--. ;·s.s.s.s·s.s.s.-.s.s..- »A- - - — « -----v-’i--r-I-i-cj - -F--«v-I-f- -V-« Pension Malepartu5. sin- gaus verrückt- Gefchichte von Entemiä Von sdcekskelds Ballestretm L --’-- - Es i- »Ich -- . :.-.-.s.w--:M.VMCMSKMTFDISYAI CZ. FortsetzungJ JtamnX erwiderte der Aslessor visit-aussch, das kirschrotbe Gesicht seines Wirthes betrachtend. .Schniefte xt einen guten Magen nnd vertriiqt tiefeitoichse. wen-VI fein awß.« .Jch hoffe, er verträgt auch gewöhn liche Wichse,« schlug der Maer nor. -Wenn Sie ihn z. B. fest nach dem brie der That führten. ihm die Mor tadella geisten nnd ihm dabei seit das Leder aus lopssteu, so wär-de das mei ner umnaßgeblichen Meinung nach von andendlichem Werthe für die Mitwelt tn.« «Wo denken Sie hin? wehrte det Asiessor ab. »Gehst-esse kriegt nur Wichse, wenn er sich mal an meinen Pfeifen vergreift. Macht dem Kerl nämlich diebischen Spaß, vie Röhren In zertnackenk «Man sosks nicht fiir möglich bal ten —« »Ja, ’s ist ein intelligenter Kerl. Also, obs ihm bekommt, darüber brauchen Sie sich keinen Kummer kt machen, lieber herr Major, und da miks nicht wieder passirt, da sehen Sie man abends immer hübsch selbst nach, ob die Speiselamtner geschlossen ist, denn aus die Leute ist doch lein Verlaß. Na, juten Marien, ich mach’ ewkae vorm Frühstück ’ne tleene Pest-ne na .« Der Assessor sprach’s und ging, den Maine in einem unbeschreiblichen mo ralischen Zustande zurücklassend, in welchem die sittliche Entrüftnng mit dein erlittenen eVrlnsie sich die Wage hielt, denn wenn der Mensch ein-»Un ternehmers mal auf den Erwerb gestellt hat, dann sollen auch der Verlust von wei Pfund Butter, einer Schüssel abm, eines Bratenrestes und einer sechspfiindigen Mortadellwnrft bei-ti mierend ins Gewicht. Dem Assessor sffs Incfssncfnvnnec unekfsßpnb wandte sich der Masor zurück nach sei nem Bureau, begrüßt von Herrn Bach leitner, der in einem der tiefen Korb fessel saß und dort Zeuge dieser Ecene gewesen sein mußte. »Was will denn der Kerl hier«-« chimpste der Herr von Malepartus in eh hinein. ,Ueberall trifft man aus den nnsynrpathifchen Menschen mit seinem snffifanten Gesichte und seinen SülztatenP Woraus man sieht, daß die Ereig nisse den Major schon ungerecht ge macht hatten, denn here Bachleitner konnte erstens nichts für sein Gesicht und noch weniger für seine til-erweichen Hände, auch hattee r doch zweiffellos das Recht zu sitem wo er saß, da die Halle kein Privatraum mar. Jn die xem angelangt, hielt der Major mit einen Gefühlen nicht mehr zurück und nur mit Mühe gelang es Frau Thussi. ihren erregten Gebieter zum Genuß seines FrMäckö mit darausfolgender Pfeife zu en. Kaum aber hatte er farti dieser paar beruhigende «ge gethan, als sichcs schon wieder in II Bureau regte und nachcem er sit einigen unschrneichelhaften dringen von seiner aualmen den reundin getrennt und sich in das Ges «ftsz«nnrner be den hatte, fand er dort Frau von ofchelwitz vor. «Gnüdiae Frau wünschen zu räu menf« fuhr es ihm im ersten Schrecken heraus, denn der Rücken that ihm von der ITsirigen Uebung noch weh. « tn lieber, guter Herr Major, es wird mir wirklich entsenlich schwer, Sie wieder zu inlornmodiren,« sagte sie mit gewohnter LiebenswürdigteiL »Es ist alles so reizend bei Jhnen und Sie Haben uns gestern»fo aufopfernd --L-Is-.- «-- h--- L L-- O-Q-L gcqlltscll "- lkctu, Auutuw, »Es ,0xe.,«u würde das selber thun — uns Excel lenz und Dom sind auch in der That so entzückt von Jhren Zimmernl Nur bei mir, theuerster Herr Major, müs sen wir eine kleine Umänoserung vor nehmen, das heißt nur mein Bett und der Kleiderschrant sollen ihre Plätze wechseln, nichts weiter!« »Bi: Befehl,« hauchte Der Maer re signirt, denn der Kleiderschrant und die schweren Sprungseoermattatzen hatten ihm gestern sast oie Muskeln zerrissen. »Sei-en Sie, lieber Herr Majot,« fuhr Frau von Moschelwiß, die etwas iibernächii aussah, fort. »Mein Bett steht seit gerade vor der Verbin dungsthüx zu dein Nebenzirnmer und aus demselben Fleck in diesem steht pag Bett des Werk Dnßbetg, und die ser here schnarcht so entsetzlich, daß ich die ganze Nacht kein Auge zumachen konnte. Sie ahnen nicht, wie fürch terlich er schnarcht und in einem Zuge, alt giilte es seine Existenz. Und Dazu liegt der bund vor seiner Thiir und schmacht auch so laut wie ein Mensch, und wenn er nicht schnarcht, dann statt et Sch. wobei vie hundemarte an inetn Ist-and höchst satal tlirrt nnd klin« , während er mit dem Ell .«iogn seit-et Psote ais den Bot-en Wi. Wenn mai nspsn vielleicht mein - M on die andere M riiette und den Kleider-schmal gegen , die Tbür Hei-NOT WI- s pe» » m- , « «· mit - , : " loer einzsreilkeu,"« dann ; its-I- - Wiss-- Q- weh-» « HW It ssen sur an ei anfan .«.s·-6IM der Wisse oeßgnirx indem er sich seinen Riesen rieb. »Das I Umstesen muß natürlich auch gesche hen, aber ich werde die Rifche der Ber bindunastbiir mit ern paar dicken I Strodsäclen ausstopfem M wird ) schon den Schall besser dämpft-n Und den bund muß der Assessor nun nachts in eine Bodentarnrner sperren, da tann Ie: sich nahm« so aiet er win, var heißt der hund.« , »Ich danke Ihnen tausendmal mein t«eurer Herr Maior — Sie sind schon die Liebenswjirdiateit in Person,« be dankte si Frau von Moschelrviß ge rührt uns der Major ordnet-: die Unr stellung der Möbel bei dem glücklicher weise anwesenden O:to an, beaufsich tigte selbst die schalldärnpfende Aus fülluna der Thürnische und verbannte das Bett des Assessors von seiner vis deriaen, des Nachbarn Schlaf bedro henden Stellung in eine ferne Ecke, ohne bei dem Jndatrer anzufragen, dem dir Sache Ihrigen-S auch weiter nicht auffiel. Nur von Schniefles Verbannung in die Bodentarnrner wollte er anfan s nichts wissen, doch gelang-es dem ajor nach einstiindiger Ueberredung, seinen Vorschlag durch zusetzm und taurn war das geschehen und Zwar unter tosender Klar-inbe gfleitrrng, da Jadtoiga Jarzanowsta, ohne weiterhin von Abreise zu spre chen, von neun Uhr ab vor dern Blüth ner saß und Finaeriibnngen spielte, als auch eine Droschte verfuhr und eine etwas ruppia aussehende ältere Dame brachte, deren Gepiicl in einer Unzahl von Windeln Schachteln, Taschen und Rollen bestand, in welcher Gestalt sie es als Handaepöck über, auf und unter dem Siß befördert hatte —- eine ebenso»bllli·ae und praktische als neiIoentödtende Methode. Mit den Worten: nHier bin ich — Friiulein von Mardifs!« fiel sie der berbeiaeeilten Frau Fuchs urn dens Hals und schluchzte dann: »Ich bin ; so ausjeregt, theure Frau. meine Ner- ; ven sinid in einem entsehlichen Zu-. stande! Wenn ich sagen sollte, wie niir ist, ich könnte es tanm beschrei ben!" .Nu» ja, vie weit- sneise — wenn ! Sie etwas geruht haben werden, wird . es schon besser werden,« tröstete Frau Thussi. sich aus der Umarmung be freiend. »Nein, ich verwinde es unter Tagen oder Wochen nicht,« fuhr Fräulein von Mardiss fort. .Denlen Sie sich, daß unterwegs eine Dame —- ich bin natürlich Damenrrmpe jesahren, fahre nie anders —- daß also unterwegs eine Dame ihrrtn dreijährigen, drei-jäh ri—«aeni Bahn eine Knohlauchwurst zu essen und Bier zu trinken jejeben hat. Jch habe diesen Mordversuch natürlich nicht mit ansehen können, ich habe der Frau das Thörichte und Verwersliche ihres Thuns vorjehalten, ich habe iedroht, sie beim Staatsan walt anzuzeigen, ich habe jesleht, je beten, jetoeint und hin aus die Kniee vor deni Scheusal von einer Mutter jesallen —- umsonstt Erst hat sie je lacht, dann ist sie grob jeworden nnd dann hat sie dem armen Wurm noch eine Knoblauchwurst jeieben, — nein, gis-kann und werde das nicht verwin n. ,,«Schlasen Sie’s aus, gnädiges Fräulein,« schlug der Mast-r vor, der mit gesalteten händen und hilflose-n Gesichte dabei stand. «Schlasen! Kann man schlafen rnit dein Bilde des unschuldigen Kindes vor Augen« das von seiner leiblichen Mutter durch eine so unrationelle Nahruna veriiftei wir-M« tvehklaate gen trocknend, suhr aber irn selben Athern fort: »Und, theurer Herr Ma jor, da hab’ ich in der Allee, die zu Jhreni Hause führt, etwas jesehen, was mir das Herz abdgriirktl Denken Sie, Bäume mit Schößlingen an der Wurzel! Thun Sie mir doch den ein zigen Gefallen, nehmen Sie ein starkes Messer und jehen Sie gleich —- bitte, bitte, gleich und schneiden Sie diese Schößlinge ah! Jch kann nicht sehen, wenn Pflanzen so vernachlässigt wer den. Bitte, bitte, sehen Sie gleich und schneiden Sie die Schößlinge —- ich habe siebzehn Bäume damit gezählt, es ist also eine kleine Arbeit von einer Stunde etwa —« Dem Major begann es zu grausen. » »Mein gnädiges Fräulein,« ries er imit erhabenen bit-wem »diese Bäume J gehören nicht mir, sie sind landesherr l lichei Eigenthum —« J »Nun dann erwerben Sie sich das JVerdienst uin den Landesherrn nnd stetten Sie seine BäumeI bettelte TFriiulein von Mardiss mit schiesem Mpr und süßem Lächeln. ) ,,Bedanre sehr,« erwiderte der Ma bjoh «dazu bedarf es einer Besugniß, Fräulein von Mardiss. sich die Au l l xtiinsfti wird es als Oamnsrevel be ra l« »O, dann kommen Sie doch gleich unt diese Befugniß ein, bitte, ttte bittettt« . Its-n aber wurde der Wajor wild. »Sosort« M er unt eindrucks volle- . »Ich lese nich sosort get-, die sing-he zu —- seine iterlanktnürdas. Its-ist« s« an weäe ich gieich um die Befugnis bit ten, amtlichen Bäumen des landes lchen Forttes die Schilszlinge ab chaeiden zu dürfen. Jst ja ’ne Klei nigteit von viersebn —- achtzehn Quadrattilonietern.« «Ach, bitte, ja, tbnen Sie das,« sagte Fräulein von Mardifs etwas unsicher. denn es dämmerte ihr, als ob der Major die Sache anders ge meint haben könnte; Frau Tbnssi. der es aber gar nicht dunkel war, er eisf den nenen Gast am Arm und bete ihn mit sanster Gewalt nach oben. Auf der halben Trepe aber ging es wieder los. Eber meine beste Frau Majorin,« sing sie an, »wir können Sie Lotos läufer fur die Treppen nnd Jänge ver wendenk Denken Sie doch bloß, wie tbener die sind und welche Stanbsän-· ger obendrein! Wissen Sie, was ich dazu verwende? Jch schneide jedes Schnipschen von Woll- und Baum-. wollglnmpen in zwei fingerbreite «Streifen. näbe sie aneinander und lasse vom Weber Läufer davon weben. Da kommt das laufende Meter auf fünfzig Pfennig und sieht so hübsch· . und originell ans —« »Ich kenne das,« sagte Frau Tbussi Jfreundlich »elegant sehen die Länfer jnicht aus, doch das Passirt noch iiir sein Privatbaus. In einer Pension J kann man das roth aber kaum ver wenden!« I Aber natürlich kann man das,« Jereiserte sich Fräulein von Mardiss. »Diese Kokosläuser sind noch janz i neu, die müssen Sie dem Lieferanten swiederjeben und wir machen indes; jdie selbstjetvebten Jch helfe Jhnen die Lumpen schneiden und zusammen niiben —- wir können Nachmittag ,gleich damit ansan en! Denken Sie Edoch bloß, die Er parnißi Bis die jLiiufer fertig sind, behelfen wir uns ;ohne, aber die Kokosteppiche lassen Sie nur gleich abnehmen, gleich, bitte, bitte! Soll ich dabei kpelfen?«' Frau Thussi dankte ihrem Schö pfer, als es ibr endlich gelungen war. den neuen Gast in dem Zimmer zu deponiren, nachdem sie mit aller Ent schiedenbeit, deren sie fähig war, er klärt batte, daß die Kotoöläuier blie ben, wo sie waren. Etwas-angegrif - -..— ... - .—t«-.!.. I scll UUU Clu qucscll Aulis-sc ILIUZUII sie dann wieder unten in der Halle. wo ihr Gatte stand und, mit seinen Gedanken bei unerledigten und noth wendiqen Korrespondenzen einer al ten Geschichte zuhören mußte, smit der ibn Excellenz von Wieland rega lirte, immer unter den rastlosen Klängen von dein Klavier, das Fad roiga Jaczanorosla meisterlich, aber angreisend siir den hörer mit Uebun qen bearbeitete. Die alte Geschichte nahm übrigens ein jähes Ende, da Frau von Wie land ihren Gatten zu einer Morgen protnenade holte und die Sache damit turz abschnitt. Der Major dankte eben seinem Schöpfer siir die gnädige Erlösung von dieser Geschichte, die er längst lannte und schloß die Glasthiir hinter Jhren Excellenzm als er, sich unnvendend, Fräulein von sfmardiss die Treppe herabstiirrnen ah. »Ach, ich habe eine so große, große Bitte,« rief sie schon von weitem. »Nicht wahr, Sie haben die Güte an zuordnen, daß ntan rnir in meinem Zimmer statt der Tiillvitragen solche von Musselin, undurchsichtigern Mus selin anmacht. Aber bitte, gleichk« .Ja, die Tüllvitragen sind doch aber sehr hübsch« meinte der-Majo: hilf-» los. »Wenigstens sagt es meine Frau —« »Ja, aber sie sind durchsichtig, — durchsichtig,« erregte sich Fräulein von Mardiss mehr und mehr. »Ist das nicht angenehm?« Ach Gott —- ich tann Ihnen das nicht so auseinanderseten,« war ndie h--kI-·-«-Ä- I-L---L Es-- O--. Aste-justus uns-»Uns, »os,ftk syst-u M- P mahlin würde mich besser verstehen-« »Na, so schlimm wird es ja nicht sein, was sollte es denn mit Tüllviira gen aus sich haben, was ich alier Kerl und Eheiriippel nicht hören iönnie2'« »Ja aber, die Viiragen sind doch durchsichtig —- versiehen Sie denn noch nicht? Nein? Ach, ich rnuß mich doch waschen nach der langen Reise und da ist eö mir peinlich, daß die Vitragen durchsichtig sind —« »Aha!« Dem Major sing an, ein Licht auszugehen »Nun, da waschen Sie sich nur ungenirt, mein gnädiges Fräulein, denn Sie haben ja kein Visavii —« »Doch, iiebsier herr Major, die hohen Bäume —« »Na, aus den Bäumen sitzt doch niemand!« »Ja« aber es könnte jemand hinaus steigen während —- o, Sie verstehen mich schon —- nnd wenn ich undurch sichtiqe Nullviiragen hätte, so wäre ich darüber doch ganz beruhigt — Der Major hob beide Arme gen Dir-meet und schlug dann die hönde inallend zusammen. »Na da schlag« Beeizebub den Dieer iodi,« rief er. Aber Sie da ben Wiss eFchbin jeßi so weit daß ich umich rächchi ein-mai wun der-n würde, wenn meine Gäste drau ßen aus die birnraelhahen Bäume klei ierien, so alt kleine, Wiimachende vorm Mittage en. Vorkom men ums es sech, sonst könnte ja ein Mensch auf so was gar nicht com men! Ra, ein weilen gehe- Sie man mä oben n waschen Sie sich ia Sulenrube — ich werde inbe unten, auspaisen, daß niemand aus d Sitz-k me steigt und Ihm zusteht!« »Dante, danke vielmals — und Sie selbst —« »Nein. ich selbst steige such nicht hinaus. bestimmt nichts gappfte der Maler mit vor Rernositsit fast über schnappender Stimme, und mit der Versicherunn, das sie es also, aus paroie ckhonneur ihres Wirthes wa gen wurde, entfernte sich Fräulein von Mardiss. Der Maine trocknete sich den Schweiß von der Stirn und brach in ein nervsses, trocknes, hölzernes La chen aus als Substitut siir den unter drückten Wust-ausbrach der ihm die Kehle suschaiiirte und siehe da! Das Lachen fand ein Echo. ein meckerndes. satanisches Echo und es lam aus dem tiesen. bequemen Korbsessel neben dem Kamin rechts Jtnd sein Urheber war Herr Bachleitner, dessen enorme Nase wie ein sognderbares Gewächs über den grünlackirten Rand des Möbels herübersah. »Ultige Wurzel, diese Dame,« nickt-e die Nase vertraulich. Dem Major schwamm es vor den Augen — er wußte nicht, was mit ihm vorging, in einer solchen Gemüthsversassung be fand er sich. War der Kerl, dieser sus sisante Bachleitner schon wieder da? »Es ist so schönes Wetter, weshalb neben Sie nicht spazieren?« brachte er mühsam hervor. »Ich bin lein großer Spaziergän ger, ich frye lieber hübsch ruhig in ei nem bequemen Sessel und sehe, was um mich dorgelzt,« erwiderte herr Bachleitner behaglich. »Es ist sehr amiifant hier.'· »Zum Teusel ist —« wollte der Major eben herausplatzem als Fräu lein von Mardiss wieder aus der Bild sliiche erschien. «Verzeihen Sie,« ries sie, »aber ich lStabe etwas janz vetjessenl Würden Sie die jrosze, jrosze Freundlichleit ba ben, mir etwas Watte zu jeden? Ich habe meine leider zu Hause verje en und brauche welche, um die Schlüssel löcher der Verbindungs- und Entree thiiren zuzustopsen, damit mir nie mand zusteht, wenn ich Toilrtte mache —« Qui-n Glis-l erschien Frau Tlmssi in diesein kritischen Augenblicke in der Halle —- der Major konnte also noch rechtzeitig vor der Explosion seiner Gefühle ins Bureau verschwinden und Fräulein von Mardiff entfernte sich nach fünf Minuten endgültig mit ei nem Pfunde Watte im Arme. Erschöpft warf der Herr von Male vartus sich ans das Sofa —- seit er nrn H? Uhr früh auf estanden. hatte er noch keine ruhige inute gehabt. Und eine solche winkte ihni auch jetzt noch nicht, denn es war inzwischen Mittag geworden und die erste Glocke mußte gleich läuten. Richtig, da bimrnelte sie schon ohrenzerreißend duoch das Haus. Seufzend erhob sich der Major wieder, um seiner Pflicht, den Wein heraus zugeben, nachzukommen nnd dann fand er während der Tafel wenigstens eine verhältnismäßige Ruhe und labte seine Seele im voraus an dem Genuß der halben Stunde Schlafes, den er sich heut’ nach Tisch unter allen Um ständen genehmigen wollte. Aber es stand anders geschrieben im Buches seines Schicksals Denn, als nach Tische die Gesellschaft noch beim Dessert saß, d. h. bei den Schalen der Aepfel und Orangen, die das Dessert gebildet- und das übliche Schwähchen machte, da fuhr ein Wa gen vor und Otto winkte seine herr schaft heraus. Da ein neuer Gast immer ein in teressantes Ereigniß für Pensionigäste in abgelegenen Orten ist, so folgte die angenehm gesättigte Tischgesellschaft alsbald ihren Wirthen in die halle und gruppirte sich anmuthig theils da, theils in der Veranda, den beeren an Isido- zblbu den Not-wand sitt Ci gatre gebend, während die Damen mit halma, Domino und Mühle tän delnd Augen und Ohren offen hietten zur Aufnahme des Eindruets der Neu antommenden. Jn diesem Falle war es eine — na, fagen wir nur ruhig eine Dame, die in der Drofchte fafz und von da aus mit den Wirthen von Malepartus ver handelte. Welches Alter sie hatte, war positiv auch nicht annähernd anzuge ben —- vermuthlich wünschte sie durch die fingerdicken Auflagen von Puder und Schminte auf ihrem Angesichte für jung zu gelten, wofür auch das Haar sprach, das zu einem ftumpfen Orangegelh durch scharfe Mittel ge zwungen in einer Friiur a la Judo naife etwas wild ihren Kopf um traufte und dazu einen tnallroth auf gepuhten but von fabelhaftem Umfan e trug. Jhre mächtig zusammenge chniirte Figur hüllte ein theegriinei Tuchtoftiim mit gelber Stickerei vom neuesten Schnitt ein, aber das Jackett war fleetig, der Saum des natürlich fchieppenden Rotte- arg befchmuht und ihre Glacehandfchuhe waren an Mit tel- und Zei finger ahgenu t und zer rissen. Au der fraiserofa upon von raufchendem Seidenftoff, den sie durch hochheben ihres Kleides geflissentlich zeigte, war gar nicht mehr faul-en « sondern, nach dem hertihinten Muster, oben hui und unt-en pfui. Der Drofchte : folgte ein kleiner Rollwagen mit dem Gepiick der Dame: Drei Riefentoffey sieben Hutfchachtetn und eine eiehene; Kiste Don 1 bei BD Meter im Gepiert » mit Mefsiugbefchiaaem zwei Vorhän- ! qefchirssuu ais-v reden-es pupipar-at di Oe « , das befide Zniunst VIII-r Dringt-Je aus knei: spann; war des Zubörens in gewissem Sinne werth. Gent-sung May Jm russischen Centralasim Wo der Zar durch Knute und Absa tenfaust die ehrrschaft siilfrt. Dem König von England sind mehr Mahatnmedaner untertban, als dem Graßsultan, und auch der Zar gebietet iiber viele Millionen Mosk miten. Mit diesem «Gebieten« ist es aber so eine Sache, denn das bunte Völkergemisch, das die ungeheuren Oasen der zentral-asiatischen Wüste bevölkert und in allerlei Rassenadstu fungen seine ursprünglichen irani schen, türtischen, mongolischen und semitischen Merkmale erst allmählich bei dem reineren Typus des Perser-s und des Afgbanen abmildert, ist in Sammelsurium wilder und verwit derter Stämme, die seit Jahrtausen den unter sich Kämpfe aller gegen alle geführt haben, sich nur selten zur Ab wehr eines großen, gemeinsamen Feindes zusammensaitcen und nach einander griechiicher, chinesischen mangolischer, usbetisch:r und tür tisch-arabischer Herrschaft unterstans den, bis dann der Kosat kam Heute ist Centralasien nominell russisch, Persien wird es auch batd sein, und an dem immer noch uner schiitterlich bartniictigen Afgbaniitan vorsichtig vorbeigehend, sendet Nuß land ruhig und planmäßig die ersten feinen Wurzeln seiner Kraft nach Kaschgar. Tibet und der chinesischen Mangolei aus. Seitdem die russi sche herrschaft in Centralasien ton solidirt ist« haben die Namadendölter, die bis dahin eigentlich nichts weiter waren als unvergleichlich dreiste Räu berbarben, ihren süßen, alten Lebens gewohnheiten zu entsagen gelernt — im wesentlichen dant der »schlagen den« Beweisführung der Laute. Selbst bei den berüchtigtsten aus der ganzen Gesellschaft, den Telle turtmenen, ist der europiiische Rei sende heute seines Lebens und Eigen thums absolut sicher, und auch die stereotypen tleinen Diebereien, an die m-- IA Is-; h-- Osxmsnssvn Eins-HO- i vq »so »I- - -»---, «,s--.s-., ...... .. . » H. . nnd insbesondere bei der angenehmen und Malta nach Tnnis und der nord wandert, gewöhnt hat. iommen bei den Ieiieiurkmenen nicht vor. Man iiinnie diesen Erfolg der ruffifchen Verwaltung in Centralasien vielleicht als eine aelungene Hebung des mora lifchen Bewußtseins betrachten, und vermuthlich ifi hiervon in offiziellen Regierungsberichien diel zu lesen; in Wirklichkeit aber ift es nichts weniger als Donorigkeii, was den Lebenswan del der inneeasiatifchen Stämme alfo »aeläutert hat, sondern einfach die lFurcht vor der Knutr. Man iann inichi sagen, daß der Sacke, der Kir saife, der Turkmene. und wie sie alle s heißen mögen, die russifche Herrschaft »mit patrioiifchem Grimm ertragen: ’ dazu sind sie alle zu gottergeben, denl faul und indifferent, aber ein begei ;fierter Russe wird er ebensowenig je jrnals werden, aus dem einfachen ; Grund, weil er als Moslem den Rus ern im Innern gering schätzt und sich züber den »Ungläubigen« hoch erhaben j fühlt. e ; ch iann das Verhältnis der beiden iRa en, Der unterworfenen und der jherrfchendem zu einander,·fowie ihre j»geifiigen« Wechselbeziehungen nicht l besser illufiriren, als durch die Erzäh )lung zweier Episoden, die sich wäh ’rend meines mehrjährigen Aufent halts in Samarland, Bochara und Taschlent ereignet haben. Jn Tasch ient waren die Sarten mit dem raffi fchen Chef ihrer Siadiderwaltung chronifch unzufrieden. Beschwerden halfen nichts, und fo holte eine Rotte Mi vergnügter eines hellen Tags den Re- on mi- soinsm bat-i nnd fis-Inn Bande, die von Spanien, Sizilien» afrilanifchen Miste überhaupt aus-i i ( sihn braun und blau. Die Sache ge jhiirte natürlich unter den Aufruhr-pa ragraphen, und wenn nicht einige der iständige Sarten den Beamten, der ; schon dreiviertel todt war, befreit hät » ten, wäre es oorausscchtlich zum osse ;nen Kriegszustand gekommen. Die iSarten hatten sich schon, nach Mög ilichkeit bewaffnet, zu Tausenden zu jsamniengerottet Aber dann tam das sAlarnisignaL und die Kosaken, die sübrigens wirklich einen untadeligen «Muth besitzen, sprengten venerc a tekre auf die Massen ein, wie Wölfe aus eine Schafherdr. Was sich ihnen in den Weg stellte, wurde niedergerit ten, geschlagen und ausgespießt. Jn weniqer Zeit, als ich brauche, um die Sache zu erzählen, war der Ausstand » u Ende und die Unzuiriedenen waren « in alle Winde, über Dächer und Felder gesiohen. An den darauffolgenden Ta, en wurden die Rädelsfiihrer gründJich knutet, einige wurden auch ausge Zängh und den Schluß der Aktion bil dete eine kleine Fettrede, die der Chef der bewaffneten Macht den dazu ei gens entbotenen, reumlithig Versam melten von erhöhtem Platz aus dem Markt hielt. Er sagte, was man bei solchen Gelegenheiten mit Nutzen zu ogen pflegt, und nah-n im Uebrigen um Schluß Gelegenheit, aus einige isungen des Korans ermahnend hinzudeuten. Als er geendet hatte, deiinate sich noch der russische Gen dornveriewachtmeister, ein wahres Prachtexeniplar von einein hitnen und zudem durch gediegene Grobheit rnehr spopulär als gefürchtet, nach vorn, « igte der schweigenden Menge seit jxaush auch ein iiiraelttexernplah»I«w » rie : »Und das iti eurer Koranl a, die Kogatensaust ist der Kotau der Sarten; e gebietet ihnen, was sie zu tbun und zu lassen haben, und der Sarte schweigt und gehorcht. Muß er sich also dem Rassen beugen, so ent ichädiat er sich dadurch, daß er, dank seiner beweglichen Jntelligenz.· den Rassen vorn und hinten anschwrndelt. Die Sache war einige Zeit lang so schlimm, daß der Rasse nicht sausen lonnte, was er wünschte, sondern nea rnen mußte, was der Sarte vertauan wollte, und zwar zu solchem Preis, wie ihn die Sarten unter sich in einem Ring sestgesth hatten. Um dieser Kalamität abzuhelsen und zunächst einmal aus den Grund zu eben, der lleidete der Gouverneur sichg als Sol ) dat nnd besuchte den Bazar. Bei einem Schlächter forderte er Fleisch und be i tam zu underschämtem Preis ein ! schlechtes Stück. Natürlich wollte er besseres Fleisch haben, weil er seinem jherrn solches nicht darlegen könnte. Daraus entließ ibn der Händler mit » dem beruhiaenden Bescheid: »Das russische Schwein sriszt alles«. Dem Gouverneur verging zwar die Luft weiter AlsRaschid zu spielen, aber der Zweck war erreicht« den sartiichen Händlern wurden ihre kleinen Pral tiien beschnitten. Das Leben in den Städten und auf dem Land ist rein orientalisch, und alle Tnven, die wir aus den Erzäh lungen der Scheberezade kennen, sin den wir dort beute noch unverändert wieder. Märchenerzäbler, Korandeui ter, Flickschuster, Barbiere Bettler, Geldwechgler, Gartiiche und allerlei andere Talente iiben ihre Kunst tot-am pniviico aus und eben da durch dem össentlichen Le en Ab wechslung und Bewegung. Wenig erfreulich sieht es dagegen mit dem Bleibenden der Städte aus. Was an Gebäuden in Samarland vorhanden ist« ich meine Moscheen, Minarets, Medressen (Schulen) u. s. w., ist verfallen. Die stolzen Bauten, die Dschingissltham Tamerlan und dessen Frau, die chinesiiche Kaiserin-ch ter Bibi, errichteten, liegen derwebi im Wüstensand »wer ,zerbröae«l.n» unter JIcgcn Uns Osllllcllscllllkh VII UUTI zwei Meilen lange Mauer, die die Stadt der Einheimischen umgiebt, ist dem vollständigen Verfall preisgege ben, von den 165 Moscheen und 24 Friedhiisen liegen die meisten verlassen over in Schutt und Trümmern, einen ebenso trostlosen Anblick bieten die einst so vrächtiaen Karawanserien und Kupvelbauten. Vor den zahlrei chen Grabmätern hat am besten das Mausoleum Titnurs dein Zahn der Zeit getrost, ein höchst interessanter hoher Kuppelbau, in dem Titnuk nebst sechs seiner ersten Beamte und Freun de bestattet liegt. Niemand war da, der sich dieser Kunstwerke annahm, und erst die·Rus sen schütten sie oor vollständigem Ber sall, auch das erst seit neuester Zeit. Jn durchaus zu tadelnder Pietijtiosig ieit haben sie iibriaens beschlossen, eine der Wände der SchehsSindehmosehee, und zwar die am reichiten und schön sten ornatnentlrte, oie den Gräbern-rn plex abschließt, abzureißen und nach Peteråbura ins Museum zu schaffen. Das ist ein nicht wieder gut zu ma chendes Veraehen an der historischen Größe des Orts. Daß die Russen andererseits Geseße gegen die Vornahme privater Augena bunaen erlassen haben, schützt wenig stens etwas-L vor den bis sjeßt oselsaZhs vorgekommenen planlosen Berau un gen der Moscheen. O. Hahnlr. ---.— Sathedeebcüthem . .Ob homer gelebt hat. weiß ma«n nicht; daß er blind gewesen, steht außer allem Zweifel.-—« .Die Aegypter duldet-en nicht« daß den Kro todilen auch nur ein Haar gekrümmt werde.« —- «Wenn man fragt, wer von beiden der arösiere Mann gewesen uaiar over urapoieon, und wenn man beider Verdienste erwägt« so muß man unbedingt mit »Ja« antworten.« — »D:m General Tilln wurde das bren nende Mnadebum in die Schuhe ge schnben.« —- «Wenn vcn ner Freun den der eine reich, der andere arm ist, oder wenn wir den umaetebrten Fall annehmen . . .« —- « . . . Als Napoleon l. aber seine nach Rubin lechzende Zunge bis aus die eisiaen Felder Nuß lands zu strecken wagte, mußte er sich kneit verbrannten Finaern zurückzie , n.« — Alg Kaiser Wilhelm den Industrie tönig Moraan empfing, sragte er eine der mitanwesenden Damen, wie ihr die Ostsee gefallen habe. »Nicht sehr gu-t,« lautete die Antwort, »sie ist zu unruhig,« — »Das thut rnir leid,« antwortete der Kaiser, »aber wenn Sie uns das nächste Mal besuchen wollen« werden wir Oel aus dir Wo gen gießen. »Selbstverständlich,« seste er mit einem Seitenblick auf Deren Margan hinzuz »Jtai:dard-Del«. Die Herstellung der arnerttanischen Kriegsslotte wird durch das Aufl-lei ben der Stahllteferunaen verzögert. Zum Glück hat's keine Eile damit. Es ist noch nirgends eine Absicht wahr nebrnbar geworden, die Hex-. Staaten zu « i es i Der Retder lügt hinter unserem Mu, der Schmeichler litat in’i Ge