werd mer noch dummer, wie mer schon von Noduhr aus is, un ich wollt noch gar Icicks sage wann der Phi lipp, .va? mein Hogband is, Ot. ends daheim stehn deht awroer der guckt nor for sein Vergnieqe aus un datert sich nii viel um mich Die Skinner misse Otoendg bei Zeit in ihr Bett un do sin ich dann qanz allein wie so e der iossenses Schooflamm un d nie immer set-ei trauriges sectencniindiqees Len nach. Daß mer Io uff allerd- dank- like danke komme dutit das könne Ee fikt» ein die fünf Fingerfch widmete-e Ge wöiynlich les ich Ordens: Das Pehper wende dann die Kiog die Löcher in DI Siacking un dann falle mich geioohn lich die Auge zu. IS das auch e Uns-o for e Fing in meine Jahre un m: meine Ettjukeiyschien2 Ich sin for den Riesen auch aria froh .1ewesle,wie de annere Owenld die Mi sitze-L linkeriiien ein mich gekahlt dot. Mir oen e paa plessente Stunde gehabt un se ho: dann gesagt: »Bei den Weg» wag iet Jhne eigentlich hen glech saae ivollex Mir lien en Piedro Ktob uffaeiimcis un ich deht gleiche, wann -i: ifcheun dehtr. Mir miete alte ckoch bei e dif ferentes Member un spiele Piedie for Preises, dann den mer en kleine Lonicr un mir den immer e arig gute Zeit Als e Ruhl sin mer nur Lehd: emem berich, nwwek mir etspeckte anck Schentelmännek, wo in Unser Krau: Wisse, uffzunemmr. Wann Sie rett o sin zu tcheune dann könne Ze scho morgse wend in met Haus komme mir den dann unsere erseht-e Miedungx un dann deht ich auch gleiche ioizan SeJhne Ihren Hosbind mitbring dehte.« Ahlrecht, den ich gesagt, d:: sieht mich ennitiau beste-»als wann ich ganz alleine komm-e mißt Es is doch in die Nacht trink-ex dednfchek us for -: einzeln-: Lehdie an die Stritt zu rieb-H ) Die Aclsills äumtsrsllm war same-r un so sin ich gewese un wie mer nach so e halwes Stündche actahtt hanc, : is se sort un ich muß sage, io schon hen ich lang tein Droeno mehr Phavt Es hot mich e ziemlich Kana-: Zeit ge nomine, bis ich den Philipp so mei: sehabt hen, baß er gesagt bot, seh-, e: wollt mit gehn, wann er auch for das Pieoiespiel gar nit kehre bebt. Jr Iöckt bebt er um tein Gehm ebbe getowr. In seine junge Jahre, oo hätt et alle Nacht e Partie Schasgiovp ge spielt un ohne sein Schjsgtopp hätt e: nit ins Bett gehn könne; awtrser ht do wär er immer vie Bosse enaui an seht bebt er sich lie«oer mit sein-. Ireuabe gebildet unnerbalte, ammtx mein ich so viel drum wwe acad dann wollt er mit mich gessn Zell is all, was ich gewollt hen un am nachst: Otoer hen mer uns denn auch rettig gemacht for zu gehn. Der Phil bot sei neie Subtsangezoge gehabt un ich muß sage, er hot ganz sviesent geguckt. Wie mer zu die Missus Klinterstien ihr haus komme sin, vo is schon vie ganze Kraut vo gewese un mer hen reitetvea acstart zu spiele. So sor vie etschte halwe Stuno hen ich nit so viel Ettenschen zu ven Spiel gepeht, bitabe ich hen mich doch emol umguae»miisse, wie vie Missuö ussgesickst war· Jch muß sage, ich hen’s aria gut gegliche; se hot schöne Fornitscher gehabt, blos die Karpets ware all schon e wenig start ausg«ewohre, ihre Korteng hen ich such nit aegliche, meine sm mer ermi hau viel liewer, osf Kohigs hen ich auch viel mehr dasor bezahlt. Die Klin «letstiens hen noch e ganze Latt Kin ner, tvo noch nit aus ven Dreck sin un to sann mer denke, daß nit alles in sen Haus so tipp tspp sein kann. Bei des Spiele fin ich iswwer den Philipp urpreist gewese, ber Kanne hat sor eht gespielt, blos hen ich nicht ge gliche, das er so viel Schnufs gejuhsi hof. Die annere Lehties hen ganz ji ostet geguckt, awwer ver Phil bot n« s drum gen-we un hot in einem sstiict Schnusss getäckelt vie einiges qebote hen. Jch hen genohtißt, baß die Kids von die Missus Klinkrstien Ich immer in vie Näh von mein Hos band erum gedritvwe hen un immer gewatscht hen, wann er sein Schnuss gesulfst bot. Der Pbil hot e paar mol, ich denke bei Mißtseht ein von die Kibs rnit ine serzehn un e halb Buhts us das Wie aetrete un vo hot's immer en tuchekkiichk nkisch gen-we Wen M Gehen is weiter gange un ver lipp hot jedesmal gewonne. Er t· das wär blos baö Riesolt, weil sein vie etschte Lein en eh nomber Dann Pleser wär un dann auch, weit er tin-see so siers in das Miete wär· B sit schuf-n die annere Membersch , das nit gegliche, dass so en Ruh hsset as die sehend gen-inne Hebt. sfs Loh-s Kot trink helfe ge In es Dir nich alles aanz ( M . Im sit M gehäpi -- gesä- ssss »aus . am s W Iris-i got FMUTMUYVQQ · OOUW tat-sein« bot in all feinPackets gesucht un g: se inleit aut gedreht. answer die as war fort. Dann bot er die Lebdie, wo neckst u ihn gefosse hat, eckiuhsi, daß sie en rick an ihn gespielt hätt. Die bot M oss Aphis auch sit geliche un et wir ich-ihr genug en rehgeller Fei! entstande, wann es nit uff eemol m ferchierliche hallet, un e schrecklich-L Greise in die Kiifchen gen-we hät0. Wer sin as autfeit gerannt un Do hen ich dann die Beicheeruss gesehn. Die Kids hen die Schnuuffbacks gehabt un hen sich den Schnuff in ihre Augelcher anvørfe gehabt. Ich kann Jhne sage, die arme Kinner hen iafcht die Fig kriegt, fo schrecklich hoi der Stoff in die Auge gebrennt. Die Missus Klin bersiien bot schrecklich angewrve un M Philipp bot dabei gestanne un bot so e dummes Gesicht gemacht, wie ich es bei rn Mensche gar nii for möglich geh-alte hätt. Er hol in feiner Berlegenheit den Etttoeis gewwe, mer sollt dene KM e wenig Wisiie gewwe, answer TIo is die Landlehpie ganz wiedig ge wese. Se bot den Philipp e Pies von ihren Meind gewwe un do hen mer unfer Dinger angezoge un sin fort Unge. Jch denke, mir rieseine von r:n Vievro Mai-in Mit beste Rie Jzarvs Jahrs Liziie Hanffiengel. Hof-»sp-« Reue Spinne-sen Die von dem Pariser Polizeima ··:cten Lepine eingeführte jährliche Preisconcurrenz für die Zpirlzeugia vrilanten hat iesi wierei eine Reihe ceuer und origineller »Schövfungen« zu Tage gefördert Man bewundert kuniichft einen Clown ,,Bum:Bum«. welcher vie Golde besitzt, feinen Hut Intomätifch emporzuwerfen und wie ser auf den Kopf fallen zu lassen. Ein Isegantes Salonspielzseug ist ver »Vi :nist«, welcher vor einem kleinen Flü :—:l fryt und seine Hände mit den cha -acterisiischen Virtuolsenbewesgungen iber die Triften gleiten läßt, wobei ine zarte Musik eriöni. Eine Ma Ichine zum Buchstaben - Erlernen für kleine Kinder läßt sie Zeichen des Als :«habets sder Reihe nach unter Glo :«enspiiel hervorbringen Die »Clous« der Ausftellung strio aber nicht unter den billigen Spiel engen zu fachen. Da ifl z. B. eine nächtig-z kleine electrifche Tramwag reiche auf Schien-en vie Runre um :en Aussiellungsplatz macht, wobe? e Ficke in ihr-m O»in-»- die-frische Risike jin-zucken automatisch entzünden Es it ein Zokelzeua für Millionäritin er, Ienn es kostet 500 Franc-« tluf tiner Ehrenstelle sieht man ein andere-. Zpielzeua, welches Dar— Treifackie to stet: ein kleines Theater. auf welchem 100 winzige Zchauspieler in 60 oeri schiedenen Decorationen austreten Tonnen. Viel Aufsehen erregt auch Ier ..21dvoc-at«. Vor einem LiJiiniaiurtrL unal sieht man rechts einen Advoccr :en, welcher die Sache des Capitalåy iniz eine Advocatin, welche die der Jesitzlosen Arbeit vertheioigt Brit-e resticuliren lehhasr, ohne jedoch zu serechen Dafür orehen sie- eine Cur: Hel, dank welcher ihrer Argumente i«.:f einem Papierstreisen verzeichnen ;:eraugrol1en. Auch vie berühmten VI riser »Apaches«, Die Rowoieg Des Montmartre sinv in einem Indivi Jiium vertörpert, welches den Mund ium Schiinpfen aufreißt, ihn aber stets von einem Gendarm zugemackt bekommt. Einen großen Heiterkeits erfolg trägt vie ,,feuerfefte Cafse ver Mme.Humbert« davon, welche ein Polizeibeamter mit großer Müh-e sprengt, und in deren Inneren man dann ein Kaninchen, das französische Bild des Aufsitzers, erblickt. -—.-—— Jeder-ne pöhleubetvohner. Es scheint kaum glaublich, aber in dem durch elementare Ereignisse, vie in Sicilien so viel Unheil anrichteten, schwer geprüften Mooica eristiren noch höhlenbewohner, uno zwar le ben ungefähr 600 Menschen in Grot ten, die in den Felsen gehauen sind, ganz wie in prähiftorischen Zeiten. Diese Höhlen oder Grotten als Woh nungen sind eine Specialität in Mo viea urto haben jetzt, wo die Unter stützungen fiir die Rothleidenden in Sicilien vertheilt werden, peinliches Aufsehen erregt. Um hineinzutom men. wir-v an dem steilen Felsen, in den einige Stufen hineingehauen sind, mühsam emporgeklettett, und oft fal len dabei Steine vom Gipfel herunter, der mit Cactusfeigen und Caruhen he wachsen ist, und verwunden vie armen Menschen bei dieser so oft wiederkeh renden, ganz alpinen Bergbesteigung. Von stern ist in ver etwa sechs Fuß ho n Höhle keine Spur, der Fußboden ist, wie der liebe Gott ihn geschaffen hat, und nur die eine große Oeffnung im Felsen zeigt eine Mau er, in die diesThiir eingelassen ist. Die Wär-de sind schwarz vom Rauch des offenen Feuers und des Petru leumlichts, lches Tag und Nacht brennen mit . Jm Winkel das Bett, bestehend aus Brettern aufs zwei Bö cken mit Decken und relativ reiner Mitte-Zielen welche der Stolz jedes Italieners ist: hier schlafen die El tern. Die übrige Familie liegt auf ver Erde auf Stroh, vom viiterlichen Ga paotto zugedeckt, einem weiten diesen Mantel ans sehr widerstanvfähigem Wollstoss Jn einer anderen Echo ist der Käse aufgeschtchtet, der den gan Wittwe der Familie ausmacht pack Stühle. ani« Stricken zu« n. an ver M eis M Agra-reach visi- ; »M- wegen-n Frau Amtsrichter’5 Kinder-Z Stizze aus einer Ehe. Von OW Errogt ging die jung-r Frau Amts richter Stein-er im Zimmer aus und nieder. iDer Besuch ihrer Schwieger mutter war so friedlich und angenehm verlaufen, und nun ttesie sich kurz vor dem Abschied no hinreisen las sen, iiber ihre Ehe, über sie Leere, die sie empfand, zu sprechen. Und sie fiidlte doch gleich bei der ersten Hin und Widerrs:de, daß es ganz zweckios, geradezu underniinf:ig sei, der aiien Frau ihr Herz auszuschiittem »Du willst doch nicht sagen, daß mein Sohn nicht gut gegen dich ist?« — »Aber Mutter. verstehe mich doch nicht falsch; ich spreche ja gar nich-l von Er win —er kann schließlich nichts da für, daß ich nicht weiß. womit ich die langen Tage ausfüllen soll, daß ich ost verzweisle üb:r die nuhlos ver triiumten Stunden, über die Aussicht daß es jahraus, jahrein immer so sein wird!« —- »Warum befchästigit du dich nicht? —- »Wamm besuchst du keine Damengesellschasten, warum bist du nicht Mitglied des Kränzchenss geworden? Das sind immerhin Ab: wechselun-gen, und danach findei man es doppelt gemiithlich zu Haus« — »Ich lann und ich will nicht! Kiatsch und wieder Klatsch nebst Kuchen uns Schlagsahne!« »Mer bist du die einziae aeicheiste Frau in der Stadt? Jckz hätie nich: aegiaubt, daß mein Sohn eine unle friedene Frau an seiner Seite dank-. Glaubst du ich hätte es nicht gen-eilt wie wenig du iioer das Armband er freut warst, das er dir neulich so un erwartet mitbrachte? lind er hatte es doch so gut gemeint!« JSiehst du, Mutter, das ist auch eins von den Dingen, die mich erregen und empiindlich machen. Gut ge meint! —Hiitte Erwin mir aus un seve tleine Auseinanoersetzung hin eine » ruhige Aussprache gewahrt, wäre et aus meine Ideen eingeganan oder dätteer sie logisch widerlegt-darauf laßt sich doch antworten sich gegen- » seitig überzeugen! Aber da kommt ein 1 mitleidiges Wori, oder wi: in diesem Fall-e ein Geschenk und anstatt eines lieb-vollen Verständnisses soll ein Armbano den kleinen Zwiespalt iioer äiiickem Und ich muß mich bedanten, neriibrt sein-es Hi ia out okmellliY Jch wärt ja die Herzlosiakeit in Per J son, wenn ich Die gute Absicht nicht an erkennen wollte! — Gewiß, tfrwin ist Ier beste Glientann unI nicht wahr, Mutter, du weißt, raß ich ihn list« habe?« Sie wollte so aerne den Ein i Druck ihrerWorte abschwächtn sie hatt: s oie alte Frau aerne unI hatte auch « nicht die Absicht gehabt, sie zu betrüs I ben. Nun hatte aeraoe in den letzten : Stunden des Beifarnmensrinis eir L Wort das andere genehm-— Der Ein tritt des Dienstmädcheng war ihr fast willkommen —- neunieria erbrach sie Die überreichte Dep:sche. »Mutter höre nur« wie eigenthijmlich Erwin teieara phirt: »Bin vollkommen wohl, bi::e sich, mit dem Minagszuae nach Ber lin zu kommen!« Was kann er wollen? Natürlich fahre ich, der Zug geht eine Stunde nach dem veiniaen.'· lieber Die-n Berathungen, weshalb Erwin feine Frau gerade am Ende seines-« Berliner Aufenthaltes kommen ließ, oeraing dieZeit; oer Abschied von der Schwiegermutter war herzlich« uns eine Stunde später fuhr auch die junge Frau. Dem Mädchen sagte sie nur, sie müsse ein-: kurze Reise unterneh men; trotz ihres fünfjährigen Aufent halte-S in der kleinen Stadt hatte Frau Steiner sich noch nicht daran gewöhnt, ihren Dienstboten Gründe mitzuthei - en. Am Nachmittag ging es inr Hono ratiorenkränzchen lebhaft her. Die Bereosamkeit ver Damen ließ auch sonst nichts zu wünschen übrig, nie aber war ein «so dankbares Thema oen geläufigen Zungen zum Opfer gefal len. Frau Direktor Linoner glühte vor Aufregung und Befriedigung; sie war glücklich, daß sich das groß-Er eigniß vollzogen hatte, als sie an oer Reihe war, die Kränzchenmitglieoer bei sich zu sehen! Natürlich hatten es sich alle gedacht, daß es mit der Ehe des Amtsrichters Steiner einmal schief gehen würde. Eine kinderlose Frau, die sich zwei Dienstmädchen hielt uno die es abgelehnt hatte, dem Kränzchcn beizutreten —eine eingebildete, stolze Großstiidterint Nun- war see heimlich auf und davon-solch ein Stank-all Die Köchin hatte es am Brunnen er zählt; erst ein Zank mit der Schwie germutter, dann schnell ein paar Sa chen gepackt und ohne Anweisung und Erklärung einfach eine Stunde später fortgefahren Der Amtsrichter wurde am nächst-en Tage erwartet, her würde Augen machen! »Ja, sagen Sie nur, wohin ist denn die jungeFrau so allein gefahren?« »Aber meine gute Frau Arndt, sind Sie unschuldig! Frau Amtsrichter Steiner wirt- schon ihren Beschüher haben, der das arme Taub chen irgendwo etwartet.« Alle l chten über hie Betonung, mit der rau Rechtdanwatt Krug von dem armen Weibchen sprach- . hr Mann würde natürlich mit vers thung zu thun bekommen, und sie verstand es, neu gietise Blicke in die Akten zu werfen und sich mit kleinen sIntttskretionen wichtig zu man-» nächst ver rote thtn warsie heute vie sekbstbavusztelte rsiönlichleit, und alt Anzahlung r stinkt Vertrattltchkeitm in der aseie Steine-: waren die Da m m as uchterhsfltchleit sen Its W Mo stan. Ema ra Dpitpn Sie sagen gar nicht« Ihr Mann ist doch niurzt bei Amts richters, da wi en St- getutß man cherlei Juli-steif —«RQ, ich glaube aie ganze Geschichte nicht-übrigens erzählt mein Mann nichts aus seiner Praxis." —»Wer Jhnen.dai glaubt!« So wurde deshattirt und Kuchen ge s gessen weit iibser die gewohnte Ab F schiedsstunde hinan-; das heutige sKriinzchen unterdrückte die gewissen i hastclslen Regungen, Männer und Kin » der mußten aus das Abendsrxw war ten. Untat-eß saß die junge FrauSteis net im Couve und grübelte immer noch iiber die räihselhuste Depesche ihres Mannes nach. Die Fahrt schien ihr ungewöhnlich lang. Endlich fuhr der Zug in die Halle ein, und bald halte sich das Ehepaar gesunden. Sie blickte ihren Mann mit gespannter Aufmerksamkeit an. Jeskensalls war »er gesund und anscheinend auch der an’iigt. »Erw«in, du siehst doch, daß jich vor Neugierde umkomme! Bitte, bitte, sag-e gleich, warum du mich kom men ließest!« —- Er wußte nun doch nicht gleich, wie er seine große Jdee in Worte fassen sollte, besonders oie Einleitung siel ihm schwer. Als sie jedoch in der Droschee saßen, wohin das eleltrische Licht nur ab und zu seinen Schein wars, sagte er muthig und schnell: »Es handelt sich um eine Ueberraschung um ein Geschenk iür Dich« —- ,,Nicht möglich! Deshalb läßt du mich Doch nicht nach Berlin komm-zul« —,.Docb, Deshalb. Siehst Du, Kind, ich habe ganz gut gemerkt, :aß ich dir neulich mit dem Armband keine Freude bereitete, und so sollst du aiejmal dein Geschenk selbst auswähs len.'« Sie sah ihn noch immer un gläubig an. —,,Es sind zwei Gegen stände zurAuilwahl im HoteL hu bist aber zur Annahme durchaus nicht ge Zwungen ——gesällt dir die Idee nicht, so glaube mir wenigstens, sie war gut aemeint.« —- Iie zuckte etwas zusam men, schwieg aber. Was konnte ihr Mann nur gewählt haben-oder war Das-Ganze doch ein Scherz? — Steiner ließ seine Frau in das ho telzimmer eintreten; die vielen Flam men blendelen sie einen Augenblick — oh, haben wir uns in der Nummer ge irrt?'« Eine ärmlich gekleidete Frau, aus jedem Arm ein Kind haltend, saß isn der Nähe des Fensters. —- Entnin lachte verlegen: »Sieh, Liebste, ich dachte, ich glaubte« ———- währenddeß hist- fksk iicti au sen Kindern herab gebeugt unI rief: »Wie niedlich si-. sind, uno griff in oie Tasche, uin der Frau ein Geicksent zu geben· — »Nein, nein, so ist eg- nicht qeineintl Dic . leinen sind elternlos, sollen in’8:« Waisen-haus; ich las kürzlich, daß sich viele tinderlose, oermiigenoe Ehepaare finden, Die solche unglücklich-en Ge: ichöpfchen zu sich nehmen — da lam cnir Der Gedanke oh dein Leben nicht froher, reicher ioiirde ———— es ist ein Junge uno ein Mädchen, du lönniest Dir ioiihlenl Natürlich nur« wenn du es aus vollem Herzen :viinschtest!« — Zie weinte una lacht-.- in einem Athen tiiszte ihn und sah auf die Kinder »Wähle« Zie sina beioe so reizend und lieb! Entfeheioe du!« —- »Nein, ou hast zu heftimmen.« —cie tonn ten lange nicht einig werden« und als endlich die Debatte ihr Ende erreicht hatte, war das Ehepaar übereingetom men, beide anzunehmen. Am folgenden Tage fuhren sie nach Haufe — Frau Amtsrichter hatte gleich alle Hände voll zu thun; iron dern fand sie Zeit, ihrer Schwieger mutter zu telegrsaphirem »Vabe zwei Kinder bekommen, hefuche uns so bald als möglich. ich brauche deinen Rath!« Das nächste Kränzchen war fast noch interessanter; nur waren die Da men nicht insehr so eini: »Wer hat oenn eigentlich das fals e Gerede aus geh-rach:?« Aber feoe wollte es von der anderen gehört haben. »Wie lann man nur fremde Kinder annehmen,« frug Frau Nechtsanwalt Krug: »ent weder eigene, oder keine!'« -—»Ja, uno » dazu sind es doch welche von gsanz ge ;wi5hnlicher hertunftl Man liest so lviel von Vererhun-g,« meinte Frau Hirn-di —- JSie wissen doch, Nora!« —,,Sie meinen die »Gespenster«, be lehrte die Frau Direktor von oben herab« und Frau Arndt wurde dunkel roth tin Gefühl, sich ·blamirt zu haben. Was thun? Stizze von Ernil Mart-tot Jn der Gesellschaft, wo wir einan der getroffen hatten, war über aller hand gesprochen und debattirt wor den, unter anderm auch über die Frage: inwieweit ein Mann zur Dis eretion verpflichtet wäre, sobald es sich um eine Frau handelt, die ihm nah gestanden. Jemand aus der Gesell schaft toarf den bestimmten Fall aus: ein anständiger Mann hat die Absicht. ein Mädchen zu heirathen, das er fiir matellos hält. Ein ander-er ihm he foeusrdetier oder doch gut belannter Mann weiß aus rsönli r Erfah run , daß jener ch hi ichtlich des Vor benö seiner Braut einer Täu schung gngiebi. Was soll er nun thun? ern betrog-irren reund die Augen Zfsnen oder s adchen scho nenf.....Mei Freund Gu ar M. hatte sich an der ziemlich lebha ten Debatte mit keiner Silbe bet iligt· war aber dem Gespräch mit ge nann ter Un s t, sa, mit einer ge wissen nrMolgt . . . . Und all man sich nder getrennt hatte nnd wire-sei am Thor- atlein blie ben war , unt Weh-sit den W I heim-weg a utretem sagte ee under-s mittell: « Erörterung itber die Frage. ob ein Mann dein Freund Aufrichtigkeit, oder aber einein Mäd chen Diskretlon selstldig ist, hat mich nkgn Ich war nämlich einmal vor so Wahl gestellt . . . . und weiß noch heute nicht, ob ich damals recht oder unrecht gethan habe. Wenn die Geschichte Sie interessirt, will ich Sie Jhnen erzählen.« Jch bat ihn darum, und er begann: «ES ist la her. Sänger als zwan zig Jahre. ch war kaum fünsund zwanzigjiihrig und in jener Zeit ein hübscher und flotter junger Mensch. Jn einem Badeort zur Sommerszett lernte ich ein junges Mädchen kennen, das mir aefiel. Sie war so graziöch hatte Schick, wußte sich zn kleiden. Auch zn plaudern. Jch machte- ihr selbstverständlich den Hof . . . . aus Zeitvertreib, und weil ße mir gefiel An etwas Ernsthastes oder gar an Verlobuna und Ehe dachte ich nicht im Traum: es war fiir mich ein Flirt und nichts weit-er. Si: hingegen — wir wollen sie Agathe nennen — nahm die Sache ernst. Oder nein, ich driicte mich falsch aus. Sie wollte ehen nur —- heirathen. Von wirkli cher Liebe zu mir fand sich nicht die Spur. Aber sie wollt: mich festhal ten, wollte etwas erleben . . . . was weiß ich! Gewiß aber wollte sie ei nen Mann erhaschen. Usn ihren Zweck zu erreichen, schien ihr zein Mittel zu asemagt . . . · und so merkwürdig er fahren war das iunae Ding in allen niesen Künsten, das-, ich aus kern Staunen nicht herauskom. Wie sie nur ihre arglose Mutter zu täuschen und zu belügen verstand! Jch bin, meiner Treu, oft fiir sie roth gewor den. Sie, fiir ihr Theil hatte sich das Rothiverden bereits abgewöhnt Jch habe sie tein einziqu Mal errö then sehen. Na, daß ich es kurz mache: Fräulein Agathe wurde mir durch ihr verloaems, saffinirtes und agaressioes Wesen bald ein bißchen unheimlich, und ich beeilte mich, von ihr loszntommen. Wie ich später ge hört habe, soll sie, als ich taum fort war, sluas mit einem andern zu flir s ten angefangen haben · . . . . »Etwa ein Jahr später theilte einer i meiner liebsten Freunde —- damals s war mir die Freundschaft noch etwas ’ Hohes und herliaes —- theilte also ein » sehr lieber Freund. ein prächtiger of t fener, vertrauensfeliger Jun e, mir » freudestrahlend rnit, daß rr si verloöt ! habe. Man ist von solchen Mitiheig i « ? lungen niemals. entchth ·werl rann Weiß, das MIU clccki yscilllv ghusqus - lich verliert, toenn eine Frau sich ztvi schen zwei Freunde sch.el)t. Wenig: : stens wird man durch die Frau de stimmt in den Hintergrnnd gedrängt Jch wünschte kann nteineinFreund —- nehmen wir an, er heiße Lnotoig —- mit sauer-süßer Miene Glück zu seiner Verlobung und erkundigte mich nach dem Namen, den Verhältnissen und dem Aeußern seiner Braut. Tri » Umphireno zeigte er mir ihre Photo araphie und ich erimnte zu mei nem Schreck Fräulein Agathe. »Seht hübsch« staminelte ich sassungslos. Und er begann von ihr zi: schwärmen: »Nicht wahr? Und diese Eleganz, dieser Schick! Und klug ist sie auch. Und so gut! Liebt mich so sehr! UnI dabei diese mädchenhaste Unheriihrt heit! Bei ihr weiß ich doch ganz sicher, daß ich der Erste bin, tem sie gesagt hat, daß sie ihn liebe . . . Und das ist doch das Schönste an ihr: diese Rein heit und Unersahrenheii!'« »Unersahrenheit. Na! . . . . Sö: war übrigens klüger, als ich gedacht hatte: sie spielte vor ilzm eine ganz andere Rolle, als seiner Zeit oor mir. Sie war sogar noch erfahrener, als ich geglaubt, und hatte den guten, arg losen Jungen schnell durchschaut und bald herausgefunden, durch welche Mittel er zu sangen wäre. Vor mir hatte sie niemals als tau rische Un schuld posirtl Sollte ich i aus der Stelle den Star stechen und ihm sa aen: deine taufrische Unschuld, mein lieber Ludwig, ist eine mit allen Hun den gehehte, oerlorgene, manns- und heirathstolle Kröte; du kist nicht der erste, sondern vielleicht cer zehnte, dem sie sich an den Hals geworfen hat? . . . Ich vermochte es nicht. Er war so glilcllich! Jch hatte nicht das herz, seinen Traum zu zerstören. Ader mit ihr wollte ich reden; in sie wollte ich dringen, ihm alles zu isehennen, ihm zu zeigen, wie sie in Wirklichkeit war, ihre Ehe nicht mit tausend Lügen an zufangen . . . Und so bat ich meinen Freund, mich mit seiner Braut de cannt zu machen. »Die Begegnung sand schon nach wenigen Tagen statt in größerer Ge sellschaft. Fräulein Agathe sah rei-» zend aus und zuckte nicht mit den Wimpern, als Ludwig mich ihr vor stellte; sie war aus das Zusammentref sen mit mir vorbereitet gewesen, da Ludwig ihr vorher meinen Namen ge nannt hatte. Und auch in allem til-ri gen spielte sie ihre Rolle meisterhast, war ganz und gar liebende, person nen, schüchtern-zärtliche Braut . . . . Wahrhaftig rühren-d war sie. Und so kindlich unersahrem ach, iso unerfah ren! Nur einigemal ah sie mich seltsam forschend, sait bittend an . . . und als sie und ich im Laute des Abends file kurze Zeit allein blieben, sagte sie in raschem und leisem Ton zu mir: »Ich weiß, was Sie demen, und dasz Sie Ihren Freund bedauern. Aber Sie thun mir unrecht. Was ich bis heut-e silr Liebe hielt, war keine Liebe. Erst Ludwig hat mich wahre Liebe gelehrt und M mein gen es Besen verwandelt. . schäme m . wenn ich an vergangene Thorheiten denke, und wiirde sterben aus Scheint und Gram, wenn Ludwig davon er siihre . . . Richten Sie mich nicht zu Grunde. Sie werden ei« niemals be reuen, geschwiegen zu haben. Thorheiten und Leichtfertigteiten lie gen hinter mir: ich werde ihm eine treue nnd liebende Gattin sein« und er wird sich glücklich siihlen an meiner Seite. Lassen Sie mir wenigstens Zeit es Ihnen zs beweisen!« »Was oll ich Ihnen noch sagens Jch habe mich nur stumm verneigt — und damit war unsere Unterrednng zu Ende. Jch sagte mir: entweder be liiqt sie dich, und es ist wohl Möal , daß sie dich belügt. Ja diesem Fa e wäre alles, was sie dir verspr n würde, werthlos. Sie würde, um ich vor ihm reinzuwaschen, alles leugnen derdrehen und entstellen, würde di vielleicht bei ihm verleumden, nnd er würde — vermuthlich —- ihr Glauben schenken und nicht dir. Du wiirdest ihn verlieren, ohne ihn zu retten. Wenn sie aber nicht gelogen hat und ihn wirklich, andere als seine Vor än ger, liebt, wenn die Liebe sie im rnst gewandelt hat und sie durch Liebe an ders geworden ist —- drnn ist es ersk recht deine Pflicht, zu schweigen. Und hat die Liebe nicht ost schon Wunder bewirkt? Und überhaupt: wer bist denn du, daß du dir anmaßen willst, in fremde Geschicke einzugreifen, den Moralprediaer zu spielen und über andere zu Gericht zu sinen? —- Diese Rolle kam mir mit einem Mal gera dezu lächerlich vor. Und so habe ich -· Mfchwiegen.« »Und wie hat diese Ehe sich gestal teti« fraate ich. Er antwortete nicht gleich. »Das s— weiß ich nicht," detannte er dann nnd sah nachdentltch vor sich hin. »Ich und auch sie trugen instinktiv Sorge, daß wir einander selten beaegneten, und dasz mein Verkehr mit ihm nnd ihr bald aufhörte Jch dachte mir: wenn er sich glücklich fühlt, braucht er mich nicht. Und wenn die Geschichte schief gebt, mag ich wenTgstens nichts davon hören und sehen. Und jeht frage ich Sie: was soll man in einem solchen Fall thun? Schweigen oder reden?« »Im allgemeinen läßt sich die Sache wohl kaum mit einem Ja oder Nein abthun,« gab ich ihm zur Antwort. »Aber in Jhrem Fall hätte ich, scheint mir, gehandelt wie Sie: ich hätte auch geschwiegen-« Er drückte mir die Hand, und wir redeten im Weitergehen von andern Dingen. -—-— französiscve Dramntilier. Nur wenigen Theaterfchriftstellern ist es belanntlich vergönnt, sich aus ichiieszlich ihrer Lieblingsthiitialeit hinzugeben uno von ven Tantiemen ihrer Stücke zu leben. Ja. auch diese wenigen Privilegirten haben sich nicht von Anbeginn der dramaturgischen Laufbahn zugewendet, sondern übten zumeist einen anderen Beruf aus· Be sonders zahlreich sind heute in Frank reich die Stücke schreibean Aerztr. So ist Gebrqu Henriot, der Ver fasser der im Theatre Antoine ausar fübrte »Enauete« kein Anderer als der bekannte Kliniler Dr. Roger, Profes sor der medicinischen Aladernie: Bau chinet« welcher für die Comeoie Fran eaise das erfolgreiche Stück »Ger trube« geschrieben, ist ein eleganter Badearzt zu Rohan. Das Banlfach vertritt in der Welt der Coulissen Al fred Dubout, der Autor von »Wede aonde«: Svloane, der Mitarbeiter des Lustspielbichters Alexander Brisson, ist —- Gerichtsvollstrecker. Ein erheb liches Contingent stellen die Staats beamten; um nur zwei anzuführen: E· Millvu, der glückliche Verfasser des »Family-Hotel«, gehört der Besteue runaösCommission an, P. Bvurde. dessen Stück »Dein- Consciences« Co auelin eben vorbereitet, war Staats selretär tn MadaaaslaL Maurice Donnah, dessen »Liebesschaulel« ge genwärtig in Berlin- gespielt wird. war ursprünglich, aleich Francois de Cur-eh Manusactur-Jnaenieur; Mar cel Prevvst, der Autor der »Demi Vierges«, war Tabal-Techniter. Man sieh-, alle Berufe führen zu dem des Dranratilerz —- wenn man das Ta lent dazu hat· - Schöne Titel. Vor längerer Zeit ging als ein gu tes Beispiel der in Süddeutschlans vielfach herrschenden Titelwuth die Standesbezeichnuna durch sdie Blätter, mit der sich eine Nürnberger Schön heit in einem Badeotte als »Bei-sen rnaulsialat-Fabrilantentochter« ans-ab. heute können wir einige hübfche Ge genftücke dazu in den Titeln finden, die den standesamtlichenNachrichten des »Wür3b. General-Anzeigers« entnom men sind. Man findet daselbst neben einem »Maschinengehülfentind« und einem »Wagenaufschreiberkind« außer vielen anderen noch einen «Grundbuch anlegungs - Commissiir", und eine »Agentur - Vorstandsmittwe" be sonders imponirt und aber eine »Wurstwaarengeschästö - Inhabers Lfrau« und schließlich ein Wohlthätig leitsstiftungsadniinistrationsdiener. Irgend etwas rnuß inCentralsAniei rila immer ausbrechen. Wen-W keine Revolution ist, is« ein feueespetender Berg. . « . Vor meinem Fenster fis t ein Vogel. Still bös ich sitz mein rs vergeht. Or singt, was ich als Kind befaß Und dann — versessenl i