F - Merl«,..» III M Fiel-ei. Use M M Mamanget Und ein Himmel wted verdunkeln Usd des Kindes Seele triivt sich-— Nicht ein Freudenlteisnlein sankelt sind Ursa« tm Mattekanget Und das theilte Angesicht Trocknen rathe situderlivpetn »Liebe Mutter-, weine nicht« Eine Tdkäis tm Muttemnael Wilder Ritadei tttxslIder Finadel Denlen wirst dn vieler Tal-ane, Wenn dein Schritt sich naht deni Grade Tine The-its im Mutteranaet Kumniernall nnd liebeielnvert Deiuetweaem wilder Anat-et Nie vemitiest du sie mehr ctztzle Liebe. Ertälilung non Dorn Diensten Ob es hent’ gar nicht Tag werden will, wirllicher heller Tag, an dem man ausstehen und sich ankleiden kann, und hinauslaufen aus der engen dumpfigen Dachlan«:kter, in der sich so viel Schreck liches begibt, anf die Straße in den Sonnenschein! Es ist doch schon Mai und noch immer will es nicht ordentlich hell toerdenk Karl sitzt auf seinem ärmlichen La ger zwischen den lsuntgetviirfelten Kis sen, den lleinen inaaeren Leid vorniiber gebeugt und starrt in die graue Däm merung, die das Zimmer ganz erfüllt. Drüben an ter schtägen Wand steht das Bett der Hiern. Sie schlafen noch, baden die ganze Nacht geschlafen, todt-sinke nach der harten Tagesarbeit Das Wimmern und Weinen Und rö chelnde Vltbmen Llnnclieng hat sie nicht gefiorn Karl aber hat lein Auge schließen können. Die gaer Nacht, eine Ciria teit lang, nat er in das dnntle kahle Zimmer gest-Irrt nnd ohne es wirtliclx sehen zu können, ans das Bett sich ge genüber, in dem die tranie Schwester liegt. So leite sie auch gesprochen ha ,den, er hat es gestern Abend doch ganz deutlich gehört, daß der Doktor gesagt hat, die lleine Anna müsse sterben, sehe bald sterben. Seitdem mat kein Schlaf in Karls Augen gekommen. Er grübelte nur immer darüber, was es sei, zu sterben. Er hatte schon einmal den Tod in der Nähe gesehen. Die Großmutter war gestorben. Eingeschlasen hatte man sie in ihrem alten Lehnstuhl gesunden. Das war nichts Wunderbares gewesen. Die Großmutter war fteinalt, fast sieb zig Jahre, wenn man alt ist, muß man sterben, man tann eben nicht ewig leben; das begriff Karl sehr gut. Auch war sie schon immer miide gewesen, die alte Großmutter und oft mitten unter ihnen eingeduselt, wenn sie noch so laut gewesen waren. Aber Annchen, die um zwei Jahre jünger war als er, mit der er noch vor acht Tagen Pferd gespielt und sie geschlagen hatte, weil sie hatte durchgehen wollen-sie war immer viel wilder gewesen als er-- die sollte ster ben, in einem schrecklichen schwarzen Kasten fortgetragen und in eine tief-: Grube verfcharrt werden und nie mehr wieder lotnnten, nie mehr ia sein« das wollte ihm nicht in den Sinn. Alte Leute mochten sterben, wenn ri der liele Gott nun einmal so eingerids tet hatte, daß man nicht ewig leben lann, Kinder aber waren zum Leben und Spielen und Bergniigtsein da. Ach und Annchen spielt so gern! Unten aus dem Hof und auf der Straße mit ihm, Ball und Pferd nnd Holchen und Versteck, und hier oben, wenn sie allein ist, mit einem alten zerrissenen Pup penbalg, und seit sie tranl ist und im Fieber liegt, spricht sie von nichts an derem als von einer großen Puppe im langen weißen Kleid mit rosa Schlei fen und blondem Lockentopf, mit der sie spielen möchte Sie haben einmal Zusammen eine solche gesehen in einem adenfenlter in der Friedrichitraßr. L s. «( und eine ähnliche trug ein hübsches fei nes Mädchen im Arm, das ihnen Tag-J darauf begegnete Zett, draußen vor dem Fenster hellt sich s endlich aus, endlich schien es Tag werden zu wollen« sing Anndzen kie ein paar Stunden ruhig gelegen hatte, wieder zu weinen nnd zu sprechen an, laut und hastig wie in der ersten Hälfte dieser schrecklichen Nacht. Sie schrie förmlich nach der Puppe mit dem wei ßen Kleid und den rosa Schleifen. Di tleinen Hände ballen sich, mit weit offenen ortssnclih bös blickenden An gen, wie Jtarl se nie an ihr gesehen hatte, lag sie da urs- mrf den sich lrümmenben, dT·-s:r«2nbect Leib heftij hin und her. Karl trer ansaesprungen tfr lniete neben ihr und vcrnnlttr. ihr freundli-.t1 zuzttsprecc « keiner is hörte hat nisjt auf ihn, f««;!, H ihm vcxåä cr, fix-ten ihn gar nicht en -e:-.nen. Jetzt kam auch die stttm ast ihrem schweren Ecklaf c.,:sc4,«re.it, ans bloßen Fiisken hereiei. Sie warf einen Lappen in lis- Waschfchüsfet auf dem wackelian fifty neben dem Bett unr «egte ihn «.l« n.«;en cuf den Kopf. Zu Karl sagte z.-.- rnlix «Las3 sc I X- «a:!r.st ihr nicht hel fen. Mclii", liajz In in die Kleider lommst urs§ tax· ?-«-:ii««.ii.1 iiir Vater. Es ist to Die so i«L.1 iic z;;it.« Karl sputete sie-k, las; er herunter stam. Als er die S-';riprsen und tie Milch brachte, hörte er iston auf der Treppe Annchen nach der Puppe « Er hätte sich am liebsten die zu ehalten, wenn er nur eine W r frei gehabt hätte, so jam mll hörte sich's an. »— - I Oben stand der Vater schon sum Fortgehen in die Werkstatt bereit. r hatte die Zeit verschlosem Ist s er den Jus-sur ans. der spat stitck brachte. Ehe er a r Kammer ing« trat er noch einmal an das Bett eines kleinen Mädchens. Er suhr ihm mit der groben zerarbeiteten Hand über das wirre, seuchte blonde Haar. Dazu brumrnelte er etwas in seinen dichten chtoatzen Bart, das Niemand ver , and vielleicht nicht einmal er selbst. te leine schien ihn zu erkennen. Sie schlug die matten Augen zu ihm auf und sliisterte, heiser von dem vielen lauten Weinen und Schreien: »Bitte Vater, Puppe holen!" Der Arbeiter zuckte die Achseln und wandte sich ab; dann fuhr er mit der Außenftäche der rauhen Hand iiber die Augen und ging ohne Gruß sitt dte Anderen zur Thür hinaus. Die Nächste, die die Wohnung der liesz, war die Mutter. Sie mußte um Sieben aus einer Auswartestelle sein. Wenn Karl dann in einer halben Stunde zur Schule mußte, lam die Tochter der Nachbarin, um bei Annchen zu sitzen, ihr Medizin zu geben und kalte Lappen aus den heißen Kops zu legen. Als die Mutter sort war, schlich Karl sich wieder an Annchens Bett zu rück. Wie merkwürdig sie aussah! Gar nicht mehr wie die lustige kleine Schwester. Ordentlich älter geworden, wie ein ganz großes Schulmädchen sah sie sich an. Wurde man so auf einmal älter, wenn man starbs Vorher als er Frühstück holen ging, toar ihm ein Lei chenzug begegnet, das war hier oben im Norden der Stadt, wo sie mitten zwischen Kirchhofen wohnten, nicht-« ungetvblinlicheg. Er und Annchen sahen schon gar nicht mehr danach hin, so ost tam der schwarze Wagen und Kränze und Leute in Trauertleicern an ihnen vorüber. Aber heute war Karl stehen geblieben und hatte sich den schwarzen Wagen und die Kutschen und die Blumen ganz genau angesehen. Ob Annchen morgen oder übermorgen oder Sonntag auch in solchem Wagen fort gefahren werden wurde und ne aue nnt Blumen und Weinen hinterher? »Karl!« Mit einem Sprung war er wieder bei ihr. Seit drei Tagen rief sie zun« ersten Mal nach ihm. »Karl,« ihre Augen waren ganz groß und rund. »Ich muß eine große Puppe haben, eine ganz große Puppe, so groß,« sie spannte die mageren Anm chen weit auseinander, »und ganz weiß, und ganz roh-ach Karl, Karl,« jam merte sie. Dem Jungen wurde ganz weh um’s herz. Wenn er ihr nur hätte helfen können! Er konnte tsve doch unmöglich sterben lassen ohne die Puppe. Wo aber sollte er eine herbelomrneni Er tröstete und versprach und Ann an beruhigte sich wieder ein wenig. it ausgestügtem Kops dachte er nach, wie es anzufangen sei, wie er zu einer Puppe für Annchen gelangen könne. Endlich beschloß er, in der Schule einen Kameraden um Rath zu fragen, den Klassenletzten Schulze, der mit Allem Bescheid wußte, nur nicht mit dem Lernen. Karl sprang aus. Es war höchste Zeit zum Gehen. Tie Nachbarin tam schon selbst, um nathznsehm od ihre thise kommen miisscn liarl steckte das spärlich mit Schmalz geschmiertc Früh lüctgbrod in einen alten Briesumschlag an den Vater, der aus der Erde lag. Dann trat er noch einmal an Ann chens Bett. »Adieu, Annchen. Karl bringt Dir was mit. Weißt Du, die schöne grosze Puppc.« Er slüsterte es ganz leise an ihrem Ohr. Sie mußte ihn wohl verstanden haben, denn ein fchwaches Lächeln huschte über ihr schmales, schmerzver zogene5 Gesichtchen Karl mirs-He sich sehr eilen. Als et in die Rübe des Schulhauseo tam, schlug es schon Acht. Er würde wie letzthin häujig wieder zu spät in die Klasse komm-n. Ob er lieber gar nicht ging? Einen Tadel würde es ja doch setzen, so c!.:er lo. Aber Schulze, den er wegen der Puppe um Rath fragen wolltes« Er traute sich den schwarzen, turzkresrtcrein stopf. cis war ein schwere-«- Li...:nua, in dein er sich be fand. Viel Zeit wiirde jedenfalls ver loren fielen, ehe cr- Vlnnchen die Puppe bringen t..«u:.:k-, wenn er erst in den Unterricht »Ein-« nnd der Tottor hntte gesagt: ,.:: : weis-» ol) sie den Tag noch überle:;i!« Das gab sen Ausschlag. Karl lies; Schule Sirnitz nnd Schutze Schulze sein, und inndkte sich aus die Suche nach der Puppe So schnell ihn seine Füße trugen, lief er aus die lshausseestrasze zu und hastig durch das Geioiihl bis zur Friedridsistrasze hinunter. Hier gab ex genng Esiiekzengliiden mit Puppen in den Lin-Sinnen Aber mag halfen sie ihm? iileld lsntte er niiit und betteln oder nor stellen wollte er nich tell-s wenn sich »t«-3eleqenl)eit drin net-isten hätte. Anninen aber muszte ihre Pupp haben. Wie er so dal)intralte, diinnnerte ganz plötzlich die Erinnerung nn einen Sonntagnadnnitiaq in Flurl aus, an dem et mit dein Vater-»Mutter Und Annchen begossen litroszmutters Grab —dutch den Thiergarten gegangen war. Er erinnerte stch mit einem Mal auch Uns genau des Weges nnd dasz sie seh die Linden und das Branden dsssek Ihrr esommen waren. m Wen da es von kleinen Mad ieu nett Puppen Heini-unrein Nach sein the-Harten also wollte er hin und »—l den einem der kleinen Miid eine in Weiß und Rosa fiir nnehen Nur stir ein paar Tage, bis gestdrben war. Keines der Kinder würde ihm diese Bitte abschlagen tön netu Er würde das Mädchen mit der richtigen Puppe nach ihrer Wohnung fragen und wenn Annchen todt war, wiirde er ihr die Puppe wiederbringen Karl war ganz heiß vor Glück dar über, daß ihm plötzlich dieser erlösende Gedanke gekommen war. Er konnte die Zeit nicht erwarten, bis er seinen Plan wiirde augsiihren können. Keu ehend lief er die Linden entlang. Der Schweiß brach ihm ans allen Poren. Wie ein kleiner Bilder snh er aus mii seinem über die Brust vfsenem Hemd, der von Natur braunen, jetzt tief ge rötheten Hautfarbe, dem dichten schwarzen, feuchten Haar. He t hatte er das That erreicht. Er « ureh die Säulengiinge. Einen Au endlict blieb er dann keuchend und verfchnaufend im Wagengewiihl auf dem Jnselperron stehen« wie ein Feld herr die Situation til-erschauend Nach welcher Richtung sollte er sich wenden, uin am schnellsten zum Ziel zu kom men? Nach kurzem Bedenken entschied er sich dafür, den breiten gepflasterten Weg mit den vielen Bänken zu wählen, der mitten in den Thier arten hinein führte. Mit ein paar raschen Sprün gen gelangte er durch das Chaos von Wagen und Straßenbahnen. Jetzt war er drüben am Eingang des langen We ges und sing nun an bedächtiger zu gehen. Es war sehr warm und viele der Bänte waren schon besetzt, Herren und Damen und Männer und Frauen saßen herum, auch Kinder, aber teins hatte eine Puppe vei sich; sie sräenckx Ball und Sprinnseil nnd wurden er r ihren Fräuleins scharf beaufsichtiar Karl schlenderte den langen ist-J herunter lsis zur Siegescxllee mit ihren vielen weiszrn Denkt-·iilern, dann beg: er in einen sinnalcren Seiteiiiveg, rer einem Bald sfad g txt-ich durch die »und-u- nei. U- »Hu-» un Furt-. »Hu Kleider schimmern sehen, vielleicht fand er da, was er suchte. Wirklich hatte er sich nicht getäuscht. Zwei junge Mädchen, wahrscheinlich die Fräuleins-, gingen eifrig redend, ganz ineinander versunken, auf dein schmalen Wege weit voraus, hinter ihnen, nur wenige Schritte von Karl entfernt, schritten zwei Kinder, von denen eins eine große Puppe trug. Karl lief rasch hinter den Kindern her. Er rief sie an; neugierig blieben sie stehen und drehten sich nach ihm um. Karl schlug das Herz bis in den Hals. Wahrhaftig,- die Puppe war ganz so wie die, nach der das arme Annchen seufzte: ein blonder Lockenlop und ein lan es weißes Kleid mit rosa ehleifen. i ie aber in ihren Besitz gelangen? Er bewunderte die Puppe nach Gedicht Die tleinen Mädchen lächelten ge schmeichelt. »Die möchte Mancher haben,« lei tete er ein nnd streckte die Hand danach aus. »Bora’ sie mir auf einen Tagt« Tag klein: zarte Ding sah den braunen Jungen mit underhoblenem Entsetzen an. Sie nvar einfach sprachlos. Kerker nnd eneraisiiier meinte die Andere. ,,(3Ditl) wird nicht Verborgi. Tie blein bei ihrer Mama.« starl lief-. sich nicht beirren. Ann chen ninfzte die Puppe haben. Tag stand felsenfest bei ihm. Ging es nicht im Guten, würde es im Bösen gehen. Die Fräuleins waren weit vorausz- und Niemand sonst in der Nähe. Nur die Wohnung der siinder ninszte er noch wissen, damit er die Puppe wieder zu riiiibringen konnte, wenn das arme Anncben wirklich gestorben war. Dann band ihn keine Rücksicht mehr. »Wo wohnt Jhr denn mit Eurer schönen Puppe?« fragte er ohne weitere Präliminarien Die Kinder sahen ihn jetzt Beide starr an. Was wollte der Junge eigentlich von ihnen nnd ihrer Edith? Aber Karl hatte keine Zeit mehr zu verlieren. Jetzt oder nie. Wenn sie ihm ihre Wohnung nicht verriethen, würde er ihnen die seine schwarz aus weiß geben, dann konnten sie ihre Edith selber abholen kommen. Er zog den inzwischen fettig gewordenen, leerge gessenen Briesutnschlag mit der Adresse an den Vater aus der Tasche Und drückte ihn Edithg Mama in die Hand dann riß er dae Puppentind heftig an slw uslh· LUU SIIIBI L'II ULlULll Ists-Isl Dinger auch nur zur Besinnung nett-m men, war Ftarl mit seinem köstliche-n Raub auf nnd davon. Niemand verfolgte ihn, Niemand hielt ihn auf. Im Schutze eines- dich ten Bufchnerke stopfte er die Puppe unter seine Jacke, vorsichtig, daf-. ja tein Zipfelchen l)ervcrfal) nnd machte skd dann ans ten Heim-beg. Jm Tut- zlirüctlensen wie et k-« auggelausuz ists-, Inn war et zu mit-te Die lange isclxikwsfc Lukan uno der tell-» Weg las-Exil i.:.:! I :llcn sitt-Jan WH hätie er !«::..«1· zk ««t;, tactxn er zur Rücksalkn eine Tir: ::-. Etraszenlsah neu hätte lsclthtzefl iannCUI Wie Die-· schneller liäre er na.n Hause gewinnt-In zu dem jammern-»Ah wartenden Ann cheni Beinahe hatte er sich entschlossen den Ersten Beten un Zehn Wiss «« · anzusprechen, aber dann fiegtc fes-zi- —.) wieder das Verbot deg Vaters-, der W Kindern das Bett-ein in jeder For-« aufs Strengste untersagt hatte. ("«s.s fing er denn weiter sein-Je Weges-, mäh am an der schweren ·;-’::;:-i:e sing-seen m rzen aber eitel Freude und Sie-Z, daß hin das kühne Werk gelungen war. Ich und zu blieb er einen Augenbkick e n, um zu vers:’«,-:axs.sen. Dann te et das di.!c nis..«c·r-.·.iliche Etwas I - unter seiner Jacke zärtlich an feine Brust. Wie glücklich Annehen sein würd-ei Und plötzlich kam ihm der Gedanke, das Glück möchte sie am Ende wieder gesund machen lünnen! Da sing er taan Reue an zu laufen, um keine der kostbaren Minuten zu verlieren, die ihr Freude und Gesundheit bringen könn ten. Zu Hause öffnete Nachbars Luise chon die Thür, als sie ihn auf der reppe hörte. Gleichzeitig drangen wehe, miknmernde, verworrene Laute zu ihm herunter. »Komm nur schnell. Sie schreit den ganzen Vormittag. Man kanns kaum mehr mit anhören. Keiner weiß, was sie will. Mutter war auch schon hier und der Doktor. Jst denn die Schule schon aus?« Karl lächelte geheimnißvoll und legte den Finger an den Mund. »Geh nur, es ist gut.« Als Luise die Thür hinter sich ge schlossen hatte, knüpfte er seine Jacke auf und zog die blonde Edith hervor· Er streichelte nnd glätiete sie und trat dann zu Annchen hin, die Puppe aus den Rücken haltend. Sie lag mit dem Kopf der Wand zu gekehrt, war glühroth im Gesicht und murmelte wirke-J Zeugs. Als Karl sie ansprach, znclte sie zu sammen· Dann warf sie sich jäh herum, sah ihn groß an und ries wei nend nach der Puppe. Karl nahm das weiße rosige Pup penlind hinter dein Rücken hervor und legte es ier in den Arm. Ein verklär tes Leuchten ging über die zerquijlten Züge De sterbenden Ziinde5. Mit ihrer letzten straft drückte sie die Puppe an sich unk- sihlos3, das müde Köpfchen an die kalt-: Stirn des Spielzeugkz lehnend, die Aussen Lange lag sie so, ohne sich zu rühren, mit seligem Lächeln da. Karl kniete neben ihr und erzählte ihr Ediths Geschichte, aber sie hörte ihn nicht und sah ihn nicht mehr. Jhre kleine Seele weilte schon im Paradiese, allem Erdenleid entrückt. Affe-»L- Us- (I"»45-- e--»- -s.-» --«c Haufe gekommen, durch das offen stehende Fenster wehte ein linder, lauer Wind, that Annchen die Augen noch einmal auf. Bis dahin hatte sie, die Puppe fest im Arme, in seligem Ent rücktsein gelegen. Die Mutter und Karl standen über sie ebeugt, zu Sei ten des Bettes. Die Zippen des Kin des murmelten etwas, was keins von ihnen verstand. Mit thränenverdun keltern Blick beugte die Mutter sich tiefer herab und tüßte die Stirn des Kindes, auf der kalter perlender Schweiß lag. Ein süßes Lächeln flog über Ann chens Gesicht. Sie reckte sich ein wenig und streckte das eine Händchen aus, mit dem anderen die Puppe fester fassend· »Guter Karl,« murmelte sie. Dann sprach sie nichts mehr. Das Köpfchen eng an das der Puppe gedrückt, fchlief sie mit einem seligen Lächeln ein. Eine Stunde später tam der Vater nach Hause, mit ihm ein Schutzmann, der ihn vor der Thür angefprochen hatte Er nahm feinen Jungen heftig bei der Schulter und sshiittelte ihn. Ein grober Fluch wollte ihm über die Lip pen, als tie Frau den jäluornigen Mann sanft lsei der Hand fathe und an des todten Kindes Lager zag. Der Schuhmann war an der Thjir stehen geblieben. Steif und stumm, von Kummer überwältiat, stand der Mann am Tod tenbette seines Kindes Erft allgemarli fiel sein Blict auf die Puppe, die das todte Annchcn fest im Arm hielt. (f-r trat ein paar Schritte zuriict und zuper den Schutzmann am Aermeh ihm be deutend, näher zu kommen. »Ist sie das?« fragte er heiser vor Bewegung, den Blick seines Jungen meidend. Der Schutzmann sah auf ein Papier, das er in der Hand trug. »Mag wohl sein,« murmelte er. Etwas von dem wahren Zusammen-: hang fing an, in ihm aufzudämmern Sie nahmen Karl bei Seite und fragten ihn aus. Ruhig und gefeht " gab er Auskunft. Er war sich keiner Schuld bewußt. Der Vater wandte ; sich ab. Was fein Junge da zuwege gebracht, griff ihm mächtig an’s Herz und trieb ihm das Wasser in die Aus gen. Dennoch, wenn man Strafe über ihn Derhännt-J, mußte er’s hinnehmen. Der Smiitzmann und start hatten ; leise weiter «:::sz.-r1sst«ien. Jetzt sagte der Schutznmnn even-s- tietnebmlichen »Es hilft nichts mein s»s.-isge, Du wirst » schon die sixxclri iict i.::iunnien mits ’ sen - «« em nuiiniitliiksekz Lächeln legte sich um den Breiten Mund des Pnli zisten. »Na minnt-s nie-ist zu Herzen J Eine Strafe ssnfxt Verfluin schlecht auf dag, was List qxtlicin leisrgen sriih kannst Tit isickwr -i--cl) Hcssxse geben« »Und die «. nppej'« Karl fragte es ruhenle »Die irr-sen sie niilit nieder haben Es iTt nur Linn isten-In des Primin am Objekt licijit ihn-n ni.:«.;;.« start existier nisf und reichte dem Schuttmonn iisiie eine-n guten stamera den die Hand-. »Tann is.’—.«- aut, its-ern Ihn-lieu ·.-i-. Puppe mit in den .L)i..-.nicl nexik.«3« kann, gekf ich aern mit Ihnen, gis-. wenn ich Ins-ei Titiixlsie end stei Tags bei Wasser s-:-.':- Ort-J ;".'-;.-·.1 niiisite.« Er nieste ten Eltern ku, nehm sein-. Mütze nnd frlsne dem Schutzmann Erst in der Tiiiir tel;r«.e er noch eint-ta« um, und iilxer die todte Schwester ge beugt, sliistetie er: " »Ich bin so s::7s, ach ich bin so froh.« Dann ein- e— mit hocherhobenem Kopf in seisssssi " -·-«.«.l;csam. Mist OsMss Als charakteristischet Beispiel aus dem Verfahren deutscher Rechtspflege gilherer Zeit diene der Auszug eines itenstlicks aus Duderftadt im ehe maligen Königreich Hannover. . Ein Tagelöhner, verheirathet und Vater von zwei Kindern, wurde bei einem Felddiebstahl ertappt; er suchte nämlich einen bereits abgeernteten Kartoffelacler ab, angeblich, weil Frau und Kinder nichts zu efsen hatten. Ein solches Vergehen wird mit höchstens acht Tagen Gefängniß bestraft. Der Mann wurde am 4. November 1816 verhaften Am Bl. Dezember 1816 schrieb er ans seinem Gefängniß einen kläglichen Brief an die Justizianzlei in Göttingen, dcsz er, ungeachtet er täg lich darum gebeten, noch nicht verhört fei. Ein Mandat der Justizianzlei zu Göttingen ertheilt dem Amtsafsessor L., als instruirenden Richter in Dadu stadt, den Befehl, sofort den Jnhaftir ten zu verhören. Am 19. April 1817 schreibt der Gefangene nochmals an die Justizkanzlei und bittet, endlich doch einmal verhört zu werden; man muß dies selbst lesen, um mit dem armen Manne zu fiihlen. Am 20. April dekre tirt die JustizlanileL bei fünf Thaler Strafe soll der Gefangene sofort ver hört werden. Am 17. Oktober 1817 schreibt der biefangene noch kläglicher, bis jetzt sei er immer noch nicht ver hört Lilm 1«-’. Oktober delretirt die Justiztan«;1ei, der Amtgassessor L. werde in eine Sirt-se von fünf Thaler enomnien und ihm befohlen, sofort den Inhaftirien zu verhören. Am 29. März III-K schreibt der Gefangene an die Justisznzch er sei noch nicht ver nommen. Ylni Its-. März dekretirt die Juftiitanilei. die fünf Thaler sollten mit Eretution beigetrielien werden, der Richter werde außerdem in weitere zehn Thaler Strafe dernrtheilt, er solle solche hinnen cirlii Tagen zahlen und sofort den ijlesanaxnen vernehmen. Atti 30. September lle schreibt der Ge sangene als ein Verzweifelter wieder an die Justizkanzlei Es erfolgt so fort ein Mandat, worin die tsxetuiion auf die fiinf Thaler wiederholt, die Exelution auf die zehn Thaler erkannt und dein Amtsassessor L. bei zwanzig Thaler Strafe befohlen wird, sofort den Gefangenen zu vernehmen. Dies geschah nun endlich arn 8. Oktober. Jn der Verhandlun wurde der Mann zu einer Woche Hast verurtheilt, und am 15. Oktober 1818 wurde dieser Fa milienvater, nach zweijähriger Gefan genschaft, entlassen. Während der Haft waren seine Frau und seine bei den Kinder gestorben, und er, nachdem er dies erfahren, erhängte sich an einem Weidenbauin. Bei den Akten befindet sich ein Reskript des Justizministerg zu Hannover über dieses Ereigniß, worin es heißt: »Die Herren hätten angemes sener gehandelt, wenn sie statt der vie en Mandate sofort einen benachbarten Beamten kommittirt hätten, an Ort und Stelle die Sache zu untersuchen und eventuell den Verhafteten aus dem Kerker zu entlassen.« Damit war die Sache abaetttaeltt. Mithin-us eines Seelsorgeks an iiervcnschwache Männern Hei iii eine beilniieiieiivetthe Thattiid:e, daji heutzutage Leibeiike alle-i «.’ttl, besondeer Männer-, die mit Neioenieliiuiiche, iutoie ge ioijieii Sehiviiclieiustäiideu liehnitet tind, durch illiipieiiiiiigen »iiiiiehlbnreis« nitd ,,billigei·« litiioeiinlniittel iiiid ,,"Lsitiideitiiieii« irrege iiihtt werden. Auch ich war eiii Opfer der Unerinhreiiheit und i«eichtgli«jiibigteit, bis ich endlich die ersehnte wirkliche riiettitng feind Jch halte es daher fiir meine ishristenptlicht, iii wariien und tii helfen. Ich selbst litt noch vor kiirier Zeit an Schwächeziiständen recht trauriger Art, und itscin zeirütteter Neioeiiiiistaud ließ mich fiir meinen Beruf als Pastor siirchteii Heute bin ich wieder ein tieiier Mensch tiiid kann der Zukunft glücklich und zufrieden entgegen scheit Uiid nun einige ernste Worte: Viele Mäu tiei leiden im Geheimen, weil sie deti Muth nicht finden, etwaige Verirrungen eitiziigeste heu. Ja, Euch meine ich, die Jhr iiiuthlos, neroös, verzagt, geschwächt, gesellschaftg: scheu, getächtnisischtvach seid. Euch, die Jhr iiuch am Morgen iuiide nnd inatt vottt Lager erhebt, deiieii die Arbeit ritt Last iviid, die it)re isiieigie, iyre Veoencsiieiioe oerioreii, linch, deren (5«l)egliick iiiir eiii Schein nnd Nich, Ihr iiiit Zittern nnd Zagen daran deiilt, ol) sehr es wagen ksiii«ii, eine the eiii Ziigelxeir Eli niiii ein Mann hin-di einige Lrliiiid, dnrch Jngeiidiiiiideii, durch zii schwere .’li· liisit oder-durch iindeiellrfnelnsii ieine iieite straft eingebnsit hat — ich meiste, se c d e in sollte Ilieiriing werden, denn nnr iiii voll kommen ireiiindei nnd lräiiigir tliienich in ein iviiliihiiit gliicklichei Mesiiil). lind die-ein edlen Zweck ivill ich mich ivibnien. lsiiei Tiiiif soll meine einriiie »L«’i-iiihiiiiiiii lein! fass id) lCiieresJ volleii Beitiiiiienei iviiiing biii,daiiii« biiigt iiiein Stand. Wollt Ihr meinen kliiith hören nnd wirilich gen-nd iiier den? Taiiii beschreibt iiiir liiireii Hin-and frank nnd trei, legt Mit-ein Biiei eine Mai-le bei nnd ich will Mich geivisfeiihiiit den iicheiii Weg Ziir Heilung Zeigt-n. Meine Adresse ist: Pasior Lep Groß Clifton Spriqu N. Y. An den Herausgeber des Staats-Anzug« Le seroldkih —- Jch bitte iini iiiehrmalige Ver ’jfentlichniiq meines Mahiiriifs iii Ihrem geichätzten Matte. P a st o r G ro ß. C A. s st- 0 K :- 4 . III-eilt- llis sonsJJisltii immer seienltliiilit ac. M v st. Jakobs 0cl —-m heilt m- - Umknsungeih Vermutunger Verrenkt-agen Perletfgmgem Verletzungen, Verletzungen, Ouetfchnngcm Queifchmagem Our-c THE-Im Mien. —- ES ist northeilhaft für Solche die nächst-IS Frühjahr Obstbäume pflanzen wollen, daß sie dieselben schon im Herbst beziehen, da sie dann die Bäume im Frühjahr an Hand haben und sie pflan zen können wenn cH ihneu paßt und wenn die richtige Zeit ist. Ich habe die Agcntur hier für Stark Bros. übernom men, welches hie ältesten und erfahren sten Obstbaumzüchter des Lunch sind und du- lausenhe von Ackekn hier im We sten mit Obftkäxnnm brpflanzten, die t r a g e n. Keine andere Baumschule liessen in gute Bäume Ins Stock Bros. und zwar name n e ch t. Stark’g Bäu me w a ch s e n und t r a g e n. Ich bin jetzt bereit, Vestellnngen entgegenzusteh men, entweder für Herbst-· oder Früh hing-Ablieferung J. P. Wink-Nun Z THE RAMSEY Adjuftirhakkr Vatcnt Corn Husker. Lksrkuust von »Hm sisctlsisithu -Nndler1-, odir schickt 50r und ich tonm- Iruum Hut-m «in ridm udrsr — tnkkhuntx tote gnwnsmL Adr c. A. IAZIT Manfr» Ist-mass u 11 « Truckinbeiten jeder Axt in deutscher Hober rnqlifchet Sptache, auf dxg Beer ausgeführt in der Acridenp Ts nckeiei des j»Smai-5- Anzeiger uno Herold. « Unsc zte Bieise sind die niedrigsten EZIYH TRIOEARD EBBITT Thicrarzt. Tie einxge Lekfou m Wand Island bit ein Iplom emcx Thteturkiketschule m—tfunvcisen hat Yesandelt atke Hausthieta Ofsiec in Buchhewö Apotheke Grand Island, - - : Nebraska· M MWR l an .:I. s « " "". »I ( contuky stool Range-, o. 80-A-l8 F Es- sig Eis-oh liess. ovon 17121812 splendjd tote-solt and war-Ums old-st. Tut-ed throukhout with hebe-tos. but-s Buntbild-. but bis-ket- svd kossteks o I Bartb. Gast-owed 10 year-. Ieicht I 475 Ihm Only 822.90. Terms OSQO aush« ! bslwoo payable ss.00 I month, no inter l Ist. Shlppoå tmmodlately on koootpt ci its.00 cash payment-. Wo txust dont-It I people located to all pakts ok the Woklct I Ost-h dtsoouvt 81.50 on Banco. III-sieht E cvokskss IIBS tot each 600 muss- send I tot two anglo-ach but this II the Frost , sit buan over ossroch Wo toter II i chthem llltnois Nitqu Kauk j onna-» · Markt-Iowa · co. zip-»Na Mit . tust st. tout-. Ill I , . ( U U. 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