Deutsche Romanliteratnr » RatschU Töchterlein liesert eine Kritik derselben. Our Editor-, theurerL Ich würde öfter ein Paar Linien zu M fallen lassen wann nicht den Dilemma wäre, ob Sie den Spelling den deutschen oder den Veroinigten staaten Weg besser gleichen. Ich Iebsee heute meine Tschänses an den; deutschen Weg. l Wo Jch darüber mit anen ein Ge spräch haben möchte, das wegen Le sen. Jch gleiche es, Nobels zu lesen. Dann tornint die Ma und sagt, wa rum ich immer die englischen Novels . He, wo sie nicht wisse tönnte, was drein steht, weil sie das Englische mehr sei Weg von Talten wie Lesen und Schreiben kennt. Und dann kommt Ia und sagt mich von Shiller und Goethe und wann Jch ihm srage was sie geschrieben haben, und er soll Mich die Namen von ein Paar Nobels von se geben dann sagt er, da wäre einige Zahl davon und es wären so viel, daß er es nicht erinnern könne, hauptsäch hch aber Wilhelm Teil nnd Nathan the Sage von Sonnentbal und häm Ieit. Ei wäre alles in seine Leibriiri Und wosor Jch denke, daß er das Geld gespendet hätte, wann es Niemand anschauen thäte, dann er selber hätte seine Zeit dazu Also, was is ein Mädchen wie mein-. selbst ze thun? Jch gehe also zu Wert und ich lese deutsche Stories. Nicht Sbilxer und Gottie (gespt-echt werd es Gotthe), sondern deutsche Novels aus die eirkulirende Leibräri. Tbun Sie Mich einen Gefallen, Herr Editor, und " ben Sie Mich eine Rast damit. Ich ·n müde davon. Es sangt immer da Irit an, daß sie in Love mit einander Ind, aber sdie Pärents gleichen es nicht, oder es is sonst ein Trowwel oder ein Didnntersianding zwischen sie und dann brecht der War von seventy aus Ind er is die ganze Zeit sitretli ein As ftsser in der Army gewesen und fest werd es poblit und er geht in die Bat iel nnd ne sehr bräv und werd gewun detsnnd kommt in die Feld-Dispenkäry sub ganz von plötzlich is sie-, wo vorber eine Baroneß oder einen Millionär sanler seine Tochter war, eine dres sirie Nörg und pflegt und nörst ibn, bis er gesund und heil genug is, sie ze heirathen. Und dann kriegen die Pa-: oents what is called the Rührung und es aebt die Wedding mit den eisernen Kreuz von den Jknperer auf die Brust Und es is auf Rechnung von den Kreuz anotber Rührung und die Bänd spielt soc den Fenster »The Watch on the stunk un dann is es aus. Dies ist eine Art von die deiifche Mis. Dann gebt es die Nobels von M h called ,,Standesunterfchied«· Er It ein Börgerlicher un sie is eine konntet-. Oder sie is eine Bis-gesuch Ind er is ein Caunt. eDr oder die, wo Ue Börgerltche is, is febr reich, aber er (oder sie) hat nix. Er (der Dinger Iiche) iiö sehr reich an Talents un is sehr fleißig und fmart und strebsam Und ein »al! around« Mordsterl »oi s Zellow«. Sie is reich an Tugenden Und Schönheit und sie is what the call ,gebaut«. Und sie sein »in Love mit ein nder. Aber die Pärents geben es ficht zu. Das is, wo der Stande-Jun kerschied herem kommt. Es will nie mais thun. Und dann werden viele Kapitels voll geschrieben, for es zu be weisen, daß der Standes-nettin nir is, slö what the call ,,Vorurtheil«. Der Autor, wo es schreibt, is sehr ohne sorurthieils. Erig liberal. llnd er seht die Vorurtheils-Party Hell, daß sein gelber bund ein Bein von sie neb neu werd. Und zuletzt da kriegen sie Ich und ie Vorurtheils werden ausge Oeipt und überlommsen. Es törnt aber immer in dein letzten Chapier aus-, daß Or Börgerliche ein bewußtlofer Cauni der die Börgerliche mit die Tugend — eiset Caunteß abstammt. Dieses Is. Ost-it der Autor, wo es mitaus die Urteils-ils geschrieben bat, die Leute M die sliorurtheils, wo er dagegen de III bat, wieder gut macht und an die te Seite von sie kommt, weit sie Eies feine Boots, wo er viel Trowwel sit bat, sie zu schreiben, nicht laufen , was sie aber, wie mich eine In aus Deutschland gekommene Luni-in gesagt hat, anvhow nicht n, sondern es sich aus die cirtuli rede Leibriiris kommen lassen und es in einem Lefezirkel, wo zwanzig Stück Un ihnen den Benefit von der Sub sltiptschen haben, laut vorlesen. Dann gebt es auch noch Novels von Ue neue oder die rieläsiik Direktfchen Mithin-tax Diese geben mir erst recht eines Schmerz. Da schmoten die Tei Ues Siqaretts und die Tschentelmen to as they kalt it «abgelebt«, daß se schwach sind zum Skigiarettsi , und in diese Nobels sind alle one-, wo darin vorkommen, ent ket krank oder träsi oder tränkte oder « fis-. daß m wundert, das sie WWI Mo W s « . ds- vjide · mische m sie deutschen Insekt-at is. Vater auch ein Caunt oder ein site-(l serendiir und Presörv-Leitniint und( sein Vater von den Gericht is, wo seine I verlassene Braut ihn wegen AlhrnonvI verklagt und der Vater, weil er sot blessed gerecht und so unbeugsaml rechtlich is, es so einrichtet. daß diel oerlassene Braut einen Fauna-Von heirathet, wo sie mit den Kind von den Prestdent seinen Sohn sehr glück lich macht, und der Sohn dann seinet ly ldie Bäroneß mit the Rittergut hei rathe-L Deswegen geben Sie Milch eine Rast mit die deutsche Nobels. Jch bin müde davon. Blatniren Sie Mich dasor, Herr Editeri Meine Liebe zu aneni Jhre Miß MaudNitsch. Indiens-regen tu Palast-« Auf der Stätte des alten Gezet, deute PH-J«ezari, da: der englische Palestine Exploration Fund seit drei Monaten Ausgrabungen veranstaltet Rre merkwürdigen Ergebnisse führen in die Urzeit hinaus. Man sand aus einem 1 Kilometer langen Diigel vier Niederlassungen an derselben Stelle aus verschiedenen Jahrhunderten Die jüngste Stadt neigte solide, 14 Fuß hohe dicke Stadtwälle mit niassiven vorspringsenden Thürmen. Von den Bewohnern gaben Zeugniß zwei große Grabböhlen Die eine hatte zuerst als Krernatorinm gedient, da zahlreiche verbrannte Menschenlnochen sich darin fanden. Später war sie der Grabvlan eines Volkes geworden, bei dem die Berbrennuna nicht mehr üblich war. Die zweite Grabstöne war eine Zi sterne gewesen, in der man 15 Leichen ohne weiteren Schutz einfach auf den Boden geleat sand. Den Leichen war die reichsie Sammlung von Broniei ivassen mitgegeben, die bishxr in Pa lästina gesunden worden ist. Den Hauptfund der bisherigen Gratbungen bildet schließlich ein großes megalis thisches Gebäude Drei gewaltige Monolithen stehen auf einer Platt sorm von Steinen und zwischen ihnen erheben sich viele kleinere Monolithen. Ueber den Zweck der Anlage hat man bisher nur Vermnthungen Jedoch scheinen Krüge mit Kindrrtnochen, oon denen viele verlohlt sind und die unter einein anstoßenden Pslaster be graben waren, anzudeuten, daß es sich gzn einen Tempel handelt. in dem Mklllccfcklllpscl llslgssxutwi iuur nur« -—-—-.—..-— Give schaudert-ast- Geschichte. »Dente Dir, was- mir vorige Woche oassirt ist," saate der Assrssor Greu lich zu seinem Freunde. »Bin ich da zu Justizrath, die eine ais-ane Tochter und eine hübscheVilla oor dem Thore haben, zum Souver einaeladen Es gina äußerst animirt zu, so daß es später als gewöhnlich murrie Da an dem Tage ein gerader miserables Wetter herrschte so schlug mir der Justiz ratl-, dor, in der Van zu üdernachxem welchen Vorschlag ich mit Freud-en acceptirte Wir leerten daraus noch einige Flasch: n, so daß ich am Ende einen regelrechten Schmips zusammenbrachte Am andernMoraen machte ich ziem lich spät, una, wie vorauszusehen mit dem obligaten Haarroeb auf. Ihrer Gewohnheit nach mußt-e die Familie bereite beim Frühstück sitzen. Jch be schleunige also meine Toilette und be aebe mich sodann nach dem Speisezims mer· Bei meinem Eintritt-empfängt mich die ganze Familie mit einem viel saaenden Lächeln. Schocktiirlen, denke ich. hast Du am Ende die Kraft-att schies umarbundens Aber da sebe ich auch schon die Ursache der verdächtiaen Heiterkeit. Auf meinem Platze am Frühstückstische prangt statt einer Kasse-etass: ein — saurer Häringl ·Ich hätte am liebsten in die Erde sinken möaen oor Scham und Ver legenlyeit!« »Schauderl;afte BlarnaaeV ver gcherte der Freund. »Und was thatrst . »O -Jch aß ihn auf,« erwiderte der Asseffor mit oumpfer Stimme. w Der these Dasel. »Ich habe Ihnen schon manches schön-e Stückchen von meinem geschäd ten Dattel erzählt, meine herren,« be gann eines Abends amStammtisch der alte Oberförfter. nachdem er seine lurze Tabatspfeife angezündet butte. »Aber was ich Jhnen fest erzählen will. das gebt über alle Begriff-e, da steht Ihnen der Verstand still. Und zum Beweis, daß es wahr ist, ich Ida-W gest-ern Nachmit tag erlebt; eö ist mir also noch aanz frisch in der Erinne rung. Sitz ich da in der Krone und trinke meine zwei Maßerlx neben mei nem Stuhl liegt mein Dackl und blin -zelt, wie das so seine Art ist, manch mal nach mir bin. Wie ich den lebten Schluck gethan habe, steif ich auf nehm-e meinen hat und will fortgehen. Un der Thüre läuft mein Dackl vor mich als ab er mich nicht hinauslassen wollte, und fängt an zu hellen. Wie ich mich nun zu ihm nieder-beuge springt er auf einmal in die höhe, fährt mit seiner Schnauze tn meine adsentaschg zieht mein Partemonnaie at sieht mich an nnd schaut dann nach der hell netin bin. Don-termi tet, da set mir ein Licht auf. Ich tte vier WIL- dasitt u bezahlen! ne mai fis-m kif- iwiirdises mit sei-es MpP WA« .- XVI-. Ein Berliner Junge. Slizze von Walter Weg-dauer .Ein Erlebnis auf der Stadt birhn hatte ich heute, das muß ich Dir erzählen. Doch zuerst eine Frage: Was lannft Du alles zu gleicher Zeit thun?« .Jch bälele und zugleich denke ich die Meniis aus fiir Iie ganze Woche.« »Wenn nichts?« »Ich spiele eine Mozarkfche So nate, borche aber zu gleicher Zeit nach dein Nebenzirnmer, ob Marie auch rechtzeitig den Badeofen anbetti .Schbn besser. Doch —- ich lann mehr. Jch gebe mit Dir spazieren, luufche andiichtig Deinen Worten. denle zugleich iiber mein Gefchii nach, fuinrne mir unhörbar eine elodie. veiife vorbeigehende Damen auf ibre Reize und außerdem noch als Statis zugnbe drehe ich an der Schirtngugfte, bis sie abfällt." »Deine Leistung überbietet Deine Ebelichleit.« »Wir sind beide Stümper. Steht follft Du hören, was ein Berliner Junge tann.« »Aha! Drin Erlebnifi!« »Der Zug ift start besetzt. Ich habe einen Steht-plus nahe der Tbiire inne. Stativn Thiere-zarten Du kommt-ein junger Laufburfche in vollständig zer feiter, mit Flecken und Ilielen beföter Kleidung über den« Bnbnfteig herge hurnvelt. Richtig, r will in meinen Abtbeil Unter dem Arm trägt er ein ungefähr Quadratmeter großes Bild oder Spiegel, mag es eben ist« in grü nes Tuch eingeschlagen. Jch denke mir, der Junge ist lahm und helfe ihm. das Bild in den Wagen heben. Er stellt fich neben mich und lebnt das Bild im Glauben an meine Gutmü tbigleit gegen meinen Rücken. Ich be deute ihm, es gegen die Wagenfeite zu seyen. Er versucht es. Obne Erfolg. Ein Pack-et liegt um Boden: über das selbe weg findet das Bild keine Wider lgge an der Wund. Nun lebnt er es entfchlrissen gegen feinen eigenen Kör per, es reicht ihm bis in Brusthöbe. So geht es eine Zeitlang, dann wird er unruhig. Sein labmes Bein scheint ihn zu schmerzen. Jch überlege: Station Belledue, vielleicht bietet sich eine Sitzgelegenheit, ich verzichte zu feinen Gunsten. Da plöylich hebt der Junge den rechten Fuß nach hinten hoch, reißt sich zu meiner Bewunde rungYeinert lofen» Libe zorn» Stiefel und legt Inn aus Das nennen-rein Das Ding sah aus wie eine große Spinne, fünf Nägel stecken heraus, das waren die Spinnenheinr. Der Schmerz schien nun brieitiqt, das Auftreten machte aber Schwierig keiten. Schließlich fchlana er das rechte Bein rantenartig um das linke, so daß nur die Fußspitze den Boden berührte· Nun, ein Berliner Junge muß auch einmal eine Viertelstunde aus einem Bein in der Stadtbahn stehen können, das ist weiter nicht schlimm. Schwie ria wurde die Lage erst, als Reisende ein- und ausstiegen Da mußte das schwere Bild vor- und zurückgeschoben werden, um die Passage frei zu neben. Haltestelle Belleoue brachte teine Sitzgelegenheit Nun zieht mein junger Freund ein Pslaumenmußbrot aus der Hosen tasche oon der Größe eines BackfteinL Es ist in ein endloses Stiick Zeitum einqeioickeln das der gliicklickkz Besitzer nur tbeltveise entfernt· Eine Ecke des Brotes wird sreigelegt; es nimmt sich aus« als habe es einen Stehlragen an. Ein Zeitunggende hängt fast bis zum Fußboden herunter-. Das Ding ähnelt ietzt einer Puppe, der mein junger Freund mit einem energischen Biß den Kopf abreißt. Tie schwarze Rinde hie tet noch etwas Widerstand, jetzt yet reißt auch sie, da hätte der Bursche bei nat-e die Balance verloren. Willst du es glauben: Nun holt er aus sder linken Tasche ein zerlesenes Exemplar von Netlams UniversalVihliothet hervor, und aus einem Bein stehend balanzirt er, stützt das Bild, laut, beißt und liest! —- has der wohl liest, srag ich mich da. Jch versuche, ihn über die Schulter in’s Buch zu schauen, da dreht er sich bald mir zu, gerade als ob er mein Interesse wahrgenommen hät te. Mit Entzücken übersliege ich die Zeilen: »Ein allzu milder herrschet bin ich noch gegen dies Voll —- dte Zungen sind noch stei, es ist noch nicht ganz gebändigt —« Wie aebt’s weiter? —- egal, das sagt Geßler in Wilhelm Tell. — Schiller, liest der Bursche, Schiller! Jch hätte ihn umarmen können. Und mit welchem Interesse Alles um ihn her war veraessen, Stadtbahn, Absah« Mast-roh Bild, alle-. Tell ruft von der sähe des Fel sent: »Du kennst den Schühem suche lei nen gnderenf Da war die Seite zu Ende. Aber wie umdrehen. der Junge hatte ja seine band spei. Der Gedank, ee müsse an dieser spannenden Stelle abbrechen, erschien mir grausam. J l laut noch .Station Lehrter Bahnh « dazu und das Bild mußte vor und zuriick bewegt werden, nein, ei war wirklich zu viel aus einmal. Aber pas rithete den Jungen gar nicht· G- hu lanzirte, laute, schob das Bild hin und her nnd am Fuß der seite angelangt —-bliei er sie um. Die eisensiuntse Saite lehrte aber siedet nnd wieder in thee exists-: Is. Dahn-this chwaeacsissiaspism .-· Die ers- sgsnus Dei pas-I is use bekämpft-tu ver Fausts-Oh ter weg und lege die eSite mit meiner band um. Jm selben Moment bereute ich es. Nun haft du ihn aus seiner Illusion herausgerissem sagte ich mir. Er wird sich erstaunt umdrehen, er wird merken, daß er beobachtet ist, und er wird sich möglicherweise bedanlen, gar erröthent Nichts von alledem geschah. Er las so ruhig weiter, als ob er selbsi die Seite umgedreht hätte. Mir lief es eiskalt iiber den Rücken. Es war kein Zweifel: Schiller hatte ihn so mächtig ergriffen, daß er mein Eingreifen gar nicht wahrnahm. Mir selber flimmerte es vor den Augen, und ich las begei stert: »Frei sind die Stätten, sicher ist die Unschuld vor dir, du wirst dem Lande nicht mehr —« Station Friedrichssiraßel Wilhelm Tell und Pflaumenmusbrot ver schwanden in den Taschen. Er sieigt aus« Jetzt dreht er sich ruhig nach mir um und mustert mich von oben bis un ten. Er bedankt sich nachträglich, denke ich so für mich. Es kam anders. Bei echten Berliner Kindern kommt es immer anders, wie man erwartet. Er sagte: »Es Jeld langt woll nsich fiir Schillern? Sin doch man bloß zwee Jroschen!« Woraus du zu ersehen beliebst, daß dieser talentoolle Knabe während tei ner swierigen und vielseitigen Thä tigkoit sich auch noch beobachtet fühlte und zugleich mein Interesse siir seine Leliiire wahrgenommen hatte. So ein Berliner Junge! Unheim lich! Was? · W Amor in Sensenmanns Reich. Mancherlei Abenteuer und merk würdige Situationen kommen in Ver bindung mit den zahlreichen Liebes Durchbrennereien in unserem großen Lande vor, soweit die lenteren echt sind und nicht blos zur Ersparung von Hochzeits - Kosten für die werthen An gehörigen dienen. Das nachfolgende Geschichtchen dieser Art trägt jeden falls den Stempel der Echtheit an sich und hat auch ohne halsbrechende Um aebung einen recht gruseligen Beige schmack. ’ Der stattliche junge Landmann Da niel Larnh von Plattsville, Mo» und die hübsche kleine Blondine Fri. Emma Brote, bis vor Kurzem Studentin des Baptisten - Seminars in Liberth. Mo» waren schon seit einer Reihe von Mo naten Liebesleute und hatten sich ver lobt. Aber Lamb’s wohlhabender Vater wollte durchaus nicht, daß sein Stammhalterx ein armes Mädchen heimführe, obwohl er sonst allen Re spect vor Fri. Brote hatte. Er beharr te auf seinem Veto unerbittlich und pochte daraus, daß er nöthigenfalls die Erlangung einer heiraths - Lieenz durch seinen Sohn im ganzen Staate verhindern könne, doch der Sohn war an Hartniickigleit seines Vaters wür dig, und seine studirte Geliebte war aus dem Holz, aus dem man spartani sche- Mütter schnißt Eines Tages verließ die blonde Em ma das genannte Seminar ganz um auffiillig, unter der Mittheilung, daß sie aus kurze Zeit zu einer ertrantten Tante in Pueblo, Col» müsse, welche ihren Beistand brauche. Kurz daraus erhielt ihr Daniel in Plattsburg ein Telegramm, das aus dein einzigen Wörtchen bestand: .Komml" So bald wie er abtommen konnte, ohne sich ei ner sofortigen Verfolgung auszusetzem brach der Sprößling des Prohenbaus ers nach dem schönen Colorado«er Ge birgsftiidtchen auf, und in den Armen lagen sich Beide. Aber die hindernisse lagen grdßtentheils noch immer vor ihnen. Zunächst galt es, einen heirathb Erlaubnißschoin zu beschaffen, und das schnell· eDr junge Mann erlangte ei nen solchen unter einem Meinen-; er gab nämlich an, daß er sowie seine Ge liebte Bewohner von Publo seien. Nun aber wußten Beide keinen Gottes mann fin die Trauung zu finden, und Daniel hatte Angst, Fragen zu stellen, weil es solcherart herauskommen könn te, daß er bezüglich de Wohnortes falsch geschworen hatte, und im Fall einer Verhastung wahrsechinlich Alles verloren gewesen wäre. Es war schon ziembtch spät Abends, als doMrchen noch rathlos und bang die straßen sauf- und abwansdeltr. Wir müssen noch heute Abend traut werden« und wenn der Teuxl aus Ziehen geht,« sagte Daniel, —- aber Iies Da tara ein here von hohem suehs und wurdtgee caltunz sehr geisiiich aussehend des Weges daher. »Das ist unser Mannx sliisterte Da niel, trat ohneWeiteres auf ihn zu und sprach: »Ich brauche einen Geistlichen und zwar rasch, können Sie mir be hilslich sein?« Der Angekedete war aber nicht der Mann bei so etwas sogleich an eine Trauung zu denken; denner war Mit glied einer wohlbestallten—-Leichenbe stattergFirma, und sein nächster Ge danke war, daß ein Sterbender geistli chen Beistand brauche. »Gewiß,« ver setzte er, »komnien Sie nur mit da her ein; ich werde einen herbeitelephonis renl« Und so betraten alle Dreie das Lei chenbestatter-Local, und es wurde ein Eil-Ruf nach einem Presbyterianer Pastor gesandt. Auch dieser glaubte nicht andrrs,als zu einem Sterbenden gerufen zu werden, und binnen 15 Mi nuten war er da. Zu seinem und des Leichenbestatters größten Erstaunen trug dann der junge Missourier sein Anliegen dor. »Wollen Sie ein Paar glücklich machen helseni« Es muß noch heute Abend sein, und hier ist meine Licenz.« —· Das war Danielö ganze Rede. Der Pastor war nicht harther zig und sah sich auch die Licenz nicht allzu genau an. Mittlerweile aber hatte sich die Braut den Raum ange sehen, und troß ihrer sonstigen Cou rage llapperten ihr die Zähne,——denn nur eine halb-Zwischenwand trennte sie von der Todtenlarnmer, und hier standen mehrere Sätae mit Leichen an der Wand! »Um Gottes Willen nicht hier!« schrie sie, «lieber noch im Lust ballon oder auf lchwindelnd hoher Bernh-ihn aber nicht in Gesellschaft der Leichen!« Doch es blieb kein-e an dere Wahl mehr, und eine Viertelstun de redete der Geliebte und der Geist liche aus die Braut ein bis ihr Muth wieder qenugend qeitartt War, var-, sie sich, mit dem Rücken gegen die satale Zwischenwand gelehrt, zur ersehnten Ceremonie beauemte. Um Mitternacht kehrten die Neuvermählten, mit Glück wünschen überschüttet, nach Missouri zurück. Give alte Uhr-. Eine 170 Jahre alte Uhr von unge wöhnlich oorziialicher Arbeit ist jüngst in London zum Vorschein aekommen und wird in der Wochenschrift «Ena lish Mechanic« beschrieben. Sie stammt aus den Händen des berühm ten Uhrmachers Georae Graham. Das Uhrwert ist lehr ähnlich der gewöhn lichen Form der Regulatoren. Es be sitzt eine Hemmuna, die eontrolirt wird durch ein Compensationsvendel (Rostdendel), bei dem die Ausdehnung der Stahlstangen durch Messinastan aen ausgeglichen wird. Die zwei Zei ger haben die gewöhnliche Bewegung. Die Taae des Monats werden eben falls aus die übliche Art durch einen Schliß im Zifferblatt anaezeiqt Aber der Kalender ist so eingerichtet, daß er sich selbst für diejenigen Monate be richtigt, die nur 30 Taae haben, und auch siir den Februar mit 28 Tagen. Graham war aber auch mit diesem Erfolg der Kunstfertigkeit noch nicht zufrieden, sondern er wünschte, daß seine Uhr auch die Schaltiahre selbst thiitig zu berücksichtigen im Stande wäre und in diesen Jahren siir den Februar 29 Tage anzeiate Der Me chanismus ist durchaus verschieden von dem eines modernen sortlauienden Kalenderwerks. Das Kalenderrad besißt 31 Zähne und wird in je 24 Stunden um einen Zahn weiter be wegt. Ein Sternrad mit 12 Zähnen wird durch jenes Rad getrieben, das aus seiner Seiteniläche vorstehende Sliste besißt, die während«der Monate mit 30 Tagen einen Hebel in Thä - keit sehen. Dieser Hebel veran t dann am Ende des Monats, daß das Rad sich um zwei Zähne dreht und in folgedessen die Zahl 31 nicht erscheint. Während des Februar wird der Hebel silr drei Zähne in Berührung gehal ten, so daß die Zahlen 29 bis 31 nicht erscheinen. Ein kleines Sternrad mit vier Zähnen wird auf einem kleinen Sternrad mit 13 Zähnen getrieben, aber nur um einen Zahn in iedem Jahr bewegt. Dieses Rad beeinflußt den Hebel einmal in vier Jahren der art, daß die Zahl 29 in den Schalt iahren am Ende des Monats Februar zugelassen wird. kais Meist. Eine Mutter giebt ihrem Söhnlein gute Lehren. Unter Anderem sa t sie ihm, er solle nie auf morgen verschie ben, was er heute thun könne. »Ei, Mama,« rust der kleine Mann aus, »dann laß’ uns doch den übrig gebliebenen spielt-sehen noch heute Abend eile-M - « . . Die Isatiflelheldem Fremder CAsbends im Wirthshausx »Der ganze Stammlilch ist ja auf ein mal leer geworden!« Wirth (verächtlich): »Ja, lieben Männer und lein hausfchliissel!« III-rede. .Sie wollen mir das Darlehen nicht geben? Und doch haben Sie mir ver sprochen, mir zu helfen, wenn ich in Berlegenheit fei.·' »Ja, to etwas dürfen Sie noch lange nicht für haare Münze neh men.« Erbsan Frau: »Deine Gläubiger haben recht, Du bist ein Schwindler-« Mann: »Es-Erlaube — — « Frau: »Vo: drei Tagen haft Du Konkurs angemeldet, und fefzt fdgfi Du, Du haft lein Geld für mich.« Individuen-it Frau: »Da lef’ ich gerade, wenn »bei den Jndiern der König stirbt. Zmilssen ihm alle feine Frauen in’ö zJenfeils folgen —- fo eine schreckliche jGraufamieit!« ! Mann: »Na und ob. im Jenseits ilönni’ man ihm wirklich feine Puls «laffen.« Eine site Seele. · »Ich grau-like Frau X., daß man thren Hean Gemahl in die Legislai Itur gewählt hat!« I »Ja, es freut mich auch! Da kann ·er doch mal widersprechen!« Geh-this. »Lina, Du darfst nicht mehr nili lbekn Müller tanzsxn — es ift jetzt fchon vie fünfte Tour!'« »Ach, Mutter, Du weißt doch, das er stottertl . . . . «Jch liebe« hat er fchon herausgebrachl, und die niichfle For-I- II si- ZA«««-0«-I-« d- fes-se ·---- »-..,-..L.«.,, « f,..«. ihm sicher noch oas »Hie« heraus!« Schlus. Die tleine Elli: »Mama, darf ich übermorgen eine Kindergefellfchaft geben?« Mama: .Aber, Mabel, wenn Du alle Deine Freundinnen einladeft, ift nicht genug Platz in unserem Haufe.« Die kleine Elli: .Geraoe deshalb will ich oie Gesellschaft ja fest geben, Mama, weil ich beute einen schreckli chen Streit gehabt habe. und mit iiber der Hälfte meiner Freundinnen aus einander gerathen bin.« ’ Steg ber Begib »Vater,« fragt oas wißbegierige Frisch-n, »warum sind bie Palmen so hoch?« »Damit die Giraffen sie fressen können, mein Junge, oenn wären fie niedrig, so wären oie Giraffen mit ihren langen Hälfen in großer Verle genheit.« »Ja, aber warum haben die Straf fen so lange hälfse?« fragte Frischen munter weiter. «Damit sie die Palmen fressen tön nen, denn hätten Iie Giraffen kurze hätte, dann wären sie in noch größerer Verlegenheit!« Zueitssesebem Frau (häßlich. ihr Bild betrach teno): »Das Bild gefällt mir nicht« Künstler: »Jn:mer noch nicht un ähnlich genug?" Gen-sittlich Wirth (der sich ein Faß Wein hat lommen lassen, zu feiner Frau): .So, und jetzt wollen wir gleich vie Wein tarte zusammenftellen.« Frei nach Goethe Vatm »Mein Sohn, was birgst Du so bang Dein Gesicht? Sohn: »'Siebft, Vater, das Auto mobil Du nicht?« stililstbr. Glas einem RomanJ Schon wollte Ebgar einer Braut entgegenei.len, als sie in ttalt feiner Schwiegermutter den Salon betrat. Inseilslem Soldat: »Seg'nz, i iunnt Kam er fchießen in an· Felbzug.« Cioilitt: »Dann Sie denn to ein weiches Herzs« Soldat: »Ah bös net. aber t bin Trtnmmler uno mir harn teane Gnoeht ne .« Zum-bleich Frau B. bat vor einigen Wochen ihren Gatten verloren. Miiosch staunt iiber ihr rosi et Aussehen, ver iäiätmtiber kriege-M Ililcucrhnei inf Ent nudrt iei neigen Poen list der Vegeifterung out: »D! , grui Frau, Sie sind zur Wittwe me geborent« · A