Mk 29 Jch henIzu den Phi lipp was mein Hosbano is noch e ganze Nacht un en Dag in den oiimpe Keller hocle lofse,aw . roer länger hot W ers nit stände lsnnr. Jch hen Jhne in mein letzte Schreibebrief gesagt, Daß er das neue Mittel hot treie wolle, for wivoer en Rropp Zank an sein Bahlhett zu kehse. as Mittel war daß er en ganze Peil Pietschbotter uff sein Kopp schmiere hot müsse un Ioasz er e paar Da in en oämpe Keller hot hocke He Ich hen’5 so lomfortebhel sor ihn gemacht wie ich aetonnt ',h-en aw wer er hot ganz schrecklch gesyfert un ich deute er hot sich en chronatische Rummetissem zugezoge. Der Weoess weiler is alle Augeblick gelaufe komme un hol inlrveiert, wann dann Der Philipp Von sein Tripp reduhr komme «veht. Jch hen ihn oon ein zu den ans nere Dag oertriist un ich sm schuhr. er hot mich die ganze Geschicht ni: geglaubt, bilahs schließlich is imnei eins von oie Weoegoeilersch in unser dates gewese un hot ge.vatschi For den Riesen hen ich auch Den Letzte Nachmittag nit einmal in Den Keller gehn könne. Wie die Wooegsoeilern grad besor Sopper fort iS gange, so hen ich geoentt. daß ich jetzt e Ischeims hätt, emol zu den Phil zu tenoe, answer do is auch schon iviJoer die Dohrhell gerunge work-e un der We sbestveiler is komme. Er hot gesagt, er hätt en Brief von den Philipp kriegt un er hätt ihn geschehn-oh das-; er heut Oweno noch heim liiin. Er wollt for «oen Riesen for ihn wart-, bilahs er müßt ihn unner alle Zir tumstenzes emol sehn. Do hen ich also wird-Der nit oaunstehrs gehn könne. Jch hen getreit, so tuhl mie vmöglich zu bleime un hen von aller band Sache gesproche. Jch he n ja ae wißt, daß mich der Feller e Lei ge sagt hot, bilahs wie kann denn der Philipp en Brief an ihn schreikoe, wann er oaunstehrs in den Keller an sei Launsch liege dicht. For en Eck suhs hen ich gesagt, ich woll: in den Keller gehn un e Battelche Wein hole. answer 'oer Wodesweiler hot gesagt, Mllllllcc cllclllu, ich kulu IUUV Quint, ich hen den ganze Dag io viele Kofties mersch in mein Platz gehabt, wo ich imt hen drinke misse, daß ich gar ni: dazu siehle, noch mehr zu neinrre Do sen ich osf Kohrs Doch kein Wein hole könne; ich hen noch e paar mol ge kreiv aus den Ruhm zu komme, aw rver er hot mich immer davon abne beacht un Dabei ho: er jeoe Mobschen wo ich gemacht hen, ganz klobs ge Parscht im ich sin mich vorkomme, als wann ich en Prissener wär un se hätte mich grao in oie Schmettbacks. Eins von die Kios, die ich jeoen OwenI während den Philipp sein Zustand schon um sechs Uhr ins Bett hen gehn Mache, hat nach mich geruse un ich sen uffsteh wolle, awrver der Wehes weiler war schneller wie mich un bot gesagt, er wollt selbst emol nach oen Kind gucke, er deht Denke, es wollt en Drink Wasser ben. Jch kann Jhne sage, ich ben noch nit gewißt, daß der Weoesweiler fo poleit sein kann. Bei mich is er immer en regeller Toff ge wese. Er is also zu den Kio aange un in e Minnit war er wir-ver Do Do hen mer Dann noch fo eban e haltve Stand beisamme gefesse un do den ich gesagt: Jch denke, jetzt kommt der Philipp nit mehr, so spät kommt doch kein Trehn mehr. O jehe, bot er gesagt, es kommt noch en Trehn so spät wie Mittneit un ich warte en uihau, bis Ver Philipp komme bunt. O mei, hen ich gesagt, so lang steh ich awtver nit uff; ich hen heit e große Wafch gehabt un mein Buckel naht Die wed, Daß er mich sascht ver · . O well, ltzot der Weoesrveilet Tagt, wenn ich dazu fiehle bebt-, sollt mich nor ins Bett lege, er deht eunibau nit so frieh schlofe gehn un ob er hier siye deht ooder in sein Pia , das «oeht nit viel Differenz ma . Seine Alte könnt ganz iesig zu die paar Kostiemersch tende, un wann se nit fertig wer’n bebt, oann könnt se ihn ja iesig genug kahle. Well, seht he ichs usfgsetvwe. Jch ben gesehn, daß ich den Kanne nit los ver’n konnt un do hen ich mich·oenn is das Unverweidliche gesunne. Aw tver ich hen immer an oen arme Phi lipp denke misse. Usf eemol, oie Mark bot grad elf Uhr gestroeke, do hen ich so e leises Wimmern gehört: der We desweiler bot vie Ohre gespth un hot gesagt: »Weil, was is dann do die Mkter?« O, nattings, hen ich ge sagt, das macht in M Haus immer fo. Jch denke es is en Bund odder e Lai. Es bot immer noch mehr ge fimmerk un immer lauter un ich sin Schrecke fascht gestortve, bikabs den ich ganz Nsiinktlie genahtist, s der Philipp Mat. Sell is keine U « Weben-eilest gesagt, sell des W geheilt unser ich tin an Ue set i- ns ich sin schade, es hot s s« « E Wart gefloge, es it Ies- die Mkdohr gedosnpt Dom un dabei war e Gehe-set zu höre. daß mich die hope hotzestrnck in die Döh gesianne heu. JDer Ætveiler sagt: .Dv m ich emok nachsehs, ich hen en Niemalioer un sin nit efsrehd.« Ich hen ihn halte wolle, answer er ot mich en Busch gen-we- daß ich fafcht umgesalle sin un do is er «daunstehrs. Jch sin ofs Kohrs mit un wie mer unne ware. do hot der Phitipp do ge stanne un hot en Waschpohl in die Hand gehabt un hot alles korz un klein ver«schmisse. Un wie hot der Feller ausgeguckti Die Pietschdotter war iwwer sei ganzes-Zeiss derschmiert un er hot geslucht un geschwore wie alles. Je? then ich off Kohrs die Wahrheit age müsse un der Wehes weiler hot gelacht, daß er sascht ge borftet is. Du Rindoieh von eme KI meel, hot er gesagt, denkt das alte Hornvieh, daß usf sein Kegelkugeltopp noch emol Hoor wachse! Sell is ritsch. Un dann hot er widder ganz schreck lich gelacht. Ich hen dann den Phi lipp obbstehrs gebracht; er hot sascht nii mehrShn könne, er is ganz gehm gewese. ie ich ihn geklient hen, do 'hen ich auch ausgesunne, »daß ich mißtehken war, wie ich gedenkt hen, die neie Hoor dehte schon eraustomme, das war nor der Schimmel, odder der Mold, wie mer uff deitsch sage duht. wo sich usf die Pietschhotter angesetzt hot. Jch sin 'schuhr, daß ich mein Batter hen, bis ich 'den Philipp wid der in e diesentes Scher ben, awzver wann noch emol einer mit e neues Haarmittel komme dubt,«dann loß ich ihn erregte ior Fortscherie. Mit deste Rieqadds Juhrå Lizzie HansstengeL -——-——.-.-——s— Die siedet-sehe der »Zum-eurem Eine wenig erbauliche Prophe zeihung macht die Modern Scciekv: Die Tournure soll wieder in Mode kommen! Es ist eine merkwürdige Thaisache, schreibt die englische Wo chenschrist, daß die Vertiiriung des Frauenrockes mit der Kreisberoegung von Zeit und Mode immer auch dir Rückberufung der »Tournure« mit sich bringt. Wenn man ein Jahrhundert der Geschichte zurückgeht, so findet man, daß die Schteppkleider des Jah res 1800, die oiel länger als die von ihnen ersetzten Reisröcte waren, ohne jede künstlische Ausdehnung getragen wurden. 40 Jahre später, als sich die ersten Vorläufer der schrecklichen Kri nolinenzeit ieiaten wurden die Röcke out acht Zoll dom Boden entfernt aei traaen. Mit der völligen Auflösung der Reifröcke und Kissen. die um 1877 statt.and, wurden die Röcke, die lanae bis zu den «Valmora " Stiefeln hi naus geschützt wurden, sofort wieder schiebt-end Jn der »Erinolette«:Pe riode oon 1884 bis 1889 stief; der Rock nicht auf; aber die Ankunft ein facher Röcke, etwa um 1890. war das Zeichen einer Aera allmählich wachsen r »Schieppen«, die vor zwei oder drei Jahren erst ihren Höhepunkt er reichte. Jetzt verliert der Schtepprock nach vielen Propbezeianqen wieder et was an Gunst, und die «Tournure" kommt so frisch wie je wieder zurück. Sie hat noch nicht ganz Einfluß ae wonnen, aber es kommt schon. Beschei dene kleine Quetschfalien und Kissen hiinaen an den Ladentischen der Po samentiere in den Großstiidtem und wenn man den Schneiderinnen vten Auftrag giebt, einen kurzen Rock an zufertigen, bitten sie um die Erlaub niß, »nur ein wenig einzuleaen, — uin ihn von den backen sernzuhalten, gnädiae Frau«; und Corsetfabritans ten bereiten sich dor, mit jener ietzien Ungeheuerlichkeit der Untertleiduna. dem TournurensCorset, der Situation aewsachsen zu sein. Ganz auaenfchein iich kommt die »Verbesserunggiira« einmal wieder. ———-——-.-—— site sitt net der Schule. Die Schüler einer Kkasse hatten ab wechselnd vor Beginn des Unterrichts oen Platz und ·o«a«g Putt des Lehrers mit einem hierzu gelieseiten Lappen zu reinigen. Eines Morgens findet der Lehrer sein Pult bestaubt vor; aus seine Frage, weshalb dasselbe nicht qereinigt sei, antwortete der betref fende Ochiilerc »Herr Lehrer, der Lap pen ist weg.« Der Lehrer läßt es hierbei bewenden und geht zum Unter richt über. Er spricht über das Ber giingliche alles Irdischen und schildert ein Leichenbegängniß. »Nun,« sagt der Lehrer, »wenn ich gestorben bin, geht Ihr da auch Alle mit zu meinem Begr’bnisz?« Die Schüler antwor ten: «Ja.« —- »Dann singt Jhr wohl auch ein Lied?« —- »Ja.« —.,Wenn nun Was Grab zugeworfen ist, setzt man später auch einen Leichenstein. Und was wird man wohl darauf schreiben?« Keiner weiß es Endlich meidet sich der Schüler, welchem die Sauberung des Lehrerpulteg oblag (er hatt-e mittlern-eile den abhanden getommenen Lappen in einer Ecke lie gen sehen), mit den Worten: «hier( liegt der Lappen-« ( Bei einer Bespeechung militiirischerH Charge-i sriigt ein Chieaoe oer Blatt, Ida- eigenttich ein voller rat sei. falls etwas, was nur bei ganz anherondentttchen Sehnende-tun dor tom sollte. III Deus-few email-et ei M sacht mit, I ee est H seh-due- ,; set-de wie ote de- dokzkitkk ; EBO- aui einein kritischen Gebiqzdstt on Dr. setz Reise-ver tMiinchen). St sind ans gewaltige, siåmmige Kerle, die anern im Gebirg. s sind eigentlich teine «Bauern', denn es wird nur wenig bebaut. Dazu ift der Boden nicht geeignet. Meist sind es Walobauern, Itößer, Holztnechte, Fischer. Aus den Beran wird das Holz gefällt, und ifi ein Waldbach in der Nähe, werden die Baumstämme dort hinein eworfen und unten im Thal aufgegangen Das isi der ein fachfte Transporn Oder wenn der Schnee liegt, fährt der Holztnechi auf dem Schlitten mit vielen Stämmen hinter sich zu That . . . eine gefähr liche Fahrt. Es sind angesiammte Familien, seit Urgedenten im Ort und Könige in ihrem Besitz. Mit dem Stutzen wissen sie vorzüg ziiglich umzugehen Und manchmal habe ich Nachts aus meinen Gängen in der Praxis einen Mann gesehen, mit dermummtem Gesichte, cen Stutzen in der linken Hand. Aber den tonnte man kaum sehen. Da ging er eben ja gen. Ein Jeder; Könige in ihrem Reich. Was liimmert es sie, daß die Jagd verpachtet ist. Das-« Wild gehört ihnen, das Reb, der hirsch und die Gemse. Für sie ist das tein Wildern. Wenn wir am Samstag Abend zum Pimmerftutzenschießen gingen in’s Wirthshaus, da tauchten iie einzein auf, schleichend, aus iliren kleinen Häusern, nnd schlichen sich die Dorf itraße entlang, obwohl sie doch ein Je der sehen durfte und der Foritgehilfe sogar Mitglied des Schätzenoereins war. Ader ich glaube, die Buben, wenn sie zur Welt kommen. so halten sie schon den linken Arm nanz eigen tbiimlich an die tinte Zeite, xvie es ihnen von den stutzentragenden Vätern und llroiitern erbhait ungeboren ist. Kommt nun ein Fre·nder ins Dorf und macht sich aniiissig, fo isi er noch nach Geichlechtern ein Fremdling Dort in dem Gebirgsdorf war ein Zeilen Hart am See bat-e er ein Häuschen und ein Gärtchen, und den See entlang hatte er fein Werkzeug, mit dem er Strick-: dreh:e. Er ging stets etwa zehn Meter hin und wieder her, Stricke von ebenfulchen Liingen oder Windungen drehend, und dabei tonnte er gut ins Wasser sehen, in dein es iamoie Gründiinge gab. Auch nn dere Fische. Diese fing et. Das durfte » Imm- niebi denn das Fischertecht hatte er ali- Fremder nicht detommcn Das liimmerte ihn nicht. Er sing sie doch. Und Niemand wehrte ihm· Man merkte sofort, dass er ein Fremder war. Ein Jeder siircht:tc sich ddr ihm. Manchmal hörte man ein fürchterlich-E Schreien im Dorf; da prüaeite er seine Frau· Ich unterhielt mich giern mit ihm. Erstens verstand er es, ganz besonders aute Fische zu sangen, und trat mir bisweilen solche ad. Dadurch gab es ein wenig Abwechsluna im Dorf wirthshaus, wo ich jeden Tag essen mußte. Denn die echten Fischer. die einaehorenen, gaben lerne Fische ad, sondern deriausten sie nach München. Sie aßen selbst leine und ihre Frauen wußten sie auch nicht zuzurichten Die Fische sind da, damit man sie der kausn Er wußte auch alles Mögliche zu er zählen und war der gescheiteste Mann im Ort· Warum sich die Bauern vor ihm fürchteten, weiß ich nicht. Viel leicht weil er der Gescheiteste war. Sie wußten es selbst nicht. Man traute ihm Alles zu. Wenn es brannte, hatte er aessisz den Brand verursacht. Das dachten sie, es sagte es ader Niemand. War etwas gestohlen. ein Jeder der muthete es in des Seilers Wohnung. Kam aber etwas dor im Dorf, was über deren Bewohner persönlichen Ho rizont dinausaing, dann wußte der Seiler allein Bescheid und Weg. Er war maaee und groß. Die Walddauern sind ost recht weh leidig. Wenn sie gesund sind, sind sie groß, stämmig, troßig Sind sie trank, dann .ist’s g’fehlt". Dann kriechen sie ganz gottesjämmerlich zu Kreuz. Vor dem Messer des Arztes haben sie heillose Angst — so locker es ihnen selbst im Gerause in der Tasche sitzt —- sie können eine Blutung über haupt nicht ansehen, da wird ihnen übel, wie einer Prinzessin, die sich in den Finger geschnitten. Sie können roh sein, ohne sich im Mindesien dabei aus uregenz dem aus dein Boden lie gen n Gegner mit den eisenbeschlage nen Stiefeln ins Gesicht zu treten, einmal und mehrmal, daraus machen sie sich nichts. Weder der mit den Schuhen, noch der mit dem Gesicht. Und sie haben harte Schädel und sind bald wieder zusammengeslickt —- vom Ddltor; zusammengePappt mit Pfla ltern — vom Bader. Oester von Les terem. Aber wenn bewußt etwas mit ihnen vorgenommen werden soll, sind sie seht wehleidig und laufen am liebsten da von. Da brachten sie eines Tages einen der stämmigsten Bursche-« den Karpf lee Sepp, ins Krankenhaus K inte. Er hatte einen Baum gestillt. r war ihm über den linken Unterschenkel ge sallen und hatte ihn total enztveiges schlagen, beide Knochen. Die Enden ’dee beiden Knochen hatten die baut Jduechspiest und standen schräg ils-er seinandez außerhalb der b utheschmiers ten Dant. Da bedueste ich eines kriiss tiaen Mannes seien Isiibentem der das sein seß anspa, damit die zerbro chenes Knochen siedet aneinander ea - =i--.. me. währenddessen ich den Gipsders band anlegte,der nach seiner Erstar rung die Fixirung besorgte. Die zwei Bauern, die ihn hereinge tragen, schüttelten auf meine Auffor derart-Jf zur Assistrnz oerneinend mit op Der eine wurde aschfahl, als er helfen sollte, und dann drückte er sich leise davon. Der andere blieb stehen — man sah, welche Uederwirrs dung es ihm tostete, und drehte den but in den Händen, aber er rührte sich nicht. Die alte Krankenhausschwester war inzwischen im Dorf herumgelau fen, Jemand zur Assistenz zu bekom men. Sie lam allein zurück Es wollte Keiner darangehem Die alte Schwester —- ste war schon 51 Jahre lana dort und ganz tlein und runzelig —- hatte viel Erfahrung. »Schwester Margareth,« sagte sie zur jungen Schwester, «gehen Sie zum Seiler. Sagen Sie, er belommt zwei Maß Bier, wenn er hilft.« Nun mochten die Schwestern perade am allerwenigsten mit dem Seiler zu thun haben. Er ging niemals in die Kirche, der Ein ige im Dorf, in dem selbst der ansa sszige Doltor, den ich vertrat, jeden Sonntag in der Kirche Violine spielte. Unsd da der Seiler der Nachbar des Kranienhaufes war, kör ten sie ihn oft genua ganz gottele ter lich fluchen. Er war also auch nicht einmal fromm. Ausgeriiumt kam er daher. »Na, Karpfler Sepp, was hast a’macht? Geh, mach lei e solche G’sicht wie a g’stochens Kalb! Dös wern mer glei ham.« Und er assiftirte aanz wunderbar, hielt das schlotternde Bein gerade and fo straff, wie er es mit seinen Strian machte. die er drehte, und that ruhig, was man oon ihm wollte. Dann drückte er dem Bauern, der mehr vor Angst als Vor Schmerz fast bewirkt loe war, nochmals- die Hand: »Pfuat di Gott, Narr-Her Sepp,'« nahm von der Schwester die bereitgehaltenrn 44 strnnia für zwei Maß Bier in Em pfang: »Dank a schöns« und ging heim. Ein andermal erhob sich aus dem See plöslich ein Sturm. Das tommt dort oft oor Die Bauern, die gerade oeim Fischfang draußen sind, flüchten sieh dann aufs nächste Ufer. Schwim men tönt-sen sie nicht, und von dem »tiihnen Fischer«, der da hinausfiihre, ein bedrohtes Boot mit Jnsassen -zu retten, liest man mehr in schönen Er zählungen, als es in Wirklichkeit der Fall ist. Vielleicht aerade deshalb, weil die Bauern die Tijcie des Sees kennen, find sie ängstlicher geworden Nun da mals war ein Boot mit zwei Fremden draußen. Und die Bauern sahen, wie es draußen umhergewcrfen wurde, und wie hilflos die zwei Jnfassen wa ren. Da war es der Dorffeiler allein, der sein schlechtes, seibft zusammenge flicite5, altes Boot losmachte, hinaus fuhr über die kurzen Wellen und das Pärchen wohlbebalten heimbrachte· Und er pfiff sein stetes Lied mit ver ächtlichem Munozucken und ging heim und prügelte seine Frau, -schautelte seine Buben und drehte feine Zeile. Jch bin überzeugt, er schoß die be sten Hirfche in der Nacht; er fing die dickften Fisch-e uan wußte. wann sie am besten anbissen; aß auch selber oft einen guten, selbstgefangenen Fisch, obwohl er kein Recht zum Fischen hatte, als Fremder. Aber es wagte Keiner ihm etwas zu sagen. Und wenn die Eisenbahn hintommt an den Ort, und vielleicht ein Dampf schiff auf den See gan sicher wird er hotelbesiher dort oder Kurdirektor oder Dampfschiffskapitän, oder er bleibt Seiler und pfeift sein freches Lied, das er immer pfiff,-weiter, und fein Pfeifen gilt dem Dambfschisf und dem Pfarrer unsd der Eisenbahn nnd dem See und dem ganzen Dorf und allen Bauern, und schließlich gilt sein Pfeifen der ganzen Welt, und er bleibt ein elender, gefürchteter Zeiler bis an seines Lebens ungewisses Ende. Pumpnttillen Eine wahre Geschichte vorn Theater. Von A. O n i e n ,,Es gibt keine Originale mehr,« hatte einmal Jemand aefagt. Der Mann hatte Recht gehabt, ihre Existenz gedeiht nicht mehr. Auch ein Original, das ich kannte, hat woh! seine Rechnung schon längst siir immer bezahlt, denn er war schon, als ich Eins Bekanntschaft machte, ein alter er . Müller hieß er mit seinem nicht un gewöhnlichen Namens Er war ein ausgezeichneter Menschendarsteller, ein Komiker, der komisch wirkte, ohne ko misch sein u wollen« der Gestalten schuf ohne ebertreibuna, ohne Möh chen, immer anständig blieb, vom Ko nig bis zum Kartenschieber. Aber wo er einmal gewesen war, kam er nicht wieder. Seiten hielt er ein Engagement aus« drängen ließ er sich nicht gerne, kamen ihm die Manichöer auf oenhals, dann verschwand er. Das Borgen war ihm zur zweiten Natur geworden, er war überall dafiir bekannt, und zuletzt wollte ihn kein Direktor mehr. Eines Abends nahm ich ihn in der sächsischen Stadt R» ohne ihn zu ken nen, in Empfang Unser damaliaer Direktor war ein besahrter, gemüthlicher.Sachse, eder die Ganentaae au nicht allzu enau nagen Ileischer u Mer mit hea-« ter ilsets bezahlte, wenn überhaupt von Bezahlung die Rede war. , In U. waren die Einnahmen pas sabel, und tote befanden uns in der be flen Stimmung, als Pumpiniiller er m. Jch hatte, alt ich ihn oon der Post holte, teine Ahnung, daß er es in Person war. Man hatte es uns wohltut-lich verschwiegen. Es war eine bewegliche, mittlere Figur, die ba aus dem Wagen sprang, mit einem Eulenspiegelgesicht, im langen. komischen grauen Rock, den er sicher einer Theatergarderobe irgendwo entlehnt hab-en mochte. « ch begrüßte ihn als Kollege und wo te ihn gerade in sein Logis führen, welches gleichzeitig ein ixsuchtes Bier haus war. »Wirllich, bin gerührt von Ihrer Kollegialitlit,' sagte er, .aber bevor ich Jhte Liebenswiirdigleit weiter accep tire, muß ich Jhnen sagen, baß es ge gen meinen Grundsatz verstößt, mich von Kollegen reqaliren zu laffem Sie dürfen das nicht übel nehmen, nnd damit Sie sehn, baß ich Ihren guten Willen nicht verkenne, so leihen Sie mir einen Thaler, womit ich dann bie Zeche selbst begleichen tann.« Die Philosophie war mir neu, trotzdem langte ich mechanisch einen Thaler hervor. »Avant,« sagte er, »trelen wir jeßt dem Budiber mit imponirender Si cherheit entgegen.« Kaum baß wir Platz genommen hatten, fiel mir ein« daß er sein Geptiä auf der Post nicht reliamirt hatte, und ich richtete deshalb eine diesbezügliche Frage an ihn. »Gepiirl? Junger Mann,« sagte er, indem er einen möchtigensuq aus bem Kruge that, und denselben beoächtig vor sich nieder sente. »Sei-arti Führe ich nie, es reist sich ohneoem entschieden bequemer. Außerdem tann solches in gewissen Fällen zum Uebel werden« zum Beispiel, wenn es mal mit der Gage hapert, Miethsocthältnisse zu ordnen sind etc. etc.'« »Aber mein Himmel,« rief ich, »wa mit wollen Sie denn spielent So ganz ohne Garoerobe?« »Hm,« meinte er gelassen, »was ich nicht habe, haben Andere. Wir zum Exempel haben ziemlich Dieselbe Figur-, und es paßt mir zweifellos jedes Stück.« »Pumpmiiller!« lam es aus meinem Munde. »Derselbe, junger-Kollng Ihnen sei es betannt, aber nicht den Anderen. Habe es dem Alten zur Bedingung ge macht.'« Damit wars er mit Ostentation meinen Thaler auf, klopfte Den liellner mit seinem Stock, zahlre, entschuldigte sich auf einen Augenblick und ging hinaus. II. t-—..t- ....:-k. ----- :.--m m-. JLY IUIIIIIL lllsdlj UUII Islssslbllb X-« staunen noch immer nicht erholen. Ich wußte nur, daß mein Thaler unwider bringlich verloren war Während ich noch darüber nach dachte. trat er wieder ein. »Kellner, eine srische Halse, trinlen Sie aus, der Stoff ist gut, und hier Jhr Thaler!« raunte er mir zu. Ich wußte nicht, was ich sagen sollte. »O, das hat ja leine Eile,« versetzte ich, »ich wollte, ich hätte über Kapita lien zu verfügen, ich würde Jhnen -—« «Dieselben pumpen,'« ergänzte er, indem er den Thaler ivseder einsaette. »Glaub’o Ihnen. Sie sollen es nicht bereuen, der Thaler deriinst sich. Sie sollen von meinem Genie profitiren. Mein Vermögen bestand, als ich hier anlangte, noch in acht Groschen, sechs davon zog der Kellner von dem Thaler ad, blieben mir immer noch zwei Gro schen Kleingeld. Jch tauste mir vor hin, als ich mich entfernte, sür diesel ben drüben im Kramladen Zigarren, und ließ mir einen harten Thaler wie der umivechseln, woran der Kellner bei den nächsten zioei Halben nur den Ueberichusz herausgeben wird. Mein Kredit ist hier jetzt zweifellos. Nun etwas Anderes.« Damit drehte er sich um und wandte seine Ausmertsarnleit mehreren Gästen u, welche neugierig den neuen Schau spieler betrachteten. Er tnüpste eine Unterhaltung an, voll von launigen Einfallem die Alle bis spät Nachts ge fesselt hielt Aus der Bühne hatte Müller roszen Erfolg. Bald wurde er so belie t, daß lein Abend der ing, an welchem Mül ler nicht don einen Verehrern einge laden wurde. Es war auch ein Vergnügen, ihm zuzuhören Fast immer widmete er ei nem sein besonderes Interesse, doch tonnte derselbe versichert sein, am an deren Morgen seine Tasche um ver schiedene Thaler erleichtert zu sehen. Müller pumpte einen Jwen an, er be saß eine beispiellose Virtuosität hierin, und traf stets den richtigen. Dennoch war alles nur Maske bei dem alternden Mann mit dem ewig heiteren Gesicht. Eines Abends be suchte ich ihn in seiner Wohnung und sand ihn ohne Licht am Fenster Wend. »Ihr wißt, Müller,« sagte ich, »daß ich oon vornherein für Euch eingenom men war. Jhr seid Künstler, der ganz wo anders hinaehört und nicht nöthig hätte, in den Kneiven den hanswurst Zu machen und Schulden zu kontra tren.« Er wich mir aus und erst nach län gerer Pause begann er düster «Glaubt mir, daß es einst eine Zeit gab, wo ich keinem Menschen einen Kreuzer schuldig war. Dennoch gab man mir lange Frist, um darüber nach udenlen, tote ich meine Schulden beæa len könnte. Das klingt unver ndlich, aber so hört weiter. Seht« ch hatte eins-EIN elleiäsiet en get . un i, ne ga te usdielerin, doch von Natur zu leicht angelegt. Sie hatte Säuldem trohdetn widerstand sie allen sekun aen ihrer Gläubiger, deren es aller- , - dings nur zwei waren, aber in deren Händen sich sämmtliche Forderungen befanden. Die Beiden sparen Mein-er aus der besten Gesellschaftillasse und hatten, um ihre Zwecke refser u erret chen, all-e ihre Schulden ausgekausL Als sie sehr schamloses Unsinn-en zu- - rückgewiefen sahen, drohten ne mit Psändung und Schuldenarrest, wel chen es damals noch gab. Pn dieser Zeit lernte ich sie kennen, te wurde mein Weib unsd ich solidarisch fiir sie haftbar. Als ich ihre Lage erfuhr, versuchte ich eine Einigung ntit ihren Glaubigern zu erzielen, allein um sonst. Die Schurken waren so iider unsere Heirath in Harnisch gerathen, daß Klage, Psandung und endlich Schuldarrest hinter einander folgten. Ergritnmt über den abermaligen We derstand, welchen ihnen mein»Weib trotz Allem bewies, ließen mich die bet den Ehrenmiinner ein volles Jahr im Schuldgefängnifz schmachten. Wäh rend der Zeit rieb Gram und Sor e das arme Weib anf, sie erlranlte he - tig, und als sich endlich die Thüren des Schuldthurmes fiir mich erschlos sen, lam ich gerade recht, ihre Augen zuzudriicken.« Der alte Komödiant schwieg. Wer ihn jetzt gesehen hätte, wiirde schwerlich in ihm den Lustiamacher ertannt ha ben. Nach geraumer Zeit begann er wieder: »Gebrochen stand ich an ihrer Leiche. zu stolz, um der Stadt zur Last zu fallen, borate ich den Sara für mein Weib. Aiister und Todtengräder mußten aus Borg läuten und schau feln, auf Borg sourde sie begraben, unid mit ihr mein erdorqteg Glück. -— Jhr lennt die Geschichte, wie man Präsident wird, nun kennt Jhr auch die Geschichte. wie man ein Lump wird!'« Nach einer langen Pause verfiel er wieder in seinen gewöhnlichen Ton: »Hier hat mir der Wirth unten die Rechnung gebracht, und morgen soll der »Neaiftrator auf Reisen« sein.« Er psifs leise vor sich hin, schüttelte den Kopf, driictte mir die Hand uan - — zoa aus. Des anderen Tages warteten wir vergeblich aus ihn bei der Probe. An statt des Erwarteten erschien der Di rettor. ,,.5iinder,« sagte er, »wir müssen Se das Stück abiindern, der »Registtator auf Reisen« ist Ee schon abgereest. Da möchte man doch lieber die Bude schlie ßen, oder ein Buddenthetter anfangen, da brennen Eeenen die Schauspieier nicht durch, se brauchen auch teenen Vorschuß nicht, unsd putnpen de Leite ooch nicht an. Ader schade war’s Se doch um den Kerl, den Pumpmiiller!« -—-s-—-. -.-————« Ein Beides-her mit hause-. Eine gründliche Antwort ist dem Magistrate oon Hörde in Westsalen zu Theil geworden, der kürzlich einen Bu reauaehiilsen sitr monatlich 80 Mart (87.50) suchte. Unter den Bewerbun gen um diese Anstellung befand sich u. A. folgende-Z Angebot: »Höslichst begugnehmend aus Ihr gest. Juserat im General-Anzeiger er laube ich mir, Ihnen meine Dienste sitt den oacanten Bureaugehiilsenpw sten ergebenst anzubieten. Jch bin 28 Jahre alt, verheirathet nnd Vater von oier Kindern, das fünfte wird in etwa oier Wochen das Licht der Welt erblicken. Seit zehn Semestern studire ich an der Universität Bonn das juri stische Fach, wo ich unter Anderem auch den Vorträgen des Prosessors Dr. Title über »Menschenrechte und Menschenpflicht« zuhörte. Leider bin ich durch des Vaters Tod gänzlich mittellos neworden und mirs-te meine Studien abbrechen. Jch Lin mit sämmtlichen Paragraphen des Stras und Handelsgesetzbuches nu« bekannt, habe gute Kenntnisse in der englischen, französischen, spanischen, ttallienischen russischen, holländischen, griechischen und hebriiischen Sprache, han·dhabe die Rernington - Schreibrnaschine und hin persecter Sienograph. Meine-Kör perconstitution ist derart, daß ich 150 Pfund mit Leichtialeit heben und wenn nöthig, siins Mann aus einmal an die Lust setzen kann. Es wäre mir angenehm, wenn Sie mein Gesuch he riicksichtigen würden, damit ich dann in der Lage bin, meiner Familie, die dadurch meine Unthätigteit sehr gelit ten hat, wieder ein menschenwürdiges Dasein verschassen zu können. Ich bin selbst sehr anspruchslos und mit den Resten der Mahseit des Magistrats schon zusrieden uch erkläre ich mich gern bereit, häusliche Arbeiten zu ver richten, allö Betten machen, Kinder verwahren, auswischen, Straße kehren u. s. w» und nehme an, daß dieDienits stunden die gewöhnlichen sind, näm lich: von 5 Uhr Morgens bis 10 Ul Abends. Aus speriellen Wunsch stehe ich auch des Nachts gern zur Versiii gung. Aus Wunsch bin ich gern bereit, zu Fuß iwecls persönlicher Vorstellung nach dort zu kommen. In Erwartung Ihrer geneigten Antwort empsehle ich mich Ihnen hochachtunasooll Civigi Unterschrist)·« — Peunzehn Stockwerte hoch trug in Chtea o ein Jüngling eine Mai-d, die weil te dies als Bedingun siir die Gewii rung von DR und nd - stellt atte. Das· rtwilrdige ask st, da der Jüngling nach Erledigung der eilten rohe nicht sagte: Den Dan , Dante, . e2r’ ich nicht. Fiie den u des e i wem das-Iri- wsikieapksi « As