Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, November 07, 1902, Image 4

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    süsflsichtopktwlkeu
II Deutschland rückt die Wissenschaft
unseres »Oeltrust« zu Leibe.
Ist-Miit spricht ein ernste-s Wert
mit der Türkei.
Redmoud verhaften
De u t f chla n d.
Berlin, 5. Nov.
Der fast 40 Jahre alte latentk Krieg
Zwischen Dänernart und Deutschland
hat je t Aussicht, langsam einschlafen,
wenig ens aber mildere Form anneh
men zu wollen. Die größeren dam
schen Blätter haben bei Besprechung
des Besuches des dänischen Kronpriw
zen Friedrich am Hofe des Kaisers ei
nen milderen Ton angeschlagen und
betonen, es wäre überhaupt ein besse
res Einvernehmen sehr leicht erreich
bar, wenn das preußische System der:
Dänen-Vetsolgung aufhören würde.
Die dänische offiziöse Zeitung »Poli
titen·' sagt von dem Kronprinzenbes
such in Berlin und Potsdarn, er sei das
Kennzeichen eines bedeutungsvollen
Umschlages der Ansichten; Dänemarl
sei bereit, freundliche Beziehungen zu
Deutschland zu Pslegen, verzichte aber
keineswegs aus die Erhaltung der dä
nischen Kultur und Sprache in Nord
schleswig. Die deutsche Presse steht
dem sehr kühl gegenüber; sie antwortet,
der Systemwechsel müsse von Mine
rnart ausgehen
Der Vorstand der Dresdener Lie
dertasel hat in der letzten Sitzung-be
schlossen, dem Verein zu empfehlen,
vorerst noch im engeren Vaterlande, d. (
h. in größeren Musikentren Deutsch-’
lands, einige musikalische Großthaien
auszuführen und die Fahrt nach Ame
tila noch etwas zu verschieben und mit
einem Besuche der Aussicllung in St.
Louiö 1904 zu verbinden.
Eine Gesellschaft deutscher und aus
ländischer Finanzleute hat ein Konsu
tiutn gegründet, welches in Sachsen,
der Provinz Brandenburg und in
Schlesien Fabrilen ariindeu will, in
den-II net-b dein Akt-fahren des Eli-mi
kers Cracau künstliches Petroleum her
gestellt werden soll. Das Verfahren ist
patentirt und wird fiir äußerst werth
voll gehalten. da es auf chemischem
Wege ein Oel herstellt, das viel billi
ge alsNaturtil ist und dabei das leucht
triiftiaite und billiaste bekannte Leucht
mittel ist.
Die Stadt Tilsit feierte in stiller
Weise das 350jährige Bestehen der
Stadt mit einer gemeinsamen Fest
sisung des Magistrats und der Stadt
verordneten und einem Festessen. Die
Vereine und auch die Stadt haben
Mittel zur Speisung der Armen ge
geben.
sDie Stadt entstand um eine 1288
erbaute Burg, das Schlauer-Haus ge
nannt, erhielt 1552 von herzog Al
brecht Stadtrecht und ward mit Land
besitz beschenkt. Der am 7. und 9.
Juli 1807 abgeschlossene Friede von
Tiliit machte dem französischwreufzischs
russischen Kriege von 1806 bis 180"
ein Ende; am 6. Juli fand in Tilsit
die Begeanung der Königin Luise von
Preußen mit Navoleosr statt.)
Jm Deutschen Theater ging Mar
Bernstein’s Schauspiel »Die Mali«'
mit großem Erfolge zum ersten Mal
iiber die Bretter.
Berlin, 5. Nov.
Der kürzlich zum Gesandten für
Griechenland ernannte bisher hier sta
tionirt gewisse-ne Botschafts-Sekretär
Jean B. Jockson bcaiebt sscb am Don
nerstag an Bord der ,,Deutschland"
nach New York, um dort seine Jn
struttionen fiir Athen in Empfang zu
nehmen. Er gedenkt in Amerika nur
sechs Tage zu verweilen. Der Mill
tiir-Attachc Bible ist heute dem Kai
grn in offizieller Weise dargestellt wor
England.
London, 5. Nov.
Der bevorstehende Besuch des Kai
sers Wilhelm und die zu derselben
Zeit hier zu erwartende Anwesenheit
des Königs von Portugal bieten hier
immer noch reichlichen Gefprächsstofs.
Jn diplomatischen Kreisen hegt man
keinen Zweifel daran, daß zwischen
Deutschland und Großbritannien eine
geheime Verständigung über die Vor
theilung des britischen Ostasrika be
steht, und viele wohlunterrichtete Män
net sind sogar der Ansicht, daß zwi
seh-n den beiden Mächten auch Bestim
mungen über die Zukunft Kleinasiens
etroffen werden sollen. Am wahr-«
cheinlichsten klingt die Vermuthung,
daß Großbritannien sich das Vor
kaufsrecht aus die portugiesische Bis
fitzung gesichert habe und nun Mittel
und Wege sucht, das Land in Ueber
einstirnmung mit dem Berliner Ber
trage aufzutbcsilen und die Grenxers
zu reaeln und seftzulegen. Dem Rai
fer ist es angeblich sehr darum zu
thun, den Handel zum Abschluß zu
bringen und damit öffentlich darzu
tbun, daß fein Kurs der rechte war,
der auf die Erhaltung der englischen
dschast hinaussteuerte. Den eng
ischen Minian soll es demgegentiber
Irrlicht darum zu thun set, den
laue-platt an die Oeffentlichleit
sein«-, nd der König von Poe
· stiicl M wohl des Usicheivth
Ws a satt a-.
MAY-u k- Ins-»am
» Ess- «s«s«"«’«s IIka
Lvndorh S. Ros.
Dort ohn s- Jacksoin der neue
amerikan sche Grsandte fiir Griechen
land, Numiniru und Serbien, wird
wahrscheinlich Washington besuchen,
bevor er sich auf seinen Posien in
Athen begiebt.
London, 5. Nov.
Die britischen Schuhhöndler erklä
ren, daß die amerikanische Schwein
suht fast ganz aufgehört habe. Auf der
Schuhe- und Leder - Aussiellung in
Jslington ··Z.1d aber fast alle Maschi
nen und Gekräthe zur Verbilligung der
Schuhsabritation amerikanischen Ur
sprunges.
Dublin, 5. Nov.
Wilhelm Redtnond wurde bei sei
nem Eintrefscn in Kingstown verhaf
tet und in dem Gefängniß zu Kilniains
hain untergcbracht. Der Grund zur
Verhafiung war eine Rede, welche Red
rnond vor einigen Monaten in Wer
ford gehalten hat und die fiir aufrei
zend gilt. Er war von dem Gerichte
der Rings Beneh« zu Stellung einer
Bürgschaft von 81000 für iünftiges
Wohlberhalten angewiesen worden. Er
weigerte sich dem Erkenntnis zu ent
sprechen und wurde daraufhin zu sechs
Monaten Gefängnisrstrafc verurtheilt
F r a n i r ei ch.
Paris, 5. Nov.
Das Duell zwischen dern Grasen de
Dion und Getault Richard von der
«Poliie Republiaue« hat stattgefun
den. Richard wurde am rechten Arme
verwundet.
Paris, 5. Nov.
Das Duell zwischen de Dion und
Richard fand urn 11 Uhr in Neuillsf
im Beisetn von 150 Zuschauern, Be
richterstattern und Photographen statt.
Sobald Richard leicht am rechten Un
terarm verwundet war, wurde dem
echi französischen Ehrenhandel m«
dem üblichen Klimbirn ein Ende ge
macht.
T ii r i e i.
Konstantinopeh ö. Nov.
Die sranzösische Regierung drohte,
daß sie die Rotirungen der türkischen
Anleihe von 1896 an der Pariser Bör
Io oinfiokbn lass-n msikhs moan ds
Pforte sich nicht zu der schriftlich-on
Aertennung verstehen sollte, die An
sprüche Lorandos und Tubinis aus
dem Ertrage der türkischen Schulden
konversron zu zahlen. Die Drohung
t den erwarteten Erfolg gehabt. Die
orderungen der beiden gehören zu j«
nen, derenwegen Frankreich eine Flotte
nach Mytilene sandte. Der Sultan
hatte angesichts dieser Kundgebung die
Zahlung aller damals geltend gemach
ten Forderungen zugesagt.
S ii d a s r i i a.
London, 5. Nov.
Die Civildienstbehörde hat eine
Schäiung veröffentlicht derzufolge
die Summe aus W,000,000 sestge
seht wird, welche bewilligt werden soll,
um der Transoaal- und der Orange
Niver-Kolonie über die gegenwärtigen
wirthschaftlichen Schwierigkeiten hin
wegzuhelfen. Von dieser Summe sol
len 815,000,000 Burghers und SM
000,000 britischen Nothleidenden über
wiesen und 815.000,000 in der Weise
ausgeliehen werden, wie es in den Be
dingungen des Friedengoertrages vor
gesehen worden ist.
A r a b i e n.
Rom, 5. Nov.
Aus der Stadt Midi an der arabi
schen LohelasKiiste (Yeme11) ist aus te
legraphischem Wege die Nachricht hier
hergelangt, saß sich die Behörden von
Midi verpflichtet haben, die dort ils:
Unwesen treibenden Seeräuber an
die italienische Regierung auszuliesern
und an die hinterhliebenen zweier im
Kampfe mit den Piraten getödteter
Mateoten csnc Schadloshaltung von
83000 zu zahlen. Jtalien hatte sich.
um dem Seeräuber-Wesen Einhalt zu
thun, veranlaßt gesehen, die Stadt
Midi, in dic- sieh Piraten des rother
Meeres geslüchtet hatten, durch Kano
nenbvote mit Bomben bewersen zu las -
sen.
V e n e z u e l a.
New York, 5. Nov.
Der hiesige venezolanische General
konsul erhielt nachstehende-it Rahel
stamm:
»Caracas, B. Nov.
Die Revolution ist durch einen ent
scheidenden Schlußsieg vollständig nie
dergetvorsen. Matos ist ein Flücht
ling.
Torres Gardena5,
Setretiir des Präsidenten
Caracas, 4. Nov.
Amtlich verkündet die Regierung,
daß sie vergangene Woche über die
Ausstandspartei einen entscheidenden
Sieg davongetragen hat. Regierungs
truppen warfen die Rebellen aus ihrer
letzten festen Stellung in Pipe, nahe
San Mateo, und sechs Meilen von La
Victoria entfernt Mendosa, Matos
Rolando, Creöpo, Terres und andere
Führer der Revolutionären haben
unter einander ganzlich die Verbin
dung verloren; die Armee der Aus
sit-indischen flüchtete am letzten Sonn
abend in größter Unordnung durch die
Stadt Villa de Cura. Niem, der Re
bellengeneral soll gefallen sein. Jn
Caraeaö wt «- dieser Sieg der Ord
nungjpartei in großartiger Weise ge
t; die Arttllerte schoß Salut,
rtoert wurde abgehrannt, stimmt
Kirchen-Flocken läuteten. Ue ve
lantsche stegierung erklärt die Re
ution in Besezuela alt beendet
M W, M der Friede tsieder
UMHQ
wa "- "««" «.«"" « es
K o l u in b i e n.
Panamch s sov.
daß der Conire - AdmiraLCasey
die Panarna - Eisenbahn - Gesellschaft
benachrichtigt hat« daß er dern Trans
vort von tolunrbischen Regteamgss
Truppen übn die Landen nnd in
Spezialng keine Schtv e seiten
entgegensetzen werde, hat in heftgen
Regierungstreisen überaus angenehm
berührt. Schon lagern längs der Ei
senbahnstrecki große Soldaten - Men
gen der Ordnungs - Partei. Der Ge
sundheitszustand unter- den Truppen
bessert sich zusehends.- Gegenwärtig
werden Untersuchungen angestellt, ob
sich der gesunkene Dampfer »Lautaro«'
(von der »South American Steamship
Company«) nicht wird heben lassen.
Die mit den Vorarbeiten beschäftigten
Taucher sind gewandte Leute und die
selben, welche srüher von den Behörden
der Ver. Staaten engagirt waren, um
nach der Schlacht von Maniia die
»Jsla de Luzon« und andere gesunkene
spanische Kanonenbvote zu bergen.
(Die »Lauiaro« ging am 20. Januar
aus den Grund, nachdem sie von dem
Kanonenborte der Revolutionären»Pa
dilla« start beschossen worden war.)
Colon, 4. Nov.
Aus dem Jsthmus hat sich die Ge
sammtlage nicht verändert; die Revo
lutionötruvven stehen immer noch im
Jnnern des Landes.
H a i t i.
Port au Prince, 5. Nov.
Eine Abtheilung von 1200 Fou
chardisten kehrten gestern von einem
Streiszuge, den sie gegen die Anhän
er Firmin«s unternommen hatte,
n die Hauptstadt zurück. Die Leute
geriethen mit den Civilbehörden in
Streit, und die Folge davon war eine
Schießerei. welche fast die ganze Nacht
andauerte. Sieben Menschen wurden
etiidtet und viele verwundet. Die
age der Dinge ist sehr ernst. Man
fürchtet den Äusbruch eines neuen
Bürgertrieges.
Port au Prince, 5. Nov.
Die Ruhestörungen wurden auch
am Tage f rtgesetzt Vor der Natio
rmssmrrs kam ei an einem Duft-Immers
stoße. Mehrere Leute tamen dabei zu
Schaden. Die Bevöltetun befindet sich
in großer Aufregung. Sie Fremden
verlangen Schutz. Man hofft, daß der
General Nord, der sich mit 10,0()«)
Mann auf dem Anmaksche befindet,
den Untuhen ein Ende machen wird.
K o e e a. ,
Söul, s. Rot-.
Tichop Young Sin ist zum Mini
ster des Aus-sättigen ernannt worden.
Er gilt als Russenfteund.
Japan
Yokohama, 5. Nov.
In dem neuen Staatshaushalts-«
Entwurf sind die Einnahmenfmit
8129,000,000 und die Ausgaben mit
8131,000,0c)0 angegeben.
Kanada
Montreal, 5. Nov.
Der Spezialinspettor dct amerika-«
nischen Einwanderungsbehötde, Mel-i
chorn, reist heute Abend von Vancou-.
ver ab, um zwischen jener Stadt undj
Montteal fünfzig Spezialinspettoken1,
anzustellen, welche dakg Eindringen un-:
etwiinschtet Einwanderer in das Ge-i
biet der Vereinigtm Staaten verhin-;
detn sollt-n. i
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i
Von dcnPhilippinen.
Manila, 5. Nov.
Um der aus Mangel an Reisftuchts
in mehreren Peooinzen deohenvenj
hungeesnoth vorzubeugen, hat die
Philippinen - Kommission umfassend-:
kmakumeln getroffen So mit-ei lio
heute die ertlectiiche Summe von zweit
Millionen rnexilanischen Dollars au,
um Reis aufzutaussn und nach den
darbendenBezirten zu senden, woselbst
das Nahrungsmittel zum Selbsttosten
preise abgegeben werden soll. Der
Gouverneur Taft wird dem Anlauf
und Vertrieb persönlich besondere Auf
merksamkeit widmen. Die Commiifwn
hat bereits große Mengen Reis erwor
ben und wird mit der Vertheilung so
fort begonnen werden.
Aus Veranlassung des Bundesprii
sidenten Roosevelt, welche es srernden
Schiffen fernerhin gigtattey Küsten
handel zu betreiben, ai die Philip
vinen-Conimisston einen Spezial-Er
laß veröffentlicht, der dem mit Reis
beladenen Dampser Si. Nicolas svon
China angrsZangU die Erlaubniß er
theilt, nachCamarineS zu steuern, dort
die Ladung zu löschen und neue Frucht
siir Manila aufzunehmen. Die Kü
stenhandel betreibenden Schiffahrt-'s
Gesellschaften haben es in einer an die
Commission gerichteten Eingabe in
Abrede ,estelli, daß sie sich zu einer
preisirei enden Combinaiion vereiniat
haben. Es sind bereits Schritte ge
than, um die Kiifienstriche den Han
delsfchisien aller Nationen zu öffnen.
Schiffönachrichten.
Angekornment
«Southtvart« von New York.
Plymouth, 4. Nov.
Pennsylvania von New York.
Glasgow, 4. Nov.
Furnessia von New York.
London, 4. Nov.
Minnehaha von New York.
New York, 4. Nov.
Bremen von Bremem Booic von
Itvervoob Kensington von Anmer
penz veria von Genua.
fietterdany 4. Ross
Der taiserlich russische Oberfi Fried
rich Retndardt, welcher von 1790 bis
1792 an Student ver Theologie tu
a lebte. da er ein geborener Thit
ger war, machte in dieser seit auch
die Bekanntschaft des damals ran« diefer
Universität als außerordentlicher Pro
fessor angestellten Dichters, und bat
uns in seinen Meinoiren viel nieres
santes darüber mitgetheilt. - ie Be
lanntschaft wurde auf eigenibiintliche
Weise herbeigeführt Reinhardt machte
am Nachmittage eines schönen warmen
Maitages des Jahres 1790 einen Aus
flu nach dem zwei Meilen von Jena
entfernten Kabla. Auf dem Rückwege
wurde er von Professor Schiller ein e
bolt, der von Rudolstadt lam. Dieser
trug eine ileine Reisetasche mit Wäsche
und Büchern über die Schulter gehängt
und schtvitzte gehörig unter dieser unge
wohnten Bürde. Er redete ten ihm von
Ansehen bekannten Studenten in sei
nem breitenschwäbischenDialelt sogleich
freundlich an, fragte, wo er ewesen sei,
und bald wanderten Pro essor und
Student, nachdem leßterer dem verehr
ten Lehrer die schwere Tasche abgenom
men, einträchtig nebeneinander, wobei
Reinhardt Schiller manches von seiner
thüringischen Heimatb und seinen Stu
dien erzählte, was diesen sehr zu inte
ressiren schien. Inzwischen war ein
starkes Gewitter herausgezogen, und
der Donner rollte mächtig über den
,Häuptern der beiden Wanderer. Sie
f flüchteten sich vor dem nicht lange dar
s auf losbrechenden Unwetter in eine in
» der Nähe befindliche Hütte eines Vogel
T herbes. Ein tvoltenbruchartiger Regen
« stürzte so gewaltig hernieder, daß bald
alle Wege und Stege überschwemmt
wurden, und ein ileiner Bach schnell
über seine Ufer trat. Vor dem Krachen
des Donners zitterte die Erde, und ein
Blitzstrahl fuhr flammend in eine tautn
fünfzig Schritte von der Hütte ent
fernte Eiche.
. S mer befand sich oki diesem trus
ruhr er Elemente in einer eigentbüw
lich err ten Stimmung, freute sich über
das Ro en des Donners, ja detlamirte
sogar ab und zu Verse. Als das Ge
witter seine ärgste Wuth ausgetobi
hatte, der noch fortdauernde Regen aber
zu lullgrtrmpuuen m »upuuczrvuug,
und die beiden Wanderer inzwischen
hungrig geworden waren,opserte Schil
ler ein gebratenes huhm welches er
site feine junge- Frau mitbringen wollte.
Er war in der heitersten Laune und
fand das kleine Abenteuer köstlich.
Als man bis gegen zehn Uhr Abends
vergebens auf das Aufhören des Regen
wetters gewartet hatte, wurde endlich
der Weitermarsch angetreten, der so be
schwerlich wie nur möglich war. Es
war so dunkel, daß man kaum die hand
vor den Augen sehen konnte, und die
Wege waren äußerst schlüpfrig. Ein
mal mußten unsere Wanderer über
einen ausgetretenen Wiesenbach bis über
die Kniee durch das Wasser waten, wo
bei Schiller wiederholt ausglitt und der
Länge nach in’s Wasser fiel. Nun saß
ten sich Beide gegenseitig unter, und
dies war ein Glück; denn als sie an dag
Ufer der Saale gekommen waren, glitt
Schiller wiederum aus und wäre ohne
weifel in die Strömung des ange
chtoollenen Flusses gerathen, hätte ihn
nicht der junge, kräftige Student, der
ihn am Arme hielt, vor dem Sturze
bewahrt. Trotz dieser vielen Beschwer
den und Gefahren verloren sie keinen
Augenblick den Humor. Reinhardt
sang aus voller Kehle Studentenlieder,
und Schiller stimmte lachend mit ein.
Als sie endlich nach Mitternacht doll
ftändig durchnäfzt und beschmutzt in
ges-Ia anlangten, blieb Reinhardt aus
chillers Einladung die Nacht in dessen
aussrau versah auch ihn mit trockenen
leidern, und man saß bis zum Mor
en bei einer Punschbowle in der heiter
ten Stimmung beisammen. Besonders
war Schiller in einer übermüthigen
Laune und erzählte seiner Lotte die Be
gegnisse der Wanderung mit vielem
umor, wobei er es an poetischen Aus
chmiickungen nicht fehlen ließ und
selbst einen Räuberansall mit hinein
lechten wollte. Reinhardt war fortan
ein häufiger und gern gesehener Gast
im Schiller’schen hause.
crisineller Vorschlag. Jm Jahre
1788 machte eine schriststellernde Ber
liner Hausfrau in der »Bei-liner Mo
natsschrist« einen originellen Vor
schlag, indem sie verlangte, daß in einer
»weiblichen Voltsversammlung« über
eine »förmliche Kleiderordnung für das
weibliche Gesinde« Beschluß gefaßt
werden sollte. »Die Tracht des weib
lichen Gesindes solle weder auszeich
nend noch entstellend sein. Einfach,
reinlich, von dauerhaftem Zeuge und
vortheilhaftem Schnitte müßte sie sein.
Denn warum sollte das Mädchen nicht
ebenso gut eitel sein« als das Fräulein
mit fliegendem Gewande und «ede an- i
dere Tochter Evas? Aber me sollte «
das Dienstmädchen in Seide rauschen, .
nie müßte ein atlassener Pelz um ihre
Schultern knistern, iein Florpuß dürfte
sich um ihre Brust blühen, keine Süde
rei dürfte auf Mütze und Schuhen «
prangen. Wollene Zeugej Kattune,
höchstens Halbseide zum Brautileide
würde ich ihnen gestatten, Schnitt und
orm hinge indeß, jedoch unter gewis
en Einschränkungen von ihnen selbst
ab. Denn wo gibt es unter ders
WYFMMVMW« ichs »Tai-w w
org ge n geri»
«bei« deß lam weder die »mit
Bo ist-ersme« die
dn fürdas weibl Oe- «
In sta- -
MO· OF- »· «4:—,M, » v
gausr. Die sorgsame und freundliche
)
IOOOOOOOIOOO ti-?--·. OOOOOOOOOOOOOOO
IOOOIIOOOOOO IOOOOOIOIOOIOOO
50c Speziale 50c
Im Preis populårc Kleidcrftoffr.
Denkt nicht etwa, daß irgendwelche derselben nur
ODOCOOI
kurze Enden oder Nester find, alles frische, funkel
nagelnene Stoffe. Diese Waaren find zur Anslage
ganz vorne am öftlichen Eingang. Wir zeigen alles
mögliche, aber da find vielleicht tun andere Stücke
welche wir, falls Jlir Euch dafiir interessiren solltet,
Euch niit dein größten Vergnügen zeigen. Die Far
beanfaininenftellnng der hier befchriebenen Stoffe ist
gntx nnr finden wir ec- ratlifain, daf; inan fo bald wie
möglich feine Auswahl trifft· Sie werden fchnell
gehen, da sie jetzt gerade in Nachfrage stehen.
IOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOIOOOOIOOIOOOIOOOOIOOIOOOOIIIIM
-........O..OOOOOOOOOOOOOOOOOOOOIOOOOOOOOOOOOOOOOOVOOOO
50k Spezialc 50c
Wer-the vie zu its-c vie Yakd
bis-Höll isann-m Nrskh
tuxöll szotchVtmksj sieht guse
Auswahl )
JNdiL Chultlmc Zutun-ja
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Werthe bis zu Mir die Yarv
—
JsukölL Ladceg’ Noth.
40zöll. StotIn:Setge.
snnölL Wool Mi1·tut«e.
tmzüll Itamketghaak Zibeline, in al
ler Farben.
:sszöll. ganz-vollem Suitingg.
3053311. ganzwollene Haus«-M
WOCOOOOOOOMOOOOOOOMOOOOC
Ein lehreeiehes Vueh fue nut 50 Cents
Ja kurzer Zeit über vteimufenv verkauft.
chtzehn Jahre
ein gelähm
ter Mann.
Unter diesem Titel
schildert Derr W.
T. K r a u s e von
Hampton, Nebr.,
dessen Bild wir ne
benstehendzum21b
oruck bringen« in
rührender W e i se
seine Erlebnisse und
Leiden, sowie seine
rahlreichen Versu
che durch Hülfe ver
schiedener Aertte
den Gebrauch sei
ner Gliedmaßen
nnetser zu erlangen.
tsr beschreibt darin
die Reise nach Hot
Zoringg, Ark»
nach Denoer zu
dem Wunderdoktor
Schlatter, Omaha
usw. Hrn. Krau
ie’g Buch enthält
viele werthvolle
Lehren, sür Alt u.
Jung, den Glück
lichen wie Unglück
lichen. Das Lesen
dieses werthvollen
Buches wird Jedem
von Nuhen sein.
Wer noch keins von
XI
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ven Büchern besitzt,
der schick- Jn- qn Heu-s M. T Nishi-, Hmnmmk Nein-» und es wird ihm frei
p» Pkm zuges.««.» kommt Tag Naiv ist Ferse-nimm W empfehle-L (Zu bezie
hen m set-sicher ode inglsscher Spruch- )
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—- Fkonkunenk ist völltq ousqescblohl
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Ouantitötkn zu ullmuediigstm Preisen;
gekauft ustsv und habet auch die Iman
poukuftsn He niednqnm sinks» Macht ;
Eine Winkänse beqhutb bsi Landmann-IT
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