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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Dec. 5, 1902)
sein dkk Denk-en M m iik Mike-seen isu im Rächst-ge Schatz finde-. Isr- mcht der deutschen Regierung Bot-schlage Deutscher Spin? D e u t s ch l a n d. Berlin, Z. Dez. Die Berichte, denen zufolge die For Ierungen Deutschlands an Venezuel o sich aus 815,000,000 belaufen sollen sind falsch, wie der Vertreter der »As setirten Presse« auf Grund amtlich-er ttbeilungen zu versichern in Irr Lage ist. Die deutsche Regierung ist noch nicht bereit, ihre Forderungen im Einzelnen zu veröffentlichen Leute welche die Papiere gesehen haben er tliiren dasi der Gesammtbetrag die Summe von nur etwa 32,000,000 er reicht. Der Präsident Castro stellte Deutschland vor, daß Venezuela im Auslande nur geringen Kredit besitze Imd daß es außerdem soeben einen sittgertrieg überstanden habe, wäh rend dessen keine Aecker bestellt und die Industriellen Unternehmungen zum Theile ruinirt worden wären. Vene uela könne deshalb. selbst wenn es die s orderungen fremder Mächte noch se gerne befriedigen möchte, augenblicklich keine Zahlungen leisten. Die Zah lungstermine müßten deshalb hinaus-— geschoben werden. Die Beschlagnalpme sder Zollämter würde der Regierung die wichtian Mittel zur Verwalturss des Landes nehmen, und die Noth ins-« Unordnung im Innern ver-größern Während die Vorschläge des Präsi denten Castro noch nicht ocsriifient?i-s-: werden, so webt die Jllfesrseisie XII-s nahme dies; :;.Z,i:·., Tus-, s"-.s «Ee «.Luä,;c.-e von Bunds zu mäßig hoben Zins-en enthalten, welche —- Karital und Zin sen — von der venezolaniichen Regie rung garantirt werden. Sollte Vene suela seinen Zahlungzpslichten nicht pünktlich nachtommen. so stünde Deutschland das Recht der Beschlag nah-ne gewisser Zollämter frei. Ueber die Pläne des New Yorler Bankiers Jsaat N. Seligrnann, der bekanntlich die schwebende Schuld Ve nezuelas zu übernehmen geneigt ist, ist hier noch nichts bekannt. Er hat sich Its fest nicht an die deutsche Regierung gewandt Die deutsche Regierung will teinc Zwangsmittel in Anwendung bringen, wenn sie mit Güte zum Ziele gelangt, sie wird aber unter allen Umständen aus ausreichende Genugthuung beste hen. Die Leute, welche Forderungen knodie denezolaziischet Regierung haben, Ucalschl Ulk aus-Iw( Mcglclullg Hul Etntreibung des Geldes, nicht nur weil sie endlich die Sache geregelt sehen wollen, sonder auch weil durch die lange Verschleppung das Ansehen der Deutschen in Venezuela schwer leidet. Deshalb verlangt man, daß die deut sche Regierung zuschlaae und zwar seit zuschlage, damit die Venezolaner die Rechte der Deutschen wieder achten fernem Berlin, J. Tei. Die letzten Tage standen politisch ganz im Banne der Vorgänge im Reichstag und der angeblichen »Vor: wärts"-Enthüllungen iiber Aruns-A Die wüsten Szenen im Reic«ys·-tag und die sozialistischen Schimpfereien haben allgemein mißsallen. Die Ein: sicht, daß thatsächlich bei dir bestehen: den Geschäftsordnung eine «J.«tirsoritäi die Fortsetzung der Geschäfte Hintern könne, bat Manchen darüber topsscheu gemacht, ob die Rechte der Minorität unter allen Umständen gewahrt werden müßten, und zu der Ueberlegung ver anlaßt, ob nicht auch die Majorität ge schützt werden müsse. Wie beklaut-t wollen die Mehrheitsparteien im Reichstag noch weitergehende Ambr rungen an der Geschäftsordnung vor nehmen, urn die Opposition völlig ladmzuleaen Sie wollen das Haus recht des Präsidenten so erweitern, daß eine Rechtsgrundlage sitr eine schnelle Durchberatbu ng desZolltarifes geschaf sen wird. Einzelne Blätter sehen den Augenblick dazu als günstig gewählt an, weil das Gespenst des Nichtzn standetomnienä der Handelsverträge i. olge verspäteter Annahme des Takt-« es Viele gegen die Minorität des Reichstages eingenommen hat, die sonst grundsätzlich sür deren Rechte ein treten würden. Natürlich wird die »Krupp-Afsairks« des »Vorwärts« von der Presse in al ten Tonarten erörtert. Bemerkens wertb aber ist dabei. daß selbst ausge sprechen demokratische Blätter wie die «Franksurter Zeitung« weit vom »Vorwärts« abriiclen Eine Menge kritischer Zeitungen, die sonst bei Kai serreden eine so scharse Kritik üben, wie sie der Paragraph til-er Majestiits beleidigungen nur erlaubt,- beißen dies mal die Kaisetrede bei Krupps Beer digung gut Das ist ein Zeichen der Zeit nnd spricht unzweifelhaft dasEi das der .Barwärts« in dieser fett-; sein« einen ungeheuren tattischen ler W nnd damit der sozialistischen sacht unberechenbaren Schaden zu dehatttder »Vorwärts« « M KLEMM und behauptet, die W- die M Imien tier M oc- « l— » Der Wortlaut der Kaiserrede sele sentiich der Einweihung der Ruhmes halle in Göttin wurde hier erst seht veröffentlicht· Den Urtheilen der Blätter nach, ist die Rede ein Plai doder sü: die reliaiöse und wissen schaftliche Lehrfreiheit mit Antlänaen «an die Rede in Bonn, welche der stu rator der dortian llniverfitiritf Wirt licher Geheimer Rath v. Rottenhurg, ;hielt. » Chartrsåicnburg hat jetzt auch sei::e HScnsatimn die dort das alleinige Cic .fprächsrhe1na bildet und zu vielerlei "Geriichten Veranlassung giebt. Der Magistratsictretxir Kammer hatte vor einiger Peit kurzen Urlaub genommen und verschwand ganz. Offenbar hat er, wie sich aus vielen Einzelheiten er giebt. seine Flucht langer Hand vorbe reitet. Er hat Viel Geld zusammenge rafst und Jeden angepumpt, der ihm etwas geben tonnte. Wie man an nimmt, befindet er sich bereits in Amei rita. Da er sich auch an Amtsgeldern vergriffen hat, erließ die Staatsan waltschaft einen Steckbries gegen ihn. Daß seine Frau und sein Schwieger vater vor seiner Flucht ganz kurz hin tereinander starben, wird als sehr ver dächtig angesehen. Man sagt, dass die Leichen auf Befehl des Gerichts erhu tnirt werden tollen. Das Konzert des amerikanischen Baritonisten FeddallPearam im Ober lichtsaale der Vhilharmonie, bei wel chern der tönigliche Konzertmeister Professor Fritz Struß und der könig liche Musildirettor A. Steinmann mitwirlten, war ein vollständiger Fehl schlaa, da sowohl die Stimme, als auch der Vortrag des Baritonisten unzureis cdend waren. Oskar Wilde’s »Seit-um« wird dem zur Ausführung gelangen. Die Ber liner Censur hatte die Ausführung in Berlin verboten, ohne Angabe-, ob sich das Verbot gegen den Verfasser oder das Stück richtete. Berlin, 3. Dez. Nach einer heftigen, an persönlichen Aussällen reichen Debatte entschied der Reichstag mit 198 gegen 45 Stimmen, daß eine Abstimmung über die ganze Tarisvorlage nach der Geschäftsord nung zulässig sei. Der Antrag dazu war bekanntlich von dem Freiherrn von Kardorss gestellt worden. Die iSozialisien enthielten sich der Abstim jrnunp Der Abgeordnete Singer lusunte das Vorgehen einen Bruch der Geschäftsordnung und der Verfassung Er wurde ob dieser Ueußerung zur Ordnung gerufen. Der Präsident v. Ballestrern war nicht in der heutigen Reichstagssitzung anwesend. Er billigt die Tattilen der Mehrheit nicht, und es wird berichtet das n- asse-»Wie »Im-ist- Er hatte mit den anderenCentrumsführern wegen dieser Angelegenheit einen schar fen Meinungsaustausch Der nationalliberale Bize- Präsi dent von Buesing der gegen eine Ab stimmung über die Tarifvorlage als Ganzes ift, wir vielleicht aus demselben Grunde resigniren. Berlin, 2. Dez. Eine offizielle Erklärung in der »Norddeutschc Allgemeine Zeitung« kündigt die für die Zurückziehung der ausländischen Truppen in Shanghai getroffenen Vorkehrungen an. Diesel ben sind, wie das Blaithsrvorhebh im Einklang mit dem ztoisckkn dxn Mäch ten getroffenen Abkommen Die Ja paner sind bereits abgezogen, die Bri ken räumen die Stadt am 20. Dezem ber, und dic- Dseutfcknsn werden sobald nachher abziehen als Transportschisfe zur Verfügung stehen. Auf alle Fälle werden diis Deutschen vor Ende Ja nuar abriicien. Oefterreich- Ungarn. Wien, 3. Dez. Ein falsches Gerücht, demzufolge der Zar ermordet sein sollte, war gestern biet im Umlauf. Es verdanlie augen scheinlich seinen Ursprung einem ande fen ebenso grundlosen Berliner Ge rüchee, demzufolge der Schatz von Per en das Opfer eines Utientatz gewor sein sollte. R u sz l a n d. St. Petersburg, 3. Dez» In Bladikavuas kam es zwischen 8000 Streitern und Kosacken zu ein-m Zusammenstoß. Es wurden Schüsse ge wechselt und mehrere Menschen getöd tet und 30 verwundet. Mehr als 100 Streiter wurden verhaftet. F r a n k r e i ch. Paris-, Z. Dez. Der Ministerrath beschloß, den durch den Streit der Stauer und Matrosen daniederliegenden Schiffahrtsverkehr im Hafen von Marseille dadurch zu he ben, daß mau die verlassenea Schiffe mit Leuten der Kriegsflotte bemannt. Paris, s. Dez· Das Abgeordnetenhaui bewilligt mit 4230 gegen 20 Stimmen Mpw zur Bestreitung der Kosten sitt dä: amtliche Vertretung Frankreichs aus der St. Louiser Ansstellung. Die Regierung wird auf der Ansstellung ihr Schulwesen versinnbildlichen un: Wsteoerke nach St. Louii entsen Paris, s. Deg. Der Premierminister Combes lng dem Ab sordnekenhause eine Lifte vo 45 reli Bsen Männerorden vor unt ersuchte denselben die Bestätigung zi, Magen. Die Antäus-Kauf verur« sachte eoßes Unruhe itg ieder d-« - o Rechts-Ist riefen, unterEeläch . he« bei der Nennung jeden Namens sÆ sie mel« Der stetifenett saf s — stei rief: »Herr Gomit-ed sie sehen lall, als ob Sie erm- Litanei beteten-. Stuf Wunsch Combes’ wurde der Irrtng einem Comite überwiesen. W e st i n d i e n. Willenstad Curaeoa, s. Dez. Es wird amtlich gemeldet, daß am 10. Nod. ein Fremder, angeblich ein deutscher Marineleutnant, in Mora caibo eintraf nnd die Stadt sehr ge nau in Augenschein nahm. Er photographirte die Forts und ihre Umgebung, besichtigte den Kanal und notirte die hafenströmungen Einige Tage später traf das deut sche Kanonenboot «Panther« iri Mora eaibo ein und nahm den Fremdling an Bord. Kanada Viktoria, B. C» s. Dez. Der Kronprinz von Siam trat aus dem Dampfer »Empreß os China« die Reise über Yokohama nach der hei math an. Mit Rücksicht aus die Aver gliiubigteit des exotischenFiirften war tete der Dampfer mit der Adsahrt bis Dienstag sriid um H Uhr, weil der Montag in Siam als Unglückstag gilt, etwa wie bei uns der Freitag. Schadenfeuer. Hancock Minn» s. Dez. Eine Feuersbrunst hat hier im Her sen des Ortes ein häusergeviert in Aer gelegt. Der Verlust beträgt 825,000, der zur Hälste durch Ver sicherung gedeckt ist. Sturmwetterim Süden. ; Louisdille, Ky» 3. Disz. ; Der Winteranfang machte sich Hin den südatlantischen und den »Golsstaaten durch sehr starten JRegenfall und Sturm bemal chr. Auch von den Staaten Tennes ; ee, Arkansas und Missouri kommen Jckhnliche Berichte. Es wurde-, Bernh-i sten zufolge, dedeutender Schaden an:: lgrichteh auch erlitten etliche Personen erletzungen durch fliegende Trüm merstiicke· Besonders heftig wiithete der Sturm in New OrleanQ Der Depeschenvertehr südlich von Memphis ist beinahe gänzlich unterbrochen. B a n i r a u b. s Billings, Mont» 3. Dez. Die Bank in Bridger in Carl-on Cpunty wurde von drei mastirten Männern betreten, die den Kassirer Trurnho zwangen, 82000 herauszuge ,ben, worauf sie sich auf ihre Pferde schwangen und der Crow Neservation j u Inspirtem Die Scene dieses ; nu s befindet sich in der Gegend des hole-in-the-Wall Gebietes. hoherSchadenersatz. New Yort, 2. Dez. Eine Jury hat der Frau Jennie M. Leus, welche die New York Central nnd thgdsonspsiivepthn wegen desh I Iooes ihres warten auf JOHN-Scha idenersatz verklagt hatte, eine Entschä kdigung von 8100,»()U zugesprochen ELehs war der Geschöstsleiter eines Departementladens mit einem Jah resverdienst von 825,0(«20. I Kostwirthe erhöhen die P r e i se. ) New note :-. Dez. E Jnsolge der Vertmsnerung der Les bengmittelpreise um durchgehde LI, Prozent seit dem Anfange Vielesl Jahres haben die Kostwirthe ihre Preise Um einen Dollar Pro Woche er-, höht. ’ Kohlennoth befürchtet Neiu York, si. Tei. ; Es wird lediglich vom Wetter ab hängen, ob New Yort demnächst von einer Kohlennoth heimgesucht lwerden wird oder nicht. Es fint keine Vorräthe vorhanden und sobald ein Blizzard eintritt und der Frachtd verlehr unterbrochen wird, ist die Notl; da. Der Pudel in St. Louis. St. Louis, 3. Dez· heute begannen die Verhandlungen gegen den Brauer henrh Nikolaus, welcher unter der Anklage steht, Roten zum Betrage von 8135,000 unterzeich net zu haben, die als Grundla e für den soaenannten Suburban Safe De volitsBudel dienten. Bewundert Amerika. New York, Z. Dez. Der Kaiserliche Rath Baron Max von Oppenheim, welcha sür die Dauer von sieben Monaten in diesem Lande weilte, wird heute nach Deutschland zurückreisen Er ist des Lobes voll über die Großariigteit des Landes und die Unternehmungen in demselben. Er ab seiner Verwunderung darüber Aus in welch' geschickter und er olgoeicher Weise der amerikanische Ge chastsmann alle Gelegenheiten und orkorntnnisse zu benunen versteht und erklärt, daß er zwar Europa, Asien und Astita kennen lernte, sein Wissen aber sehr unvollkommen gewesen sei, ehe er Amerika besuchte. UnglücksfalL New York, s. Dez Als Frau George E. Wehl, die Gat tin eines New Yorter Matlers, mit ihren zwei Schwestern über eine Brücke in Ealdtoell. N· J» saht-, s te vlii - lich das Pferd und drängte e Kuts e gen das Brücken länder. Die seitde, ein leichtes auwerk, brach; durch die Erschütterung zu ammen - nnd das Fuhrwerk stürzte mit Jn-» s en eine Strecke von 40 Fuß hin-» un r. Alle, mit Ausnahme von el. Annie M, kamen mit ietchten r lertungen davon, während befürchtet to d, saht-le Genannte ihren Ber - Magen erliegen wird. — «« V o r K u S. M SIoWkchihte Its Wilhel- Ists-. Der Gefängnißdirektor trocknete sich bei dem Verhdr fortwährend den Schweiß von der Stirne. Und doch befand man sich in einein recht kühlen Gemach-dem Befuchss fimmer des Staatsgefängniffes. Ein reuzweise geflochtenes Drahtgitter, das bis hinauf zur Decke reichte, theilte den übrigens recht düsteren Raum in Zwei Hälften. Hinter dem Gitter wur en die Ströflinge an den Befuchss tagen ihren Freunden und Verwand ten, die gekommen waren, vorgefithrt, und das Gitter wieder hinderte, daß man ihnen etwas zustecken konnte Schweren Verbrechern fesselte man zu dem die Hände auf den Rücken. Ja, man war vorsichtig-und tros dem, und trotzdem-— Deshalb wischte sich auch der Gefängnißdireitor in einem fort den Schweiß, den ihm zwar nicht die hiße, wohl aber die Scham, Angst, Verlegenheit undwtvaö weiß ich—sauf die Stirne trieb. Kurz: der Zu lebenslänglichem Zuchthaus verur heilte Räuber und Einbrecher Beppo Martilli war entkommen. Vorgeftern Morgen hatte man die eisernen Fen gkrcxibe in feiner Zelle durchfeilt ge n n, und Beppo war fort. Wie er das gemacht und woher er die Feilen bekommen hatte, bildete ein Räthsel, u dessen Lösung ein Unter fuehungsrichter aus Palermo befondersk her-geschickt worden war. «Und Sie bürgen für Jhre Leute?" fragte er gerade. ; »Wie für mich felbft.« erwiderte eifrig der Gefängnißdirettor. »Kann ihm denn lein Befucher die Feilen zugesteckt haben?« . «Unmöalich! Sehen Sie doch felbft dies enge Gitter, außerdem haben ihn zwei Beamte unausgejetzt bewacht. ob gleich ihm die Hände auf den Rücken gefesselt waren.« Nun geschah etwas Merkwürdiges. Der Untersuchungs-richtet wandte sich an das schädige, vor sich hinftiei rende Männchen, das ihm die Alten mappe trug, und fragte in höflichem, aber schon sehr höflichem Ton: ; »Nun, Heerirettor, was ist J h r e" Meinungs« Der Angeredete zuckte die Achfelm «Wollen Sie mir einige Fragen an den? Herrn Gefangnißdireltor gestat ten « »Aber natürlich.« beeilte sich der Un tersuchungsrichter zu erwidern. Dann wandte er sich an den Gefängnißdireb tor. »Sie haben die Ehre, den Chef der Geheimpolizei vor sich Zu fehen.« Der Gefängnißdire tor machte ein nnmöalicheö Gesicht, während der Po lizei-bei anfina. ihn ausznforfchem . »Wer hat ihn an dem Besuchstag zuletzt gesprochen?« «Seine Mutter." »Missen Sie, was die Beiden zu sammen geredet haben?« »Ach, die alte Frau konnte vor Schluchzen nicht sprechen. Nur, als sie schon gehen wollte, ries sie ihm zur Küsse mich noch einmal, mein Beppo!’ « »Und dann?« fragte jetzt der Poli zeiches hastig. »Und dann? Nun, dann küßten sie sich durch das Gitter,« entgegnete der Gesangnißdirettor, über die Frage ver wundert. »Ach nein, ich meine, was vorher ge a .'· »Vorher geschah nichts,« antwortete immer erstaunter der Beamte. »Sie wischte sich doch erst das Ge sicht mit ihrem Taschentuch ab? Besin nen Sie sich genau.« »Das wird wohl schon so gewesen skin,« erwiderte der Gesragte nachdenk lch. heqyUnd was machte der Martilli nach t . Dem sehen Sie, das ist eine ei s Sa · Bis dahin war der MutsRo versteckt gewesen, und nun Jchien er auf einmal « erschüttert. r preßte die Lippen se auseinander, um nicht auch, wie seine Mutter, in Weinen auszuhr . Jch wollte natitrltch die Gele t benuhery und schielte ihm let-IF den Anstaltsgeisiltchenz aher den fah er ar ni an, g chweige denn. daß er ihm Re und ntwort stand. Beim M ttag weigerte er sich, zu essen, überhaupt schien der Bursche das Spre chen mit einem Male verlernt zu ha ben. Als er auch mir teine Antwort sitt-, ließ ich ihn in Einfelhast dringe-tu her auch das hatte eine Wirkung. Zwar afz er jetzt, machte auch die ihm! zugewie enen Arbeiten, doch ein Worts war aus ihm nicht herauszuheingemj Im Gegentheil, er wurde immer störsi rischer. Da ich ihm gesagt hatte, er müsse so lange in Einzelhast bleiben, bis er mir antworte-« " »So verschassten Sie ihm die schönste Gelegenheit, in aller Gemüthsi ruhe die Gitter durchzuseilen,« unter hrach ihn sattastisch der Polizeichef. Dann suhr er : »Und der po hat noch einen Bruder hier tm än ß, der eben falls u lebenslängl suchthaus verurt ltists« «Allerdings.« « » t den seine Muter damals auch gese ?« , »Nein, er lag im Lazareth.« ,, st er jeYt wieder gesund?' » awohl. Der Polizeiches sann eine M sach, dann sragte er: »Dann tst der nächste Besuchstagf« »Wer en.« »Gut ich Fleihe hier, als Gesaus L l nenwörten Besorgen Sie sofort eine Unisorrn siir in ch nnd halten Sie tm Uebrigen reinen Mund.« Der Uniersuchungsrichter aus Pa lermo war dem Gespräch mit gespann tet Aufmerksamkeit gefolgt. »Sie haben einen Anhaltspunlt·i« sugte er jetzt. « ch glaube es wenigstens,« lächelte der olizeiches zurückhaltend Zwei Tage später ließ der neue Marter die Mutter Mariilli in den Be lachsraunh und gleåch daran wurde enseits des Gitter-S eine Thüre geöff net, und von zwei anderen Martern geführt erschien Liiigi Martilli, ein verwegen augsebender Mensch von einigen zwanzig Jahren, die Hände auf den Rücten gefesselt. Finster starrte er auf seine Mutter, die in die Kniee gesunken war und haltlos vor sich hin schluchztr. Luigi sah sie mit grimmeni Spott eine Zeit lang an, dann sagte er: .Waö willst Du, Mutter, mit der Komödie bezwecken?« »Mein Luigi,« jammerte sie, »ich bin eine alte tranle Frau und weiß nicht, wie lange ich noch zu leben habe. Die heilige Jung rau kann mich jeden Tag abberuen, n der Gram um Euch bricht mein armes herz. Willst Du mich nicht noch einmal küssen, wie Du es als kleiner Junge gethan hast? —·Er darf mich doch tusseni« wandte sie sich mit thränenerstielter Stimme an den neuen Warten «Gewiß,'« erwiderte dieser bewegt. Die Alte weinte noch einige Augen blicke in ihr großes buntes Ta cheni tuch, dann trat sie näher zum Gi . n diesem Augenblick faßte der Marter ihre Hand, in der sie das Ta schentuch hielt und fragte in mitlei digem Tone: »Wie alt sind Sie doch, arme Frau?« Sie ab keine Antwort und ihr fah les Ge icht wurde unter dem forschen den Blick noch bliifser. »Na, haben Sie das Sprechen ver lernt, wie Jhr sauberer Beppo?« fuhr sie est der Warter xharf an. ,, w wissen« wie alt e sind-Fu r ixn Gefan enen wieder ab,« befahl er dann den inten. «Wissen Sie, wer ich binim wandte er sich, als sein Be hl T iiplgt war, wieder an die Mutter ar . Die raii schwieg noch immer und blickte hn mt entsegten Au en an. Plötzlich suchte sie sich loszurei en und zu fliehen. Aber es war ihr unmög lich, sich von dem eisernen Griff zu be freien. »Ich bin der Polizeichef von Pa lermo,'« hörte sie jetzt, »und verhaite Sie wegen versuchter und ausgeführer Beihilfe zur Gefangenenbefreiung. Qeffnen Sie seht sofort den Mund.« Mutter Martilli machte lrampfhafte Schluckbeweaunaen aber der Polizei ches lachte ganz gemiithlich. »Geben Sie sich keine Mühe, es ist u groß,« und im nächsten Augenblick satte er ihr blitzschnell ein Instrument zwischen eine Zabnlücke geschoben-— eine Drehung, und der Mund stand ge waltsam weit geöffnet Mit vollkommener Ruhe holte er ein Bündelchen von etwa drei Zentimeter langen Stückchen haarschars geschlif fenen Eisenseildrubeeg beraus, die in ein Papier eingeschlaaen und von der Alten bei ihrer Heuchelei unter dem Taschentuch in den Mund praktizirt worden waren, um sie später beim Küssen ihrem Sohn in den Mund zu schieben. Während man die Frau in Arrest absiilkrte, glättete der Polizeiches jenes Papier und las folgende Worte: ,,Störrisch sein, damit Einzelbest. Durchseilen bis Sonnta Abend. Beppo wartet mit Allem in Köhlers bitttr. Jch voraus nach Rom. Deine Mutter.« . . . - Beppo wurde richtig in der Miet Æ überrascht und festgenommen e Mutter erhielt eine entspre chende Frei tsstrafe, starb aber be reits im An arise ihrer haft. per seel- m speise-. Viele Silbe-ten des letzten Krieges schrei ben, daß für Schärfe-regem Heulen. Schnitt mmdem dühneraugem wunde ils-e und steile Gelenke Dust-VI srnita lbe die beiie in der Welt ist. Da elbe ilir Brand wunden, Jerer ungen, wären. haue ausschlaa und nunorrboidem Sie turirt oder feine Veso lang. Nur25e in A. W. Vachgtks Apotheke. iunvetjiniuf«l»i««ch—keii«. Aus Unverdaulichteit entspringen mehr ILeiden nie steh der Laie, in in vielen Fallen der sitzt, träumen takt. —- Kopfleiden Schwindel, Rückenleidem Ledergssseetianem »amte«-eine O wäche, Niedergeschlagenheit thadnngen nn trampihaiie Schmerzen sind hxknfuz austretende Anzeichen dreier erbar innsngslosen Geißel. —- Der ersre Schritt sur jcsrtiernrrnä dieses Leidens ist eine Sie ali «ruirg und räftignng des gesehn-achten et nsnungasBermdgens durch eine zeitgerniiße Anwendung von s s- L Dr. ZU) ; August König’s antun san Hikwnxesz - Tndnngn, O , Da eine gemu- iiirshrcrnchsanwcisnng gkdet Flasche dreien Universalmittel-) bei-ze - eden ist, so kennen ::-i« · s «--:-! H; ask-. - ath ertherlen: Pubis »,- s n ist »Tr «IllgussslvninbdHambli-«;rck upsp »Is, : isthc « enatt die iür denNeIrnnsi sie-m szsxi - : cci rjhriiten nnd dac- .1tclul«cuwrrdrn jeder Ism - tht ruft-eden!·:et·.cnd jur- Jstrip ausfallen - DDie Nickel Plaie stored , « — gewährt ihren Gönnern eine Gelegenheit niedrige Naten sür die Weihnachte- und Neujahrsseiertage zu ihrem Vortheil wahrzunehmen, indem sie am 24., 25. und sil. Dezember 1902 und am l. Ja nuar1903 Nundreisedillete nach allen Punkten an ihrer Linie verkauft zu einer Rate vom hinfahrtspreis nnd ein Drit tel. Gültigkeitsdauer bis zum und ein schließlich den 2. Januar1903. Durch dienst nach New York City, Bdston und — anderen ösilichen Punkten. Chicago Passagier-Station, harrisan Straße und sie soe. Für nähere Einzelheiten wende man sich an John Y. Eaiaham Gene ralagent, 113 Adams Straße, Chiusi-. ,,1inmmkrdiener—kiupakitru !" Der verhängnißvolle Krieg von 1809 war erklärt. Erzherzog Karl hatte den Oberdefehl erhalten« Erzher sog Johann sollte-das sogenannte »Hm von Jnneroiterremf zum Siege kun ren. Der Erstgenannte verlor den ldzug, hai aber doch an e i n e m ask-»dem von Aspern——unoergänq lichen Ruhm errungen. Sein Bruder dagegen, Erzherzog Johann, hatte wenig oder gar keine Lorbeeren aufzu weisen Der vortreffliche Prinz, der piiter der Freund und Wohlthöter der chönen Steierniari wurde, war eisi iirit des Friedens, aber kein Feld herr, und außerdem hatte inan ihm einen gänzlich unfähian niilitäriichen Rathgehen den alten Feldzeugmeiszer Baron Lauer, zur Seite gestellt-»Dein nahenden Feind entgegenriiclend, tam Lauer auf iem Durchrnarsch nach Kla genfurt, wo eine underheirathete Toch ier Maria Therefra5, Erzherzogin Eli sabeth——scl«,on in ihrer Jugend die »fchlimrne Liesl« genannt-ihre alten Tage verbrachte. Der Feldzeugmeisier machte ihr seine Aufwartung-«-sie em pfing ihn in ihrer gewohnten spitzen Manier. »So so, dass-mal werden also die Buahen auch mitthun?«——DaS klang schon ziemlich mißtrauilch.—— »Und wer iit denn dem Johann als Adlatus beigegeben, wenn man fra en dari?"—Salbung-voll erwiderte r: »Seine Majestiit hat die Gnad gehabt, mich zu ernennen.« —- Da wandte lich die «ichlimme Lieil« gegen das Nebenzimmer und rief mit schnei-» dend scharfer Stimme: «Karnmerdie nee, einpacken!«—llnd ei blieb nicht nur del den hoshaften Worten. Die alle Dame flüchtete sofort, und, wie die Folge zeigte, ni t ohne Grund. Denn vierzehn Tage pälee waren die Franzosen bereits in Klagenfurt — Js ,V Weilma ; Spieic Gratis. Jn jedem Pfund-Partei von O Ltons Kaffee wird man von jetzt bis Weihnachten als Grund-Beilage ein nuterhuliendes und belehrendes Spiel finden —- Du verschiedene Sorten. Perle-nat von Eurem Häupter Linn Kasse und das Spiel graus.