1 Wie lle in Ungarn wählen Eus- Ekiuskkuxjg. m km. Von meinem Freunde. dem Grasen Jssvam oder, wie wir ihn mit dem Krsenamen zu nennen pflegten, Pischta Teleti. hatte ich schon manchen tollen Streich erlebt, der löstlichste war und blieb aber doch der, den er der Regie rungspartei bei der Wahl in Magn bantza spielte. Er «hielt nämlich aus Grundsaß immer zur Opposition, we gen der größeren Ochs die es dort gibt. Er hatte mich damals eingeladen, ihn zu begleiten, und wir saßen schon gut aufgehoben im Budapester Expreß ug, als ersplößlich wieder hinaus sprang Gltich darauf sah ich ihn mit einem höchst anriichigen Mann fiir Alles, einem gewissen Samuel Essig mfm Man iwnakuf idgnsthks au · und a a ’r i äu n s r Rückkehr deshalb zur ede, a er meinte achselzuckend: »Das ist Wider hauptagent der Re gierung-par i Er ahnt nicht im Ge ringsten, daß ich als Osfizier fiit die Ge enpartei austrete und hat mir jeßt so ancheg verrathen, was uns niißlich ein tann.« Als wir in Torta, Pischtas Be sißung, ankamen, war dort Alles in vollster Bewegun Die Oppositionels len hatten, um je Spionage zu ent gehen, ihr Hauptanartier ganz unver muthet arn Tage vorher erst dort n verlegt, am nächsten sollte dann e Eni cheidnng fallen. Selbstredend tour n auch unsere Kräfte sogleich von allen Seiten in Anspruch genommen, und ich war herzlich froh, als ich Abends mein Bett aussuchen tonnte. Am andern Morgen stiegen wir zei tig friih schon mit dem ganzen Komite in einen zehnsißtgen Jagdwagen und fuhren dem Wohlort zu. Aber zu meinem Erstaunen bog der Kutsxr no Nord ab statt nach Ost, in wel r Ri tung Nagybanya lag. Doch er klärte mir mein Nachbar sogleich be reitwillig, aus dem geraden Wege müßten wir eine tiefe Schlucht und fiinf Briirten passiren, und diese hätten in Ungarn die Gewohnheit, zu Wahl zeiten sehr unzuvetlässig zu werden. Man habe da schon oft entdeckt, daß irgend ein Brückenbalien durchsä i war oder dnfi nnm Nnnhe im- kasln i brennende Frösche und anderes Feuer wert herabsiel, um die Pferde scheu zu machen. Jedenfalls sei er sicher, daß wir auf dem llmwege um gute zwei Stunden sriiher antämen als aus dem direkten. Bei diesen Worten überiam mich ein tiefes Bedauern, daß ich nicht so vorsichtig gewesen war, mich vorher gegen Unfall oersichern zu lassen, und ei jedem Sprung, den der Wagen auf dem elenden Boden aus-führte, stand ich Todesangfte aus. Doch iamen wir endlich ganz glück lich in Nagybanna an, zum nicht gerin gen Erstaunen der Regierungs-trate, die augenscheinlich mit Verwunderung un sere gefunden Glieder und unsere fröh liche Stimmung lonftatirten. Und nun bedauerte ist auch nicht mehr, mitgefah ren zu sein, so prächtig war das Schau spiel, das sich bot meinen Blicken ent saltete. Ter ganze grosze Plan vor dem Hause, in dem sich der Wahlatt abspie len sollte, war bedeckt mit Gruppen in der malerischen ungarischen National tracht, die in allen möglichen Stellun gen herumsaßen, lagen und standen und unter dem Klange der Fideln und Pfeisen, die sie mit sich führten, die ge füllten Becher aneinander stießen und sangen und scherzten. Dazu blähte ein rischer Wind die weiten, blendend wei ßen Vemdiirmel auf, und von allen häuptern nickten die weißen Hahnen federn, das Zeichen der Regierungs ireuen. Ab und zu bemerite ich sogar noch einen Kurmanen, der sich nach alter Sitte eini e Goldstücke in den bechschwarzem sie sen Schnurrbart ein geflochten hatte. Aber nirgends auf dem ganzen Fo rum sah ich unser Abzeichen, die rathe Feder. Gab es denn at Niemand, der uns bewilliommnete Wozu hatten meine Freunde dann so viel Geld aut gegebenii Doch bald sollte uns Aus larung werden. Man führte uns an einen oben hof, vor dem zwei Soldaten kandenz dort mußten wir aus eiM er Wagen wurde zuriick eschi t, Thor that sich aus, um si guter uns gleich wieder zu schließen un wir wa ren-statt allen unseren Anhängern ge fangen. Die Regerungbleute schickten nämlich alle Opgositionellen her her ein, aber heraus urste Niemand, es sei denn, er steckte die weiße der aus. «Befehi von oben, um ieden umuki zu derhindetn,« war die einzige Antwort. die Teleki au seine ofort unternom menen Proi e erhie t. Das sah sa nett aus. « Frohe Miene zum biisen Spiel ma chend kletterte ich endlich auf das n edri e Dach eines hmschupfenö, um einen uöblick nach außen zu gewinnen s Und nun leuchtete mir auchB ie ganze Schlauheit des g nerischen lanes ein. Draußen die su ilirenden, trinkenden Gruppen, deren Lärm und Geschrei nur allzu deutlich hereinilang, und - nen unsere usammengepreszten , en zwölHunderh die zum T l an eit tunden Tier hackten o e n issen Brod o er einen Trunk ; er. Denn man tte ihnen auch « abges nit en. Unter»die· nden so ten sie bis spat in Md hinein aus tren, und .- Imi neun U Miit AI i , - . i— wadtt man nannrch nicht nach Listen, sondern er kommt die Regierungs partei an d e Reihe; der Wahlakt wird dabei nach Mäsgltchteit hinausge ogen, und erst, wenn schon gar kein ähler fiir die Regierung mehr auszutreiben ist, läßt man di: Opposition zur Urne schreiten. Diese wird dann nach Mög lichkeit chiianirt, und so kommt es ost dor, daß bis zwölf Uhr Nachts, wo die Wahl dem Gesetze nach geschlossen wer- ! den muß, laum die Hälfte der Oppo- ; sitionellen ihre Stimme abgeben konnte. ! Tiefe Möglichkeit und die in Aussi t » stehenden Genüsse, wenn sie die Far e i wechselten, wirkte nun natürlich höchst verlockend auf die armen Teufel im Pofe ein. Doch muß ich gestehen, daß te Alle recht tapfer aughieltew Uebrigens fand Teleki bald einen Ausweg. Mit hilse einer Stange kroch er auf das Dach des Hauses, das die Rückwand des Hofes bildete, brach einige Schindeln los und verschwand in der Lücke. Vier Stunden später traf aus dem gleichen We e auch der Pro diant ein, den er von orta hatte holen lassen, denn im Orte selbst war von unseren Gegnern Alles aufgekauft wor den. Uebrigens erfuhren wir dabei zu gleich, daß auf einer der erwähnten Brücken richtig ein Bauer mit seinem Zeuge durchgebrochen war und daß man jetzt dort einen weiten Umweg machen mußte, um den tiefen Bach durchqueren zu können Teleii hatte inzwischen schon öfters nach feinen Bauern aus Ujfalva e fragt. Niemand wußte, wo sie geb ie ben waren. Und doch wußte er seinen dortigen Verwalter bei ihnen. Wo wa ren die Neununddreißig geblieben? Nachdem der Proviant eingetroffen war, machte » « k, endlich selbft auf die Suche. Nach vier Uhr iehrte er schweiß triefend zurück und erzäzlåu »So ein geriebener uner wie der Efsigmann ist mir doch noch nicht vor gekommen. Geht der Kerl zu Panska hinaus, um meine Bauern abzu an en, gibt meinem Verwalter meine Vsiti tarte als Legitimation und behauptet, ich hätte ihn geschickt, um ihnen unsere zLage zu schildern; sie sollten einstwei len bei der Janska warten, bis wir an die Reihe gekommen wären, dann wiirde ich sie holen lassen. Der Tölpel »von Verwalter qlaubt ihm auch, und jetzt liegen Alle hagelvoll um die Paß tenschönie und sind nicht zu erwecken. ,Jch habe zwar einize Knechte zu ihnen iaeschickt damit sie die Esel der Reihe nach unter die Puinpe nehmen, aber ob trir vor zwölf Uhr nur den dritten Theil halbwegs nüchtern hierher brin gen, bezweifle ich. Aber ich will’s den Negierungsleuten schon eintränlcn; die ; sollen an den heutigen Tag deiiten!« ; Dann gab er mir einige Papiete in ,die hand. «« »Du mußt heute fiir meinen Ver Jwalter wählen, Freund. Er ist der sSchwerste von allen, weil er no neu lhier ist und den Wein am wenigsten «verträgt.« : »Ich? Was fällt Dir denn ein?« ; »Ja, mein Giott, wir müssen bei dem Links-all vcn Stimmen jede einzelne zu ixezten suchen. Ich lann Dir nicht hel ; cli.« E »Aber Du weiszt doch, daß Essig sinann mich tennt2" « »Saini?- Nicht die Jdeel Jch war anfangs auch der Meinung und habe vor zehn Minuten erst um zwanzig Gulden mit ihm gewettet, weil er das Gegentheil behauptete Und ich Isitrchte,« seufzte er mit lustigein Augen »blinzeln, »ich werde die Wette verlie reii." Wir lachten Alle recht herzlich über Zdiesen Streich, doch er meinte: I »Nu: Geduld, die hauptsache lommt serst noch.« ! Inzwischen nahm außen der Tu Jmult seinen Fortgang. Dorf um Dorf tschriti nach einander zur Urne, erst die tleineren, dann die größeren, um und durch solche solidarische Mehrheiten zu betäuben, und get er Pflicht stürzte man sich to er tv e früher auf das Gelage Schon s narchte manch’ Einer in rgend einer cke oder mitten auf dein Plahe sein wohlverdientes Räuschlein aus, ohne si durch die Tritte der Andern, die it er ihn hin wegstolperten, aufsiören zu lassen; schon hatten die meisten Regierungstreuen ihre Stimmen abgegeben und nur das größte Dorf Vöriisinarty, das allein ein Vierteltausend Wähler stellte, war übrig, um den Sieg unserer Gegner zu vollenden. Die Böröginartyer waren bisher immer schwankend ,ewesen und hat en um Theil für diese, urn Theil ilr sene Partei estiinnit. eit aber Te eii im vorigen Fahre einen großen Weide rechtsprozeß gegen sie ewonnen hatte, waren sie seine erbittert ten Feinde und lten eschlo en zur Regierung Jetzt ollte i re Ue rzahl uns erdrücken. Plötzlich entstand eine Bewegung an der gegenüberliegenden Ecke des Platzes. Gleich darauf verbreitete sich mit Blitzesschnelle die Nachricht, ganz Vö rösmartn stehe in « lammen. So be sagie ein eben einge angteö Telegramm, und als wir in der Richtung hinschau ten, sahen wir auch wirtlich eine unge heure Rauchsiiule aufsteigen. Und nun gab es draußen kein Halten mehr. Ganz Vbrbginarty eilte davon, und nachdem sich noch eine tüchtige Prügelei entspannen hatte, weil edcr das nächstbeste Pferd ergriffen atte, ohne zu fragen, wein es gehörte, sahen wir sie rann-o u taki-is- davoiisprciigeu, mn noch zu retten, was zu retten war, alle zweihundertsechsundvierzi Mann. Was half Essigtnannc und se ner Ge ilfen Gezeter-.I sind its-check- iiäot i re Mau ein kais- rsm w Tau-Hasen c H s- —-t-— — Ils die Geüngftigten hinter der nsch Biegung verschwunden waren, dr Pifchra in ein wahrhaft tolle Lachen aus. Da mir das Unglück sehr zu Versen ging, rief ich ihm vorwurfsi voll zu: » . Pisa-M für so schadenftvh hätte ich Di nicht gehalten, dasz Du die armen urschen auch noch ans lachst, wenn sie gleich unsere Gegner und Deine Todfeinde sind!" Er aber meinte: »Da soll ich nicht lachen, wenn ich mir die Gesichter vor stelle, die sie machen werden, wenn s-e heimkommen! Jhr müßt nämlich wis sen,« fuhr er flüsternd zu uns Komik leuten fort, die wir jetzt alle auf dem Schupfendach saßen, »ich habe von der Jansta weg meinen Junos nach Vö rösmarty geschickt, um dort meine vor jährigen Heuschober in Brand zu setzen. Sie liegen ziemlich weit hinter dem Dorfe auf freiem Felde und sind kaum mehr etwas werth, weil sie schon halb verfault sind. Aber von hier sieht es aus, als ob Vörösmarty brennt, dazu der niassenhafte Rauch, den das feuchte Heu entwickelt; lein Wunder, daß sie Hals über Kopf davon sind. Und da mit haben wir gewonnen. Vor zwölf Uhr tann Keiner zurück sein, wenn das nach dem walmsinnigen Ritt überhaupt noch Einem einfallen sollte. Wir aber gehen jetzt wählen, Brüder, und ich will mir den Kopf abschneiden lassen, wenn wir jetzt nicht siegen. Dazu kommt, daß man ihnen in die Schuhe schieben wird, sie hätten den Brand angestiftet, um mich und meinen nächsten Anhang zu entfernen. Das setzt dann unsere-i Sieg die Krone aus« Er behielt auch Recht. Als die Wahl um zwiilf Uhr Nachts gesperrt wurde, hatten alle unsere Leute gewählt, und am anderen Morgen mußte das Wahl tomite mit sauerer Miene verkünden, daß die Opposition durchgedrungen sei. Und ihr Aerger wuchs noch weit mehr, als Telelis Voraus-sage betreffs der Brandstistung pünktlich eintraf. Teleti aber sann jedesmal in die über müthigste Stimmung gerathen, wenn ich ihn an jene Wahl in Nagybanya erinnere. ;Mtlitärspionaqe. s » Zwecke, Aufgaben uud Gefahren des Kundschasterdieustes. Ast-Ists IISUZI'i-I--h-I-d·sses«0- uns .-s. tun-eu— Kundtchastoweten tu alter und ! neuer Zeit—0neent;atte und Imtheeahatte Cupido-strafen und schnei. Die Sicherheit des Staates ist der; Zweck jeder Staatsverwaltung Um« aber diesen Pflichten in genügender Weise nachtommen zu können, ist es nothwendig daß die Regierung über die inneren Zustände, über die Bornh rungen und Absichten der anderen Staaten mdglichst genau unterrichtet ist. Das Mittel, diese Kenntniß zui erlangen, ist das Nachrichtenwesems welchem in erster Linie die Gesandten und Militiirvevoltmächtigten dienen. Nicht zu unterschiitzende Nachrichten er hält man auch durch die Tage-Weitem gen, besonders aus solchen Ländern, in welchen, wie z. B. in Frankreich, Alles und Jedes in breitester Oessentlichteit verhandelt wird. Die so erhaltenen Nachrichten werden aber im Allgemei nen nicht allzu Wichtigeg enthalten, selbst die oben angeführten Staatsver treter werden« auch wenn sie noch so ausrnertjairt heruntizorchen, selten wirt lich trieheitnzulnrltendeg erfahren. Es gibt eben viele Sachen der äußeren Po litik und der herresvertvaltung deren Bekannttverden unbedingt vermieden werden soll, um dadurch Gegenvorieh rungen anderer Staaten vorzubeugen und dieselben im geeignet erscheinenden tpnnit zu iiverraschen Gerade die enntnisz derartiger Gegenstände aber ist den übrigen Staaten von Interesse, und solche Dinge auszutundschasten, ge örthur Jhätigteit des Spions, höf l· r eise auch Agent genannt. Die Thiitigkeit der Spione tritt uns deutlich bei Friedrich dem Großen vor Beginn des siebenjährigen Krieges ent g en. Seit uni1756 gingen unaus gFett von po itischen Spionen, beson ders von dem bestochenen sächsischen Kanzlisten Menzel Berichte ein, welche dem König die feste Ueberzeugung ein flöszen mußten, daß im nächsten Früh jahr Russland und Oesterreich sich mit an er Gewalt aus ihn stürzen würden. , ieseö veranlaßte den preußischen stö nig zum Einbruai in Sachsen, beson ders da auch die tnilitarischen Spinne insofern sehr gut vorgearbeitet hatten, als sämmtliche Berichte dahin gingcn, daß sowohl Ocsterreich atg auch Muß land im Herbst 1756 noch in keiner Weise geritstet seien. u der angegebenen Zeit hatten die Sptone jedcch eine wesentlich nähere Bedeutung als gegenwärtig Tie man gelhasten Verbindungen gestatteteu ein bedeutend grdszch Geheiixthaltem wie es heute zur Zeit im Zeichen des Ver kehrs möglich ist. Ein iiberraschender Angrisf, tvik ihn der große König im herbt 1750 .1;.Jsiit)rte, gehört heute zu den nmi.iglisjkiritem denn Erde Trup endetschiebting, jede Einz ehung der eserven toird l,«:-.;:-c nach turzester Zeit aller Welt bekannt. tiinschneidende Bewassnungeiinderungen sind bei dem heutigen Stand der Technik ebenfalls nicht geheim zu halten, und es ist daher das Gebiet, enzi vorler sich die militä rische Spionnge erstreckt· ein ziemlich en begrenzth geworden as Gebiet der heutigen Spionage erstreckt lich im Allgemeinen aus ioti « s c H Ri- Dinggå deräxrturütngugg von unenne en mgeu,zu deren Erforschung von einzean Ema ten sehr oft Off iere in’s Ausland · sandt werden; rlangung der Mob l machungs-Pläne, sowohl um selbst entsprechende Neuerungen einführen zu können, zweitens aber auch um vor allen Dingen die Aufmarschoertheilung der Truppen bei eintretender Mobil machung tennen zu lernen, da von die ser der ganze Verlauf des Feldzuges beeinflußt werden kann. Besonders wichtig ist auch die Kenntniß der Be endigung der Mobilmachung. Wün schenswerth ist endlich, genaue Einzel heiten des Mechanismus der einzelnen Waffen zu erfahren; so wurde nach Einführung des deutschen Gewehres Modell 88 in Spandau von einem als Offizier verkleideten Spion einer frem den Macht eine derartige Waffe aus einer Kaserne gestohlen. Entsprechend der Wichtigkeit dieses für das Militär unerläßlichen Kund schaftsdienstes sind besondere Einrich tungen zur Leitung des Ganzen getrof fen; so unterstehen z. B. dem aus dem Dreyfus-Prozeß allgemein bekannt ge wordenen Nachrichtenbureau in Paris Zweig-Bureaus in Brüfsel und Basel. welche dazu bestimmt sind, durch ihre Emifsäre Verbindungen in Deutschland anzulnijpfen oder zu unterhalten. Je intelligenter die zu diesen Zwecken ge wonnenen Personen sind, je höher sie im tnilitärischen Range stehen, desto dortheilhafter ist es natürlich. I Die Hauptaufgabe des Spionen wesens beginnt aber im Kriege, wobei es jedoch nöthig ist, diesen Dienst, soll er wirklich etwas leisten, bereits im Frieden zu organisiren. Jm Kriege ist es für den Feldherrn, ja fiir den Be fehlshaber größerer eeresiörper von unumgänglicher Not wendigieit, die Stätte des Gegner-s an den einzelnen Punkten, die Aufstellung und Bewe «gungen desselben die Vertheidigun s tund Angri fis-Pläne und endlich dessen Verpflegung zu kennen, um darnach die Ieigenen Anordnungen zu treffen. Die auftlärende Kavallerie lann selten über die meisten dieser Punkte erschöpfende Mittheilungen machen, und hier muß der Spionagedienst einsetzen. Die Wichtigkeit dieser Art des Kundschafts wesens ist niemals von der Kriegs wisfenschaft vertannt worden. Schon in den Kriegen der alten Juden kom men Spione vor; Moses hielt viel auf ihren Gebrauch, Josua war Meister in der Kunst des itundschaftgtnesens, und die homeriichen Gesänge beweisen, daß auch die Griechen, ebenso wie die Rö mer. das Fiundschaitsmeien nicht unter- i schätzten. Vorzüglich war der Stein-f nagedienst Napoleons l. organifirt,« und im August 1870 erfuhr die deutsche Heeresleitung die Versammlung der Armee MacMahons bei Rheims und feine Absicht, fich mit Bazaine zu ver einen, durch das über London geleitete Telegramm eines Pariser Agenten. Daf; der Krieg nicht nur durch Macht entfaltung, sondern auch durch Lift ge führt wird, ist selbstverständlich Wenn ; Jemand aus Patriotigniug, um seinem l eigenen Vaterlande zu nützen, nicht aber i des Gewinnes halber, eine Grimmi ung vornimmt, so wird Niemand die gandlung als unehrenhaft bezeichnen, wie ja auch besonders im Frieden oft Offiziere zu geheimen Rundschafts zweiten verwendet werden. Unehren haft wird die Spionage nur dann, wenn sie als Handwerk betrieben wird, wenn eigene Unterthanen oder selbst Staatsdiener die geheimen Vorkehrun en des Staates austundschaftem um iefelben einer f r e m d e n Regie rung oder Kriegspartei mitzutheilen. Für militärische Spinne bestehen seit neuerer Zeit im Frieden besondere Ge setze, während sie im Kriege nach wie vor mit dem Tode gestraft werden; jedoch darf dieses nur nach vorherge angenem Gericht geschehen, und ferner t die haager Friedenstonferenz fest gesetzt, daß die Bestrafung nur dann erfolgen darf, wenn die betreffende Persönlichkeit bet oder unmittelbar mäch Ausübung der That ergriffen tv rd. such ein Grund zur Freude! Jn einem kleinen Oertchen am Rhein war eine biedere Bewohnerin von der Ueber chwemmung heimgesucht und aus öffentlichen Mitteln entschädigt wor den. Jm Jahr darauf betraf fie ein leicher Unfall. Sie erhielt wieder eine Entliche Entschädigung aber dieses al nach ihrer Ansicht in nicht genü gendem Maße. Kurz entschlossen ging sie auf das Bürgermeisteramt und for derte dort eine Erhöhung des ihr zuge billigten Sel fadenersaizcs Als nun ihre Forderung abgelehnt wurde, sagte sie im Bruftton tiefster Enipöruna: ,,Dat sagen ich Uech, Herr Bürgermei ster, et tiitt noch esu wick, dat mer sich ar nit mieh freut, wenn mer sit-ver fchwembt wehd!« Sprache und verließ das Lokal. Für Cecil Rhodes wird eine Statue in Stidafrita errichtet wer den. Es wird dies eine Koloffalstatue auf dem Tafelberge fein, der gan Kap kadt beherrfcht, und sie wird f r den ortigen Hafen das bedeuten, was die greiheitsftatue für den Hafen von New erk. Für eine Gedächtniß M l l e auf dem Friedhofe zu Can , O» zu Ehren des ermordeten Prä lidenten UJtrKinliåize find bei der Wil iam McKinley emorial-Afsvciation bereits 8550,000 von den 8650,000, welche die Association zusammenzu briugen gedenkt, eingelaufen. Der Nebraska Staats Anzeiger u. Herold nebst Beiblåtterm q,»,5-0nntanglattf« vakeF »U- Studenten-Zeitusiqu Ist die beste und größte deutsche Zeitung des Westens-. Der »Anzei ger und Herold« erscheint wöchentlich, 8—1»seitig; das »Sonntags blatt« ebenfalls wöchentlich, sseitig: die ,,Acker: und Gartenbau Zeitung« gleichfalls wöchentlich, in kleinerem Format, jedoch durch schnittlich etwa 20 Seiten enthaltend. Sämmtliche Blätter enthalten eine Fülle des besten Lese stosfes jeder Art siir die Familie, den Geschäftsmann, Former, Gärtner, Viehziichtey sowie auch fiir die Jugend. Unterhaltend thtd belehrendz Unsere Gratisprämien. Alle unsere Abonnenten, die aus ein Jahr im Bornug bezahlen, erhalten eine Gratis-Prämie, bestehend aus einem Band Unterhajtuvgåhilkligtlzekj enthaltend Roniane und Novellen. Wir geben hier die oorräthigen neuen Num mern nebst Inhalt an. Jeder Band ist in sich abgeschlossen und enthält eine oder mehrere vollständige Geschichten. Bei Auswahl genügt es, nur die Nummer an zugeben: No. Ro. No. No. No. .11. —Die Weißen und dieU .13—-—Des Amerikaneks Wort .14—Gewagtes Spiel. .19-—Die Etbtanee B l a u e n. Roman von Ludwig Habicht. Roman von Doris Freiin v. Spättgen. Das Medaillon· Roman von E. A. König. Roman von E. H. oon Dedenroth. 15—Unversöhnlich. Roman von Friedr. Friedrich. Jm Banne der Leiden schafL Novelle von C. Lohde. its-Ein Staatsgeheimniß. Roman von Julius Roge. Ein sensationeller Pi·oz"ß. Ckiminal - Novelle nach dem Leben von Heinrich stählen 17——Frauenliebe. Roman von H. Bertotv. Getreu bis in den Tod. Novelle von Paul Heyse. III-Aus Leidenschaft Roman von Friedr. Friedrich. Ein Herz von Gold. Novelle von L. Herden. » Roman von Johannes von Dewall. 21—Aus Nacht zum Licht. Roman von Hugh Conway. Schwere Ketten. Erzählung von F. Arnefeld. No. 22—-Die Jagd nach dem Glück. Roman von E. Westersttöm. Der Schuh vom Sa tansmoor. Novelle von Balouin Möllhausen No ·- , —Um der Liebe Willen. Roman von E. Schwarz. Ohne Fehl. Roman von Ernst v. Wacdow. No. 24—Das Unglückshaus. Roman von Elie Verthet. Hart am Rande. Roman von F. Klinck. No. 25—-Eine Jugendfünde. Roman von Hermtne Frankensiein. 26——Die gelbe Rose. Roman von Hans Wachenhufen. 27——Die Entführung. Roman nachdem Englischen von M. Rosen. No. No. 28—Das Todtestzimmer im Schlosse Brion. Historischer Roman von Geo F. Born. No· No. 29-—Die Stieftochter, oder: Wer gewinnt? Roman von J. F. Smith. No. 30—Ein neues Geschlecht. Roman von Eugen Hermann. Der Degen Karl XlL Roman vo-. Hermann Hirfchkeld. Wer mehr als eine No. haben will, erhält dieselben fiir den Verkaufspreis von 25 Cents pro Band. Solchen, welche am liebsten etwa-J Humoristisches lesen, empfehlen wir den Münchener Ysiegende Blätter Heulender für 190·«s, den wir ebenfalls alsj Gratiopriimie geben. Dieser Kalender kostet sonst 25e und ist dan lustigste der lustigen Bücher. Außer diesen Graiispiäniien geben wir non Zeit zu Zeit besondere Spe ziqlsPtäMikn gegen geringe Nachmhlnng nnd werden diese besonders an gezeigt. 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